Pakt für Prävention: Forum 3 Gesund leben und arbeiten in Hamburg!
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- Arthur Diefenbach
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1 Pakt für Prävention: Forum 3 Gesund leben und arbeiten in Hamburg! Ausgewählte Ergebnisse des Gesundheitsberichtes Arbeit und Gesundheit in Hamburg Dr. Regina Fertmann - Margit Freigang - Uwe Saier (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BGV)
2 Bericht: Arbeit und Gesundheit in Hamburg Geplante Veröffentlichung: IV. Quartal 2013 Gliederung des Berichtes 01. Einleitung 02. Ausgewählte Ergebnisse 03. Erhebung und Stichprobe 04. Gesundheit Hamburger Erwerbstätiger 05. Arbeitszufriedenheit und Gesundheit 06. Arbeitsbelastungen und Gesundheit 07. Arbeit und psychische Gesundheit 08. Gesund leben und arbeiten in Familie und Beruf 09. Arbeitslosigkeit und Gesundheit 10. Schlussfolgerungen Folie 2
3 Stichprobe Repräsentative telefonische Befragung von Erwerbstätigen (20-60 Jahre) aus Hamburg; extra: 120 Migrantinnen und Migranten und 100 Erwerbslose hoch Frauen Männer Einkommen mittel niedrig Anteil in Prozent Großbetriebe 33% Mittelgroße Betriebe 22% Kleinst und Kleinbetriebe 45% Selbstständige 13% Beamte 8% Angestellte 60% Arbeiter 19% Fertigungsberufe 7% Technische Berufe 12% Sonstige 3% Dienstleistungsberufe 78% Folie 3
4 Gesundheitszustand Gesundheitszustand und gesundheitliche Einschränkungen chronische Erkrankung(en) hohe Beschwerdenintensität schlechtes psychisches Wohlbefinden eingeschränkte Vitalität schlechtes körperl. Befinden an mind. 5 Tagen schlechtes seel. Befinden an mind. 5 Tagen Gesundheit (sehr) gut nicht gut 0% 50% 100% Anteil der Beschwerden in Prozent Die meisten Befragten (86%) bezeichnen ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut. Ein schlechter Gesundheitszustand ist oft verknüpft mit chronischen Erkrankungen, Beschwerden und schlechter Befindlichkeit. Frauen schätzen ihren Gesundheitszustand seltener als gut oder sehr gut ein. Jüngere Erwerbstätige geben im Vergleich zu älteren etwas häufiger ein schlechtes seelisches Befinden an. Erwerbstätige mit hohem Sozialstatus geben häufiger eine gute oder sehr gute Gesundheit an und haben seltener chronische Krankheiten. Folie 4
5 Gesundheitsbeschwerden Zuschreibung der häufigsten Beschwerden bei Frauen und Männern Müdigkeit/ Erschöpfung Schulter o. Nackenschmerzen Rücken- o. Kreuzschmerzen nicht arbeitsbedingt Kopfschmerzen Frauen arbeitsbedingt Männer Frauen geben häufiger Beschwerden an als Männer. Die häufigsten Beschwerden sind Müdigkeit und Erschöpfung sowie Schmerzen. Jede/r fünfte Befragte führt alle Beschwerden auf die Arbeit zurück. Nervosität o. innere Unruhe Schlafstörungen 100% 50% 0% 50% 100% Beschwerdennennunngen in Prozent Diese Befragten unterscheiden sich nicht wesentlich hinsichtlich Alter, Geschlecht oder Sozialstatus von den anderen Befragten. Die Angaben weisen auf einen Zusammenhang mit hohen Arbeitszeitbelastungen. Folie 5
