Schulinterner Lehrplan für das Fach Evangelische Religionslehre (S I)

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1 Schulinterner Lehrplan für das Fach Evangelische Religionslehre (S I) (Stand: September 2014) 1

2 Vorwort Auf den nachfolgenden Seiten werden die für alle Fachlehrerinnen und -lehrer gemäß Fachkonferenzbeschluss verbindlichen Unterrichtsvorhaben der Jahrgangsstufen 5 bis 9 dargestellt. Diese Unterrichtsvorhaben geben den Kolleginnen und Kollegen aber auch der Schüler- und Elternschaft einen schnellen Überblick über die Inhalte und Kompetenzerwartungen in den einzelnen Jahrgangsstufen. Der schulinterne Lehrplan für das Fach Evangelische Religionslehre richtet sich nach dem kompetenzorientierten Kernlehrplan für die Sekundarstufe I 1, der für den Unterricht klare Kompetenzen formuliert, die die Lernenden erreichen sollen. Die Schülerinnen und Schüler erwerben im evangelischen Religionsunterricht die Kompetenz, wahrzunehmen, zu deuten, zu urteilen, zu gestalten und sich mit anderen zu verständigen. Sie eignen sich ein grundlegendes Repertoire fachlicher Methoden an, das ihnen ermöglicht, in angemessener Weise und zunehmend selbständig mit religiösen Phänomenen umzugehen. (Kernlehrplan, Seite 10) Die Kompetenzen, die im Unterricht in Evangelischer Religionslehre vermittelt werden sollen, können den vier untereinander vernetzten Kompetenzbereichen Sachkompetenz (im folgenden SK) untergliedert in Wahrnehmungskompetenz (Wk) und Deutungskompetenz (Dk) Urteilskompetenz (Uk), Handlungskompetenz (Hk) und Methodenkompetenz (Mk) zugeordnet werden. Eine genauere Erläuterung zu den einzelnen Kompetenzbereichen findet sich im Kernlehrplan. Kompetenzen sind immer an fachliche Inhalte gebunden. Diese sind 6 Inhaltsfeldern (IF) zugeordnet. Im Folgenden sind die Inhaltsfelder für die Jahrgangsstufen 5 bis 9 mit den zugehörigen Kompetenzerwartungen aufgeführt, nach denen sich der Unterricht in Evangelischer Religionslehre am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium richten soll. Die tatsächliche Reihenfolge der Unterrichtsvorhaben im Schuljahr ist nicht vorgegeben. 1 Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westalfen (Hrsg.): Kernlehrplan für das Gymnasiums Sekundarstufe I in Nordrhein-Westfalen. Evangelische Religionslehre. Düsseldorf

3 Jahrgangsstufe 5 Inhaltsfeld 1: Entwicklung einer eigenen religiösen Identität Gottesvorstellungen im Lebenslauf Gottesvorstellungen von anderen und von mir Biblische Grundlagen: Die Geschichte von Abraham, Sara und Hagar Gott hat viele Gesichter - legen mit eigenen Worten subjektive Gottesvorstellungen dar (Wk) - beschreiben lebensgeschichtliche Veränderungen von Gottesvorstellungen und deren Anlässe bei sich und anderen (Wk) - unterscheiden eine Grundhaltung des Glaubens an Gott als Vertrauen von sich lebensgeschichtlich verändernden Vorstellungen von Gott (Dk) - ordnen unterschiedliche Gottesvorstellungen menschlichen Erfahrungen zu und vergleichen sie mit biblischen Aussagen über Gott (Dk) - setzen sich in Ansätzen mit Veränderungen des Gottesbildes im Lebenslauf bei sich und anderen auseinander und formulieren erste Einschätzungen dazu (Uk) - entwickeln Ansätze eines eigenen Standpunktes zur Frage nach Gott (Uk) - setzen sich respektvoll mit Gottesvorstellungen anderer auseinander und formulieren erste Einschätzungen dazu (Uk) - lernen den sachgerechten Umgang mit der Bibel und religiöser Sprache (Mk) - vergleichen die unterschiedlichen Gottesbilder (Uk) 2 - entwickeln ein erweitertes Gottesverständnis (Hk) 2 Bei allen kursiv gedruckten Kompetenzen im vorliegenden Lehrplan handelt es sich um schulintern angestrebte Kompetenzen. 3

