Jacobus Balde: Musae Neoburgicae

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1 Jacobus Balde: Musae Neoburgicae Bayerische Staatsbibliothek Titelseite in Latein Titelseite in Deutsch Zusammengestellt von Wolfgang Kaps Stand November

2 Inhaltsangabe Vorbemerkung: - Um die Musae Neoburgicae Die Neuburger Musen in Festesfreude besser verstehen zu können, wird zunächst das Leben und Wirken von Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg, anlässlich dessen Geburt Balde das Gedicht geschrieben hat, kurz vorgestellt. - Es erfolgt dann die Zuordnung Johann Wilhelms im Überblick der Neuburger Fürsten. Der Einblick in die betreffende Genealogie ist dann angefügt. - Bevor das Geburtstagsgedicht in der Übersetzung von Rudolf Arneth dargestellt wird, wird das Leben und Wirken Baldes unter besonderer Berücksichtigung seiner Jahre in Neuburg/Do beschrieben. A. Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg ( ) - Kurze Darstellung seines Lebens 1. Geburt und Eltern S Seine Erziehung S Kavaliersreise S Verlobung und Heirat mit Erzherzogin Maria Anna Josepha 5. Tod seiner ersten Gemahlin S Johann Wilhelm wird Alleinherrscher. S Zweite Verheiratung mit Anna Maria Luisa Medici S Gründung des Ursulinenklosters in Neuburg/Do S Johann Wilhelm auf dem Höhepunkt seiner Macht S Tod Kaiser Joseph I. S Tod und Beerdigung seiner Mutter S Reiterstandbild in Düsseldorf S Neubau des Gymnasiums in Neuburg S Johann Wilhelm stirbt. S. 9 B. Die Neuburger Fürsten im Überblick S Zuordnung Johann Wilhelms S Genealogie zu Musae Neoburgicae S. 13 S. 16 C. Jacobus Balde: Leben und Werke unter besonderer Berücksichtigung seiner Tätigkeit in Neuburg/Do 1. Sein Leben und Wirken bis 1654 S Balde in Neuburg/Do S Balde übersiedelt an den Neuburger Hof. S Seine Reise über Nürnberg und Altdorf an seinen S. 19 neuen Wirkungsplatz 2.3. Empfang in Neuburg S Balde und die Stadt Neuburg/Do S Der Landesherr weilt in Düsseldorf. S Balde trifft in Neuburg Freunde. S Das Neuburger Jesuitenkolleg S Seine offizielle Tätigkeit in Neuburg S Die Umgebung von Neuburg/Do S Baldes Leben und Wirken in Neuburg/Do S S. 4 S. 5

3 2.11. Seine letzten Jahre und sein Tod S Sein Denkmal in der Hofkirche S Baldes Vorschlag für seine Grabinschrift S Graßeggers Aufruf für ein Balde-Denkmal S Sein Epitaph S. 39 D. Musae Neoburgicae - Die Neuburger Musen in Festesfreude Übersetzung von Rudolf Arneth S. 45 Foto: Hans Omasreiter Abb. 1: Blick auf die Obere Stadt Neuburgs: Schloss, Hofkirche, Karlsplatz mit Mariensäule, ganz links die Peterskirche, zu Füßen des Stadtberges die Donau 3

4 A. Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg ( ) Kurze Darstellung seines Lebens 1. Geburt und Eltern April Johann Wilhelm (Joseph Ignatius) wird in Düsseldorf geboren als Erbprinz des Pfalzgrafen und Herzogs von Pfalz-Neuburg, von Jülich und Berg Philipp Wilhelm und seiner 2. Gemahlin Elisabeth Amalia Magdalena von Hessen-Darmstadt. Er ist das 4. Kind von insgesamt 17 Kindern. ÖNB Wien, Bildarchiv Abb. 2: Sein Vater Philipp Wilhelm ( ) ÖNB Wien, Bildarchiv Abb. 3: Seine Mutter Elisabeth Amalia Magdalena ( ) Geburtstagsgedicht von Jacobus Balde Jacobus Balde, von 1654 bis zu seinem Tode im Jahre 1668, war am Neuburger Hof Philipp Wilhelms tätig: - von 1654 bis 1656 als pfalzgräflicher Hofprediger, - von 1657 an vier Jahre als häuslicher Mahner und - ab 1661 als Beichtvater Anlässlich der Geburt von Johann Wilhelm verfasste er das Geburtstagsgedicht Musae Neoburgicae (= Die festlichen Musen Neuburgs ). 2. Seine Erziehung In den ersten sechs Jahren blieben die Kinder des Pfalzgrafen in der Obhut der Frauen. Ab sechs Jahren erhalten Johann Wilhelm und seine Brüder Wolfgang Georg und Ludwig Anton eine umfassende und sorgfältige Ausbildung als Vorbereitung auf ihre späteren Aufgaben. Die Anforderungen in Bezug auf Vielseitigkeit, Ausdauer und Selbstdisziplin sind sehr hoch. Leitfaden zur Erfüllung dieser Aufgabe ist eine Instruktion des Vaters vom 31. März 1666; darin wird für einen Sechsjährigen ein Zwölf-Stunden-Tag festgelegt. Als Lehrer und Erzieher für Johann Wilhelm und seine Brüder Wolfgang Georg und Ludwig Anton bestimmt der Vater am 31. März 1666 den Priester des Ordens der Barmherzigen Brüder Johann Baptist Mocchi. Auch der niederrheinische Freiherr Hermann von Wachtendonk ist sein Erzieher. Aber auch die Jesuiten haben später einen nicht unbedeutenden Einfluss. Johann Wilhelm beherrschte neben der lateinischen auch die französische, die italienische und die spanische Sprache. 3. Kavaliersreise Anfang Dez Sein Vater schickt den sechszehnjährigen Johann Wilhelm zur Vorbereitung auf seinen fürstlichen Beruf auf eine rund 2 ½-jährige Kavaliersreise, damit er was in fremden Regierungen Gutes uns Böses ist, selbst erfahren und bei 4

5 bis März 1677 seiner künftigen Regierung... jenes evitieren und diesem folgen möge. Johann Wilhelm reist über Kleve, Den Haag, Antwerpen nach Paris; in Saint-Germain empfängt ihn König Ludwig XIV.; er trifft auch Liselotte von der Pfalz, des Königs Schwägerin. Hist. Verein Neuburg/Do Schlossmuseum Neuburg/Do Foto vom Verfasser Nach einem Abstecher über London und Südfrankreich erreicht er Italien (Turin, Genua, Mailand, Rom dort versichert ihm Papst Klemens X. sein besonderes Wohlwollen, Neapel und Venedig). Nach dem Besuch in Wien nimmt er am 14. Dezember 1676 in Passau an der Vermählung seiner ältesten Schwester Eleonore Magdalena mit Kaiser Leopold I. teil, wo er der Brautführer ist. Seine Reise schließt er ab mit dem Besuch der Fürsten- und Bischofssitze in Franken und am Rhein. Abb. 4: Johann Wilhelm um Verlobung und Heirat mit Erzherzogin Maria Anna Josepha Juli Johann Wilhelm reist von Neuburg nach Wien, um sich mit Erzherzogin Maria Anna Josepha (geb ), einer (Halb-)Schwester von Kaiser Leopold I., zu verloben. Auch seine Eltern sind anlässlich der Geburt ihres Enkels, des späteren Kaisers Joseph I., in Wien. 25. Oktober In Wiener Neustadt heiratet er die Erzherzogin. Kinder aus dieser Ehe: 1. Prinz, geb. u. gest. in Düsseldorf 6. Feb. 1683, begraben in Düsseldorf 2. Toter Prinz: geb. in Wien am 5. Feb. 1686, begraben in der kaiserlichen Gruft in Wien bei den Kapuzinern. Bayerisches Nationalmuseum Abb. 5: Johann Wilhelm Bayerisches Nationalmuseum Abb. 6: Erzherzogin Maria Anna Josepha Anfang Dezember August Johann Wilhelm kommt mit seiner Gemahlin nach Neuburg. Das neu vermählte Paar reist erst am 1. August 1679 nach Düsseldorf, wo Johann Wilhelm als neuer Landesherr empfangen wird. 5. Tod seiner ersten Gemahlin April Johann Wilhelm schickt seine Gemahlin Maria Anna Josepha von Düsseldorf nach Wien wegen der Bedrohung durch die Franzosen. Schon bei der Abreise 5

6 ist sie krank. Sie stirbt am 14. April 1688 in Wien an der Schwindsucht; begraben wird sie in der Kaisergruft (Leopoldsgruft, Sarg Nr. 17) bei den Kapuzinern in Wien. Sofort beginnen die Verhandlungen über eine Wiederverheiratung. 6. Johann Wilhelm wird Alleinherrscher Sept. Sein Vater Philipp Wilhelm stirbt in Wien. Johann Wilhelm übernimmt nun allein die Regierung in den Herzogtümern Pfalz-Neuburg, Jülich und Berg; er wird Kurfürst von der Pfalz. Haus der Bayerischen Geschichte Abb. 7: Das Territorium von Pfalz-Neuburg Aus: Abb. 8: Über diese Länder herrschte Johann Wilhelm: die Herzogtümer Pfalz-Neuburg, Jülich und Berg und die Kurpfalz 6

7 7. Zweite Verheiratung mit Anna Maria Luisa Medici 1690 November Johann Wilhelm verfasst ein offizielles Werbungsschreiben an den Großherzog der Toskana Cosimo III., den Vater der Anna Maria Luisa Medici ( ). Der Ehevertrag wird von Johann Wilhelms Bevollmächtigten in Florenz unterzeichnet April 29. April In Abwesenheit des Bräutigams Trauung im Florentiner Dom Jan Frans van Douven ( ) Abb. 9: Johann Wilhelm und Anna Maria Luise 27. Mai Johann Wilhelm reist seiner neuangetrauten Gemahlin bis Innsbruck entgegen. Dort wird in einer kleinen Kapelle der Ehesegen noch einmal erteilt. Nach der Hochzeitsnacht reist das Ehepaar nach Neuburg/Do ab. 6. Juni Feierlicher Einzug in die Neuburger Residenz, wo der größte Teil des Düsseldorfer Hofstaates das neu vermählte Ehepaar erwartet. 28. Juni Weiterreise nach Düsseldorf 19. Juli Feierlicher Einzug in Düsseldorf, wo die Bevölkerung das Kurfürstenpaar empfängt. Die Ehe bleibt kinderlos. 8. Gründung des Ursulinenklosters in Neuburg/Do Mai Mai Juni März Johann Wilhelm verspricht seiner Mutter Elisabeth Amalia Magdalena, an ihrem Witwensitz in Neuburg/Do ein Ursulinenkloster zu gründen, um auch den Mädchen eine Schulbildung zu ermöglichen. Johann Wilhelm erteilt den Auftrag, ein Gutachten wegen der Ansiedelung der Ursulinen in Neuburg zu erstellen. Nachdem die Zusammensetzung des Konvents und andere Fragen geklärt waren, legte Johann Wilhelm am 19. Juni 1697 fest, über welche Fundationsmittel das Neuburger Erziehungsinstitut von Staats wegen verfügen könne; er bestimmte, dass der Gründungskonvent aus sechs Schwestern bestehen müsse, deren jede jährlich 100 fl. rhein., zusammen also 600 fl. hälftig von der Hofkammer und der Landschaft zu leisten, zur Verfügung haben werde. Gefertigt wurde der Fundationsbrief am 22. März 1698, der Konsens der Landschaft ( von Praelaten und Ritterschafft, auch Stätt und Märckhten ) ist datiert auf den 26. April Damit galt die Ursulinengemeinschaft in Neuburg als gegründet. 7

8 Das bischöfliche Placet zur Gründung dieses Kloster hat der Augsburger Fürstbischof Alexander Sigismund, ein jüngerer Bruder Johann Wilhelms, bereits am 21. November 1697 unterzeichnet. Als eigentliche Stifterin des Neuburger Ursulinenklosters ist Elisabeth Amalia Magdalena, die Mutter Johann Wilhelms und Alexander Sigismunds, anzusehen. Bayer. Nationalmuseum Abb. 10: Elisabeth Amalia Magdalena April Grundsteinlegung der Klosterkirche durch den kurfürstlichen Kommissär Graf Fugger und den Stadtpfarrer von Heilig-Geist und Dekan Lexius. Schon am 18. April 1699 hatte Johann Wilhelm den Statthalter der Krone Graf Fugger zu seinem Stellvertreter bei der Grundsteinlegung des Kirchenbaus bestimmt. 9. Johann Wilhelm auf dem Höhepunkt seiner Macht Frankreich und das verbündete Bayern mit Kurfürst Max. II. Emanuel hatten 1704 die Schlacht von Höchstädt verloren. Als direkte Folge musste Max Emanuel nach Frankreich ins Exil. Johann Wilhelm bekommt die Würde des Erztruchess und den ersten weltlichen (bayerischen) Kurhut; damit verbunden ist das Reichsvikariat. Zudem erhält er vom Kaiser das Fürstentum der Oberen Pfalz und die Grafschaft Cham. (Diese Kurwürde muss er allerdings im Frieden von Rastatt 1714 wieder an Bayern zurückgeben; er erhält wieder die achte, weniger bedeutende Kurwürde (= Erzschatzmeister). Auch die Oberpfalz und die Grafschaft Cham muss er an den bayerischen Kurfürsten Max Emanuel wieder abtreten.) 10. Tod Kaiser Josephs I Tod Kaiser Joseph I., seines Neffen. 17. April Johann Wilhelm wird Reichsvikar. (Höhepunkt seines politischen Lebens) 12. Oktober Karl VI., sein Neffe, wird zum Kaiser gewählt. Johann Wilhelm nimmt aktiv an der Wahl teil. Er übt das Amt des Erztruchsess aus. 22. Dezember Teilnahme Johann Wilhelms an der Krönung von Karl VI. in Frankfurt a. M. zum römisch-deutschen Kaiser. Da der Kurfürst von Mainz keine eigene Hofkapelle unterhält, bringt Johann Wilhelm seine Musiker mit nach Frankfurt. 11. Tod und Beerdigung seiner Mutter August/ 9. Sep. Johann Wilhelm kommt zum Begräbnis seiner Mutter ( 4. August im Alter von 75 Jahren) nach Neuburg (Ankunft dort am 9. September), das am 12. September abgehalten wird. 12. Reiterstandbild in Düsseldorf 1711 Gabriel de Grupello fertigt 1711 ein Reiterstandbild Johann Wilhelms, das auf dem Düsseldorfer Marktplatz aufgestellt wird. 8

9 Foto vom Verfasser Abb. 11: Das Reiterstandbild von Johann Wilhelm auf dem Düsseldorfer Marktplatz 13. Neubau des Gymnasiums in Neuburg ab Mai Foto vom Verfasser Abb. 12: Blick von der Donaubrücke auf Schloss und ehem. Jesuitengymnasium Planung für ein neuen Neubau des Jesuiten-Gymnasiums in Neuburg; Johann Wilhelm stellt Gulden für den Neubau in Aussicht. Grundsteinlegung des neuen Gymnasiums; das alte Gebäude war durch eine Feuersbrunst am 28. Februar 1711 stark beschädigt worden. Der Unterricht für die unteren Klassen erfolgt in Räumen des Rathauses. Fertigstellung Der Kongregationssaal wird erst 1717 fertig gestellt, ein Jahr nach dem Tod von Johann Wilhelm. 14. Johann Wilhelm stirbt Juni Johann Wilhelm stirbt im Alter von 58 Jahren in Düsseldorf nach mehreren Schlaganfällen und langer Krankheit. Da auch seine zweite Ehe kinderlos war, folgte ihm sein jüngerer Bruder Karl Philipp nach. 3. August Beisetzung zunächst im Gewölbe unter dem Chor der Düsseldorfer St. Andreaskirche. Das Mausoleum wird erst Ende August 1717 vollendet. Nachrichten über die Umsetzung der bisherigen Grablege oder der Särge sind bisher nicht bekannt. Dominikanerkloster St. Josef Düsseldorf Klosterkirche St. Andreas Foto vom Verfasser Abb. 13: Johann Wilhelms Sarkophag 9

10 Literatur: (Abkürzung NK = Neuburger Kollektaneenblatt) Anna Maria Luisa Medici, Kurfürstin von der Pfalz; Stadtmuseum Düsseldorf Jahre Fürstentum Pfalz-Neuburg - Ausstellungskatalog ; München 1980 Horn Asam/Meyer Werner: Die Kunstdenkmäler in Schwaben, V. Stadt und Landkreis Neuburg an der Donau; München 1958 Rall Hans und Marga : Die Wittelsbacher in Lebensbildern ; Kreuzlingen 2000 Schmid Josef Johannes: Alexander Sigismund von Pfalz-Neuburg, Fürstbischof von Augsburg ; Weißenhorn 1999 Lehner Maria: Ludwig Anton von Pfalz-Neuburg ( ) Ordensoberhaupt-General-Bischof; Marburg 1994 Der Kongregationssaal der Jesuiten in Neuburg; Weißenhorn 1984 Schulten Walter: Das ehem. Ursulinenkloster in Neuburg a. d. Donau und sein Paramentenschatz; München- Zürich 1984 Beitinger Wolfgang: Jakob Balde. Eine Würdigung seines Gesamtwerkes; in: NK 121 (1968), S Beitinger Wolfgang: Die Neuburger Musen in Festesfreude. Barocke Geburtstagsdichtung aus dem Jahre 1658, verfaßt von Jacobus Balde, genannt Der deutsche Horaz ; in: NK 140 (1992), S Weissmann Albrecht: 300 Jahre Teutschmeister ; in: NK 144/(1996), S. 122 Zur Reise der Königin von Spanien Maria Anna, Prinzessin von Neuburg und Pfalzgräfin bei Rhein, von Neuburg nach Madrid im Jahre 1689; in: NK 036 (1872), S Haeutle Christian: Genealogie des erlauchten Stammhauses Wittelsbach; München 1870 Heim Albert Ludwig: Die Gemälde von Rubens in der Jesuitenkirche zu Neuburg a. D.; in: NK 1893, S. 76/77 Graßegger Josef Benedikt: Fortsetzung der Notizen über Neuburg und dessen Umgebung unter den Herzogen Philipp Wilhelm und Churfürst Johann Wilhelm vom Jahre 1671 bis 1703; in: NK 018 (1852), S Graßegger Josef Benedikt: Fortsetzung der Notizen über Neuburg und dessen Umgebung unter dem Herzoge und Churfürsten Johann Wilhelm vom Jahre 1703 bis 1716; in: NK 019 (1853), S Graßegger Josef Benedikt: Das Leichenbegängnis des Churfürsten Philipp Wilhelm zu Neuburg a/d.; in: NK 004 (1838) Huber Florian: Das Große Jüngste Gericht und die anderen vier Neuburger Gemälde von Peter Paul Rubens; in: NK 136(1984), S Stierhof Horst, Dr.: Johann Wilhelm und die bildenden Künste ; in: NK 141(1993), S Hawlick van de Water Magdalena: Die Kapuzinergruft Begräbnisstätte der Habsburger in Wien; Wien 1993 Krumme Hans Ulrich: Die Gründung des Ursulinen-Konvents in Neuburg a. d. Donau und die Errichtung von Kloster und Kirche ; in: NK 150 (2002), S Oswald Josef: Kaiser Leopold I. und seine Passauer Hochzeit im Jahre 1676; in: Ostbairische Grenz-Marken 1977, S Braubach Max: Johann Wilhelm Kurfürst von der Pfalz, Herzog von Jülich und Berg ( ); in: Rheinische Lebensbilder 1961/1; Köln 1961, S Musik für Johann Wilhelm von der Pfalz The Splendour of Rhenish Baroque; CD-Beiheft 2000 Boehm Hans-Georg: 300 Jahre K. u. k Infanterie-Regiment Hoch- und Deutschmeister No 4, Heft 13; Mergentheim 1995 Schmidt Friedrich: Die Erziehung der Pfälzischen Wittelsbacher; Berlin 1899 Schmidt Hans: Kurfürst Karl Philipp als Reichsfürst; Mannheim 1963 Bayern von, Prinz Adalbert: Das Ende der Habsburger in Spanien Band II: Maria Anna von Neuburg, Königin von Spanien; München 1929 St. Andreas in Düsseldorf: Die Hofkirche und ihre Schätze Zum 350. Geburtstag des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz; Hrsg. Dominikanerkloster Düsseldorf; Düsseldorf 2008 Kühn-Steinhausen Hermine: Johann Wilhelm Kurfürst von der Pfalz, Herzog von Jülich-Berg; Düsseldorf 1958 Beitelrock Johann Michael: Geschichte der Herzogthums Neuburg oder der jungen Pfalz, Band IV (1859); Siebenter Abschnitt: Das Herzogthum Neuburg unter dem Pfalzgrafen und Kurfürsten Johann Wilhelm; Aschaffenburg 1867, S

