LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 5/ Wahlperiode

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1 LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 5/ Wahlperiode KLEINE ANFRAGE des Abgeordneten Andreas Bluhm, Fraktion DIE LINKE Schulabgänger in Mecklenburg-Vorpommern und ANTWORT der Landesregierung 1. Wie viele Schülerinnen und Schüler haben jeweils in den Schuljahren 2007/2008 und 2008/2009 die Schule a) mit einem Abschluss, b) ohne einen Abschluss oder c) mit einem Abgangszeugnis verlassen (bitte jeweils Schulart bezogen in absoluten Zahlen und Prozentangaben ausweisen)? Erläuterung: Entsprechend der bundeseinheitlichen Systematik in der amtlichen Schulstatistik wurden für die Beantwortung folgende Definitionen zugrunde gelegt: - der allgemein bildenden sind Schülerinnen und Schüler des Berichtsschuljahres, die die Schulart nach Vollendung der Vollzeitschulpflicht am Ende oder im Verlauf des Berichtsschuljahres ohne Abschluss verlassen. - Schülerinnen und Schüler, die von einer Schule nach erfüllter Schulpflicht abgehen, ohne das Ziel des Bildungsgangs erreicht zu haben, erhalten ein Abgangszeugnis. Somit sind dies der allgemein bildenden. - Absolventinnen und Absolventen der allgemein bildenden sind Schülerinnen und Schüler des Berichtsschuljahres, die die Schulart mit Abschluss verlassen haben. Der Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat namens der Landesregierung die Kleine Anfrage mit Schreiben vom 27. April 2010 beantwortet.

2 Drucksache 5/3372 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 5. Wahlperiode Zu a) Absolventen des Schuljahres 2007/2008 Absolventen der * Gesamtschulenschulen Absolventen Förderschulabschluss Berufsreife mittlere Reife Fachhochschulreife Hochschulreife *doppelter Abiturjahrgang Anteil der Absolventen der allgemein bildenden des Schuljahres 2007/2008 an den n ins Absolventen der Absolventen Förderschul- 0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 % 5,5 % 0,0 % 5,5 % abschluss Berufsreife 0,1 % 5,8 % 0,6 % 0,0 % 0,0 % 1,3 % 0,0 % 7,9 % mittlere Reife 2,0 % 21,7 % 2,4 % 0,8 % 0,1 % 0,2 % 0,0 % 27,2 % Fachhochschulreife 0,0 % 0,0 % 0,1 % 2,0 % 0,0 % 0,0 % 0,1 % 2,3 % Hochschulreife 0,0 % 0,0 % 1,7 % 50,3 % 0,2 % 0,0 % 0,5 % 52,7 % Absolventen des Schuljahres 2008/2009 Absolventen der Absolventen Förderschul abschluss Berufsreife mittlere Reife Fachhochschulreife Hochschulreife

3 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 5. Wahlperiode Drucksache 5/3372 Anteil der Absolventen der allgemein bildenden des Schuljahres 2008/2009 an den Absolventen/n ins integrierten Gesamtschulen Absolventen/ der Gymnasien Waldorfschulen Absolventen Förderschul- 0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 % 7,4 % 0,0 % 7,4 % abschluss Berufsreife 0,2 % 7,6 % 0,9 % 0,0 % 0,0 % 1,8 % 0,0 % 10,5 % mittlere Reife 1,8 % 27,0 % 3,5 % 1,0 % 0,1 % 0,2 % 0,0 % 33,6 % Fachhochschulreife 0,0 % 0,0 % 0,4 % 2,6 % 0,0 % 0,0 % 0,2 % 3,2 % Hochschulreife 0,0 % 0,0 % 1,2 % 38,1 % 0,2 % 0,0 % 0,7 % 40,3 % Zu b) und c) des Schuljahres 2007/2008 der ohne Abschluss Anteil der der allgemein bildenden des Schuljahres 2007/2008 an den Absolventen/n ins der Absolventen/ ohne Abschluss 0,1 % 3,2 % 0,3 % 0,0 % 0,0 % 0,8 % 0,0 % 4,4 % 3

4 Drucksache 5/3372 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 5. Wahlperiode des Schuljahres 2008/2009 der ohne Abschluss Anteil der der allgemein bildenden des Schuljahres 2008/2009 an den Absolventen/n ins integrierten Gesamtschulen Absolventen/ der Gymnasien Waldorfschulen Absolventen/ ohne Abschluss 0,0 % 3,8 % 0,3 % 0,0 % 0,0 % 0,9 % 0,0 % 5,1 % 2. Wie viele Schülerinnen und Schüler mussten jeweils in den Schuljahren 2007/2008 und 2008/2009 a) von der Prüfung auf Wunsch der Eltern oder volljähriger Schüler oder wegen mangelhafter Leistungen zurückgestellt werden, b) die Prüfung wiederholen oder c) freiwillig das letzte Schuljahr ihres Bildungsganges wiederholen (bitte jeweils Schulart bezogen in absoluten Zahlen und Prozentangaben ausweisen)? Zu a) Erhebungen zu diesem Sachverhalt wurden nicht durchgeführt, sodass statistische Angaben nicht vorgelegt werden können. Zu b) Erhebungen zu diesem Sachverhalt wurden nicht durchgeführt, sodass statistische Angaben nicht vorgelegt werden können. 4