4 Inhaltsfeld 2: Christlicher Glaube als Lebensorientierung Lebensangebote von Jesus aus Nazareth Jesus und seine Zeit Jesu Wirken die Reich-Gottes-Lehre Jesus als Vorbild im Umgang miteinander - beschreiben Merkmale Jesu, die seine Zugehörigkeit zum Judentum verdeutlichen (Wk) - benennen Eckpunkte seiner Biografie sowie Beispiele für orientierungsgebendes Auftreten und Handeln Jesu damals und heute (Wk) - deuten an ausgewählten Beispielen Jesu Auftreten und Handeln als Auseinandersetzung mit seiner jüdischen Tradition (Dk) - leiten Ansprüche aus Jesu Auftreten für das Handeln der Menschen heute ab und stellen dies dar (Dk) - erklären, dass für Christen Jesus von Nazareth der von den Juden erwartete Messias ist (Dk) - vergleichen die Bedeutung Jesu in der christlichen Tradition mit seiner Bedeutung in anderen religiösen bzw. säkularen Vorstellungen und Aussagen und formulieren erste Einschätzungen dazu (Uk) - erörtern die Bedeutung von Orientierung an Leben und Botschaft von Jesus dem Christus im Alltag (Uk) - erläutern anderen, die Möglichkeit von Christen, sich am Handeln und Auftreten Jesu zu orientieren (Hk) 4

5 Inhaltsfeld 3: Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde Zukunftsgewissheit und Gegenwartskritik: Propheten damals und heute Was Propheten tun Der Prophet Amos Gibt es heute noch Propheten? - identifizieren prophetische Aktionen als demonstrative Zeichenhandlungen (Wk) - beschreiben prophetische Rede und prophetische Aktionen als Kritik an und Widerspruch gegen gesellschaftliche Unrechtsstrukturen in biblischer Zeit (Wk) - deuten prophetische Rede und prophetisches Handeln als Kritik aus der Perspektive der Gerechtigkeit Gottes (Dk) - vergleichen gegenwärtige Personen und Aktionen mit biblischer Prophetie (Dk) - überprüfen an Beispielen, inwiefern zeitgenössische Personen in der Tradition biblischer Propheten stehen (Uk) - lernen den sachgerechten Umgang mit der Bibel und religiöser Sprache (Mk) - stellen die Ergebnisse ihrer Erarbeitungen in geeigneter Form dar (Mk) 5

6 Inhaltsfeld 3: Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde Verantwortung für die Welt als Gottes Schöpfung Gottes Schöpfung in Gefahr Schöpfungsgeschichten Gottes Schöpfung braucht uns - identifizieren Schöpfung als lebensschaffendes und lebensfreundliches Handeln Gottes (Wk) - beschreiben ökologisches Engagement als Folge und Ausdruck von Schöpfungsverantwortung (Wk) - identifizieren Umweltschäden als Gefährdung von Gottes Schöpfung (Wk) - vergleichen die biblischen Schöpfungsgeschichten und ordnen sie in den Entstehungskontext ein (Wk und Dk) - erläutern an Beispielen die Gegenwartsrelevanz des biblischen Schöpfungsgedankens (Dk) - erläutern Beispiele der Übernahme von Verantwortung für das Leben und die (Um)Welt als Konsequenz aus dem Verständnis der Welt als Schöpfung Gottes (Dk) - leiten ihren eigenen Auftrag zum Erhalt von Gottes Schöpfung ab (Hk) - lernen weitere nicht-biblische Schöpfungsmythen kennen (Wk) - setzen sich mit Alltagsverhalten auseinander und bewerten es im Kontext von Schöpfungsverantwortung (Uk und Hk) 6