11 Bildnachweis Titelseite Bayerische Staatsbibliothek Münchener DigitalisierungsZentrum, Digitale Bibliothek Titelseite: - Musae Neoburgicae Aus: Balde Jacobus: Jacobi Balde E Societate Jesv, Poematum Heroica Coloniae 1718, S Signatur: P.o.lat. 78#Beibd.1 Permalink: Die Bayerische Staatsbibliothek bleibt Eigentümerin der Vorlage. - die Neuburger Musen Aus: Beitinger Wolfgang: Die Neuburger Musen in Festesfreude. Barocke Geburtstagsdichtung aus dem Jahre 1658, verfaßt von Jacobus Balde, genannt Der deutsche Horaz ; in: NK 140 (1992), S. 17 Jacobus Balde: Aus: Ex libris Luciani Braun D. S. Theol., mit Porträt Jacob Balde Ex libris Luciani BraunGemeinfrei - Henri Bacher ( ) Foto: Hans Omasreiter Abb. 1: Blick auf Neuburgs Obere Stadt 2, 3 Österreichische Nationalbibliothek Wien, Bildarchiv Bildrechte erworben Abb. 2: Sein Vater Philipp Wilhelm ( ) Pg 9 2/1 Abb. 3: Seine Mutter Elisabeth Amalia Magdalena ( ) Pg 29 III/5 Dankenswerterweise hat der N. G. Elwert Verlag Marburg dem Verfasser die Erlaubnis erteilt, diese Bilder aus dem von diesem Verlag herausgegebenen Buch Maria Lehner: Ludwig Anton von Pfalz-Neuburg ( ); Marburg 1994, Bildanhang entnehmen zu dürfen. ElwertMail@Elwert.de 4 Hist. Verein Neuburg/Do - Schlossmuseum Neuburg/Do - Foto vom Verfasser Abb. 4: Johann Wilhelm um 1675 In. Verz. G 0024 Der Verfasser dankt dem Historischen Verein Neuburg/Do Frau Höglmeier und Herrn Thiele für die Genehmigung, dieses Bild hier verwenden zu dürfen. Fotoerlaubnis für Schloss Neuburg/Do liegt vor. 5, 6, 10 Bayerisches Nationalmuseum (BNM) Abb. 5: Johann Wilhelm Tafel III, 4 Abb. 6: Erzherzogin Maria Anna Josepha Tafel III, 3 aus: Hans Buchheit: arbeiten von Peter Boy. Portraitminiaturen von J. F. Douven. Ein Beitrag zur Ikonographie des Hauses Wittelsbach. In: Beiträge zur Geschichte des Mittelrheins, Bd. 23 Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins 1910; Düsseldorf 1911 Abb. 10: Elisabeth Amalia Magdalena Aus: Voll, Karl, Braune, Heinz, Buchheit: Katalog der Gemälde des Bayerischen Nationalmuseum München; München 1908 Der Verfasser dankt dem BNM Frau Dr. Gockerell für die Genehmigung, diese Abbildungen hier verwenden zu dürfen. 7 Haus der Bayerischen Geschichte Abb. 7: Das Territorium von Pfalz-Neuburg Abbildung aus: AK Von Kaisers Gnaden 500 Jahre Pfalz-Neuburg; Augsburg 2005, S. 128 Der Verfasser dankt dem Haus der Bayerischen Geschichte Herrn Dr. Michael Henker für die Genehmigung, diese Abbildung hier verwenden zu dürfen. 8 Abb. 8: Über diese Länder herrschte Johann Wilhelm: Pfalz-Neuburg, die Kurpfalz und die Herzogtümer Jülich und Berg Abb. aus: 9 Jan Frans van Douven ( ) Abb. 9: Johann Wilhelm und Anna Maria Luise File:Johann Wilhelm von Neuburg with Anna Maria Luisa de' Medici by Jan Frans van Douven.jpg 10, 11 Foto vom Verfasser Abb. 10: Das Reiterstandbild von Johann Wilhelm auf dem Düsseldorfer Marktplatz 11

12 Abb. 11: Blick von der Donaubrücke auf Schloss und ehem. Jesuitengymnasium 12 Dominikanerkloster St. Josef Düsseldorf Klosterkirche St. Andreas Foto vom Verfasser Abb. 12: Johann Wilhelms Sarkophag Der Verfasser dankt dem Dominikanerkloster St. Josef Düsseldorf Herrn Pater Antonin Walter O. P. für die Fotoerlaubnis und die Genehmigung, dieses Bild hier veröffentlichen zu dürfen. B. Die Neuburger Fürsten im Überblick 1. Zuordnung Johann Wilhelms Historischer Verein Neuburg/Do - Schlossmuseum Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 1: 1 a: Ottheinrich ( ) Vom Gründungsjahr des Fürstentums Junge Pfalz 1505 regierte sein Onkel und Vormund Friedrich von der Pfalz bis zur Volljährigkeit Ottheinrichs und Philipps Historischer Verein Neuburg/Do - Schlossmuseum Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 2: 1 b: Sein Bruder Philipp ( ) Mitregent von Bay. Staatsgemäldesammlungen - Schlossmuseum Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 3: 2. Wolfgang von Zweibrücken Ottheinrichs Vetter ( ) Stammvater der Könige von Bayern Stadt Hilpoltstein Abb. 4: 3. Philipp Ludwig Sohn Wolfgangs ( ) Studienseminar Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 5: 4. Wolfgang Wilhelm Sohn Philipp Ludwigs ( ) Bay. Staatsgemäldesammlungen - Schlossmuseum Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 6: 5. Philipp Wilhelm Sohn Wolfgang Wilhelms ( ) Landeshauptstadt Düsseldorf Stadtmuseum Abb. 7: 6. Johann Wilhelm Sohn Philipp Wilhelms ( ) Hist. Verein Neuburg/Do - Schlossmuseum Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 8: 7. Karl Philipp Bruder von Johann Wilhelm ( ) 12

13 Insgesamt 17 Kinder: ÖNB Wien Abb. 9: Elisabeth Amalie Magdalena 1. Eleonore Magdalena Theresia ( ) 2. Maria Adelheid Anna ( ) 3 Sophie Elisabeth ( ) 4. Johann Wilhelm, Erbprinz ( ) 5- Weitere Kinder 17 Hist. Verein Neuburg Schlossmuseum Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 10: 8. Karl Theodor ( ) Verwandter von Karl Philipp aus der Nebenlinie Pfalz-Neuburg-Sulzbach, 1743 Kurfürst von der Pfalz, 1777 auch Kurfürst von Bayern Die angegeben Jahreszahlen beziehen sich auf die Regierungszeit. Literatur: Schefers Hermann: Neuburg an der Donau - Eine kurze Stadtgeschichte; München 1988; Neuburg an der Donau und Die Altstadt; Neuburg an der Donau Genealogie zu Musae Neoburgicae Zum besseren Verständnis des Geburtstagsgedichtes Musae Neoburgicae ist hier die betreffende Genealogie des Hauses Pfalz-Neuburg dargestellt. Wolfgang Wilhelm (* 1578, reg ) 1. oo Magdalena von Bayern (* 1587, 25. September 1628 in Neuburg an der Donau). Studienseminar Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 11: Wolfgang Wilhelm Philipp Wilhelm (* 1635, reg ) Studienseminar Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 12: Magdalena von Bayern 2. oo Elisabeth Amalia Magdalena von Hessen-Darmstadt ( ) 13

14 Eleonore Magdalena * Bayerisches Nationalmuseum Abb. 13: Philipp Wilhelm Maria Adelheid Anna * Sophie Elisabeth * Bayerisches Nationalmuseum Abb. 14: Elisabeth Amalia Magdalena und 13 weitere Kinder Bayerisches Nationalmuseum Abb. 15: Eleonore Magdalena Bayerisches Nationalmuseum Abb. 16: Johann Wilhelm * 19. April Juni 1716 Bildnachweis 1, 2, 8, 10 Historischer Verein Neuburg/Do - Schlossmuseum Neuburg/Do - Foto vom Verfasser Abb. 1: Ottheinrich ( ) Abb. 2: Sein Bruder Philipp ( ) Beide Abbildungen aus den Wandteppichen im Neuburger Schlossmuseum. Abb. 8: Karl Philipp Abb. 10: Karl Theodor Der Verfasser dankt dem Historischen Verein Neuburg/Do Frau Höglmeier und Herrn Thiele für die die Genehmigung, diese Bilder hier verwenden zu dürfen. Fotoerlaubnis für das Schlossmuseum liegt vor. 3, 6 Bay. Staatsgemäldesammlungen - Schlossmuseum Neuburg/Do - Foto vom Verfasser Abb. 3: Wolfgang von Zweibrücken Abb. 6: Philipp Wilhelm ( ) Der Verfasser dankt den Bay. Staatsgemäldesammlungen Frau Schwill für die Genehmigung, diese Bilder hier verwenden zu dürfen. Fotoerlaubnis für das Schlossmuseum liegt vor. 4 Stadt Hilpoltstein Abb. 4: Philipp Ludwig ( ) 14

15 Der Verfasser dankt der Stadt Hilpoltstein Herrn Stadler für die Genehmigung, dieses Bild hier verwenden zu dürfen. 5, 11, 12 Studienseminar Neuburg/Do - Foto vom Verfasser Abb : Wolfgang Wilhelm Abb. 12: Magdalena von Bayern Der Verfasser dankt dem Studienseminar Neuburg/Do Herrn Stiftungsvorstand Hornung für die Fotoerlaubnis und die Genehmigung, diese Bilder hier verwenden zu dürfen. 7 Landeshauptstadt Düsseldorf Stadtmuseum Abb. 7: Johann Wilhelm ( ) Porträtminiaturen des Kurfürsten Johann Wilhelm und der Kurfürstin Anna Maria Luisa Medici - Monogrammist IRR - um 1702 (?), Maler auf Kupfer mit Kontre , Ausschnitt Der Verfasser dankt dem Stadtmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf Frau Kleinbongartz M. A. für die Genehmigung, dieses Bild aus der Internetseite verwenden zu dürfen. 9 Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) Wien Abb. 9: Elisabeth Amalie Magdalena Bildarchiv Pg 29 III/5 Bildrechte erworben Dankenswerterweise hat der N. G. Elwert Verlag Marburg dem Verfasser die Erlaubnis erteilt, dieses Bild aus dem von diesem Verlag herausgegebenen Buch Maria Lehner: Ludwig Anton von Pfalz-Neuburg ( ); Marburg 1994, Bildanhang entnehmen zu dürfen. ElwertMail@Elwert.de 13, 14, 15, 16 Bayerisches Nationalmuseum (BNM) Abb. 13: Philipp Wilhelm Tafel III, 1 Abb. 14: Elisabeth Amalia Magdalena - Tafel III, 2 Abb. 15: Eleonore Magdalena Tafel IV, 2 Abb. 16: Johann Wilhelm Tafel III, 4 Aus: Hans Buchheit: arbeiten von Peter Boy. Portraitminiaturen von J. F. Douven. Ein Beitrag zur Ikonographie des Hauses Wittelsbach. in: Beiträge zur Geschichte des Mittelrheins, Bd. 23 Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins 1910; Düsseldorf 1911 Der Verfasser dankt dem BNM Frau Dr. Gockerell für die Genehmigung, diese Abbildungen hier verwenden zu dürfen. 17 Foto vom Verfasser Abb. 17: Wappen des Hauses Pfalz-Neuburg ab 1609/1614 Foto vom Verfasser Abb. 17: Neuburger Schlosshof, Philipp-Wilhelm-Bau: Wappen des Hauses Pfalz-Neuburg ab 1609/

16 C. Jacobus Balde: Leben und Werke unter besonderer Berücksichtigung seiner Tätigkeit in Neuburg/Do 1. Sein Leben und Wirken bis Januar Jacob Balde wird in Ensisheim/Elsaß als Sohn des Kammer- und Gerichtssekretärs Hugo Balde und Magdalena, geborene Wittenbach, geboren. Baldes Familie gehört zum kaisertreuen Beamtentum 1. Getauft wird er am gleichen Tag in der Kirche St. Martin, Ensisheim. Er ist das zweite von acht Kindern Privatunterricht im Elternhaus 1615 Er besucht mit guten Ergebnissen das Jesuitengymnasium seiner Vaterstadt Tod seines Vaters Molsheim (Elsaß): Balde studiert Philosophie an der Jesuiten-Universität Ende 1621 Flucht vor den Söldnertruppen Mansfelds. Ab 1622 Seit Einfall der Mansfeldischen Truppen im Elsaß studiert Balde Rechtswissenschaft an der Jesuiten-Universität in Ingolstadt Balde beginnt nach seiner Promotion zum Magister artium liberalium mit dem Studium der Rechtswissenschaft Er bricht sein begonnenes Jurastudium ab, um in den Jesuitenorden einzutreten. Mai: Aufgrund einer unglücklichen Liebe zu einer schönen Bäckerstochter von Ingolstadt fasst er den plötzlichen Entschluss, der Welt zu entsagen und meldet sich beim Provinzial des Jesuitenordens. 1. Juli: Trotz mehrerer Abweisungen bleibt er fest in seinem Entschluss, so dass man ihn in Landsberg am Lech als Novize in den Jesuitenorden aufnimmt Balde wird Gymnasiallehrer, Lehrer der klassischen Sprachen und der Rhetorik in Landsberg und München. Studium der Theologie und erste Unterrichtstätigkeit am Gymnasium der Gesellschaft Jesu Sein erstes Auftreten als Dramatiker macht ihn in den Kulturkreisen der Stadt bekannt 3. Mors Tampierii Mors Bucquoii Encomium Tilli Pugna Pragensis Epistola Friderici Electoris Palatini ad coniugem Juditha Holofernis triumphatrix Panegyricus S. Catharinae Pudicita vindicata, seu tres virgines a S. Nicolao Episcopo dotatae. Triplici stylo poetarum Statii, Lucani er Virgilii (Heiligen- und Märtyrerlegenden) 1 Biographie 2 Berger, S Biographie 16

17 1628 Panegyricus equestris (für Otto Heinrich Fugger) 4 Pudicita vindicata, seu tres virgines a S. Nicolao Episcopo dotatae. Triplici stylo poetarum Statii, Lucani er Virgilii Declamatio seu Regnum Poetarum. In Comitem Ernestum Mansfeldium filippica poetarum Batrachomyomachia Homeri (Krieg der Frösche und Mäuse) Komisches Epos für die Schule auf der Grundlage des pseudohomerischen Froschmäusekrieges mit Bezug zum Dreißigjährigen Krieg. 6. Januar: Szenische Darstellung der Declamatio seu Regnum Poetarum Ihre Abbildungen auf 20 tuschgezeichneten Tafeln gehen dem Text voraus 5. Dichter der römischen Antike berichten je in ihrem charakteristischen Stil über den siegreichen Böhmisch-Pfälzischen Feldzug Oktober 1628 Herbst 1630 Epistola Dianae ad Venerem de morte Adonidis Balde ist Gymnasiallehrer und Professor der Rhetorik am Gymnasium der Gesellschaft Jesu in Innsbruck Balde kehrt nach Ingolstadt zurück und beginnt dort sein Theologiestudium. Belagerung der Stadt durch Gustav Adolph 7. Francisco Andreae, Comiti de Tilly, (Geburtstagsgedicht für den Sohn des Neffen des großen Tilly) Maximilianus Primus Austriacus (Leben und Taten Kaiser Maximilians I. als Vorbild für die Bezwingung der Leidenschaften) 1632 Magnus Tillius redivivus, sine M. Tillii parentalia Dichtung zu Ehren des am 30. April 1632 in Ingolstadt verstorbenen Feldherrn. Schilderung der Sterbestunde und Totenehrung in Prosa und Vers, Wirklichkeit und Allegorie vermengend, mit dramatischen Dialogen und Chören September: Abschluss der Probejahre. Balde empfängt die Priesterweihe. Freundschaft mit dem Maler und Künstlerbiographen Joachim Sandrart Fama laureata, seu Panegyricus... Principis Maximiliani I. Epos über die Ruhmestaten Kurfürst Maximilians I, verfasst nach Wallensteins Tod Epithalamion (Allegorische Dichtung zur zweiten Vermählung des Kurfürsten Maximilian I. mit Maria Anna von Österreich, im Auftrag des Collegium Monacense, München 1635) Balde ist Professor der Rhetorik an der Universität Ingolstadt Panegyricus equestris Hecatombe seu Ode Nova De Vanitate Mundi. 4 Berger, S Biographie 6 Berger, S Biographie 8 Westermayer I und Westermayer II, jeweils S Berger, S

