Wirkungsorientierte Steuerung und Evaluation von Hilfen zur Erziehung im WIMES-Web-Portal. Handbuch

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1 Wirkungsorientierte Steuerung und Evaluation von Hilfen zur Erziehung im WIMES-Web-Portal Handbuch für WIMES-Nutzer und Administratoren

2 Kapitel 1 Wirkungsevaluation mit WIMES Kapitel 2 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Kapitel 3 WIMES-Dimensionen: Grundmodul Kapitel 4 WIMES-Dimensionen: MuKi-Modul Kapitel 5 WIMES-Dimensionen: KCD-Modul Kapitel 6 WIMES-Klientenbefragung Kapitel 7 Wirkungsberichte Kapitel 8 Fallsteuerung mit WIMESplus (in Arbeit) Kapitel 9 Administration

3 Kapitel 1 Wirkungsevaluation mit WIMES Stand: September 2014 / Programmversion

4 WIMES-Handbuch Inhaltsverzeichnis 1. Wissenschaftliche Grundlagen Was ist Evaluation? Definition: Wirkung und Wirksamkeit (am Beispiel Hilfen zur Erziehung) Die Messung von Wirkungen und Wirksamkeit Das Evaluationsdesign Evidenz für Wirksamkeit Anwendungsbereich von WIMES Qualitätsentwicklung in der Jugendhilfe Steuerung von Hilfen zur Erziehung im Einzelfall Wirkungsforschung Vorteile und Nutzen der WIMES-Methode Standardisierung zur besseren Vergleichbarkeit Komplexitätsreduktion ohne Trivialisierung Stand: September 2014 / Programmversion

5 Wirkungsevaluation mit WIMES 1. Wissenschaftliche Grundlagen 1.1. Was ist Evaluation? Evaluation ist die wissenschaftliche Erforschung und Bewertung der Eignung eines Programmes, eines Projektes oder ganz allgemein eines Systems zur Erreichung von Zielen. Wissenschaftlich heißt in diesem Zusammenhang, dass die Begriffe, Modelle und Methoden fundiert und transparent sind. Es heißt nicht, dass objektive Wahrheiten enthüllt werden, sondern dass die Rede über den Gegenstand und die Grundlage für die Urteile überprüfbar sind. Im Bereich der sozialen Arbeit werden Untersuchungsmethoden der empirischen Sozialforschung herangezogen. Im Gegensatz zur Grundlagenforschung, die zu übergreifenden, allgemeinen Erkenntnissen führen soll, ist Evaluation immer spezifisch und kontextgebunden. Das Ziel der Evaluation ist primär auf die Bewertung und Verbesserung konkreter Praxis ausgerichtet. Darüber hinaus können Evaluationsergebnisse auch zu verallgemeinernden Erkenntnissen führen (Metastudien, Praxisforschung). Mittels Evaluation sind Kausal- und Bedingungsmodelle in der Regel nicht zu erstellen. Die Erforschung von Wirkfaktoren kann nur in kontrollierten wissenschaftlichen Experimenten oder Feldversuchen erreicht werden. Evaluation erbringt allenfalls als Nebenprodukt Hinweise und Hypothesen über Wirkzusammenhänge. WIMES greift aus dem breiten Spektrum von Evaluationsfragestellungen die Frage nach der Wirksamkeit heraus. Im Zusammenhang mit dem Qualitätsmanagement sozialer Dienstleistungen wird also die Ergebnisqualität aus der Sicht der Adressaten untersucht. Diese legitimiert letztlich die Sinnhaftigkeit sozialer Arbeit und sollte der entscheidende Maßstab für den Nutzwert eines Hilfeangebotes sein Definition: Wirkung und Wirksamkeit (am Beispiel Hilfen zur Erziehung) Wirkung Die Wirkung einer Intervention ist die erreichte gewünschte Veränderung eines problematischen Zustandes oder Prozesses, die mit hinreichender Plausibilität auf diese Intervention zurückzuführen ist. Was als hinreichend plausibel angesehen werden kann, wird im nächsten Kapitel erklärt. Um mit dieser Definition arbeiten zu können, muss festgelegt sein, um welches Problem es geht und welches die gewünschte Änderung(srichtung) ist. Im Falle von Hilfen zur Erziehung ist der Ausgangspunkt ein erzieherischer Bedarf und eine Beeinträchtigung oder sogar Gefährdung des Kindeswohls. Mit Hilfen zur Erziehung werden drei Zielrichtungen verfolgt (nach 1 SGB VIII): 1. Die Grundrechte von Kindern und Jugendlichen sollen sichergestellt werden, besonders wenn das Wohl von jungen Menschen nicht gewährleistet oder gefährdet ist. Unabhängig von konkreten Hilfeplanzielen, auf die sich Akteure einigen, müssen die Basisbedürfnisse von jungen Menschen beachtet werden. Stand: September 2014 / Programmversion

6 WIMES-Handbuch 2. Die Eltern sind darin zu unterstützen, für ihre Kinder zu sorgen und sie zu erziehen. Dazu gehört die Verbesserung der familieninternen Kommunikation und der Erziehungskompetenz ebenso wie die gesellschaftliche Integration der Familie und die Erschließung sozialräumlicher Ressourcen. 3. Die Entwicklung des jungen Menschen soll gefördert werden. Dabei soll erreicht werden, dass er befähigt wird, positive Lern- und Sozialhaltungen zu entwickeln und ein erfülltes Leben zu führen. In allen drei Feldern sind die Grundbedürfnisse von Menschen zu berücksichtigen. Nach (Covey, 1995) unterscheiden wir vier Arten von Bedürfnissen: o physische (to live): Nahrung, Kleidung und ein sicherer Ort, o psychosoziale (to love): Zugehörigkeit, Kontinuität, Kommunikation, Liebe, o mentale (to learn): Wissen erwerben, Fertigkeiten entwickeln, Probleme lösen, gestalten, o spirituelle (to leave a legacy): Sinn finden, Schönes erleben, Gutes tun. physisch psychosozial geistig mental Wenn alle vier Bedürfnisse befriedigt werden, kann der Mensch sich entwickeln, produktiv tätig werden und sein Leben als erfüllt erleben. Wenn eine dieser Dimensionen defizitär ist, setzt er alle Energie daran, nach Befriedigung zu suchen oder sich Kompensationen zu verschaffen, auch zu Lasten der anderen Dimensionen. WIMES reduziert die Hilfen zur Erziehung also nicht auf das Erreichen smarter Ziele (innerhalb der Hilfeplanung spielen diese trotzdem eine wichtige Rolle), sondern sieht eine Wirkung dann gegeben, wenn der erzieherische Bedarf insgesamt abnimmt. Positiv formuliert ist eine Hilfe dann wirksam, wenn sie Rechte von jungen Menschen einlöst, wenn sie Menschen stark macht, ihr Leben selbstbestimmt und glücklich zu führen, wenn sie die gesellschaftliche Integration der Hilfeadressaten verbessert und die Zukunftschancen junger Menschen erhöht. Aus Fachkreisen wird der WIMES-Methode manchmal vorgeworfen, dass sie die Ressourcenorientierung, Lösungsorientierung und Sozialraumorientierung als Leitideen moderner Sozialarbeit nicht aufnehme, sondern weiter von Problemen spreche. Ausgangspunkt der Wirkungsdefinition ist bei WIMES tatsächlich die Feststellung eines Problems. Die Umschreibung des Ausgangspunktes als Ressourcenmangel oder fehlender Lösungskompetenz halten wir für nicht sinnvoll, weil sie im Sprachgebrauch der Adressaten und der Gesellschaft nicht vorkommen. Evaluation muss allgemein verständlich sein. Dennoch ist WIMES anschlussfähig an die Sozialraumorientierung und es widerspricht auch nicht der Lösungsorientierung sozialer Arbeit. Die Lösung liegt im Zugewinn von Ressourcen, die möglichst im Sozialraum erschlossen werden sollen. Dieses gehört aber in das Feld sozialpädagogischen Fallverstehens und des methodischen Vorgehens. WIMES will keinen Einfluss auf das diagnostische Fallverstehen oder die Vorgehensweise bei der Durchführung der Hilfe nehmen. Das alleinige Ziel von WIMES ist, Wirkungen im oben definierten Sinne festzustellen. Wirksamkeit Der Unterscheidung zwischen Wirkung und Wirksamkeit ist bei der Evaluation von HzE sehr wichtig. Wirkung ist die Veränderung im Einzelfall, die erst am Ende feststellbar ist. Die Wirksamkeit einer Hilfe ist das Ausmaß erzielter Wirkungen im Verhältnis zu den gesetzten Zielen. In Kombination zwischen der Definition von Evaluation müsste es eigentlich Wirksamkeitsevaluation heißen. Ob im Einzelfall eine Veränderung auf die Intervention zurückzuführen ist oder an anderen Begleitumständen oder an verborgenen Wirkfaktoren gelegen hat, lässt sich im Nachhinein nicht feststellen. Eine nachträgliche Feststellung der Veränderung und deren Rückführung auf die Hilfe würde für die Zukunft ohnehin nichts nützen, weil ein spezifischer Fall in dieser Weise nicht noch einmal auftreten wird. Interessant für die Steuerung von Hilfen und für die Qualitätsentwicklung der Jugendhilfe ist hingegen die Wirksamkeit der Angebote und Jugendhilfesysteme. Synonym benutzen wir auch den Begriff Effektivität. Bevor eine Hilfe instal- 4 Stand: September 2014 / Programmversion

7 Wirkungsevaluation mit WIMES liert wird, ist deren zukünftige Wirkung ungewiss. Es kann lediglich angegeben werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit bei welcher Ausgangslage mit einer positiven Entwicklung gerechnet werden kann. Indikatoren für Wirksamkeit können für die Qualitätsentwicklung, für Planungsentscheidungen auf der Makro- und Mesoebene (politische und organisationale Steuerung) und für die Mikroebene der Einzelfallsteuerung genutzt werden. Die Entscheidungsgrundlage in komplexen lebenden Systemen kann immer nur auf der Basis von Wahrscheinlichkeiten (Risiken, Chancen) gefällt werden. Um überhaupt planen und steuern zu können, brauchen wir also einigermaßen fundierte Schätzer für die Effektivität von Interventionen (davon im Abschnitt 1.3 und 1.4 mehr) Die Messung von Wirkungen und Wirksamkeit Empirische Sozialforschung und somit auch die Wirkungsevaluation muss komplexe und weiche Sachverhalte messbar machen. Messung bedeutet hier etwas anderes als in Physik und Technik. Messungen im Bereich sozialer und psychischer Sachverhalte können nur ungefähr abgeschätzt werden. Die Subjektivität der Beurteiler hat naturgemäß einen großen Einfluss. Die empirische Sozialforschung arbeitet mit Skalen, deren einzelne Punkte Eigenschaften der untersuchten Objekte oder Prozesse entsprechen. WIMES arbeitet mit einer 7-Punkte-Skala (4 Haupt- und 3 Zwischenpunkte, wenn eine Entscheidung zwischen den Hauptpunkten nicht zu treffen ist). Höhere Skalenwerte bedeuten dabei höhere Problembelastungen. Wenn das Verfahren sorgfältig angewendet wird, können auch die Differenzen zwischen den Skalenpunkten interpretiert werden (Intervallskala). Das heißt, dass der Unterschied zwischen den Skalenpunkten 2 und 4 genauso groß ist wie zwischen 4 und 6. Auf keinen Fall kann die WIMES-Skala als eine Verhältnisskala angesehen werden. Eine Problembelastung mit dem Wert 4 ist nicht doppelt so gravierend wie die mit einer 2. Im Gegensatz zu vielen anderen Skalen begnügen wir uns nicht damit, nur die Extreme zu kennzeichnen und die Differenzierungen dazwischen einem subjektiven Maßstab zu überlassen. Die Werte 1, 3, 5 und 7 werden durch charakterisierende Beschreibungen geankert. Im Einzelfall muss es keine völlige Übereinstimmung zwischen den Ankerbeispielen und den tatsächlichen Merkmalen geben. Gefragt wird jeweils nach der besten Übereinstimmung. Untersuchungen zu Reliabilität haben ergeben, dass 80 % der Beurteiler bei einem beschriebenen Fall auf den gleichen Skalenpunkt setzen. Auch das Reliabilitätsmaß Cronbach s Alpha weist mit Werten zwischen 0,8 und 0,9 eine sehr gute Messqualität aus. Diese hängt natürlich immer davon ab, ob der Beurteiler über die nötigen Informationen verfügt und ob er das Verfahren sorgfältig anwendet. Ob diese Sorgfalt angewandt wurde, lässt sich bei den Auswertungen prüfen. Um die Wirkungen von Hilfen zur Erziehung abzubilden, bedarf es mehrerer Skalen (Dimensionen), da die Bedarfe in unterschiedlichen Lebens- und Persönlichkeitsbereichen liegen können. Die Zahl der Dimensionen ist nach oben im Prinzip nicht begrenzt. Eine einzelne Dimension wäre sicherlich zu vereinfachend. Zwischen den möglichen Differenzierungen zwischen zwei und hunderten von Dimensionen haben wir uns für 12 Dimensionen entschieden. Diese Zahl ist das Ergebnis von Praxisversuchen (die Vorläuferversionen hatten 16 bzw. 9 Dimensionen). Mit zwölf Dimensionen lässt sich der Bedarf bei erzieherischen Hilfen hinreichend genau differenzieren. Eine Erhöhung der Anzahl führt nicht zu genaueren Ergebnissen, weil die Arbeits- und Aufmerksamkeitsbelastung der Beurteiler schnell ansteigt. Außerdem sind die Ergebnisse der Evaluation ab einem kritischen Punkt kognitiv nicht mehr zu verarbeiten. Mit den WIMES-Dimensionen schaffen wir ein Messinstrument auf einem mittleren Abstraktionsniveau, das die wesentlichen Ziele von Hilfen zu Erziehung abdeckt, das praktikabel ist und für Außenstehende verständlich und wesentlich. Die WIMES-Methode nutzt übrigens noch andere Skalen und Kategorisierung (Nominalskalen), die sich aber für den Nutzer unmittelbar erschließen und deswegen hier nicht weiter kommentiert werden Das Evaluationsdesign Nach unserer Definition von Wirkung geht es um die Veränderung im Laufe einer Intervention. Wir brauchen also mindestens zwei Messpunkte: Zu Beginn der Hilfe wird der Ausgangsbedarf eingeschätzt. Zum Ende der Hilfe wird der erreichte Status an Kompetenzen und anderen Ressourcen eingeschätzt. Die Differenz zwischen Ende und Anfang ist das Wirkungsmaß. Erwünscht ist die Abnahme der Problembelastungen, also des Bedarfs. Aus diesem Grund sind Negativ-Differenzen das angestrebte Ergebnis. Weitere Messpunkte im Verlauf der Hilfe sind möglich und bei längeren Hilfeverläufen auch nötig, weil die Zielsetzungen im Verlauf einer Hilfe sich wahrscheinlich ändern. Retrospektive Einschätzungen am Ende einer Hilfe sind sehr ungenau. Die Erinnerung an den Eingangsstatus und an die Zielsetzung verblasst mit der Zeit. An ihre Stelle treten Verklärungen oder Dramatisierungen der Vergangenheit, mit denen dann der erreichte Zustand verglichen wird. Aus diesem Grund setzt WIMES ein prospektives Verlaufsverfahren ein. Die Hilfen werden von Beginn zum Ende dokumentierend begleitet, wobei es wichtig ist, die Maßstäbe der Bewer- Stand: September 2014 / Programmversion

8 WIMES-Handbuch tung im Verlauf der Hilfe nicht zu wechseln. Die genaue Beachtung des Bewertungsmaßstabes und die genaue Einhaltung des Dokumentationsstandards sind unabdingbar für valide Ergebnisse. Der entscheidende Nachteil einer prospektiven Evaluation liegt in dem Verstreichen der Zeit. Bis ein Evaluationsergebnis vorliegt, braucht es die Zeit des längsten Fallverlaufes aller Fälle in der Stichprobe. Dieses kann mehrere Jahre dauern. Evaluation ist aber auf zeitnahe Erkenntnisse angewiesen, um für die untersuchte Praxis relevant zu werden. WIMES setzt darum auf eine Kombination von Längsschnittdesign (Nachverfolgung der Fälle über die gesamte Dauer) und Querschnittdesign (quasi-experimentelles Design; Vergleich der Neufälle mit den abgeschlossenen Fällen innerhalb eines Jahreszeitraums). Letztere hat den Vorteil, dass direkt nach der Datenerfassung eine Rückmeldung über die Effektivität erfolgt. Die Fragestellung ist vereinfacht: Verlassen die Klienten das Hilfesystem in einem besseren Zustand als sie in das System eingetreten sind. Voraussetzung für das Funktionieren des Querschnittdesigns ist, dass die Problembelastungen der beendeten Fälle ungefähr denen der Neufälle entsprechen. Mehrere Vergleiche zwischen Evaluationsergebnissen nach dem Querschnittdesign und einem späteren Längsschnittergebnis zeigen, dass es kaum Abweichungen gibt, und dass das Querschnittdesign einen guten Schätzer für die Effektivität eines Hilfeangebotes liefert. Zeit Untersuchungsdesign vorher? Maßnahme am Ende unabh. Stichpr. quasi-experimentelles Design prospektive Feldstudie vorher e/l/s Sep-08 später prospektive Feldstudie gebundene Stichpr. Maßnahme am Ende später 1.5. Evidenz für Wirksamkeit Wirksamkeitsnachweise erfordern die statistische Analyse einer ausreichend großen Stichprobe von Einzelfällen. Die statistische Zuverlässigkeit (Signifikanz) der Befunde steigt mit der Größe der Stichprobe und mit der Größe des Effektes. Um Effekte nachzuweisen, bedarf es mindestens einer Stichprobengröße von 20. Bei kleineren Stichproben kann es geschehen, dass durch eine unglückliche Auswahl der Fälle möglicherweise überzufällig viele Misserfolge oder Erfolge gesammelt werden. Ab 20 Fällen lässt sich eine große Effektstärke bereits statistisch signifikant nachweisen. Besser ist es, eine Stichprobengröße von 40 Fällen anzustreben. Oberhalb dieser Stichprobengröße gibt es meistens kaum noch nennenswerte Veränderungen in den Gesamtergebnissen. Dennoch weisen wir die WIMES-Nutzer darauf hin, dass es in jedem Fall gut ist, eine Gesamterhebung zu machen, weil möglicherweise bereits bei der selektiven Datenerhebung ein verzerrender Effekt eintritt, indem beispielsweise abgebrochene oder krisenhafte Verläufe nicht mehr bis zum Ende dokumentiert werden. Die Folge wäre dann eine Überschätzung der Effektivität. Um kleinere Effekte nachzuweisen, bedarf es einer Stichprobengröße von 50 und mehr. Wir weisen allerdings darauf hin, dass es wenig Sinn macht, riesige Datensätze auf kleinste Effekte hin zu durchforsten (Data-Fishing), weil man bei Hilfen zur Erziehung berechtigt erwarten darf, dass die durchschnittlichen Effekte nicht nur minimal sind. Als Indikatoren für die Wirksamkeit stellen wir in einem Standardbericht (ausführlich im Abschnitt 7) dar: Bedarfslagen am Anfang in der Gegenüberstellung zum Status Am Ende, 6 Stand: September 2014 / Programmversion

