Biologische Psychologie II

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Biologische Psychologie II"

Transkript

1 Letztes Mal: H.M. Mediale Temporallappenamnesie Tiermodell (Objekterkennung!) Delayed-nonmatching-to-sample-Test Hippocampusläsion bei Affen und bei Ratten Wir machen weiter mit dem Gedächtnis für Objekterkennung:

2 Delayed-nonmatching-to-sample-Test für Ratten (die Mumby-Box): Gesunde Ratten schneiden nach kurzen Verzögerungen genauso gut ab wie gesunde Affen! Erst ab Verzögerungen von mehr als 1m sind Ratten schlechter!

3 Aufgrund vieler Läsionsstudien verschiedener Teile der medialen Temporallappen betreffend haben anfang der 90er Jahre einige Forscher die Rolle des Hippocampus für Objekterkennung in Frage gestellt! Das Ergebnis unzähliger Untersuchungen war, dass die bilaterale Entfernung des rhinalen Kortex zu schweren Defiziten in der Objekterkennung führt! hingegen Eine bilaterale Entfernung des Hippocampus alleine führt nur zu einem mäßigen oder keinem Defizit! Eine bilaterale Entfernung der Amygdala zeigt überhaupt keinen Effekt!

4

5 Der rhinale Kortex spielt also bei der Objekterkennung eine wichtigere Rolle als der Hippocampus! Welche Rolle spielt denn nun der Hippocampus? Der Hippocampus spielt eine Rolle beim räumlichen Gedächtnis! Es wurden die so genannten hippocampalen Ortszellen gefunden: Ortszellen sind Neuronen, die nur dann feuern, wenn sich das entsprechende Versuchstier an einem bestimmten Ort befindet (Ortsfeld; ähnlich wie rezeptives Feld anderer Neuronen!). Das geht sogar so weit, dass es über mehrdeutige Raumsituationen, die künstlich geschaffen werden, möglich ist, zu zeigen, dass eine solche Ortszelle durch ihr feuern anzeigt, was eine Ratte denkt, wo sie sich befindet und nicht notwendigerweise, wo sie sich tatsächlich befindet!

6 Auch bei Vögeln wurde die Theorie der Ortszellen im Hippocampus bestätigt! Vögel, die besonders viele verschiedene Futterverstecke haben, die sie auffinden müssen, haben einen größeren Hippocampus! Bei Gambelmeisen wurde sogar entdeckt, dass das Verstecken und Finden von Futter sogar eine Voraussetzung dafür ist, dass deren Hippocampus heranwächst! Bei Londoner Taxifahrern mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung wurde festgestellt, dass diese mehr graue Substanz im posterioren Hippocampus besaßen als bei Kontrollpersonen! es gibt drei nennenswerte Theorien über die Funktion des Hippocampus (im Zusammenhang mit räumlichem Gedächtnis!)

7 1) Theorie der kognitiven Landkarte von O Keefe und Nadel, 1978 (cognitive map theory!): Nach dieser Theorie besteht die Funktion des Hippocampus darin, Erinnerungen an räumliche Positionen zu speichern. Genauer gesagt soll der Hipocampus aus dem sensorischen Input allozentrische Landkarten der Außenwelt konstruieren. 2) Theorie der konfiguralen Assoziationen von Rudy und Sutherland, 1992 (configural association theory!): Dieser Theorie zufolge ist das räumliche Gedächtnis nur eine besondere Manifestation einer allgemeinen Funktion des Hippocampus. Der Hippocampus soll bei der Erinnerung an die Verhaltensbedeutsamkeit von Reizkombinationen eine Rolle spielen, nicht aber von Einzelreizen. 3) Theorie von Brown und Aggleton (2001): Der Hippocampus soll demnach wichtig für die Wiedererkennung der räumlichen Anordnung von Objekten sein, deren Wiedererkennung mehr die Aufgabe des rhinalen Kortex ist! die Suche geht weiter!

8 Wo sind denn nun Erinnerungen im gesunden Gehirn gespeichert? Es wurde bereits die Idee erwähnt, dass Erinnerungen im Rahmen der Strukturen gespeichert sind, die an der ursprünglichen Erfahrung beteiligt waren (Hund)! Wir haben über den Hippocampus und über den rhinalen Kortex gehört (auch über die mediodorsalen Kerne des Thalamus und über das basale Vorderhirn)! Welche Strukturen sind noch in welcher Form beteiligt?

9 Inferotemporaler Kortex: Der inferotemporale Kortex entspricht dem sekundären sensorischen Kortex des visuellen Systems! Der inferotemporale Kortex ist an der visuellen Wahrnehmung von Objekten beteiligt ( Was-Bahn )! Er spielt vermutlich eine grosse Rolle bei der Speicherung visueller Erinnerungen! Eine Studie von Naya et al. (2001) unterstützt diese Idee: Die Autoren berichten, dass Neuronenaktivitäten im rhinalen Kortex und im inferotemporalen Kortex registriert wurden, während Affen die Beziehung zwischen zwei Objekten in Paaren von Bildern lernten. Beim Lernen war zuerst der inferotemporale Kortex aktiv und dann der rhinale Kortex! Beim Erinnern war zuerst der rhinale Kortex aktiv und dann der inferotemporale Kortex!

10 Amygdala: Die Amygdala ist für die Erinnerung der emotionalen Bedeutsamkeit von Erfahrungen wichtig! Eine Zerstörung der Amygdala führt beispielsweise dazu, dass keine Furcht entstehen kann, die normalerweise bei Angstreizen auftritt! Präfrontaler Kortex: Bei Läsionen des präfrontalen Kortex treten Defizite im Gedächtnis für die zeitliche Abfolge von Ereignissen auf, obwohl die Ereignisse an sich meist erinnert werden können! Ebenso treten Defizite im so genannten Arbeitsgedächtnis auf. Arbeitsgedächtnis bezeichnet die Fähigkeit, relevante Erinnerungen aufrechtzuerhalten, während eine Aufgabe durchgeführt wird! Der präfrontale Kortex ist groß und heterogen und hat deshalb vermutlich mehrere verschiedene Funktionen im Zusammenhang mit Gedächtnis!

