Reden von Martin Strobel, Group CEO und German Egloff, Group CFO
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- Kurt Heidrich
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1 Halbjahres-Ergebnisse 2015 Reden von Martin Strobel, Group CEO und German Egloff, Group CFO (Es gilt das gesprochene Wort.) Folie 1: Semesterabschluss 2015 Sehr geehrte Damen und Herren, ich begrüsse Sie zu unserer Medienkonferenz German Egloff und ich werden Ihnen unser Halbjahresergebnis vorstellen. Wir beide und Martin Wenk, unser Leiter Asset Management, stehen in der Frage- und Antwort-Runde gerne für Ihre Fragen zur Verfügung. In unserer Präsentation wollen wir uns bewusst auf die wesentlichen Fakten konzentrieren. So schaffen wir mehr Zeit für eine ausführliche Frage-und-Antwort- Runde. Nach dieser Einleitung würde ich jetzt gerne auf Folie 3 gehen. Folie 3: Agenda Zunächst werde ich Ihnen die wesentlichen Kernpunkte die Highlights unseres Halbjahresergebnisses 2015 vorstellen. Anschliessend wird German Egloff Ihnen die wichtigsten Finanzkennzahlen erläutern. Darauf aufbauend werde ich Ihnen den Geschäftsgang aus einer Marktperspektive erläutern. Abschliessend möchte ich Ihnen den Ausblick vorstellen. Lassen Sie uns jetzt mit den wichtigsten Leistungswerten unseres Halbjahresergebnisses, die auf Folie 5 dargestellt sind, beginnen. Folie 5: Highlights Halbjahr 2015 Meine Damen und Herren, die Baloise erzielte im ersten Halbjahr 2015 mit einem Gewinn von rund 250 Mio. CHF ein solides Ergebnis.
2 BALOISE HALBJAHRES-ERGEBNISSE 2015 Seite 2 Dieses Ergebnis wird von einer starken operativen Ertragskraft getragen. So konnten wir den Gegenwind aus tiefen Zinsen und einem starken Schweizer Franken gut meistern. Einmal mehr bestätigt sich unser Nichtlebengeschäft als starker Pfeiler der Baloise. Unsere Combined ratio also die Marge im Nichtlebengeschäft erzielte mit 92.3% einen europaweit ausgezeichneten Wert. Diese hohe operative Ertragskraft ist eine Folge der konsequenten Verfolgung seit nun mehr als 10 Jahren unserer Strategie der operativen Exzellenz und des Zielkundenmanagements. Zusätzlich konnten wir dank den zahlreichen Effizienzmassnahmen die Kosten deutlich senken. Diese hohe Marge unseres Nichtlebengeschäfts gewährt verlässliche und hohe Cashflows. Unser Lebenergebnis zeigte sich robust und das trotz erheblichem Gegenwind aus einem erstarkten Franken und deutlich gesunkenen Zinsen in der Schweiz. Die Bewegungen an den Zins- und Währungsmärkten spürten wir naturgemäss auch in unserem Anlageergebnis. Unser bewährtes Asset Management konnte in diesem anspruchsvollen Umfeld ein gutes Anlageergebnis erzielen. Unser Wachstum in unseren Zielsegmenten beschleunigte sich; das Geschäftsvolumen stieg um 3.9% Unsere Kapitalisierung ist stark. Die Solvenzquote liegt bei eindrücklichen 333%. Unsere operative Stärke und die komfortable Kapitalisierung widerspiegeln sich auch in dem bestätigten Rating von Standard&Poor's, das auf "A mit stabilem Ausblick" lautet. Mit den vorgelegten Zahlen und Ergebnissen sind wir auf Kurs, unsere angestrebten Finanzziele im Jahr 2015 zu erreichen. Nach dieser kurzen Übersicht übergebe ich jetzt an German Egloff, der die wesentlichen finanziellen Aspekte des Halbjahresergebnisses erläutern wird. Folie 6: 02 Finanzen Vielen Dank Martin. Sehr geehrte Damen und Herren Gerne führe ich Sie nun durch die Zahlen des ersten Semesters 2015.