9 Wirkungsevaluation mit WIMES Effektstärken nach Cohen s d, subjektive Zielerreichungseinschätzung am Ende bezogen auf die Ziele der Gesamthilfe, bezogen auf die Entwicklung in der Familie, beim jungen Menschen und in dessen Umfeld. Abbruchquote Bewertung der Folgen Die Effekte werden jeweils dimensionsweise ausgewertet und in Form von Wirkungsprofilen dargestellt. In einer Längsschnittauswertung ist es möglich, den Anteil in der Klientenpopulation zu bestimmen, bei denen es zu substantiellen oder deutlichen Veränderungen gekommen ist versus solchen, bei denen es zu einer Verschlimmerung der Bedarfslagen geführt hat. Beachtet werden muss, dass es auch Fälle gibt, bei denen eine Nicht-Verschlechterung bereits ein Erfolg ist. Dieses müsste bei der Zielsetzung der Hilfen allerdings am Anfang mit vermerkt werden. Das ist hauptsächlich dann der Fall, wenn es um ein Clearing geht, bei dem das Ziel zunächst keine Problemlösung, sondern ein Problemverstehen ist. Deswegen sind hier die Wirkungsindikatoren anders aufgebaut und beziehen sich auf die Erfolge im Fallverstehen und auf die Sicherstellung des Kinderschutzes. Das gleiche könnte auch bei Mutter-Kind-Hilfen der Fall sein, bei denen es möglicherweise nicht darum geht, die Lebenssituation zu verbessern, sondern zunächst einmal das Kindeswohl und das Zusammenbleiben von Mutter und Kind zu sichern. Auch manche familienbezogenen ambulanten Hilfen sind dafür eingesetzt sicherzustellen, dass in einer extremen Belastungslage dem Kind nichts passiert. In der Regel geht es allerdings schon um den Zugewinn an Kompetenzen und Ressourcen und den Zuwachs an Rechten und Sicherheit. Die Wirksamkeit wird differenziert nach unterschiedlichen Hilfesettings, nach unterschiedlichen Aufgabenstellungen und nach Klientenmerkmalen ausgewertet. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, dass es eine Gesamterhebung gibt, weil bei differenzierten Untergruppen sehr schnell die Untergrenze der aussagekräftigen Stichprobe erreicht ist, beispielsweise bei der Analyse von intensiven, stationären Hilfen für Mädchen ab 14 Jahre. Es sei hier noch darauf hingewiesen, dass über den Standardbericht hinaus mittels einer multivariaten Auswertung mittels SPSS weitergehende Fragestellungen beantwortet werden können. Dem Kunden stehen für eigene Auswertungen die gesamten Rohdaten in Form einer Excel-Tabelle zur Verfügung. Wenn unsere Kunden selbst mit SPSS arbeiten, liefern wir eine SPSS-Datenbank mit allen Datenniveaus, Labeln und Missing Values. 2. Anwendungsbereich von WIMES 2.1. Qualitätsentwicklung in der Jugendhilfe WIMES unterstützt das Ziel, Qualitätsentwicklung in der Jugendhilfe durch die Dokumentation und wissenschaftliche Auswertung von Informationen zur Ergebnisqualität zu unterstützen. Mit der gesetzlichen Novellierung im Zusammenhang mit dem Bundeskinderschutzgesetz ist in den 79 / 79a SGB VIII noch einmal betont worden, dass die Qualitätsentwicklung in der Jugendhilfe ein zwingendes Erfordernis ist, für das die Jugendämter die Verantwortung tragen. Bei den stationären Hilfen ist dieses Erfordernis bereits seit 1998 im 78a ff verankert. Gefordert wird, dass die Qualität sich an definierten Standards ausrichtet und dass Verfahren sicherstellen, dass diese Qualität erbracht wird. WIMES liefert einen erprobten Standard zur Untermauerung des wirkungsorientierten Qualitätsentwicklungsprozesses mit Daten und Fakten. Da Qualitätsentwicklung mitunter sehr lange darin verharrt, die Strukturen und die Prozesse zu diskutieren, haben wir mit WIMES einen neuen Schwerpunkt gesetzt. WIMES basiert darauf, dass die Ergebnisse für Hilfeadressaten im Fokus stehen. Die geeignete Prozess- und Strukturqualität lässt sich nur danach bestimmen, ob sie geeignet ist, einen Nutzen für die Klienten und die Gesellschaft insgesamt zu entfalten Steuerung von Hilfen zur Erziehung im Einzelfall Durch die webgestützte Dokumentation des Hilfeverlaufs von der Anfangsbedarfseinschätzung bis zur Bewertung des Ergebnisses am Ende kann WIMES auch zur Qualitätssicherung des Hilfeprozesses eingesetzt werden. Es gilt inzwischen als unbestrittenes Erfordernis, dass eine Hilfe mit einer genauen Einschätzung der Bedarfslage und der Ressourcen beginnen sollte und dass es die Kunst der Hilfesteuerung ist, auf der einen Seite den roten Faden zu halten und auf die Zielsetzung der Hilfe hin zu steuern. Auf der anderen Seite muss der Prozess so flexibel sein, dass Bedarfe, die im Hilfeverlauf auftauchen Berücksichtigung finden und gegebenenfalls zu einer Anpassung der Zielsetzung und des Settings führen. Außerdem ist es ratsam eine Art Frühwarnsystem zu etablieren, bei dem frühzeitig festgestellt werden kann, ob die Gelingenswahrscheinlichkeit absinkt und ob nicht gegebenenfalls steuernd und korrigierend eingeschritten werden muss. Stand: September 2014 / Programmversion

10 WIMES-Handbuch Darüber hinaus liefert WIMES auch einen Beitrag zur Sicherung des Kindeswohls, weil über den gesamten Verlauf immer wieder eine Einschätzung abgefordert wird, ob die Hilfe sich im Leistungsbereich bewegt oder ob es sich um einen Fall in der Grauzone oder gar im Gefährdungsbereich handelt. Für diese Abfragen gibt es Erinnerungsmails, wenn vereinbarte Zeiten überschritten sind. Außerdem sichert WIMES eine dichte Kooperation zwischen den Leistungserbringern und den Leistungsträgern, falls diese das Verfahren in Kooperation einsetzen Wirkungsforschung Wir haben eingangs deutlich gemacht, dass mittels WIMES keine Forschung im engeren Sinne betrieben wird. Die Evaluationsanforderungen beziehen sich auf die Verbesserung konkreter Praxis. Dennoch gibt es auch die Möglichkeit, bestimmte Fragestellungen mit einem Forschungsdesign gezielt zu erkunden. Dazu bedarf es zunächst einer plausiblen Hypothese, die Unterschiede oder Zusammenhänge oder ausgebliebene Wirkungen erklären würden. Mittels der Erhebung zusätzlicher Daten oder mittels des Zusammenführens der WIMES-Daten mit anderen Datenbanken des Anwenders oder über die Verknüpfung mit Daten aus Aktenanalysen oder Befragungen beteiligter Akteure können die Hypothesen überprüft werden. Praxisforschung ist mit einem gewissen Aufwand verbunden, der mit WIMES reduziert wird, indem die abhängige Variable Wirksamkeit bereits definiert und erhoben ist. Auch hierfür ist es hilfreich, dass es einen einrichtungs- oder institutionsübergreifenden Standard gibt, weil dadurch Daten mehrerer Institutionen zusammengeführt werden können. Als ein Beispiel einer einrichtungsübergreifenden, bundesweiten Forschung sei hier auf die ABIE Studie hingewiesen, die Ursachen und Begleitumstände von stationären Abbrüchen empirisch untersuch hat (Tornow & Ziegler, 2012). 3. Vorteile und Nutzen der WIMES-Methode 3.1. Standardisierung zur besseren Vergleichbarkeit In der sozialen Arbeit wird dem Versuch einer Standardisierung eher mit Skepsis begegnet mit dem Hinweis darauf, dass erstens, die Komplexität des Falles eine Vereinheitlichung nicht zulasse und dass zweitens, die Beteiligung der Hilfeadressaten zu jeweils sehr individuellen Lösungen führt. Wir möchten hierzu ausdrücklich darauf hinweisen, dass WIMES keine Standardisierung sozialer Arbeit betreiben möchte, sondern lediglich einen Dokumentationsstandard anbietet. Ohne eine eindeutige Skalierung der Informationen lässt sich eine Zusammenführung der einzelnen Fälle nicht erreichen, ohne die wiederum eine quantitative Erforschung der Wirksamkeit nicht möglich ist. Einen zweiten Vorteil einer Standardisierung der Dokumentation sehen wir darin, dass einzelne Institutionen oder Methoden nunmehr in einen Vergleich zu anderen Institutionen oder anderen Methoden gebracht werden können. Es ist sehr schwierig, für soziale Arbeit Maßstäbe für erreichbare Wirksamkeit zu ermitteln. Geplante Zielerreichungen sind oft unrealistisch und völlig aus der Luft gegriffen. Für die Auswertungen der einzelnen Institutionen bieten wir einen Benchmark-Vergleich an, der sich inzwischen auf über Fälle aus den letzten fünf Jahren bezieht. Diese Vergleiche können auch eingegrenzt werden auf bestimmte Hilfesettings oder bestimmte Verlaufsmerkmale. Der Vorteil einer Standardisierung liegt auch darin, dass auf diese Weise innerhalb einer Institution eine gemeinsame Sprache gefunden werden kann und sich Maßstäbe angleichen. Es ist immer wieder festzustellen, dass die Offenheit der Planung dazu führt, dass sehr unterschiedliche Vorgehensweisen und Maßstäbe angewandt werden, was zu individuell passenden Hilfen führen kann, aber auch zu ungleichen Dienstleistungsqualitäten. Letzteres würde eine Ungerechtigkeit gegenüber Benachteiligten bedeuten. Auch ist nicht auszuschließen, dass durch die Gewährung unpassender oder nicht notwendiger Hilfen Lebenszeit der Adressaten, Arbeitskraft der Helfer und öffentliches Geld verschwendet werdend. Insbesondere dann, wenn die fallverantwortlichen Sozialarbeiter des Jugendamtes und die Leistungserbringer sich zu einer gemeinsamen wirkungsorientierten Steuerung zusammengefunden haben kann die Effektivität und Effizienz der Hilfen deutlich verbessert werden. An der Schnittstelle zwischen dem Leistungsträger und dem Leistungserbringer können außerdem Informationen weniger verloren gehen und besser ausgetauscht werden. Dabei geht es nicht darum, dass man sehr viele Detailinformationen anekdotisch sammelt, sondern, das Ziel der Hilfe und die Einschätzung des Bedarfes und Verlaufes mit einer gemeinsamen Sprache und gemeinsamen Maßstäben kooperativ gestaltet. In diesem Sinne mag eine Standardisierung auch die Kommunikationsfähigkeit zwischen unterschiedlichen Systemen verbessern. 8 Stand: September 2014 / Programmversion

11 Wirkungsevaluation mit WIMES 3.2. Komplexitätsreduktion ohne Trivialisierung Ein weiterer Vorbehalt, der in der sozialen Arbeit oft geäußert wird, bezieht sich auf das Erfordernis der Komplexitätsreduktion. Das Hauptargument ist, dass Probleme, die eine gewisse Komplexität haben, auch komplexe Lösungen erfordern. Inwieweit dieses tatsächlich so ist, mag dahin gestellt sein. WIMES selbst schränkt die Komplexität auf der Ebene des Fallverstehens oder der Durchführung der Hilfen jedenfalls in keiner Weise ein. Wir gehen allerdings davon aus, dass sich die Komplexität des Falles und der Intervention nicht in vollständiger Weise in einer Dokumentation abbilden lässt. Falls dieses dennoch versucht wird, wird man sehr schnell feststellen, dass der Dokumentationsaufwand viel Arbeitszeit verschlingt und dass der Erkenntnisgewinn ab einer gewissen Menge an Informationen nicht besser, sondern eher schlechter wird. Mittels der Reduzierung auf einen überschaubaren Satz von zu dokumentierenden Dimensionen will WIMES einen Beitrag dazu liefern, dass der Dokumentationsaufwand in der sozialen Arbeit gebändigt wird. In der erweiterten Fassung von WIMES plus bieten wir allerdings auch an, dass konkrete Zielvereinbarungen, Verantwortlichkeiten, Absprachen und sonstige wichtige Merkposten festgehalten werden können. Aber auch hier beschränken wir uns auf das Nötigste, indem wir maximal sechs allerdings beliebig lange Textfelder anbieten. Die Anzahl, die Bezeichnung und Erläuterungsanzeigen kann die jeweilige Organisation nach den bestehenden Prozessstandards selbst bestimmen. Gegenüber den üblichen formularbasierten Dokumentationen bietet die Dokumentation über das WIMES-Web-Portal den Vorteil, dass sich Zielvereinbarungen, Absprachen usw. automatisch bei den Fallverantwortlichen wieder in Erinnerung bringen. Hierfür werden Fristen hinterlegt, die von den Verantwortlichen auch selbst gestaltet werden können. Wenn eine Zielvereinbarung zur Überprüfung ansteht, wird das System im Sinne einer Qualitätssicherung allerdings darauf bestehen, dass vor einer Fortschreibung der Hilfe die bestehenden Vereinbarungen zunächst überprüft werden und die Zielerreichung bewertet wird. Durch bestimmte Grafik- und Druckfunktionen können auf diese Weise Hilfeverläufe dargestellt werden. Um einen Überblick zu bekommen, ist ebenfalls eine Reduktion auf das Wesentliche nötig. Gerade wegen der Komplexität und der Unbestimmtheit des Geschehens ist es wichtig, den roten Faden zu halten. Mit der Feststellung von Bedarfen und Ressourcen, die Vereinbarung von Zielen und Absprachen, deren Entwicklung und Bewertung im Verlauf und am Ende dürften die wesentlichen Erfordernisse eines Qualitätsmanagements der sozialen Arbeit erfasst sein. Was sicherlich nicht ausreichend dokumentiert werden kann, ist das Fallverstehen und die Beschreibung der einzelnen Interaktionen mit den Klienten. Hier ist unserer Meinung nach eine Standardisierung nicht möglich und hilfreich. Literatur: Covey, S. R. (1995). Die sieben Wege zur Effektivität: ein Konzept zur Meisterung Ihres beruflichen und privaten Lebens (5. Aufl.). Frankfurt/Main; New York: Campus-Verl. Tornow, H., & Ziegler, H. (2012). Ursachen und Begleitumstände von Abbrüchen stationärer Erziehungshilfen (ABiE). EREV Schriftenreihe, 3(53. Jahrgang), Stand: September 2014 / Programmversion

12 Kapitel 2 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Anleitung für Nutzer Stand: Sommer 2015 / Programmversion

13 WIMES-Handbuch Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen Zielsetzung Organisationen und Funktionen Zugang für Nutzer in das Web-Portal Support Fälle anlegen und bearbeiten Wann werden Daten erfasst? Die Messzeitpunkte Einstieg und Programmoberfläche Menüleiste Startseite Meine Nutzerdaten Meine Fälle Fallbearbeitung mit dem WIMES-Web-Portal Einen Fall anlegen Basisdaten Mandantenspezifische Zusatzfelder für Zusatzdaten Basisdaten und selektierte WIMES-Dokumentation ausdrucken Fall löschen Bedarf und Wirkungen dokumentieren Kopfdaten: Die WIMES-Dimensionen im Grundmodul (Standard) Speicheroptionen in den Bedarfseinschätzungen Hilfebeginn Hilfeplanung bzw. Erziehungs-/Betreuungsplanung Verlauf von Hilfen Hilfeende = Beendigung der Hilfe (E) Pflichtfelder Eine Anschlusshilfe erstellen WIMES Fallverlauf-Diagramme als Instrument der Einzelfallsteuerung WIMESplus: freitextliche Zieldokumentation in WIMES Notizfelder zur gesammelten Zieldokumentation für den Verlaufsschritt WIMESplus-Felder zur dimensionsweisen Zieldokumentation Bearbeitung der Zieldokumentation im Fallverlauf Sondermodul im Web-Portal: Mutter-Kind und Frühe Hilfen (MuKi) MuKi-Hilfebeginn (bisher A1 Bedarfseinschätzung zur Hilfe) Hilfeplan 1 (bisher A2 Bedarf und Ziele nach 6 Wochen) Verlauf Hilfeende (Evaluation bei Beendigung der Hilfe) Notiz- und WIMESplus-Felder Sondermodul im Web-Portal: Krisenintervention, Clearing, Diagnostik (KCD) KCD Hilfebeginn KCD-Hilfeende Notiz- und WIMESplus-Felder Intern und extern kooperieren Interne Kooperation: Fallverantwortlichkeit wechseln Fälle weiteren Mitarbeitern zuordnen (Vertretungen) Externe Kooperation: Fälle kooperativ bearbeiten Einen vom Jugendamt zugewiesenen Fall weiterbearbeiten Stand: Sommer2015

14 Dokumentation im WIMES-Web-Portal 7 Info- und Erinnerungssystem (Automailings) Erinnerungsmailings bei Fristüberschreitungen Erinnerung bei Überschreiten der Standardfristen der WIMES-Methode Erinnerung bei Überschreiten der Frist für weitere Verlaufsschritte Erinnerung bei Überschreiten der besonderen Frist für spezielle Hilfearten Wechselseitige Adressierung im Hilfeverlauf Stand: Version

15 WIMES-Handbuch 1 Grundlagen 1.1 Zielsetzung Mit dem WIMES-Web-Portal können Leistungsträger und Leistungserbringer der Jugendhilfe ihre Hilfen zur Erziehung kooperativ steuern, ihre Hilfen zur Erziehung online dokumentieren und evaluieren, die HzE-Schlüsselprozesse durch Plausibilitätsprüfungen und Terminerinnerungen sichern, intern und extern datengeschützt kommunizieren, Verläufe und Wirkungen in Druckansichten abbilden, dem e/l/s-institut Daten für die Wirkungsevaluation der Hilfeangebote übermitteln. Für die EDV-gestützte Hilfesteuerung und Evaluation brauchen Sie kein lokales Programm. Die Anwendung läuft auf einem zentralen (Web-)Server. Die Vorteile einer webbasierten Lösung sind: Sie haben keine Installations- und Updatearbeiten. Sie verfügen immer über das aktuellste Programm und partizipieren sofort an allen Verbesserungen. Ihre Daten sind gesichert gegen Datenverlust. Durch die Datenschutzvorkehrungen ist der Schutz sensibler Daten gewährleistet. Es ist sichergestellt, dass nur autorisierte Fachkräfte den Fall sehen können. Kooperative Zusammenarbeit mit geschützten Daten: die schutzwürdigen Daten, insbesondere die Namen, Vornamen und freitextlichen Angaben zu den Fällen, werden anhand eines eigens dazu programmierten Werkzeugs (dem Plug-in Secure Text Fields) verschlüsselt am zentralen WIMES-Server gespeichert. Sie benötigen keine Schnittstellen zwischen den Daten des Leistungsträgers und den Daten des Leistungserbringers. Beide greifen auf den gleichen Datensatz zur Hilfe zu. Sie brauchen keine Berichte hin- und herzuschicken. Keine unsichere Übermittelung sensibler Daten über Post oder . Sie können Grafiken und Formulare ausdrucken. Sie können die Vorteile einer Datenbank nutzen (Tabellarische Darstellung, Suche, Filter, Sortierung). HINWEIS: Das WIMES-Web-Portal unterstützt die fachlichen Anteile der Hilfeplanung. Es ersetzt nicht die sorgfältige Führung einer Fallakte. Führen Sie auch bei Einsatz des WIMES-Web-Portals die Fallakte gemäß der Vorgaben Ihrer Organisation! 1.2 Organisationen und Funktionen Die Organisationen, die das Web-Portal nutzen wollen, müssen vom e/l/s-institut auf dem Server als sogenannte Mandanten angelegt werden. Details werden in einem Vertrag mit den Rechtsträgern der Organisationen vereinbart. Es gibt zwei Organisationstypen: Leistungsträger: Jugendämter der kommunalen Gebietskörperschaften Leistungserbringer: Einrichtungen, Dienste, Jugendhilfe-Verbünde Jede Organisation bekommt eine eindeutige Kennung (Einrichtungscode) und mindestens einen Administrator-Zugang. Über diesen Administrator-Zugang muss zur Verschlüsselung der Sicherheitscode generiert werden. Mit diesem Sicherheitscode verschlüsselt das Plug-in Secure Text Fields die schutzwürdigen Daten schon beim Anwender und sendet sie dann an den zentralen Server (s. 1.1 Zielsetzung). Die sonstige Konfiguration des Mandanten (Abteilungen, Erinnerungsfristen, Zusatzdaten, WIMESplus) wird jeweils vom e/l/s-institut durchgeführt. Unterhalb der Einrichtungsebene gibt es Abteilungen. Diese sind Organisationsteile, die operativ, regional oder konzeptionell als Einheiten angesehen werden können. Dieses können sein: Regionalteams, Einrichtungen, Standorte, Spezialangebote usw. Jede Abteilung bekommt einen Abteilungscode. Wenn die Gesamtorganisation keine Untergliederungen hat, wird sie als eine einzige Abteilung zumeist mit der Bezeichnung Einrichtungsname gesamt geführt. 4 Stand: Sommer2015

16 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Das e/l/s-institut berät die Organisationen, welches für sie die beste Strukturierung ist. Dabei gibt es zwei Gesichtspunkte: Bis zu welcher Differenzierung ist Wirkungsevaluation sinnvoll? Wie kann die Fallsteuerung am besten durchgeführt und überwacht werden? Eine Differenzierung empfiehlt sich dann, wenn eine Abteilung strukturell, inhaltlich oder regional im Operativen und in der Personalführung relativ selbständig ist. Mitarbeiter arbeiten in der Regel nur in einer Abteilung können aber bei Bedarf auch mehreren Abteilungen zugeordnet werden. Die Koordination der Hilfeplanung liegt bei einer Funktion (WIMES-Koordinator), die der Abteilung zugeordnet ist. Die Untereinheiten dürfen nicht zu klein sein: mindestens 20 Aufnahmen pro Hilfeform im Jahr. Anlegen einer Organisation im Web-Portal Die Struktur (Organisation, Abteilungen, Koordinator-Kennung, Fristen) wird vom e/l/s-institut angelegt. Änderungen sind nur durch das e/l/s-institut möglich. Jeder Mitarbeiter ist einer Abteilung zugeordnet. Wenn Mitarbeiter in mehreren Abteilungen oder unterschiedlichen Funktionen arbeiten, bekommen sie mehrere Abteilungen zugeordnet. Beim Login wählt die Fachkraft, in welcher Abteilung sie sich bearbeiten will. Fälle werden immer der angemeldeten Abteilung zugeordnet. Nutzerrechte Das WIMES-Web-Portal ist ein Instrument zur kooperativen Fallsteuerung. Leistungsträger und Leistungserbringer können gemeinsam wie auch alleinstehend Ihre Fälle bearbeiten. Die Rollen pro Nutzer legt der jeweilige Koordinator fest. Jeder Mitarbeiter hat definierte Rechte. Welche Rechte das sind und welcher Abteilung er zugeordnet ist, kann der Nutzer im Dialog Meine Nutzerdaten sehen. Bezeichnung Abkürzungen Berechtigungen Koordinator Ko/JA: Koordinator im Jugendamt Ko/LE: Koordinator beim Leistungserbringer o o o o o o o Nutzer anlegen, verändern und löschen, Rechte zuweisen (außer für weitere Koordinatoren), den Sicherheitscode (für die Verschlüsselung) verwalten (anlegen, ändern), Nutzer Abteilungen zuordnen und die Zuordnung ändern (versetzen), Fälle sehen, bearbeiten und weiterleiten, Partnerschaften verwalten, Sicherheitscode verwalten. Koordinator kann keine Fälle anlegen, weil diese sonst keiner Abteilung zugeordnet wären! Abteilungsleiter AL/JA: Abteilungsleiter im Jugendamt o o o Nutzer anlegen, verändern und löschen, Partnerschaften lesen, Fälle sehen, bearbeiten und weiterleiten. AL/LE: Abteilungsleiter beim Leistungserbringer Jeder vom Abteilungsleiter angelegte Nutzer gehört automatisch in diese Abteilung. Im Gegensatz zum Koordinator kann dieser Fälle anlegen, die ebenfalls automatisch in diese Abteilung gehören. Stand: Version

