Entgeltordnung AVO-DRS

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1 Entgeltordnung AVO-DRS Jahrestagung des Berufsverbandes der Pfarramtssekretärinnen und sekretäre Ergenzingen, den 15. Oktober 2014 Ulamec, Tobias / Leiter der DiAG Geschäftsstelle

2 Ulamec, Tobias / Leiter der DiAG- Geschäftsstelle / 2014 Über mich Tobias Ulamec Jahrgang 1975 Verh. / 3 Jungs Fachwirt im Sozial- u. Gesundheitswesen Leiter der DiAG- Geschäftsstelle KODA Mitglied Geboren, aufgewachsen und sesshaft im Landkreis Ludwigsburg 2

3 Übersicht Wieso gibt s eine Entgeltordnung? Eingruppierung Geltungsbereich Tätigkeitsmerkmale und Arbeitsvorgänge Stellenbeschreibung Arbeitsvertrag TV-L vs. AVO-DRS Entgeltordnung Pfarramtssekträterinnen / -sekretäre Fragen!?! 3

5 Entgeltordnung History Arbeitsentgelt = Lebensgrundlage Nach 611 BGB Hauptleistungspflicht des DG Durch den Dienstvertrag wird derjenige, welcher Dienste zusagt, zur Leistung der Versprochenen Dienste, der andere Teil zur Gewährung der vereinbarten Vergütung verpflichtet. Geld gegen Arbeit!!! = 5

6 Ulamec, Tobias / Leiter der DiAG- Geschäftsstelle / 2014 Entgeltordnung History Anspruch Dienstgeber Wirtschaftlichkeit Gerechter Lohn? Anspruch Dienstnehmer Genug Geld für das tägliche und zukünftige Leben Die verrichtete Arbeit sollte Gewinnorientiert ausgerichtet sein. Angemessene Bezahlung für die verrichtete Tätigkeit Zielkonflikt 6

7 Entgeltordnung History Verhandlungspartner für einen gerechter Lohn? Weltlich: Tarifpartner Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände Kirchlich: KODA Dienstgeber- und Dienstnehmervertreter Entgeltordnung = Herzstück aller Tarifverträge und der AVO-DRS 7

8 Entgeltordnung History Sinn und Zweck einer Entgeltordnung ist also, Lohngerechtigkeit Gleicher Lohn für gleiche Arbeit Vergleichbarkeit mit anderen Berufsgruppen Transparente Differenzierung anderen Berufsgruppen Abbildung spezifischer Berufsgruppen 8

9 T. Ulamec / DiAG-MAV A / Geschäftsstelle Arbeitszeit Nach was richtet sich mein Lohn innerhalb der Entgeltordnung? der Bildzeitung einem Märchenbuch der Bibel der Eingruppierung 9

10 Übersicht Wieso gibt s eine Entgeltordnung? Eingruppierung Geltungsbereich Tätigkeitsmerkmale und Arbeitsvorgänge Stellenbeschreibung Arbeitsvertrag TV-L vs. AVO-DRS Entgeltordnung Pfarramtssekträterinnen / - sekretäre Fragen!?! 10

11 Eingruppierung Horizontal Ausbildungsstand Tätigkeitsmerkmalen der Arbeit Vertikal (Stufen) Berufserfahrung Tätigkeitsdauer Ablesbar in einer Entgelttabelle! 11

12 Eingruppierung 12

14 Geltungsbereich Geregelt durch 12 AVO-DRS 1Die des/des Beschäftigten richtet sich nach den Tätigkeitsmerkmalen der. 2 Die/der Beschäftigte erhält Entgelt nach der Entgeltgruppe, in der sie/er eingruppiert ist. 3 Die/der Beschäftigte ist in der Entgeltgruppe eingruppiert, deren Tätigkeitsmerkmale die gesamte von ihr/ihn nicht nur vorübergehende auszuübende Tätigkeit entspricht. 4 Die gesamte auszuübende Tätigkeit entspricht den Tätigkeitsmerkmalen einer Entgeltgruppe, wenn zeitlich mindestens zur Hälfte Arbeitsvorgänge anfallen, die für die Anforderung eines Tätigkeitsmerkmals oder mehrerer Tätigkeitsmerkmale dieser Entgeltgruppe erfüllen. 5 Kann die Erfüllung einer Anforderung in der Regel erst bei der Betrachtung mehrere Arbeitsvorgänge festgestellt werden (.z.b. vielseitige Fachkenntnisse), sind diese Arbeitsvorgänge für die Feststellung, ob diese Anforderung erfüllt ist, insoweit zusammen zu beurteilen. 6 Werden in einem Tätigkeitsmerkmal mehrere Anforderungen gestellt, gilt das in Satz 4 bestimmte Maß, ebenfalls bezogen auf die gesamte auszuübende Tätigkeit, für jede Anforderung. 7 Ist in einem Tätigkeitsmerkmal ein von Satz 4 oder 6 abweichendes zeitliches Maß bestimmt, gilt dieses. 8 Ist in einem Tätigkeitsmerkmal als Anforderung eine Voraussetzung in der Person der/des Beschäftigten bestimmt, muss auch diese Anforderung erfüllt sein. 14