18 Panegyricus serenissimo er potentissimo Ferdinando III. 10 De vanitate mundi Templum honoris (Huldigungsschrift zur Kaiserwahl Ferdinands III., im Auftrag des Jesuitenkollegs Regensburg) Ode dicta Agathyrsus, de solatio macilentorum (Gedicht über die Vorteile der Magerkeit und Enthaltsamkeit). Jephtias, Tragoedia (Aufgeführt 1637 in Ingolstadt) 1638 Ehrenpreiß der Allerseligsten Jungkfrawen und Mutter Gottes Mariä (nach dem um fünf lateinische Paraphrasen verschiedener Ordensmitglieder erweiterten, von Simon Mair herausgegebenen Olympia sacra gedruckt München 1648). Poema de vanitate mundi Agathyrsus de solatio macilentorum Balde wirkt in München als Hofprediger des Kurfürsten Maximilian I., als Professor für Rhetorik und als Prinzenerzieher in der Nachfolge von Jeremias Drexel. Zeitgeschichtliche Arbeiten bleiben ungedruckt beziehungsweise unvollendet, weil Balde die geforderte Vertretung dynastischer Interessen nicht mit seinem Wahrheitsverständnis vereinbaren kann und sich der Zensur nicht beugt Lyrica (auch einige schon vorher verfasst) Opera poetica Er distanziert sich in seiner Lyrik von didaktischen, erbaulichen und panegyrischen Zwecksetzungen. Er wird unter die Professoren des Jesuitenordens aufgenommen. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich sichtlich Balde bleibt in München und arbeitet als Dichter und Hofhistoriograph. Auch der intensive Austausch mit dem französischen Diplomaten Claude de Mesmes, Comte d'avaux, eine Freundschaft im Zeichen des christlichen Humanismus, berührt Motive der bayerischen Bündnispolitik Silvae lyricae (Ausgabe der Bücher I-VII: 1643) Lyricorum libri IV, epodon liber unus Die Gedichte gelten als Hauptwerk des sogenannten lyrischen Jahrzehnts ( ). Lyrica. Epodi (München) Paraphrasis lyrica in Philomelam D. Bonaventurae (Lyrische Paraphrase zum Lob der göttlichen Liebe) Aufgabe der Ämter aus gesundheitlichen Gründen 1647 Poesis Osca sive Drama georgicum (Gespräche über die verheerenden Kriegsereignisse und den Waffenstillstand in Ulm, München 1647). Agathyrsus und Ehrenpreiß Mariae 10 Biographie 11 Westermayer I und Westermayer II, jeweils S Biographie 13 Westermayer I und Westermayer II, jeweils S Biographie 15 Westermayer I und Westermayer II, jeweils S

19 1648 De Laudibus B. Mariae V. odae partheniae (Sammelausgabe von 70 Marienoden) Chorea mortualis (München 1649), Totenklage zum Hinscheiden der Kaiserin Leopoldina in vierzeiligen Reinstrophen. Interpretation Somnii de cursu historiae Bavaricae Medicina gloria per satyras XXII asserta (Lob und Kritik der Ärzte). Arion Scaldicus, seive celeusma triumphale (Festspiel aus lyrischen Monologen und Chören zur Erinnerung an die Eroberung Antwerpens 1585 durch die spanische Armee, Erstdruck 1651) Balde wirkt als Prediger und Kanzelredner in Landshut und Amberg. Elogium Blitterswickianum (Dank- und Lobgedicht auf den Staatsrat Wilhelm von Blitterswick, erschienen in Templum Honoris ; Köln 1651) "Fragmentum funebris elogii (Nachruf auf Claude de Mesmes, Comte d' Avaux, Erstdruck 1650) Balde ist in Amberg tätig. Konfessionelle Polemik tritt in seinem Werk weitgehend in den Hintergrund. Stattdessen beklagt er immer wieder den Zerfall des Reiches, die Grausamkeiten des Krieges und aus eigener Betroffenheit die erzwungene Emigration (zahlreiche Gedichte auf das heimatliche Elsaß) Jephtias (Amberg), wo sich Balde auch als Dramatiker versucht Balde in Neuburg/Do 2.1. Balde übersiedelt an den Neuburger Hof. Bald nach der berühmten Sonnenfinsternis, noch im Herbst 1654, verließ Balde Amberg wieder, um für immer nach Neuburg an der Donau überzusiedeln. Philipp Wilhelm, der Neuburger Herzog, war ein Zögling der Jesuiten und kannte sicherlich Baldes Werke. Er wollte in Neuburg/Do dem alternden Dichter den Lebensabend verschönern Seine Reise über Nürnberg und Altdorf an seinen neuen Wirkungsplatz Die Reise von Amberg nach Neuburg/Do über Nürnberg und Altdorf glich einem Triumphzug. In Nürnberg fand es der protestantische Magistrat nicht unter seiner Würde, den ruhmgekrönten Jesuitendichter durch eine besondere Deputation zu begrüßen. Ebenso bereitete ihm der akademische Senat in Altdorf einen feierlichen Empfang. Balde erhielt an beiden Orten ohne Unterlass Besuche; die hervorragendsten Männer legten ihm auch ihre Bücher vor, mit der Bitte, er möchte doch wenigstens einen Buchstaben hineinschreiben, damit sie ein Andenken von seiner Hand besäßen Empfang in Neuburg Freudig folgte Balde dem Ruf nach Neuburg/Do. Für eine ehrenvolle Aufnahme in Neuburg vonseiten der gesamten Bürgerschaft hatte schon der mit Balde befreundete Maler Joachim Sandrat, der in Stockau bei Ingolstadt wohnte, gesorgt, indem er u. a. verbreitete, dass Balde in den Niederlanden so berühmt sei, dass man ihn gern als außerordentliches Genie um Geld schauen wollte Biographie 17 Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S

20 Studienseminar Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 1: Jacobus Balde Foto: Hans Omasreiter Abb. 2: Rechts vom Chor der Hofkirche liegt das ehemalige Jesuitenkolleg, heute Maria-Ward- Realschule für Mädchen 2.4. Balde und die Stadt Neuburg/Do Etwa um das Jahr 1644 findet sich in Baldes Dichtung zum ersten Mal eine Anspielung auf die Stadt Neuburg. In dem Gedicht des 9. Buches der Wälder wird ein wohl fiktiver Bericht über eine Reise vorgelegt, die der Dichter einst gemeinsam mit seinem Studienfreund Silbermann, dem späteren neuburgischen Landschaftskanzler, unternommen haben will (Lyr. 9, 18). Foto vom Verfasser Abb. 3: Heutige Ansicht des ehem. Jesuitenkollegs, vom Schloss aus gesehen Am Schluss der langen Ode verabschiedet er sich von seinem Freund mit launigen Worten: Dich erwartet die Donau, wo sie strömt in ihrem tiefen Bett und vorbeizieht an der Stadt, die in der Höhe aufragt. Natürlich konnte er, als er diese Zeilen schrieb, nicht ahnen, dass er zehn Jahre später in eben diese Donaustadt übersiedeln wird, und dass es in den vierzehn Jahren seines dortigen Aufenthalts zu seinem Hauptvergnügen gehören wird, aus einem Fenster des Jesuitenkollegs den Blick weit über das tiefliegende Donautal schweifen zu lassen. 20

21 Foto vom Verfasser Abb. 4: Blick vom ehem. Jesuitenkolleg Richtung Norden Foto vom Verfasser Abb. 5: Blick von ehem. Jesuitenkolleg Richtung Ried 21

22 Kupferstrich nach Johann Schatz von Matthäus Merian d. Ä. Abb. 6: Neuburg um 1633 Abb. 6 a: Ausschnitt aus Abb. 6: Vor der Hofkirche (Nr. 8) das Jesuitenkolleg Es wäre falsch, zu meinen, dass Balde sich in Neuburg irgendwie im Exil gefühlt hätte, oder dass sich sein Herz der dortigen Landschaft weniger aufgetan habe als einst in den Wäldern von Ebersberg oder den Isarauen. Abwegig wäre auch die Vermutung, das Neuburger Klima hätte ihm mehr zugesetzt als das der bayerischen Metropole. Alles, was wir über Baldes Neuburger Jahre wissen, stützt eher die Vermutung, dass er sich hier recht wohlgefühlt hat. Die Donau verfehlte nicht seine Wirkung auf ihn, wie uns hier entstandene Dichtungen bezeugen. Sein Freund Silbermann war ihm sicher ein guter Führer zu all den schönen Punkten in und außerhalb der Stadt, nicht zuletzt auch zu dem von ihm gestifteten Marienheiligtum Gnadenfeld am Kahlhof Beitinger I, S Zum Bau der von Silbermann erbauten (hölzernen) um 1645 Kapelle: siehe Kugler, S. 50/51 22

23 Foto vom Verfasser Abb. 7: Auf dem Weg zur Kahlhofkapelle Foto vom Verfasser Abb. 8: Die Kahlhofkapelle: Westseite 2.5. Der Landesherr weilt in Düsseldorf. Der Landesherr Philipp Wilhelm residierte bei der Ankunft Baldes nicht in Neuburg/Do, sondern in Düsseldorf am Niederrhein, wo Pfalz-Neuburg durch Erbfall die Herzogtümer Kleve und Berg 1609/1614 erhalten hatte 20. Hofkirche Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 9: Philipp Wilhelm auf dem ehem. Altarblatt der Hofkirche Thomas Höckmann Atlas 2006 Abb. 10: Die Herzogtümer Jülich und Berg kamen 1609/1614 durch Erbfall zu Pfalz-Neuburg Balde trifft in Neuburg Freunde. In Neuburg/Do fand Balde alte Bekannte und Freunde wieder: - So den Landschaftskanzler Wolfgang Michael Silbermann 21, seinen einstigen Jugendgenossen, der ihm später zu München einmal am Altar gedient hatte. Sie hatten in den Kriegsjahren ( Dreißigjähriger Krieg ) mit eigenem Gespann eine größere gemeinsame Reise gemacht. Silbermann starb aber bereits Balde hat ihn in den lyrischen Wäldern durch zwei 20 Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S Zur Biographie von Wolfgang Michael Silbermann siehe: Kugler, S

24 sinnige Oden verewigt 22. In Neuburg/Do hatte Silbermann die Lorettokapelle 23 erbauen lassen 24. Es ist anzunehmen, dass Silbermann seinem Freund Balde die Lorettokapelle, in der oberen Vorstadt gelegen, gezeigt hat. Auch nach dem Tode Silbermanns wird wohl Balde im Gedenken an seinen verstorbenen Freund das kleine Kirchlein besucht haben 25. Foto vom Verfasser Abb. 11: Lorettokapelle in Neuburg Foto vom Verfasser Abb. 12: Hinweistafel an der Lorettokapelle Staatsarchiv Augsburg Abb. 13: Der Buchstabe L, vom Verfasser eingefügt, kennzeichnet die Lorettokapelle. (Karte des Landgerichts Neuburg aus dem Jahr 1588 von Friedrich Seefridt mit ergänzenden Eintragungen vom 13. April 1772) 22 Silv. IX. 8 et 18: Clarius ist kein anderer als Silbermann. Aus der letzten Strophe, die auf Neuburg hindeutet, geht dies unzweifelhaft hervor. Siehe: Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S. 203 Anm Heim, S. 13: Die Lorettokapelle wurde im Jahre 1656 durch den Landschaftskanzler Wolfgang Michael von Silbermann nach seiner Rückkehr aus Italien auf dem ihm gehörigen Grund und Boden der Hofmark Gnadeneck nach dem berühmten Vorbild des Hauses Mariens in Loretto gebaut. Zur Lorettokapelle siehe auch: - Nadler, S. 226 und - Kugler, S Westermayer I und II, jeweils S Einschätzung des Verfassers 24

25 - Eine andere wohlbekannte Persönlichkeit fand Balde in dem Hofkanzler Caspar Manz, der einst neben ihm in Ingolstadt als Professor gewirkt hatte. Manz hatte im Jahr 1648 an der genannten Hochschule, veraltete Vorurteile durchbrechend, zuerst es gewagt, eine würdigere Behandlung der Philosophie zu verlangen. Die hohe Stellung, die er am Neuburger Hof bekleidete, gab er nach siebenjähriger Tätigkeit wieder auf, damit er nicht Gefahr liefe, wider die Gerechtigkeit zu handeln und kehrte auf seinen Lehrstuhl nach Ingolstadt zurück. - Im nahegelegenen Stockau (bei Ingolstadt) lebte der Maler Joachim Sandrat. Balde wird oft sein ländliches Atelier besucht haben, denn er war mit großer Hochschätzung, ja inniger Freundschaft dem Künstler zugetan, der die Königin der Engel für das gregorianische Haus in München gemalt hat, wie die zweite Ode des VII. Buches der Wälder erkennen lässt Im rekatholisierten Herzogtum Pfalz-Neuburg wurden ihm das Privileg der Religionsfreiheit und 1653 der Titel Pfalz-Neuburgischer Rat zugestanden; 1646 erhielt er die Hofmarksgerechtigkeit 27. In der Neuburger Peterskirche schmückt den Sebastiansaltar ein Bild Sandrats, das er wahrscheinlich ca auf Leinwand gemalt hat Das Neuburger Jesuitenkolleg Das Neuburger Jesuitenkolleg bestand damals aus 15 Patres 29. Abb. 14: Diese Karte zeigt die Umgebung Neuburgs, in der Balde seine Spaziergänge machte. (Rote Buchstaben vom Verfasser eingefügt) (Karte des Landgerichts (Landvogtamts) Neuburg a. d. D.; ca ) B Bittenbrunn J Joshofen R Rohrenfeld H Hesselohe G Grünau K Gnadenfeld = Kahlhof 2.8. Seine offizielle Tätigkeit in Neuburg In Neuburg an der Donau am Hof Philipp Wilhelms ist Balde tätig - von 1654 bis 1656 als pfalzgräflicher Hofprediger 30, - von 1657 an vier Jahre als häuslicher Mahner 31 und - ab 1661 Beichtvater Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S Lidel, S Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S Bei Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S. 210: Die ersten zwei Jahre versah er das anstrengende Amt eines Hofpredigers. - und Clesca, S Mengein, S. 3 und Clesca, S Biographie 25

26 Wegen seiner angeschlagenen Gesundheit und um seiner Muse freien Spielraum zu geben, durch die er den Ruhm seines Ordens vielfach erhöhte, behielt Balde das Hofpredigeramt nur zwei Jahre 33. Balde war auch Vorstand einer in Neuburg bestehenden Rednerakademie, in der viele junge Männer in der Rede- und Dichtkunst unterwiesen wurden Die Umgebung von Neuburg/Do Dass es Balde dann in Neuburg so gut gefallen sollte, ist nicht nur bloß seinen guten Beziehungen zum Hofe und anderen Persönlichkeiten, sondern zum großen Teil auch der wirklich reizenden Umgebung der Stadt zuzuschreiben. Von seinem Zimmer aus übersah er den vielverschlungenen grünleuchtenden Donaustrom mit seinen waldigen Ufern. Gerade gegenüber lag auf einer sanften Anhöhe das Landgut Hessellohe, das den Jesuiten vom Herzog Wolfgang Wilhelm, dem Vater Philipp Wilhelms, 1622 geschenkt worden war. Noch reichere Fernsicht über die Gegend gewährte ihm das Saletchen des Kollegiums, turris recreationis, in dessen luftiger Einsamkeit er den größten Teil seiner späteren Dichtungen verfasste. Das Saletchen hieß noch hundert Jahre später pergula Baldeana. Staatsarchiv Augsburg Abb. 13 a: Karte von Neuburg/Do und Umgebung mit Angaben der Spaziergänge Baldes (Karte des Landgerichts Neuburg aus dem Jahr 1588 von Friedrich Seefridt mit ergänzenden Eintragungen vom 13. April 1772) H Hesselohe B Bittenbrunn G Gnadenegg mit Lorettokapelle Buchstaben vom Verfasser eingefügt. K Kahlhof = Gnadenfeld 33 Clesca, S Bach, S

27 Baldes gewöhnlicher Spaziergang soll oft über die Donaubrücke geführt haben, am linken Ufer der Donau bis nach Joshofen. Oft machte er auch weitere Streifzüge durch die heitere, an Abwechslung reiche Gegend. Er besuchte das Jagschloss Grünau, das Gut Rohrenfeld, die Gnadenkapelle Bittenbrunn und die Donauinsel Bschütt, die er alle in den Musae Neoburgicae, dem Geburtsgedicht für Erbprinz Johann Wilhelm, vorkommen lässt. Auch zur Alten Burg wird er spaziert sein 35. Foto: Hans Omasreiter Abb. 15: Das Jagdschloss Grünau Foto vom Verfasser Abb. 16: Eine Allee bei Gut Rohrenfeld Baldes Leben und Wirken in Neuburg/Do Neben den satirischen und religiösen Dichtungen, die nun den größten Teil von Baldes literarischem Schaffen ausmachen, sind uns aus dieser Zeit nur zwei Beiträge höfischer Gelegenheitsdichtungen erhalten Januar In Düsseldorf wird das erste Kind des Neuburger Pfalzgrafen und Herzogs Philipp Wilhelm und seiner zweiten Gemahlin Elisabeth Amalia Magdalena von Hessen-Darmstadt geboren. Es wird auf den Namen Eleonore Magdalena Theresia getauft 37. Eleonorae carmen geniale Wenige Monate nach Baldes Eintreffen in Neuburg kam von Düsseldorf die frohe Kunde von der Geburt der Prinzessin. Im Auftrag des Jesuitenkollegs schrieb Balde aus diesem Anlass ein Glückwunschgedicht von 125 Hexametern, das Eleonorae geniale carmen. Was an dem Inhalt des anmutigen Gedichtes am meisten erstaunt, ist die Prophezeiung, dass sich einst viele bekrönte Häupter um das Mädchen bewerben würden, sowie die Andeutung, dass sie einmal einen kaiserlichen Gemahl bekommen würde. Tatsächlich hat die Prinzessin später die Bewerbungen von fünf Fürsten abgelehnt und wurde dann die Gemahlin Kaiser Leopold I. In den letzten Versen ermuntert der Dichter das Kind, an der Mutterbrust heftig zu schreien und damit einen Bruder zu fordern, weil das Glück des Vaterlandes einen solchen benötige 38. Balde feiert die Geburt der Eleonore MagdalenaTheresia in diesem Gedicht, in dem Diana als Mondgöttin am Himmel den Kometen und Thalia im Traum die drei Könige sieht und daraus die große Zukunft des Mädchens weissagen. Bestätigt wird sie von den drei Grazien, die dem Kind die drei Namensgeberin- 35 Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S Beitinger I, S Rall, S Beitinger I, S

28 nen als Vorbilder empfehlen, vor allem die Großmutter Magdalena. Für Balde war sie fraglos die ideale Fürstin, denn sie war maßgeblich an der erfolgreichen Rekatholisierung des Fürstentums Pfalz-Neuburg beteiligt 39. Landeshauptstadt Düsseldorf Stadtmuseum museum kunst palast, Düsseldorf, Gemäldegalerie, Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf (NRW) Abb. 17: Eleonore Magdalena mit ihrer Mutter Elisabeth Amalia Magdalena Bayerische Staatsbibliothek Abb. 18: Titelseite des Geburtstagsgedichtes Diesem Gedicht hat Balde gegen seine Gewohnheit dem lateinischen Text eine deutsche Übersetzung in Alexandrinern beigefügt. Leider ist von diesem deutschen Gedicht nur mehr ein Bruchstück erhalten geblieben Januar Vorgetragen wurde das Elonorae carmen geniale am 17. Januar 1655 in Neuburg/Do von der Gesellschaft Jesu 41. Ohne Zeitangabe An das Neuburger Kollegium hatte ein naher Gutsbesitzer, Walter mit Namen, alljährlich einen Ochsen zu liefern. Als sich Walter nun einst nach dem Besuche im Kollegium verabschiedete und im Begriffe stand, sich aufs Pferd zu schwingen, versprach er in seiner guten Laune einen zweiten Ochsen, wenn Balde, der zugegen war, einen lateinischen Reim aus dem Stegreif auf ihn mache. Dieser besann sich nicht lange, sondern hatte auf der Stelle den Reimvers: Ascendat Walter, veniat bos unus et alter August Herzog Philipp Wilhelm kehrte von Düsseldorf nach Neuburg zurück und brachte seine zweite Gemahlin in Begleitung des Fürstbischofes von Eichstätt, Marquard II. Schenk von Castell, mit nach Neuburg. 39 Figura Mundi, S. 46 Arneth hat das Geburtstagsgedicht nicht nur übersetzt, sondern auch in Hexameter gefasst. Dazu siehe: > Kapitel Eleonore Magdalena, Kaiserin 40 Westermayer I und Westermayer II, jeweils S Bach, S Clesca, S. 17 und Beitinger I, S