3 BALOISE HALBJAHRES-ERGEBNISSE 2015 Seite 3 Das herausragende ökonomische Ereignis in der Schweiz war im ersten Halbjahr 2015 zweifellos die am 15. Januar überraschend erfolgte Aufhebung des durch die Schweizerische Nationalbank bislang garantierten Mindestkurses von 1.20 Schweizer Franken pro EURO. Zudem wurde dabei bekanntlich auch der Zins für Guthaben bei der SNB über der Freigrenze um weitere -0.5 Prozentpunkte auf -0.75% abgesenkt. Dies beeinflusste natürlich verschiedene Kennzahlen sowie Positionen in der Erfolgsrechnung und der Bilanz der Baloise Gruppe. Ich werde nicht auf alle Auswirkungen dieser Entscheide im Detail eingehen und Ihnen auch nicht alles auf den Franken genau quantifizieren können. Meine Erklärungen konzentrieren sich deshalb auf die hauptsächlichen Effekte. Diese dürften sich für das gesamte Jahr umfangmässig an dem bereits im März kommunizierten mittleren, zweistelligen Millionenbetrag orientieren. Trotz negativer Währungs- und Zinseffekte können wir auf ein erfolgreiches erstes Semester 2015 zurückblicken Ich möchte gerne mit einem Überblick auf Seite 7 starten. Folie 7: Kennzahlen Die Baloise Gruppe erzielte einen Konzerngewinn von 249 Mio. CHF. Würde man die ausländischen Ergebnisbeiträge mit dem EURO-Durchschnittskurs des Vorhalbjahres rechnen, wäre das Ergebnis sogar noch rund 20 Mio. CHF höher ausgefallen. Das ist ein sehr beachtliches Ergebnis in diesem Umfeld und unterstreicht die Widerstandsfähigkeit der Baloise. Alle Geschäftssparten und Länder trugen zu diesem soliden Ergebnis bei. Besonders stolz sind wir auf die hervorragende Geschäftsentwicklung im Nichtlebengeschäft. Mit einer netto Combined Ratio von 92.3% hat die Nichtlebensparte seine operative Stärke eindrücklich unter Beweis gestellt. Das Wachstum fällt mit rund 3.9% in Lokalwährung erfreulich aus und wird getrieben durch steigende Prämieneinnahmen in den Zielsegmenten in allen Ländern.
4 BALOISE HALBJAHRES-ERGEBNISSE 2015 Seite 4 Die hohe Solvenzquote ist ebenso ein Beleg für die robuste Bilanz und Kapitalisierung der Baloise, wie die Bestätigung des 'A'-Ratings durch Standard & Poor's in ihrem jüngsten Rating-Update. Gerne möchte ich im Folgenden auf die einzelnen Geschäftsbereiche detailliert eingehen. Beginnen werde ich auf Seite 8 mit dem Nichtlebengeschäft. Folie 8: Nichtleben Ergebnisse Die Nichtlebensparte hat sich sehr positiv gegenüber dem Vorhalbjahr entwickelt. Der EBIT stieg um 34% auf 262 Mio. CHF. Dank unserer hohen Preis- und Underwriting- Disziplin und tieferen Kosten konnten wir die operative Ertragskraft weiter verbessern. Hervorheben möchte ich, dass die absoluten Kosten infolge laufender Effizienzsteigerungs- und Optimierungsmassnahmen auch bereinigt um Währungs- und Sondereffekte rückläufig sind. Das Wachstum in den ertragsstarken Zielsegmenten erhöht die Profitabilität. In Branchen mit nicht zufriedenstellendem Ergebnisbeitrag nehmen wir Prämienrückgänge bewusst in Kauf; so zum Beispiel im Kollektiv Unfall- und Krankentaggeldgeschäft in der Schweiz oder bei bestimmten Segmenten des deutschen Industriegeschäfts, welche unsere Anforderungen nicht erfüllen. Der Geschäftsmix hat sich über die letzten Jahre kontinuierlich verbessert und manifestiert sich in einem exzellenten Schaden-Kostensatz wie wir im Folgenden noch sehen werden. Schauen wir uns aber zuerst kurz das Anlageergebnis im Nichtleben- Geschäft an. Folie 9: Details Anlageergebnis Nichtleben Die Anlageerträge im Nichtlebengeschäft sind gegenüber dem Vorjahr um 9% tiefer. Für den Rückgang sind hauptsächlich negative Währungseffekte verantwortlich, die sich in einem tieferen laufenden Ertrag und Bewertungsverlusten auf festverzinslichen Wertpapieren manifestieren.