7 Jahrgangsstufe 6 Inhaltsfeld 4: Kirchen und andere Formen religiöser Gemeinschaft Kirche in konfessioneller Vielfalt Gemeinsamkeiten und Unterschiede von evangelischer und katholischer Kirche Martin Luther Biografie Besuch einer katholischen und einer evangelischen Kirche - beschreiben unterschiedliche christliche Konfessionen und Denominationen anhand von Gebäuden, Personen, Angeboten und ihrer religiösen Praxis (Wk) - identifizieren eine evangelische Ortsgemeinde als Konkretion von Kirche (Wk) - vergleichen die evangelische und die katholische Kirche hinsichtlich ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede, ihres Schrift- und Selbstverständnisses sowie ihrer Praxis (Dk) - benennen Eckpunkte der Biografie Martin Luthers (Wk) - deuten anhand zentraler Symbole Kirche als Glaubensgemeinschaft (Dk) - ordnen religiöse Ausdrucksformen der jeweiligen Religion zu und beschreiben ihre Funktion für den Glauben (Dk) - vergleichen und bewerten eigene Erfahrungen mit Kirche mit denen anderer (Uk) - setzen sich mit Angeboten auseinander, in denen Kirche als Glaubensgemeinschaft erfahrbar wird, und beziehen Stellung dazu (Uk) - prüfen die Bedeutung Martin Luthers für die Entstehung der evangelischen Kirche (Uk) - verhalten sich an außerschulischen Lernorten und bei anderen unterrichtlichen Arrangements angemessen (Hk) 7

8 Inhaltsfeld 5: Religionen und Weltanschauungen im Dialog Der Glaube an Gott in den abrahamitischen Religionen und seine Konsequenzen für den Alltag Gottesglauben und Lebensgestaltung im Vergleich - identifizieren und unterscheiden Formen und Merkmale des Gottesglaubens in Judentum, Christentum und Islam (Wk) - benennen und vergleichen Formen der Lebensgestaltung in Judentum, Christentum und Islam als Konsequenz des Glaubens (Dk) - erklären anhand von Erzählungen aus der Abrahamsgeschichte gemeinsame Wurzeln von Judentum, Christentum und Islam (Dk) - erläutern Unterschiede im Verständnis Gottes in Judentum, Christentum und Islam (Dk) - erklären und vergleichen zentrale Rituale und religiöse Handlungen der abrahamitischen Religionen als Gestaltungen des Glaubens und Lebens (Dk) - prüfen die Antworten abrahamitischer Religionen auf Fragen heutiger Lebensgestaltung (Dk) - beurteilen die Bedeutung einer religiös bestimmten Lebensführung für Juden, Christen und Muslime (Uk) 8

9 Inhaltsfeld 6: Religiöse Phänomene in Alltag und Kultur Schuljahrsbegleitende Kurzsequenzen Ausdrucksformen von Religion im Lebens- und Jahreslauf - identifizieren und unterscheiden innerhalb des Jahreskreises christliche, jüdische und muslimische Feiertage (Wk) - beschreiben und unterscheiden die jeweiligen Gotteshäuser der abrahamitischen Religionen (Wk) - identifizieren religiöse Rituale im Lebenslauf eines Christen bzw. einer Christin als Lebensbegleitung und Lebenshilfe und vergleichen sie mit denen anderer Religionen (Wk) - erklären die Herkunft und Bedeutung christlicher Feiertage im Jahreskreis (Dk) - erklären die unterschiedliche Bedeutung von Einrichtung und Gestaltung der Gotteshäuser in den drei abrahamitischen Religionen (Dk) - erklären christliche Übergangsrituale als religiös gestalteten Umgang mit bedeutsamen Lebenssituationen und vergleichen sie mit denen anderer Religionen (Dk) - setzen sich mit der Bedeutung von Festen, Feiern und Ritualen für die abrahamitischen Religionen auseinander und formulieren erste Einschätzungen dazu (Uk) - beurteilen christliche Feste und Rituale bezüglich der Relevanz für ihr eigenes Leben und das von anderen (Uk) 9

