Das Weißbuch des BMWi und die Dezentralisierung der Energieversorgung. Kurzanalyse, Stand:
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- Oskar Albert Bruhn
- vor 8 Jahren
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1 Das Weißbuch des BMWi und die Dezentralisierung der Energieversorgung Kurzanalyse, Stand:
2 Abgleich der Statements von Experten mit konkreten Maßnahmen im BMWi-Weißbuch Ansatz der vorliegenden Kurzanalyse Frage an Energiemarktexperten: Welches sind die dringendsten Anpassungen am regulatorischen Rahmen, die in Deutschland mit Blick auf die Dezentralisierung der Energieversorgung umgesetzt werden sollten? (n=23, bis zu 5 Nennungen möglich) VS. Weißbuch: Ein Strommarkt für die Energiewende Ergebnispapier des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (Weißbuch)
3 Expertenbefragung zu dezentralen Energiemärkten läuft seit dem Ansatz Expertenbefragung von Energiemarktexperten aus verschiedenen Bereichen Online-Befragung (z.b. Google Group Strommarktgruppe ) Telefoninterviews (computer-assisted telephone interviews CATI) Messebefragung Intersolar Feldzeit: seit dem 01. Juni 2015 Befragungsteilnahmen: 30 Interviews (Stand: ), davon 23 Interviews mit Statements zu Anpassungen an regulatorischen Rahmen Teilnehmer aus Forschung, Verbänden, staatlichen Institutionen, Komponentenherstellern, Systemintegratoren, Fachpresse, Energieversorgungsunternehmen Feldzeit für Fragen ohne Bezug zum regulatorischen Rahmen läuft noch Vorliegende Auswertung bezieht sich nur auf die offene Frage: Welches sind die dringendsten Anpassungen am regulatorischen Rahmen, die in Deutschland mit Blick auf die Dezentralisierung der Energieversorgung umgesetzt werden sollten?
4 Experten nennen zahlreiche dringende Anpassungen am regulatorischen Rahmen mit Blick auf Dezentralisierung Expertenbefragung: Welches sind die dringendsten Anpassungen am regulatorischen Rahmen, die in Deutschland mit Blick auf die Dezentralisierung der Energieversorgung umgesetzt werden sollten? (Gruppierung nach Themengebieten, vgl. Teil 2) n=23, Online-Befragung und CATI im Juni 2015
5 Weißbuch des BMWi nennt 20 Maßnahmen zur Entwicklung des Strommarkts 2.0 Übersicht über die Maßnahmen
6 Weißbuch zielt auf Flexibilisierung des bestehenden Systems, nicht auf Dezentralisierung der Energieversorgung Themengebiet Experten-interviews Weißbuch System-DL 8 Nennungen Maßnahme 6: Regelleistungsmärkte für neue Anbieter öffnen Netzausbau 3 Nennungen Maßnahme 13: Smart-Meter Rollout, Maßnahme 20: Netzreserve und Einigung im Koalitionsgipfel am Lastmanagement 3 Nennungen Maßnahmen 8&10: Netzentgelte für Lastflexibilität von Großverbrauchern und Aggregation kleiner Verbraucher KWK 2 Nennungen Maßnahme 16: KWK in den Strommarkt integrieren Flexibilisierung Stromtarife 9 Nennungen Maßnahmen 7&8: Hebel nur über staatlich veranlasste Preisbestandteile und Netzentgelte Netzentgelte 6 Nennungen Maßnahme 9: Netzentgeltsystematik weiterentwickeln, Fokus Ausgleich reg. Unterschiede. Keine Anpassung an Erneuerbare Kohleausstieg 2 Nennungen Maßnahme 19: Kapazitätsreserve einführen, aber keine CO2-Abgabe E-Mobility 2 Nennungen Maßnahme 11: Vorbereitung E-Mobility vor allem mit Bezug auf Ausbau der Ladeinfrastruktur. Keine Anreizsetzung. Eigenverbrauch 6 Nennungen Maßnahme 7: Netzentgelte für Eigenerzeugungsanlagen erwähnt -> Prosumer, Eigenverbrauch und Selbstverbrauch nicht genannt. Speicher 4 Nennungen Keine Maßnahme zur Integration von Speichern in die zukünftigen Energiemärkte ausgeführt Reform Großhandelssystem 4 Nennungen Keine Maßnahmen zur Reform/Regionalisierung des Großhandelssystems CO2-Preise 2 Nennungen Keine Maßnahme zur Reform der CO2-Zertifikatspreise auf europäischer Ebene genannt Reform EE- Förderung 9 Nennungen nicht Bestandteil des Weißbuchs
7 Viele neue Geschäftsmodelle in dezentralen Energiemärkten haben auch in Zukunft regulativen Gegenwind Ergebnisse und Fazit der Kurzanalyse zum BMWi-Weißbuch Ergebnisse: Größte Übereinstimmung bei System-Dienstleistungen, Netzausbau, Lastmanagement Maßnahmen zur Flexibilisierung der Stromtarife und zu Netzentgelten im Weißbuch weit weniger ambitioniert als von Experten gefordert. Geforderte Stärkung des Eigenverbrauchs und Integration von Speichern im Weißbuch quasi ausgeblendet. Fazit: Mit dem Weißbuch werden Maßnahmen zur Flexibilisierung der Energiesysteme angestoßen, der Fokus liegt jedoch auf die Einbindung fluktuierender erneuerbarer Energien in das bestehende System. Ein Paradigmenwechsel hin zu dezentraler Energieversorgung mit hoher Akteursvielfalt wird klar ausgebremst (z.b. keine Maßnahmen zu: Regionalisierung Großhandel, Stärkung Eigenverbrauch, Integration von Speichern). Impulse für neue Geschäftsmodelle werden mit der Öffnung der Märkte für Regelenergie, den Maßnahmen zum Lastmanagement und der Förderung von KWK-Anlagen gesetzt. Zahlreiche neue Geschäftsmodelle rund um Batteriespeicher und Eigenverbrauch werden jedoch auch nach Umsetzung der Maßnahmen des Weißbuchs keine attraktiven regulativen Rahmenbedingungen haben.