5 BALOISE HALBJAHRES-ERGEBNISSE 2015 Seite 5 Dank Kapitalgewinnen konnten diese Effekte aber zu guten Teilen kompensiert werden. Insgesamt resultierte für die Nichtleben-Sparte eine nicht annualisierte Nettorendite von 1.4%. Folie 10: Nichtleben Combined Ratio (netto) Werfen wir nun auf Seite 10 einen Blick auf die technische Marge des Nichtlebengeschäfts. Die Combined Ratio hat sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 0.9 Prozentpunkte verbessert. Mit 92.3% liegt der Schaden-Kostensatz im ersten Halbjahr unter der anvisierten Bandbreite von 93-96%. Verantwortlich für diese erfreuliche Entwicklung ist vor allem die um über einen Prozentpunkt tiefere Kostenquote. Die Grundvoraussetzung für die exzellente Combined Ratio ist primär die hohe Qualität unseres Nichtleben-Portefeuilles. Dazu kam in der Berichtsperiode eine eher unterdurchschnittliche Belastung aus unwetterbedingten Grossschäden. Das Abwicklungsergebnis aus Schäden von Vorjahren ist wie in den vergangenen Jahren positiv, mit 1.5-Pkt. im Vergleich zum Vorjahr um 0.8 Prozentpunkte höher. Adjustiert um Grossschäden und die Abwicklungsgewinne resultiert ein nahezu unveränderter unterliegender Schadensatz von 60%. Dieser ausgezeichnete Wert unterstreicht die nachhaltig hohe Profitabilität unseres Nichtleben-Portefeuilles. Folie 11: Nichtleben Combined Ratio (brutto) nach Ländern Lassen Sie uns nun auf Folie 11 die Entwicklung der Brutto Combined Ratios der einzelnen Länder etwas genauer betrachten. Während die Schweiz, Belgien und Luxemburg im vergangenen Halbjahr von einem insgesamt freundlichen Schadenumfeld profitierten, wurden in Deutschland mehrere namhafte Grossschäden verbucht. Davon entfallen brutto rund 11%-Punkte auf einen einzigen Feuerschaden und auf das Unwetter "Niklas". Der deutsche Schadensatz steigt deshalb um 8.6 Prozentpunkte an. Daraus resultiert eine Combined Ratio (brutto) von 111.9%.