17 WIMES-Handbuch Bezeichnung Abkürzungen Berechtigungen Fallverantwortliche FV/JA: Fallverantwortlicher im Jugendamt (steuerungsverantwortlich) MA/JA: Fallverantwortlicher im Jugendamt (stellvertretend) FV/LE: Fallverantwortlicher beim Leistungserbringer (steuerungsverantw.) MA/LE: Fallverantwortlicher beim Leistungserbringer (stellvertretend) o o o Fälle anlegen, für die sie automatisch verantwortlich sind. Fälle sehen und bearbeiten Basisdaten Bedarfseinschätzungen Quittierung von Prozessschritten Fälle weiterleiten. Fachkräfte Fachkräfte II FK/JA: Fachkraft im Jugendamt FK/LE: Fachkraft beim Leistungserbringer FK/JA: Fachkraft im Jugendamt FK/LE: Fachkraft beim Leistungserbringer Zugewiesene Fälle sehen und bearbeiten, keine neuen Fälle anlegen. Zugewiesene Fälle sehen und bearbeiten, keine neuen Fälle anlegen, zugewiesene Fälle intern weiterleiten (Fallverantwortlichkeit wechseln oder Vertreter hinzufügen), Anschlusshilfen intern weiterleiten. 1.3 Zugang für Nutzer in das Web-Portal Öffnen des Web-Portals Das WIMES-Web-Portal ist eine internetbasierte Anwendung, die Sie unter folgender Adresse finden: Um im WIMES-Web-Portal arbeiten zu können, benötigen Sie einen Internet Anschluss einen Web-Browser eine Benutzer-Kennung mit Passwort. Um verschlüsselt im WIMES-Web-Portal arbeiten zu können, benötigen Sie außerdem einen für Ihre Organisation freigegebenen Web-Browser inklusive Verschlüsselungs-Plug-in: Secure Text Fields in der Version sowie den Sicherheitscode Ihrer Organisation. Wenn sie das Web-Portal regelmäßig nutzen empfiehlt es sich, auf Ihrem Desktop-Bildschirm eine Verknüpfung für einen direkten Zugang anzulegen. Alternativ können Sie die Startseite als Favorit oder Lesezeichen in Ihrem Browser abspeichern: Persönlicher Zugang: Ihr WIMES-Koordinator oder Ihr Abteilungsleiter bereitet für Sie einen Zugang (Benutzerkennung) vor. Daraufhin erhalten Sie eine automatische vom WIMES-Web-Portal mit Ihren vorläufigen Zugangsdaten und einem Link zur Passwortvergabe. Ihr Passwort muss folgende Mindesteigenschaften erfüllen: Das Passwort muss mindestens 8 Zeichen haben. Das Passwort muss mindestens einen Großbuchstaben, einen Kleinbuchstaben und eine Zahl enthalten. Nachdem Sie ein Passwort vergeben und gespeichert haben, können Sie sich mit Ihrer Benutzerkennung anmelden. Sie werden automatisch nach der Passwortvergabe auf die Login-Seite des Web-Portals weiter geleitet. Damit die s vom Web-Portal vom Spamfilter nicht blockiert werden, tragen Sie die Absenderadresse server@wimes-web-portal.de in die White List Ihres -Programms ein. Bei Outlook müssen Sie in der Registerkarte Start im Abschnitt Löschen -> Junk- -> Absender nie sperren auswählen. Falls Sie ein anderes -Programm verwenden, erkundigen Sie sich bitte bei Ihrem Administrator über das notwendige Vorgehen, um die s vom WIMES-Mail-Server sicher zu erhalten. Loggen Sie sich mit Ihrem Benutzernamen in der Regel Ihre -Adresse und Ihrem vorläufigen Passwort ein. 6 Stand: Sommer2015

18 Dokumentation im WIMES-Web-Portal ACHTUNG: Falls Sie keinen oder einen ungültigen Sicherheitscode im Plug-in installiert haben, obwohl in Ihrer Organisation verschlüsselt mit dem WIMES-Web-Portal gearbeitet wird, erhalten Sie einen Hinweis (s.u.) und werden automatisch vom WIMES-Web-Portal abgemeldet (Ausgeloggt): Damit wird ein Zugang ohne gültigen Sicherheitscode strikt verhindert. Bei korrekter Eingabe der Benutzerkennung und gültigem Sicherheitscode werden Sie zur Startseite geleitet. Wenn Ihr Zugang nicht funktioniert: Sie haben sich beim Nutzernamen verschrieben Sie haben sich beim Passwort verschrieben Sie haben Ihr Passwort vergessen Sie bekommen den Hinweis über einen falschen oder ungültigen Sicherheitscode unerklärliche Fehler noch einmal versuchen noch einmal versuchen Ihr Koordinator, Abteilungsleiter oder der Support veranlasst die erneute Übermittlung eines Links zur Passwortvergabe Wenden Sie sich an Ihren Administrator, der Ihnen zu einem gültigen Sicherheitscode verhilft im Manual nachlesen, Administrator oder Koordinator fragen, Fehlerbild dokumentieren, Support anrufen oder eine schicken. Nach erfolgreicher Anmeldung sind Sie im inneren Bereich Ihrer Organisation. Sie können entsprechende Berechtigungen vorausgesetzt - neue Fälle anlegen und bearbeiten. Stand: Version

19 WIMES-Handbuch Um Ihren Zugang zu verlassen, klicken Sie auf Abmelden. Nutzerdaten verändern oder ergänzen: Klicken Sie in den Dialog Meine Nutzerdaten. Hier können Sie Ihre persönlichen Angaben ergänzen oder verändern, z. B. die Telefonnummer. Die Rechtestufe und die Abteilungszuordnung können Sie nicht selbst verändern. Das kann nur Ihr WIMES-Koordinator. Machen Sie möglichst viele Angaben. Das erleichtert die Kommunikation. Speichern Sie Ihre Eingaben. Passwort ändern Vergeben Sie bei Bedarf über die Funktion Passwort ändern ein neues geheimes Passwort. 8 Stand: Sommer2015

20 Dokumentation im WIMES-Web-Portal -Adresse verifizieren Prüfen Sie Schreibweise und Verbindung mit dem -Server des WIMES-Web-Portals durch die Funktion verifizieren: An die unter eingepflegte -Adresse wird vom WIMES-Web-Portal eine automatische Mail zur Verifizierung verschickt. Diese Funktion dient nur zur Prüfung der Funktionsfähigkeit des -Kontaktes Sie müssen mit der erhaltenen Mail nichts weiter tun. 1.4 Support Das e/l/s-institut hat Zugang zu Administrationsfunktionen. Hier können Operationen vorgenommen werden, die Sie als Nutzer nicht vornehmen können. Bei nicht lösbaren Problemen können deswegen die Mitarbeiter im Support helfen. Die Supportmitarbeiter des e/l/s-instituts haben einen speziellen Zugang zu jeder Einrichtung, um beraten zu können und Fehler zu beseitigen. Diese Mitarbeiter sind durch den Vertrag zur Verschwiegenheit und zum Datenschutz verpflichtet. Seit der Version werden bei verschlüsseltem Arbeiten mit dem WIMES-Web-Portal aber keinerlei personenbezogene Daten der Klienten mehr in der Datenbank gespeichert. Z.B. sind deren Namensfelder nur noch verschlüsselt zu sehen. Daher benötigen Sie für den fallbezogenen Support durch das e/l/s-institut die Fall- Identifikations-Nummer (kurz Fall-ID ). Diese finden Sie in der Übersicht Meine Fälle : Der sogenannte First-Level-Support liegt in der Regel bei Ihrem WIMES-Koordinator oder anderen speziell dazu benannten Personen in Ihrer Organisation. Second-Level-Support leistet bei Fragen, Problemen, Fehlern zum/im WIMES-Web-Portal das e/l/s-institut. Unser Support ist zu erreichen über: o support@els-institut.de, o Telefon: Stand: Version

21 WIMES-Handbuch 2 Fälle anlegen und bearbeiten Falls Ihre Organisation ohne Kooperationspartner (Jugendamt bzw. Leistungserbringer) mit dem WIMES-Web-Portal arbeitet, sind Sie als fallverantwortliche Fachkraft für die gesamte Fallbearbeitung zuständig. Falls das WIMES-Web- Portal aber im Kooperationsverbund angewendet wird, beachten Sie bitte die im Folgenden dargestellten wechselseitigen Verantwortlichkeiten! 2.1 Wann werden Daten erfasst? Die Messzeitpunkte Mit WIMES (WIrkungsMESsung) möchten wir evaluieren, welche Wirkungen Hilfen bzw. Maßnahmen im Bereich des SGB VIII erzielen. WIMES misst die Wirkungen durch einen Prä-Post-Vergleich der Bedarfe, standardmäßig zu drei Zeitpunkten: 1. Vor Hilfebeginn: Was sind die Bedarfe in den WIMES-Dimensionen vor Beginn der Hilfe 1? Wochen nach Hilfebeginn: Wie stellen sich die Bedarfe nach 6-8 Wochen also nach Abschluss der Eingangsphase dar? 3. Zum Hilfeende: Welche Bedarfe gibt es in den WIMES-Dimensionen am Ende der Hilfe? Diese 3 Messzeitpunkte sind der Mindeststandard im WIMES-Web-Portal 2. Je nach Vereinbarung in Ihrer Organisation können/sollen/müssen Sie ab Version zusätzlich auch zu weiteren Zeitpunkten im Fallverlauf (weitere Hilfe- bzw. Erziehungs- und Betreuungsplanungen) den Bedarf bzw. die Bedarfsentwicklung dokumentieren (Verlaufsdokumentation) 3. Mit der Version haben wir die daher Bezeichnungen Erhebungszeitpunkte verändert: Termine und Bearbeitung Bisher Neu ab Version Zeitpunkt / -raum Wer? Bedarfseinschätzung zur Hilfe [A1] Bedarf und Ziele nach 6 Wochen [A2] Verlauf Hilfebeginn Hilfeplan 1 Hilfeplan 2 bzw. Erziehungs- / Betreuungsplanung 1 vor Beginn der Hilfe oder bis max. 2 Wochen nach der Aufnahme max. 8 Wochen nach der Aufnahme am Ende der diagnostischen Phase in frei wählbaren Abständen anlässlich Hilfeplanungen, Erziehungsplanungen, Fallreflexionen Ende [E] Hilfeende bis zu vier Wochen vor der Entlassung durch den fallverantwortlichen Mitarbeiter des Leistungsträgers oder retrospektiv exploriert durch den fallverantwortlichen Mitarbeiter des Leistungserbringers durch den fallverantwortlichen Mitarbeiter des Leistungserbringers und ggf. bearbeitet durch den Fallverantwortlichen des Leistungsträgers (Ergebnis des 1. HPG) 1. Entwurf durch den fallverantwortlichen Mitarbeiter des Leistungserbringers und ggf. modifiziert im Dialog mit Klienten und Fallverantwortlichem des Leistungsträgers (Ergebnis weiterer HPG) 1. Entwurf durch den fallverantwortlichen Mitarbeiter des Leistungserbringers und ggf. modifiziert als Konsensergebnis im Abschlussgespräch aller Hilfebeteiligten Die 3 Zeitpunkte für die Wirkungsmessung mit WIMES: 1 Die Wirkungsevaluation dient dem Vorher-Nachher-Vergleich von Hilfen zur Erziehung. Gefragt wird also nach dem Bedarf vor bzw. bei Antritt der Hilfe um hier also Wirkungen durch HzE nicht zu unterschlagen werden Änderungen, die allein durch den Antritt der Hilfe verursacht werden, hier bewusst (noch) nicht erfasst. Der Blick wird fokussiert auf Bedarfe vor Eintritt und vor Antritt der Hilfe. Wenn durch die Aufnahme an sich schon eine Bedarfsveränderung eintritt, wird diese dann mit der Bedarfserhebung nach 6-8 Wochen abgebildet. 2 Zum Evaluationsdesign s. vertiefend Abschnitt 1.4 Evaluationsdesign im Kapitel 1 des Manuals. 3 Die Erfassungslogik für die Verlaufsdokumentation ist dabei identisch mit den Messzeitpunkten für den Mindeststandard. 10 Stand: Sommer2015

22 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Hilfebeginn (bisher A1: Bedarfseinschätzung zur Hilfe) Die fallzuständige Fachkraft (im Jugendamt 4 ) erstellt möglichst bald nach dem Entscheid zur Hilfegewährung eine Bedarfseinschätzung zu Beginn der Hilfe im Dialog Hilfebeginn. Bedarf und Zielsetzung sollten möglichst vor Beginn der Hilfe im Zusammenhang mit der Prüfung der Notwendigkeit von Hilfen und der Auswahl geeigneter Angebote eingestuft werden. Mit WIMESplus können seit der Version nun auch freitextliche Eingaben zu den Verlaufsschritten bzw. zu den Dimensionen eigegeben werden 5 (s. Abschnitt 0 Nachdem Sie die Excel-Datei heruntergeladen haben, müssen Sie ggf. die Makro-Einstellungen anpassen: 4 gilt nur bei kooperativer Anwendung des WIMES-Web-Portals mit einem Jugendamt. Bei eigenständigem Arbeiten mit WIMES legt die fallverantwortliche Fachkraft die Bedarfseinschätzung zu Hilfebeginn an. 5 Gilt nur für Organisationen, die das Programmmodul WIMESplus lizensiert haben! Stand: Version

23 WIMES-Handbuch Nach dem Öffnen des Excel-Programms lesen Sie bitte zuerst die Kurzanleitung im Tabellenblatt Hinweise : 12 Stand: Sommer2015

24 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Um die Daten in das Excel-Programm einzufügen, kopieren Sie im WIMES-Web-Portal mit STRG + C alle Daten in der Rubrik Basisdaten. Gehen Sie zum Excel-Programm und fügen Sie die Zwischenablage im Tabellenblatt Übersicht ein. Klicken Sie dazu auf den Button Daten übernehmen : Anschließend können Sie unter den Tabellenblättern Standard Balken, Standard Netz, Standard Linien usw. die Diagramme zum Fall abrufen und in Ihrer Dokumentation verwenden. Benutzen Sie dazu die Buttons Drucken bzw. Kopieren oben rechts. Stand: Version

25 WIMES-Handbuch WIMESplus: freitextliche Zieldokumentation in WIMES). Möglicherweise sind die Daten noch hypothetisch oder nicht vollständig und haben vorläufigen Charakter. Sie können auch nach Beginn der Hilfe ergänzt oder nachgebessert werden. Falls mit einem Leistungserbringer kooperativ gearbeitet wird, wird der Fall dann über die Funktion externe Kooperation (s. Kapitel 6.3 Externe Kooperation: ) an die dort zuständige Fachkraft übermittelt. Hilfeplan 1 (bisher A2: Bedarf und Ziele nach 6 Wochen) Ungefähr sechs bis acht Wochen nach Beginn der Hilfe werden die WIMES-Dimensionen erneut eingestuft. Darin wird das Ergebnis der Beobachtungen, Erfahrungen und anderen Methoden, die dem Fallverstehen dienen, abgebildet. Die Ziel-Dimensionen (Arbeitsschwerpunkte) werden überprüft und festgelegt. Dieses ist das Ergebnis der Zielvereinbarungen mit den Klienten. Am besten ist es, dieses in einem Hilfeplangespräch zwischen Klienten, Casemanager und fallverantwortlichen Mitarbeitern des Leistungserbringers zu besprechen und im Konsens festzulegen. Hilfeende (bisher E: Einschätzung am Ende) Kurz vor Beendigung einer Hilfe bzw. Maßnahme wird dann möglichst unter Einbeziehung der Einschätzung aller Beteiligten i.d.r. durch die Fachkraft beim Leistungserbringer eine abschließende Bewertung in wiederum derselben Logik wie bei Hilfebeginn und in den folgenden Verlaufsschritten vorgenommen. Diese kann (und sollte) an ein abschließendes Hilfeplangespräch oder Fachgespräch gekoppelt werden. Aus den ggf. unterschiedlichen Einschätzungen zu Beginn (Hilfebeginn), nach 6 Wochen (Hilfeplan 1) und am Ende (Hilfeende) werden dann durch statistische Berechnungen Wirkungen errechnet und in Auswertungen visuell und aggregiert in Zahlen dargestellt. Die Daten sollen daher möglichst zeitnah und vollständig zu den einzelnen Prozessschritten (Hilfebeginn, Hilfeplan 1, Hilfeende) dokumentiert werden. Das erhöht die Datenqualität und macht die Daten zur Prozesssteuerung und Kommunikation zwischen den Akteuren nutzbar. 2.2 Einstieg und Programmoberfläche Menüleiste Die Menüleiste wird in allen Dialogen angezeigt. Die bereitgestellten Dialoge/Menüfunktionen sind abhängig von den Berechtigungen des angemeldeten Nutzers, der mit Name und Benutzer-ID in der Menüleiste angezeigt wird (zu den Benutzerrechten s. Abschnitt 1.1 Nutzer verwalten im Kapitel 9 Administration) 6. Fallverantwortliche User haben keine Administrationsrechte und i.d.r. folgende Menüzeile: 6 Nur WIMES-Administratoren bzw. WIMES-Koordinatoren bekommen die Dialoge Partner bzw. Administration bereitgestellt. 14 Stand: Sommer2015

26 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Die Dialoge werden mit einem einfachen (Links-)Mausklick aufgerufen. Über den Link Abmelden kann das Portal verlassen und die Seite geschlossen werden Startseite Auf der Startseite sind allgemeine Nutzungsinformationen aufgeführt sowie einige Programmfunktionen auch im Text per Schalter verlinkt. Außerdem sind organisatorische Benutzerdaten auf der Startseite aufgeführt: die Bezeichnung der Organisation des angemeldeten Nutzers, die Codenummer der Organisation beim e/l/s-institut (e/l/s-codenummer), der Usertyp der Organisation des angemeldeten Nutzers (Leistungsträger oder Leistungserbringer), die dem angemeldeten User zugeordnete/n Abteilung/en. Bei mehreren Abteilungen können User die gewünschte Abteilung per Klick auswählen. Hinweis für Benutzer mit Zugriff auf mehrere Abteilungen: Bei erstmaliger Anmeldung am WIMES-Web-Portal muss in der Tabelle Ihre zugeordneten Abteilungen die gewünschte Abteilung ausgewählt werden. Solange anschließend der gleiche Browser und die gleiche Benutzerkennung verwendet werden, merkt sich das WIMES-Web-Portal die zuletzt gewählte Abteilung! Meine Nutzerdaten Im Dialog Meine Nutzerdaten werden Personen- und Kontaktdaten des Nutzers sowie das jeweilige Passwort eingepflegt Meine Fälle In der Übersicht Meine Fälle werden die eigenen bzw. die zu vertretenden Fälle 7 angezeigt. Das sind alle Fälle, auf die Sie mit Ihrer Benutzerkennung Zugriff haben: Fallverantwortliche: haben Zugriff alle eigenen (selbst angelegten) Fälle und alle Fälle, auf die sie ggf. vertretungsweise Zugriff haben. Fallverantwortliche können (i.d.r.) alle Bearbeitungsschritte im Fall vornehmen. Fachkräfte: haben Bearbeitungsrechte in bestehenden Fällen, können keine neuen Fälle anlegen (Praktikanten, Springer u. ä.) Abteilungsleiter: haben i.d.r. Zugriff auf die Fälle aller Mitarbeiter Ihrer Abteilung/Ihres Teams. Falls Abteilungsleiter eigene Fälle bearbeiten, haben sie auch die Bearbeitungsrechte für (ihre) Fälle. Gesamtleiter: 7 jede Zeile steht für einen Fall definiert als eine Hilfe für einen Klienten in einer bestimmten Hilfeform bei einem bestimmten Träger. Klienten können mehrere Hilfen bekommen, dann ist jeweils pro Hilfe ein neuer Fall anzulegen. 1 Fall = 1 Datensatz Stand: Version