10 Jahrgangsstufe 7 Inhaltsfeld 5 (in Anknüpfung an Jgst.6): Religionen und Weltanschauungen im Dialog Weltbilder und Lebensregeln in Religionen und Weltanschauungen Hinduismus und Buddhismus Fakultativ: Naturreligionen - beschreiben zentrale Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Selbst- und Weltverständnisses der großen Weltreligionen und ihre Konsequenzen für die Lebensgestaltung (Wk) - erläutern Zusammenhänge zwischen der Frage nach Sinn und Selbstverständnis des Menschen und religiösen bzw. säkularen Weltanschauungen (Dk) - erläutern unterschiedliche Vorstellungen von Welt und Wirklichkeit in Religionen und Weltanschauungen (Dk) - beurteilen die Konsequenzen unterschiedlicher Weltdeutungen und Menschenbilder für die Lebensgestaltung (Uk) - beurteilen die Konsequenzen ethischer Leitlinien und religiöser Vorschriften für die Lebensgestaltung (Uk) - begegnen anderen religiösen bzw. weltanschaulichen Vorstellungen, Positionen und Handlungen respektvoll und interessiert (Hk) - setzen sich mit Argumenten für und gegen die Zugehörigkeit zu einer religiösen Gemeinschaft im Diskurs mit anderen auseinander (Hk) 10

11 Inhaltsfeld 1: Entwicklung einer eigenen religiösen Identität Bilder von Männern und Frauen als Identifikationsangebote Mann und Frau in der Bibel Leben und Wirken von 'Persönlickeiten, z. B. Hildegard von Bingen, Maria Magdalena, Petrus, Martin Luther King, Fakultativ: gegenwärtig lebende Persönlichkeiten aus Religion, Kultur und Gesellschaft - identifizieren die Vielfalt biblischer Bilder von Frauen und Männern (Wk) - unterscheiden Bilder von Männern und Frauen in verschiedenen biblischen Texten, historischen Kontexten und in ihrem eigenen und gesellschaftlichen Umfeld (Wk) - ordnen unterschiedliche Bilder von Männern und Frauen unterschiedlichen menschlichen Erfahrungen zu und vergleichen sie hinsichtlich ihrer identitätsstiftenden Bedeutung (Dk) - erklären die Relevanz biblischer Bilder von Menschen für das Selbstverständnis und die Gestaltung von Geschlechterbeziehungen (Dk) - befragen eigene und gesellschaftliche Geschlechterrollenverständnisse und beurteilen sie vor dem Hintergrund biblischer Bilder von Menschen (Uk) - analysieren und bewerten lebensfeindliche religiöse und säkulare Menschenbilder (Uk) - unterscheiden und bewerten verschiedene Verständnisse vom Menschen (Uk) - nehmen auf der Grundlage biblischer Bilder vom Menschen Stellung zu anderen religiösen und säkularen Menschenbildern (Hk) 11

12 Inhaltsfeld 3 (in Verbindung mit Inhaltsfeld 2): Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde (Christlicher Glaube als Lebensorientierung) Verantwortung für eine andere Gerechtigkeit in der Einen Welt (Die Botschaft Jesu vom Reich Gottes) Thema: Brot für die Welt (in Verbindung mit Wundergeschichten) - identifizieren Wundererzählungen als Möglichkeiten vom Reich Gottes zu sprechen (Wk) - erläutern die Bedeutung von Wundererzählungen als Orientierungsangebote für Menschen (Wk) - beschreiben den Gehalt von Wundertaten Jesu als Hoffnungsbotschaft (Dk) - erörtern die Realisierbarkeit ethischer Implikationen der Botschaft Jesu vom Reich Gottes (Uk) - beschreiben Beispiele für Ungerechtigkeit im Horizont der Einen Welt (Wk) - benennen Möglichkeiten des Einsatzes für weltweite Gerechtigkeit (Wk) - erläutern den Einsatz für Menschenwürde und Freiheit als Konsequenz der biblischen Rede von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen (Dk) - erklären den Einsatz für die gerechte Gestaltung der Lebensverhältnisse aller Menschen als Konsequenz des biblischen Verständnisses von Gerechtigkeit (Dk) - beurteilen gesellschaftliches Engagement ausgewählter Gruppen bzw. Projekte am Maßstab des biblischen Gerechtigkeitsbegriffs (Uk) - setzen sich vor dem Hintergrund des christlichen Einsatzes für die Würde des Menschen mit anderen sozial-ethischen Positionen auseinander und leiten daraus Konsequenzen für das eigene Verhalten ab (Hk) - setzen sich vor dem Hintergrund des jüdisch-christlichen Verständnisses von Menschenwürde und seinem universalen Geltungsanspruch argumentativ mit Vertretern anderer relativis-tischer ethischer Position auseinander und entwickeln dazu eine eigene Position (Hk) 12