11 Cerebellum und Striatum: Kleinhirn und Nucleus caudatus + Putamen! Neben den expliziten Erinnerungen, die bisher im Zusammenhang mit bestimmten neuronalen Strukturen besprochen wurden, muss es natürlich auch Schaltkreise geben, die sensomotorisches Lernen ermöglichen, sowie auch den Abruf solcher Inhalte aus einem entsprechenden Gedächtnissystem! Beispiel: Untersuchungen bei der klassischen Konditionierung des Lidschlagreflexes von Hasen deuteten daraufhin, dass das Cerebellum sensomotorische Inhalte speichert! Das Striatum speichert vermutlich Erinnerungen an kosistente Beziehungen zwischen Reizen und Reaktionen Gewohnheitslernen!

12 Synaptische Mechanismen von Lernen und Gedächtnis: Nachdem wir bisher größere neruonale Strukturen des Gehirns im Zusammenhang mit Lernen und Gedächtnis kennengelernt haben, konzentrieren wir uns nun auf einige Details innerhalb dieser Strukturen! Neuroplastische Mechanismen von Lernen und Gedächtnis: Erneut gilt es, Herrn Hebb (Donald O.Hebb, 1949) zu erwähnen. (als Wiederholung: reverbaratorisches Kreisen!) Er hatte die Idee, dass dauerhafte Veränderungen in der Effizienz der synaptischen Übertragung für das Langzeitgedächtnis verantwortlich sind! In weiterer Folge gingen viele Forscher auf die Suche nach solchen möglichen synaptischen Veränderungen und wurden auch fündig!

13 Langzeitpotenzierung (LTP): 1973 zeigten Bliss und Lomo erste Hinweise auf nachhaltige synaptische Veränderungen, die mit Lernen und Gedächtnis in Verbindung zu bringen sind! hochfrequente elektrische Reizung von präsynaptischen Neuronen führte zu einer Bahnung (Erleichterung!) der synaptischen Übertragung im Zusammenhang mit Folgeneuronen! diese Bahnung wurde Langzeitpotenzierung genannt (LTP)! Viele Forscher haben sich diesem Thema zugewandt und LTP wurde bei vielen verschiedenen Arten und in verschiedenen Gehirnteilen nachgewiesen! Das Rattenmodell war das am häufigsten untersuchte!

14 LTP wurde hauptsächlich an 3 Synapsen im Hippocampus untersucht:

15 Es begann mit einzelnen Stromimpulsen niedriger Intensität, die im Tractus perforans (wichtigste Afferenz des Gyrus dentatus, der den Eingang des Hippocampus darstellt!) appliziert wurden! die Reaktion auf diese Impulse wurde mit Hilfe einer extrazellulären Elektrode in der Körnerzellschicht des Gyrus dentatus gemessen! so wurde das Ausgangsniveau der Reaktion in den Körnerzellen bestimmt! dann wurde für 10s intensiv und hochfrequent stimuliert, um LTP zu erzeugen! dann wurden in unterschiedlichen Abständen wieder die Reaktionen auf einzelne Reize mit niedriger Intensität gemessen!

16 Wichtige Eigenschaften von LTP: LTP kann für lange Zeit anhalten viele Wochen (langer mehrfacher Reizung). LTP entsteht nur, wenn nach dem Feuern des präsynaptischen Neurons auch das postsynaptische Neuron feuert! keine LTP, wenn nur das präsynaptische feuert und keine LTP, wenn nur das postsynaptische Neuron feuert! die Hebb sche Regel des Lernens: Das gleichzeitige Feuern prä- und postsynaptischer Neuronen wird als die physiologische Voraussetzung für Lernen und Gedächtnis angesehen!

17 Viele Forscher definieren 3 verschiedene Stufen der LTP: 1) Induktion 2) Aufrechterhaltung 3) Ausdruck Bis zum nächsten Mal und einen wunderschönen Tag!!

Biologische Psychologie II

Biologische Psychologie II Wo sind denn nun Erinnerungen im gesunden Gehirn gespeichert? Es wurde bereits die Idee erwähnt, dass Erinnerungen im Rahmen der Strukturen gespeichert sind, die an der ursprünglichen Erfahrung beteiligt

Mehr

Biologische Psychologie II

Biologische Psychologie II Alles in Allem kam bei diesen Untersuchungen letztendlich heraus, dass Gedächtnisfunktionen auf keinen Fall diffus und gleichwertig über das Gehirn verteilt sind, sondern, dass z.b. die medialen Temporallappen

Mehr

Biologische Psychologie II

Biologische Psychologie II Biologische Psychologie II Kapitel 11 Lernen, Gedä Gedächtnis und Amnesie Lernen Erfahrung verändert das Gehirn! Gedächtnis Veränderungen werden gespeichert und können später reaktiviert werden! Patienten

Mehr

Prof. Dr. Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz, Germany

Prof. Dr. Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz, Germany Vorlesung Einführung in die Biopsychologie Kapitel 11: Gedächtnis und Amnesie SoSe 2018 Prof. Dr. Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz, Germany Einleitung Frühe Theorien der Gedächtnisspeicherung

Mehr

Lernen und Gedächnis. Was ist Gedächtnis? Explizites vs implizites Gedächtnis Anatomisches Substrat Neuronale Mechanismen Plastizität

Lernen und Gedächnis. Was ist Gedächtnis? Explizites vs implizites Gedächtnis Anatomisches Substrat Neuronale Mechanismen Plastizität Lernen und Gedächnis Was ist Gedächtnis? Explizites vs implizites Gedächtnis Anatomisches Substrat Neuronale Mechanismen Plastizität Definitionen Gedächtnis bezeichnet die Information, die mehr oder weniger

Mehr

Junge Zellen lernen leichter: Adulte Neurogenese im Hippocampus

Junge Zellen lernen leichter: Adulte Neurogenese im Hippocampus Junge Zellen lernen leichter: Adulte Neurogenese im Hippocampus Prof. Dr. Josef Bischofberger Physiologisches Institut Departement Biomedizin Universität Basel Junge Zellen lernen leichter: Adulte Neurogenese

Mehr

Wie funktioniert der Wada Test und was lässt sich mit ihm untersuchen?

Wie funktioniert der Wada Test und was lässt sich mit ihm untersuchen? Wie funktioniert der Wada Test und was lässt sich mit ihm untersuchen? Was versteht man unter cross cuing? Schildern Sie ein Beispiel. Theorien der cerebralen Asymmetrie Analytisch-synthetische Theorie

Mehr

Psychophysiologische Konzepte Messmethodische Grundlagen

Psychophysiologische Konzepte Messmethodische Grundlagen 1 26.04.06 Psychophysiologische Konzepte 2 3.05.06 Messmethodische Grundlagen 3 10.05.06 Elektrophysiologische Verfahren (EEG/EKP) 4 17.05.06 Bildgebende Verfahren (PET / fmri / EROS) 5 24.05.06 Gehirnerkrankungen

Mehr

Biologische Psychologie I

Biologische Psychologie I Biologische Psychologie I Kapitel 7 Mechanismen der Wahrnehmung, des Bewusstseins und der Aufmerksamkeit Organisationsprinzipien eines sensorischen Systems: Primärer und sekundärer sensorischer Kortex

Mehr

Das visuelle System. Das Sehen von Kanten: Das Sehen von Kanten ist eine trivial klingende, aber äußerst wichtige Funktion des visuellen Systems!