27 WIMES-Handbuch haben Zugriff auf alle Fälle der Organisation (Jugendamt oder Einrichtung). Sie dürfen keine Fälle bearbeiten. WIMES-Koordinatoren: haben Zugriff auf die Funktionen für die Verwaltung von Partnerschaften bzw. Kooperationen (interne und externe Zuweisung von Fällen). Außerdem haben sie zur Verwaltung und Zuordnung alle Fälle im Zugriff und dürfen diese den internen Mitarbeitern zuweisen. WIMES-Administratoren: können den Sicherheitscode für den Mandanten einrichten und verwalten (wir empfehlen bei der Ersteinrichtung des Sicherheitscode den Kontakt zum Support!). Hinweis: Mit der Version hat das e/l/s-institut die Rechtekonfiguration im WIMES-Web-Portal sehr flexibel umgestellt. Alle Funktionen (sogenannte Features) können differenziert zu unterschiedlichen Rechtestufen zugeordnet werden. Aus Kontinuitätsgründen haben wir aber zunächst die bisher gültigen Berechtigungen (Fallverantwortlicher, Fachkraft, Abteilungsleiter) beibehalten. Sprechen Sie uns an, falls Sie abweichende Rechte-Konstellationen benötigen. Die Übersichtstabelle Meine Fälle weist je nach gewähltem Filter die Fälle aus, auf die mit der angemeldeten Benutzerkennung (eigener oder vertretender) Zugriff besteht: Die Fälle sind tabellarisch angeordnet. Wählen Sie zunächst aus, welche Fälle Sie sehen wollen. Je nach Berechtigung haben Sie folgende Filtermöglichkeiten zur Verfügung: Fallverantwortlicher Abteilungsleiter Gesamtleiter Falls Sie kombinierte Berechtigungen haben (z.b. Fallverantwortlicher und Abteilungsleiter) werden Ihnen beide Auswahlfilterlisten bereitgestellt. Wenn Sie sehr viele Fälle im Überblick behalten müssen, z. B. als Koordinator oder Abteilungsleiter, sind folgende Funktionen für Sie nützlich: Nützliche Suchfunktionen: Ab 20 Fällen in der Fallliste wird eine neue Seite angelegt. Diese können Sie durch Anklicken der Seitenzahl aufrufen. In den Suchfeldern können Sie beliebig kombiniert Namen oder Namensteile etc. eingeben und mit Enter die Suche auslösen. Aufgrund der nur verschlüsselt an die WIMES-Web-Portal- Datenbank übermittelten Namen bzw. Vornamen sind in den Namensspalten keine Sortierungen möglich! Durch Anklicken der Spaltenüberschriften oder der Pfeilsymbole kann eine Umsortierung der Fallliste je nach Datentyp alphabetisch oder numerisch vorgenommen werden. Durch ein zweites Anklicken wird die Reihenfolge auf- bzw. absteigend umgekehrt. Die Bedeutung der Spalten und der Icons: 16 Stand: Sommer2015

28 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Zur eindeutigen Kennzeichnung jeder Hilfe bekommt jeder Hilfe-Fall eine eindeutige Nummer, die Fall-ID. Sie ist wichtig für die fallbezogene Kommunikation mit dem Support des e/l/s-institutes, da an der Datenbank keine Klarnamen gespeichert werden. Vor- bzw. Nachname des Falles: Bei Einzelfällen der Namen des Klienten, bei Familienfällen der Name des jüngsten Kindes. Dieser Benutzer ist in Ihrer Institution fallverantwortlich. Wenn Sie Fälle in Kooperation zwischen Jugendamt und Einrichtung dokumentieren, steht in der Spalte Organisation die Organisationsbezeichnung des jeweiligen Partners. Wenn Sie den Mauszeiger über die Organisation positionieren, wird der aktuell fallverantwortliche Benutzer angezeigt. Wann wurde der Fall im Web-Portal angelegt? Wann wurde die Hilfe zur Erziehung begonnen? Mögliche Stati der Bedarfseinschätzungen in der Übersicht Meine Fälle allgemein leer (kein angezeigter Status) kombiniert mit dem jeweiligen Bearbeitungsschritt: Der jeweilige Bearbeitungsstand wird in dieser Spalte angezeigt. Über einen Klick auf den angezeigten Status kann direkt der jeweilige Verlaufsschritt zur Bearbeitung geöffnet werden. Der Fall ist angelegt, weist aber bislang noch keine Bedarfseinschätzung in den Verlaufsschritten (Hilfebeginn, Hilfeplan 1, Erziehungs- bzw. Betreuungsplan 1, Hilfeende) auf 8. Die Bedarfseinschätzung befindet sich im Status in Arbeit, ist also noch nicht vollständig bzw. fertiggestellt es sind noch Pflichtfelder offen. Wird nur bei Kooperation zwischen Jugendamt und Einrichtung angezeigt: Die Bedarfseinschätzung befindet sich im Status zu quittieren : Die Fachkraft im Jugendamt muss die durch die Fachkraft der Einrichtung erstellte Bedarfseinschätzung quittieren, also bestätigen oder nach entsprechender Rücksprache modifizieren. Die Bedarfseinschätzung befindet sich im Status fertig, also abgeschlossen. Die Werte können nun nicht mehr verändert werden. Bei Kooperation zwischen Jugendamt und Einrichtung: Die Bedarfseinschätzung wurde durch die Fachkraft im Jugendamt quittiert (s.o.) Die Bedarfseinschätzung in den WIMES-Dimensionen ist für den Verlaufsschritt Hilfebeginn (= vor bzw. zu Beginn der Hilfe) in Arbeit also noch nicht abgeschlossen. Die Bedarfserhebung in den WIMES-Dimensionen ist für den Verlaufsschritt Hilfebeginn (= vor bzw. zu Beginn der Hilfe) fertig also abgeschlossen. Die Werte können nun nicht mehr verändert werden. Die Bedarfseinschätzung zum ersten Hilfeplan 9 befindet sich im Status in Arbeit, ist also noch nicht abgeschlossen. Wird nur bei Kooperation zwischen Jugendamt und Einrichtung angezeigt: Die Bedarfseinschätzung zum ersten Hilfeplan befindet sich im Status zu quittieren. Die Bedarfseinschätzung zum ersten Hilfeplan befindet sich im Status zu quittieren (s. vorhergehende Zeile) und: eine nächste Bedarfseinschätzung für den nächsten Hilfeplan befindet sich im Status in Arbeit. 8 z.b. wenn Fallanlage und Bedarfseinschätzung durch verschiedene Personen vorgenommen werden. 9 s. Element Anlass in den WIMES-Dimensionen Stand: Version

29 WIMES-Handbuch Die Bedarfseinschätzung zum zweiten Hilfeplan befindet sich im Status fertig. Die Werte können nun nicht mehr verändert werden. Bei Kooperation zwischen Jugendamt und Einrichtung: die Fachkraft in der Einrichtung hat die Bedarfseinschätzung erstellt und die Fachkraft im Jugendamt hat die Bedarfseinschätzung bestätigt. Die Bedarfseinschätzung zu einer einrichtungsinternen Erziehungs- bzw. Betreuungsplanung 10 befindet sich im Status in Arbeit. Die Bedarfseinschätzung zu einer einrichtungsinternen Erziehungs- bzw. Betreuungsplanung 11 befindet sich im Status fertig. Die Werte können nun nicht mehr verändert werden. Die abschließende Einschätzung der Wirkungen befindet sich im Status in Arbeit Die abschließende Einschätzung der Wirkungen befindet sich im Status zu quittieren, muss also durch die Fachkraft im Jugendamt bestätigt bzw. modifiziert werden. Die abschließende Einschätzung der Wirkungen befindet sich im Status fertig, ist also quittiert bzw. abgeschlossen und kann nicht mehr verändert werden. Sie können Ihre Daten in allen Spalten mit auf- bzw. absteigend sortieren. Klicken Sie dazu einfach auf das Symbol oder auf die Spaltenüberschrift. Wenn Sie noch einmal darauf klicken, wird die Sortierung umgekehrt. Wenn Sie einen Klienten oder eine Partner-Organisation suchen, geben Sie den Suchbegriff in das Feld Suche ein. Auch ein Teil des Suchbegriffs kann eingegeben werden, beispielsweise ein Teil des Nachnamens. Denken Sie daran, ), damit Sie wieder alle Fälle sehen und eine wei- den Filter wieder auszuschalten, (Klicken Sie auf tere Suche starten können. 2.3 Fallbearbeitung mit dem WIMES-Web-Portal Einen Fall anlegen Um einen neuen Fall anzulegen, klicken Sie in der Übersicht Meine Fälle am oberen oder unteren Ende der Fallauflistung auf den Button Es öffnet sich das Formular Basisdaten anlegen im rechten Arbeitsbereich des Programmes. Das Fallmenü (linke Spalte) des Falles ist zunächst auf die Basisdaten beschränkt: Basisdaten In diesem Dialog werden die für die Wirkungsevaluation erforderlichen personenbezogenen Daten sowie Rahmendaten zur Hilfe/Maßnahme erhoben: o o o Personendaten Vorname* Nachname* Geburtstag 12 Geschlecht einschlägige Zusatzmodule: Krisenmanagement, Clearing, Diagnose (KCD 13 ) Mutter-Kind-Modul (MuKi) Rahmendaten zur Hilfe wie Hilfebeginn, Hilfeart, Hilfeform, Rechtsgrundlage, Intensität, etc.; ggf. kundenspezifische Zusatzmerkmale 10 s. Element Anlass in den WIMES-Dimensionen. 11 s. Element Anlass in den WIMES-Dimensionen. ** 12 Vorname, Name und Geburtstag werden verschlüsselt an die Datenbank des WIMES-Web-Portal gesendet. 13 Unter KCD werden Fälle verstanden, die im Rahmen von Kriseninterventionen, Clearingphasen oder zu diagnostischen Zwecken in Einrichtungen aufgenommen bzw. betreut werden. Hier steht die Klärung der weiteren Perspektive im Vordergrund, während bei Leistungen nach 27 ff. SGB VIII der erzieherische Bedarf i.d.r. schon festgestellt ist. 18 Stand: Sommer2015

30 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Durch Eingabe (und Speichern) von Name, Vorname, Geschlecht und Geburtsdatum wird ein Datensatz (Fall) mit einer Fall-ID erzeugt. Aus Datenschutzgründen werden Name, Vorname, Geburtsdatum und alle freitextlichen Felder verschlüsselt an der Datenbank gespeichert. Dadurch ist für evtl. Dritte sowie für Auswertung und Datenbankverwaltung ein Rückbezug auf die Person(en) nicht möglich. Hinweis zur Fall-ID: Die Fall-ID ist eindeutig, d.h. jeder Fall hat eine eigene eindeutige Fallnummer (Indexierung). Für die Kommunikation (Support, , Telefon) ist daher immer die Fall-ID zu nutzen. Klarnamen sind in allen technischen Kommunikationskanälen nicht erlaubt ( s, Telefonate). Sonderregelungen für die Namen: Bei familienbezogenen Hilfen mit mehreren Kindern beziehen Sie sich auf den jungen Menschen, dessen Entwicklung Sie dokumentieren. Bei Mutter-Vater-Kind-Hilfen nehmen Sie die Daten der Mutter oder des Vaters. Spezielle WIMES-Module und Sondermodul MuKi: Bei Mutter-Vater-Kind- und Frühen Hilfen muss zusätzlich das MuKi-Modul angeklickt werden (s. Handbuch-Kapitel 4: Das MuKi-Modul). Für MuKi-Fälle werden auf Mutter-Kind-Fälle angepasste Bedarfsdimensionen auf 2 Tabs (Registern) angezeigt. Zusatzmodul KCD: Sofern die Hilfe auf einen ausdrücklichen Auftrag des Jugendamtes für Clearing / Krisenintervention zurückgeht und die Intervention zeitlich eng begrenzt ist, wird das KCD-Modul ausgewählt (s. Handbuch Kapitel 5: Das KCD-Modul). In KCD-Fällen wird zusätzlich zu den WIMES-Standarddimensionen ein Tab (Register) KCD-Dimensionen zur Einschätzung des Gefährdungspotentials wie auch angestrebter bzw. erzielter Klärungen angezeigt. Stand: Version

31 WIMES-Handbuch Basisdaten zur Hilfe: Machen Sie weitere Angaben zu: Hilfebeginn: Hier ist das Datum einzugeben, an dem die Hilfe/Maßnahme konkret begonnen hat (nicht das geplante, sondern das faktische Beginn-Datum). Dieses Feld ist ein Pflichtfeld, da verschiedene Auswertungen (Hilfedauer, Alter zu Beginn der Hilfe u.a.) hierauf Bezug nehmen. Hilfeart: Zur erleichterten Arbeit mit den Basisdaten zur Hilfe verfügt das WIMES-Web-Portal hier über eine Konfigurationstabelle zu den Hilfearten. Der WIMES-Koordinator Ihrer Organisation kann in Abstimmung mit dem e/l/s-institut für Ihren Katalog der Hilfearten definieren, mit welchen Werten die folgenden Felder Feldname Adressat Hilfeform Rechtsgrundlage Intensität mit Schule mit Therapie mit Familienarbeit mögliche Werte Einzelfall, Familie stationär, teilstationär, ambulant 16-18, 19, 27, 35a, 41 SGB VIII regel, gering, intensiv ja, nein ja, nein ja, nein vorbelegt werden. Die Werte können Sie im ggf. abweichenden Einzelfall natürlich ändern. Wenn im Fall ein Hilfesetting aus mehreren Hilfeformen eingesetzt wird, so markieren Sie die intensivste Form. Wenn z. B. parallel zu einer Tagesgruppe eine ambulante Familienbetreuung durchgeführt wird, markieren Sie teilstationär und ergänzen Sie in der dritten Spalte mit Familienarbeit. Hilfeintensität: Die stationäre und teilstationäre Betreuungsintensität bemisst sich nach dem Personalschlüssel des Erziehungsdienstes (differenziert nach intensiv regel gering) und errechnet sich aus der Division: Anzahl der Plätze (betreuten jungen Menschen) / VK-Stellen Pädagogen. Wenn durch zusätzliches pädagogisches Personal in einer Regelgruppe die Intensität aufgestockt wurde, richten Sie sich danach, welche Betreuungsintensität über die Zeit die vorherrschende war. Die ambulante Betreuungsintensität bemisst sich nach der Anzahl der wöchentlichen Betreuungszeit (Gesamtstundenzahl nicht face-to-face). Wenn die Stundenzahl über die Dauer der Hilfe variiert, berechnen Sie die durchschnittliche Betreuungsintensität über die Gesamtzeit. Oder Sie geben das Kontingent pro Woche an. Personalschlüssel bei den ambulanten Hilfen rechnen Sie bitte auf Wochenstunden um. Dabei wird von 32 Stunden ausgegangen. Wenn ein Mitarbeiter 8 Fälle betreut, so ist die Wochenstundenzahl pro Fall 32/8 = 4 Stunden. Übersicht Intensitäten: Intensität stationär ambulant teilstationär hoch Pädagogen pro Platz besser als 1 zu 1,7 mehr als 10 (brutto) oder 8 (netto) Stunden pro Woche je nach Schlüsselberechnung wie stationär bzw. wie ambulant regel Pädagogen pro Platz besser 5 bis 10 (brutto) oder 4-8 dto. gering als 1 zu 1,71 bis 2,3 Pädagogen pro Platz weniger als 1 zu 2,3 Weitere (zusätzliche) pädagogische Angebote: (netto) Stunden pro Woche weniger als 5 (brutto) oder 4 (netto) Stunden pro Woche dto. 20 Stand: Sommer2015

32 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Beschulung, Therapie /Heilpädagogik, Familienarbeit, Berufsvorbereitung / Ausbildung werden nur dann angegeben, wenn sie Bestandteil der Hilfe sind und im Einzelfall wirklich zum Tragen kommen. Die obigen Leistungen müssen nicht notwendigerweise von Mitarbeitern der Einrichtung erbracht werden. Es ist aber nötig, dass die Einrichtung die Leistungen organisiert, überwacht und gegenüber dem Leistungsträger abrechnet. Familienarbeit darf nur dann angeklickt werden, wenn die methodische Arbeit mit Eltern und Familien über Besuche, Informationen und allgemeine Zusammenarbeit hinausgeht. Vorhergehende Hilfen: Wenn die begonnene Hilfe eine Folgehilfe ist, geben Sie an, welche Hilfe vorher stattfand und wie intensiv sie im Verhältnis zu der neuen Hilfe war. Hier werden nur Hilfen erfasst, an die die neue Hilfe unmittelbar anschließt. Warteund Übergangszeiten von bis zu 3 Monaten sind möglich. Achten Sie darauf, dass Sie alle Pflichtfelder (*) ausfüllen. Fallverantwortliche können die Basisdaten ergänzen und verändern, solange der Fall nicht abgeschlossen ist. Löschungen: Nur Fallverantwortliche bekommen bis zu 10 Tage nach Hilfebeginn in den Basisdaten den Schalter Löschen angezeigt. Nach abermaliger Betätigung des Schalters Löschen bestätigen wird der Fall gelöscht. Als Fallverantwortlicher können Sie die Basisdaten des Klienten jederzeit wieder aufrufen und auch verändern. Externe Kooperationspartner (z. B. Leistungserbringer) können diese Daten lesen. Automatische Erkennung der Fälle, bei denen nur Beendigung erfasst werden soll (sog. laufender Altfall ) Wenn Sie im WIMES-Web-Portal eine Hilfe beenden wollen, die vor der Einführung der WIMES-Dokumentation begonnen hat, müssen Sie nicht rückwirkend die Einschätzungen zum Hilfebeginn und nach 6-8 Wochen (HP/EP)machen. Das Programm prüft automatisch auf den zurückliegenden Hilfebeginn und sperrt die nicht mehr notwendigen Verlaufsschritte. Nach der Eingabe des Hilfebeginns in den Basisdaten erscheint folgende Meldung: "Dies ist ein Altfall, bei dem die Dokumentation des Schrittes "Hilfebeginn" nicht erforderlich ist. Daher stehen Ihnen in diesem Fall nur die Verlaufsschritte "Hilfe- bzw. Erziehungsplanung" oder "Hilfeende" zur Verfügung." Sie können bei diesen "Altfällen" entweder die Verlaufsdokumentation eingeben (z. B. nach jedem Hilfeplangespräch) oder die Beendigung dokumentieren und den Fall abschließen. Dies ist sinnvoll, falls Sie zu Beginn der Teilnahme an der Wirkungsevaluation mit dem WIMES-Web-Portal sogenannte Altfälle dokumentieren, die vor dem Projektbeginn begonnen haben. In der Regel sind Angaben zum Bedarf soweit rückwirkend nicht mehr sinnvoll und möglich. Die Dokumentation der beendeten Hilfen aus der Vergangenheit ist relevant für die Querschnittsauswertung Mandantenspezifische Zusatzfelder für Zusatzdaten Wenn Ihre Organisation weitere mandantenspezifische Zusatzdaten erhebt, werden diese Elemente unterhalb der in den Basisdaten zur Bearbeitung angezeigt: Stand: Version

33 WIMES-Handbuch Mit einem Klick auf die Schaltfläche Bearbeiten öffnen Sie den Eingabedialog: die erforderlichen Eingebfelder werden eingeblendet. Wählen Sie aus dem hinterlegten Auswahlkatalog den für den bearbeiteten Fall zutreffenden Eintrag aus. Hinweis: optional können Zusatzfelder als Pflichtfelder konfiguriert sein, dann ist eine Auswahl zwingend erforderlich, um Ihre Eingaben speichern zu können! Es können bis zu 5 Zusatzdaten-Felder pro Organisation konfiguriert werden. Diese zusätzlichen Angaben werden ebenfalls für die entsprechenden Wirkungsberichte verwendet. Zusatzfelder können optional auch beim Kooperationspartner angezeigt werden. Darüber entscheidet Ihr WIMES- Koordinator! Basisdaten und selektierte WIMES-Dokumentation ausdrucken In der Rubrik Basisdaten können Sie Ihre wesentlichen Eingaben im Web-Portal übersichtlich und kompakt auf einer html-seite dargestellt sehen, ausdrucken oder als PDF-Dokument speichern. Wechseln Sie in die Basisdaten des Falles, indem Sie auf die Fallzeile in der Übersicht "Meine Fälle" klicken oder im Fallmenü auf den Eintrag Basisdaten und Sie sehen alle bisherigen WIMES-Eingaben nebeneinander geordnet: 22 Stand: Sommer2015

34 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Seit der Version finden Sie oben rechts im Dialog Basisdaten jeweils ein Symbol für das Drucken und für die Speicherung der Falldaten im Zwischenspeicher (engl.: Clipboard): Drucken: Wenn Sie auf den Drucker-Button (oben rechts) klicken, gelangen Sie in den Auswahlbereich für die Druck- Einstellungen. Hier können Sie selektieren, welche Fallinhalte Sie ausdrucken möchten: Beachten Sie bitte: Nur WIMESplus-Kunden, also User bei Mandanten mit aktivierter WIMESplus-Funktion 14 bekommen die Auswahlbox Verlaufsschritte mit Details angezeigt. Hiermit werden die freitextlichen Felder und die Elemente zur Zielerreichung in den Ausdruck eingesteuert. 14 WIMESplus ermöglichst seit der Version eine freitextliche (Ziel-)Dokumentation in den Verlaufsschritten (s. Kapitel 0 Nachdem Sie die Excel-Datei heruntergeladen haben, müssen Sie ggf. die Makro-Einstellungen anpassen: Stand: Version

35 WIMES-Handbuch Nach dem Öffnen des Excel-Programms lesen Sie bitte zuerst die Kurzanleitung im Tabellenblatt Hinweise : 24 Stand: Sommer2015

36 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Stand: Version

37 WIMES-Handbuch Um die Daten in das Excel-Programm einzufügen, kopieren Sie im WIMES-Web-Portal mit STRG + C alle Daten in der Rubrik Basisdaten. Gehen Sie zum Excel-Programm und fügen Sie die Zwischenablage im Tabellenblatt Übersicht ein. Klicken Sie dazu auf den Button Daten übernehmen : Anschließend können Sie unter den Tabellenblättern Standard Balken, Standard Netz, Standard Linien usw. die Diagramme zum Fall abrufen und in Ihrer Dokumentation verwenden. Benutzen Sie dazu die Buttons Drucken bzw. 26 Stand: Sommer2015