6 BALOISE HALBJAHRES-ERGEBNISSE 2015 Seite 6 Das Schweizer Geschäft zeigt dagegen eine ausgezeichnete Combined Ratio von 81.5%. Diese basiert auf einem relativ schadenarmen ersten Halbjahr sowie einem guten Abwicklungsergebnis. In Belgien verbesserte sich die Combined Ratio um 7 Prozentpunkte auf gute 94.6%. Das belgische Nichtlebengeschäft blieb von besonderen negativen Effekten weitgehend verschont, während das Vorjahr durch den Hagelsturm 'Ela' stark beeinträchtigt worden ist. Die Kostenentwicklung in Belgien ist ebenfalls erfreulich, wie der um 1.9 Prozentpunkte tiefere Kostensatz zeigt. Luxembourg unterstreicht mit einer technischen Marge von 82% seine ausgezeichnete Ertragskraft. Folie 12: Leben Ergebnis Mit Folie 12 komme ich zum Lebengeschäft, das auch im vergangenen Semester wesentlich zum soliden Wachstum des Geschäftsvolumens beigetragen hat. Wir beobachten eine anhaltend starke Nachfrage in der Vollversicherung des Schweizer Kollektivlebengeschäfts, wo wir weitere Zielkunden gewinnen konnten. Erfreulich ist der Zuwachs aber auch in weiteren Produkten der beruflichen Vorsorge ausserhalb der Vollversicherung, wie beispielsweise bei teilautonomen Lösungen. In Belgien und Luxemburg sind die Volumina bei den sogenannt modernen, kapitalschonenden Produkten währungsbereinigt ebenfalls deutlich gestiegen. Dank der stetigen Verbesserung des Produktemixes bleibt die Profitabilität im Geschäft mit Lebensversicherungen auch in einem anspruchsvollen Kapitalmarktumfeld robust. Trotz einer Verstärkung von Rückstellungen zugunsten der Versicherten im Umfang von fast 100 Mio. CHF resultierte ein positives operatives Ergebnis von 70 Mio. CHF. Beim Vergleich mit dem Vorhalbjahr sei daran erinnert, dass dieses geprägt war von einer für uns damals vorteilhaften Zinskonstellation mit Gewinnen auf Absicherungsinstrumenten
7 BALOISE HALBJAHRES-ERGEBNISSE 2015 Seite 7 Folie 13: Details Anlageergebnis Leben Auf der Folie 13 sehen Sie, dass wir im Lebensegment im ersten Semester wiederum umfangreiche Kapitalgewinne erzielten. Dadurch konnten wir die Reserven für unsere Versicherten weiter erhöhen und negative Währungseffekte abfedern. Das ist ein Hinweis auf die Widerstandsfähigkeit der Baloise und deren Kapitalanlagen in diesem herausfordernden und oft schwer berechenbaren Umfeld. Der erstarkte Franken und die Wiederanlage zu noch tieferen Zinsen in der Schweiz manifestieren sich aber naturgemäss in rückläufigen laufenden Erträgen. Auf der nächsten Folie werde ich Ihnen erläutern wie wir mit dieser Situation umgehen. Folie 14: Asset Allocation: Versicherung Sie sehen auf Seite 14 die Struktur unserer Asset Allocation. Der Wert der Kapitalanlagen aus dem Versicherungsgeschäft sank aufgrund des stärkeren Schweizer Frankens von rund 57 Mrd. CHF auf rund 55 Mrd. CHF. Der Anlagemix bleibt weitgehend unverändert. Mehr als die Hälfte ist in festverzinslichen Anlagen investiert. Unsere Bilanzstärke ermöglichte es aber, die Aktienquote weiter auszubauen. Die gesamte Aktienquote ist gegenüber dem Jahresbeginn um 0.8 Prozentpunkte angestiegen. Sie liegt nun bei 8.3%, umfasst allerdings nicht nur hochwertige Dividendentitel, sondern zum Beispiel auch Investitionen in Senior Secured Loans. Diese Strategie trägt zur Stärkung der laufenden Anlageerträge bei. Folie 15: Entwicklung des Eigenkapitals Mit Seite 15 kommen wir schliesslich zum Eigenkapital, dessen Entwicklung vor allem von negativen Veränderungen im übrigen Gesamtergebnis geprägt wurde. Hauptsächlich tragen Währungs- und Marktwertbewertungen von jederzeit verkäuflichen Finanzanlagen dazu bei. Währungsdifferenzen verstärken den negativen Effekt auf das Eigenkapital. Der solide Semestergewinn von 249 Mio. CHF kann diesen Rückgang natürlich nicht kompensieren. Das Eigenkapital nimmt gegenüber dem Vorjahr um 10.9% ab.