5 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 5. Wahlperiode Drucksache 5/3372 Zu c) In den folgenden Übersichten ist die Anzahl der Schülerinnen und Schüler aufgelistet, die das jeweilige Schuljahr freiwillig wiederholt haben. Prozentangaben beziehen sich auf die jeweilige Schülerzahl der Jahrgangsstufe in der entsprechenden Schulart. Die grau markierten Felder kennzeichnen die Jahrgangsstufen der jeweiligen Schulart, in denen der gemäß Schulgesetz für das Land Mecklenburg-Vorpommern (Schulgesetz - SchulG M-V) vom 13. Februar 2006, zuletzt geändert durch Gesetz vom 16. Februar 2009, mögliche Abschluss des entsprechenden Bildungsganges in dieser Jahrgangsstufe nicht erreicht werden konnte. Schuljahr 2007/2008: Wiederholerinnen/Wiederholer (freiwillig) der allgemein bildenden Regionale Schule Jahrgangsstufe Realschule Davon nach Schularten Gymnasium Gesamt- integrierte schule Waldorfschule Förderschule Abendgymnasium * * Eine getrennte Auswertung nach Sek I und Sek II liegt nicht vor. Schuljahr 2007/2008: Anteil der Wiederholerinnen/Wiederholer (freiwillig) an der Schülerzahl der Jahrgangsstufe der allgemein bildenden Regionale Schule Davon nach Schularten Jahrgangsstufe Realschule Gymnasium integrierte Gesamtschule Waldorfschule Förderschule Abendgymnasium 9 2,5% 1,4 % 2,8 % - 10* 5,8% 4,7 % 3,1 % 1,2 % ,9 % 0,0 % 0,0 % ,6 % 0,0 % 2,3 % - 1,7 % * Eine getrennte Auswertung nach Sek I und Sek II liegt nicht vor. 5

6 Drucksache 5/3372 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 5. Wahlperiode Schuljahr 2008/2009: Wiederholerinnen/Wiederholer (freiwillig) der allgemein bildenden Regionale Schule Realschule Davon nach Schularten Jahrgangsstufe Gymnasium integrierte Gesamtschule Waldorfschule Förderschule Abendgymnasium Sek I Schuljahr 2008/2009: Anteil der Wiederholerinnen/Wiederholer (freiwillig) an der Schülerzahl der Jahrgangsstufe der allgemein bildenden Jahrgangsstufe Regionale Schule Realschule Davon nach Schularten Gymnasium Gesamt- integrierte schule Waldorfschule Förderschule Abendgymnasium 9 3,8 % 0,0 % 2,5 % - 10 Sek I 7,4 % 1,1 % - 14,0 % 0,0 % 1,7 % ,5 % 2,6 % ,6 % - 8,3 % - 0,0 % 3. Wie viele Schülerinnen und Schüler haben jeweils in den Schuljahren 2007/2008 und 2008/2009 vor Beginn der Prüfungen die verlassen? Die Zahlen werden in der amtlichen Schulstatistik nicht erfasst. 6

7 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 5. Wahlperiode Drucksache 5/ Wie bewertet die Landesregierung die Ergebnisse? Im November 2009 hat die Staatliche Schulaufsicht auf der Grundlage der Quote der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss des Schuljahres 2008/2009 die erfasst, deren Quote größer als 10 % war. Mit den Staatlichen Schulämtern wurde ein kurzfristiger Handlungsrahmen der Schulaufsicht vereinbart. Die Schulräte werden in diesen schulaufsichtlich aktiv. Mit den Schulleitern werden die Ursachen für die signifikant hohe Quote analysiert und Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung vereinbart. Der Schwerpunkt für Reformen im Bereich der Berufsreife und der Mittleren Reife verfolgt das Ziel der Sicherung bestmöglicher Schulabschlüsse sowie der Vermittlung einer qualitativ hohen Berufsausbildungsreife. 5. Welche konkreten Maßnahmen hält die Landesregierung für notwendig, um die Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss zu senken? Folgende Maßnahmen hat die Landesregierung bereits in die Wege geleitet: Statistische Erfassung von Es wird auf die Antwort zu Frage 4 verwiesen. Mittlere-Reife-Verordnung Die Mittlere-Reife-Verordnung wurde im November 2009 geändert. Unter besonderer Berücksichtigung des Vertrauensschutzes der Schülerinnen und Schüler wurde für das Schuljahr 2009/2010 folgende Verfahrensweise verfügt: Gemäß 1 der,mittlere-reife-verordnung ist die Prüfung so zu gestalten,,dass sie als pädagogisches Mittel motivierend und stimulierend auf den Schüler wirkt. Die Prüfung soll Leistungsanreize bieten und den Schüler entsprechend seiner Möglichkeiten optimal fordern. In diesem Sinne soll dem Schüler auch eine Verbesserung der Endnote durch die Prüfungsleistung ermöglicht werden. Insoweit kann die Prüfungskommission im begründeten Einzelfall ein Abweichen von der Regelung gemäß 11 Absatz 1 Satz 2 der oben genannten Bezugsverordnung beschließen. Die Begründung ist in das Prüfungsprotokoll aufzunehmen. 7