13 Jahrgangsstufe 8 Inhaltsfeld 1 (in Verbindung mit Inhaltsfeld 4): Entwicklung einer eigenen religiösen Identität (Kirche und andere Formen religiöser Gemeinschaft) Reformatorische Grundeinsichten als Grundlagen der Lebensgestaltung Luther - (Calvin Hus) - benennen die bedingungslose Annahme des Menschen durch Gott als Grundlage evangelischen Glaubens und einer entsprechenden Lebensgestaltung (Wk) - beschreiben beispielhaft lebenspraktische Konsequenzen, die sich für evangelische Christen in Geschichte und Gegenwart aus reformatorischen Einsichten ergaben bzw. ergeben (Wk) - arbeiten Ausgangspunkt und Zielrichtungen der Einsichten Luthers als Hintergrund heutigen evangelischen Glaubensverständnisse heraus (Dk) - erläutern Organisationsformen von Kirche in Geschichte und Gegenwart und erklären das jeweils damit verbundene Selbstverständnis von Kirche (Dk) - erklären die Grundzüge der Reformation und das sich daraus entwickelnde Selbstverständnis der evangelischen Kirche (Dk) - erläutern die reformatorische Zuordnung von Freiheit und Verantwortung des einzelnen vor Gott als Grundlage heutiger evangelischer Lebensgestaltung (Dk) - prüfen verschiedene Erscheinungsformen von Kirche am Maßstab ihrer biblischen Begründung und des reformatorischen Anspruchs (Uk) - beurteilen die Relevanz reformatorischer Einsichten für christlichen Glauben und die Sicht auf das Leben und die Menschen heute (Uk) 13

14 Inhaltsfeld 3 (in Verbindung mit Inhaltsfeld 2): Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde (Christlicher Glaube als Lebensorientierung) Diakonie Einsatz für die Würde des Menschen (Die Botschaft Jesu vom Reich Gottes) Thema: Diakonie (in Verbindung mit Gleichnissen) - identifizieren Gleichnisse als Möglichkeiten vom Reich Gottes zu sprechen (Wk) - erläutern die Bedeutung von Gleichnissen als Orientierungsangebote für Menschen (Wk) - beschreiben den Gehalt der Gleichnisse Jesu als Hoffnungsbotschaft (Dk) - erörtern die Realisierbarkeit ethischer Implikationen der Botschaft Jesu vom Reich Gottes (Uk) - unterscheiden und beschreiben verschiedene Zielgruppen und Formen diakonischen Handelns (Wk) - identifizieren diakonisches Handeln als Ausdruck und Gestaltung christliche motivierter Nächstenliebe (Wk) - erläutern, auf welche Weise christlicher Glaube zum Einsatz für andere befreien kann (Dk) - erläutern den Einsatz für Menschenwürde und Freiheit als Konsequenz der biblischen Rede von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen (Dk) - erörtern persönliche und gesellschaftliche Konsequenzen einer am biblischen Freiheits- und Gerechtigkeitsbegriff und an der Wahrung der Menschenwürde orientierten Lebens- und Weltgestaltung (Uk) - beurteilen gesellschaftliches Engagement ausgewählter Gruppen bzw. Projekte am Maßstab des biblischen Gerechtigkeitsbegriffs (Uk) - setzen sich vor dem Hintergrund des christlichen Einsatzes für die Würde des Menschen mit anderen sozial-ethischen Positionen auseinander und leiten daraus Konsequenzen für das eigene Verhalten ab (Hk) 14

