Natura 2000 was ist das?
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- Ralph Weber
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1 M. roghammer Informationen zum Managementplan für das FFH-ebiet »Wurzacher Ried und Rohrsee«und die Vogelschutzgebiete »Wurzacher Ried«und »Rohrsee«Natura 2000 was ist das? Natura 2000 ist ein europaweites Schutzgebietsnetz aller EU-Mitgliedsstaaten. Das Ziel ist der Schutz der biologischen Vielfalt und des europäischen Naturerbes sowie ihr Erhalt für nachfolgende enerationen. Natura 2000 umfasst FFH- und Vogelschutzgebiete Rechtliche rundlagen sind die FFH-Richtlinie (Fauna = Tiere, Flora = Pflanzen und Habitat = Lebensraum) aus dem Jahr 1992 und die Vogelschutzrichtlinie (Schutz und Erhaltung wildlebender europäischer Vogelarten) aus dem Jahr 1979, zuletzt geändert edeutung der Ausweisung als Natura 2000-ebiet Auf rechtmäßige Nutzungen, genehmigte Planungen und Vorhaben wirkt sich eine Ausweisung als Natura 2000-ebiet nicht aus (estandsschutz). ei Änderungen der Nutzung ist das sogenannte»verschlechterungsverbot«zu beachten, das dem Erhalt der Schutzgüter dienen soll. Neue Planungen und Vorhaben müssen im Einklang mit den Natura 2000-Zielen stehen (evtl.»verträglichkeitsprüfung«). Zur Umsetzung von Maßnahmen stehen den Landbewirtschaftern verschiedene Fördermöglichkeiten zur Verfügung.
2 Allgemeine Informationen zum Managementplan (MaP) Der Managementplan dient als rundlage zur dauerhaften Sicherung der für Natura 2000 relevanten Arten und Lebensräume. beschreibt und bewertet die im ebiet vorhandenen Lebensraumtypen und Arten. legt gebietsspezifische Ziele für deren Erhaltung und Entwicklung fest. empfiehlt Maßnahmen, die durch Vereinbarungen mit Landnutzern umgesetzt werden sollen. dient als rundlage für den Fördermitteleinsatz und die erichtspflicht an die EU. Das Verfahren der Managementplanerstellung Das Verfahren gliedert sich in drei Phasen. In der Vorbereitungsphase werden die Lebensraumtypen und Arten der FFH- und Vogelschutzrichtlinie im Zuständigkeitsbereich der Forstverwaltung erhoben. Außerdem werden landesweit seltene Arten durch die Landesanstalt für Umwelt aden- Württemberg (LUW) erfasst (siehe Abbildung). Die Hauptphase der Planerstellung beinhaltet die estandserhebung der Lebensraumtypen und Arten im Offenland sowie deren ewertung. Anschließend werden Ziele und Maßnahmen für die einzelnen Schutzgüter formuliert. Diese sollen dem Erhalt oder der Entwicklung eines guten ökologischen Zustandes dienen. In dieser Phase wird die Öffentlichkeit in das Verfahren eingebunden (siehe»eteiligung der Öffentlichkeit«). Die Realisierung von Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen erfolgt in der Umsetzungsphase. Hierzu stehen verschiedene Fördermittel wie FAKT, Landschaftspflegerichtlinie, Nachhaltige Waldwirtschaft sowie die Umweltzulage Wald zur Verfügung. Ö ffentliche Auslegung Erhebungen Forst & LUW Einarbeitung Stellungnahmen Ausschreibung estandserhebung: Kartierung & ewertung Ziele Maß nahmen Vorl äufige Endfassung Endfassung eirat Umsetzungsphase Frühjahr 2016 Sommer 2016 und 2017 Herbst Abbildung: Schematischer Ablauf bei der Erstellung eines Natura 2000-Managementplans in aden- Württemberg (Regierungspräsidium Tübingen)
3 eteiligung der Öffentlichkeit Um die Orts- und Fachkenntnisse der lokalen Akteure in den Plan einzubringen und einvernehmliche Lösungen zu finden, wird die Öffentlichkeit zu verschiedenen Zeitpunkten beteiligt. ürger und Landnutzer können sich bei der Auslegung durch Stellungnahmen zum Planentwurf in das Verfahren einbringen. Darüber hinaus werden Entwicklungsziele, Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen in einem sog. eirat mit den beteiligten Interessensvertretern diskutiert (siehe Abbildung). Zur Mitarbeit im eirat werden die im ebiet tätigen Institutionen und Verbände sowie die von den Planungen berührten ehörden eingeladen. esonderheiten des ebietes, Untersuchungsumfang Die röße des FFH-ebiets»Wurzacher Ried«beträgt 1896 