6 Arbeitszufriedenheit und Gesundheit Arbeitszufriedenheit* und schlechtes Befinden (5 und mehr Tage in den letzten 4 Wochen) Arbeitszufriedenheit zufrieden unzufrieden schlechtes Befinden seelisch körperlich in Prozent * Index Arbeitszufriedenheit aus 18 Fragen (z.b. Unterstützung durch Vorgesetzte, Weiterbildungsmöglichkeiten, Abwechslung, Anerkennung, Verantwortung, Selbständigkeit, Mitgestaltung, Kommunikation etc.). Unterstützung durch die Kollegen ist der Spitzenreiter bei der Arbeitszufriedenheit, aber jede/r Dritte ist mit den Aufstiegschancen und jede/r Vierte mit den Weiterbildungsmöglichkeiten und dem Führungsverhalten unzufrieden, jede/r Fünfte mit der Arbeitsmenge. Beschäftigte mit niedrigem Sozialstatus sind häufiger mit ihrer Arbeit unzufrieden. Jede/r dritte mit der Arbeit Unzufriedene gibt ein schlechtes körperliches und seelisches Befinden an. Mangelnde Verantwortung, geringe Selbständigkeit und wenig Möglichkeiten die eigenen Fähigkeiten einzusetzen, sind häufiger mit einem schlechten Gesundheitszustand verbunden. Folie 6
7 Arbeitsbelastungen und Gesundheit Altersklasse Psychische Belastung* nach Alter Psychische Belastung hoch Psychische Belastung niedrig Jüngere Erwerbstätige geben häufiger als ältere Befragte eine hohe psychische Belastung an. Auch von ungünstigen Arbeitszeiten ist die jüngste Gruppe überproportional betroffen. Wer häufig an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeitet, sich nicht qualifiziert genug fühlt oder sich oft ärgert, stuft häufiger die eigene Gesundheit als schlecht ein. Arbeitszeit: Ein täglicher Weg zur Arbeit und zurück von zwei und mehr Stunden ist häufiger mit einem schlechten psychischen Wohlbefinden verbunden in Prozent Index aus 6 Fragen: Termin- und Leistungsdruck; Störungen; Ärger über Vorgesetzte, Kollegen, Kunden; Grenze der Leistungsfähigkeit; Fehler führen zu Verlusten; Dinge tun müssen, ohne qualifiziert oder eingearbeitet zu sein. Beschäftigte mit niedrigem sozialen Status arbeiten häufiger unter ungünstigen körperlichen Belastungen und ungünstigen Umgebungseinflüssen. Folie 7
8 Einschätzung der Arbeitsfähigkeit Belastung hoch niedrig nein, wahrscheinlich nicht ja, wahrscheinlich Körperliche und Umgebungsbelastungen und Arbeitsfähigkeit bis zur Rente Nur 41 Prozent der Hamburger Befragten mit hohen körperlichen und Umgebungsbelastungen glauben, die Rente erreichen zu können, ohne diese Belastungen sind es doppelt so viele (83%). Von den zufriedenen Beschäftigten glauben 81 Prozent bis zum gesetzlichen Rentenalter arbeiten zu können, von den unzufriedenen Beschäftigten sind es nur 45 Prozent. keine in Prozent Von den Befragten, die sich nicht vorstellen können bis zur Rente zu arbeiten, stuft fast jede zweite weibliche und jeder dritte männliche Erwerbstätige ihr/sein psychisches Wohlbefinden schlecht ein. Folie 8
9 Psychische Gesundheit Psychisches Wohlbefinden * nach Altersklassen schlecht mittel gut Jahre Jahre Frauen Männer Jahre Jahre in Prozent Frauen stufen im Vergleich zu Männern ihr psychisches Wohlbefinden häufiger als schlecht ein. Auch jüngere Erwerbstätige (im Alter von 20 bis 29 Jahren) bewerten ihr psychisches Wohlbefinden schlechter. Sie schätzen auch den Einfluss der Arbeit auf die Gesundheit häufig als negativ ein. Beschäftigte mit weniger als fünf Jahren Erwerbsdauer in ihrer Berufsbiografie stufen ihr psychisches Wohlbefinden vergleichsweise schlechter ein als diejenigen mit einer längeren Erwerbsdauer. * Index aus Häufigkeitsangaben zu den Stimmungen: eher nervös, niedergeschlagen, ruhig und gelassen, entmutigt und traurig, glücklich (Kurzform des SF36). Folie 9