Das visuelle System. Das Sehen von Kanten: Das Sehen von Kanten ist eine trivial klingende, aber äußerst wichtige Funktion des visuellen Systems! Das Sehen von Kanten: Das Sehen von Kanten ist eine trivial klingende, aber äußerst wichtige Funktion des visuellen Systems! Kanten definieren die Ausdehnung und die Position von Objekten! Eine visuelle

Mehr

Neurale Grundlagen kognitiver Leistungen II

Neurale Grundlagen kognitiver Leistungen II Neurale Grundlagen kognitiver Leistungen II Inhalt: 1. Lernen und Gedächtnis: Hirnregionen und wichtige Bahnen 2. Aufbau der Hippocampusformation 2.1 Anatomie und Mikroanatomie der Hippocampusformation

Mehr

Gedächtnis. Istvan Tiringer Institut für Verhaltenswissenschaften

Gedächtnis. Istvan Tiringer Institut für Verhaltenswissenschaften Gedächtnis Istvan Tiringer Institut für Verhaltenswissenschaften Gedächtnisformen Expliziter Gedächtnisgebrauch: Gedächtnisspeicher, der Erinnerung an Fakten und Erfahrungen, die man bewusst wissen und»erklären«kann,

Mehr

Neurobiologische Grundlagen einfacher Formen des Lernens

Neurobiologische Grundlagen einfacher Formen des Lernens Professur für Allgemeine Psychologie Vorlesung im WS 2011/12 Lernen und Gedächtnis Neurobiologische Grundlagen einfacher Formen des Lernens Prof. Dr. Thomas Goschke Neurowissenschaftliche Gedächtnisforschung

Mehr

Lernkontrolle. Welche Gehirnregion ist für das Gedächtnis für Objekte zuständig? Welche Befunde bestätigen dies?

Lernkontrolle. Welche Gehirnregion ist für das Gedächtnis für Objekte zuständig? Welche Befunde bestätigen dies? Lernkontrolle Welche Gehirnregion ist für das Gedächtnis für Objekte zuständig? Welche Befunde bestätigen dies? 1 Überblick 14.04. Konzepte der Biol. Psychologie 21.04. --- entfällt ---- 28.04. Messmethodik

Mehr

Wie lernt unser Gehirn?

Wie lernt unser Gehirn? Wie lernt unser Gehirn? Einblicke in die Neurokognition des Gedächtnisses Christian Fiebach Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Psychologisches Institut Neurologische Klinik Abteilung Neuroradiologie

Mehr

the NAcc core or shell alone, without tetanus to the PP, would have an effect on baseline values after stimulating the DG. The results for these

the NAcc core or shell alone, without tetanus to the PP, would have an effect on baseline values after stimulating the DG. The results for these MSc. John J.K. Kudolo Zusammenfassung der Dissertation Thema der Dissertation: Influence of nucleus accumbens core or shell stimulation on early long-term potentiation in the dentate gyrus of freely moving

Mehr

Neurobiologische Grundlagen einfacher Formen des Lernens

Neurobiologische Grundlagen einfacher Formen des Lernens Professur für Allgemeine Psychologie Vorlesung im WS 2011/12 Lernen und Gedächtnis Neurobiologische Grundlagen einfacher Formen des Lernens Prof. Dr. Thomas Goschke Literaturempfehlung Gluck, M.A., Mercado,

Mehr

Biologische Psychologie II

Biologische Psychologie II Parkinson-Erkrankung: Ca. 0,5% der Bevölkerung leidet an dieser Krankheit, die bei Männern ungefähr 2,5 Mal häufiger auftritt als bei Frauen! Die Krankheit beginnt mit leichter Steifheit oder Zittern der

Mehr

Lernen und Gedächtniss

Lernen und Gedächtniss Lernen und Gedächtniss Lernen und Gedächtniss - Definitionen Explizites Gedächtniss codiert Information über eigene Situation Lebenserfahrungen und auch Sachwissen ist auf kognitive Prozesse angewiesen

Mehr

Die Entwicklung der Gefühle: Aspekte aus der Hirnforschung. Andreas Lüthi, Friedrich Miescher Institut, Basel

Die Entwicklung der Gefühle: Aspekte aus der Hirnforschung. Andreas Lüthi, Friedrich Miescher Institut, Basel Die Entwicklung der Gefühle: Aspekte aus der Hirnforschung Andreas Lüthi, Friedrich Miescher Institut, Basel Wie lernen wir Angst zu haben? Wie kann das Gehirn die Angst wieder loswerden? Angst und Entwicklung

Mehr

Die Hauptstrukturen des Gehirns

Die Hauptstrukturen des Gehirns Wir unterscheiden 4 grosse Lappen (cortical): Frontallappen, Parietallappen, Temporallappen und Occipitallappen! Markante Gyri sind: Gyrus precentralis, Gyrus postcentralis und Gyrus temporalis superior

Mehr

Neurobiologie des Lernens. Hebb Postulat Die synaptische Verbindung von zwei gleichzeitig erregten Zellen wird verstärkt

Neurobiologie des Lernens. Hebb Postulat Die synaptische Verbindung von zwei gleichzeitig erregten Zellen wird verstärkt Neurobiologie des Lernens Hebb Postulat 1949 Die synaptische Verbindung von zwei gleichzeitig erregten Zellen wird verstärkt Bliss & Lomo fanden 1973 langdauernde Veränderungen der synaptischen Aktivität,

Mehr

Vorlesung Einführung in die Biopsychologie

Vorlesung Einführung in die Biopsychologie Vorlesung Einführung in die Biopsychologie Kapitel 3: Anatomie des Nervensystems Prof. Dr. Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz, Germany Anatomie des Nervensystems INPUT: Wie viele Nervenleitungen

Mehr

6 höhere Funktionen der Wahrnehmung - Teil 2. Referent: Philipp Schneider

6 höhere Funktionen der Wahrnehmung - Teil 2. Referent: Philipp Schneider 6 höhere Funktionen der Wahrnehmung - Teil 2 Referent: Philipp Schneider Überblick Agnosien Warringtons zweistufiges Objekterkennungsmodell Prosopagnosie Unterschiede zwischen Gesichts- und Objekterkennung