8 BALOISE HALBJAHRES-ERGEBNISSE 2015 Seite 8 Mit einem Eigenkapital von rund 5.2 Mrd. CHF und einem Buchwert von 110 CHF pro Aktie verfügt die Baloise jedoch weiterhin über eine robuste Kapitalisierung. Bezüglich des im März angekündigten Aktienrückkaufs haben wir die zwischenzeitliche Schwäche des Marktes in den vergangenen Monaten aktiv genutzt. Rund einen Viertel des über zwei Jahre geplanten Volumens haben wir bis Mitte August bereits zurückgekauft. Mit dieser Übersicht über dieses insgesamt gute Kennzahlenset des ersten Semesters möchte ich gerne das Wort an Martin Strobel zurückgeben, der Sie über die operativen Leistungen unserer Geschäftseinheiten ins Bild setzt. Folie 17: Geschäftsvolumen Vielen Dank, German! Ich erläutere Ihnen nun unser Geschäft aus der Marktperspektive. Beginnen wir mit einem Blick auf das Wachstum, welches auf Folie 17 dargestellt ist. Im ersten Halbjahr 2015 nahm unser Geschäftsvolumen um 3.9% zu, gemessen in lokaler Währung aus fortgeführten Geschäften. Im Nichtlebengeschäft wachsen wir überdurchschnittlich in unseren Zielsegmenten. Wir führen aber auch gezielt und konsequent notwendige Sanierungsmassnahmen durch. Beide Massnahmen zusammen bewirken eine stabile Entwicklung der Nichtlebenprämien bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität unseres Portfolios. Unser klassisches Lebensversicherungs-Geschäft nimmt um 3.3% zu. Haupttreiber für diese Entwicklung ist unser Schweizer Geschäft. Im Kollektivleben-Geschäft Schweiz konnten wir neue Zielkunden gewinnen, was sich spürbar in den Wachstumszahlen widerspiegelt. Das anteilsgebundene Lebensversicherungsgeschäft entwickelte sich mit einem Wachstum von 14.6% sehr dynamisch. Insbesondere in Luxemburg und Belgien gelang es uns, mit unseren modernen Produkten die wachsende Kundennachfrage gut zu treffen. Wechseln wir nun zur Länderperspektive. In der Schweiz unserem Heimmarkt wuchsen wir erfreulich mit 2.1%. Wachstumstreiber sind unsere Zielsegmente im Nichtleben und das Kollektivleben-Geschäft.
9 BALOISE HALBJAHRES-ERGEBNISSE 2015 Seite 9 In Deutschland war das Geschäftsvolumen rückläufig; das ist zum einen auf die Sanierungen im Nichtleben zurückzuführen. Zum anderen weht den Lebensversicherungen in Deutschland generell nicht zuletzt bedingt durch die tiefen Zinsen ein spürbarer Gegenwind entgegen. In Belgien entwickelten sich die Einnahmen erfreulich; das Geschäftsvolumen wuchs um 6.6%. Wachstumstreiber waren alle Sparten: das Nichtlebengeschäft, die klassischen Lebensversicherungen sowie unsere modernen fondsgebundenen Lebensversicherungen. Unser Luxemburger Geschäft wuchs stark mit 20.2%. Wachstumstreiber waren das Nichtlebengeschäft sowie vor allem auch die fondsgebundenen Lebensversicherungen. Die klassischen Lebensversicherungen hingegen entwickelten sich marktbedingt rückläufig. Nach diesem Blick auf das Wachstum erläutere ich Ihnen jetzt die Ertragsseite. Diese ist auf Folie 18 dargestellt. Folie 18: EBIT Der EBIT entwickelte sich im ersten Halbjahr 2015 rückläufig. Wie erwartet, belasteten der erstarkte Franken und die gesunkenen Zinsen unser Ergebnis. Wir haben es unserer starken, operativen