38 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Sie können die unter Bereich drucken selektierte Auswahl für die spätere Verwendung speichern oder auch diese Speicherung auf die Standardauswahl Zurücksetzen. Es werden nur die mit einem Häkchen aktivierten Verlaufsschritte des Falles gedruckt. Sie können, je nach verwendetem Browser auch zunächst eine Druckvorschau generieren: im Firefox u. Internet Explorer: nach dem Klick auf den Drucken-Schalter und nach Abwahl des folgenden Dialogs zur Übergabe an den Drucker mit Abbrechen über die Menüfolge: Datei/Druckvorschau; Chrome: steuert standardmäßig zunächst in die Druckvorschau. Beachten Sie bitte außerdem, falls Sie einen Farbdrucker haben und das Dokument farbig ausdrucken möchten, dass Sie ggf. in den Browseroptionen die Option Hintergrundfarben und Bilder einschalten. Neu: Kopieren in den Zwischenspeicher: Wenn Sie auf den Zwischenspeicher-Button klicken, gelangen Sie in den Auswahlbereich für die Kopiereinstellungen: Das oben für das Drucken ausgeführte gilt hier analog: Nur WIMESplus-Kunden, also User bei Mandanten mit aktivierter WIMESplus-Funktion 15 bekommen die Auswahlbox Verlaufsschritte mit Details angezeigt. Hiermit wird die Auswahl der freitextlichen Felder und der Elemente zur Zielerreichung in den Zwischenspeicher eingesteuert. Sie können die unter Bereich drucken selektierte Auswahl für die spätere Verwendung speichern oder auch diese Speicherung auf die Standardauswahl Zurücksetzen. Es werden nur die mit einem Häkchen aktivierten Verlaufsschritte des Falles an den Zwischenspeicher übergeben. Nach Anklicken des Schalters Kopieransicht werden die ausgewählten Inhalte in den Kopierausschnitt eingelesen und automatisch für die Nutzung der Windows-Kopierfunktion markiert: Kopieren oben rechts. WIMESplus: freitextliche Zieldokumentation in WIMES). 15 dto. Stand: Version

39 WIMES-Handbuch Zum Einlesen der selektierten und markierten Inhalte in den Zwischenspeicher müssten Sie die Tastenkombination STRG + C betätigen 16. Den selektierten Text können Sie anschließend in ein Textverarbeitungsprogramm oder auch in ein Mailprogramm einlesen: Für Microsoft Word empfehlen wir die Einfügefunktion über die rechte Maustaste und dann die Option Ursprüngliche Formatierung beibehalten (U), da diese alle Formatierungen und Grafiken in das Zieldokument einliest: Sie können die Daten an jede beliebige Stelle, also ggf. auch in ein Hilfeplan-Formular o.ä. einfügen. Beachten Sie aber ggf. abweichende Formatvorgaben: 16 leider unterstützen die Browser in Kombination mit den verwendeten Programmiersprachen hier keine Kopier-Funktion über eine Schaltfläche. 28 Stand: Sommer2015

40 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Durch diese neuen Funktionen wird selektiertes Drucken und selektiertes Übertragen in Textverarbeitung oder andere weiter verarbeitende Programme (Mail, Powerpoint etc.) ermöglicht. Damit werden verschiedene Möglichkeiten zur Einbindung von WIMES-Falldaten in andere Dokumentationsformen bereitgestellt. Exkurs zur Vereinfachung: Einstellen der Standard-Einfügeoption: Ursprüngliche Formatierung beibehalten in WORD 2013 Wenn Sie häufiger die Einfügeoption aus WIMES z.b. nach Microsoft WORD nutzen möchten, können Sie die Einfügeoption Ursprüngliche Formatierung beibehalten als Standard setzen. Gehen Sie dazu wie folgt vor: 1. Legen Sie die Falldaten eines WIMES-Falles über die Kopierfunktion in den Zwischenspeicher (s. vorhergehenden Abschnitt). 2. Öffnen Sie in WORD eine Datei und wählen Sie die Einfügeoption: Ursprüngliche Formatierung beibehalten WORD fügt den Inhalt des Zwischenspeichers in die Datei ein. 3. Scrollen Sie ans Ende des eingefügten Inhaltes zu dem Element und klicken Sie darin auf den abwärtsgerichteten Pfeil und in dem Kontextmenu auf Standard zum Einfügen festlegen : 4. WORD öffnet einen Optionsbereich zur Festlegung von Einfügeoptionen beim Ausschneiden, Kopieren und Einfügen: Stellen Sie darin die Option Einfügen aus anderen Programmen auf Ursprüngliche Formatierung beibehalten (Standard). Solange Sie diesen Standard beibehalten, müssen Sie nicht bei jeder Einfügung die Option anwählen! HINWEIS: Mit den neuen Druck- und Kopierfunktionen können Sie bei Bedarf ausgewählte Inhalte wie z.b. Zielvereinbarungen und Zielerreichungen oder auch nur einzelne Verlaufsschritte ausdrucken oder per Zwischenablage in Textverarbeitungsdokumente oder Mails einfügen! So können Sie WIMES ergänzend zu bestehenden Formularen aus anderen Quellen nutzen! Fall löschen Wenn die Hilfe nach dem Anlegen des Falles nicht zustande gekommen ist, kann dieser von dem Fallverantwortlichen wieder gelöscht werden. Dazu steht ein Löschbutton bis 10 Tage nach dem Hilfebeginn (nicht das Datum, an dem Sie den Fall erfasst haben) zur Verfügung. Den Löschbutton finden Sie unterhalb der Basisdaten zur Hilfe neben Bearbeiten. Nach Ablauf von 10 Tagen ist kein Löschen durch den Nutzer mehr möglich (Datensicherheit), wenden Sie sich bitte in diesem Fall an den e/l/s-support. Zur Sicherheit erfolgt nach Betätigen des Löschen-Buttons eine Bestätigungsabfrage, die wiederum bestätigt oder abgebrochen werden kann: 2.4 Bedarf und Wirkungen dokumentieren In die Wirkungsevaluation mit dem WIMES-Web-Portal fließen i.d.r. die folgenden Bearbeitungsschritte (Messzeitpunkte nach dem WIMES-Standard) ein: Stand: Version

41 WIMES-Handbuch 1. Bedarfseinschätzung zum Hilfebeginn, 2. Bedarfseinschätzung zur Hilfeplanung (i.d.r. ca. 6-8 Wochen nach Hilfebeginn), [kann beliebig häufig durchgeführt werden!], 3. Bedarfseinschätzung zum Hilfeende. Weitere Bedarfseinschätzungen sind optional und unterstützen die Dokumentation und Übersicht über die Bedarfsentwicklung und Zielerreichung im Fallverlauf (s. auch Verlauf von Hilfen). Um die Bedarfseinschätzung zu Hilfebeginn vorzunehmen, klicken Sie nach Speicherung der Basisdaten im Fallexplorer auf Hilfebeginn Dadurch öffnet der Dialog Hilfebeginn mit den Kopfdaten und den WIMES-Dimensionen: Kopfdaten: Hier machen Sie bitte folgende Angaben: Ausgefüllt: geben Sie das Datum der Bearbeitung ein. o Falleinordnung: Einschätzung der zum aktuellen Bearbeitungsstand Gefährdung des Kindeswohls o Leistungsbereich o Graubereich 1 (Unklare Gefährdung. Klären!) o Graubereich 2 (Drohende Gefährdung. Verhindern!) o Gefährdungsbereich (Schutzkonzept!) Zielperspektive: Angaben zur Zielperspektive 17 (zum aktuellen Bearbeitungsstand): o Verbleib in der Familie o Rückkehr in die Familie o Längerer geplanter Verbleib (Mehr als zwei Jahre oder Beheimatung) o Verselbständigung innerhalb der nächsten zwei Jahre o Übergangshilfe o muss geklärt werden o Sonstiges Erläuterung Zielperspektive: o o Verbleib in der Familie: Dieses bezieht sich hauptsächlich auf ambulante und teilstationäre Hilfen, die erreichen sollen, dass der junge Mensch in seiner Familie verbleibt. Andernfalls gäbe es das Risiko, dass er außerhalb der Familie leben muss. Das gilt auch für Maßnahmen, mit denen im Anschluss an stationäre Hilfen junge Menschen in ihre Familie reintegriert werden sollen. Rückkehr in die Familie: Die stationäre Hilfe hat das Ziel, den jungen Menschen in seine Familie zu reintegrieren. Als maximaler geplanter Zeitraum werden zwei Jahre angenommen. 17 Unter Zielperspektive wird hier die grobe perspektivische Ausrichtung der Hilfe/Maßnahme verstanden. Auszuwählen aus dem dargestellten Katalog der Möglichkeiten. Nicht gemeint sind hier operationalisierte Leitziele, die pro Hilfe individuell erarbeitet werden! 30 Stand: Sommer2015

42 Dokumentation im WIMES-Web-Portal o o o o Längerer geplanter Verbleib (Mehr als zwei Jahre oder Beheimatung): Der j. M. soll in einem neuen Lebensfeld aufwachsen. Hierzu zählen alle nicht befristeten Hilfen und solche, die mit einem offenen Ausgang für länger als 2 Jahre geplant sind. Verselbständigung innerhalb der nächsten zwei Jahre: Der junge Mensch soll in maximal zwei Jahren selbständig und soweit wie möglich eigenverantwortlich leben können. Auch wenn jede Hilfe letztlich die Selbstständigkeit fördern soll, sind hier Hilfen gemeint, die gezielt an einer schulisch-beruflichen Förderung und an der Überleitung in ein selbständiges Wohnen und Leben arbeiten. Für unter 15-Jährige wird hier kein Kreuz gemacht. Übergangshilfe: Die Hilfe ist schon bei der Entscheidung als Übergang zwischen zwei Hilfen oder Lebensphasen konzipiert. muss geklärt werden: Aktuell ist noch nicht abschließend über die Zielperspektive entschieden. [Sollte nicht in Verlaufsschritten nach der Anfangsphase der Hilfe (also etwa HP1 oder EP 1) gewählt werden] Sonstiges: Wenn keine Kategorie passt, kreuzen Sie bitte Sonstige an und erklären Sie in Stichworten, welches der Hauptauftrag ist (z.b. Weisung, Haftvermeidung, begleiteter Umgang ) Wenn es sich um einen häufigen und konzeptspezifischen Auftrag handelt, wird empfohlen, sich eine Codierung für eine besondere Auswertung zu besorgen Die WIMES-Dimensionen im Grundmodul (Standard) Nachdem Sie die Kopfdaten zum aktuellen Verlaufsschritt eingegeben haben kommen Sie zum eigentlichen Kern der Bedarfseinschätzung, also zur Dokumentation des (erzieherischen Hilfe-) Bedarfes im Einzelfall. Dieser wird auf 12 Dimensionen und jeweils pro Dimension auf einer 7-er-Skala in einer Ampel-Logik abgebildet. Grün ( ) bedeutet dabei gemessen an den Bedarfen der Klientel der Jugendhilfe: idealtypischer Zustand, kein (erzieherischer Hilfe- )Bedarf. Rot ( ) meint jeweils: unzumutbarer, extremer, traumatisierender Zustand und damit höchster Bedarf. Stand: Version

43 WIMES-Handbuch Damit das Messinstrumentarium für die Bedarfseinschätzungen vergleichbar angewendet wird, sind den einzelnen Skalenwerten sogenannte Ankersätze zugeordnet. Diese werden angezeigt, wenn Sie mit der Maus auf den jeweiligen Skalenwert zeigen: Alle weiteren Informationen zu WIMES-Grunddimensionen finden Sie im Kapitel 3 WIMES-Dimensionen Grundmodul. Die Ankersätze sind im Faltblatt WIMES Definitionen und Anker zusammengefasst, dieser steht u. a. zum Download bereit: Speicheroptionen in den Bedarfseinschätzungen Zum Speichern Ihrer Angaben werden Ihnen unterschiedliche Speicheroptionen angeboten: Speichern (in Arbeit) speichert die Eingaben in der Bedarfseinschätzung vorläufig. Sie können jederzeit den Bearbeitungsschritt für eine Komplettierung oder Änderung wieder aufrufen. Diese Speicherberechtigung steht allen Benut- 32 Stand: Sommer2015

44 Dokumentation im WIMES-Web-Portal zern zur Verfügung, wenn sie berechtigt sind, Verlaufsschritte zu bearbeiten. Speichern und Fertig speichert die Eingaben in der Bedarfseinschätzung endgültig. Eine erneute Bearbeitung ist anschließend nicht bzw. nur durch die Einschaltung des e/l/s-supports möglich. Diese Speicherberechtigung besitzen Fallverantwortliche, die den Fall angelegt haben bzw. die Fallverantwortlichen im Jugendamt bei Kooperation. Speichern und zu Quittieren speichert die Eingaben des Fallverantwortlichen beim Leistungserbringer und stellt die Eingaben für den Fallverantwortlichen im Jugendamt zur Bestätigung (Quittierung). Diese Speicherberechtigung haben nur Fallverantwortliche bei Leistungserbringern, wenn in dem Fall mit einem Jugendamt kooperiert wird. Quittieren bestätigt und speichert die kooperativ erstellte Bedarfseinschätzung endgültig. Eine erneute Bearbeitung ist anschließend nicht bzw. nur durch die Einschaltung des e/l/s-supports, der den Status zurücksetzen kann, möglich. Diese Speicherberechtigung besitzen Fallverantwortliche beim Jugendamt Hilfebeginn In diesem Prozessschritt dokumentieren Sie den Bedarf und die grundlegenden Zielsetzungen vor bzw. zu Beginn der Hilfe. Im Kooperationsverbund zwischen Jugendamt und Einrichtungen erstellt der bzw. die Fallverantwortliche im Jugendamt die erste Bedarfseinschätzung. Bei Einsatz ohne Kooperationspartner erstellt der bzw. die Fallverantwortliche die Bedarfseinschätzung mit dem Fokus auf die Bedarfe vor der Hilfe. Schätzen Sie auf den zwölf WIMES-Dimensionen den pädagogischen Bedarf ein das ist der Hilfebedarf vor der Aufnahme in eine Jugendhilfeeinrichtung. Lesen Sie die ausführlichen Beschreibungen zu den einzelnen Dimensionen und Abstufungen im Kapitel WIMES-Dimensionen Grundmodul und im Faltblatt WIMES-Anker nach. Kurzbeschreibungen finden Sie auch in den Popup-Fenstern bei den Farbabstufungen. Die Farbwerte bedeuten: im grünen Bereich vs. Alarmstufe Rot. Die Einstufungen sind fachliche Beurteilungen, in die Informationen und Einschätzungen von Klienten und anderen Fachleuten mit eingehen. Wenn die Bewertungen in einem Team erarbeitet worden sind, muss letztlich der Fallverantwortliche seine Entscheidungen treffen. Gehen Sie jede der zwölf Dimensionen durch. Sollte es bei einigen Dimensionen nicht möglich sein, eine Einschätzung abzugeben, oder wenn Sie falsch geklickt haben, klicken Sie auf das Auswahlfeld in der Spalte Ohne Wertung. Wenn in keiner Dimension Einstufungen vorgenommen wurden, ist der Fall nicht sinnvoll auswertbar. Die Kästchen rechts neben der jeweiligen Dimension in der Spalte Zieldimension werden dann angeklickt, wenn es sich um eine Zieldimension handelt. Das heißt: Hieran soll gezielt gearbeitet werden, hier sollten sich Wirkungen zeigen, diese Dimension ist hilferelevant. Fachlich bedeutet das Häkchen also, dass insbesondere für die markierten Dimensionen ein (erzieherischer) Entwicklungsbedarf besteht. Sie kennzeichnen die Dimension also als Schwerpunkt-Dimension für diese Hilfe. In den Auswertungen werden diese Dimensionen besonders untersucht, z. B. indem Wirkungen bzw. Bedarfsunterschiede der hilferelevanten Dimensionen herausgefiltert werden. Eine Hilfe, in der keine Zieldimensionen angekreuzt wurden, macht keinen Sinn. Eine Wirksamkeitsevaluation ist nicht möglich. Eine Hilfe, bei der alle Dimensionen angekreuzt wurden, läuft Gefahr, überlastet oder diffus zu werden. Wenn keine oder alle Dimensionen angekreuzt werden, bekommen Sie einen Warnhinweis. Brechen Sie ihn ab, wenn Sie die Zieldimensionen nachtragen möchten Hilfeplanung bzw. Erziehungs-/Betreuungsplanung Regelmäßig ca. 6-8 Wochen nach Hilfebeginn ist eine Überprüfung bzw. eine erneute Bedarfserhebung vorgesehen. I.d.R. erfolgt diese im Rahmen einer Hilfeplanung. Der Aufruf dieses nächsten Bearbeitungsschrittes erfolgt über den Menübaum-Eintrag Neu : Stand: Version

45 WIMES-Handbuch In den Kopfdaten der Bedarfseinschätzung in den Verlaufsschritten gibt es einen kleinen Unterschied zu den Kopfdaten im Dialog Hilfebeginn bzw. Hilfeende: Sie können und sollten angeben, was der Anlass für die aktuelle Bedarfseinschätzung ist. Im Element Anlass besteht folgende Auswahl: Hilfeplanung: immer unter Beteiligung des Jugendamtes Hinweis: Wird nach Speicherung im Fallmenü immer als HP1( ) angezeigt Erziehungs- / Betreuungsplanung: einrichtungsinterne Erziehungs- bzw. Betreuungsplanung, ggf. ohne Beteiligung des kooperierenden Jugendamtes Hinweis: Wird nach Speicherung im Fallmenü immer als HP1( ) angezeigt Ansonsten ist die Bearbeitungslogik identisch mit derjenigen zum Hilfebeginn: bearbeiten Sie das Bearbeitungsdatum, die Falleinordnung und die Zielperspektive sowie möglichst viele Dimensionen und halten Sie bitte auch fest, in welchen Dimensionen Wirkungen erzielt werden sollen (Zieldimensionen). Natürlich kann es Abweichungen zur Einschätzung vom Hilfebeginn geben. Orientieren Sie sich auch in den Bedarfseinschätzungen im Verlauf der Hilfe an den Beschreibungen im WIMES-Handbuch, im Faltblatt WIMES-Anker oder an den Kurzbeschreibungen an den Textfeldern bei den entsprechenden Farben. Wenn Sie mit den Eingaben fertig sind, klicken Sie auf eine der verfügbaren Speicheroptionen und sie gelangen zurück zur Fallübersicht. Hinweis für die Kooperation zwischen Jugendamt und Leistungserbringer: Bei deutlichen Unterschieden im Fallverständnis und in der Zielsetzung empfehlen wir ein Hilfeplangespräch oder zumindest ein Fachgespräch. Nur der Jugendamts-Fallverantwortliche kann diesen Prozessschritt quittieren und damit auf den Status fertig setzen. Wenn Sie einmal vergessen haben, die Dokumentation rechtzeitig zu erledigen, bekommen Sie alle 2 Wochen eine automatische Erinnerung vom WIMES-Web-Portal. In der werden alle Fälle aufgelistet, bei denen die Einschätzung 6-8 Wochen nach Hilfebeginn nachgeholt werden muss. Bitte beachten Sie: diese bekommen Sie solange, bis der Schritt HP1 auf den Status fertig gesetzt wurde. Bei Kooperation zwischen Jugendamt und Einrichtung bekommt der für den jeweils nächsten Bearbeitungsschritt zuständige Fallverantwortliche die Erinnerungsmails [s Die WIMES-Dimensionen im Grundmodul (Standard) Termine und Bearbeiter] Verlauf von Hilfen Die Verlaufsdokumentation wird in der gleichen Erfassungslogik bearbeitet wird wie der Hilfebeginn bzw. Hilfeplan 1. In der Verlaufsdokumentation können Sie nun wie in den vorherigen Bearbeitungen die Bedarfsentwicklung des Klienten in den Abständen der Hilfe- bzw. Erziehungs- oder Betreuungsplanung dokumentieren. Mindestens die Hilfeplangespräche sollten dokumentiert werden. Sie können aber auch andere Anlässe wie interne Erziehungs-/ Betreuungsplanungen oder Zielvereinbarungsgespräche für einen Check der Bedarfsentwicklung nutzen. Die Verlaufsdokumentation dient in erster Linie Ihrem persönlichen und fachlichen Nachvollzug der Bedarfsentwicklung. Auswertungen werden i.d.r. auf den Hilfebeginn, den ersten Hilfeplan (HP1) und auf das Hilfeende bezogen. Klicken Sie zur Erfassung eines neuen Verlaufsschrittes im Menübaum des Falles auf die Schaltfläche. Die weitere Bearbeitung neu aufgerufener Prozessschritte erfolgt analog zu den vorhergehenden Bearbeitungsschritten (s. Abschnitte ). 34 Stand: Sommer2015