Mehr

Das autobiographische Gedächtnis

Das autobiographische Gedächtnis Das autobiographische Gedächtnis Hirnorganische Grundlagen und biosoziale Entwicklung Klett-Cotta Inhalt Bereich I Das Gedächtnis aus interdisziplinärer Sicht 1 Eine neue Betrachtungsweise des Gedächtnisses

Mehr

Biopsychologie als Neurowissenschaft Evolutionäre Grundlagen Genetische Grundlagen Mikroanatomie des NS

Biopsychologie als Neurowissenschaft Evolutionäre Grundlagen Genetische Grundlagen Mikroanatomie des NS 1 25.10.06 Biopsychologie als Neurowissenschaft 2 8.11.06 Evolutionäre Grundlagen 3 15.11.06 Genetische Grundlagen 4 22.11.06 Mikroanatomie des NS 5 29.11.06 Makroanatomie des NS: 6 06.12.06 Erregungsleitung

Mehr

Workshop C Gedächtnis und Plastizität des Gehirns

Workshop C Gedächtnis und Plastizität des Gehirns Neurobiologie Workshop C Gedächtnis und Plastizität des Gehirns KQ-Gruppe Biologie GY/GE Gedächtnis und Plastizität des Gehirns Gliederung Bezüge zum Kernlehrplan: Inhaltsfeld Neurobiologie Gedächtnis

Mehr

Lernen und Gedächtnis: Inhaltsverzeichnis

Lernen und Gedächtnis: Inhaltsverzeichnis Bio 402 Struktur und Funktion des ZNS und der Sinnesorgane (Teil II) Lernen und Gedächtnis David Paul Wolfer Anatomisches Institut, Universität Zürich Institut für Bewegungswissenschaften und Sport, ETH

Mehr

Seminar. LV Entwicklungswissenschaft I: Biopsychosoziale Grundlagen der Entwicklung. Gliederung. Prof. Dr. phil. Herbert Scheithauer

Seminar. LV Entwicklungswissenschaft I: Biopsychosoziale Grundlagen der Entwicklung. Gliederung. Prof. Dr. phil. Herbert Scheithauer Seminar Prof. Dr. phil. Herbert Scheithauer Arbeitsbereich Entwicklungswissenschaft und Angewandte Entwicklungspsychologie LV 12-526 Entwicklungswissenschaft I: Biopsychosoziale Grundlagen der Entwicklung

Mehr

VL Wahrnehmung und Aufmerksamkeit. Wahrnehmung von Bewegung

VL Wahrnehmung und Aufmerksamkeit. Wahrnehmung von Bewegung VL Wahrnehmung und Aufmerksamkeit Wahrnehmung von Bewegung Bewegung Bewegung = raum-zeitliche Veränderung Abbild bewegt sich über die Retina retinale Bewegung Objekt zu Zeitpunkt t 1 an Position A; Zeitpunkt

Mehr

Emotion VORLESUNG ZUR EINFÜHRUNG IN DIE PSYCHOLOGIE 1. Wann sind die Emotionen entstanden? Das limbische System

Emotion VORLESUNG ZUR EINFÜHRUNG IN DIE PSYCHOLOGIE 1. Wann sind die Emotionen entstanden? Das limbische System Emotion Gefühl, Affekt, Emotion, Stimmung James-Lange-Theorie Zwei-Faktoren-Theorie Die 5 Emotionskomponenten Emotion und Ausdruck Empathie 10. Emotion 20 Wann sind die Emotionen entstanden? Das limbische

Mehr

Neurobiologische Grundlagen einfacher Formen des Lernens

Neurobiologische Grundlagen einfacher Formen des Lernens Professur für Allgemeine Psychologie Vorlesung im WS 2013/14 Lernen und Gedächtnis Neurobiologische Grundlagen einfacher Formen des Lernens Prof. Dr. Thomas Goschke Literaturempfehlung Gluck, M.A., Mercado,

Mehr

Erinnern und Vergessen: Wie funktioniert unser Gedächtnis? PD Dr. Thomas Schmidt

Erinnern und Vergessen: Wie funktioniert unser Gedächtnis? PD Dr. Thomas Schmidt Erinnern und Vergessen: Wie funktioniert unser Gedächtnis? PD Dr. Thomas Schmidt Uni Gießen, Abteilung Allgemeine Psychologie 1 http://www.allpsych.uni-giessen.de/thomas Zeitliche Spezialisierung von Gedächtnisspeichern

Mehr

Bewusstsein. Titel: Das Rätsel Ich. Verfasser der KV: Nadja Steigerwald. Klasse: 13/4. Schule: Wirtschaftsgymnasium TBB.

Bewusstsein. Titel: Das Rätsel Ich. Verfasser der KV: Nadja Steigerwald. Klasse: 13/4. Schule: Wirtschaftsgymnasium TBB. Bewusstsein Titel: Das Rätsel Ich Verfasser der KV: Nadja Steigerwald Klasse: 13/4 Schule: Wirtschaftsgymnasium TBB Fach: Psychologie Fachlehrer: Herr Schenck Abgabetermin: 10.10.2013 www.klausschenck.de/

Mehr

Gedächtnis (Gruber T., 2018) Basiswissen Psychologie 2. Auflage. Denkanstöße durch Vertiefungsfragen

Gedächtnis (Gruber T., 2018) Basiswissen Psychologie 2. Auflage. Denkanstöße durch Vertiefungsfragen Gedächtnis (Gruber T., 2018) Basiswissen Psychologie 2. Auflage Denkanstöße durch Vertiefungsfragen Verständnisfragen zu Kapitel 1 1. Versuchen Sie einige alltäglichen Beispiele zu finden, in denen die

Mehr

neuronale Plastizität

neuronale Plastizität Neuroanatomie Forschung: Unter neuronaler Plastizität versteht man die Fähigkeit des Gehirns, seine strukturelle und funktionelle Organisation veränderten Bedingungen anzupassen. Neuronale Plastizität

Mehr

Allgemeine Psychologie: Lernen. Sommersemester Thomas Schmidt

Allgemeine Psychologie: Lernen. Sommersemester Thomas Schmidt Allgemeine Psychologie: Lernen Sommersemester 2008 Thomas Schmidt Folien: http://www.allpsych.uni-giessen.de/thomas Zimbardo, Kap. 7 Literatur Formen des Lernens Nichtassoziatives Lernen Habituation Dishabituation