Ertragskraft zu verdanken, dass wir trotz dieser Herausforderungen ein gutes und solides Resultat erzielen konnten. Zunächst zur Spartenperspektive. Unser Nichtlebengeschäft erwies sich ein weiteres Mal als starke Ertragsstütze der Baloise. Mit Hilfe der konsequenten Umsetzung unserer Strategie der Operativen Exzellenz und des Zielkundenmanagements gelang es uns, die Qualität unseres Nichtlebenportfolios weiter zu verbessern. Zusätzlich sanken die Kosten durch unsere Massnahmen zur Effizienzsteigerung. Durch all diese Faktoren stieg der EBIT deutlich. Ein gutes Nichtlebenergebnis bedeutet auch hohe Cashflows, was natürlich eine gute Nachricht ist. Das Lebenergebnis entwickelte sich deutlich rückläufig. Die Hauptgründe hierfür sind die Effekte aus den Zins- und Währungsbewegungen sowie Reserveverstärkungen. Wir setzten unsere Massnahmen zur Kostensenkung und zur weiteren Verbesserung des
10 BALOISE HALBJAHRES-ERGEBNISSE 2015 Seite 10 Produktmixes konsequent weiter um. Die positiven Effekte aus diesen Massnahmen konnten aber die Markteffekte nicht vollständig ausgleichen. Unser Bankgeschäft konnte den EBIT steigern. Keine Selbstverständlichkeit in diesen Zeiten. Zurückzuführen ist die Steigerung auf ein besseres Ergebnis der Baloise Bank SoBa sowie unseres Asset Managements. Jetzt zur Länderperspektive. Der EBIT in der Schweiz ging deutlich zurück. Hierbei überlagern sich zwei Entwicklungen. So stieg der EBIT aus dem Nichtleben deutlich, getragen durch die hervorragende operative Ertragskraft, die auch an der sehr guten Combined Ratio abgelesen werden kann. Der EBIT des Lebengeschäfts in der Schweiz ging hingegen deutlich zurück. Zum einen profitierten wir im Vorhalbjahr von ausserordentlichen Finanzerträgen, die im ersten Halbjahr 2015 fehlten. Durch die sehr tiefen und weiter gesunkenen Zinsen bedingt führten wir Reserveverstärkungen durch, die naturgemäss das Ergebnis belasten, uns aber für die Zukunft stärken! Der erstarkte Franken und der damit abgeschwächte Euro belastete unser Anlageergebnis in der Schweiz. Der EBIT in Deutschland verdoppelte sich gegenüber dem Vorhalbjahr. Das ist umso bemerkenswerter, als ja die Ertragskraft des deutschen Geschäfts aus einer Schweizer Perspektive unter den Wechselkursentwicklungen gelitten hat. Zurück zu führen ist diese Steigerung des EBITs zum einen auf die rückläufigen Restrukturierungskosten. Wir sind mit der Umsetzung unserer Optimierungs- Massnahmen gut vorangekommen. Das spiegelt sich auch an sinkenden operativen Kosten wider, sowohl im Personalkosten-, als auch im Sachkostenbereich. Schliesslich profitierte das Ergebnis in Deutschland auch von Gewinnrealisierungen auf unseren Anlagen. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung des EBITs sind wir mit der Ertragskraft in Deutschland nicht zufrieden. Insbesondere das Grossschaden-Niveau ist zu hoch. Wir werden unsere Sanierungsmassnahmen in diesem Sinne konsequent weiter fortsetzen. In Belgien sank der EBIT um 4% gegenüber dem ersten Halbjahr Man kann mit Berechtigung sagen "nur" 4%, denn der Wechselkurseffekt beeinträchtigt ja aus einer Schweizer Perspektive heraus die Erträge aus dem Euroraum.
