Produktionsplanung und -steuerung

Transkript

1 Produktionsplanung und -steuerung Fach: Dozent: Bearbeiter: Integrierte Standardsoftware Prof. Dr. G. Mattheis René Rührer Markus Hermann Christian Brendler

2 PP-Modul Produktionsplanung und -steuerung Produktions- und Beschaffungsplanung Absatz- und Produktionsgrobplanung Programmplanung Leitteileplanung Materialbedarfsplanung Produktionssteuerung (Produktion) Planung, Durchführung und Kontrolle der Fertigung Kapazitätsplanung Fertigungsinformationssystem Produktionscontrolling

3 Einordnung PP in SAP SD FI QM MM PM R/3 PP PP Client / Server ABAP/4 CO WF TR PS HR IS

4 PP-Zirkel (Index) Arbeitsplan Arbeitsplätze Stücklisten Planauftrag Fertigungsauftrag Kapazitätsplanung Rückmeldung Fertigungssteuerung Fertigungsinformationssystem (FIS) Produktionscontrolling

5 Planauftrag (BWL) Ausgangspunkt ist der Bedarf Der Planauftrag ist eine Anforderung der Planung an die Produktion oder den Einkauf Fertigungsauftrag Eigenfertigung Bestellanforderung Fremdbeschaffung

6 Planauftrag (SAP) Planauftrag Fertigungsauftragseröffnung Fertigungsaufträge eröffnen / freigeben Beziehen sich auf: Arbeitsplätze Maschinen Materialien

8 Arbeitsplan (BWL) Wird von der Organisationseinheit Arbeitsplanung erstellt Legt Arbeitsvorgänge und deren Reihenfolge fest Beschreibt den Durchlauf eines Produktes vom Rohstoff bin hin zum fertigen Produkt Grundlage zur Ermittlung von Terminen, Kapazitätsbedarf und Kosten

9 Arbeitsplan (SAP) Bildet mit Fertigungsauftrag und Stücklisten die Grundlage für eine Produktion Merkmale sind: Der Arbeitsstatus Der Gültigkeitszeitraum Die Arbeitszeiten Rüstzeit Bearbeitungszeit Liege- und Transportzeit Wichtig: Bezieht sich immer auf ein zu produzierendes Produkt Angabe der Arbeitsplatz- bzw. Lieferantennummer

10 Arbeitsplanstruktur Arbeitsplan Plangruppe

11 Arbeitsplan

12 Typen von Arbeitsplänen Normalarbeitsplan beschreibt den Fertigungsablauf und ist materialbezogen Standardarbeitsplan beschreibt Standardfertigungsverfahren und sind keinem Material zugeordnet Linienplan beschreibt, welche Menge eines Artikels in einer vorgegebenen Zeit zu fertigen ist. Für jedes Erzeugnis und jede Fertigungslinie wird ein Linienplan erstellt Standardlinienplan entspricht funktionell den Standardarbeitsplänen. Wird als Referenz oder Vorlage für Linienpläne verwendet

14 Arbeitsplatz (BWL) Der Ort, an dem Arbeit verrichtet wird (berufliche) Stellung in der sich ein Beschäftigter befindet Verknüpfung mit: der Verrichtung der Arbeit der Zeit, die man dort verbringt den Weg zur Arbeit Arbeitsplatz bestimmt stark die Attraktivität der Arbeit Keinen zwangsläufigen Rückschluss auf Ort oder Beschaffenheit des Arbeitsplatzes

15 Arbeitsplätze (SAP) = freie Kapazität Business - Objekte Maschinen, Maschinengruppen, Montagearbeitsplätze Fertigungsstraßen Personen, Personengruppen Ein Arbeitsplatz wird genau einer Kostenstelle zugeordnet Strukturierung in Hierarchien

16 Arbeitsplatz

17 Übersicht Arbeitsplatzdaten Allgemeine Daten Allgemeine Daten Vorschlagswerte Plan Vorschlagswerte Plan Kapazitätsdaten Kapazitätsdaten Terminierungsdaten Terminierungsdaten Kalkulationsdaten Kalkulationsdaten Grunddaten Vorschlagswerte Kapazität Terminierung Verknüpfung Name und Beschreibung Planverwendung Vorgabenwertschlüssel Steuerschlüssel Vorlagenschlüssel Lohndaten Kapazitätsangebot Formelschlüssel Basis für Terminierung Warte und Transportzeit Formelschlüssel Kostenstelle Leistungsart Formelschlüssel