29 Über die erste Begegnung Baldes mit Philipp Wilhelm berichtet die Chronik: Am 12. August 1655 traf Philipp Wilhelm, von Düsseldorf kommend, in Neuburg ein und brachte zum ersten Mal seine zweite Gemahlin Elisabeth Amalia Magdalena in Begleitung des Fürstbischofes von Eichstätt nach Neuburg. Die Ankunft geschah nachts um 10 Uhr unter dem Geläut der Glocken und dem Donner des schweren Geschützes. Die Straße, durch die die durchlauchtigsten Herrschaften fuhren, war mit Fackeln und Lichtern erhellt. Trotz der fortgeschrittenen Stunde bewegte sich der Zug zur Hofkirche, deren Fenster mit transparenten Gemälden verziert waren, die das fürstliche Wappen, die Namen Jesu und Maria und einige Jesuitenheilige zeigten. Beim Eintritt in die Kirche hielt der Hofprediger Jacob Balde eine kurze Anrede, die vom Herzog sehr huldvoll aufgenommen wurde. Nachdem er jedem Jesuiten die Hand gereicht hatte, begab er sich mit seiner Gemahlin und dem Gefolge zum Hochaltar. Nun erschallte, von den Hofmusikern aufgeführt, der feierliche Lobgesang: Herr Gott, Dich loben wir. Landeshauptstadt Düsseldorf Stadtmuseum Theodor Malthain nach Johann Spilberg um 1650, Kupferstich Abb. 19: Philipp Wilhelm im Alter von 45 Jahren Österreichische Nationalbibliothek Wien, Bildarchiv Abb. 20: Elisabeth Amalia Magdalena, 2. Gemahlin von Philipp Wilhelm, im Alter von 25 Jahren Als das Te Deum beendet war, erhoben die im Chor stehenden Schüler des Gymnasiums ihre Stimmen und flehten zur Heiligen Jungfrau, der Patronin der Kirche, um Abwendung irdischer Übel, um Erhaltung des Friedens, um Bewahrung vor Krankheit, um Segen für das ganze Fürstenhaus, um zahlreiche Nachkommen, welche die durchlauchtigsten Eltern noch bis zum Urenkel sehen und erleben möchten. Nicht ohne Rührung vernahmen der Herzog und seine Gemahlin diesen Gesang und verließen tief bewegt zu mitternächtlicher Stunde die Kirche. 15. August Am Patrozinium der Hofkirche Mariä Himmelfahrt besuchten Philipp Wilhelm und Elisabeth Amalia Magdalena den Festgottesdienst; Pater Jacob Balde hielt die Predigt. Anschließend speiste das Herrscherpaar zu Mittag bei den Jesuiten im Refektorium; anstatt des üblichen Tischlesens hielt P. Balde eine niedliche Rede und würzte sowohl diese als auch durch die vielen sinnreichen Affiktionen das Mittagsmahl Graßegger Notizen , S

30 Hofkirche Neuburg/Do - Foto vom Verfasser Abb. 21: Neuburg/Do: Chorraum der Hofkirche - heutige Ansicht Januar Am 2. Sonntag nach Dreikönig (16. Januar) legte Christian August von Pfalz- Sulzbach, der bereits seit dem 14. August 1632 regierte, in der Hofkirche am Vormittag öffentlich unter Anteilnahme einer unzähligen Volksmenge das katholische Glaubensbekenntnis ab und empfing mit Philipp Wilhelm und dessen Gemahlin die hl. Kommunion 44. Balde hielt eine passende Rede. 17. Januar Am folgenden Tag luden sich die hohen Herrschaften ohne Ankündigung bei den Jesuiten zu Gast ein. Sie setzten sich zu Tisch und aßen, was ihnen aufgetragen wurde. Allein nun fing ein prächtiges Traktament an, indem eine Menge kostbarer Speisen und Weine vom Hof herüber gebracht wurde. Bei dieser Gelegenheit zeichnete sich der Hofprediger Balde aus, der die Hoheiten mit einer aus dem Stegreif verfassten Anrede empfing, die so gut ausfiel, dass alle auf der Stelle verlangten, sie möge ohne die mindeste Abänderung gedruckt werden 45. Oktober Philipp Wilhelm reiste mit seiner Familie wieder nach Düsseldorf. Für die Zeit seiner Abwesenheit übertrug er P. Balde einen besonderen Vertrauensposten, 44 Christian August erreichte im Jahr 1652 den sogenannten Kölner Vergleich, eine erste Einigung mit Pfalz- Neuburg unter dem katholischen Wolfgang Wilhelm. Er erlangte dann am 15. Januar 1656 gegenüber dem seit 1653 regierenden Neuburger Fürsten Philipp Wilhelm im Neuburger Hauptvergleich als Herzog die Souveränität Pfalz-Sulzbachs, während er im Gegenzug zum katholischen Glauben konvertierte. Siehe: Der Grund des Übertritts von Christian August zum Katholizismus war folgender: Im September 1655 traf sich Christian August mit seinem Vetter Philipp Wilhelm in Neuburg, um über die Erbfolgeregelung zu beraten. Philipp Wilhelm hatte noch keinen direkten Erben (zu diesem Zeit hatte er nur zwei Mädchen, Eleonore Magdalena * 1655, und Maria Adelheid *1656). Es bestand somit die Gefahr, dass Pfalz- Neuburg nach seinem Tod an die evangelische Sulzbacher Linie fallen könnte. Philipp Wilhelms Bestreben lag deshalb darin, Christian August zum Übertritt zur katholischen Kirche zu bewegen. Er wollte dies nur tun, wenn ihm die volle Unabhängigkeit seines Teilfürstentums zu gesichert wurde, was auch geschah. Siehe: Pfalz-Sulzbach, S Graßegger Notizen , S

31 26. November indem er ihn zum Hauspriester seiner Residenz (monitor domesticus), und ihn damit gleichsam den patriarchalischen Teil seines eigenen Regiments zuwies 46. Der Landschaftskanzler Wolfgang Michael Silbermann, ein Freund Baldes, stirbt. Kurz vor seinem Tod hat er noch die Loretto-Kapelle in Neuburg/Do erbauen lassen. Balde hat eine Ode für ihn gedichtet Satyra contra abusum tabaci - Satire über das maßlose Rauchen Fragmenta satyrae crisis inscriptae - Satire auf seine Kritiker Vultuosae torvitatis encomium - Satire, in der der Beweis erbracht werden soll, dass hässliches Aussehen Zeichen großer Begabung und Weisheit sei. Antagathyrsus sive Apologia pinguinum adversus Agathyrsus Satire, Apologie der Fettleibigen. Gegenstück zum Agathyrsus von 1638 bzw Urania Victrix April An diesem Tag, einem Karfreitag, kam in Düsseldorf der erste Sohn und Erbprinz des Herzogs Philipp Wilhelm und seiner Gemahlin, Johann Wilhelm (Joseph Ignatius) zur Welt 51. Musae Neoburgicae Balde fertigt das Geburtstagsgedicht Mvsae Neobvrgicae Ludis genialibus Ortvm Serenissimi Infantis D. D. Ioannis, Gvilielmi, Iosephi, Ignatii, Serenissimorum Principum, Philippi VVilhelmi Comitis Palatini Rheni, Bavariae... Et Elisabethae Amaeliae Landgraviae Hassiae... Dvlcissimi Filioli Grato animo, profusâ laetitiâ venerantes 52 Im gleichen Jahr ließen die Neuburger Jesuiten die Musae Neoburgicae in Neuburg drucken 53. In seinem Festgedicht für Johann Wilhelm nimmt Balde nicht nur Bezug auf die herzogliche Familie und deren Vorfahren, sondern schildert auch die Donaulandschaft um Neuburg. Das Jagdschloss Grünau [Grienavia], das Gut Rohrenfeld [Rorefelda] sowie die Gnadenkapelle Bittenbrunn [Bittenbronna] kannte er von seinen Ausflügen im Gefolge der herzoglichen Familie und von seinen Spaziergängen. Diese Orte werden in seinem Gedicht mit jeweils eigenen Nymphen bevölkert, deren antiken Ursprung er mit verschiedenen Verwandlungssagen nachweist. Auch das Stadtfest mit seinem Festzug und dem nächtlichen Feuerwerk ist aus der Perspektive der Flussgötter auf der Donauinsel burlesk geschildert Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S Graßegger Notizen , S Berger, S Biographie 50 Westermayer I und Westermayer II, jeweils S Graßegger Notizen , D. 14/15 52 Genauer Titel bei: Figura Mundi, S Der lateinische Text und die Übersetzung durch Wolfgang Beitinger finden sich bei: Beitinger II, S Figura Mundi, S

32 Abb. 22: Jacobus Balde Bayerische Staatsbibliothek Abb. 23: Titelseite Musae Neoburgicae Balde selbst war sehr stolz auf dieses Gedicht. Wenn du, verehrter Leser, sagt er im Vorwort, ein Katholik bist, so gratuliere mir; wenn du gerecht und aufrichtig bist, so klatsche mir Beifall; wenn du nicht ganz ungerecht bist, so lächle mir wenigstens zu! 55 Kurzer Überblick über die einzelnen Strophen der Musae Neoburgicae Eingangsstrophe: Diese Strophe knüpft an ein früher gegebenes Orakel des Dichters an: Die Mädchen laufen den Buben nach. Ganz so sei es zwar nicht gekommen, aber die Zeit liege in Gottes Hand. Strophe 2: Hier folgt ein pietätvoller Anruf auf die verstorbene Großmutter des neugeborenen Knaben, die Mutter des regierenden Fürsten [Philipp Wilhelm], Magdalena [von Bayern], die sich auf dem Sterbebett sehnlichst einen Enkel gewünscht habe. Auch ihre Verdienste bei der Neuburger Gegenreformation werden gewürdigt. Ab Strophe 3 beginnt die eigentliche Erzählung. Strophe 3: Nicht weit von der Stadt liegen zwei Landhäuser. Das eine ist das Landhaus Grünau; hier wohnt die Nymphe Chloris von Grünau [Grienavia]. Strophe 4: In dieser Strophe wird das Gut Rohrenfeld beschrieben; die Nymphe Rorefelda ist hier zuhause. Strophen 5, 6 und 7: Die beiden Nymphen klagen an einem Karfreitag, dass ihr Land noch keinen Erben habe. Das Land könne beim Ausbleiben eines Prinzen wieder evangelisch werden. Die Nymphen beten um einen Prinzen. Strophe 8: Die Nymphe Bittenbronna [gemeint ist Bittenbrunn mit dem (ehem.) Brunnen und dem Marienbild in der Kirche, westlich von Neuburg gelegen] ist eine christliche Nymphe ; sie ist die Muttergottes selbst. Strophe 9: Bittenbronna tröstet die beiden, wies auf die marianische Frömmigkeit des Fürsten hin und versprach, dass ihr Gebet erhört werde. Strophe 10: Dann schwebte sie zu ihrer Quelle zurück. Strophen 11 und 12: Rorefelda spielt auf ihrer Rohrpfeife ein Danklied und 55 Bach, S

33 Grienavia bot dem Prinzen ihre Wälder als Jagdrevier an. Strophe 13: Auch Luna wurde auf die beiden Schwestern aufmerksam. Sie sprach zu den Nymphen: Heute ist eine glückliche Nacht angebrochen. Dort, wo die Düssel in den Rhein mündet, sei der erwünschte Stammhalter geboren. Und alsbald standen die Namen des Prinzen mit verbundenen Sternenreihen an den Himmel geschrieben: WILHELM-IGNATIUS. Strophen 14 und 15: Überschwänglich wurde dieses Zeichen am Himmel bejubelt. Ein weiteres Glückzeichen zeigte sich den beiden Betrachterinnen: Auf dem Schlossdach hatte sich ein Storch niedergelassen, der sein dortiges Quartier viele Jahre gemieden hatte, weil ein Blitz sein Nest zerstört hatte. Strophe 16: Luna gibt Anweisungen, wie der am 1. Mai zu erwartende Einzug des Pfalzgrafen zu feiern sei. Strophe 17: In dieser Nacht vor diesem Festtage ließ Grienavia heimlich Fuhrwerke zusammenstellen. An der Hofkirche begann am nächsten Morgen der Staatsakt. Strophe 18: Als die Sonne sich neigte, schritt das Volk durch die Straßen. Die Stadt war festlich geschmückt. Strophe 19: Der Abend brachte ein ungeheures, ungewöhnliches Gelage. Der Wein floss in Strömen. Strophe 20: Es folgte ein Feuerwerk. Strophe 21: Durch den Lärm und die sich verbreitende Flugasche werden nun allerlei Naturgottheiten auf das Fest aufmerksam. Faune und Satyrn, die an den Hängen der Donau wohnen, kommen aus ihren Schlupfwinkeln. Ihr Versammlungsort ist eine kleine Insel mitten im Fluss, die Bschütt. Strophe 22: Da diese Insel dem Fürsten zuerst begegnet, wenn er vom Rheinland heimkehrt und dass letzte Stück mit dem Kahn zurücklegt, führen die Waldgötter nun hier ihre wilden Tänze auf und entzünden ein Feuerwerk. Strophe 23: Für den Knalleffekt sorgt der auf der Alten Burg hausende Gott Vulkanus. Er warf eine Art Knallfrosch unter die illustren Gäste, die darüber sehr lachen mussten. Strophe 24 bis 44: So ging es weiter, und man schien in all dem Übermut fast den kleinen Prinzen zu vergessen. Auch der nächste Tag brachte so manch Turbulentes, bis die beiden Nymphen wieder das eigentliche Thema des Tages aufgriffen und für eine besinnlichere Stimmung sorgten. Das Gedicht schließt mit einem beschwörenden Aufruf an alle Mütter, es der Fürstin [Elisabeth] Amalia [Magdalena] gleichzutun, und ihre Kinder an der eigenen Brust zu ernähren In diesem Jahr erschienen im Druck zwei Werke von Balde: Das Lob der Ernsthaftigkeit und Agathyrsus oder der Vorzug der Fetten vor den Magern Poemata«, 4 Bände, Köln 1660: Erste Gesamtausgabe, weniger vollständig, doch zuverlässiger als die zweite von Vor 1660 Von Neuburg aus unternahm Balde zur Herbstzeit eine Ferienreise nach Augsburg und Dillingen, die er in idyllischer Einfalt und schillernder Schönheit beschrieben hat in der Einleitung zu der Satire Solatium podagricorum Beitinger I, S Graßegger Notizen , S Berger, S Bach, S. 43/44 33

34 Eclipsis solis August 28. Dezember Ohne Zeitangabe Herzog Philipp Wilhelm trifft mit seiner Gemahlin sowie vier Kindern von Düsseldorf kommend, in Neuburg ein. Er fuhr geradewegs zur Jesuitenkirche (= Hofkirche), wo er von den Jesuiten empfangen und von P. Balde mit einer kurzen Anrede begrüßt wurde 61. Philipp Wilhelm wählt P. Balde zum Zeichen seiner vollsten Zufriedenheit mit dessen Wirken zu seinem ständigen Gewissensrat 62. Auf inständiges Bitten hin, ließ der Vater seine drei ältesten Kinder Eleonore Magdalena (fast 7 Jahre), Johann Wilhelm (3 ¾ Jahre) und Wolfgang Georg (2 ½ Jahre) im Refektorium der Jesuiten zu Mittag speisen, wobei sie ihrem Lieblingspater zunächst sitzen und unter seiner Aufsicht dem Zeremoniell des Essens obliegen durften 63. P. Balde gab sich alle Mühe, den Kindern eine angenehme Unterhaltung zu verschaffen 64. Erbprinz Johann Wilhelm kam einmal wie gewöhnlich zu P. Balde ins Zimmer und wünschte sich von ihm in den kleinen Garten geführt zu werden. In diesem Garten stand ein kleiner Baum, der zahlreiche reife Zwetschgen trug. Balde hatte zuvor den Koch mehrere dieser Früchte mittels einer untergehaltenen Fackel und Spänen am Baum backen lassen, doch so, dass nicht alle gleich, sondern einige mehr, andere weniger ausgebacken waren. Der Prinz kam mit Balde in den Garten zu diesem kleinen Baum und betrachtete ihn mit größter Aufmerksamkeit und fragte: Was ist denn das für eine seltsame Frucht an diesem Baum? Balde: Das sind gebackene Zwetschgen, wie Sie sehen. Johann Wilhelm: Aber wie kommen diese an den Baum? Balde: Das ist ganz Natur. Sie wachsen so daran. Johann Wilhelm: O! Sie haben mich zum Besten. Balde: Nicht doch Prinz! Betrachten Sie nur selber die Frucht. Es pflückte eine und gab sie ihm. Johann Wilhelm: Ja, ja! Es sind wirklich gebackene Zwetschgen. Aber, dass sie so an einem Baume wachsen, kann ich unmöglich glauben. Vielleicht haben sie solche mit einem Faden an die Zweige gebunden? Balde: Nun, so überzeugen Sie sich denn durch Ihre eigenen Augen! Man brachte einen Stuhl herbei. Der Prinz stieg hinauf und pflückte etliche Früchte. Endlich sagte Johann Wilhelm: Wahrlich, das hätte ich nimmermehr geglaubt, wenn ich es nicht selber gesehen hätte. Darf ich noch mehrere pflücken und dem Herrn Vater bringen? Der wird eine Freude haben! Balde: So viele, wie Sie wollen; sie stehen Ihnen alle zu Diensten. Aber nicht alle, wie Sie sehen, sind noch nicht ganz reif, sondern einige brauchen noch mehrere Tage, einige noch wenige Tage bis zu ihrer vollen Ausreifung. Der Prinz pflückte einige Zwetschgen ab und eilte damit voll Freuden zur Residenz, sagte aber keinem etwas von seiner Kostbarkeit. Erst bei der Tafel sprach er zu seinem Vater: Herr Vater, heute werde ich die 60 Westermayer I und Westermayer II, jeweils, S Graßegger Notizen , S Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S Graßegger Notizen , S

