Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen:
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- Dagmar Becke
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1 Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen: Informationen zum Teilindex Markt- und Meinungsforschung (WZ 73.2) Stand: Juli 2011 Fachliche Informationen zu dieser Veröffentlichung können Sie direkt beim Statistischen Bundesamt erfragen: Gruppe D3, Telefon: +49 (0)611 / ; Fax: +49 (0)611 / oder dienstleistungspreise@destatis.de Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2011 Vervielfältigung und Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.
2 Zur Messung von Erzeugerpreisindizes für Dienstleistungen Über die Preisentwicklung in vielen wichtigen Dienstleistungssektoren waren bisher keine amtlichen Daten verfügbar. Die EU erkannte diesen Mangel und verpflichtete Ihre Mitgliedsländer, ab 2007 sukzessive Erzeugerpreisindizes für rund 20 Dienstleistungsbranchen - darunter die Markt- und Meinungsforschung - zu veröffentlichen. 1 Basis dieser Indizes sind zunächst Warenkörbe, die abbilden, welche Leistungen welche Anteile am gesamten Branchenoutput haben. Später werden Preise für diese Leistungen gemessen. Deren Veränderungsraten fließen mit Ihren Anteilen am Warenkorb in den Gesamtindex ein. Um eine solche Statistik für die Marktforschung dauerhaft berechnen zu können, führte das Statistische Bundesamt Entwicklungsprojekte durch. Neben der Auswertung von Sekundärinformationen und Gesprächen mit Branchenvertretern standen Erhebungen im Mittelpunkt der Arbeit. Da die Ergebnisse dieser Erhebungen nicht in regionaler Differenzierung benötigt werden, wurden sie zentral vom Statistischen Bundesamt und mit geringen Stichprobenumfängen durchgeführt. Die Befragungen lassen sich nach zwei Phasen differenzieren: Einer einmaligen Erhebung zur Ermittlung des Warenkorbes bzw. des Wägungsschemas (Phase 1) und einer laufenden Erhebung zur fortwährenden Messung der Preise (Phase 2). Erhebungen in zwei Phasen Phase 1: Einmalige Befragung zur Ableitung eines Wägungsschemas (Warenkorb) Das Ziel dieser Befragung war, die Tätigkeitsgebiete von Markt- und Meinungsforschungsunternehmen zu ergründen, um daraus das Wägungsschema ( Warenkorb ) für den künftigen Erzeugerpreisindex zu erstellen. Des Weiteren war die Erhebung so angelegt, dass 1 Mit der Verordnung (EG) 1158/2005 des Europäischen Parlaments und des Rates 2
3 aus den Ergebnissen der Phase 1 die Inhalte (Preisrepräsentanten) für die zukünftige Preisbeobachtung abgeleitet werden konnten. In der Phase 1 wurden von Ende 2005 bis Mitte 2006 rund 70 Markt- und Meinungsforschungsinstitute, die mittels geschichteter Zufallsstichprobe ausgewählt wurden, in die Befragung einbezogen. Hierbei wurden umsatzstarke Unternehmen verstärkt in der Stichprobe berücksichtigt. Mit der Erhebung wurden die Anteile von Leistungs- bzw. Forschungsarten am Gesamtumsatz der deutschen Markt- und Meinungsforschungsbranche (ohne ausländische Tochterunternehmen) ergründet. Aus den Ergebnissen der Befragung, die sich auf das Jahr 2005 bezog, wurde das Wägungsschema berechnet, das der nachfolgenden Tabelle entnommen werden kann: Wägungsschema ( Warenkorb ) für den Erzeugerpreisindex Markt- und Meinungsforschung Art der Leistung Umsatzanteil in Prozent Quantitative Forschung 75,2 Darunter: Ad-Hoc-Forschung 52,8 darunter mit/basierend auf: Telefonischen Befragungen (CATI*) 24,6 Persönlichen Interviews (CAPI*) 11,6 Persönlichen Interviews (PAPI*) 13,0 Web-basierten Befragungen 3,6 Panelforschung 22,4 Qualitative Forschung 15,9 Beratung, Desk Research und sonstige Leistungen, die nicht in den oberen enthalten sind und nach Zeithonorar verrechnet werden 8,9 Gesamt 100,0 *CATI= Computer Assisted Telephone Interview, CAPI= Computer Assisted Personal Interview, PAPI= Paper And Pencil Interview 3
4 Die dem Wägungsschema zugrunde gelegten Umsatzanteile unterscheiden sich geringfügig von denen, welche die Befragung ergab, da die hier unter sonstige Leistungen genannten Umsatzanteile herausgerechnet wurden. Bei den kleineren Unternehmen mit unter 10 Millionen Euro Umsatz war der Anteil qualitativer Forschung und sonstiger nach Zeithonorar vergüteter Leistungen höher als im Durchschnitt. Panelforschung wurde fast ausschließlich von größeren Unternehmen mit über 10 Millionen Euro durchgeführt. Im Leistungsfeld Ad-Hoc-Forschung setzten größere Unternehmen stärker auf web-basierte Befragungen, während kleinere Unternehmen häufiger PAPI durchführten. Aufgrund des geringen Stichprobenumfangs werden die Ergebnisse der Phase 1 nicht detaillierter veröffentlicht. Phase 2: Regelmäßige Preiserhebung Beim Großteil der befragten Unternehmen der Marktforschung wurde bereits bei der Phase 1 im Jahr 2006 erstmalig Preise erhoben. Seit Anfang 2007 findet die Preiserhebung vierteljährlich bzw. bei Preisänderung statt. Sie erfasst die spezifischen Tagessätze für Personentage und Preise für von den Unternehmen durchgeführte Befragungen sowie deren Auswertungen. Die etwa 60 befragten Unternehmen melden Preise für im Zeitverlauf gleich bleibende Leistungen. Diese Leistungen sind von den Befragten spezifizierbar, können sich also von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden. Die Ergebnisse der Erhebungen in 2006 dienen als Grundlage für die folgenden Jahre, in denen dann die jeweiligen Preisänderungen erfragt und in Form eines Index veröffentlicht werden. Dieser neue Erzeugerpreisindex für die Markt- und Meinungsforschung wird berechnet auf der Grundlage der in Phase 1 festgestellten Wägungsanteile und Preise, sowie den im Zeitverlauf gemessenen Preisänderungen (Phase 2). 4
5 Veröffentlichung von Preisinformationen Der Erzeugerpreisindex für Markt- und Meinungsforschung wird ab Herbst 2007 vierteljährlich auf der Internetseite des Statistischen Bundesamtes veröffentlicht. Der Indexstand ist mit dem Wert 100,0 auf das Basisjahr 2006 normiert. Liegt der Index in der Folgezeit über/unter 100,0 zeigt dies Preiserhöhungen/-senkungen im Sektor an. Eine Veröffentlichung tiefer gegliederter Indizes nach den verschiedenen Tätigkeitsfeldern von Markt- und Meinungsforschungsinstituten findet aufgrund des geringen Stichprobenumfangs nicht statt. Falls Sie noch Fragen zu dieser Statistik haben, stehen wir Ihnen dazu gerne unter den Telefonnummern 0611/ (Herr Klapper) oder 0611/ (Herr Werner) zur Verfügung. Statistisches Bundesamt D305 Dienstleistungspreise D Wiesbaden dienstleistungspreise@destatis.de Internet: 5
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