15 Geltungsbereich Die gesamte auszuübende Tätigkeit ist für die Eingruppierung maßgebend Wichtig hierbei, der zeitliche Umfang der jeweiligen Tätigkeiten Relevanz ab 50% zeitlichen Tätigkeitsumfang Tätigkeitsmerkmale und Arbeitsvorgänge?!? 15

17 Tätigkeitsmerkmale u. Arbeitsvorgänge Arbeitsvorgänge werden in der Protokollnotiz zum 12 AVO- DRS definiert: 1. Arbeitsvorgänge sind Arbeitsleistungen, die bezogen auf den Aufgabenkreis der/des Beschäftigten, zu einem bei natürlicher Betrachtung abgrenzbaren Arbeitsergebnis führen. Jeder einzelne Arbeitsvorgang ist als solcher zu bewerten und darf dabei hinsichtlich der Anforderungen zeitlich nicht aufgespalten werden. D.h. Die Bewertung des Arbeitsvorgangs ist der zentrale Punkt der Eingruppierung. 17

18 Tätigkeitsmerkmale u. Arbeitsvorgänge Arbeitsvorgänge Bsp.: Pflege einer Person Widerspruchsbearbeitung Akten sortieren Fertigung Bauzeichnung Telefondienst Unterschriftsreife Bearbeitung eines Aktenvorgangs Reinigung einer Dienststelle Essensausgabe 18

19 Tätigkeitsmerkmale u. Arbeitsvorgänge Tätigkeitsmerkmale stellen die Anforderungen dar, die zur Eingruppierung in eine bestimmte Vergütungsgruppe führen. Die Anforderungen werden unter den Tätigkeitsmerkmalen allgemein umschrieben (z.b. einfache Tätigkeiten), können aber auch Herausstellungsmerkmale darstellen (z. B. besondere Schwierigkeit und Bedeutung). 19

20 Tätigkeitsmerkmale u. Arbeitsvorgänge Tätigkeitsmerkmale der Vergütungsordnung - Vorwiegend mechanisch - Einfache Tätigkeiten - Schwierige Tätigkeiten - Gründliche Fachkenntnisse - Gründliche und vielseitige Fachkenntnisse - Selbstständige Fachkenntnisse - Gründliche und umfassende Fachkenntnisse - Besonders verantwortungsvolle Tätigkeiten - Besondere Schwierigkeit und Bedeutung - Maß der Verantwortung Dabei gilt: Tätigkeitsmerkmale bauen aufeinander auf. Schritt 1 Ist die Anforderung der EntgO erfüllt? Schritt 2 Dann sind die Voraussetzungen der darauf aufbauenden EntgO zu prüfen! 20

21 T. Ulamec / DiAG-MAV A / Geschäftsstelle Arbeitszeit Wo finde ich den die relevanten Arbeitsvorgänge und Tätigkeitsmerkmale? Altes Testament In einer abschließbaren Schublade des DG Stellenbeschreibung Neues Testament 21

23 Stellenbeschreibung Inhalte der Stellenbeschreibung: Exakte Darstellung der Einzeltätigkeiten (Arbeitsvorgänge) unter Angabe der Zeitanteile Erforderliche Fachkenntnisse sollten durch die Angaben der Rechts-, Verwaltungs- und Fachkenntnisse oder Vorschriften benannt werden. Notwendige Selbstständigkeit im Sinne des Tarifrechts Grad der Verantwortung Unterstellung, Überstellung Entscheidungs- und Unterschriftenvollmachten Vertretungstätigkeiten (sind dann anzugeben, wenn Sie dem Beschäftigten auf Dauer übertragen sind und nicht die reine Abwesenheitsvertretung betreffen!!!) 23