35 Ehre haben, Sie mit einem ganz besonderen seltsamen Obst zu bedienen. Philipp Wilhelm: Was hast Du denn? Johann Wilhelm: Ja, das sage ich jetzt noch nicht. Sie werden es schon sehen, wenn es auf die Tafel kommt. Man speiste weiter und da die Tafel bereits zu Ende ging, sagte der Vater zu seinem Erbprinzen: Nun, wo ist denn also Dein so kostbares Obst? Der Prinz, der es ohnehin kaum erwarten konnte, eilte sogleich fort und brachte seine Kostbarkeit auf einem Teller herbei. Der Herzog nahm eine Zwetschge davon, probierte sie und sagte: Das sind halt gebackene Zwetschgen. Da hast Du etwas Rechtes! Johann Wilhelm: Ja, Herr Vater! Aber denken Sie einmal: In dem Garten der Jesuiten steht ein Baum, wo sie daran wachsen, wie Sie solche hier vor sich sehen. Sie sind nicht gebacken, sondern es ist ganz Natur. Nicht wahr, so einen Baum haben Sie nicht in all ihren Landen? Philipp Wilhelm: Geh, was lässt Du dir da weismachen? Johann Wilhelm: O gewiss, Herr Vater! Ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich es nicht mit meinen eigenen Augen gesehen hätte. Ich selbst, mit eigenen Händen, habe ich diese Zwetschgen da vom Baum gepflückt. Der Vater fragte ihn endlich, wer ihm denn diesen Baum gezeigt habe. Da der Prinz den Namen Balde aussprach, sagte der Vater lächelnd: Da bist Du an den rechten gekommen! Nach der Tafel begab sich der Herzog selbst ins Kollegium und sagte: Was habt Ihr denn heute mit meinem Erbprinzen angefangen? Zeigt mit doch auch den Baum, an dem die gebackenen Zwetschgen wachsen! Man führte ihn in den Garten und erzählte ihm den Hergang der Sache, worüber sich der sonst so ernsthafte Fürst ebenfalls nicht eines Lachens enthalten konnte 65. Historischer Verein Neuburg/Do Schlossmuseum Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 24: Johann Wilhelm Studienseminar Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 25: Philipp Wilhelm, der Vater 1661 De eclipsi solari anno 1654 die XII. Augusti (Prosasatire auf die menschliche Leichtgläubigkeit astrologischen Deutungen gegenüber aufgrund der während einer Sonnenfinsternis in Amberg gemach- 65 Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S

36 ten Beobachtungen 66. Auch in dieses Werk hat eine Neuburger Impression Eingang gefunden: Der von astronomischen und anderen Kenntnissen schwer beladene Dialog zwischen Lehrer und Schüler im 1. Buch mündet ein in eine begeisterte Betrachtung und Beschreibung des ehemaligen Hochaltarbildes in der Neuburger Hofkirche. Es handelt sich um das Jüngste Gericht von P. P. Rubens, das heute in der Alten Pinakothek in München hängt. Baldes Rubensbegeisterung scheint in Neuburg zu neuem Leben erwacht. Ein ganzer Tag genügt nicht, dieses Bild zu betrachten. So erschütternd hat der geniale, feinfühlige Holländer das Schauspiel des Jüngsten Tages in den rechten Farben ausgedrückt. In einer als Job gedeuteten Figur glaubt Balde ein Selbstportrait des Malers zu erkennen und er schließt mit der Bemerkung: Ein christlicher Gedanke und nicht unwürdig eines so großen Künstlers 67. Peter Paul Rubens, 1617 Abb. 26: Das große Jüngste Gericht Solatium podragricorum (Satire über das Podagra, zum Trost der Gichtkranken, München 1661) Urania victrix Elegie der fünf Sinne um die Seele (Urania), die sich für den göttlichen Bräutigam entscheidet. Liebesbriefe und Antwortschreiben, entstanden Epilog zu Ehren der Königin Christine von Schweden anlässlich ihres Besuches in Neuburg, Mai Christina, Königin von Schweden, macht auf ihrer Reise nach Rom in Neuburg Station und wird von P. Balde mit einer kurzen Rede willkommen geheißen 70. Christina, die am 21. Mai 1662 in Neuburg ankam, wurde mit erlesenen Festspielen gefeiert. Zur Erinnerung an alles Geschaute wurde sie von Balde mit einem Epicitharisma von 300 Versen beschenkt, das er an einem einzigen Tag volante calamo niedergeschrieben hatte 71. Dieses Werk Urania victrix widmete Balde Papst Alexander VII. 72. Der Pontifex übermittelte Balde für die ihm übersandte Widmung eine goldene Medaille. Der Dichter hängte diese am 24. September 1665 an den linken Seitenaltar 66 Berger, S Beitinger I, S Berger, S Berger, S Graßegger Notizen , S Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S Beitinger I, S

37 der Hofkirche, um sie der Gottesmutter als Votivgabe darzubringen Unter den Gästen, die dieses Jahr Neuburg besuchten, war u. a. der Herzog von Lüneburg, den P. Balde mit einer kleinen Anrede im Speisesaal willkommen hieß Expeditio polemico-poetica sive Castrum Ignorantiae (Prosasatire, Feldzug römischer und neulateinischer Dichter gegen die Burg der Unwissenheit) Satira 'nihil gratis inscripta. Satira de variis mendicandi modis. (Beide Satiren geißeln die menschliche Habsucht) Als der Bischof von Münster das Kolleg besuchte, wurde er von P. Balde im Namen seiner Mitbrüder begrüßt Opera poetica omnia (Gesamtausgabe aller Werke) Carmina lyrica. Interpretatio. Somnii de cursu Historiae Bavariae. Via crucis. Paean Parthenius - (Hymnus auf die Heilige Ursula von Köln) Übersetzung: Triumphierlicher Lobgesang zu Ehren der Ailff Tausendt Jungkfrawen Seine letzten Jahre und sein Tod Am 5. November 1664 reisten Herzog Philipp Wilhelm und seine Gemahlin, nachdem sie zuvor noch an Baldes Lieblingsaltar vor dem Gnadenbild der Muttergottes von Foya die heilige Messe gehört hatten, nach den Niederlanden ab. Die Kinder waren bereits am 16. September abgereist. Der greise Dichter sollte seinen fürstlichen Gönner und seine kleinen Freunde nicht wiedersehen 78. Hofkirche Neuburg/Do - Foto vom Verfasser Abb. 27: Neuburg/Do, Hofkirche: Muttergottes von Foya im linken Seitenaltar Hofkirche Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 28: Neuburg/Do, Hofkirche: linker Seitenaltar, der Lieblingsaltar Baldes 73 Beitinger I, S Graßegger Notizen , S Berger, S Graßegger Notizen , S Biographie 78 Graßegger Notizen , S

38 Abb. 29: Jacobus Balde Bereits im Frühjahr 1664 hatte Balde seine letzten Produktionen veröffentlicht einen Hymnus auf die heilige Ursula im trochäischen Tetrameter und eine allegorische Darstellung des Wiederauflebens der klassischen Wissenschaften unter dem Bild eines Feldzuges der alten Dichter gegen die Burg der Unwissenheit, das er in Prosa schrieb. Allmählich zog er sich von den ihm obliegenden Ämtern, von seinen wissenschaftliche Studien und Korrespondenzen zurück, um einzig der Sorge für sein ewiges Heil zu leben. Der Ehrenpreis, eine Goldmünze (12 Dukaten schwer), die ihm Papst Alexander VII. für die Widmung der Urania zusandte, war die letzte der Erdenfreuden, die er mit ganzem Anteil genoss 79. Am 24. September 1665 opferte sie Balde während der Zelebration auf dem linken Seitenaltar in der Jesuitenkirche der Muttergottes von Foya 80. Die letzten zwei Jahre vor seinem Tod führte Balde das Leben eines Heiligen. Er sah sein Ende herannahen. Deswegen widmete er sich nun unausgesetzt dem Gebet und der Betrachtung; sein weltentfremdeter Geist versank darin dermaßen, dass er sich von allem Verkehr mit Menschen zurückzog. Die einsamen Unterredungen, die er auf seinem Zimmer mit seinem Gott und Herrn pflog, waren manchmal so laut, dass man sie deutlich auf den Gängen des Hauses vernehmen konnte. Um die Messe lesen zu können, raffte er all seine Kräfte zusammen, und setzte diese priesterliche Funktion so lange fort, bis seine Füße mitmachten. Vierzehn Tage vor seinem Hinscheiden konnte er selber keine Messe mehr lesen; deswegen ließ er sich an das Speisegitter bringen, um dort die hl. Messe kniend zu hören und die Kommunion zu empfangen. Er blieb zur Danksagung bei einem zweiten Messopfer anwesend, und ließ sich dann nach dessen Vollendung durch die Sakristei wieder in sein Gemach führen. Die drei letzten Tage seines Lebens konnte Balde Zimmer und Bett nicht mehr verlassen. Er redete mit Niemandem mehr etwas anderes, als was auf die jenseitigen Dinge Bezug hatte. Auf dem Sterbebett wollte er noch weiterschreiben über seine Abhandlung über die Ewigkeit, aber die Hand versagte ihm jeden Dienst. So entschlief er, vom Zehrfieber aufgerieben, am 9. August Am Abend dieses Tages kamen die herzoglichen Kinder nach vierjähriger Abwesenheit wieder in Neuburg an. Sie hatten wenigstens noch den Trost, die Leiche des geliebten Paters Balde schauen zu dürfen. Diese wurde, nach dem einfachen Brauch der Jesuiten, in der Jesuitengruft der Hofkirche 81 bestattet Sein Denkmal in der Hofkirche Baldes Vorschlag für seine Grabinschrift Balde selbst hat im 7. Buch seiner Wälder folgende Inschrift für sein künftiges Grab vorgeschlagen (Silv.7,14): 79 Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S Graßegger Notizen , S Die Jesuitengruft befindet sich im Westbereich unmittelbar vor der Orgelempore. Wie alt diese ist, lässt sich nicht sagen. Möglicherweise gehen die westlichen zwei (der insgesamt acht) Grabkammern sowie der steile Zugang schon auf eine Gruft der Benediktinerinnen zurück, denn hier ist deutlich eine Baufuge zu erkennen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Orden hatten die Patres und Fratres der Jesuiten keine ständige Bindung an ein bestimmtes Kolleg, sondern wechselten im Laufe ihrer Ordenszugehörigkeit sehr oft die Kollegium und damit die Orte ihrer Wirksamkeit. Die Beisetzung erfolgte in Holzsärgen. Von Balde ist keine Inschrift in der Gruft überliefert. Siehe: Jesuitengruft 82 Westermeyer I und Westermeyer II, jeweils S

39 HIC JACET ALSATA POETA QUONDAM NON SINE LAUREIS (Hier liegt ein elsässischer Dichter, einstmals nicht ohne Lorbeer) Sein Dichterstolz und das für ihn so typische mild-lächelnde Wissen um die Vergänglichkeit sind hier in lakonischer Kürze zusammengefasst. Aber gleich darauf widerruft er diesen Anflug poetischer Selbstachtung: O Eitelkeit! Wisch es wieder aus! Wenn ich in Frieden ruhe, genügt es Graßeggers Aufruf für ein Balde- Denkmal Foto vom Verfasser Abb. 30: Neuburg/Do: Hofkirche mit Rathaus Foto vom Verfasser Abb. 31: Neuburg/Do: Hofkirche mit Fürstengang Im Jahr 1819 rief der Kaufmann Joseph Benedikt Graßegger seine Mitbürger und Mitbewohner auf, die irdischen Überreste eines so ausgezeichneten Geistes [Balde] in ihrer Mitte zu bewahren, und ermunterte sie zur Errichtung eines Denkmals. Im Jahr 1628 ließ Hr. Gletzle, Magistratsrat und Kaufmann dahier (im Namen des Magistrats ) eine Einladung an die Bewohner Neuburgs ergehen, beliebige Beiträge zu einem Denkmale, das dem Dichter Balde geweiht sein sollte, zu machen Sein Epitaph Durch die vielen ergiebigen Beiträge ermuntert, wurde zur Ausführung geschritten. Dem Schrobenhausener Maurermeister Joseph Lenbach, dem Vater von Franz Lenbach, wurde die Ausführung des Epitaphs übertragen. Die Tafel musste ohne Prunk geschaffen werden, da ja Balde ein Feind alles Prunkes war. Lenbach schuf eine schwarze Marmortafel, in grauen Marmor gefasst, oben eine vergoldete mit einem Lorbeerkranze umwundene Leier 84. Als Tag der Denkmal-Einweihung wurde der Sterbetag Baldes, der 9. August, festgesetzt. In einer feierlichen Zeremonie wurde das Epitaph an diesem Tag im Beisein der Herzogin Maria Amalia, die im Neuburger Schloss ihren Lebensabend verbrachte, enthüllt 85. Das Denkmal befindet sich in der Neuburger Hofkirche, im Kirchenschiff, in der Mitte der Nordwand 86. Da für die Errichtung des Balde-Denkmals Geld übrigblieb, beschloss man, dieses als Ewiggeld-Kapital anzulegen und von den Zinsen alljährlich demjenigen Schüler am hiesigen Gymnasium, der sich nach dem Urteil seiner Vorstände unter allen Schülern seiner 83 Beitinger I, S Die Jahreszahl beim Geburtsdatum 1603 ist nicht richtig; es müsste 1604 heißen 85 Mengein, S. II und III 86 Jesuitengruft Zum Epitaph siehe auch: Sedelmayer und Binhack 39

40 Klasse die 3 oberen Kurse des Gymnasiums hindurch im Fache Dichtkunst ausgezeichnet hat, einen Preis in Gold öffentlich zu erteilen 87. Hofkirche Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 32: Baldes Denkmal in der Neuburger Hofkirche Hier ruht der Dichter und Jesuit Jacob Balde, geboren zu Ensisheim im Jahre 1603, gestorben zu Neuburg am 9 ten August Von seinen Verehren errichtet im Jahre 1828 Historischer Verein Neuburg/Do Abb. 33: Jacobus Balde mit der Lyra, dem Symbol für den unsterblichen Dichter 87 Mengein, S. III 40

41 Literatur NK = Neuburger Kollektaneenblatt Abkürzung Arneth Bach Beitinger I Beitinger II Berger Biographie Binhack Clesca Figura Mundi Graßegger Notizen Vollständige Literaturangabe Arneth Rudolf: Deutsche Übersetzung des Eleonorae carmen geniale (Manuskript 2014; bisher unveröffentlicht) Siehe: > Kapitel Eleonore Magdalena, Kaiserin Bach Joseph: Jakob Balde ein religiös-patriotischer Dichter aus dem Elsaß; zu seinem dreihundertjährigen Geburtstagsjubiläum; Freiburg im Breisgau 1904 Beitinger Wolfgang: Jakob Balde. Eine Würdigung seines Gesamtwerkes - Zur 300. Wiederkehr seines Todestages am 9. August 1968; in: NK 121 (1968) Beitinger Wolfgang: Die Neuburger Musen in Festesfreude Barocke Geburtstagsdichtung aus dem Jahre 1658 verfasst von Jakob Balde; in: NK 140 (1992), S Berger Rudolf: Jacob Balde: Deutsche Dichtungen; Amsterdam & Maarssen Binhack Franz Xaver: Zur Feier des zweihundertjährigen Todestages Jakob Baldes, gestorben am 9. August 1668 zu Neuburg; in: NK 32/33 (1866/67), S. 3-5 Clesca Carl; Balde s Leben und Schriften ein Programm zum Schlusse des Studienjahres 1842; Neuburg 1842 Über Stabi Neuburg/Do >> Bayerische Staatsbibliothek Münchener DigitalisierungsZentrum, Digitale Bibliothek Signatur: 4 Bavar XIII /45 Die Bayerische Staatsbibliothek bleibt Eigentümerin der Vorlage. Figura Mundi Bilder von Gott und der Welt in den Dichtungen Jacob Baldes ( ) - Eine Ausstellung der Bayerischen Staatsbibliothek (6. bis 21. April 2004) und der Stadt Neuburg an der Donau (25. April bis 13. Juni 2004) Graßegger Joseph Benedikt: Fortsetzung der Notizen über Neuburg und dessen Umgebung unter den Herzogen Wolfgang und Philipp Wilhelm, vom Jahre ; in: NK 17 (1851) Heim Heim Albert: Aus Neuburgs Vergangenheit; in: NK 94 (1929) Jesuitengruft Kugler Lidel Die Jesuitengruft zu Neuburg a. d. Donau: Hrsg. Hofkirchenfonds Neuburg a. d. Donau; Neuburg a. d. Donau 1999 Kugler Helga: Kahlhof Ein Hof und eine Kapelle im Spiegel der Stadtgeschichte von Neuburg an der Donau; Neuburg/Do 2014 Lidel Albert: Kath. Stadtpfarrkirche St. Peter Neuburg a. d. Donau; 41

42 Schnell, Kunstführer Nr. 1973; München und Zürich, Erste Auflage 1992 Mengein Nadler Pfalz-Sulzbach Rall Mengein Anton: Die Feyer der Errichtung des Denkmales für den Dichter Jacob Balde zu Neuburg an der Donau am 9. August 1828; Neuburg an der Donau 1828 Über Stabi Neuburg/Do >> Bayerische Staatsbibliothek Münchener DigitalisierungsZentrum, Digitale Bibliothek Signatur: 4 Bavar XIII /36 Die Bayerische Staatsbibliothek bleibt Eigentümerin der Vorlage. Nadler Markus: Neuburg an der Donau Das Landgericht Neuburg und die Pflegegerichte Burgheim und Reichertshofen; München 2004 Stadt Sulzbach, Staatsarchiv Amberg (Hrsg.): 350 Jahre Wittelsbacher Fürstentum Pfalz-Sulzbach; Sulzbach 2006 Rall Hans und Marga: Die Wittelsbacher in Lebensbildern; Kreuzlingen 2000 Sedelmayer Sedelmayer Joseph: Jakobus Balde, S. J.; in: NK 95 (1930), S Westermeyer I Westermeyer II Westermeyer Georg: Jacobus Balde, sein Leben und seine Werke eine literärhistorische Szizze; zu Baldes zweihundertjährigem Todesgedächtniß; München 1868 Über Stabi Neuburg/Do > Bayerische Staatsbibliothek Münchener DigitalisierungsZentrum, Digitale Bibliothek Signatur: P.o.lat. 84 Die Bayerische Staatsbibliothek bleibt Eigentümerin der Vorlage. Westermeyer Georg: Jacobus Balde, sein Leben und seine Werke; Amsterdam [u. a.] 1998 Dieses Buch ist eine neue Auflage des 1868 erschienenen Werkes. Bildnachweis 1, 25 Studienseminar Neuburg/Do - Foto vom Verfasser Abb. 1: Jacobus Balde Abb. 25: Philipp Wilhelm, der Vater >> Der Verfasser dankt dem Studienseminar Neuburg/Do Herrn Stiftungsvorstand Alfred Hornung für die Fotoerlaubnis und die Genehmigung, diese Bilder hier verwenden zu dürfen. 6, 6 a Kupferstrich nach Johann Schatz von Matthäus Merian d. Ä. Abb. 6: Neuburg um 1633 Abb. 6 a: Ausschnitt aus Abb. 2 Aus: 3, 4, 5, 7, 8, 11, 12, 16, 30, 31, 33 Foto vom Verfasser Abb. 3: Heutige Ansicht des ehem. Jesuitenkollegs, vom Schloss aus gesehen Abb. 4: Blick vom ehem. Jesuitenkolleg Richtung Norden Abb. 5: Blick von ehem. Jesuitenkolleg Richtung Ried Abb. 7: Auf dem Weg zur Kahlhofkapelle Abb. 8: Die Kahlhofkapelle: Westseite Abb. 11: Lorettokapelle in Neuburg Abb. 12: Hinweistafel an der Lorettokapelle Abb. 16: Eine Allee bei Gut Rohrenfeld Abb. 30: Neuburg/Do: Hofkirche mit Rathaus Abb. 31: Neuburg/Do: Hofkirche mit Fürstengang Abb. 33: Neuburg/Do: Der Amalienhof vor dem ehem. Jesuitengymnasium heißt ab März

