Unwuchtbestimmung in rotierenden Systemen Theorie und Anwendungen. Ronny Ramlau
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- Damian Berg
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1 Unwuchtbestimmung in rotierenden Systemen Theorie und Anwendungen Ronny Ramlau Johann Radon Institute for Computational and Applied Mathematics, Linz Österreichische Akademie der Wissenschaften
2 Inhalt: 1. Problembeschreibung und industrielle Anwendungen 2. Modellierung der Unwucht und Inversion 3. Auswuchten von Flugzeugturbinen (Rolls Royce) 4. Modelloptimierung für Generatoren (Siemens AG Berlin) 5. Condition Monitoring für Windkraftanlagen (FIELAX GmbH, Bremerhaven) Ronny Ramlau 2
3 1. Problembeschreibung und industrielle Anwendungen Unwuchten = Asymmetrische Massenverteilungen in rotierenden Systemen Auswuchten = Anbringen von Korrekturgewichten am Rotor zur Symmetrisierung Flugzeugturbinen Berechnung von Wuchtgewichten / Positionen für Flugzeugtriebwerke Generatoren Elektromotoren Vakuumpumpen Windkraftanlagen Ronny Ramlau 3
4 Industriekooperationen: Windkraftwerke 1. Rolls Royce Germany und Derby (Triebwerke; Fokus: Rekonstruktion von Punktunwuchten) 2. Siemens AG Berlin (Generatoren; Fokus: Auswuchten, Modell - Update) 3. FIELAX GmbH (Windkraftwerke; Fokus: Schwingungsüberwachung, Rotorunwuchten) Generators Ronny Ramlau 4
5 Unwuchtursachen: Verschleiß Ausdehnung durch Erhitzung Massen- Unwuchten Produktionstoleranzen Fehlerhafte Montage Ronny Ramlau 5
6 Unwuchtbedingte Folgen: Lärm Ineffizienz Schwingungen Sicherheitsprobleme Beschleunigter Komponentenverschleiß Ronny Ramlau 6
7 Aufgabe: Unwuchtbestimmung Schwingungsmessungen mit Sensoren Löse Inverses Problem Identifikation der Unwucht Berechnung von Wuchtgewichten Ronny Ramlau 7
8 2. Modellierung der Unwucht und Inversion Definition möglicher Unwuchtursachen Disks im Hochdruckteil der Turbine Knick oder Versatz in der Kupplung Flügel einer Windmühle Modellierung der unwuchterzeugten Schwingungen Ronny Ramlau 8
9 Lösungsansatz: Inverses Problem: Löse Ronny Ramlau 9
10 3. Auswuchten von Flugzeugturbinen Kooperation mit Rolls Royce Germany/Derby mit J. Niebsch, I. Menz, V. Dicken, R. R. insbesondere Einzelunwuchten (Schaufelflug) nicht detektierbar Ziele: Erhöhung der Zuverlässigkeit und Lebensdauer, Lärmreduktion Auswuchtprozess: Trial and Error 3 Ingenieure, 10 Techniker Dauer: 3 7 Tage Kosten Ronny Ramlau 10
11 Lineares NASTRAN - Modell Whole Engine Finite Elemente Structure, Freiheitsgrade, HP Rotor Einschränkung auf wenige mögliche Unwuchtpositionen Ronny Ramlau 11
12 3 log 10 of singular values 2 1 Sensor 4 Sensors SVZ der mit NASTRAN erzeugten Systemmatrix A zur Lösung von Ronny Ramlau 12
13 Quetschöldämpfer nichtlineare Dämpfungselemente Ronny Ramlau 13
14 Ein nichtlineares Turbinenmodell 10 Unwuchtpositionen (8 Scheiben, 2 Kupplung) 5 Sensoren 60 Frequenzen, Schrittweite 5 Hz 1 Quetschöldämpfer Ronny Ramlau 14
15 Beschreibende Differentialgleichung: Ronny Ramlau 15
16 Vorwärtsproblem: Löse zunächst von h abhängige Matrix Dann berechne Ronny Ramlau 16
17 Inverses Problem: Löse für gegebene verrauschte Daten Benutze Tikhonov Regularisierung: a) Linearer Fall: Ronny Ramlau 17
18 Nichtlinearer Fall: Frechet Ableitung und Adjungierte Tikhonov Funktional nicht mehr konvex klassische Algorithmen können versagen Nutze global konvergente Methoden TIGRA, TIKFIX, Surrogate Functionals (R. 02, 03, 05, R. & Teschke 05 ) Parameterwahlregel: Morozovsches Diskrepanzprinzip (R. 02) Ronny Ramlau 18
19 Resultate: Tikhonov - Regularisierung Rekonstruktion von Punktunwuchten zu stark verschmiert Ronny Ramlau 19
20 Lösung: Einschränkung des Operators A auf einzelne Mashinenkomponenten Wähle Komponente mit stark fallendem Residuum Ronny Ramlau 20
21 Zweiter Schritt: Einschränkung von A auf Einzelunwuchten in der identifizierten Komponente Ronny Ramlau 21