19 Stücklisten Vollständige Aufstellung aller für die Produktion eines Erzeugnisses benötigten Komponenten (Art und Menge) Rohstoffe / Hilfsstoffe / Betriebsstoffe Fertig bezogene Teile Grundlage für die Entnahmen aus den Lagern Disposition Logistik Fertigungsplanung Kalkulation Baugruppe: ist ein Material, welches aus anderen Materialien zusammen gesetzt wird Komponenten (Teil): Materialien, welche für eine Baugruppe verwendet werden

20 Stücklisten Aufbau Pos Pos 1 Pos Pos 2 Kopf Kopf Beispiel Mehrstufige Strukturstückliste E = Enderzeugnis B = Baugruppe / Halbfabrikat T = Teil E E Pos Pos 3 B1 B1 1*T1 1*T1 3*T2 3*T2 Pos Pos 4 B2 B2 5*T3 5*T3 2*T4 2*T4 Pos Pos 5 1*T1 1*T1 8*T5 8*T5 4*T3 4*T3 6*T6 6*T6 2*T2 2*T2 Pos Pos 6

21 Stücklisten

22 Plan Stück- Arbeits- Arbeits- Kosten - auftrag liste plan platz stelle Planauftrag Planauftrag Pos 1 Pos 2 Pos 3 Pos 4 Pos 5 Pos 6 Pos 7 Pos 8 Pos 9 Pos 10 Kopf Kopf AVO AVO 1 AVO AVO 2 AVO AVO 3 AVO AVO 4 AVO AVO 5 AVO AVO 6 AVO AVO 7 AVO AVO 8 Kopf Kopf Platz Platz 1 1 MST, MST, RUE RUE Platz Platz 2 2 PST PST Platz Platz 3 3 MST MST Platz Platz 4 4 RUE, RUE, MST MST Platz Platz 5 5 MST, MST, PST PST KST1 KST1 MST MST RUE RUE PST PST KST2 KST2 MST MST RUE RUE PST PST KST3 KST3 MST MST RUE RUE PST PST

24 Fertigungsauftragseröffnung und - bearbeitung Planauftrag ist in der Regel Ausgangspunkt für die Fertigungsauftragseröffnung Fertigungsauftrag setzt sich zusammen aus Elemente der Planung Elemente der Steuerung Elemente der Planung sind Materialnummer Auftragsmenge Start- und Liefertermin Materialkomponenten Elemente der Steuerung sind Vorgangsdaten

25 Planauftrag Materialnummer Bedarfsmenge Bedarfstermin Materialnummer Bedarfsmenge Auftragsposition Sekundärbedarf Prüflos Fertigungsauftrag Prüfdaten Arbeitsvorgänge Fertigungshilfsmittel Prüfmerkmale Prüfwerte/Merkmale Arbeitsplatz Steuerschlüssel Vorgabewerte FHM-NR. Bedarfsmenge Steuerschlüssel Arbeitsplan

26 Fertigungsauftrag Auftragskopf Vorgänge Objekte Sekundärbedarf Material Werk Gesamtmenge Eckstart- und Eckendtermin Vorgangsnummer Arbeitsplatz Steuerschlüssel Kurzbeschreibung Vorgabewerte Fertigungshilfsmittel Ereignispunkte

27 Fertigungsauftragseröffnung und - bearbeitung Prozesslogik in SAP Bedarfs-/Bestandsliste oder Dispositionsliste auswählen Planauftrag auswählen Schaltfläche FertAuftr drücken Algorithmus in ABAP Arbeitsplan ermitteln und Anweisungen kopieren Reservierungen für lagerhaltigen Sekundärbedarf Bestellanforderungen für nicht lagerhaltigen Sekundärbedarf Berechnung der Plankosten

28

29 Fertigungsauftragsfreigabe Fertigungsauftrag ist zu diesem Zeitpunkt eröffnet bearbeitet nicht zur Produktion freigeben Restriktionen Materialentnahme Auftragsdruck Rückmeldung

30 Fertigungsauftragsfreigabe Verfügbarkeitsprüfung sollte abgeschlossen sein Möglichkeiten der Freigabe Vollständig Teilfreigabe für Vorgänge

32 Kapazitätsplanung Umfasst 3 Funktionen Kapazitätsauswertung Kapazitätseinplanung Kapazitätsabgleich Kapazitätsauswertung Auswertung, ob die Produktion des Bedarfs mit den vorhandenen Kapazitäten möglich ist Vorgehensweise 1. Ermittlung Kapazitätsangebot 2. Ermittlung Kapazitätsbedarf 3. Kapazitätsauswertung