8 Drucksache 5/3372 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 5. Wahlperiode Die Selbstständige Schule Mit dem Inkrafttreten der Schulgesetznovelle am 1. August 2009 erhielt die einzelne Schule einen veränderten Handlungsrahmen. Dieser geht von klaren staatlichen Vorgaben aus. Gleichzeitig werden Freiräume eröffnet und die Eigenverantwortung der gestärkt. können damit spezifischer und flexibler auf ihre konkreten Bedingungen sowie veränderte Zielstellungen reagieren. Im Mittelpunkt der schulischen Bildungs- und Erziehungsarbeit steht jeder einzelne Schüler, auf dessen Stärken aber auch Schwächen durch eine bedarfsgerechte individuelle Förderung eingegangen wird. Intensivierung der Berufsorientierung, der Verbesserung der Ausbildungsreife sowie der Verknüpfung von Schule und Berufsausbildung durch: - die Berücksichtigung von praxisnaher und praxisorientierter Schulbildung, wie beispielsweise im Produktiven Lernen, - eine Flexible Schulausgangsphase, die die individuell ausgeprägten Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Schülers berücksichtigt und es ihm ermöglicht, den für ihn bestmöglichen Schulabschluss zu erlangen, - die schrittweise pädagogische Neugestaltung der Sekundarstufe I: das heißt, die des Landes werden auf die sich verändernden Bedingungen in der Arbeitswelt eingestellt; hierzu werden handlungsfähige Konzepte für eine verbesserte individuelle Förderung und Integration entwickelt, - die Ausweitung des Ganztagsschulgedankens; den Ausbau der gebundenen Form, - die Benennung eines Kontaktlehrers als Koordinator für Berufsorientierung an allen weiterführenden allgemein bildenden, - die fachübergreifende Berufsorientierung auf der Grundlage der Richtlinie zur Berufsorientierung (2007), die überarbeitet und auf Berufe, die einen Hochschulabschluss erfordern, erweitert wird, - in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit (BA) sind seit dem Schuljahr 2008/2009 an 29 ausgewählten Berufseinstiegsbegleiter im Einsatz, - 12 Arbeitskreise SCHULEWIRTSCHAFT, die Netzwerke von Berufsorientierungsprojekten in den einzelnen Regionen organisieren und betreuen, - den Abschluss der Kooperationsvereinbarung mit der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit. 8

9 Landtag Mecklenburg-Vorpommern - 5. Wahlperiode Drucksache 5/3372 Die Gründung einer Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Berufsorientierung Im Land Mecklenburg-Vorpommern existieren eine große Vielzahl an unterschiedlichen Maßnahmen zur Berufs- und Studienorientierung, die oftmals als Parallelmaßnahmen laufen bzw. nicht oder nur unzureichend gesteuert werden. Es mangelt hier insbesondere einerseits an der nötigen Transparenz und andererseits an effektiv arbeitenden regionalen Unterstützungssystemen. Es gibt im Land bereits sehr gut arbeitende Unterstützungssysteme, wie Parchimer Übergangsmanagement Schule-Beruf (ParMa), Praxispilot bzw. den Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Wismar und Region. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen und deren gute Erfahrungen in die Fläche zu tragen. Darüber hinaus verlangen die demografischen Veränderungen im Land und der daraus entstehende zunehmende Mangel an Fach- und Führungskräften auch eine Anpassung der gesetzlichen Vorschriften zur Berufsorientierung. Die Arbeitsgruppe hat folgende Aufgaben: - die Überarbeitung der Richtlinie zur Berufsorientierung, - die landesweite Erfassung von Maßnahmen zur Berufsorientierung, - die Organisation und Begleitung eines landesweiten Erfahrungsaustausches der Akteure. Mitwirkende Partner sind das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, die Regionaldirektion Nord der BA, die Handwerkskammer Ostmecklenburg, die ParMa, der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT, das Bildungswerk der Wirtschaft, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Lehrerinnen/Lehrer, die Schulleiterinnen/Schulleiter und andere. 9