46 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Falls Sie für den Vergleich mit zuvor erstellten Prozessschritten deren Werte als Referenz sehen möchten, wählen Sie den gewünschten vorhergehenden Bearbeitungsschritt aus dem Katalog in der Spalte Vorherige Bearbeitung aus: Die Bedarfseinschätzungen aus vorhergehenden Bearbeitungsschritten werden dann inkl. evtl. Markierungen als Zieldimensionen zur Information eingeblendet: Bewerten Sie zumindest die Entwicklung / Zielerreichung in den Dimensionen, die Sie bei der letzten Bearbeitung als hilferelevant markiert haben. Keine Zielvereinbarung ohne Überprüfung Sie können aber auch die Entwicklung in allen Dimensionen bewerten, um einen gesamten Entwicklungsüberblick zu haben. Die Kästchen rechts neben der Zahl zeigt, welche Dimensionen als Zieldimensionen eingestuft wurden bzw. an welchen Zieldimensionen ab dem Hilfeplangespräch weiter gearbeitet werden soll: o daran wird gearbeitet, o dieses soll weiter beobachtet werden, o hier sollen Verbesserungen erzielt werden, o hierzu gibt es eine Zielvereinbarung. TIPP: Bearbeiten Sie möglichst alle Dimensionen. Mindeststandard ist: Wenn beim letzten Mal eine Dimension als hilferelevant eingestuft wurde, muss die Entwicklung überprüft werden. Eine gespeicherte Verlaufsbeurteilung können Sie über den entsprechenden Eintrag im Fallmenü erneut aufrufen und ändern Hilfeende = Beendigung der Hilfe (E) Sobald die Beendigung der Hilfe feststeht, wird der Prozessschritt Hilfeende bearbeitet. Stand: Version

47 WIMES-Handbuch Bearbeiten Sie diesen Schritt, wenn die Hilfe: o beendet wird ohne eine Folgehilfe, o von einem anderen Anbieter fortgesetzt wird, o von dem gleichen Leistungserbringer in einer anderen Form fortgesetzt wird. Um zu diesem Prozessschritt zu gelangen, klicken Sie in der Übersicht Meine Fälle auf die Zeile mit dem betreffenden Fall bzw. auf die Fall-ID zu dem Sie die Angaben zur Beendigung machen möchten. Klicken Sie anschließend auf den Fallmenü-Eintrag Hilfeende. Sie gelangen in den Verlaufsschritt Hilfeende. Die Bearbeitung für diesen Verlaufsschritt ist auf zwei Reiter aufgeteilt: Zunächst ist der Reiter für die Bearbeitung der Rahmendaten zur Beendigung geöffnet: Zur besseren Übersicht sind die Daten in inhaltlich getrennten Rahmen dargestellt. Bitte bearbeiten Sie soweit verfügbar - möglichst alle Elemente in diesem Dialog: 36 Stand: Sommer2015

48 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Zu den einzelnen Elementen: Im Abschnitt Beendigung machen Sie bitte Angaben zum Datum und zu Folgehilfen: Beendigungsdatum: Das geplante bzw. faktische Enddatum der Hilfe/Maßnahme. Auf der Basis dieses Datums werden verschiedene Berechnungen in den Auswertungen ausgeführt (Verweildauer, Alter zum Ende der Hilfe u. ä.) HzE danach: Tragen Sie ein, ob eine bzw. keine Folgehilfe geplant ist. Falls ja, geben Sie die Hilfeform der Folgehilfe ein. Falls nein, wählen Sie den Eintrag keine. Wählen Sie bitte zur Eindeutigkeit in jedem Fall einen Eintrag aus dem Katalog aus. Intensität der Folgehilfe im Vergleich zur jetzigen Hilfe: Dieses Element wird nur angezeigt, wenn im vorhergehenden Element HzE danach eine Folgehilfe ausgewählt wurde. Wählen Sie falls eine Folgehilfe durchgeführt wird, ob deren Intensität nach den WIMES-Kriterien weniger intensiv, ungefähr genauso intensiv bzw. intensiver sein soll. Im Abschnitt Bewertung beurteilen Sie die Begleitumstände der Beendigung: Art der Beendigung: Dazu steht Ihnen folgender Auswahlkatalog zur Verfügung: Bezeichnung Beendigung gemäß Hilfeplanung Abbruch im Dissens bei fortbestehendem Bedarf Beendigung durch externe Umstände Bedarfsgerechte Veränderung des Hilfesettings Erläuterung Beendigung in Übereinstimmung mit der bisherigen Hilfeplanung (Eingangsplan und Anpassungen im Verlauf) Abbruch der laufenden Hilfe durch faktische Beendigung im Dissens bei weiter bestehendem Bedarf Beendigung durch externe Umstände (Umzug, Krankheit, Sorgerechtsänderung, Haft) Bedarfsgerechte Veränderung der Hilfeart und des Hilfesettings Stand: Version

49 WIMES-Handbuch Die Angaben im Element Art der Beendigung werden verwendet, um Auswertungen z. B. zu Abschluss- bzw. Abbruchquoten zu generieren. Definition Abbruch: Vorzeitige nicht geplante Beendigung, weil ein Partner aus der Vereinbarung zwischen Klient - Leistungserbringer - Leistungsträger aussteigt. Die Beendigung erfolgt nicht im Konsens. Mindestens ein Partner hätte einen Sinn in der Fortsetzung der Hilfe gesehen. Bedarfsgerechte Veränderung des Hilfesettings also kein Abbruch liegt vor, wenn die Hilfe vorzeitig beendet wird und wenn alle Partner zu dem Schluss kommen, dass o die Hilfeziele erreicht worden sind, o zwar nicht alle Ziele erreicht worden sind, eine weitere Fortsetzung aber keine Sinn macht, o eine andere Hilfe eingeleitet werden soll (Verlegung), o die diagnostische Phase zu einer anderen Einschätzung der Bedarfe geführt hat (Indikationsüberprüfung). Wenn Abbruch, durch wen hauptsächlich?: Dieses Element wird nur angezeigt, wenn im vorhergehenden Element Art der Beendigung der Eintrag Abbruch im Dissens bei fortbestehendem Bedarf ausgewählt wurde. Wählen Sie ggf. aus einem der folgenden Einträge: In welchem Maße sind die Hilfeziele erreicht worden?: In diesem Element wird eine generalisierte Einschätzung zur Zielerreichung abgefragt. Bitte wählen Sie aus dem Katalog einen Eintrag aus 18 : Hier geht es um Ihre subjektive Einschätzung, ob rückwirkend betrachtet diese Hilfe nützlich und zielführend war. Denken Sie nicht daran, wie die Entwicklung verlaufen ist, sondern ob die Hilfe die Erwartungen erfüllt hat. Im Abschnitt Wie beurteilen Sie die Entwicklung bewerten Sie ebenfalls generalisiert nach den WIMES-Themenbereichen die Entwicklung während der Hilfe und schätzen die Prognose für die Zukunft ein. 18 Die Einschätzungen aus diesem Element werden in den Auswertungen mit den Angaben in den WIMES-Dimensionen korreliert. Wenn hier also etwa Sie wurden übertroffen ausgewählt wird, sollten sich in den (hilferelevanten) WIMES-Dimensionen Verbesserungen abbilden. 38 Stand: Sommer2015

50 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Wählen Sie jeweils aus den Katalogen einen Eintrag aus den Möglichkeiten stark verbessert, verbessert, gleich geblieben, verschlechtert, deutlich verschlechtert aus. Wichtiger Hinweis: Die Angaben der beiden Reiter im Dialog Hilfeende werden gesammelt gespeichert. Wenn Sie während einer Bearbeitung auf eine Speicheroption klicken, ohne den anderen Reiter zu bearbeiten, werden Sie durch eine entsprechende Meldung darauf hingewiesen, ob Sie nicht auch in dem noch nicht aufgerufenen Reiter Eingaben vornehmen möchten/müssen. Neben den Rahmendaten zur Beendigung der Hilfe sind im Dialog Hilfeende noch die zum Ende der Hilfe noch bestehenden Einschätzungen auf den WIMES-Dimensionen vorzunehmen. Wechseln Sie dazu auf den Reiter Dimensionen und bearbeiten sie in dem Dialog analog zu den anderen Verlaufsschritten die Kopfdaten und die WIMES- Dimensionen. Begrenzen Sie die Bewertung nicht auf Reaktionen auf die bevorstehende Beendigung. Oft zeigen sich in der letzten Phase Rückfalle (Angst vor der Zukunft, sich erschöpfende Motivation, Abwehr von Abschiedsschmerz ). Betrachten Sie den Zeitraum der letzten drei Monate. Lassen Sie in die Einstufung nicht die Hoffnungen oder Befürchtungen für die Zukunft einfließen. (Diese wurden im Abschnitt Wie beurteilen Sie die Entwicklung auf dem vorhergehenden Reiter abgefragt.) Stufen Sie die Dimensionen mit Hilfe der Anker ein. Leiten Sie nicht aus den Verlaufsdaten das Ergebnis ab. Die Fragen am Schluss sind: Welche Problemlagen und Risiken gibt es (noch)? Welches sind die Kompetenzen und Ressourcen, die erreicht wurden? Die Einschätzung muss nach fachlichen Kriterien vorgenommen werden, auch wenn die Bewertung mit dem Team und Klienten und Casemanager vorbereitet wurde. Entscheidend ist das fachliche Urteil der fallverantwortlichen Fachkraft. Speichern Sie abschließend Ihre Angaben je nach den angezeigten Speicheroptionen (s Speicheroptionen in den Bedarfseinschätzungen) Wichtiger Hinweis Falls Sie die Speicheroption Speichern und Fertig bzw. Quittieren wählen, beachten Sie bitte, dass der Fall jetzt nicht mehr bei den laufenden Fällen zu sehen ist, sondern bei den abgeschlossenen. Auch hier gilt: Bei der Kooperation zwischen Jugendamt und Einrichtung macht die Einrichtung die Angaben zu Beendigung der Hilfe. Der Sozialarbeiter des Jugendamtes überprüft und quittiert die Angaben, ggf. nach einem gemeinsamen Abschlussgespräch. Definition: abgeschlossener Fall: Ein Fall ist abgeschlossen wenn: alle Pflichtfelder ausgefüllt und alle Prozessschritte quittiert sind Pflichtfelder Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet. In diesen Feldern müssen Angaben gemacht werden, sonst ist der Datensatz in der Evaluation nicht auswertbar. TIPP: Die Datumsfelder in den Bedarfseinschätzungen werden mit dem aktuellen Systemdatum Ihres Computers vorbelegt. Bitte ändern Sie das Datum, falls sie rückwirkend eine Bedarfseinschätzung vornehmen. Wenn nicht alle Pflichtfelder bearbeitet sind: In der Rubrik Meine Fälle steht der Prozessschritt auf Status in Arbeit (= nicht vollständig bearbeitet). Wenn alle Pflichtfelder eingegeben sind, erscheint fertig bzw. zu quittieren. Stand: Version

51 WIMES-Handbuch Eine Anschlusshilfe erstellen Wenn bei einem Klienten eine Folgehilfe geplant ist, beispielsweise, wenn der junge Mensch die Hilfeform oder den Leistungsanbieter wechselt oder bei einem KCD-Fall, wird die vorherige Hilfe im Web-Portal beendet und ein neuer Fall angelegt. Aus dem abgeschlossenen Fall können Sie für die neue Hilfe bequem eine Folgehilfe erzeugen in der Rubrik Anschlusshilfe erstellen. Diese Rubrik finden Sie im Menübaum, wenn Sie auf einen abgeschlossenen Fall klicken: Beim Klick auf den Menüpunkt "Anschlusshilfe erstellen" wird ein neuer Fall generiert. Dabei werden alle relevanten Basisdaten aus der vorherigen Hilfe übernommen. Mit wenigen Eingaben haben Sie die Basisdaten schnell vervollständigt. Bei den WIMES-Dimensionen stehen nun zu Beginn der neuen Hilfe die Endeinschätzungen aus der vorherigen Hilfe - Sie benötigen nur noch die neuen Hilfeschwerpunkte zu setzen - und die WIMES-Dokumentation zu Hilfebeginn ist abgeschlossen. Wichtig: Wenn Sie für die Folgehilfe nicht mehr zuständig sind, dann erzeugen Sie (als bisheriger Fallverantwortlicher) die Anschlusshilfe, speichern Sie die unvollständigen Basisdaten mit dem Button "Speichern (in Arbeit)" und leiten Sie den neuen Fall über die "Kooperation" an Ihren Kollegen weiter - ohne vorher weitere Eingaben machen zu müssen. Dazu klicken Sie in der Rubrik "Kooperationen" auf den Namen des bisherigen Fallverantwortlichen (also z. B. auf Ihren eigenen Namen) und Sie können aus der eingeblendeten Liste der Benutzer den neuen Fallverantwortlichen auswählen. Der neue Fallverantwortliche wird über die Fallzuordnung per informiert. Weitere Informationen im Kapitel 5.1 Interne Kooperation Fallverantwortlichkeit wechseln. Die Funktion "Anschlusshilfe erstellen" bietet Ihnen eine gute Möglichkeit, Folgehilfen schnell und unkompliziert anzulegen, miteinander zu verbinden und anderen Kollegen zuzuweisen. 40 Stand: Sommer2015

52 Dokumentation im WIMES-Web-Portal 2.5 WIMES Fallverlauf-Diagramme als Instrument der Einzelfallsteuerung Die WIMES-Fallverlauf-Diagramme visualisieren grafisch den Verlauf der Erziehungshilfe. Dadurch können Sie Ihre WIMES-Daten sinnvoll in der Einzellfallsteuerung verwenden. Je vollständiger und umfangreicher Ihre Eingaben im Web-Portal sind, desto aussagekräftiger sind die Fallverlauf-Diagramme. Versuchen Sie daher in Zukunft möglichst viele WIMES-Dimensionen bei mindestens 3 Verlaufsschritten (Hilfebeginn, Hilfeplangespräch HP1 und Hilfeende) zu dokumentieren. Die Diagramme sind für KCD- und MuKi-Fälle ebenfalls verfügbar. Die Diagramme werden mit einem separaten Excel-Tool erstellt, das Sie bequem herunterladen und lokal auf Ihrem PC abspeichern können. So erstellen Sie die Fallverlauf-Diagramme Wechseln Sie in die Basisdaten des Falles, indem Sie auf die Fallzeile in der Übersicht "Meine Fälle" klicken oder im Fallmenü auf den Eintrag Basisdaten und Sie sehen alle bisherigen WIMES-Eingaben nebeneinander geordnet. Oben rechts finden Sie jeweils ein Symbol für das Drucken und für die Speicherung der Falldaten im Zwischenspeicher sowie ein Excel-Icon für die Fallverlauf-Diagramme: Wenn Sie auf den Excel-Button (oben rechts) klicken, gelangen Sie zum Download-Bereich der Excel-Tabelle: Stand: Version

53 WIMES-Handbuch Nachdem Sie die Excel-Datei heruntergeladen haben, müssen Sie ggf. die Makro-Einstellungen anpassen: 42 Stand: Sommer2015

54 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Nach dem Öffnen des Excel-Programms lesen Sie bitte zuerst die Kurzanleitung im Tabellenblatt Hinweise : Stand: Version

55 WIMES-Handbuch Um die Daten in das Excel-Programm einzufügen, kopieren Sie im WIMES-Web-Portal mit STRG + C alle Daten in der Rubrik Basisdaten. Gehen Sie zum Excel-Programm und fügen Sie die Zwischenablage im Tabellenblatt Übersicht ein. Klicken Sie dazu auf den Button Daten übernehmen : Anschließend können Sie unter den Tabellenblättern Standard Balken, Standard Netz, Standard Linien usw. die Diagramme zum Fall abrufen und in Ihrer Dokumentation verwenden. Benutzen Sie dazu die Buttons Drucken bzw. Kopieren oben rechts. 44 Stand: Sommer2015

56 Dokumentation im WIMES-Web-Portal 3 WIMESplus: freitextliche Zieldokumentation in WIMES Mit der Version stellt das e/l/s-institut im WIMES-Web-Portal die Möglichkeit freitextlicher Zieldokumentation 19 bereit (WIMESplus). WIMESplus-Felder, also freitextliche Felder sowie Elemente zur Bewertung der Zielerreichung, können jeweils für den (gesamten) Mandanten konfiguriert, aber abteilungsweise aktiviert werden. Es ist also möglich, dass innerhalb einer Organisation einige Abteilungen mit und einige ohne WIMESplus-Felder arbeiten. WIMESplus- Felder können in zwei (kombinierbaren) Varianten Anwendung finden (Darstellungen s. weiter unten): 1. Notizfelder = Freitextfelder oberhalb der Dimensionsskalen zur gesammelten Dokumentation z.b. der Ziele für den gesamten Verlaufsschritt (Hilfebeginn, Hilfeplanung, Hilfeende) und im weiteren Verlauf die Möglichkeit, die Zielerreichung standardisiert zu dokumentieren. 2. WIMESplus-Felder = Freitextfelder zu jeder Dimension zur Dokumentation der Ziele für jede (in der Spalte Zieldimension ) als hilferelevant markierte WIMES-Dimension. Sowohl zu den Notizfeldern wie auch zu den WIMESplus-Feldern können Elemente zur Dokumentation der Zielerreichung (in den folgenden Verlaufsschritten) konfiguriert werden. Text- und Bewertungsfelder können mit Plfichtfeldlogik (*) ausgestattet werden. HINWEIS: Notiz- und WIMESplus-Felder können mandantenweise frei editierbare Überschriften und INFO-Hinweise enthalten. Insofern kann die Darstellung in Ihrer Konfiguration von der hier dargestellten abweichen. 3.1 Notizfelder zur gesammelten Zieldokumentation für den Verlaufsschritt Die Notizfelder sind ggf. unterhalb der Kopfdaten eines Verlaufsschrittes angeordnet und durch einen Klick auf das folgende Icon aufzurufen: Dann können im eingeblendeten Textfeld Angaben zur (gesammelten, also dimensions-übergreifenden) Zieldokumentation für diesen Verlaufsschritt gemacht werden. In dem verwendeten Text-Editor können auch verschiedene Funktionen (Schriftgröße, Fett, kursiv, unterstrichen, Aufzählung, Nummerierung, Einzug verkleinern u. vergrößern, Formatierungen löschen, zurück, vor, Vollbild) genutzt werden: Die hier eingepflegten Inhalte stehen über die Druck- oder Kopierfunktion in den Basisdaten für den Ausdruck oder den Transfer in eine Textverarbeitung zur Verfügung (s Basisdaten und selektierte WIMES-Dokumentation ausdrucken). 19 In Freitextfelder eingegebene Inhalte werden beim Speichern der Webseite über das Plug-in Secure Text Fields verschlüsselt an das WIMES-Web-Portal gesendet. Stand: Version

57 WIMES-Handbuch 3.2 WIMESplus-Felder zur dimensionsweisen Zieldokumentation Die WIMESplus-Felder ermöglichen die freitextliche Zieldokumentation im Hilfeverlauf und werden unterhalb der jeweiligen Dimension angezeigt, wenn für Ihre Organisation das WIMESplus-Felder konfiguriert sind und wenn für die Dimension in der Spalte Zieldimension ein Häkchen gesetzt ist: Die Zieldokumentation im Hilfeverlauf wird auf die als hilferelevant gekennzeichneten Dimensionen beschränkt. Anzahl der Felder und der jeweilige Pflichtfeld-Status (* = Pflichtfeld) hängen von der für Ihre Organisation festgelegten Konfiguration ab und können von der u.a. Darstellung abweichen! Die hier eingepflegten Inhalte stehen über die Druck- oder Kopierfunktion in den Basisdaten für den Ausdruck oder den Transfer in eine Textverarbeitung zur Verfügung (s Basisdaten und selektierte WIMES-Dokumentation ausdrucken). 46 Stand: Sommer2015

58 Dokumentation im WIMES-Web-Portal 3.3 Bearbeitung der Zieldokumentation im Fallverlauf In den folgenden Verlaufsschritten (z.b. Hilfe- bzw. Erziehungsplanungen oder Hilfeende) werden bei aktivem WIMESplus-Modul die Inhalte des vorhergehenden Verlaufsschrittes angezeigt und falls konfiguriert ein Element zur Bewertung der Zielerreichung angeboten. Falls dieses mit einem * als Pflichtfeld gekennzeichnet ist, kann nicht ohne Auswahl eines Wertes mit Speichern und Fertig gespeichert werden: Die Daten aus den Elementen zur Bewertung der Zielerreichung können auf Wunsch aggregiert ausgewertet werden. In die Notiz- bzw. WIMESplus-Felder eingegebene Inhalte werden in den folgenden Verlaufsschritten zur Fortschreibung angeboten: Wenn Sie mit dem Mauszeiger über das Textfeld des vorhergehenden Verlaufsschrittes fahren wird unten rechts ein Link zur Fortschreibung des Inhaltes in das Textfeld des aktuellen Verlaufsschrittes angeboten. Wenn Sie auf diesen Link klicken, wird der Text übernommen: Diese Funktion ist zur Arbeitserleichterung gedacht! Natürlich kann der (aktuelle) Text entsprechend der Veränderung der aktuellen Zielstellungen modifiziert werden! Diese Bewertungs- und Fortschreibungslogik gilt ebenfalls für die WIMESplus-Felder! Wenn Sie die Infobox anklicken, werden evtl. für Ihre Organisation spezifische Erläuterungshinweise angezeigt: Stand: Version