43 nunmehr Jakob-Balde-Platz. 9, 21, 27, 28, 32 Hofkirche Neuburg/Do - Foto vom Verfasser Abb. 9: Philipp Wilhelm auf dem ehem. Altarblatt der Hofkirche Abb. 21: Neuburg/Do: Chorraum der Hofkirche - heutige Ansicht Abb. 27: Neuburg/Do, Hofkirche: Muttergottes von Foya im linken Seitenaltar Abb. 28: Neuburg/Do - Hofkirche: Linker Seitenaltar, der Lieblingsaltar Baldes Abb. 32: Baldes Denkmal in der Neuburger Hofkirche >> Der Verfasser dankt dem Administrator der Hofkirche Herrn Sprenzel für die Fotoerlaubnis und die Genehmigung, diese Bilder hier verwenden zu dürfen. 13, 13 a Staatsarchiv Augsburg Abb. 13: Der Buchstabe L, vom Verfasser eingefügt, kennzeichnet die Lorettokapelle. (Karte des Landgerichts Neuburg aus dem Jahr 1588 von Friedrich Seefridt mit ergänzenden Eintragungen vom 13. April 1772) Abb. 13 a: Karte von Neuburg/Do und Umgebung mit Angaben der Spaziergänge Baldes Bildrechte erworben. 14 Abb. 14: Karte des Landgerichts (Landvogtamts) Neuburg a. d. D.; ca Diese Karte zeigt die Umgebung Neuburgs, in der Balde seine Spaziergänge machte (Ausschnitt: aus NK 113 (1960), nach S. 32) 10 Thomas Höckmann Atlas 2006 Abb. 10: Die Herzogtümer Jülich und Berg kamen 1609/1614 durch Erbfall zu Pfalz-Neuburg. Bildrechte erworben. 2, 15 Foto: Hans Omasreiter Abb. 2: Rechts vom Chor der Hofkirche liegt das ehemalige Jesuitenkolleg, heute Maria-Ward- Realschule für Mädchen Abb. 15: Das Jagdschloss Grünau >> Der Verfasser dankt Herrn Hans Omasreiter für die eindrucksvollen Luftaufnahmen. 17, 19, Landeshauptstadt Düsseldorf Stadtmuseum museum kunst palast, Düsseldorf, Gemäldegalerie, Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf (NRW) Abb. 17: Eleonore Magdalena mit ihrer Mutter Elisabeth Amalia Magdalena Elisabeth Amalie Magdalena ( ), Landgräfin von Hessen-Darmstadt, Pfalzgräfin bei Rhein zu Neuburg, Herzogin von Jülich-Berg, seit 1685 Kurfürstin von der Pfalz - Johann Spilberg ( ) , Öl auf Leinwand, Eigentum der Gemäldegalerie, Stiftung museum kunst palast, Dauerleihgabe der Kunstakademie Düsseldorf (NRW) KS 1420 Theodor Malthain nach Johann Spilberg um 1650, Kupferstich Abb. 19: Philipp Wilhelm im Alter von 45 Jahren Theodor Malthain nach Johann Spilberg um 1650, Kupferstich, Stadtmuseum D 954 >> Der Verfasser dankt dem Stadtmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf Frau Kleinbongartz M. A. für die Genehmigung, diese Bilder aus der Internetseite hier verwenden zu dürfen. 18, 23 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 18: Titelseite des Geburtstagsgedichtes Eleonorae carmen geniale Aus: Balde Jacob: Jacobi Balde E Societate Jesv, Poematum Heroica Coloniae 1718, S. 9 Signatur: P.o.lat. 78#Beibd.1 Permalink: Abb. 23 : Titelseite Musae Neoburgicae Aus: Balde Jacobus: Jacobi Balde E Societate Jesv, Poematum Heroica Coloniae 1718, S Signatur: P.o.lat. 78#Beibd.1 Permalink: Die Bayerische Staatsbibliothek bleibt Eigentümerin der Vorlage. 43

44 20 Österreichische Nationalbibliothek Wien, Bildarchiv Abb. 20: Elisabeth Amalia Magdalena, 2. Gemahlin von Philipp Wilhelm, im Alter von 25 Jahren Pg 29 III/5 - Bildrechte erworben. Dankenswerterweise hat der N. G. Elwert Verlag Marburg dem Verfasser die Erlaubnis erteilt, dieses Bild aus dem von diesem Verlag herausgegebenen Buch Maria Lehner: Ludwig Anton von Pfalz-Neuburg ( ); Marburg 1994, Bildanhang entnehmen zu dürfen. ElwertMail@Elwert.de 22 Abb. 22: Jacobus Balde Aus: NK 95 (1930), S Historischer Verein Neuburg/Do - Schlossmuseum Neuburg/Do - Foto vom Verfasser Abb. 24: Johann Wilhelm >> Der Verfasser dankt dem Historischen Verein Neuburg/Do Frau Höglmeier und Herrn Thiele für die Genehmigung, dieses Bild hier veröffentlichen zu dürfen. Fotoerlaubnis für das Schlossmuseum liegt vor. 26 Abb. 26: Das große Jüngste Gericht Peter Paul Rubens, 1617 Aus: 29 Abb. 29: Jacobus Balde Aus: 32 Historischer Verein Neuburg/Do Abb. 32: Jacobus Balde mit der Lyra, dem Symbol für den unsterblichen Dichter >> Der Verfasser dankt dem Hist. Verein Neuburg/Do Herrn Dr. Michael Teichmann und Frau Sabine Rademacher für die Bereitstellung dieses Bildes und die Genehmigung, es hier verwenden zu dürfen. Foto vom Verfasser Abb. 33: Neuburg/Do: Der Amalienhof vor dem ehem. Jesuitengymnasium heißt ab März 2013 nunmehr Jakob-Balde-Platz. 44

45 D. Musae Neoburgicae - Die Neuburger Musen in Festesfreude in der deutschen Übersetzung von Rudolf Arneth Zusammenstellung von Wolfgang Kaps 88 Vorbemerkung: Jacobus Balde hat anlässlich der Geburt des Erbprinzen Johann Wilhelm (geboren am 19. April 1658 in Düsseldorf) das Geburtstagsgedicht Musae Neoburgicae geschrieben, natürlich in lateinischer Sprache, wie es sich für den deutschen Horaz geziemt. Für seine älteste Schwester Eleonore Magdalena (geb. am 6. Januar 1655 ebenfalls in Düsseldorf) hat Balde auch ein Geburtstagsgedicht verfasst mit dem Titel Eleonorae carmen geniale. Erstmals vorgestellt wurde Baldes Geburtstagsgedicht auf Johann Wilhelm von Wolfgang Beitinger im Neuburger Kollektaneenblatt (NK) 121 (1968), S [Beitinger I]. Derselbe Autor hat das lateinische Gedicht ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht in: NK 140 (1992), S [Beitinger II] 89. Bayerische Staatsbibliothek Abb. 1: Titelseite in Latein Abb. 1 a: Titelseite in Deutsch 88 Künftig Verfasser genannt. 89 Vorbemerkung vom Verfasser 45

46 Musae Neoburgicae in lateinischer Sprache von Jakob Balde Candido Lectori Bayerische Staatsbibliothek Abb. 2: Candido Lectori 46

47 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 3: Musae Neoburgicae S. 1 Strophen I und II (erster Teil) 47

48 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 4: Musae Neoburgicae S. 2 Strophe II (Abschluss) und III (erster Teil) 48

49 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 5: Musae Neoburgicae S. 3 Strophen III (Abschluss) und IV (erster Teil) 49

50 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 6: Musae Neoburgicae S. 4 Strophen IV (Abschluss), V und VI (erster Teil) 50

51 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 7: Musae Neoburgicae S. 5 Strophen VI (Abschluss) und VII (erster Teil) 51

52 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 8: Musae Neoburgicae S. 6 Strophen VII (Abschluss), VIII und IX (erster Teil) 52

53 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 9: Musae Neoburgicae S. 7 Strophen IX (Abschluss), X, XI und XII (erster Teil) 53

54 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 10: Musae Neoburgicae S. 8 Strophen XII (Abschluss) und XIII und XIV (erster Teil) 54

55 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 11: Musae Neoburgicae S. 9 Strophen XIV (Abschluss), XV und XVI (erster Teil) 55

56 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 12: Musae Neoburgicae S. 10 Strophen XVI (Abschluss), XVII, XVIII, XIX und XX (erster Teil) 56

57 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 13: Musae Neoburgicae S. 11 Strophen XX (Abschluss) und XXI (erster Teil) 57

58 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 14: Musae Neoburgicae S. 12 Strophen XXI (Abschluss), XXII, XXIII, XXIV (erster Teil) 58

59 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 15: Musae Neoburgicae S. 13 Strophen XXIV (Abschluss, XXV, XXVI und XXVII (erster Teil) 59

60 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 16: Musae Neoburgicae S. 14 Strophen XXVII (Abschluss), XXVIII und XXIX (erster Teil) 60

61 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 17: Musae Neoburgicae S. 15 Strophen XXIX (Abschluss), XXX, XXXI und XXXII (erster Teil) 61

62 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 18: Musae Neoburgicae S. 16 Strophen XXXII (Abschluss), XXXIII (erster Teil) 62

63 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 19: Musae Neoburgicae S. 17 Strophen XXXIII (Abschluss), XXXIV und XXXV (erster Teil) 63

64 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 20: Musae Neoburgicae S. 18 Strophen XXXV (Abschluss), XXXVI und XXXVII (erster Teil) 64

65 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 21: Musae Neoburgicae S. 19 Strophen XXXVII (Abschluss) und XXXVIII (erster Teil) 65

66 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 22: Musae Neoburgicae S. 20 Strophen XXXVIII (Abschluss), XXXIX, XL, XLI, XLII und XLIII (erster Teil) 66

67 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 23: Musae Neoburgicae S. 21 Strophen XLIII (zweiter Teil) 67

68 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 24: Musae Neoburgicae S. 22 Strophen XLIII (Abschluss), XLIV und Elenchus Poematis (1) 68

69 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 25: Musae Neoburgicae S. 23 Elenchus Poematis (2) 69

70 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 26: Musae Neoburgicae S. 24 Elenchus Poematis (3) 70

71 Bayerische Staatsbibliothek Abb. 27: Musae Neoburgicae S. 25 Elenchus Poematis (Abschluss) 71

72 Musae Neoburgicae in deutscher Sprache Übersetzung und Hexameter von Rudolf Arneth Rudolf Arneth, ehemals Studiendirektor am Neuburger Descartes-Gymnasium, hat die Musae Neoburgicae nicht nur ins Deutsche übersetzt, sondern sie auch in Hexameter gefasst. Hier werden sie zum ersten Mal veröffentlicht. Anmerkungen von Balde (Elenchus poematis) und Beitinger II Balde hat seinem Gedicht im Elenchus poematis Anmerkungen hinzugefügt, die Beitinger II (in: NK 140 (1992), ab S. 87) ebenfalls übersetzt hat. Diese Anmerkungen sind als Fußnoten in das Geburtstagsgedicht eingearbeitet. Auch die Anmerkungen von Beitinger II verdeutlichen Baldes Text 90. Dem redlichen Leser! Tändelnd entwarfen wir eine Dichtung von leichtem und klarem Stil: Leicht ist er angesichts der Wiege des durchlauchtigsten Erbprinzen, des Herrn Herrn Johann Wilhelm Joseph Ignatius. Wir tändelten, sage ich, mit einem gefügigen Gedicht, das ebenso festlich gestimmt ist, wie es unserer Pflicht und Schuldigkeit entspricht. Einem Wickelkind entbieten wir Fröhliches; dem Mann und Helden dereinst werden wir etwas Kriegerisches zollen. Nach der Mode der Welt und zum Ergötzen der Pfalz Neuburg versuchten wir dem überaus ersehnten Erben eine Lustbarkeit darzubringen, welche zwar nicht aufwendig ist, jedoch in der Umgebung Neuburgs und unmittelbar an diesem Platze aus dem besonderen Anlass, aus der Örtlichkeit, deren Genius und ihrer landschaftlichen Lage entsprang. Und mit bunten und anmutigen dichterischen Einfällen, die gleichsam von selbst auf die Komödienbühne zulaufen, mischten wir alles. Gewisse Reize für ein neugieriges Gemüt stellen wir in Aussicht, Freude ohne Einbuße der Wahrheit. Lust, verbunden mit Bildung und Zartgefühl übermitteln wir. Wenn du katholisch bist, verehrter Leser, so begrüße freudig diese Dichtung, wenn gerecht und redlich, so applaudiere! Wenn du nicht ganz ungerecht bist, so lächle wenigstens dazu! Die Pfalz Neuburg kann dieselben Worte wie einst Sarah sprechen (Gen. 21, v. 6): Ein Lachen erweckte Gott in mir; wer immer es hören wird, wird mit mir lachen. Leb wohl! Den 13. Mai des Jahres Christi I - II: Prolog: 90 Der Verfasser 91 Beitinger II, S. 19 Anmerkung des Verfassers: Balde schrieb das Geburtstagsgedicht in etwa einem Monat (Geburtsdatum 19. April; Fertigstellung 13. Mai.) 72

73 Verteidigung eines früheren Orakels des Dichters: Der Neugeborene steht an Rang vor der Schwester. Dank und Huldigung an die Großmutter des Prinzen 92. Zu I: Wie es auch immer sei, letzten Endes würden die Orakel doch in Erfüllung gehen. Die Mägdlein lauffen den Buben nach, ein Ausspruch des Autors, der schon lange vorausgegangen war 93. I. Ohne Erfüllung verweh n nicht unsre Orakel. Man darf die Hoffnung nicht lassen, so mahnt ich, es wird, vom Himmel geschickt, ein Knabe [Johann Wilhelm] kommen zu uns, dem Geschlecht nach also noch edler. Worte wofür das Ergebnis Beweis ist. Doch göttliches Walten lenket den Lauf der Zeiten, alles geheimnisvoll fügend. Wie einst Hippomenes dem Rücken der Atalante 94 eilenden Schritt folgte, die Fliehende heftig bedrängte: Siehe, das bisher einzige Mädchen [Eleonore Magdalena] holt ein der geborene Knabe. Mag er der Anreiz, erster Anhauch der Liebe nun heißen, zündender Funke magnetisch wirken des Genius Kräfte, wirkt natürliche Anmut. Das Brüderlein war uns geschuldet. Lieblich reizt es schreiend die erstgeborene Schwester, diese begrüßt den Bruder es bleiben die Worte der Seher: Mütter müssen gebären, sie müssen gehorsam sich fügen 95. Zu II: Anrede an die durchlauchtige Magdalena, des durchlauchtigen Fürsten und Kindvaters gottesfürchtig verstorbene Mutter, die Großmutter des durchlauchtigen Thronfolgers Johann Wilhelm ect 96. II. Magdalena [von Bayern] 97, schau herab auf die Welt von erhabenen Sternen, schau auf den Enkel, der siegt in der Rennbahn zu Recht und an sich reißt den Palmzweig des Sieges; zuerst ja gebührt er den Knaben. Siehst du reichlich erfüllt, was dir auf dem Sterbebett liegend letzter Wille noch war 98. Die Seele der Toten ist wirksam. Feste Rechte haben die Manen [Geister der Toten]; selbst noch im Grabe 92 - Beitinger II, S. 21: Die Mägdlein lauffen den Buben nach. So lautete ein Orakel, das der Dichter dem jungvermählten Fürstenpaar gewidmet hatte. Nun erschien jedoch der ersehnte Knabe erst nach drei Mädchengeburten. Deshalb beginnt das Glückwunschgedicht auch mit einer Verteidigung der Weissagekunst. - Beitinger II, S. 92 Anm. 1: Entgegen dem früheren Orakel Baldes Die Mägdlein lauffen den Buben nach war der ersehnte Sohn und Thronerbe erst nach drei Mädchengeburten (bei Beitinger zwei ) gekommen. Balde meinte aber jetzt, entscheidend sei, dass Gott überhaupt einen männlichen Erben geschickt hatte. Ob vor oder nach den Mädchen sei nicht so wichtig. 93 Elenchus poematis, S. 87 Anm Beitinger II, S. 92 Anm. 2: Atalante, die schnelle arkadische Jägerin, ergab sich nur dem Mann, der sie im Wettlauf einholte. Dies gelang ihrem Verehrer Hippomenes. 95 Beitinger II, S. 92 Anm. 3: Balde ironisiert sich selbst: Dass Mütter ihren Nachwuchs dankbar annehmen müssen, ist oberstes Gesetz. Durch dieses Gesetz relativiert sich jedes Orakel. Im lateinischen Text erlaubt sich Balde das unübersetzbare Wortspiel Parere und Parere, gebären und gehorchen. 96 Elenchus poematis, S. 87 Anm Beitinger II, S. 92 Anm. 4: Magdalis = Magdalena, die Schwester des bayerischen Kurfürsten Maximilian. Sie hat durch ihre Heirat mit dem Neuburger Pfalzgrafen Wolfgang [Wilhelm] wesentlich zu dessen Konversion (1613) und zur Rekatholisierung Neuburgs (1615) beigetragen. 98 Beitinger II, S. 92: Magdalena soll sich noch auf dem Sterbebett um die konfessionelle Zukunft Neuburgs gesorgt haben. Ihr Todesjahr war

74 bringt seine Früchte der Auftrag: Die Tote bekommt ihren Erben. Frömmigkeit bringt in der Großmutter Arme dieses Ergebnis. Diese weiht der geschätzten Seele ergeben die Tochter. Durch dieses Wünschen bist du noch sterbend fruchtbar geworden, kostbar durch Deine Gelübde. Dass Du nicht Jungfrau geblieben, Grund dafür ist Dein römischer [katholischer] Glaube. Ihm zu verdanken ist der weltliche Stamm. Es können die Schleier der Hochzeit manchmal durch ihren Verdienst übersteigen den Gürtel der Keuschheit. Kommt in den Sinn doch die wechselnde Folge im Schicksal der Menschen; jede mit eigener Ordnung. Die Erde verließ Marianna 99. Als dann folgte die andre 100, es wichen die beiden Schwestern, ließen den Rang ihrem Bruder, zurück blieb Eleonora [Magdalena]. Ahnend hatte auf sie der Seher Worte gerichtet: Wär doch für sie ein Brüderchen da zu gemeinsamen Spielen. Bahnet Pierides 101 Töchter den Weg zu freudiger Kunde! Studienseminar Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 28: Die Großmutter des neugeborenen Prinzen: Magdalena von Bayern (* 4. Juli 1587 in München; 25. September 1628 in Neuburg/Do) Landeshauptstadt Düsseldorf Stadtmuseum museum kunst palast, Düsseldorf, Gemäldegalerie, Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf (NRW) Gemälde von Johannes Spilberg, 1654 Abb. 29: Die Mutter des neugeborenen Prinzen Elisabeth Amalie Magdalena von Hessen- Darmstadt mit ihrem ersten Kind Eleonore Magdalena (* 1655). Da das Gemälde 1654 datiert ist, wurde die Prinzessin vermutlich erst später hinzugefügt. Zu III - VII: Die beiden Nymphen von Schloss Grünau und Rohrenfeld. Ihre Klagen um den fehlenden Thron-Erben in Pfalz-Neuburg 102. Zu III: 99 Maria Adelheid Anna, zweite Tochter Philipp Wilhelms, Sophie Elisabeth, dritte Tochter Philipp Wilhelms, Siehe für beide Töchter: > Rall, S In der griechischen Mythologie die Töchter des Königs Pieros. Siehe: Die Musen (griechisch Μοῦσαι, Einzahl Μοῦσα, Mousa) sind in der griechischen Mythologie Schutzgöttinnen der Künste. Die Überlieferung der uns heute bekannten neun Musen stammt von Hesiod. Siehe: Beitinger II, S