ha. Folgende Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie kommen im ebiet vor: Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie Code Vereinfachte ezeichnung aden-württemberg Fläche [ha] SD Kalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen 1, Natürlich, nährstoffreiche Seen 55, Dystrophe Seen und Teiche 0, Fließgewässer mit flutender Wasservegetation 2, Pfeifengraswiesen 25, Feuchte Hochstaudenfluren 21, Naturnahe Hochmoore 490, eschädigte Hochmoore 280, Übergangs- und Schwingrasenmoore 35, Torfmoor-Schlenken 1, Kalkreiche Sümpfe mit Schneidried 10, Kalktuffquellen 0, Kalkreiche Niedermoore 3,00 91D0 Moorwälder 375,80 91E0 Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 2,30 * prioritärer Lebensraumtyp 1 Flächen lt. Standarddatenbogen der LUW Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie Code Wissenschaftlicher Name Deutscher Name Nachweis im MaP 1014 Vertigo angustior Schmale Windelschnecke ja 1016 Vertigo moulisiana auchige Windelschnecke ja 1042 Leucorrhinia pectoralis roße Moosjungfer ja 1163 Cottus gobio roppe ja
4 Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie Code Wissenschaftlicher Name Deutscher Name Nachweis im MaP 1166 Triturus cristatus Kammmolch ja 1337 Castor fiber iber ja 1393 Drepanocladus vernicosus Firnisglänzendes Sichelmoos ja 1903 Liparis loeselii Sumpf-lanzkraut ja Die röße des Vogelschutzgebiets»Wurzacher Ried«beträgt 1798 ha. Folgende Arten der Vogelschutzrichtlinie kommen im ebiet vor: Arten der Vogelschutzrichtlinie Code Name Nachweis im MaP Code Name Nachweis im MaP A004 Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) A119 Tüpfelsumpfhuhn (Porzana porzana) A030 Schwarzstorch (Ciconia nigra) A122 Wachtelkönig (Crex crex) A052 Krickente (Anas crecca) A127 Kranich (rus grus) A055 Knäkente (Anas querquedula) A142 Kiebitz (Vanellus vanellus) A056 Löffelente (Anas clypeata) A153 ekassine (allinago gallinago) A072 Wespenbussard (Pernis apivorus) A234 rauspecht (Picus canus) A073 Schwarzmilan (Milvus migrans) A236 Schwarzspecht (Dryocopus martius) A074 Rotmilan (Milvus milvus) A276 Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola) A081 Rohrweihe (Circus aeruginosus) A298 Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) A099 aumfalke (Falco subbuteo) A313 erglaubsänger (Phylloscopus bonelli) - A113 Wachtel (Coturnix coturnix) A338 Neuntöter (Lanius collurio) A118 Wasserralle (Rallus aquaticus) A340 Raubwürger (Lanius excubitor) = rutvogel = astvogel (Rast- oder Wintervorkommen)
5 Die röße des Vogelschutzgebiets»Rohrsee«beträgt 111 ha. Folgende Arten der Vogelschutzrichtlinie kommen im ebiet vor: Arten der Vogelschutzrichtlinie Code Name Nachweis im MaP Code Name Nachweis im MaP A004 Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) A073 Schwarzmilan (Milvus migrans) A008 Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis) A074 Rotmilan (Milvus milvus) A021 Rohrdommel (otaurus stellaris) A081 Rohrweihe (Circus aeruginosus) A022 Zwergdommel (Ixobrychus minutus) - A099 aumfalke (Falco subbuteo) A027 Silberreiher (Egretta alba) A118 Wasserralle (Rallus aquaticus) A029 Purpurreiher (Ardea purpurea) A142 Kiebitz (Vanellus vanellus) A051 Schnatterente (Anas strepera) A145 Zwergstrandläufer (Calidris minuta) A052 Krickente (Anas crecca) A153 ekassine (allinago gallinago) A055 Knäkente (Anas querquedula) A160 roßer rachvogel (Numenius arquata) A056 Löffelente (Anas clypeata) A166 ruchwasserläufer (Tringa glareola) A058 Kolbenente (Netta rufina) A176 Schwarzkopfmöwe (Larus melanocephalus) A059 Tafelente (Aythya ferina) A298 Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) = rutvogel = astvogel (Rast- oder Wintervorkommen)
6 Ansprechpartner Mathias roghammer Regierungspräsidium Tübingen Referat 56, Naturschutz und Landschaftspflege Tel.: 07071/ Urs Hanke Regierungspräsidium Tübingen Referat 82, Forstpolitik und forstliche Förderung Tel.: mo-di: 07071/ mi-fr: 0761/ Stand: Februar 2018
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