15 Inhaltsfeld 4: Thema: Kirche und andere Formen religiöser Gemeinschaft Kirche und religiöse Gemeinschaften im Wandel Kirche und religiöse Gemeinschaften - bis hin zu Sekten - im Wandel - unterscheiden Kirchen und andere religiöse Gemeinschaften hinsichtlich Gestalt, Funktion und religiöser Praxis vor dem Hintergrund ihres jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontextes (Wk) - beschreiben an Beispielen grundlegende Aspekte der Beziehung von Kirche zu Staat und Gesellschaft (Wk) - erläutern Organisationsformen von Kirche in Geschichte und Gegenwart und erklären das jeweils damit verbundene Selbstverständnis von Kirche (Dk) - beurteilen die Praxis religiöser und säkularer Gemeinschaften hinsichtlich ihres Beitrags für gelingendes Leben (Uk) 15

16 Jahrgangsstufe 9 Inhaltsfeld 2: Christlicher Glaube als Lebensorientierung Schwerpunktthemen: Der Hoffnungshorizont von Kreuz und Auferstehung Jesu Christi Die Botschaft Jesu vom Reich Gottes Der Hoffnungshorizont von Kreuz und Auferweckung Jesu Christi Die Botschaft Jesu vom Reich Gottes, insbesondere an Passagen der Bergpredigt - beschreiben historische Hintergründe der Kreuzigung Jesu (Wk) - unterscheiden historische von bekenntnishafter Rede von der Auferstehung (Wk) - identifizieren Passagen der Bergpredigt als Möglichkeiten vom Reich Gottes zu sprechen (Wk) - erläutern die Bedeutung von Passagen der Bergpredigt als Orientierungsangebote für Menschen (Wk) - deuten Abschnitte der Passionsgeschichte als Spiegelung menschlicher Grunderfahrungen (Dk) - deuten die Rede von der Auferstehung Jesu als Grundlage christlicher Hoffnung (Dk) - erklären an Beispielen aus der Bergpredigt, wie Jesus an die jüdische Tradition anknüpft und diese weiterentwickelt (Dk) - beurteilen zentrale Aussagen der Osterbotschaft hinsichtlich ihrer Gegenwartsrelevanz (Uk) - erörtern die Realisierbarkeit ethischer Implikationen der Botschaft Jesu vom Reich Gottes (Uk) - setzen sich mit der Frage der Umsetzbarkeit ausgewählter Passagen der Bergpredigt in der Gegenwart auseinander (Uk) - sind in interreligiösen Gesprächen auskunftsfähig bezüglich der Bedeutung von Person und Botschaft Jesu für Christen (Hk) 16

17 Inhaltsfeld 6: Religiöse Phänomene in Alltag und Kultur Religiöse Prägungen in Kultur, Gesellschaft und Staat Reaktionen der Kirche auf Kultur, Gesellschaft und Staat, insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus - identifizieren religiöse Symbole in Kultur und Gesellschaft (Wk) - beschreiben Formen der wechselseitigen Beeinflussung von Religion und Religionsgemeinschaften auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Geschichte und Gegenwart (Wk) - untersuchen und interpretieren die Verwendung religiöser Symbole in neuen Zuammenhängen (Dk) - unterscheiden Möglichkeiten legitimer und manipulativer Verwendung religiöser Symbole und Rituale (Dk) - erklären, warum sich Christen gegen Unrecht politisch engagieren und ggf. auch Widerstand leisten (Dk) - beurteilen die wechselseitigen Einflüsse von Religion und Gesellschaft, Kultur, Staat und Wirtschaft (Uk)-erörtern vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus Recht und Pflicht der Christen, totalitären Strukturen in Staat und Gesellschaft Widerstand entgegenzusetzen (Uk) 17