75 Grienavia, eine Nymphe, welche über ein Landgut waltet, das vulgär Grünau genannt wird, einen Jagdsitz. Sein Gelände liegt eine Stunde und etwas mehr von Neuburg entfernt, donauabwärts und diesseits des Flusses. Erzählung über Grienavias Herkunft und grüne Lebensweise 103. III. Nahe der Stadt ist gelegen zum genehmen Verweilen im Sommer rings umgeben von einsamen Wäldern ein zweifaches Landgut, dort, wo ostwärts fließt nach Ingolstadt schäumend die Donau, eins für die Jäger [Grünau] 104, das and re Haus zur Bergung der Tiere [Rohrenfeld] 105. Beide die Wonne des Herrn, und überall ist an den Wänden überaus reichlich Aktäon 106 : Zeichen des rächenden Zornes. Alles ist grün, und von da hat der Ort seinen klingenden Namen. Dieser soll immerfort gelten, so habe Diana beschlossen. Denn als jenseits des Flusses die der Trivia teure Lykaste 107 wollte dem Hirschwild den Hinterhalt legen, sah Faunus sie kommen. Leidenschaftlich entbrannt begehrt er die Schönheit der Nymphe, drängt und verfolgt sie, doch jene mit eilenden Schritten flieht vor dem Bock und fleht in Angst um die Keuschheit: Dreigestaltige Göttin, oh hilf mir! Es half die gerufene Göttin. Nahe dem Ufer ergriffen, wird plötzlich sie diesseits getragen. Blühend war hier der Ort, und blühend wurde sie selbst nun. Eben noch weiß ihr Gesicht und rotgefärbt ihre Wangen schien nur noch grün ihre ganze Gestalt und auch ihre Kleider samt dem dunklen Gebinde am Haupte nahmen die Farbe. Chloris Grienavia 108 heißt sie fortan mit dem neuen Namen, wird diesen Namen Grünau durch die Zeiten ohn Ende behalten. Keineswegs freut sie sich eitlen Namens und leerer Verehrung: Frühlingshaft grünt, was immer berühren sie mag mit den Händen, leuchtendes Grün umhüllt die Scholle durch ihre Berührung. Dürre Zweige und kraftlose Hölzer sah ich erstarken. Ähnlich die Gräser verlieren die welkende weißgraue Farbe. Fort sind vor allem die Faune, und seit jener Zeit ist schließlich keusch der Hain und wird von den stinkenden Böcken gemieden. Züchtig und sorglos pflegen die Nymphen ihre Gemeinschaft; ohne die Mühe sich plagender Bauern lässt die Erde vielerlei Büsche und duftende Triebe gedeihen. Kiefern beugen sich über den Buchen, es flüstern die Eichen. Kühle findest du hier bei dem schattenspenden Laube; hier nur wagt der Hundsstern 109 nicht sein heißes Bellen. 103 Elenchus poematis, S. 87 Anm Schloss Grünau wurde von Ottheinrich für seine Gemahlin Susanna östlich von Neuburg erbaut. Näheres siehe unter: Das Gut Rohrenfeld liegt unweit von Schloss Grünau. Näheres siehe unter: Beitinger II, S. 92 Anm. 9: Geweihtrophäen gehören natürlich zum Interieur eines Jagdhauses. Balde chiffriert sie mit dem Namen des unglücklichen griechischen Jünglings Aktäon. Dieser beobachtete einst die unnahbare Jagdgöttin Diana beim Baden, wurde dafür von ihr in einen Hirsch verwandelt und sofort von den Hunden der Göttin zerrissen. Mittelbar erinnert das Hirschgeweih also an die verletzte Unschuld und an das Ideal der Jungfräulichkeit, das in diesem Werk neben der Mutterschaft ein konkurrierendes Hauptmotiv ist. 107 Beitinger II, S. 92 Anm. 10: Lykaste, seltener Nymphenname. Die Trivia ist ursprünglich Hekate, die Göttin mitternächtlicher Zauberei. Später wurde sie mit Diana identifiziert, deren drei Mondphasen sie betont. 108 Beitinger II, S. 92 Anm. 11: Chloris (griechisch) die Grüne 75

76 Bellte er trotzdem, braucht dich die Hitze nicht sonderlich sorgen: Zu große Hitze wird durch das dichte Buschwerk gebrochen, schattige Plätze hindern die raffenden Strahlen der Sonne. Foto: Hans Omasreiter Abb. 30: Schloss Grünau Foto vom Verfasser Abb. 31: Schloss Grünau von SO Foto vom Verfasser Abb. 32: Schloss Grünau: Portal Foto vom Verfasser Abb. 33: Schloss Grünau: Nebeneingang 109 Beitinger II, S. 92 Anm. 13: Sirius, der Hundsstern, geht an heißen Hundstagen auf. Im Folgenden sind jedoch richtige Hunde gemeint. 76

77 Zu IV: Rorefelda, die Nymphe, welche ein zweites Landhaus in nächster Nähe hütet (vulgär: Rohrenfeld), einen Steinwurf von Grienavia entfernt. Ein Lieblingsort der durchlauchtigsten Fürstin und Mutter Elisabeth Amalia. Die Geschichte Rorefelda 110. IV. Nur einen Steinwurf fern lebt die einzige Schwester Syrinx 111. Ebenfalls wunderlich war deren Schicksal: Den Satyrn entkommen trifft die Wandlung sie am arkadischen Flusse Ladon. Leichtes Schilfrohr ist sie fortan und gefällt so dem Phöbus 112. Sie ist dem Gott nach Daphne am liebsten immer geblieben. Dieser gab ihr zurück Gestalt und blühende Jugend. So wiederum eine Nymphe, so wiederum eine Jungfrau, unter den vielen Faunen ängstlich besorgt um die Keuschheit, flieht sie mit dem Gefolge Dianas bis an die Donau. Unseres Fürsten zahlreiches Vieh und die Herden besorgt sie, hier, wo weiches Gras auf üppigen Wiesen heranwächst. Dass aber allzu schönes Erscheinen sie nicht verrate der Frechheit des Pan, will überall nur Rorfelda sie heißen. Fruchtbare Herden von Rindern, gleiches Gedeih n bei den Pferden, Wiehern und Muh n auf der Weide und drängende Lust zur Paarung. Jupiter 113 hat, wie man glaubt, nachdem die geraubte Europa über das Meer entführt war, seine Gestalt des Stieres abgelegt hier auf der Flur. Gewaltig die Leiber der Rinder; wildaussehende Häupter haben die männlichen Tiere unter den Kühen und streifen das Feld mit den Wammen. Strotzend sind die prallen Euter der glänzenden Rinder. Übervoll sind die Weiden von Jungvieh, die Kübel von Molke. Treffend das Wort, das hier man sagt von der sanften Schwester: Hier Rorfelda die Rinder, dort die Hirsche Grienavia hüten mit helfender Hand in Eintracht zusammen. Nicht den Taygetos 114 zöge ich vor, nicht Tibur das stolze, nicht den Ort, der Dichtern so vieles verdanket, Präneste. Foto vom Verfasser Abb. 34: Das heutige Gut Rohrenfeld 110 Elenchus poematis, S. 87 Anm Beitinger II, S. 92 Anm. 14: Syrinx, eigentlich Schilfrohr oder Rohrflöte ist ein typischer Nymphenname. Wortspiel mit Rohrenfeld. 112 Beitinger II, S. 92, Anm. 15: Phoebus ist der Sonnengott oder (wie hier) Apoll, der Gott der Musik, welcher die idyllische Landschaft der Hirten liebte und sich gern unter die letzteren mischte. Seine Lieblingsnymphe war Daphne (welche bei der Flucht vor ihm in einen Lorbeerbaum verwandelt wurde.) 113 Beitinger II, S. 93 Anm. 17: Jupiter, der Göttervater, hatte in Stiergestalt die Königstochter Europa aus Phönizien nach Kreta entführt und dort wieder in eine menschliche Gestalt angenommen. 114 Beitinger II, S. 93 Anm. 18: Taygetos, ein Schneegebirge im paradiesischen Lakonien. Tibur (heute: Tivoli) und Praeneste (heute: Palestrina) sind auf Höhen gelegene Städte östlich von Rom. Es handelt sich heute noch um gern aufgesuchte Sommerfrischen in landschaftlich anmutiger Lage. 77

78 Foto vom Verfasser Abb. 35: Allee bei Rohrenfeld Foto vom Verfasser Abb. 36: Landschaft bei Rohrenfeld Zu V: Am 19. April, genau am Karfreitag, treffen diese beiden Nymphen in schwesterlicher Liebe zusammen; sie widmen sich einer Klage, die eben diesen Tag und sie persönlich betrifft 115. V. Still schritt die Zeit im Monat April zum neunzehnten Tage 116, Ehre erwiesen wird Gott mit gedenkendem Sinn an sein Leiden. Leuchtenden Glanz verbreitet des heiligen Kreuzes Geheimnis. Damals kamen zusammen die Göttinnen, legten die rechte Hand an den Mund und blickten sich an und senkten die Augen Kybele einst die hoch zu verehrende grüßte so Ceres kranzgeschmückt neigt sich die eine, mit Türmen bekrönt die andere. Zu VI: Leidenschaftliche Rede Grienavias an ihre Schwester, voll von Trauer; sie beklagt des Fehlen eines männlichen Landeserben 117 VI. Schmerzerfüllt bricht Grienavia so nun als erste das Schweigen: Liebe Schwester, wie lang noch wird der Erbe uns fehlen? Nicht sind gewohnt die Städte das Szepter weiblicher Herrschaft. Untertan sind wir den Männern. Die Rückkehr des Fürsten 118 gilt nun Jubel und glückliches Wünschen. Selbst auch würde ich jubeln, käme mit ein Spross, der trägt die Züge des Vaters. Stell dir vor der Faden der Parzen möge es verhüten Philipp würde dem Schicksal erliegen und ging in den Himmel, August würde ihm folgen, dem beide Kinder so früh schon raubte der Tod, sie mäht wie ein Schnitter die Blumen. Feindschaft und Krieg unterstützt bei den Schweden der feindliche Bruder. 115 Elenchus poematis, S. 87 Anm Beitinger II, S. 93 Anm. 19: Der 19. April des Jahres 1658 war also Karfreitag. 117 Elenchus poematis, S. 87 Anm Beitinger II, S. 93 Anm. 20: Philipp Wilhelm residierte gerade im Bergischen Düsseldorf; seine Frau Elisabeth Amalia (oder Amälia) stand gerade vor der Niederkunft. Sollte wieder kein Sohn geboren werden, so wäre beim Ableben des Fürsten dessen Onkel Christian August (von der reformierten Sulzbacher Linie) auch in Neuburg erbberechtig gewesen. Dieser war zwar im Jahre 1656 in der Neuburger Hofkirche zum katholischen Glauben übergetreten, jedoch waren seine beiden Söhne bereits verstorben. Als nächster Erbberechtigter kam daher dessen Bruder, welcher in schwedischen Diensten stand, in Frage. Balde befürchtet, dass Neuburg kalvinistisch oder wieder lutherisch werden könnte. 78

79 Wut und Waffen scheut er sich nicht zu verkaufen an Luther. Welcher Fremde denn schließlich folgt auf dem Thron, der verweist ist? Wem zu gehorchen wird man denn uns, die Verlassenen, zwingen? Mög doch entsteh n ein Spross dem Geschlechte des Fürsten Wolfgang [Wilhelm], welcher die Kirchen dem Priester, den Kirchen die Ehre bewahret, ehrt die Erlasse der am Tiber herrschenden Päpste 119, Ehre bezeugt der Schwelle des mitratragenden Fischers! Soll n wir, getrieben vom Wahnsinn nach schlimmer als früher, versinken wieder im Chaos und gar noch Lernäischem Sumpfe 120 des Genfers, dass mit krächzendem Schnabel und doppelgeöffneten Flügeln lärmend ertönt die Islebische Gans 121 unter römischen Schwänen, dass gestoßen vom Thron die Tugend, brennende Male edle Stirne entstellen, die Male kalvinischer Lehre? Himmlische hindert den Frevel, hindert das ungeweihte hassenswerte Geschlecht und haltet es fern diesen Wäldern! Eh ich, Rom, deinen Glauben verlasse und deine Gesinnung, dessen sieben Hügel mit wacheren Augen als Argus 122 schützend besetzt und umhegt der große Papst Alexander, sterngleich glänzende Wachen verteilend und lenkend den Erdkreis, schwinde mein Geist entkräftet hinab in stygische 123 Lüfte. Unsere Mauer wird sein der kapitolische Felsen. Lieber als grünende Au und Ruhm und Ehre des Waldes würde ich sein des Augias 124 Stall und die Höhle des Cacus 125, lieber als so Grünau, von alters her Sitz uns rer Fürsten. Peitscht auch der eisige Nordwind, auch im Wirbel der Ostwind, unerschüttert ist mir die Säule des heiligen Petrus. Hier ist das Heil oder nirgends. Der Stürzenden eile zu Hilfe, schützende Jungfrau des Landes, die ohne Berührung des Mannes fruchtbar wurde im Leibe und gebar den eigenen Schöpfer; eile zu Hilfe, vertreibe die elenden Ängste, gewähre, dass aus dem herrlichen Blut einen Spross zum Erben hat [Wolfang] Wilhelm 126, seines hehren Vaters berechtigte Hoffnung, dass ein männlicher Erbe doch komme zu uns. Besonderen Weihrauch bringen wir dar und arabische Düfte zu Deiner Verehrung. Setzt Du es fest aber anders und lässt sich das Unheil nicht wenden, zög re ich nicht, Tyrannen der Geten, Odryser 127 soll n kommen, 119 Beitinger II, S. 93 Anm. 22: Wesentliches Merkmal der Katholizität: die Papsttreue. Der Fischer ist natürlich der Nachfolger des Fischers Petrus, der für das Menschenfischen verantwortlich ist. Zur Zeit des alternden Balde residierte der Papst Alexander VII. 120 Beitinger II, S. 93 Anm. 23: Die Lerna-Sümphe, wo die von Herkules erlegte siebenköpfige Wasserschlange hauste, werden in Bezug zu den Sümpfen am Genfer See gesetzt, dem Sitz des Reformators Calvin. Diesem hing der obengenannte Bruder des Sulzbachers an. 121 Beitinger II, S. 93 Anm. 24: Die Islebische Gans, die Gans von Eisleben ist natürlich Luther. 122 Beitinger II, S. 93 Anm. 25: Argus, der hundertäugige, wachsame Riese (in Heras Diensten) und der Mazedonier Alexander versinnbildlichen den gerade regierenden Papst Alexanderr VII. 123 Beitinger II, S. 93 Anm. 26: Stygisch > Die (oder der) Styx, ein Unterweltfluss. 124 Beitinger II, S. 93 Anm. 27: Augias, hier nicht Betonung der üppigen Wiesen, sondern seines unermesslichen Rindermistes, den Herkules ausgemistet hat. 125 Beitinger II, S. 93 Anm. 27: Cacus (Kakus), ein Unhold im sonst paradiesischen Italien; er wurde von Herkules erschlagen. 126 Beitinger II, S. 93 Anm. 29: Gemeint ist der Großvater Wolfgang Wilhelm, Beitinger II, S. 93 Anm. 31: Odrysen und Geten, zwei als besonders barbarisch verschrieene Völker des Ostbalkans. 79

80 mitten hinein in die Hunnen 128 und Goten 129 stürz ich zu sterben. Solche Stimmen tönten tief hinein in die Wälder, feucht war das Antlitz der Göttin von reichlich vergossenen Tränen. Kaum aber war sie verstummt, da grünten die Tränen zu Pflanzen. Studienseminar Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 37: Der Großvater Wolfgang Wilhelm Studienseminar Neuburg/Do Foto vom Verfasser Abb. 38: Der Vater Philipp Wilhelm Zu VII: Dieselbe Tatsache beklagt, ebenso betrübt, Rorefelda 130. VII. Seufzend darauf die Schwester mit düsterem Sinne schlug sich die Brust und raufte die Haare und gab ihr zur Antwort: Wahr, was du klagst, oh Schwester, allzu wahr, allzu wahr alles. Wem gehöre ich Arme, wem hüt ich die hörnigen Rinder? Flüssige Milch und gepresste so reichlich, die wiehernden Pferde wem das alles? Wird ich zu diesem Dienste gezwungen: Fluch über dich Hippona 131! Ihr Stiere, sinkt kraftlos zu Boden! Soll doch lieber die starkfüß gen schnaubenden Tiere, die Jason einst im Lande der Kolcher bezwang, Medea 132 sich holen! Diomedes 133 rasende Pferde, Phalaris 134 lieber! Besser ja in den hohlen sikulischen Stier zu gehen. Sprach s und sogleich erstickte die Stimme der Schwester in Tränen. Laut wie das Muhen der Rinder hörte sich an ihr Klagen. 128 Hunnen ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe zentralasiatischer Reitervölker mit nomadischer, später halbnomadischer Lebensweise. Sehe: Die Goten waren ein ostgermanisches Volk, das seit dem 3. Jahrhundert mehrfach in militärische Konflikte mit den Römern verwickelt war. Siehe: Elenchus poematis, S. 87 Anm Beitinger II, S. 93 Anm. 33: Hippona, die keltische Schutzgottheit der Pferde. 132 Beitinger II, S. 94 Anm. 34: Medea, die zauberkundige Königstochter aus dem fernen Kolchis, half ihrem Geliebten Jason mittels einer Zaubersalbe, einen Acker mit feuerspeienden Stieren zu pflügen und durch diese Tat sich das Goldene Vlies zu verdienen. 133 Beitinger II, S. 94 Anm. 35: Die unbändigen, mörderischen Rosse des Diomedes wurden von Herkules bezwungen. 134 Beitinger II, S. 94 Anm. 35: Phalaris, der besonders grausame Tyrann von Agrigent, marterte seine persönlichen Feinde in einem erhitzten Bronzestier. 80

81 Zu VIII IX: Die Muttergottes von Bittenbrunn und ihre verheißungsvollen Trostworte 135 Zu VIII: Zu ihnen kommt bei Anbruch des Abends, donauabwärts herbeigleitend, Bittenbronna zu Besuch (vulgär: Bittenbrunn), eine halbe Stunde vom Schloss des durchlauchtigsten Fürsten entfernt, wo sich eine heilsame Quelle befindet und eine der hilfreichen Heiligen Jungfrau geweihte Wallfahrtskirche, nämlich eine Kirche der Schmerzhaften Mutter, welche das gemeine Volk gewöhnlich Vesperbild nennt; zumal gerade auf diesen Karfreitag bezieht das Volk sie als angemessene Bezugsperson. In dieser Gestalt ist sie in einem Gemälde vor dem Brunnen dargestellt, als solche wird sie aufgesucht 136. Foto vom Verfasser Abb. 39: Die Kirche in Bittenbrunn Kath. Pfarrkirche Bittenbrunn Foto vom Verfasser Abb. 40: Das Gnadenbild in der Bittenbrunner Kirche Kath. Pfarrkirche Bittenbrunn Foto vom Verfasser 135 Beitinger II, S Elenchus poematis, S. 87 Anm Abb. 41: Christus am Brunnen: Der Brunnen bestand aus einem runden Steinbassin, in welches aus den Wundmalen eines steinernen Christusbildes das Wasser floss. Darüber war eine Kapelle gebaut.