Mehr

Frühkindliche Gehirnentwicklung

Frühkindliche Gehirnentwicklung Bindung als Voraussetzung für die weitere Entwicklung Klausur der Hauptamtlichen Päd. Mitarbeiterinnen LeF Frühkindliche Gehirnentwicklung Bindung Vortrag: Bindungsentwicklung als Voraussetzung für -die

Mehr

Wahrnehmung wie wir die Welt sehen

Wahrnehmung wie wir die Welt sehen kik AG Bildungswerkstatt Wahrnehmung wie wir die Welt sehen Anton Wagner, Wahrnehmung Wie wir die Welt sehen Anton Wagner Geschäftsleitung 5400 Baden 2 Inhalt 1. Begrüßung 2. Warm up Übung 3. Wahrnehmung

Mehr

Aufmerksamkeit II Bewusstsein

Aufmerksamkeit II Bewusstsein Aufmerksamkeit II Bewusstsein VL Wahrnehmung und Aufmerksamkeit, Dipl.-Psych. S. Raisig, Humboldt Universität Berlin, WS 2008/2009 Wozu dient selektive Aufmerksamkeit? 1. Binding Problem Objekt wird von

Mehr

Auswirkungen der traumatischen Erfahrung auf Gedanken, Gefühle und Verhalten

Auswirkungen der traumatischen Erfahrung auf Gedanken, Gefühle und Verhalten Auswirkungen der traumatischen Erfahrung auf Gedanken, Gefühle und Verhalten Beziehungen Werte Vorstellung von Sicherheit Vertrauen Selbstwertgefühl Selbstwertvertrauen/-wirksamkeitserwartung Zentrale

Mehr

Das Nervensystem des Menschen Lernen und Gedächtnis

Das Nervensystem des Menschen Lernen und Gedächtnis 46 11322 Didaktische FWU-DVD Das Nervensystem des Menschen Lernen und Gedächtnis Biologie Pädagogik / Psychologie Klasse 9 13 Klasse 10 13 Trailer ansehen Schlagwörter Aktionspotential; Amnesie; Cortex;

Mehr

Mechanismen der synaptischen Plastizitaet. Andreas Frick MPI fuer Medizinische Forschung Heidelberg

Mechanismen der synaptischen Plastizitaet. Andreas Frick MPI fuer Medizinische Forschung Heidelberg Mechanismen der synaptischen Plastizitaet Andreas Frick MPI fuer Medizinische Forschung Heidelberg Hippocampus - deklaratives Gedaechtnis Hebbsche Synapse Donald Hebb (1949): "When an axon of cell A is

Mehr

Das Zentralnervensystem des Menschen

Das Zentralnervensystem des Menschen R.Nieuwenhuys J.Voogd Chr. van Huijzen Das Zentralnervensystem des Menschen Ein Atlas mit Begleittext Übersetzt von W. Lange Zweite, vollständig überarbeitete Auflage Mit 217 Abbildungen Springer-Verlag

Mehr

OLYMPIAZENTRUM SÜDSTADT. IMSB-Austria 1

OLYMPIAZENTRUM SÜDSTADT. IMSB-Austria 1 OLYMPIAZENTRUM SÜDSTADT IMSB-Austria 1 IMSB-Austria WISSENSCHAFTLICHE HILFESTELLUNG IMSB-Austria 2 IMSB-Austria SPITZENSPORT IMSB-Austria 3 IMSB - Austria HOBBYSPORTLER IMSB-Austria 4 IMSB-Austria NACHWUCHS

Mehr

Erinnern und Vergessen am Beispiel der Alzheimer Erkrankung

Erinnern und Vergessen am Beispiel der Alzheimer Erkrankung Erinnern und Vergessen am Beispiel der Alzheimer Erkrankung Roland Brandt www.neurobiologie.uni-osnabrueck.de [password: nrblgos] Programm: Teil 1: Erinnern und Vergessen am Beispiel der Alzheimer Erkrankung

Mehr

Die Nervenzelle Funktioneller Aufbau

Die Nervenzelle Funktioneller Aufbau Neuronale Plastizität Aspekte der Hirnforschung, die für das ZRM wichtig sind (Entwurf von Annette Diedrichs, ZRM-Ausbildungstrainerin) 1. Nervenzelle: Aufbau und Reizübertragung Eine Nervenzelle hat viele

Mehr

Biopsychologie als Neurowissenschaft Evolutionäre Grundlagen Genetische Grundlagen Mikroanatomie des NS

Biopsychologie als Neurowissenschaft Evolutionäre Grundlagen Genetische Grundlagen Mikroanatomie des NS 1 1 25.10.06 Biopsychologie als Neurowissenschaft 2 8.11.06 Evolutionäre Grundlagen 3 15.11.06 Genetische Grundlagen 4 22.11.06 Mikroanatomie des NS 5 29.11.06 Makroanatomie des NS: 6 06.12.06 Erregungsleitung

Mehr

WORKSHOP 3 Sexualisierte Gewalt ansprechen? Opferperspektive Mythen Scham und Schuld Hintergründe von Traumatisierung

WORKSHOP 3 Sexualisierte Gewalt ansprechen? Opferperspektive Mythen Scham und Schuld Hintergründe von Traumatisierung WORKSHOP 3 Sexualisierte Gewalt ansprechen? Opferperspektive Mythen Scham und Schuld Hintergründe von Traumatisierung 1. Sensibilisierung 2. Mythen abbauen LERNZIELE 3. Sekundäre Viktimisierung verhindern

Mehr

P.H.Lindsay D.A.Norman. Psychologie. Informationsaufnahme und -Verarbeitung beim Menschen

P.H.Lindsay D.A.Norman. Psychologie. Informationsaufnahme und -Verarbeitung beim Menschen P.H.Lindsay D.A.Norman Einführung in die Psychologie Informationsaufnahme und -Verarbeitung beim Menschen Übersetzt von H.-D. Dumpert F. Schmidt M. Schuster M. Steeger Mit 309 Abbildungen Springer-Verlag

Mehr

In der Gegenwart gefangen

In der Gegenwart gefangen In der Gegenwart gefangen Henry Gustav Molaison (* 26. Februar 1926 in Manchester, Connecticut; 2. Dezember 2008 in Windsor Locks, Connecticut), auch bekannt unter der Bezeichnung HM oder H.M., war ein