59 WIMES-Handbuch 4 Sondermodul im Web-Portal: Mutter-Kind und Frühe Hilfen (MuKi) Zur Dokumentation einer Mutter-Kind-Hilfe steht in WIMES das Sondermodul MuKi zur Verfügung. Mit diesem Modul werden sowohl die Bedarfslage der jungen Mutter oder des Vaters als auch ihrer Kleinkinder evaluiert. Die Dokumentation des MuKi-Moduls wird zusammen mit dem Grundmodul angewendet. Legen Sie einen neuen Fall an. Geben Sie in den Basisdaten die Daten der Mutter oder des Vaters ein. Wenn Sie im Element inkl. MuKi-Modul Ja wählen, werden weitere Elemente für MuKi-Basisdaten angezeigt: primärer Hilfeempfänger: wählen Sie hier aus dem Katalog aus, wer im Fall primärer Hilfeempfänger ist: Die alleinerziehende Mutter, der alleinerziehende Vater oder Mutter und Vater (Familie). Geburtstag des Kindes: Geben Sie das (ggf. voraussichtliche) Geburtsdatum des Kindes ein. Geschlecht des Kindes: Geben Sie das Geschlecht des Kindes ein. Machen Sie nun weitere Angaben zur Hilfeform, Hilfeintensität, evtl. zur vorherigen Hilfe und zur Zielperspektive. Klicken Sie auf Speichern. 4.1 MuKi-Hilfebeginn (bisher A1 Bedarfseinschätzung zur Hilfe) Öffnen Sie anschließend den Dialog Hilfebeginn über das Fallmenü: Nun befinden Sie sich im MuKi-Dokumentationsbereich. Bearbeiten Sie die Kopfdaten zur Bedarfseinschätzung: Beachten Sie, dass es für MuKi-Fälle einen von Standardfällen abweichenden Katalog für die Zielperspektive gibt: 1. Kontrolle und Sicherstellung des Kindeswohls (Schutzkonzept im Gefährdungs- oder Graubereich) 2. Förderung der Mutter (V) unter den Anforderungen der Elternschaft 3. Übergangshilfe. Begleitung bei einer angestrebten Fremdunterbringung des Kindes 4. Aufbau oder Fortführung einer beruflichen oder schulischen Zukunftsperspektive der Mutter (V) 5. Zeitlich befristete Perspektivklärung 6. Sonstiges 48 Stand: Sommer2015

60 Dokumentation im WIMES-Web-Portal In MuKi-Fällen werden Bedarfseinschätzungen für den Entwicklungsbedarf der Mutter, die Versorgungssituation des Kindes und für die erzieherische Kompetenz der Mutter auf zwei Reitern vorgenommen: Lesen Sie weitere Informationen zu MuKi-Grunddimensionen und MuKi-Sonderdimensionen im Kapitel 4 (WIMES- Dimensionen MuKi-Modul) sowie im Faltblatt MuKi-Anker (steht unter zum Download bereit). Die WIMES-Dimensionen in dem Reiter MuKi-Grunddimensionen beziehen sich auf die Bedarfseinschätzungen der Mutter bzw. des Vaters und deren Herkunftsfamilie: Stand: Version

61 WIMES-Handbuch Die zusätzlichen MuKi-Dimensionen auf dem Reiter MuKi-Sonderdimensionen beschreiben die elterlichen Funktionen der Mutter/ des Vaters und die Entwicklung des Kindes: Wichtiger Hinweis: Die Angaben der beiden Reiter MuKi-Grunddimensionen und MuKi-Sonderdimensionen werden gesammelt gespeichert. Wenn Sie während einer Bearbeitung auf eine Speicheroption klicken, ohne den anderen Reiter zu bearbeiten, werden Sie durch eine entsprechende Meldung darauf hingewiesen, ob Sie nicht auch in dem noch nicht aufgerufenen Reiter Eingaben vornehmen möchten/müssen. Es gibt folgende Abweichungen / Ergänzungen zum Grundmodul: 50 Stand: Sommer2015

62 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Die Dimensionen auf dem Reiter MuKi-Grunddimensionen sind die auf MuKi-Fälle angepassten Dimensionen des Grundmoduls und beziehen sich auf die Entwicklung der Mutter. Vergessen Sie nicht, durch Häkchen in den rechten Kästchen kenntlich zu machen, an welchen Problemlagen gearbeitet werden soll. Für diese Dimensionen werden Zielvereinbarungen und methodisches Vorgehen geplant. Dieses sind auch die Dimensionen, bei denen die Hilfe Wirkungen entfalten soll. Tragen Sie bitte bei jeder Dimension ein, ob daran gearbeitet werden soll. (Zielvereinbarungen, spezifische Methoden, besondere Förderungsaktivitäten). o o o o Es muss mindestens eine Dimension zielrelevant sein. Ansonsten stellt sich die Frage, welchen Bedarf es eigentlich gibt und welche Wirkung durch die Hilfe erzielt werden soll. Wenn alle Dimensionen zielrelevant sind, stellt sich die Frage nach der Plausibilität: Soll wirklich in allen Dimensionen methodisch und verbindlich gearbeitet werden? Wenn eine Dimension als zielrelevant benannt wird, muss die Entwicklung in der Folge beobachtet werden, so lange, bis der Bedarf nicht mehr besteht oder die Hilfe beendet wird. Es empfiehlt auch solche Dimensionen im Blick zu behalten, die nicht als zielrelevant eingestuft wurden. Dieses richtet sich nach den jeweiligen Konzeptionen. Wenn eine Einstufung rückgängig gemacht werden soll, klicken Sie jeweils auf den linken Punkt in der Spalte Ohne Wertung. Speichern Sie Ihre Eingaben mit einer der angebotenen Speicheroptionen. 4.2 Hilfeplan 1 (bisher A2 Bedarf und Ziele nach 6 Wochen) Rund 6-8 Wochen nach Hilfebeginn überprüfen Sie Ihre Eingangsdiagnostik und erfassen Ihre Einschätzungen in dem Verlaufsschritt Hilfeplan 1 analog zur Fallbearbeitung bei Standardfällen. Wenn Sie WIMES in Kooperation zwischen Jugendamt und Jugendhilfeanbieter benutzen, werden diese Eingaben von der Partner-Einrichtung gemacht und vom Fallverantwortlichen beim Jugendamt quittiert. 4.3 Verlauf Entspricht dem Ablauf bei Standardfällen, allerdings mit den Einschätzungen auf den MuKi-Dimensionen. 4.4 Hilfeende (Evaluation bei Beendigung der Hilfe) Am Ende der Hilfe wird die Beendigung dokumentiert, wie Sie es auch von der normalen Falldokumentation kennen. Hierbei gibt es wieder einige Abweichungen zum Grundmodul. Neu ist die Angabe zum Verbleib des Kindes nach der Hilfe/Maßnahme. keine Angabe heißt: unbekannt. Die abschließende Beurteilung und Prognose weicht von der des Grundmoduls ab. Keine Angabe heißt Ich kann keine Einschätzung vornehmen. Stand: Version

63 WIMES-Handbuch Wenn die Angaben gespeichert und (je nach Kooperationsstatus) quittiert sind, ist der Fall abgeschlossen. Diesen finden Sie ab jetzt in der Übersicht abgeschlossene Fälle. Alle weiteren Informationen zu MuKi-Sonderdimensionen finden Sie im Kapitel 4 WIMES-Dimensionen MuKi-Modul. Die Ankersätze sind im Faltblatt MuKi Definitionen und Anker zusammengefasst, dieser steht u. a. zum Download bereit: Notiz- und WIMESplus-Felder Die im Abschnitt 0 Nachdem Sie die Excel-Datei heruntergeladen haben, müssen Sie ggf. die Makro-Einstellungen anpassen: 52 Stand: Sommer2015

64 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Stand: Version

65 WIMES-Handbuch Nach dem Öffnen des Excel-Programms lesen Sie bitte zuerst die Kurzanleitung im Tabellenblatt Hinweise : 54 Stand: Sommer2015

66 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Um die Daten in das Excel-Programm einzufügen, kopieren Sie im WIMES-Web-Portal mit STRG + C alle Daten in der Rubrik Basisdaten. Gehen Sie zum Excel-Programm und fügen Sie die Zwischenablage im Tabellenblatt Übersicht ein. Klicken Sie dazu auf den Button Daten übernehmen : Anschließend können Sie unter den Tabellenblättern Standard Balken, Standard Netz, Standard Linien usw. die Diagramme zum Fall abrufen und in Ihrer Dokumentation verwenden. Benutzen Sie dazu die Buttons Drucken bzw. Kopieren oben rechts. Stand: Version

67 WIMES-Handbuch WIMESplus: freitextliche Zieldokumentation in WIMES dargestellte Logik für Notiz- und WIMESplus-Felder zur freitextlichen Dokumentation und Bewertung der Ziele gelten analog auch für MuKi-Fälle: Sämtliche Verlaufsschritte und ggf. Dimensionen können auch mit freitextlichen Feldern zur Zieldokumentation, zur Bewertung der Zielerreichung und kombiniert konfiguriert sein. Bitte erkundigen Sie sich dazu bei Ihrem WIMES-Koordinator! 56 Stand: Sommer2015

68 Dokumentation im WIMES-Web-Portal 5 Sondermodul im Web-Portal: Krisenintervention, Clearing, Diagnostik (KCD) Wenn es sich um eine Intervention handelt, bei der es darum geht, Krisenmanagement zu betreiben und/oder über einen Clearing- und Diagnostik-Prozess zu einem besseren Fallverstehen und zur weiteren Planung beizutragen, wird in WIMES das KCD-Modul eingesetzt. KCD-Interventionen sind explizit auf diese Ziele ausgerichtet und zeitlich befristet. Sie werden mit einer Diagnose und Empfehlung abgeschlossen. KCD-Interventionen dürfen nicht mit der diagnostischen Phase einer normalen Hilfe zur Erziehung verwechselt werden. Wenn eine andere Hilfe in derselben Einrichtung/Gruppe angeschlossen wird, muss in WIMES das KCD-Modul abgeschlossen werden und ein Folgefall angelegt werden. Der Bedarf der Folgehilfe ist dann gleich dem Ergebnis des Clearings. Daher werden auch in KCD-Fällen (analog zum MuKi-Modul) die Bedarfe auf 2 Reitern erfasst! Anlegen des Falles und Kennzeichnen als KCD-Intervention Sie legen über den Button einen Datensatz an und setzen das Feld Krisenmanagement, Clearing, Diagnose auf Ja. Geben Sie alle erforderlichen Daten des Klienten an, analog zum Grundmodul Falldoku. Beachten Sie, dass bei der Auswahl ja im Element Krisenmanagement, Clearing, Diagnose ein weiteres Element zur Festlegung der KCD Form angezeigt wird. Wählen Sie darin die KCD Form des aktuellen Falles aus. Bei Bedarf können Sie KCD und MuKi-Modul kombinieren, indem Sie zusätzlich den Haken beim Feld inkl. MuKi Modul? setzen. Das könnte z. B. bei Klärungsaufträgen im Zusammenhang mit 8a SGB VIII sinnvoll sein. Die Menüführung besteht im Gegensatz zu den übrigen Hilfen nur noch aus den Erhebungszeitpunkten Hilfebeginn und Hilfeende. Eine Verlaufsdokumentation entfällt. Ebenso entfällt der Prozessschritt Hilfeplan 1. Das Ergebnis der Diagnostik ist zugleich das Ende der Intervention. 5.1 KCD Hilfebeginn In KCD-Fällen werden die Bedarfe (analog zum MuKi-Modul) auf den beiden Reitern Standarddimensionen und KCD Dimensionen erfasst. Die aus dem Grundmodul Falldoku bereits bekannten Dimensionen finden Sie unter Standarddimensionen. Sie sind unter dem Fokus der Krisenintervention bzw. eine Clearing- oder einer Diagnostikprozesses zu bearbeiten. Wegen der üblicherweise unklaren Einschätzung vor der Intervention könnte es sein, dass hier nur wenige oder keine Einstufungen gemacht werden können. Das KCD Modul hat sechs spezifische KCD-Dimensionen. Mithilfe dieser Dimensionen soll der Grad der Gefährdung und die Unsicherheit bezüglich Fallverstehen und Ziel- und Handlungsperspektive eingeschätzt werden. Stand: Version

69 WIMES-Handbuch Wenn Sie eine Dimension auslassen, wird dieses bei der Auswertung so gewertet, dass Sie darüber keine Information haben (missing data). Wenn Sie angeben wollen, dass es bei einer spezifischen Dimension keine Gefährdung oder Unklarheit gibt, müssen Sie das grüne Feld anklicken. Wenn Sie mit den Eingaben fertig sind, speichern Sie diese mit einer der verfügbaren Speicheroptionen. Wichtiger Hinweis: Die Angaben der beiden Reiter Standarddimensionen und KCD Dimensionen werden gesammelt gespeichert. Wenn Sie während einer Bearbeitung auf eine Speicheroption klicken, ohne den anderen Reiter zu bearbeiten, werden Sie durch eine entsprechende Meldung darauf hingewiesen, ob Sie nicht auch in dem noch nicht aufgerufenen Reiter Eingaben vornehmen möchten/müssen. 5.2 KCD-Hilfeende Sie dokumentieren die KCD-Maßnahme erst dann wieder, wenn diese zu Ende ist. Klicken Sie dazu auf die Fall-ID und gehen Sie über das Fallmenü in den Dialog Hilfeende. 58 Stand: Sommer2015

70 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Standard- und KCD-Dimensionen: Sie enthalten die gleichen Dimensionen wie in der Abbildung oben. Bitte füllen Sie nach Möglichkeit alle Dimensionen aus. Aus der Differenz hinsichtlich Gefährdung und Unklarheit zwischen Hilfebeginn und Hilfeende errechnen sich die Wirkungsindikatoren: Bei wirksamen KCD-Intervention nimmt die Gefährdung möglicherweise ab und die Klarheit bezüglich Fallverstehen und Perspektive zu. Beachten Sie, dass Veränderungen in der Problemeinschätzung nicht als Wirkungen gewertet werden. Vergessen Sie nicht, nach Fertigstellung Ihrer Eingaben eine der verfügbaren Speicheroptionen zu betätigen (s Speicheroptionen in den Bedarfseinschätzungen). Alle weiteren Informationen zu KCD-Sonderdimensionen finden Sie im Kapitel 5 WIMES-Dimensionen KCD-Modul. Die Ankersätze sind im Faltblatt MuKi Definitionen und Anker zusammengefasst, dieser steht u. a. zum Download bereit: Notiz- und WIMESplus-Felder Die im Abschnitt 0 Nachdem Sie die Excel-Datei heruntergeladen haben, müssen Sie ggf. die Makro-Einstellungen anpassen: Stand: Version

71 WIMES-Handbuch 60 Stand: Sommer2015

72 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Nach dem Öffnen des Excel-Programms lesen Sie bitte zuerst die Kurzanleitung im Tabellenblatt Hinweise : Stand: Version

73 WIMES-Handbuch Um die Daten in das Excel-Programm einzufügen, kopieren Sie im WIMES-Web-Portal mit STRG + C alle Daten in der Rubrik Basisdaten. Gehen Sie zum Excel-Programm und fügen Sie die Zwischenablage im Tabellenblatt Übersicht ein. Klicken Sie dazu auf den Button Daten übernehmen : Anschließend können Sie unter den Tabellenblättern Standard Balken, Standard Netz, Standard Linien usw. die Diagramme zum Fall abrufen und in Ihrer Dokumentation verwenden. Benutzen Sie dazu die Buttons Drucken bzw. Kopieren oben rechts. 62 Stand: Sommer2015

74 Dokumentation im WIMES-Web-Portal WIMESplus: freitextliche Zieldokumentation in WIMES dargestellte Logik für Notiz- und WIMESplus-Felder zur freitextlichen Dokumentation und Bewertung der Ziele gelten analog auch für KCD-Fälle: Sämtliche Verlaufsschritte und ggf. Dimensionen können auch mit freitextlichen Feldern zur Zieldokumentation, zur Bewertung der Zielerreichung und kombiniert konfiguriert sein. Bitte erkundigen Sie sich dazu bei Ihrem WIMES-Koordinator. Stand: Version

75 WIMES-Handbuch 6 Intern und extern kooperieren Fallverantwortliche, Abteilungsleiter und Administratoren können anderen Mitarbeitern der Organisation einen Zugang zum Fall ermöglichen. Dabei haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie übergeben den Fall an einen anderen Kollegen oder Sie eröffnen einem Kollegen einen weiteren Zugang zum Fall. 6.1 Interne Kooperation: Fallverantwortlichkeit wechseln Wenn Sie einen Fall einem anderen Kollegen übergeben möchten, beispielsweise, weil Sie für den Fall nicht oder nicht mehr zuständig sind, gehen Sie folgendermaßen vor. Klicken Sie Fallmenü auf den Menüpunkt um den Dialog für interne und ggf. externe 20 Kooperation zu öffnen. Unter Zugeordnete Kollegen der eigenen Organisation wird unter Ihrer Organisation der aktuelle (interne) Fallverantwortliche des Falles ausgewiesen. Falls Sie die entsprechende Berechtigung besitzen 21, können Sie durch einen Klick auf den Benutzernamen des Verantwortlichen die Liste der verfügbaren Fallverantwortlichen aufrufen und bei Bedarf einen anderen Fallverantwortlichen wiederum durch Klick auf dessen Benutzernamen auswählen: Der neu ausgewählte Benutzer erscheint anschließend in der Übersicht als Fallverantwortlicher: Wichtiger Hinweis für Fallverantwortliche und Abteilungsleiter: Wenn Sie den Fall einem anderen Fallverantwortlichen bzw. einem Fallverantwortlichen einer anderen Abteilung zuweisen, erscheint der Fall nach der Schließung nicht mehr in der Übersicht Meine Fälle! Neu zugeordnete Fallverantwortliche werden automatisch per Mail über die Fallzuweisung informiert. 20 Nur verfügbar falls im WIMES im Kooperationsverbund zwischen Jugendamt und Leistungserbringern eingesetzt wird. 21 Nur dann ist der Link aktiv. 64 Stand: Sommer2015

76 Dokumentation im WIMES-Web-Portal 6.2 Fälle weiteren Mitarbeitern zuordnen (Vertretungen) Fallverantwortliche, Abteilungsleiter und Koordinatoren en können weiteren Mitarbeitern der Organisation einen Zugang zum Fall, z.b. als Vertreter/in ermöglichen. Klicken Sie Fallmenü auf den Menüpunkt. Unter Zugeordnete Kollegen der eigenen Organisation wird unter Ihrer Organisation der (interne) und unter dem Fallverantwortlichen ein Link ausgewiesen: Falls Sie die entsprechende Berechtigung besitzen, können Sie durch einen Klick auf den Link Vertreter hinzufügen die Liste der verfügbaren Vertreter/innen aufrufen. Erleichtern Sie sich ggf. die Auswahl durch Filterung auf die gewünschte Abteilung: Eine Vertretung wird ausgewählt durch einen Klick auf deren Benutzernamen. Anschließend wird die Vertretung auch unter Vertreter ausgewiesen: Vertreter werden per Mail automatisch über die Zuweisung des Falles informiert. Bei Bedarf können weitere Vertreter/innen zugeordnet werden. Fälle, auf die vertretungsweiser Zugriff besteht, werden auch in der Übersicht Meine Fälle ausgewiesen. Vertretungen können gelöst werden, indem Sie unter Vertreter auf den Benutzernamen des zu lösenden Vertreters klicken und im anschließenden Dialog die Schaltfläche Lösen betätigen. Der Fall bleibt in Ihrer Übersicht, Ihr Name steht weiterhin in der Spalte Verantwortlich. Stand: Version

77 WIMES-Handbuch 6.3 Externe Kooperation: Fälle kooperativ bearbeiten Im WIMES-Web-Portal können Sie Fälle kooperativ mit Partnern bearbeiten. I.d.R. bearbeiten dabei Fachkräfte aus Jugendämtern mit Fachkräften von Leistungserbringern gemeinsam einen Fall. Beide geben jeweils zu verschiedenen Zeitpunkten Einschätzungen zu Bedarfen und Zielen der Hilfe ab. Dadurch wird bei der Bedarfsabschätzung gewissermaßen ein Vier-Augen-Prinzip wirksam. Bei Kooperationen werden die Einschätzungen der Fachkräfte des Leistungserbringers durch die Fachkräfte im Jugendamt quittiert, d.h. zur Kenntnis genommen und ggf. in Absprache mit der Fachkraft der Einrichtung geändert. Voraussetzung: Die andere Organisation ist WIMES-Partner (Partnerschaften können nur durch das e/l/s-institut eingerichtet werden)! Regeln: Leistungsträger laden Leistungserbringer ein. Leistungserbringer laden Leistungsträger ein. Leistungsträger können keine Leistungsträger einladen. Leistungserbringer können keine Leistungserbringer einladen. Es kann immer nur ein konkreter Mitarbeiter/Benutzer der Partnerorganisation eingeladen werden. Der eingeladene Mitarbeiter ist automatisch der verantwortliche Mitarbeiter in der Partnereinrichtung (dort kann die Verantwortlichkeit weitergereicht werden). Eine irrtümlich angelegte Einladung kann vom WIMES-Koordinator Ihrer Organisation gelöscht werden. Zur Herstellung einer Kooperation klicken Sie in dem entsprechenden Fall auf Daraufhin öffnet sich der Dialog für die Verwaltung der internen und externen Kooperationen des Falles. Unter Zugeordnete Kooperationspartner können Sie aus dem Katalog unter Partner-Firma/Organisation aus der Liste aller zur Verfügung stehenden Partnerorganisationen eine auswählen: Nach dieser Vorauswahl können Sie im Element Partner-Fallverantwortlicher: über den Link Partner- Fallverantwortlichen festlegen die Liste der verfügbaren Fallverantwortlichen aufrufen: Wählen Sie aus der Liste, ggf. wieder mit Vorfilterung der gewünschten Abteilung den Fallverantwortlichen beim Kooperationspartner aus, indem Sie auf dessen Benutzernamen klicken: Der ausgewählte Kooperationspartner wird anschließend in der Übersicht über die Kooperationen unter Zugeordnete Kooperationspartner ausgewiesen. Wenn Sie nicht sicher sind, wer für den Fall zuständig ist, oder falls der Zuständige in der Liste nicht aufgeführt ist, schicken Sie den Fall an den WIMES-Koordinator in der Einrichtung. Dieser wird den Fall intern weiter leiten. Wichtiger Hinweis: Einmal zugeordnete Kooperationspartner können nur von Ihrem WIMES-Koordinator wieder gelöst werden. Fallverantwortliche sollen und können nach erfolgter Übergabe nicht die Verantwortlichkeiten beim Kooperationspartner verwalten. 66 Stand: Sommer2015