24 Stellenbeschreibung Aufgaben der Stellenbeschreibung: Einbindung in die Organisation Aussagen über Schnittstellen bzw. zusammenarbeitende Stellen Grundlagen für Stellenbeschreibungen (Anforderungsprofil) Orientierung für neue Mitarbeiter Grundlage für Stellenbewertung 24

26 Arbeitsvertrag Der Arbeitsvertrag regelt die individuellen Ansprüche zwischen DN und DG. Grundlage hierfür ist die AVO-DRS. 26

28 TV-L vs. AVO-DRS TV-L Tarifvertrag der Länder AG-Verbände / Verdi Öffentliche, soziale Einrichtungen 2. Weg AVO-DRS Arbeitsvertragsordnung KODA Öffentliche, soziale und spezielle kirchliche Einrichtungen 3. Weg Angelehnt am TV-L 28

29 TV-L vs. AVO-DRS TV-L Teil I Allgemeiner Teil Teil II Bestimmte Beschäftigungsgruppen Teil III Körperlich / handwerklich geprägte Tätigkeiten Teil IV Beschäftigte im Pflegedienst Teil I AVO-DRS Allgemeiner Teil Teil II Bestimmte Beschäftigungsgruppen Teil III Beschäftigte in besonderen kirchlichen Dienste Teil IV Beschäftigte im Pflegedienst / Familienpflege 29

31 EntgO PAS Beschäftigte im Pfarrbüro mit einfachen Tätigkeiten Einfache Tätigkeiten sind Tätigkeiten, die weder eine Vor- noch eine Ausbildung, aber eine Einarbeitung erfordern, die über eine sehr kurze Einweisung oder Anlernphase hinausgeht. Die Einarbeitung dient dem Erwerb derjenigen Kenntnisse und Fertigkeiten, die für die Beherrschung der Arbeitsabläufe als solche erforderlich sind. Einfache Tätigkeiten sind z.b.: Posteingang / -ausgang Vervielfältigung von Schriftstücken Aktenablage nach Anweisung Beschaffung von Verbrauchsartikeln und Bürobedarf Botengänge 31

32 EntgO PAS Beschäftigte im Pfarrbüro mit Tätigkeiten, für die eine Einarbeitung bzw. eine fachliche Anlernung erforderlich ist, die über eine Einarbeitung im Sinne der EG 2 hinausgeht. Tätigkeiten, für die eine eingehende Einarbeitung bzw. eine fachliche Anlernung erforderlich sind, sind z.b.: Annahme und Eintragung von Messbestellungen Führung von Verzeichnissen, Listen, Karteien, die nach verschiedenen Merkmalen geordnet sind, ggf. rechnergestützt IT-Gestützte Erledigung des Schriftverkehrs nach Diktat, Aufzeichnung oder Vorlagen Gestaltung des Schaukastens und des Schriftenstandes Telefonnotizen / Telefondienst 32

33 EntgO PAS Beschäftigte im Pfarrbüro, deren Tätigkeit sich aus der der EG 3 dadurch heraushebt, dass ein höherer Aufwand an gedanklicher Arbeit erforderlich ist. Ein höherer Aufwand an gedanklicher Arbeit ist beispielsweise gegeben bei: Mitarbeit bei der Erstellung des Kirchenanzeigers Mithilfe bei der Organisation von Gemeindeveranstaltungen Entgegennahme und Weiterleitung von Spenden für die Kirchenpflege 33

34 EntgO PAS Pfarramtssekretärinnen / -sekretäre, die in erheblichem Umfang schwierige pfarramtliche Aufgaben wahrnehmen. Der Umfang ist erheblich, wenn er ein Viertel der gesamten Tätigkeit ausmacht. Schwierige pfarramtliche Aufgaben sind z.b.: Erstellen des Kirchenanzeigers Pflege der Internetseiten, Internetrecherche Führung der Pfarramtskasse mit Rechnungsabschluss Verwaltungsmäßige Mitwirkung bei der Vorbereitung und Abwicklung von Veranstaltungen und Aktionen der Pfarrei Kirchenbuchführung nach Anweisung durch den Pfarrer Erledigung des kirchlichen Meldewesens Ausstellung von pfarramtlichen Bescheinigungen Erstellung von Aktenvermerkten und Protokollführung Annahme von Kasualien Schriftgutverwaltung 34