10 Arbeitsbelastungen und psychische Gesundheit Häufige einzelne psychische Belastungen und schlechtes seelisches Befinden* Grenzen der Leist.- fähigkeit 40 Jede bzw. jeder vierte Befragte stuft ihr bzw. sein seelisches Befinden in den letzten vier Wochen als schlecht (25%). fehlende Qualifikation Ärger über Vorgesetzte/Kunden Im Vergleich dazu: Belastungsfaktoren wie etwa Überforderung durch mangelnde Qualifikation, Leistungsdruck oder Ärger über Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden gehen häufiger mit schlechtem seelischen Befinden einher schlechtes seelisches Befinden in Prozent *fünf und mehr Tage in den letzten vier Wochen Folie 10
11 Strukturdaten und psychisches Wohlbefinden Psychisches Wohlbefinden nach Berufsklassen Berufsklassen u. Wirtschaftszweige: Dienstleistungsberufe gut mittel schlecht Beschäftigte aus Dienstleistungsberufen stufen ihr eigenes psychisches Wohlbefinden häufiger als schlecht ein. Technische Berufe Beschäftigte der Branchen Gesundheits- und Sozialwesen, Handel, Verkehr und Gastgewerbe sowie im Öffentlichen Dienst geben ein schlechtes psychisches Wohlbefinden vergleichsweise häufiger an. Fertigungsberufe /Produktion Betriebsgrößen: 0% 20% 40% 60% 80% 100% Beschäftigte aus Kleinst- und Kleinbetrieben geben häufiger ein schlechtes psychisches Wohlbefinden an. Folie 11
12 Mehrfachbelastungen und Gesundheit Mehrfachbelastung und schlechtes Befinden* Mehrfachbelastung keine Mehrfachbelastung in Prozent schlechtes seelisches Befinden schlechtes körperliches Befinden Frauen geben deutlich häufiger an, durch familiäre Verpflichtungen wie Kinderbetreuung, Haushalt oder Pflege von Angehörigen belastet zu sein. Pflegende Angehörige stufen ihr eigenes psychisches Wohlbefinden vergleichsweise häufiger als schlecht ein. Mehrfach, d. h. sowohl durch die Arbeit und als auch durch familiäre Verpflichtungen Belastete, geben häufiger gesundheitliche Beeinträchtigungen an. Alleinerziehende stufen häufiger ihren Gesundheitszustand als schlecht ein und verhalten sich gesundheitsriskanter als Paarerziehende. *fünf und mehr Tage in den letzten vier Wochen Folie 12
13 5 Kernbotschaften Jüngere Erwerbstätige sind von allen drei Belastungsarten häufiger betroffen. Sie stufen auch ihr psychisches Wohlbefinden im Vergleich zu älteren Beschäftigten häufiger als schlechter ein. Befragte geben häufiger ein schlechtes psychisches Wohlbefinden an, wenn sie oft an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit arbeiten, sich ungenügend qualifiziert oder eingearbeitet fühlen, sich häufig über Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden ärgern müssen oder einen langen Arbeitsweg haben. Ein schlechtes psychisches Wohlbefinden äußern häufiger Beschäftigte aus kleineren Betrieben und aus den Branchen Gesundheits- und Sozialwesen, Handel, Verkehr und Gastgewerbe sowie Öffentlichen Dienst. Befragte, die häufig hohen Arbeitsbelastungen ausgesetzt sind und durch familiäre Verpflichtungen mehrfach belastet sind, sind häufiger gesundheitlich beeinträchtigt. Dies betrifft vor allem alleinerziehende Frauen und Frauen, die Angehörige pflegen. Arbeitsbelastungen prägen die Einschätzung der Arbeitsfähigkeit bis zur Rente. Körperliche und Umgebungsbelastungen haben dabei den größten Stellenwert. Folie 13
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