Mehr

Psychologisches Institut, Lehrstuhl für Neuropsychologie Hirn und Lernen

Psychologisches Institut, Lehrstuhl für Neuropsychologie Hirn und Lernen Hirn und Lernen 1 1 Inhaltsverzeichnis Das Gehirn Allgemeines zum Lernen Aufmerksamkeit Exekutive Funktionen Emotionen Epilog 2 2 Inhaltsverzeichnis Das Gehirn Allgemeines zum Lernen Aufmerksamkeit Exekutive

Mehr

Die Blutversorgung des Gehirns. Figure 21-24a

Die Blutversorgung des Gehirns. Figure 21-24a Die Blutversorgung des Gehirns Figure 21-24a Die Blutversorgung des Gehirns Figure 21-22 Die Blutversorgung des Gehirns A. cerebri media A. cerebri anterior A. basilaris A. cerebri posterior A. carotis

Mehr

Gedächtniskonsolidierung im Schlaf - Modell

Gedächtniskonsolidierung im Schlaf - Modell Martin Heinzerling Peter Steinke 02.07.2007 Inhaltverzeichnis Einleitung Modell Versuch 1 Versuch 2 Versuch 3 Versuch 4 Diskussion Autoren Autoren Szabolcs Káli Forschungsstudent am Gatsby Computational

Mehr

Allgemeine Psychologie -

Allgemeine Psychologie - Allgemeine Psychologie - Wahrnehmung von Mike Wendt HOGREFE GÜTTINGEN BERN WIEN PARIS OXFORD PRAG TORONTO BOSTON AMSTERDAM KOPENHAGEN STOCKHOLM FLORENZ HELSINKI Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 11.1.1 Wahrnehmung:

Mehr

Neuropsychologische Störungen der visuellen Wahrnehmung. Vorlesung / Seminar SoSe FU Berlin

Neuropsychologische Störungen der visuellen Wahrnehmung. Vorlesung / Seminar SoSe FU Berlin Neuropsychologische Störungen der visuellen Wahrnehmung Vorlesung / Seminar SoSe 2007 FU Berlin 1 Gliederung: Freitag, 22.6.07 (vormittag): Visuelles System, Visuelle Basisleistungen, Gesichtsfeldstörungen

Mehr

Höhere geistige Funktionen; die Assoziationsareale

Höhere geistige Funktionen; die Assoziationsareale Höhere geistige Funktionen; die Assoziationsareale Prof. Gyula Sáry Abt. Physiologie 1 RESEARCH ARTICLE Cerebral Activations Related to Writing and Drawing with Each Hand Adriaan R. E. Potgieser1,2,3,

Mehr

Gedächtnis. Dr. phil. Esther Studer-Eichenberger. Lernziele

Gedächtnis. Dr. phil. Esther Studer-Eichenberger. Lernziele Gedächtnis Dr. phil. Esther Studer-Eichenberger Lernziele Kenntnisse der zeitlichen, prozessbedingten und systemischen Gedächtnisklassifikationen Kenntnisse der Gedächtnisfunktionen und - störungen Kenntnisse

Mehr

John C. Eccles. Das Gehirn. des Menschen. Das Abenteuer de r modernen Hirnforschung

John C. Eccles. Das Gehirn. des Menschen. Das Abenteuer de r modernen Hirnforschung John C. Eccles Das Gehirn des Menschen Das Abenteuer de r modernen Hirnforschung Kapitel I : Neurone, Nervenfasern und der Nervenimpuls 1 7 A. Einführung 1 7 B. Das Neuron........................... 1

Mehr

Hirnentwicklung in der zweiten Lebenshälfte. Institut für Kognitive Neurowissenschaft, Biopsychologie

Hirnentwicklung in der zweiten Lebenshälfte. Institut für Kognitive Neurowissenschaft, Biopsychologie Hirnentwicklung in der zweiten Lebenshälfte PD Dr. Martina Manns Institut für Kognitive Neurowissenschaft, Biopsychologie Das Neuronen-Dogma: Neue Neurone werden im erwachsenen Gehirn nicht mehr gebildet

Mehr

Lernen und Kognition

Lernen und Kognition Lernen und Kognition Wie wird Information aufgenommen, gespeichert und wieder abgerufen? Lernmechanismen Gedächtnis Mentale Repräsentation Kognitive Prozesse Formen des Lernens 1 FORMEN DES LERNENS Habituation

Mehr

Simulation der Synchronisation von Glühwürmchen/Neuronen

Simulation der Synchronisation von Glühwürmchen/Neuronen Universität Wien Protokoll Simulation der Synchronisation von Glühwürmchen/Neuronen Dalibor Andrijevic Andreas Grill 30. März 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Theorie 3 1.1 Funktionsweise von Glühwürmchen........................

Mehr

Allgemeine Psychologie

Allgemeine Psychologie Stefan Pollmann Allgemeine Psychologie Mit 122 Abbildungen, 6 Tabellen und 280 Übungsfragen Ernst Reinhardt Verlag München Basel Prof. Dr. Stefan Pollmann lehrt Allgemeine Psychologie an der Universität

Mehr

Von der Synapse zum Lerneffekt

Von der Synapse zum Lerneffekt Powered by Seiten-Adresse: https://www.gesundheitsindustriebw.de/de/fachbeitrag/aktuell/von-der-synapse-zumlerneffekt/ Von der Synapse zum Lerneffekt Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr - so

Mehr

Wie Gehirne entdecken, lernen und erinnern. Prof. Dr. Randolf Menzel, FU Berlin, Akademie der Wissenschaften

Wie Gehirne entdecken, lernen und erinnern. Prof. Dr. Randolf Menzel, FU Berlin, Akademie der Wissenschaften Wie Gehirne entdecken, lernen und erinnern Prof. Dr. Randolf Menzel, FU Berlin, Akademie der Wissenschaften Im Gehirn haben haben alle unsere Fähigkeiten ihren Ort. Auch - Neugier - Entdecken - Lernen

Mehr

4) Diese Hirnregion steuert die wichtigsten Körperfunktionen wie Essen, Trinken und Schlafen.

4) Diese Hirnregion steuert die wichtigsten Körperfunktionen wie Essen, Trinken und Schlafen. Wie gut haben Sie aufgepasst? 1) Das Gehirn und das Rückenmark bilden das... periphere Nervensystem autonome Nervensystem zentrale Nervensystem 2) Das System wird auch als emotionales Gehirn bezeichnet.