8 Ergebnisse Expertenbefragung VS. Maßnahmen im BMWi-Weißbuch
9 Größte Übereinstimmung bei System- Dienstleistungen, Netzausbau, Lastmanagement Themengebiet Statements aus Experteninterviews Maßnahmen im Weißbuch System-DL (insges. 8 Netzausbau (insges. 3 Lastmanagement (insges. 3 Vereinfachung Präqualifikationsanforderungen Regelenergie Eintrittsbarrieren Regelenergiemarkt/Intra-day Markt Anreize für kleine MW in der Regelenergie Regelenergie durch Erneuerbare Verpflichtung Bayerns auf Netzausbau Instrumente zur Finanzierung und Realisierung des Netzausbaus Stromnetze Anreize für kleine Lasten im Lastmanagement Anpassung der Arbeitspreis / Leistungspreisstrukturen für die Industrie Anpassung der Bilanzkreis-Regeln um Lastmanagement u. flexible Tarife zu ermöglichen Maßnahme 6: Regelleistungsmärkte für neue Anbieter öffnen: Kürzere Vorlaufzeiten und Produktlaufzeiten bei Ausschreibungen für Regelleistung Maßnahme 13: Smart-Meter Rollout / Verordnungspaket Intelligente Netze Maßnahme 20: Netzreserve weiterentwickeln als regionalen Ausgleich von Netzengpässen Einigung im Koalitionsgipfel am zum ÜN- Ausbau Maßnahme 8: Besondere Netzentgelte für mehr Lastflexibilität öffnen Maßnahme 10: Regeln für die Aggregation von flexiblen mittelgroßen und kleinen Verbrauchern KWK (insges. 2 Die Vergütung von Strom aus KWK-Anlagen muss flexibilisiert werden; z. B. Abschaffung des "üblichen Preises" für die Einspeisung ins öffentliche Netz. KWKG Maßnahme 16: KWK in den Strommarkt integrieren: Senkung KWK-Ausbauziel auf 25% an thermischer Stromerzeugung bis 2020 Befristete Förderung von KWK-Anlagen, die von der Stilllegung betroffen sind
10 Maßnahmen zur Flexibilisierung der Stromtarife und zu Netzentgelten wenig ambitioniert Themengebiet Statements aus Experteninterviews Maßnahmen im Weißbuch Flexibilisierung Stromtarife (insges. 9 Flexible Tarife (Last- und Zeitabhängig) Anpassung der Bilanzkreis-Regeln um Lastmanagement und flexible Tarife zu ermöglichen Fluktuierende EE nicht mehr über Spotmarkt handeln, sondern Ausgleich über Stromvertrieb Abschaffung SLP (H0/G0-G5) Maßnahme 7: Zielmodell für staatlich veranlasste Preisbestandteile und Netzentgelte Maßnahme 8: Besondere Netzentgelte für mehr Lastflexibilität öffnen (flexible Großverbraucher) -> Keine Maßnahmen zur Flexibilisierung der Stromtarife über staatlich veranlasste Preisbestandteile und Netzentgelte hinaus Netzentgelte (insges. 6 Netzfinanzierung / ARegV (und damit auch EEgerechte Netzentgelte) Systemdienliches Verhalten (z. B. Regelenergiebereitstellung) muss von den Netznutzungsentgelten befreit werden Regulierung Engpassmanagement Maßnahme 7: Zielmodell für Netzentgelte: Ausrichtung Eigenerzeugungsanlagen auf Strompreissignale Maßnahme 9: Netzentgeltsystematik weiterentwickeln : Fokus auf Ausgleich regionaler Unterschiede, Abschaffung der vermiedenen Netzentgelte für EE ab 2020 Kohleausstieg (insges. 2 Subventionsabbau für Kohle Planungssicherheit in Bezug auf Kohleausstieg Maßnahme 19: Kapazitätsreserve einführen, zur Vorhaltung technisch geeigneter Reservekraftwerke -> Schrittweise Überführung alter Kohlekraftwerke in vergütete Kapazitätsreserve, statt CO2-Abgabe zur Stilllegung E-Mobility (insges. 2 Anreize für E-Mobility (Steuervergünstigungen für Neuwagen) Förderprogramm für Elektroautos Maßnahme 11: Verbreitung der Elektromobilität unterstützen, vor allem mit Bezug auf Ausbau der Ladeinfrastruktur. -> Keine Anreizsetzung. Nur kurz erwähnt: Nutzung der Flexibilitätspotentiale