35 EntgO PAS 1. Pfarramtssekretärinnen / -sekretäre mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung in einem einschlägig anerkannten Ausbildungsberuf mit einer Ausbildungsdauer von mindestens drei Jahren, die in erheblichem Umfang schwierige pfarramtliche Aufgaben wahrnehmen. Einschlägig anerkannte Ausbildungsberufe im Sinne dieses Tätigkeitsmerkmals sind z.b.: Verwaltungsfachangestellte/r Bürokauffrau/-mann Rechtsanwalts- oder Notarfachangestellte/r Bachelor mit verwaltungstechnischen oder betriebswirtschaftlichen Hintergrund Der Umfang ist erheblich, wenn er ein Viertel der gesamten Tätigkeit ausmacht. Schwierige pfarramtliche Aufgaben sind z.b.: Erstellen des Kirchenanzeigers Pflege der Internetseiten, Internetrecherche Führung der Pfarramtskasse mit Rechnungsabschluss Verwaltungsmäßige Mitwirkung bei der Vorbereitung und Abwicklung von Veranstaltungen und Aktionen der Pfarrei Kirchenbuchführung nach Anweisung durch den Pfarrer Erledigung des kirchlichen Meldewesens Ausstellung von pfarramtlichen Bescheinigungen Erstellung von Aktenvermerkten und Protokollführung Annahme von Kasualien Schriftgutverwaltung 35

36 EntgO PAS 2. Pfarramtssekretärinnen / -sekretäre, die in erheblichem Umfang schwierige pfarramtliche Aufgaben wahrnehmen nach langjähriger Tätigkeit in EG 5. Der Umfang ist erheblich, wenn er ein Viertel der gesamten Tätigkeit ausmacht. Schwierige pfarramtliche Aufgaben sind z.b.: Erstellen des Kirchenanzeigers Pflege der Internetseiten, Internetrecherche Führung der Pfarramtskasse mit Rechnungsabschluss Verwaltungsmäßige Mitwirkung bei der Vorbereitung und Abwicklung von Veranstaltungen und Aktionen der Pfarrei Kirchenbuchführung nach Anweisung durch den Pfarrer Erledigung des kirchlichen Meldewesens Ausstellung von pfarramtlichen Bescheinigungen Erstellung von Aktenvermerkten und Protokollführung Annahme von Kasualien Schriftgutverwaltung Eine langjährige Tätigkeit liegt in der Regel bei einer einschlägigen sechsjährigen Berufserfahrung vor. Tätigkeiten als PAS außerhalb des Geltungsbereiches dieser Entgeltordnung werden angerechnet. 36

37 EntgO PAS Pfarramtssekretärinnen / -sekretäre mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung in einem einschlägig anerkannten Ausbildungsberuf mit einer Ausbildungsdauer von mindestens drei Jahren, deren Tätigkeit sich dadurch aus EG 6 Fallgruppe 1 hervorhebt, dass Ihnen - in einer Kirchengemeinde mit mind Katholiken oder - In einer Seelsorgeeinheit mit mind Katholiken oder - In einer Seelsorgeeinheit mit mind Katholiken, zu der mindestens acht Kirchengemeinden gehören, Zusätzlich leitende oder koordinierende zentrale Aufgaben in einem oder mehreren Pfarrbüros übertragen wurden. 37

38 EntgO PAS (1a)Leitende Aufgaben liegen vor, wenn der Beschäftigte im Pfarrbüro mind. 2 Beschäftigte der EG 4, mit einem Beschäftigungsumfang von insgesamt 100% durch ausdrückliche Anordnung ständig unterstellt sind. Koordinierende zentrale Aufgaben liegen vor, wenn der Beschäftigte durch ausdrückliche Anordnung des leitenden Pfarrers mehr als die Hälfte der anfallenden Koordinierungsaufgaben für mehrere Pfarrbüros übertragen worden ist. Koordinierende zentrale Aufgaben sind z.b.: Aufgaben im Zusammenhang mit der Organisation von Firmvorbereitung Erstkommunion Beerdigungsdienst der Erstellung des gemeinsamen Mittteilungsblattes Kirchenbuchführung Buchhaltung Beschäftigte die unter Protokollerklärung 1a fallen, erhalten für die Dauer der Tätigkeit eine persönliche Zulage in Höhe des Differenzbetrages zwischen dem Tabellenentgelt der EG 7 und der EG 8 in Ihrer Individuellen Stufe. Einschlägig anerkannte Ausbildungsberufe im Sinne dieses Tätigkeitsmerkmals sind z.b.: Verwaltungsfachangestellte/r Bürokauffrau/-mann Rechtsanwalts- oder Notarfachangestellte/r Bachelor mit verwaltungstechnischen oder betriebswirtschaftlichen Hintergrund 38