Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
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- Michaela Hoch
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1 Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus Stärkung der Ausbildungsreife an der bayerischen Mittelschule In der Mittelschule wird großer Wert darauf gelegt, dass Schülerinnen und Schüler die notwendige Ausbildungsreife erwerben und auf den Übergang in die Arbeits-/Berufswelt unterstützt werden. Ausbildungsreife setzt sich zusammen aus den Bereichen - Kernkompetenzen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch, - breite Allgemeinbildung, - Berufsorientierung und - Schlüsselqualifikationen, Selbst- und Sozialkompetenz. Durch die drei Säulen der Mittelschule - stark im Wissen (Allgemeinbildung und Kernkompetenzen), - stark für den Beruf ( Berufsorientierung) und - stark als Person (Persönlichkeitsbildung) werden die Schüler umfassend auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet. Im Bereich der Allgemeinbildung werden die Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 5 individuell und differenziert gefördert, insbesondere in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch: In den Jahrgangsstufen 5 und 6 erfolgt eine modulare Förderungen der Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Stärken bzw. Schwächen. Hierfür wurden auch zusätzliche Förderstunden zur Verfügung gestellt, die durch Klassenteilungen noch zu "Intensivierungsstunden" ausgebaut werden können. Dadurch wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den einzelnen Lerngruppen reduziert, der Einsatz moderner Lehr- und Lernmethoden ausgebaut und die Kernkompetenzen gestärkt. In den Jahrgangsstufen 7 bis 9 werden eben-
2 - 2 - falls entsprechend dem Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler Mittlere-Reife-Kurse bzw. -Klassen, Regel- oder Praxisklassen angeboten. Anknüpfend an die begabungsgerechte Förderung der Schülerinnen und Schüler auf unterschiedlichen Niveaustufen bietet die Mittelschule ein differenziertes Abschlussangebot an und legt Wert darauf, dass möglichst alle Jugendlichen einen Abschluss erreichen. Mögliche Abschlüsse sind der erfolgreiche oder qualifizierende Hauptschulabschluss sowie der mittlere Schulabschluss im M-Zug. Ab dem Schuljahr 2010/2011 können auch die Schülerinnen und Schüler der Praxisklasse durch eine Prüfung den erfolgreichen Hauptschulabschluss erwerben. Im Bereich der Berufsorientierung, einem Kernelement der bayerischen Mittelschule, erhalten die Schülerinnen und Schüler vielfältige Möglichkeiten, ihre beruflichen Fähigkeiten und Wünsche herauszufinden. Die ausgeprägte Berufsorientierung ermöglicht ihnen bereits frühzeitig erste Erfahrungen im beruflichen Umfeld und so Anforderungen der Wirtschaft umfassend und altersgerecht kennen zu lernen. Insbesondere für leistungsschwächere bzw. unwillige Schülerinnen und Schüler sind diese Maßnahmen von großer Bedeutung, um Wege für ihre berufliche Zukunft zu entdecken. Der Unterricht an der Mittelschule orientiert sich an der Praxis: Bei Betriebserkundungen und Praktika knüpfen die Schülerinnen und Schüler erste Kontakte zu Betrieben, die auch für eine spätere betriebliche Ausbildung nützlich sind. Um das besondere Profil der Mittelschule als Schule nahe am Beruf mit einer starken Berufs- und Praxisorientierung zu betonen, wurden die berufsorientierenden Zweige Technik, Wirtschaft und Soziales ab der Jgst. 7 eingeführt. Hier haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, nach ihren Begabungen und Talente ihre beruflichen Neigungen zu finden und grundlegende berufliche Fähigkeiten zu erwerben. Durch die Einführung der berufsorientierenden Zweige Technik, Wirtschaft und Soziales werden
3 - 3 - die arbeitspraktischen Fächer und das Fach Arbeit-Wirtschaft-Technik eng miteinander verknüpft. Die Schülerinnen und Schüler sind vermehrt praktisch tätig und erhalten tiefere Einblicke und Kenntnisse aus dem Arbeitsund Berufsleben. Konsequenterweise werden diese ab dem Schuljahr 2011/12 auch durch eine Projektprüfung in den Prüfungen zum qualifizierenden Hauptschulabschluss und mittleren Schulabschluss nachgewiesen werden. Mit dem Pakt Hauptschule und Wirtschaft Gemeinsam zum Erfolg! wurde 2007 eine wichtige Grundlage für die gute Zusammenarbeit des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus und der bayerischen Wirtschaft geschaffen. Vertreter der Wirtschaft (Betriebe, Kammern) ermöglichen den Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten der beruflichen Orientierung, beispielsweise indem sie ihnen Betriebserkundungen sowie praktika anbieten. Den Schülerinnen und Schülern werden so häufig konkrete Ausbildungschancen eröffnet. SCHULEWIRTSCHAFT- Experten -speziell ausgebildete Lehrkräfte- helfen beim Auf- und Ausbau von lokalen Netzwerken der Mittelschulen und der bayerischen Wirtschaft. In Zusammenarbeit mit den Agenturen für Arbeit werden viele Projekte zur erweiterten vertieften Berufsorientierung nach 33 und 421q SGB III durchgeführt. Die Bundesagentur für Arbeit und das Staatsministerium für Unterricht und Kultus stellen dafür Mittel in Höhe von insgesamt ca. zwölf Millionen Euro zu je 50 % zur Verfügung. Durch die Zusammenarbeit mit der Berufsschule wird für die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule der Übergang an die Berufsschule erleichtert, indem sie bereits frühzeitig Einblick in den Schulalltag der Berufsschule erhalten. Des Weiteren können sie an der Berufsschule ihre Kenntnisse über bestimmte Berufe vertiefen, beispielsweise durch Arbeit an gemeinsamen Projekten, bei Berufsinformationsveranstaltungen oder über Praktika an Berufsschulen (Internetportal HuBiK). Die Zusammenarbeit mit der Berufsschule wird bayernweit auch im Schulversuch Berufsorientierungsklasse (B-Klasse) erprobt. Hier erhalten Schülerinnen und Schüler, die die
4 - 4 - Jahrgangsstufe 9 freiwillig wiederholen, eine zweite Chance, einen Schulabschluss zu erwerben und gewinnen gleichzeitig Eindrücke aus der Berufs- und Arbeitswelt. Folgendes Schaubild gibt einen Überblick über die Berufsorientierung an Mittelschulen: Berufsorientierung an der Mittelschule Im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung wird vor allem auf die Entwicklung von persönlichen und sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler Wert gelegt. Dabei kommt dem Klassenlehrerprinzip einem Alleinstellungsmerkmal der Haupt-/Mittelschule große Bedeutung zu. Hinzu kommen eine bedarfsgerechte Sprachförderung und kleinere Klassen bei hohem Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. Ganztagsangebote, Jugendsozialarbeit, der Einsatz von Förderlehrern und Konzepte zum Sozialen Lernen tragen dazu bei, dass die Schüle-
5 - 5 - rinnen und Schüler soziale Kompetenzen erwerben, um auch für die Bewerbung und die anschließende Berufsausbildung besser gerüstet zu sein. Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
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