33 Arbeitsplätze in SAP liefern Zeit Kapazitätsangebot Kapazitätsauswertung Kapazitätsbedarf Arbeitspläne in SAP liefern Zeit

34 Kapazitätsplanung Kapazitätsangebot Angebot an Zeit, ermittelt aus den im Arbeitsplatz gepflegten Daten Kapazitätsbedarf Nachfrage an Zeit von Aufträgen zu einem bestimmten Zeitpunkt Kapazitätsauswertung Bedarf > Angebot Sonderschichten, Überstunden, Fremdvergabe Bedarf = Angebot Bedarf < Angebot

35 Kapazitätsplanung

36 Kapazitätsplanung Kapazitätseinplanung Zuordnung von Vorgängen auf Arbeitsplätze Ergebnis = Belegungsplan für Arbeitsplätze Automatische oder manuelle Zuordnung möglich

37 Kapazitätsplanung Kapazitätsabgleich Ausgleich von Unter- und Überlastungen an Arbeitsplätzen Prozesslogik in SAP für Einplanung und Abgleich Graphische Plantafel ermöglicht Drag and Drop

39 Fertigungssteuerung Materialbeschaffung Auftrag wird eröffnet Verfügbarkeit prüfen OK Nicht OK Fertigungsplanung Auftrag wird freigegeben Fertigungssteuerung

40 Fertigungssteuerung Grundlage: Fertigungsplanung Relativ kurzer Planungshorizont Festlegung der genauen Daten für die Fertigung Was? Wann? An welchem Arbeitsplatz? Von wem?

41 Bestandteile der FS

42 Werkstattsteuerung Genaue Zuordnung der Betriebsaufträge zu Maschinen und Zeitintervallen Ziele: Minimale Durchlaufzeiten Maximale Kapazitätsauslastung (keine Stillstandszeiten) Freigabe der einzelnen Aufträge

43 Auftragsüberwachung Überwachung der Produktion Laufender Soll-/Ist-Vergleich von Produktionsmengen und -terminen

45 Rückmeldung Materialbeschaffung Auftrag wird eröffnet Verfügbarkeit prüfen OK Nicht OK Fertigungsplanung Auftrag wird freigegeben Fertigungssteuerung Belegungspläne Rückmeldungen Fertigung

46 Rückmeldung Eine Rückmeldung dokumentiert den Stand der Bearbeitung von Aufträgen, Vorgängen, Untervorgängen und Einzelkapazitäten Instrument der Auftragsüberwachung Soll Auskunft geben über: Gut- und Ausschussmengen Beginn- und Endzeit der Produktion Mitarbeiter und Arbeitsplätze

47 Rückmeldung Soll-Daten über Vorgabewerte Fertigungsauftrag Ist-Daten über Rückmeldungen

48 Auftragsbezogen Rückmeldung Vorgangsbezogen Formen der Rückmeldung: Meilensteinrückmeldung Fortschrittsrückmeldung Summenrückmeldung Standardrückmeldung

49 Einlagerung Fertigerzeugnisse Transport aus der Produktion ins Lager Erhöhung des Umlaufvermögens

50 PP-Zirkel (Index) Arbeitsplan Arbeitsplätze Stücklisten Planauftrag Fertigungsauftrag Kapazitätsplanung Rückmeldung Fertigungsinformationssystem (FIS) Fertigungssteuerung Produktionscontrolling

51 FIS Werkzeug zur Auswertung von Daten der Fertigungssteuerung Enthält Kennzahlen zu: Durchlaufzeiten Termineinhaltung Auftragsbestandssituation Kapazitätsauslastung

52 FIS Zweck: Überwachung und Aufbereitung aller Zielgrößen der Produktion Wird eingesetzt für: Berichte Analysen Planungen Frühwarnsystem

53 FIS Die Daten können grafisch dargestellt werden

54 Einordnung des FIS

56 Produktionscontrolling Fertigungsauftrag wird mit Istkosten belastet Kostenstellenrechnung erlaubt Vergleich Plan- und Istkosten

57 Fazit

58 Fragen?

59 Literatur Weihrauch, Klaus; Keller Gerhard; Produktionsplanung und steuerung mit SAP; ISBN Keller, Gerhard; Teufel, Thomas; SAP R/3 prozeßorientiert anwenden; ISBN