18 Inhaltsfeld 5: Thema: Religionen und Weltanschauungen im Dialog Auseinandersetzung mit Gott zwischen Bekenntnis, Indifferenz und Bestreitung Gespräch mit dem Atheismus - unterscheiden Aussagen über Gott von Bekenntnissen des Glaubens an Gott (Wk) - identifizieren die kritische Überprüfung von Gottesvorstellungen als Möglichkeit zur Korrektur und Vergewisserung von Glaubensüberzeugungen (Wk) - identifizieren verschiedene Formen der Bestreitung oder Infragestellung Gottes sowie seiner Funktionalisierung (Wk) - erläutern unterschiedliche Argumente der Bestreitung oder Infragestellung Gottes bzw. der Indifferenz (Dk) - untersuchen Argumente für die Bedeutung des Glaubens an Gott und stellen diese dar (Dk) - erklären die Bedeutung der Rede von der Unverfügbarkeit Gottes als Widerspruch gegenüber jeglicher Funktionalisierung für menschliche Zwecke, Wünsche und Interessen (Dk) - erläutern Zusammenhänge zwischen der Frage nach Sinn und Selbstverständnis des Menschen und religiösen bzw. säkularen Weltanschauungen (Dk) - erörtern und beurteilen Argumente für und gegen den Glauben an Gott (Uk) - bewerten die Überzeugungskraft der biblisch-theologischen Rede von der Unverfügbarkeit Gottes (Uk) 18

19 Nachwort: Qualitätssicherung und Evaluation Das schulinterne Curriculum stellt keine starre Größe dar, sondern ist als lebendes Dokument zu betrachten. Dementsprechend sind die Inhalte stetig zu überprüfen, um gegebenenfalls Modifikationen vornehmen zu können. Die Fachkonferenz als professionelle Lerngemeinschaft trägt durch diesen Prozess zur Qualitätsentwicklung und damit zur Qualitätssicherung des Faches bei. Die Fachschaft evaluiert die unterrichtliche Umsetzung des schulinternen Curriculums und prüft zum Beispiel die Verteilung der Unterrichtsvorhaben auf die Halbjahre, ihre Gestaltung sowie die Leistungsfähigkeit der Kompetenzsicherungsaufgabe. Die Evaluation erfolgt jährlich. In der Fachkonferenz werden die Erfahrungen in der Fachkonferenz gesammelt, bewertet und eventuell notwendige Konsequenzen formuliert. Der vorliegende Bogen (vgl. S. 20) wird als Instrument einer solchen Bilanzierung genutzt. 19

20 Anhang: Evaluationsbogen Kriterien Ist-Zustand Auffälligkeiten Änderungen / Konsequenzen / Perspektivplanung Wer (verantwortlich) Bis wann (Zeitrahmen) Jahrgangsstufe Unterrichtsvorhaben [(Schwerpunkt-)Thema] 5 Gottesvorstellungen im Lebenslauf 5 Lebensangebote von Jesus von Nazareth 5 Propheten damals und heute 5 Verantwortung für die Welt als Gottes Schöpfung 5 Allgemein: Verteilung, zeitlicher Umfang, KSA 6 Kirche in konfessioneller Vielfalt 6 Der Glaube an Gott in den abrahamitischen Religionen... 6 Ausdrucksformen von Religion im Lebens- und Jahreslauf 6 Allgemein: Verteilung, zeitlicher Umfang, KSA 7 Hinduismus und Buddhismus (Naturreligionen) 7 Bilder von Männern und Frauen als Identifikationsangebote 20

21 7 Brot für die Welt (in Verbindung mit Wundergeschichten) 7 Allgemein: Verteilung, zeitlicher Umfang, KSA 8 Luther 8 Diakonie (in Verbindung mit Gleichnissen) 8 Kirche und religiöse Gemeinschaften im Wandel bis hin zu Sekten 8 Allgemein: Verteilung, zeitlicher Umfang, KSA 9 Der Hoffnungshorizont von Kreuz und Auferweckung Jesu Christi 9 Die Botschaft Jesu vom Reich Gottes, insbesondere an Passagen der Bergpredigt 9 Reaktionen der Kirche auf Kultur, Gesellschaft und Staat, insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus 9 Auseinandersetzung mit Gott zwischen Bekenntnis, Indifferenz und Bestreitung 9 Allgemein: Verteilung, zeitlicher Umfang, KSA 21