11 BALOISE HALBJAHRES-ERGEBNISSE 2015 Seite 11 Der EBIT des Nichtlebengeschäfts in Belgien stieg. Das ist auf die sehr gute operative Ertragskraft zurück zu führen, die sich auch in der stark verbesserten Combined Ratio widerspiegelt. Im Lebengeschäft hingegen ging der EBIT zurück, was neben dem Wechselkurseffekt vor allem auf tiefere Finanzerträge sowie Reserveverstärkungen zurück zu führen ist. Das Finanzergebnis im Vorhalbjahr profitierte von Einmalerträgen. Der EBIT in Luxemburg sank um 17% auf 13 Mio. CHF. Dieser Rückgang ist zum einen auf Wechselkurseffekte zurück zu führen. Zum anderen profitierte das Vorhalbjahr von positiven Effekten aus der damaligen Integration der erworbenen P&V-Versicherung sowie einer sehr tiefen Grossschadenlast. Operativ sind wir in Luxemburg sehr gut unterwegs; eine Combined Ratio in den tiefen 80er Prozenten ist hierfür der beste Beleg. Folie 19: Highlights Operatives Geschäft Nun zu unserem Geschäft aus einer operativen und Marktperspektive, wie auf der Folie 19 dargestellt. Schweiz Unser Schweizer Geschäft zeigt eine hervorragende operative Ertragskraft und ein erfreuliches Wachstum. Nichtleben: Zum einen konnten wir mit unserem Zielkundenmanagement zusammen mit unserer Positionierung der Basler Sicherheitswelt das Geschäft in den Zielsegmenten weiter ausbauen. So wuchsen wir in den Sparten Autoversicherung, Sach und Haft. Zum anderen wendeten wir eine strikte Zeichnungspolitik im Kollektivkrankentaggeld und der Kollektivunfallversicherung an, was naturgemäss zu rückläufigen Prämien führte. Unsere Strategie führt zu einer beständigen Verbesserung der Qualität unseres Portfolios, was sich auch an einer ausgezeichneten Combined Ratio von 81.5% zeigt. Im Lebengeschäft profitieren wir von unserer guten Positionierung im Markt. So können wir im Kollektivleben weiter wachsen. Es gelang uns, das Wachstum im
12 BALOISE HALBJAHRES-ERGEBNISSE 2015 Seite 12 Zielkundenbereich zu beschleunigen, was sich durch ein Wachstum der Risikoprämien ausdrückt. Neben der klassischen Vollversicherung gewinnen auch unsere neuen teilautonomen Lösungen an Fahrt. So nimmt auch in der zweiten Säule der Anteil "moderner" Lebenprodukte zu und wir fassen erfolgreich Fuss in diesem grossen Markt. Deutschland In Deutschland sind wir mit unseren Optimierungsmassnahmen auf Zielkurs. Zum einen konnten wir das Wachstum in unseren Zielsegmenten weiter beschleunigen. Die konsequent umgesetzten Fokussierungs- und Sanierungsmassnahmen führen zu einer Verbesserung des Produktmixes, aber auch zu einem Rückgang im Geschäftsvolumen. Die betriebliche Effizienz verbessert sich plangemäss. Wir haben uns ja vorgenommen, mit unseren Massnahmen bis Mitarbeiterkapazitäten abzubauen, bis Mitarbeiterkapazitäten und die Kosten um 40 Mio. jährlich bis 2015 zu senken. Diese Zielsetzungen werden wir sicher erreichen. Das erste Halbjahr war in Deutschland durch eine Häufung von Grossschäden gekennzeichnet. Mit der resultierenden Combined Ratio sind wir nicht zufrieden. Wir forcieren unsere Sanierungsmassnahmen weiter, um auch in Deutschland ein Baloiseübliches Ertragsniveau zu erzielen. Belgien Unser belgisches Geschäft wächst stark. Das ist auf die neuen Partnerschaften mit Finanzplanern zurück zu führen, über die wir unsere modernen, fondsgebundenen Lebensversicherungen