22 Literatur: V. Dicken, P. Maass, R. Ramlau, A. Rienäcker and C. Streller: Inverse Imbalance Reconstruction in Rotordynamics. Erscheint in ZAMM. V. Dicken, I. Menz, P. Maass, J. Niebsch and R. Ramlau: Inverse imbalance reconstruction for nonlinearly damped systems. Inverse Problems in Science and Engineering, Vol. 13, No. 5 (2005), Ronny Ramlau 22
23 4. Modelloptimierung für Generatoren (Siemens AG Berlin) K. Arning, J. Niebsch, R. Ronny Ramlau 23
24 Projektphase A: Detektion von Unwuchten siehe Rolls Royce Projektphase B: Modelloptimierung Ronny Ramlau 24
25 gegeben: reale (verrauschte )Messdaten Annahme: Modell realistisch gesucht: optimaler Parametersatz Problem instabil, nutze Tikhonov Regularisierung: minimiere Minimierung sehr langsam, Stagnation Nutze Methode der Ersatzfunktionale: Betrachte Daubechies, De Friese, DeMol 04 (Lineare Operatoren) Ramlau, Teschke 05 (nichtlineare Operatoren) Ronny Ramlau 25
26 Eigenschaften von : strikt konvex eindeutig bestimmter globaler Minimierer Minimierer einfach und schnell über Fixpunktiteration berechenbar: Ronny Ramlau 26
27 Berechnung des Minimierers des Tikhonov Funktionals: es gilt ist kritischer Punkt des Tikhonov Funktionals zusätzliche Bedingungen an Ronny Ramlau 27
28 Parameterrekonstruktionen: x 104 prozentuale Parameteraenderung Schwingungsbetrag Parameter Drehzahl rekonstruierte Parameter Systemschwingungen Rauschlevel 8,16,24,32,40 % (8% Noise) Ronny Ramlau 28
29 5. Condition Monitoring für Windkraftanlagen Mit J. Niebsch, Kooperation mit Fielax GmbH Problem inhomogene Massenverteilung der Rotorflügel Ursachen: Fertigungsungenauigkeiten (Flügel, Nabe), Wassereinlagerung, Eisanlagerung Wirkung: Schwingungen des Turmes, permanente Krafteinwirkung, Belastung auch des Triebstranges Ronny Ramlau 29
30 Lösung Massenunwucht aus Schwingungen bestimmen Setzen von Ausgleichsgewichten in den Flügeln Nachteil Aufwändiger Messprozess vor Ort Kostenintensiv Ronny Ramlau 30
31 Auswuchten mit Testgewichten: Schwingungsmessung bei vorgegebener Drehzahl Schwingungsmessung mit bekanntem Testgewicht Bestimmung der Unwucht aus Differenz der Messungen Aufwand: ca. ½ Tag pro Anlage Ronny Ramlau 31
32 Idee Vorteil Nutze neue mathematische Methoden, um Unwuchten aus einer Schwingungsmessung zu berechnen Unwuchtbestimmung kann in ein Condition-Monitoring-System integriert werden und zu beliebigem Zeitpunkt erfolgen Ausgleichsgewichte werden berechnet, Auswuchtung kann bei Routinewartung erfolgen Erhebliche Kosteneinsparungen, sichere Unwuchtüberwachung Ronny Ramlau 32
33 Bild Turmmodell Erforderliche Mühlenparameter: Geometrie des Turmes ( Länge, Segmentierung, Turmdicke) Materialparameter (Dichte, Elastizitätsmodul) Gondelmasse, Rotormasse ggf. Dämpfungsparameter Ronny Ramlau 33
34 Modellierung Turm als Biegebalken Gondel als Punktmasse Rotor als mit Frequenz ω rotierende Punktmasse Zerlegung des Turmes in Finite Elemente Aufstellen von Masse- und Steifigkeitsmatrix M und S Ronny Ramlau 34
35 Zusammenhang von Unwucht und Turmschwingung Unwucht entspricht exzentrischer Masse m r Winkel zur Nullmarke sei φ läuft zeitlich periodisch mit Frequenz ω um erzeugt Last p(t) = m r cos (ωt + φ) Ronny Ramlau 35
36 Beispiel Unwucht von 500 kgm auf Flügel B erzeugt Schwingungen Rekonstruierte Unwucht und Ausgleichssetzung Ronny Ramlau 36
37 Schwingungen vor und nach der Ausgleichsetzung Rauschniveau ca. 11 % 1. Turmeigenfrequenz Hz Rotorfrequenz 0.25 Hz Ronny Ramlau 37
38 Rekonstruktionen mit realen Daten FFT Filterung IFFT Rohdaten (Ausschnitt) Aufbereitete Daten Ronny Ramlau 38
39 Ausblick Die Erstellung der Modell sollte automatisch erfolgen. Durch Messungen zu zwei verschiedenen Umdrehungszahlen ist festzustellen, ob auch aerodynamische Unwuchten vorliegen. Modellbasierte Berechnungen können auch in anderen Bereichen angewandt werden, z.b. die Simulation von Wellenschlag bei Offshore- Anlagen Weiteres Arbeitsgebiet im Projekt e.m.i.t. ist die Untersuchung und Früherkennung von Getriebeschäden mit Hilfe von Wavelets. Modelle müssen eventuell optimiert werden, z.b. bez. der ersten Turmeigenfrequenz. Ronny Ramlau 39
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