11 Stärkung des Eigenverbrauchs und Integration von Speichern im Weißbuch quasi ausgeblendet Themengebiet Statements aus Experteninterviews Maßnahmen im Weißbuch Eigenverbrauch (insges. 6 Speicher (insges. 4 Reform Großhandelssystem (insges. 4 CO2-Preise (insges. 2 Keine Behinderung von solarem Eigenverbrauch Langfristige Regelung zum Eigenverbrauch aus Mikroerzeugung Gesetzliche Regelung der Teilnahme am Energiemarkt für Prosumer Speicher sind energierechtlich Erzeuger und Verbraucher (doppelte Abgaben), obwohl sie weder noch sind. Unbundling hindert Netzbetreiber an der Nutzung von Großspeichern Förderung von Speichertechnologien Regulierung REMIT Regionale Großhandelsstrompreise Verbesserung der Rahmenbedingungen für die (regionale) Ökostromvermarktung" Fluktuierende EE nicht mehr über Spotmarkt handeln, sondern Ausgleich über die Vertriebe Verbesserung des Marktes für CO2 (Erhöhung des CO2-Preises), um dezentrale (effiziente) Erzeugung zu stärken. Angemessene CO2 Steuer/CO2 Handel Einzelner Abschnitt in Maßnahme 7: Stärkere Ausrichtung von Eigenerzeugungsanlagen auf Strompreissignale -> Die Wörter Prosumer, Eigenverbrauch und Selbstverbrauch im Weißbuch nicht genannt. -> Keine Maßnahme zur Integration von Speichern in die zukünftigen Energiemärkte ausgeführt -> Keine Maßnahmen zur Reform/Regionalisierung des Großhandelssystems ausgeführt. Lediglich: Maßnahme 5: Weiterentwicklung des Strommarktes europäisch einbetten; Bekenntnis zum grenzüberschreitenden Stromhandel -> Keine Maßnahme zur Reform der CO2- Zertifikatspreise auf europäischer Ebene genannt
12 Studie Neue Geschäftsmodelle für dezentrale Energiemärkte"
13 Die vergleichende Überblicksstudie zu den Trends im deutschen Energiemarkt Auf einen Blick Die Studie gibt Antworten zur Umsetzung der Energiewende: 1. Was sind die Megatrends in den Energiemärkten in Deutschland? 2. Welche technischen Lösungen zur Energieversorgung setzen sich durch? 3. Mit welchen neuen Geschäftsmodellen wird zukünftig Geld verdient? 4. Welche Anforderungen haben Endkunden und Anlagenbetreiber? Zielgruppe sind Entscheider von Institutionen und Firmen im weiteren Energiesektor Staatliche Institutionen mit Bezug zu den Energiemärkten Unternehmen und Verbände von Energiewirtschafts-nahen Branchen Stadtwerke, Energieversorger und erneuerbare Energien-Unternehmen Grundlage sind verschiedene Erhebungswellen:
14 Bezug ab Q4/2015 über Büro F Erhebungswellen und jeweilige Schwerpunkte im Überblick Ergebnisse: Durch Marktforschung und Analyse wird ein vergleichender Überblick zu den technischen Lösungen und neuen Geschäftsmodellen gegeben. Besonderes Gewicht wird auf die entscheiderfreundliche Darstellung der Ergebnisse gelegt. Inhalte der Studie sind: Validierte Aussagen zur Zukunft der Energiesysteme (Expertenbefragung) Marktübersicht über die Top-10 Kombi-Anwendungen zur dezentralen Energieversorgung Marktübersicht zu den Top-10 neuen Geschäftsmodellen in Deutschland Umfrageergebnisse zu den Anforderungen von Endkunden/Anlagenbetreibern in Deutschland Darstellung der notwendigen Anpassungen des regulatorischen Rahmens Bezug: Lieferbar: ab Q4/2015 als Printversion oder geschütztes pdf Umfang: Chartberichtsband mit mindestens 100 Folien Preis: wird mit Veröffentlichung bekannt gegeben
15 Büro F New Energy Markets! Kontaktdaten Stephan Franz Marienstraße Berlin 49-(0) (0) stephan.franz@burof.de
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