Mehr

25.5 Lernen und Gedächtnis

25.5 Lernen und Gedächtnis 828 25 Integrative Funktionen des Gehirns 25.5 Lernen und Gedächtnis Die Fähigkeit, aus Erfahrung zu lernen, die Erfahrungswerte im Gedächtnis zu speichern und bei Bedarf abzurufen, gehört zu den bemerkenswerten

Mehr

Neurobiologie. Prof. Dr. Bernd Grünewald, Institut für Bienenkunde, FB Biowissenschaften

Neurobiologie. Prof. Dr. Bernd Grünewald, Institut für Bienenkunde, FB Biowissenschaften Neurobiologie Prof. Dr. Bernd Grünewald, Institut für Bienenkunde, FB Biowissenschaften www.institut-fuer-bienenkunde.de b.gruenewald@bio.uni-frankfurt.de Was ist Lernen? Lernen ist ein Prozeß zur Veränderung

Mehr

Wie und wo lernen Kinder am besten welche Bedingungen brauchen sie?

Wie und wo lernen Kinder am besten welche Bedingungen brauchen sie? Experimentelle HNO-Heilkunde Wie und wo lernen Kinder am besten welche Bedingungen brauchen sie? Prof. Dr. Holger Schulze Einführung Einige Grundlagen aus der Neurobiologie Verschiedene Hirnregionen haben

Mehr

Aufrechterhaltung der Retinotopie. Bear 10.14; Kandel 27-9

Aufrechterhaltung der Retinotopie. Bear 10.14; Kandel 27-9 Aufrechterhaltung der Retinotopie Bear 10.14; Kandel 27-9 Antwortcharakteristik einer Simple cell Rezeptives Feld: On off Bear 10.21 Bevorzugte Antwort auf Lichtbalken Bestimmter Orientierung Simple cell

Mehr

Tutorium zur Vorlesung Differentielle Psychologie

Tutorium zur Vorlesung Differentielle Psychologie Tutorium zur Vorlesung Differentielle Psychologie Heutige Themen: Intelligenz II Larissa Fuchs Welche Themen / Fragen im Bereich der Differentiellen Psychologie interessieren euch? 09.11.2016 Intelligenz

Mehr

Einführung in die moderne Psychologie

Einführung in die moderne Psychologie WZ 04 Donald O. Hebb Einführung in die moderne Psychologie Neu übersetzt nach der dritten völlig überarbeiteten Auflage von Hermann Rademacker A 015784 Landes-Lehrer-Bibliothek des Fürstentums Li2ci:tcnstsin

Mehr

VL Wahrnehmung und Aufmerksamkeit: visuelle Wahrnehmung II

VL Wahrnehmung und Aufmerksamkeit: visuelle Wahrnehmung II VL Wahrnehmung und Aufmerksamkeit: visuelle Wahrnehmung II Rückblick visuelle Wahrnehmung I Licht wurde von Rezeptoren in neuronales Signale umgewandelt retinale Verarbeitung über Sehnerv aus dem Auge

Mehr

Meditation ändert Hirnstrukturen

Meditation ändert Hirnstrukturen Meditation und Wissenschaft 2010 Meditation ändert Hirnstrukturen Ulrich Ott & Britta Hölzel Bender Institute of Neuroimaging Universität Gießen Massachusetts General Hospital Boston, MA Externe Forschungseinheit

Mehr

Schizophrenie. Gliederung. Neuronale Dysfunktion & Gewalt

Schizophrenie. Gliederung. Neuronale Dysfunktion & Gewalt Schizophrenie Neuronale Dysfunktion & Gewalt Seminar: Forensische Neuropsychologie Dozent: Dr. B. Schiffer Referentin: Christine Heinemann SS09 Gliederung Einführung Methode Ergebnisse Fazit 23. Mai 2009

Mehr

Entdeckungen unter der Schädeldecke. Jean-Marc Fritschy Institut für Pharmakologie und Toxikologie

Entdeckungen unter der Schädeldecke. Jean-Marc Fritschy Institut für Pharmakologie und Toxikologie Entdeckungen unter der Schädeldecke Jean-Marc Fritschy Institut für Pharmakologie und Toxikologie Inhalt 1. GFP, das Wunderprotein 2. Die Nervenzellen bei der Arbeit beobachten 3. Nervenzellen mit Licht

Mehr

Aufmerksamkeit und Bewusstsein

Aufmerksamkeit und Bewusstsein Aufmerksamkeit und Bewusstsein Istvan Tiringer Institut für Verhaltenswissenschaften Top-down Verarbeitung Bewusstsein Es existieren mehrere heterogene Formen von Bewusstsein und Aufmerksamkeit. Voraussetzung

Mehr

Rainer M. Bösel. Das Gehirn. Ein Lehrbuch der funktionellen Anatomie für die Psychologie. Verlag W. Kohlhammer

Rainer M. Bösel. Das Gehirn. Ein Lehrbuch der funktionellen Anatomie für die Psychologie. Verlag W. Kohlhammer Rainer M. Bösel Das Gehirn Ein Lehrbuch der funktionellen Anatomie für die Psychologie Verlag W. Kohlhammer Vorwort 9 Teil 1 Allgemeine Grundlagen 1 Kurze Geschichte der Neuropsychologie 15 2 Biologische

Mehr

Psychologie des Lernens

Psychologie des Lernens Rosemarie Mielke Psychologie des Lernens Eine Einführung Verlag W. Kohlhammer Vorwort 9 1 Lernen und Erfahrung 11 1.1 Der psychologische Lernbegriff 12.,2 Lernen als Anpassung 13 1.3 Lernen von Regelhaftigkeiten

Mehr

Psychophysiologische Konzepte Messmethodische Grundlagen

Psychophysiologische Konzepte Messmethodische Grundlagen 1 26.04.06 Psychophysiologische Konzepte 2 3.05.06 Messmethodische Grundlagen 3 10.05.06 Elektrophysiologische Verfahren (EEG/EKP) 4 17.05.06 Bildgebende Verfahren (PET / fmri / EROS) 5 24.05.06 Gehirnerkrankungen

Mehr

Die Polyvagal-Theorie

Die Polyvagal-Theorie von Stephen W. Porges Claudia Draxler-Fürst beschreibt einerseits die neurobiologische Verbindung zwischen Körper und Gehirn, andererseits die neurobiologische Verbindung zwischen dem Körper und den psychischen

Mehr

Violent persons with schizophrenia and comorbid disorders: A functional magnetic resonance imaging study (Joyal et al., 2007)

Violent persons with schizophrenia and comorbid disorders: A functional magnetic resonance imaging study (Joyal et al., 2007) Violent persons with schizophrenia and comorbid disorders: A functional magnetic resonance imaging study (Joyal et al., 2007) Seminar: Forensische Neuropsychologie Referentin: Sarah Brettnacher Datum:

Mehr

Computational Neuroscience

Computational Neuroscience Computational Neuroscience Vorlesung WS 2005/2006 Josef Ammermüller Jutta Kretzberg http://www.uni-oldenburg.de/sinnesphysiologie/ 14508.html Begriffsdefinitionen Computational Neuroscience Churchland

Mehr

Exzitatorische (erregende) Synapsen

Exzitatorische (erregende) Synapsen Exzitatorische (erregende) Synapsen Exzitatorische Neurotransmitter z.b. Glutamat Öffnung von Na+/K+ Kanälen Membran- Potential (mv) -70 Graduierte Depolarisation der subsynaptischen Membran = Erregendes

Mehr

Präfrontalkortex & Sucht: Jugendalter im Fokus

Präfrontalkortex & Sucht: Jugendalter im Fokus Präfrontalkortex & Sucht: Jugendalter im Fokus KAP-plus Veranstaltung Fachverband Sucht 19.9.2017 Dr. phil. Maria Stein Überblick Einleitung: Sucht und Gehirn * das Gehirn * Neurowissenschaftliche Sicht

Mehr

Geschlechtsunterschiede und der Einfluss von Steroidhormonen auf das sich entwickelnde menschliche Gehirn

Geschlechtsunterschiede und der Einfluss von Steroidhormonen auf das sich entwickelnde menschliche Gehirn Kerstin Konrad LFG Klinische Neuropsychologie des Kindes- und Jugendalters Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapie Universitätsklinikum der RWTH Aachen Geschlechtsunterschiede und der

Mehr

integrative Wahrnehmungsprozesse (multisensorisch, oft auf Erfahrung beruhend)

integrative Wahrnehmungsprozesse (multisensorisch, oft auf Erfahrung beruhend) Was ist Kognition? integrative Wahrnehmungsprozesse (multisensorisch, oft auf Erfahrung beruhend) Erkennen von Ereignissen; Klassifizieren von Objekten, Personen und Geschehnissen interne Repräsentationen

Mehr

Vorlesung: Kognitive Neuropsychologie

Vorlesung: Kognitive Neuropsychologie Vorlesung: Kognitive Neuropsychologie Do: 10-12; Geb. A1-3 HS http://www.neuro.psychologie.uni-saarland.de/downloads.html 1 2 3 24.04. 08.05. 15.05. Geschichte der kognitiven Neurowissenschaft (1) Funktionelle

Mehr

Allgemeine Psychologie: Gedächtnis. Sommersemester 2008. Thomas Schmidt

Allgemeine Psychologie: Gedächtnis. Sommersemester 2008. Thomas Schmidt Allgemeine Psychologie: Gedächtnis Sommersemester 2008 Thomas Schmidt Folien: http://www.allpsych.uni-giessen.de/thomas Zimbardo, Kap. 8 Literatur Lernen und Gedächnis Was ist Gedächtnis? Verschiedene

Mehr

Beispielbild. Lernen & Gedächtnis. Einführung. SoSe 2007

Beispielbild. Lernen & Gedächtnis. Einführung. SoSe 2007 Beispielbild Lernen & Gedächtnis Einführung SoSe 2007 Was ist so aufregend an speichelnden Hunden? Pawlow sche Versuchsanordnung 2 Was ist so aufregend an elektrisierten Ratten? Skinner Box 3 Was ist so

Mehr

Das visuelle System. Rhodopsin (funktionell): Rhodopsin ist ein Rezeptor, der auf Licht reagiert anstatt auf einen Neurotransmitter!

Das visuelle System. Rhodopsin (funktionell): Rhodopsin ist ein Rezeptor, der auf Licht reagiert anstatt auf einen Neurotransmitter! Rhodopsin (funktionell): Rhodopsin ist ein Rezeptor, der auf Licht reagiert anstatt auf einen Neurotransmitter! Rhodopsin ist ein G-Protein-gekoppelter Rezeptor, stößt also bei Aktivierung eine Kaskade

Mehr

Lern-und Gedächtnisprozesse Plastizität des Gehirns

Lern-und Gedächtnisprozesse Plastizität des Gehirns Fortbildungsveranstaltung im Rahmen des Programms Neurowissenschaften in der gymnasialen Oberstufe der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft e.v. zum Thema Lern-und Gedächtnisprozesse Plastizität des Gehirns

Mehr

Visuelles Bewusstsein und unbewusste Wahrnehmung. Thomas Schmidt Justus-Liebig-Universität Gießen Abteilung Allgemeine Psychologie 1

Visuelles Bewusstsein und unbewusste Wahrnehmung. Thomas Schmidt Justus-Liebig-Universität Gießen Abteilung Allgemeine Psychologie 1 Visuelles Bewusstsein und unbewusste Wahrnehmung Thomas Schmidt Justus-Liebig-Universität Gießen Abteilung Allgemeine Psychologie 1 Judas Priest, Stained Class (1978) Hemineglekt Nach Läsionen des rechten

Mehr

Sitzung 3: Das handelnde Gehirn

Sitzung 3: Das handelnde Gehirn Sitzung 3: Das handelnde Gehirn 2./3.11. 2015 Irgendwelche Fragen?? 1 Ziele der heutigen Sitzung 1. Wiederholung Methoden 2. Wie trägt der Frontalkortex zu Handlungen bei? 3. Was macht uns zu (bewußten)

Mehr

Neuronale Kodierung sensorischer Reize. Computational Neuroscience Jutta Kretzberg

Neuronale Kodierung sensorischer Reize. Computational Neuroscience Jutta Kretzberg Neuronale Kodierung sensorischer Reize Computational Neuroscience 30.10.2006 Jutta Kretzberg (Vorläufiges) Vorlesungsprogramm 23.10.06!! Motivation 30.10.06!! Neuronale Kodierung sensorischer Reize 06.11.06!!

Mehr

Vorlesung # 11. Höhere Hirnfunktionen Aufbau des menschlichen Gehirns Emotion Lernen Gedächtnis

Vorlesung # 11. Höhere Hirnfunktionen Aufbau des menschlichen Gehirns Emotion Lernen Gedächtnis Vorlesung # 11 Höhere Hirnfunktionen Aufbau des menschlichen Gehirns Emotion Lernen Gedächtnis Anatomie des menschlichen Gehirns ein Überblick Dorsale Ansicht Ventrale Ansicht Ventrikel Fornix Innere

Mehr