82 Kath. Pfarrkirche Bittenbrunn - Foto vom Verfasser Abb. 42: Tafel im Eingangsbereich der Kirche: Der Brunnen ( Marienbrünnlein ), von dem die hiesige Ortschaft vermutlich den Namen hat, noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts sichtbar in einer Kapelle an Stelle des jetzigen Missionskreuzes am Südostfuße der Anhöhe, auf welcher sich die Kirche mit dem Gottesacker befindet, war durch die 5 Wunden obigen, aus der ältesten Zeit der Ortsgeschichte stammenden, später teilweise zerstörten Christusbildes geleitet. Der berühmte Dichter Jesuit Jakob Balde zu Neuburg a. D. erwähnt dieses Bild 1658 in einem dem Herzog Philipp Wilhelm ( ) seit 1685 zugleich auch Kurfürst von der Pfalz zur Geburt des Prinzen und nachmaligen Kurfürsten Johann Wilhelm ( ) überreichten Glückwunschlieds. VIII. Dorthin richtet beim ersten dämmernden Scheiden des Phöbus Bittenbronna 137 die Quelle gerade den Lauf in Eile. 137 Beitinger II, S. 94 Anm. 36: Bittenbrunn, das am Nordufer der Donau, nordwestlich von Neuburg gelegene Dörflein, war, wie schon der Name sagt, eine alte Wallfahrtsstätte. Noch heute ist im Vorzeichen der Pfarrkirche der steinerne Brunnenchristus zu sehen, der an 5 Öffnungen Wasser vergoss. Bekannt war auch das Gnadenbild am Hauptaltar, eine geschnitzte sitzende Madonna mit Kind, welche im Zeichen der Gegenreformation angeblich 1619 von Oettingen nach B. gebracht wurde (vgl. Kunstdenkmälerband v. Schwaben V., S. 423; 1958): Von einer gemalten Pieta (vgl. Baldes Elenchus poematis) gibt es keine Spur mehr. Es dürfte sich um ein Fresko an der Außenwand der Kirche gehandelt haben. Die Neuburger Fürsten waren eifrige Besucher des Ortes. Bittenbronna wird hier die Muttergottes selbst genannt. Sie ist gleich eine der Nymphen in die Natur integriert. - Erklärung zu Bittenbronna: Das Quellheiligtum und die Marienwallfahrt in Bittenbrunn Viele Gnaden- und Wallfahrtsorte sind bei Quellen oder Brunnen entstanden, deren Wasser als wunderwirksam angesehen wurde und diese Verehrung des reinen, der Erde entsprudelnden Wassers ist uralt: Schon unsere heidnischen Vorfahren hatten ihre heiligen Quellen und Haine, bei denen sie zum Gebet zusammenkamen. Auch in Neuburg und seiner unmittelbaren Umgebung kennen wir solche heiligen Brunnen. Ein Beispiel dafür ist die frühere Wallfahrt im Stadtranddorf und heutigen Stadtteil Bittenbrunn. Man verehrte dort seit der Wiedereinführung des katholischen Glaubens eine aus Öttingen im Jahre 1637 hierher überführte, wundertätige Muttergottes, die heute noch auf dem Hochaltar der Kirche aufgestellt ist. 82

83 Unter Palästinas Frauen galt damals diese als weithin glücklichste Mutter und glücklich blieb sie, solang ihr einziger Sohn noch lebte. Doch nach dem schrecklichen Tode stand sie zunächst vor dem ganz mit Blut überströmten Leichnam unter dem Holz vom Baume des Apfels 138, aufgelöst, völlig in Tränen. Schließlich, als dämmert der Abend, zur Umarmung des Sohnes sich neigend 139 ließ sie sich nieder, dem Lauf des Schmerzes in Trauer ergeben. Wird durch Wandlung ein heiliger Quell; eine Quelle aus fünffacher Wunde fließt sie dahin, ist Heil und Segen spendende Ader. Aber Gottes Erbarmen gibt sie zurück alle Freude, Leben, Wonne und Atem, den Sohn aus dem Grabe erstanden. Göttliche Königin nun, der Göttinnen Königin nun. Sehr noch liebt sie die Quelle; aus Sehnsucht besucht sie noch oft den einstigen Sitz, vom Himmel her still und unerkannt schwebend. Damals auch kam die herrliche Nymphe vom Reich des Neptunus 140. Zu IX: Die mit dem Namen Bittenbronna ausgezeichnete Jungfrau tröstet die niedergeschlagenen Nymphen Grienavia und Rorefelda. Sie gibt die Vorankündigung, der erwünschte Erbe werde bald eintreffen 141. IX. Als sie mit hellklaren Füßen die nahen Wellen erreichte, hört sie das Klagen, erkennt sie den Grund und den Anlass. Lasst aus dem traurigen Herzen Furcht und Sorgen doch schwinden, klagt nicht mehr länger, es werden erfüllt eure Bitten, so sprach sie. Glaubt ihr, es wird beraubt des Lagers Frucht und der Ehre, wer mich mit flehenden Kerzen 142, der Ernte vom fernen Saba 143, Silber auch ehrt, reich überhäuft den Altar mit Geschenken, oft die Schritte zu unserer Quelle zu lenken für gut hält, oft vor der mit Kränzen geschmückten Stätte sich beuget? Glaubt mir, diese Nacht noch wird seinen Wunsch der edle Held erreichen 144, und dass ihr nicht glaubt, es sei nicht die Wahrheit: Schaut auf den Himmel und erkennt euer Los im Abbild der Iris. Aber nicht nur die Muttergottes wurde von den Wallfahrern besucht, sondern auch der am Fuße des Kirchenhügels befindliche Brunnen. Er bestand aus einem runden Steinbassin, in welches aus den Wundmalen eines steinernen Christusbildes das Wasser floss. Darüber war eine Kapelle gebaut. Dieser Brunnen hat den Dichter und Jesuiten Jakob Balde zu kunstvollen Versen eines lateinischen Huldigungsgedichtes anlässlich der Geburt des Erbprinzen Johann Wilhelm am 18. April 1658 angeregt. Der Dichter lässt die Muttergottes als christliche Quellnymphe Bittenbronna herbeischweben. Als ihr göttlicher Sohn vom Kreuz genommen wurde, habe sie sich weinend zu ihm geneigt und ihre Tränen seien in eine heilige Quelle verwandelt worden. Diese ströme aus den fünf Wunden. Dem, der ihr Wasser trinke, sei sie ein Quell erfrischenden Heiles. Als Königin des Himmels besuche Maria diesen, ihren geliebten Ort immer wieder. Siehe: Das Quellheiligtum und die Marienwallfahrt in Bittenbrunn Beitinger II, S. 94 Anm. 37: Nach einer Legende war das Kreuz Christi aus dem Holz des Baumes der Erkenntnis gefertigt. 139 Beitinger II, S. 94 Anm. 38: Hinweis auf das Vesperbild der Wallfahrtskirche. 140 Beitinger II, S. 94 Anm. 39: Maria wird hier zu einer der vielen Töchter des Wassergottes Neptun. 141 Elenchus poematis, S. 87 Anm Beitinger II, S. 94 Anm. 40: Mit vielfältigen Votivgaben und Gebeten erflehte der regierende Fürst einen männlichen Erben. 143 Beitinger II, S. 94 Anm. 41: Ernte von Saba: Weihrauch und andere Wohlgerüche des Orient. 144 Beitinger II, S. 94 Anm. 42: Diese Aussage bedeutet, dass sein Flehen erhört wurde. 83

84 Zu X - XV: Iris, der Regenbogen und Luna, die Mondgöttin, sowie ein Storchenpaar als Bestätigungen marianischer Verheißung 145 Zu X: Dies bekräftigt sie durch die himmlische Schaustellung eines weissagenden Regenbogens. Während die Frauen von seinem Eindruck wohltuend berührt sind, fließt Bittenbronna zurück zu ihrer Quelle, wobei sie eine mystische Blume als neues Zeichen hinterlässt 146. X. Also gleich auf zum Himmel sie heben die Augen und siehe, taufeucht erscheint eine Wolke, hoch oben wölbt sich ein Bogen, schimmert in bunten Farben 147, so schmückt ihn mit Junos Federn Thaumas Tochter 148, eifrig bemüht, zu gefallen der Herrin: Überaus lieb ist ja jener Vogel, der ihr nur geweiht ist, seit er geschmückt mit des toten Argos hundert Augen. Also wölbt sich veilchenfarben der Bogen und glänzt in safrangoldenem Regen, in roter und purpurner Färbung; hoch darüber die Herrin 149 mit achtungsgebietendem Antlitz trug sie auf den Armen zwei schöne Kinder, von Geschlecht verschieden, schön, doch verschieden. Sie glich Latona 150, welche die beiden Zwillinge beiderseits trug auf den Armen zum Staunen von Delos. Angestrengt schau n sie nach oben, genießen den Anblick des Schauspiels. Immer noch näher möchten sie seh n die verschiedenen Farben. Bittenbronna, die Fromme, fließt wieder zurück zur Quelle, prägt eine sichere Spur ihres Schmerzes: Es wuchs Granadillus 151. Diese Blume nahm sie gleich darauf zu sich Rorefelda. Zu XI: Wie der Regenbogen entschwand 152 XI. Sie deuten hin auf das, was die Göttin der Quelle, der Himmel strahlend verkündet durch diese ungewöhnlichen Bilder. Kaum war das alles geschehen, da schwang in sanftem Fluge die Herrin den flügeltragenden Leib von dem bunten Bogen. Frohgemut suchte sie Bergung in Philipps [Wilhelms] stattlichem Schlosse. Stattlicher ist wohl keines unter Germaniens Schlössern. 145 Beitinger II, S Elenchus poematis, S. 87 Anm Elenchus poematis, S. 87 Anm Beitinger II, S. 94 Anm. 43: Iris, die Tochter des Thaumas, war auch eine Dienerin der Göttin Juno (Hera). Diese entnahm ihrem Pfau die buntschillernden Pfauenfedern und schenkte sie der Iris. (Der Pfau galt als heiliger Vogel der eitlen Juno, und sie hatte ihn mit den hundert Augen des getöteten Riesen Argus geziert.) Iris wieder schmückte ihren Bogen mit den schillernden Farben der Pfauenfedern. 149 Beitinger II, S. 94 Anm. 44: Die Herrin: Es handelt sich wohl um eine glückverheißende Fata Morgana bzw. um eine Tele-Vision. Die Fürstin Amalia befand sich in Wirklichkeit freilich gerade samt Familie in Düsseldorf. 150 Beitinger II, S. 94 Anm. 45: Latona, die Mutter der göttlichen Zwillinge Diana und Apoll, welche sie auf der (fühlenden und sprechenden) Insel Delos gebar. 151 Beitinger II, S. 94 Anm. 46: Die Blume Granadillus, die Passionsblume, in deren Blütenkelch man die Leidenswerkzeuge Christi zu erkennen glaubt, ist von Balde in einem schönen Gedicht der Sylven gewürdigt worden. Auch stellt uns einmal mehr Balde die Gottesmutter als Patronin der blühenden Natur vor Augen. Zugleich werden Schmerz und Leid als notwendige Vorstufen der wahren Freude zu deuten sein. 152 Elenchus poematis, S. 87 Anm

85 Zu VII: Stürmische Freude Rorefeldas 153 XII. Beide erstaunten. Den großen Zeichen werde ich folgen, Mann oder Frau, was auch immer du bist, sagte die eine. Rorefelda schüttelt das Schilfrohr, ist eingedenk ihres Namens und stimmt nun mit der Flöte ein Lied an und zeigt so mit dem Spiel, dass einst sie die Nymphe Syrinx 154 gewesen. Daphne darauf, die dem Phoebus lieb ist immer gewesen, minder nicht glücklich als ihre Schwester: Wachset doch Wälder, Buchen verbindet einträchtig die laubbegrünten Arme, Pappelzweige mögen berühren die Wipfel der Erlen, Rehe und Eber und Hirsche soll n ohne Schaden einherzieh n, unsere Spieße sollen Askanius 155 die Beute nicht nehmen. Zu XIII: Bei Einbruch der Nacht, als beide Nymphen zuversichtlich und ermutigt sich auf ihre Tröstung verlassen und weiterhin wach bleiben, siehe, da erscheint die Vollmöndin (bei den Alten war sie der Lucina gleichgesetzt, die gebärenden Frauen hilfreich ist): In dieser tiefverschlafenen Nacht sei ihnen der Thronerbe geboren worden, der durchlauchtigste Fürst Johann Wilhelm Joseph Ignatius 156. XIII. Mählich wich unterdessen die Nacht in ihr Reich vor dem Tage, fuhr mit sterngleich leuchtenden Rädern den Wagen durch die Umwölkung. Nächtlich flackernde Lichter und überall süßes Vergessen, friedliche Ruhe, und niemand verweilt mehr mit Angst bei den Sorgen; still sind die Manen, verstummt sind die Zungen, überall Schweigen. Was der zauberwirkende Mohn bringt, ist schlaffes Ermüden, lähmender Schlaf, es folgen lügenhaft eitle Träume. Luna 157 sah, dass die beiden Dryaden schon drängten zum Geh n, sie war gerade drei Hänge des halben Olympos gestiegen zog von der doppelgehörnte Stirn den dunklen Schleier, ließ aus den Wolken leuchten das silberglänzende Antlitz. Dann hub sie an und sprach: Seid gegrüßt ihr beiden Schwestern! Damals, als das göttliche Wesen noch war am Kreuz, die Felsen erbebten und die Gräber der Toten barsten, als ihren Schöpfer, das Opfer furchtbaren Frevels, alle Elemente beklagten ich ruf meine Sterne als Zeugen blieb ich, des Kynthios 158 Schwester, bedeckt mit schwarzer Umhüllung steh n mit dem blutroten Bruder und zog die Strahlen zurück und machte den Tag zur Nacht. Viel glücklicher aber als diese 153 Elenchus poematis, S. 87 Anm Beitinger II, S. 94 Anm. 47: Syrinx wird hier als die Geliebte Apolls zugleich zur Meisterin der Musik. 155 Beitinger II, S. 94 Anm. 48: Ascanius, Sohn des trojanischen Äneas, übte sich frühzeitig im Jagdvergnügen, bevor er König von Alba Longa wurde. 156 Elenchus poematis, S. 87/89 Anm Beitinger II, S. Anm. 49: Luna (welche mit Diana identifiziert wird) ist hier die Göttin der Entbindung. Sie hat diese Funktion von der ursprünglichen Geburtsgöttin Lucina übernommen. Außerdem ist sie hier wichtig als Fernmelde-Himmelskörper : Wer sollte sonst die in Düsseldorf erfolgte Geburt verbürgen. In ihrer Rede verbindet sie das freudige Ereignis mit ihrer Erinnerung an den größten Trauertag der Christenheit, den ersten Karfreitag. Die damalige Sonnenfinsternis verdüsterte auch den Mond. 158 Beitinger II, S. Anm. 49: Kynthios (= Cynthia) ist ein Hügel auf Delos: Kultname der Diana. 85

86 kommende Nacht: Ich verkünd die erwünschte Geburt euch: Endlich ist da der von allen mit Flehen erwartete Erbe, dort, wo die Düssel im Rhein sich verliert, nun geboren. Festlichen Beifall schon bezeugt das berühmte Cleve. Selbst vom Himmel stieg ich herab und barg den Knaben aus dem Schoß der Mutter, damit in Gefahr er nicht komme. Lernt die Namen des herrlichen Knaben am hohen Himmel! Also gleich nahm sie das königliche Gestirn wieder ein und thronend auf der gewohnten Kugel: So wird er heißen, sagt sie und zeichnet leuchtend am Himmel den vollen Namen. Sterne vereint und verbunden leuchten am purpurroten Himmel als Zeichen; der Name ist lesbar: der neue Herzog Wilhelm. Ignatius strahlt mit wundervollem Feuer. Zu XIV: Riesige Freude bei den beiden Nymphen 159 XIV. Beide schauen und staunen und liebevoll rufen sie: Liebster, sei uns gegrüßt! Dich haben heitere Sterne bezeichnet. Knäblein, edler Spross des hochgemuten Philipp [Wilhelm]! Mehr zu sagen verbietet Luna, sie duldet nicht Aufschub strebend, den Lauf zu vollenden. Es schwand schon Orion. Nachzustellen dem Wagen war müde Bootes 160 ; Geißelhiebe drohte er an, das Meer gar den trockenen Bären, falls sie gehorchen nicht wollten: Die anderen Sterne gingen unter im Meer, versinken rasch im raffenden Strudel. Also die Göttin: Wir werden gedrängt, verzeiht uns, so sagt sie. Zu XV: Luna vermehrt diese noch durch ein vertrauliches Geplauder: Mit dem neugeborenen Fürstenkind werde alles segensreich verlaufen. Luna gewinnt eine verheißungsvolle Vogelschau aus der Rückkehr Störche in ihr Nest, das auf dem Palast des Fürsten liegt; denn dieses hatten die Störche ehedem, schon seit vielen Jahren, da es von einem Blitz versengt worden war, gemieden 161. XV. Dies nur, da wir in Eile: Wollt ihr sehen die Zeichen, besseren Schicksals nun wieder, betrachtet das Schloss des Fürsten. (Näher heran bewegt sie die weithin leuchtenden Hörner, lässt strahlen von ihrem Gestirn die ganze Leuchtkraft.) Er, der die Giebel des Hauses, das blitzgetroffene Nest schon viele Jahre hatte gemieden, so sehr auch ersehnt, der Storch, nun sucht er es wieder und lärmt mit dem klappernden Schnabel. (Zufällig spendet er Beifall der Storch mit dem klappernden Schnabel.) Wie er den langen Hals beugt, mit Anmut ihn dann zurückbiegt, wie er sich freut und frohlockt, wenn die Storchenfrau landet, wie er mit gleichen Schwingen durchmisst die Winde und Lüfte! Teiche und Weiher werden ihr schädliches Gift nun verlieren, Felder werden gesäubert, bekämpft die gefährlichen Schlangen 159 Elenchus poematis, S. 89 Anm Beitinger II, S. Anm. 50: Bootes, der Ochsentreiber am Großen Himmelswagen, der auch Siebengestirn oder die Sieben Dreschochsen genannt wird. 161 Elenchus poematis, S. 89 Anm

87 füg noch hinzu: Der Vogel ein wunderbar Abbild der Liebe, der Kinder zum Vater, des Vaters zu seinen Lieben, den Kindern. Merian 1644 Abb. 43: Das Schloss in Neuburg um 1644 Hofkirche Neuburg/Do - Foto vom Verfasser Abb. 44: Neuburg um 1653: Die Obere Stadt, ganz links das Schloss Foto: Hans Omasreiter Abb. 45: Das Neuburger Schloss heute 87

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