verkaufen. Wachstumstreiber ist aber auch unser Nichtlebengeschäft. Hier setzen wir erfolgreich auf unsere Bündelprodukte sowie gezielte Preisanpassungen. Neben dem Wachstum liegt unser Fokus weiterhin auf Massnahmen zur Steigerung der operativen Exzellenz. Diese greifen, Schaden- und Kostensatz sinken spürbar und zeigen die hohe operative Ertragskraft unseres belgischen Geschäfts. Luxemburg In Luxemburg konnten wir in den letzten Jahren unseren Marktanteil auf über 10% ausbauen. Das starke Wachstum geht weiter und wird vor allem getragen durch das
13 BALOISE HALBJAHRES-ERGEBNISSE 2015 Seite 13 Geschäft mit modernen Lebenprodukten sowie der Nichtleben-Sparte. Mit dem vor kurzem kommunizierten Kauf des Nichtlebenportfolios HDI-Gerling sind wir auf bestem Weg, die Nr. 3 im hochinteressanten Luxemburger Markt zu werden. Das starke Wachstum und das hohe Mass an operativer Exzellenz führen zu einem guten Ergebnis unserer Luxemburger Einheit im ersten Halbjahr Dass wir trotz einer grösseren Last aus Grossschäden eine Combined Ratio in den tiefen 80% ausweisen können demonstriert die Kraft unserer Luxemburger Einheit. Folie 21: Ausblick Lassen Sie mich abschliessend zur Zusammenfassung auf Folie 21 kommen. Wir konnten im ersten Halbjahr 2015 ein gutes Ergebnis erzielen. Die Baloise hat wiederum unter Beweis gestellt, dass ihre Ertragskraft hoch und verlässlich ist, auch in einem anspruchsvollen Umfeld. Unser Nichtlebengeschäft gehört zu den ertragreichsten in Europa. Wir sind stolz darauf, dass es mit unseren Massnahmen der Operativen Exzellenz und des Zielkundenmanagements gelungen ist, nachhaltig gute Margen in diesem Geschäft zu erzielen. Mit einer Combined Ratio von 92.3% im ersten Halbjahr 2015 übertreffen wir sogar unsere eigene Zielsetzung. Die Baloise ist heute klar auf ihre vier Kernmärkte fokussiert. Wir bauen unsere Marktposition in diesen Märkten zum einen mit Wachstum in Zielkundensegmenten aus. Dieses ertragreiche Wachstum über Markt in unseren Zielsegmenten wird durch unsere Positionierung "Sicherheit und Prävention" unterstützt. Unsere Kunden schätzen entsprechende Leistungen zusätzlich zu unserem Kernprodukt Versicherung. Ausserdem haben wir in den letzten Jahren unsere Marktposition in Belgien und Luxemburg durch gezielte Ergänzungs-Transaktionen weiter ausgebaut. In Belgien sind wir jetzt im Nichtleben auf der Top5-Position, in Luxemburg sind wir dabei, die Nummer 3 im Markt zu werden. In der aktuellen Strategiephase konnten wir das ertragreiche Wachstum in unseren Zielsegmenten weiter beschleunigen. Wir setzen hierbei auf Innovation, z.b. mit der
14 BALOISE HALBJAHRES-ERGEBNISSE 2015 Seite 14 Basler Sicherheitswelt oder mit innovativen Produkten in der Lebensversicherung. Gleichzeitig konnten wir unsere Geschäftsprozesse weiter verbessern, was sich nicht zuletzt in der gestiegenen Effizienz widerspiegelt. Mit diesen Fähigkeiten und unserem überzeugenden Halbjahresergebnis sind wir voll auf Zielkurs, unser Renditeziel eines RoE zwischen 8% und 12% zu erreichen. Damit ist der Grundstein gelegt für eine weiterhin positive Entwicklung der Baloise auch in ihrer nächsten strategischen Phase, die in 2016 beginnen wird. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Und jetzt: ihre Fragen bitte.
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