Lexikalisch-semantische und Satz-semantische Störungsmerkmale

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1 Referentin: Henrieke Wichert Seminar: Störungen der kindlichen Sprachentwicklung Dozentin: Prof. Dr. Petra Schulz Lexikalisch-semantische und Satz-semantische Störungsmerkmale

2 Gliederung I. Lexikalisch-semantische Störungsmerkmale Am Beispiel des fast mappings II. Satz-semantische Störungsmerkmale Am Beispiel von exhaustiven w-fragen III. Aktivierung

3 Lexikalisch-semantische Störungsmerkmale (die Struktur des Lexikons und die Bedeutung von Wörtern)

4 Definition Lexikalische Störung unterteilt in: 1. Wortschatzdefizit beschränktes Lexikon mit wenig Worteinträgen 2. Wortfindungsstörung Abruf von Wortformen gelingt nicht Diskrepanz zwischen Verständnis- und Produktionsleistung

5 Die Sprachproduktion Falsche Antworten, bei Frage nach Worten Unvollständige Phrasen Ersetzungen Neologismen ( Fahrmaschine statt Auto) Paraphrasien (Umschreibung eines Wortes) Wiederholungen Vermeidungsverhalten bis Schweigen

6 Das Lexikon Das Lexikon entwickelt sich mit Hilfe von Verarbeitungsprozessen fast mapping (erste Repräsentation neuer Wörter) Im Aufbau des mentalen Lexikons können Fehler entstehen defizitäre Repräsentation

7 fast mapping im lexikalischen Erwerb (unauffällig) Erwerb eines neuen Wortes: maliges Hören eines Wortes 2. erste Repräsentation des Wortes im Lexikon 3. Vernetzung zwischen der neuen Repräsentation und vorhandenen Strukturen 4. erweiterte Speicherung des Wortes typische Items sind Aktionsverben wie rollen

8 Repräsentationsdefizite 1. Wortschatzdefizit zu wenig Wörter aus dem Input übernommen (quantitativ) 2. andere Störungsbilder lexikalische Informationen werden schlecht aus dem Input isoliert, eingebunden oder vernetzt (qualitativ)

9 Studie zu fast mapping (Rothweiler) Frage: Sind die fast mapping und Speicherleistungen von Kindern mit SSES schlechter als von sprachunauffälligen Kindern? Versuchsanordnung: 2 Zeichentrickfilme mit einer Geschichte mit 14 neuen Kunstwörtern zu Objekten Zwei mal in einer Woche; beim 2. Mal Sachverständigenrat Nach Tagen 2. Verständnisvollst Überprüfung der dauerhaften Speicherung 3 Wortschatztests; Prüfung von 50 Items

10 Studie zu fast mapping (Rothweiler) Versuchspersonen 8 sprachunauffällige Kinder zw. 3;11-6;0 Jahren 11 Kinder mit SSES zwischen 4;11-7;11 Jahren sign. Unterschied der Wortschatzleistungen Versuchsmaterial 5minütige Filme mit dem Maulwurf + Erzähltext keinen besondere Betonung von Begriffen 14 Zielwörter: 6 Objektnomen, 4 Aktionsverben, 4 Adjektive (alle 5-6 Mal)

11 Ergebnisse Wortschatzleistung Nur bedingter Zusammenhang zwischen Sprachauffälligkeit und Wortschatzdefizit Lerneffekt Beide Gruppen hatten eindeutigen Lerneffekt fast mapping Ergebnisse Kinder mit SSES sind signifikant schlechter, als die schlechtesten der SU Gruppe

12 Folgerung Alle Kinder verwenden fast mapping Probleme: Qualität der Repräsentation Langzeitspeicherung des neuen Wortes Annahme: Kinder mit SSES können sich nicht von der mutual exclusivity assumoption lösen Die Inputfrequenz muss erhöht werden um gleiche Ergebnisse zu erzielen

13 Satz-semantische Störungsmerkmale (Bedeutung von Einheiten von Wörtern)

14 Allgemeines SSES ist eine heterogene Funktionsstörung, die auf verschiedenen Ebenen auftreten kann Studie nach Schulz Betrachtung der Defizite auf der Ebene der Satzsemantik Phänomene 1. Telizität 2. exhaustive w-fragen

15 exhaustive w-fragen Unterteilung Einzelne exhaustive w-fragen Overte exhaustive w-fragen (mit alles) Gepaarte exhaustive w-fragen Sprachunauffällige Kinder erlernen ab ca. 5 Jahren Exhaustivität Kinder mit SSES erst ab dem 7. Lebensjahr, gepaarte sogar erst ab dem 9. Lebensjahr

16 Die Studie Ziel: Können Kinder mit SSES Antwortlisten erstellen? VP: jeweils 20 Kinder mit SSES, sprachnormale und Erwachsene (Kontrollgruppe) VM: Frage-mit-Bild-Aufgabe (jeweils 5 Fragen pro Möglichkeit) Ergebnisse SSES: Nur overte w-fragen zielgerecht beantwortet Einzelne w-fragen von 75% gelöst Gepaarte w-fragen von 49% gelöst

17 Ergebnisse wenn exhaustive Markierungen im Verborgenen liegen Schwierigkeiten in der Interpretation Mangel in der semantischen Repräsentation, die richtige Erkennung von Exhaustivität nicht zulässt Keine Störung im Verstehen oder sonstigem, da multiple w-fragen zielgerecht beantwortet werden Kinder mit SSES haben ein asymmetrisches Leistungsmuster

18 Aktivierung Wer hat vier Beine? Was würden - Kinder mit einem lexikalisch-semantischen Defizit antworten? - Kinder mit einem Satzsemantischen Defizit antworten?

19 Quellen Rothweiler, M. (2001). Wortschatz und Störungen des lexikalischen Erwerbs bei spezifisch sprachentwicklungsgestörten Kindern. Heidelberg: Winter (Edition S). Rothweiler, M. (1999). Neue Ergebnisse zum fast mapping bei sprachnormalen und bei sprachentwickungsgestörten Kindern. In J. Meibauer & M. Rothweiler (Hrsg.), Das Lexikon im Spracherwerb (S ). Tübingen: A. Francke Verlag. Schulz, P. (2010). Some notes on semantics and SLI. In A. Castro et al. (Eds.), Language Acquisition and Development. Proceedings of GALA Cambridge Scholars Press, Cambridge.

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