78 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Unter Verschlüsselung wird ab der WIMES Version die Übergabe eines Falles an einen Kooperationspartner mit einem sogenannten Schlüsselpaar, welches die personenebezogenen Daten verschlüsselt, durchgeführt. Als Absender bemeken Sie davon aber nichts. Der zuständige Mitarbeiter in der Partner-Organisation wird über den Eingang eines neuen Falls automatisch per informiert. In der Übersicht Meine Fälle erscheint nun in der Spalte Kooperation der Name der Partner-Organisation. Wenn ein Klient den Leistungsanbieter wechselt, oder falls sich die Hilfeform geändert hat (beispielsweise von stationär auf ambulant), wird die aktuelle Hilfe beendet und eine Anschlusshilfe erfasst (s. Kapitel Eine Anschlusshilfe erstellen ). Wenn Sie einmal aus Versehen den falschen Leistungsanbieter ausgewählt haben, wenden Sie sich an Ihren WIMES- Koordinator. Dieser wird die bestehende Kooperation löschen, und Sie können den Fall dem richtigen Kooperationspartner zuordnen. Stand: Version

79 WIMES-Handbuch 6.4 Einen vom Jugendamt zugewiesenen Fall weiterbearbeiten Dieses Kapitel richtet sich an die Leistungserbringer, die einen Fall, den Sie vom fallführenden Sozialarbeiter des Jugendamtes bekommen haben, weiter bearbeiten möchten. Der zuständige Sozialarbeiter beim Jugendamt legt den neuen Fall an und macht die Angaben zum Klienten und zu der Bedarfseinschätzung zum Hilfebeginn (bisher Bedarfseinschätzung zu Beginn der Hilfe - A1). Nachdem er seine Angaben schreibgeschützt hat (Status Quittiert/Fertig), übergibt er den Fall zur weiteren Bearbeitung an den zuständigen Leistungsanbieter. Als der Fallverantwortliche beim Leistungsanbieter erhalten Sie eine automatische vom Web-Portal, in der Sie über den Zugang zum neuen Fall informiert werden. Diese enthält einen Link, der Sie per Klick direkt in den Fall im WIMES-Web-Portal leitet: Falls Sie in der aktuellen Browser-Sitzung das WIMES-Web-Portal noch nicht geöffnet haben, müssen Sie sich zunächst korrekt anmelden: Anschließend (oder falls Sie in einer laufenden Browser-Sitzung am WIMES-Web-Portal angemeldet sind) werden Sie direkt in den übermittelten Fall geleitet. HINWEIS: Wenn Sie mit der Verschlüsselung arbeiten und den Fall verlassen, wird dieser durch das Sicherheits- Plug-in automatisch mit dem Sicherheitscode Ihrer Organisation verschlüsselt an der WIMES-Datenbank gespeichert. Als Anwender/in bemerken Sie diese Verschlüsselung nicht: Bei Ihnen werden die Daten entschlüsselt angezeigt. Prüfen Sie danach zuerst, ob Sie für diesen Fall zuständig sind. Wenn nicht, übergeben Sie den Fall intern an Ihren ggf. zuständigen Kollegen. Klicken Sie dazu den Button Kooperation intern an. Wählen Sie den Mitarbeiter aus, klicken Sie auf das Häkchen Fall übergeben und speichern Sie (Lesen Sie dazu Kapitel 6.1). Wenn Ihre Organisation für diesen Klienten insgesamt nicht zuständig ist, informieren Sie bitte unverzüglich den Sozialarbeiter des Kooperationspartners (Jugendamt). Dieser wird die bestehende Kooperation löschen lassen und den Fall neu zuordnen. Die -Adresse oder die Telefonnummer finden Sie in der Übersicht Meine Fälle oder in der Übersicht über die Kooperationen. Wenn Sie für den Fall zuständig sind, können Sie den Fall weiter bearbeiten, indem Sie ihn öffnen. Zunächst sehen Sie die Basisdaten des Falles. Wenn Sie einen Fehler entdeckt haben, z. B. beim Geburtsdatum oder Geschlecht, wenden Sie sich an den Sozialarbeiter beim Jugendamt nur dieser kann die Basisdaten korrigieren. Wenn die Angaben richtig sind, können Sie über das Fallmenü die Angaben des Kooperationspartners im Dialog Hilfebeginn einsehen und zu gegebener Zeit Ihre Angaben für den ersten Hilfeplan machen. Rufen Sie dazu im Fallmenü einen neuen Verlaufsschritt durch Klick auf Neu auf: Bearbeiten Sie in dem folgenden Dialog zunächst die Kopfdaten und anschließend die Dimensionen. 68 Stand: Sommer2015

80 Dokumentation im WIMES-Web-Portal Dabei handelt es sich i.d.r. um die Dokumentation der Eingangsdiagnostik, die Sie rund sechs Wochen nach der Aufnahme des Klienten machen. Speichern Sie anschließend Ihre Angaben anhand einer der verfügbaren Speicheroptionen: Die Speicheroptionen im Fall richten sich nach mehreren Kriterien: 1. Bearbeitungsschritt (Hilfebeginn, Hilfe- bzw. Erziehungsplanung, Hilfeende) 2. Berechtigung (Fallverantwortlicher, Fachkraft, Abteilungsleitung) 3. Kooperationsstatus (mit oder ohne Kooperation zwischen Jugendamt und Einrichtung) Je o.g. Konstellation im Fall werden Ihnen unterschiedliche Speicheroptionen angeboten: Speichern (in Arbeit) speichert die Eingaben in der Bedarfseinschätzung vorläufig. Sie können jederzeit den Bearbeitungsschritt für eine Komplettierung oder Änderung wieder aufrufen. Diese Speicherberechtigung steht allen Benutzern zur Verfügung, wenn sie berechtigt sind, Verlaufsschritte zu bearbeiten. Speichern und Fertig speichert die Eingaben in der Bedarfseinschätzung endgültig. Eine erneute Bearbeitung ist anschließend nicht bzw. nur durch die Einschaltung des e/l/s-supports möglich. Diese Speicherberechtigung besitzen Fallverantwortliche, die den Fall angelegt haben bzw. die Fallverantwortlichen im Jugendamt bei Kooperation. Speichern und zu Quittieren speichert die Eingaben des Fallverantwortlichen beim Leistungserbringer und stellt die Eingaben für den Fallverantwortlichen im Jugendamt zur Bestätigung (Quittierung). Diese Speicherberechtigung haben nur Fallverantwortliche bei Leistungserbringern, wenn in dem Fall mit einem Jugendamt kooperiert wird. Quittieren bestätigt und speichert die kooperativ erstellte Bedarfseinschätzung endgültig. Eine erneute Bearbeitung ist anschließend nicht bzw. nur durch die Einschaltung des e/l/s-supports, der den Status zurücksetzen kann, möglich. Diese Speicherberechtigung besitzen Fallverantwortliche beim Jugendamt. Wenn Sie z.b. mit der Option Speichern und zu Quittieren speichern, dann wird der Fall in der Übersicht Meine Fälle folgendermaßen angezeigt: Automatisch erhält der Fallverantwortliche im Jugendamt vom WIMES-Web-Portal eine Informationsmail über diese Veränderung des Fallstatus: Er kann Ihre Einschätzung lesen und quittieren Bei deutlichen Unterschieden im Fallverständnis und in der Zielsetzung empfehlen wir ein Hilfeplangespräch oder zumindest ein Fachgespräch. Wenn der Sozialarbeiter Ihre Eingaben quittiert hat, erscheint in der Spalte Status. Das Web-Portal überprüft alle 2 Wochen, ob alle Angaben termingerecht und vollständig bearbeitet wurden. Wenn der Schritt Hilfeplan 1 (HP1) ca. acht Wochen nach dem Hilfebeginn noch nicht ausgefüllt und quittiert wurde (d. h. auf "fertig" gesetzt), bekommt der Fallverantwortliche für den nächsten Schritt (hier also der Fallverantwortliche im Jugendamt) eine automatische Erinnerungsmail. Bitte beachten Sie, dass es für die Erinnerungsmail nicht ausreicht, die Eingaben zu machen. Sie müssen vom fallverantwortlichen Sozialarbeiter auch quittiert werden. Im weiteren Verlauf der Hilfe füllen Sie sofern in Ihrer Organisation vorgesehen die Rubrik "Verlauf" aus, z. B. zu jedem HPG (s Verlauf von Hilfen). Wenn die Hilfe beendet wird, werden von dem Leistungsanbieter die Angaben zum "Hilfeende" gemacht und in einem Abschlussgespräch überprüft. Das Jugendamt quittiert anschließend den Eintrag und schließt damit den Fall ab. Stand: Version

81 WIMES-Handbuch 7 Info- und Erinnerungssystem (Automailings) Das WIMES-Web-Portal unterstützt die Anforderungen zur Qualitätssicherung nach 79a SGB VIII - die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen weiterzuentwickeln, anzuwenden und regelmäßig zu überprüfen - durch ein differenziertes, anlassbezogenes und prozesssteuerndes Informations- und Erinnerungssystem. Anlässe für Erinnerungs- und Informationsmailings im WIMES-Web-Portal sind: 2. Info-Mail bei wichtigen Bearbeitungsschritten im Fall, 3. Überschreiten der Standardfristen der WIMES-Methode, 4. Überschreiten der Frist für weitere Verlaufsschritte, 5. Überschreiten der besonderen Frist für spezielle Hilfearten, 6. Info-Mail bei wichtigen Bearbeitungsschritten im Fall. Wenn Sie im Dialog Kooperation gemäß Abschnitt 5.1 Interne Kooperation: Fallverantwortlichkeit wechseln wird der ausgewählte neue Fallverantwortliche beim Klick auf den Namen per automatisch über die neue Fallverantwortlichkeit informiert. Über einen Klick auf die mit einem Hyperlink hinterlegte Fall-ID im Text kann diese/r bei geöffnetem WIMES-Web-Portal im Standardbrowser16 direkt auf die Basisdaten im Fall verzweigen. Sollten Sie z.b. aufgrund der zentralen Bereitstellung der Verschlüsselungstechnik nicht mit dem Standardbrowser Ihres Computers auf das WIMES-Web-Portal zugreifen (dürfen), klären Sie bitte mit Ihrem IT- oder WIMES-Koordinator, ob Sie die Hyperlinks evtl. über die Nutzung der Zwischenablage (copy & paste) verwenden können. Der Absender wird nicht gesondert über den Versand der Mail informiert. In der gleichen Logik informiert das WIMES-Web-Portal eine im Dialog Kooperation zugeordnete Vertretung per Mail. Nur im WIMES-Kooperations-Verbund: Wird ebenfalls im Dialog Kooperation - ein Fall einem Kooperationspartner in einer Einrichtung zugeordnet, erhält dieser automatisch darüber eine entsprechende Info-Mail. Wird ein Verlaufsschritt mit Speichern und zu Quittieren gespeichert, wird der Fallverantwortliche beim Leistungsträger darüber per Einzelmail unterrichtet. Übersicht Info-Mails im WIMES-Web-Portal Ereignis Wechsel der Fallverantwortung Zuordnung einer Vertretung Zuordnung Kooperationspartner/in Speicherung eines Verlaufsschrittes mit Speichern und zu Quittieren Adressat(en) Fallverantwortliche/rggf. Kooperationspartner/in Vertreter-in Vertreter/in Kooperationspartner/in Fallverantwortlicher beim Leistungsträger (FV LTrä) 7.1 Erinnerungsmailings bei Fristüberschreitungen Warum Erinnerungen?: Grundidee des WIMES-Web-Portals ist es, Wirksamkeit in den Hilfen zur Erziehung über Vorher-Nachher-Vergleiche des (erzieherischen) Bedarfes durch die beteiligten Fachkräfte im Einzelfall und aggregiert zu erheben. Um die Vertrauenswürdigkeit (Validität, Reliabilität, Vollständigkeit) der erhobenen Daten zu sichern, ist eine zeitnah zu den Ereignissen im Fall (zu Hilfebeginn, bei den Hilfeplanungen, am Hilfeende) vorgenommene Bedarfs-Einwertung grundlegend. Verspätet vorgenommene Bedarfserhebungen erfolgen in Kenntnis und unter dem Eindruck von Entwicklungen, Krisen, Erfolgen etc. im Fallverlauf und sind daher evtl. verfälschend. 7.2 Erinnerung bei Überschreiten der Standardfristen der WIMES-Methode Die WIMES-Methode geht zur Evaluation von Hilfen zur Erziehung von einer Mindest-Erfassung der Bedarfe im Verlauf der Hilfen, nämlich vor bzw. zu Beginn der Hilfe, nach 6-8 Wochen also nach Abschluss der diagnostischen Phase sowie zum Ende der Hilfe aus. Daraus haben wir für die Bearbeitung im WIMES-Web-Portal folgende Fristen abgeleitet: 1. Bis 14 Tage nach Hilfebeginn (Datum in den Basisdaten) soll die Bedarfseinschätzung zu Hilfebeginn fertiggestellt sein. 2. Bis 56 (8 Wochen) Tage nach Hilfebeginn (Datum in den Basisdaten) soll die Bedarfseinschätzung zum 1. Hilfeplan, bzw. nach Abschluss der diagnostischen Phase fertiggestellt sein. 70 Stand: Sommer2015

82 Dokumentation im WIMES-Web-Portal 3. Bis 14 Tage nach dem Beendigungsdatum (Datum im Dialog Hilfeende) soll die abschließende Bedarfseinschätzung zum Hilfeende fertiggestellt sein. Diese Fristen gelten systemweit, also für alle Mandanten/Organisationen, die das WIMES-Web-Portal nutzen. Jeweils zum 1. und 15. jeden Monats errechnet das WIMES-Web-Portal die Fristüberschreitungen für die Fälle und informiert die Fallverantwortlichen in einer Sammelmail tabellarisch über die Fristüberschreitungen in allen ihnen zugeordneten Fällen. Die Hinweise in den Spalten Status und To Do beziehen sich direkt auf Falldialoge und sind mit Hyperlinks auf den Zieldialog ausgestattet. Bei Verwendung des Standardbrowsers als Zugangsweg zum WIMES-Web-Portal kann der Zieldialog einfach per Mausklick aufgerufen werden. Sollte für den Zugriff eine Terminal-Server-Lösung o.ä. verwendet werden, gibt es hier ggf. Einschränkungen. Der Link kann auch in die Zwischenablage kopiert und in den aktuell verwendeten Browser eingefügt werden. Falls WIMES im Kooperationsverbund (zwischen Jugendamt und Einrichtungen) eingesetzt wird, gilt folgende Logik für die Adressierung der Automails auf der Basis der Standardfristen für nicht fertig gestellte Verlaufsschritte: Verwendete Abkürzungen: FV LTrä = Fallverantwortliche/r beim Leistungsträger / im Jugendamt FV LErb = Fallverantwortliche/r beim Leistungserbringer / in der Einrichtung Standard- und MuKi-Fälle Verlaufsschritt Status Referenzdatum im Fall Frist in Tagen Adressat der Erinnerung Basisdaten & Hilfebeginn in Arbeit Hilfebeginn 14 FV LTrä Hilfebeginn zu Quittieren Hilfebeginn 14 FV LTrä 1. Hilfeplan (HP) in Arbeit Hilfebeginn 56 FV LErb 1. Hilfeplan (HP) zu Quittieren Hilfebeginn 56 FV LTrä Hilfeende in Arbeit Beendigungsdatum 14 FV LErb Hilfeende zu Quittieren Beendigungsdatum 14 FV LTrä KCD-Fälle KCD-Fälle (Krisenintervention/Clearing/Diagnose) sollen i.d.r. nach 6-8 Wochen beendet sein. In KCD-Fällen können keine Verlaufsschritte angelegt werden. Verlaufsschritt Status Referenzdatum im Fall Frist in Tagen Adressat der Erinnerung Basisdaten & Hilfebeginn in Arbeit Hilfebeginn 14 FV LTrä Hilfebeginn zu Quittieren Hilfebeginn 14 FV LTrä Hilfeende in Arbeit Beendigungsdatum 86 FV LErb Hilfeende zu Quittieren Beendigungsdatum 86 FV LTrä Bei eigenständigem Einsatz des WIMES-Web-Portals wird immer der aktuelle Fallverantwortliche adressiert. Stand: Version

83 WIMES-Handbuch 7.3 Erinnerung bei Überschreiten der Frist für weitere Verlaufsschritte Bitte erkundigen Sie zunächst bei Ihrem WIMES-Koordinator, ob in Ihrer Organisation für alle Verlaufsschritte während der Hilfe Bedarfsmessungen durchgeführt werden! Falls ja, lesen Sie bitte diesen Abschnitt. Falls in Ihrer Organisation ergänzend zur Mindest-Erfassung auch zu jedem weiteren Hilfe- bzw. Erziehungsplanungs- Intervall eine Bedarfserhebung mit WIMES durchgeführt wird, kann auch für diese eine Erinnerungs-Logik konfiguriert sein. In diesen Fällen wird z.b. halbjährlich (180 Tage nach dem Datum Ausgefüllt: im vorhergehenden Verlaufsschritt) an die Erstellung der jeweils nächsten Bedarfserhebung erinnert. 7.4 Erinnerung bei Überschreiten der besonderen Frist für spezielle Hilfearten Bitte erkundigen Sie zunächst bei Ihrem WIMES-Koordinator, ob in Ihrer Organisation für alle Verlaufsschritte während der Hilfe Bedarfsmessungen durchgeführt werden! Falls ja, lesen Sie bitte diesen Abschnitt. Für spezielle Hilfearten (z.b. Intensivhilfen, Clearing-, Kurzzeit- oder Langzeithilfen, Inobhutnahmen o.ä.) können von der Frist aus 6.1.2abweichende spezifische Erinnerungsfristen eingepflegt werden (z.b.: für eine 3-monatige Überprüfung 90 Tage). 7.5 Wechselseitige Adressierung im Hilfeverlauf Ergänzend zu der unter aufgeführten Adressierung der Erinnerungsmails (unten zur Unterscheidung grau dargestellt) gilt dann für die allgemeinen (s. Abschnitt6.1.2 ) bzw. besonderen(s. Abschnitt und 6.1.3) Fristenfolgende Adressierungs-Logik: Standard- und MuKi-Fälle Verlaufsschritt Status Referenzdatum im Frist in Tagen Adressat d Erinnerung Fall Basisdaten & Hilfebeginn in Arbeit Hilfebeginn 14 FV LTrä Hilfebeginn zu Quittieren Hilfebeginn 14 FV LTrä 1. Hilfeplan (HP) in Arbeit Hilfebeginn 56 FV LErb 1. Hilfeplan (HP) zu Quittieren Hilfebeginn 56 FV LTrä 2. Hilfeplan in Arbeit Ausgefüllt am im 1. HP gem. Konfiguration FV LErb 2. Hilfeplan zu Quittieren Ausgefüllt am im 1. HP gem. Konfiguration FV LTrä 3. Hilfeplan in Arbeit Ausgefüllt am im 2. HP gem. Konfiguration FV LErb 3. Hilfeplan zu Quittieren Ausgefüllt am im 2. HP gem. Konfiguration FV LTrä Hilfeende in Arbeit Beendigungsdatum 14 FV LErb Hilfeende zu Quittieren Beendigungsdatum 14 FV LTrä 72 Stand: Sommer2015

84 Kapitel 3 WIMES-Dimensionen Grundmodul (Falldoku) Stand: Juni 2013 / Programmversion

85 WIMES-Handbuch Inhaltsverzeichnis 1. Die WIMES-Dimensionen Skalierung Die WIMES-Dimensionen im Einzelnen Die Familiendimensionen Die Entwicklungsdimensionen des jungen Menschen Integration und Rechte Frei belegbare Dimensionen

86 WIMES-Dimensionen Grundmodul 1. Die WIMES-Dimensionen 1.1. Skalierung Die Kompetenzen, Ressourcen versus Problembelastungen /Risiken in den Zielbereichen (Dimensionen) werden auf einer 7-stufige Ratingskala eingestuft. Die Skala ist eine Rangskala: Je höher der Wert, desto höher wird die Problembelastung in dem Bereich gesehen. Die Ampel-Farben sollen auch grafisch dabei unterstützen, zwischen alles im grünen Bereich und Alarmstufe Rot sowie den Abstufungen dazwischen zu unterscheiden. Die Stufen 1, 3, 5, 7 werden näher beschrieben. Die sogenannten Anker bestehen aus Schilderungen, die für diese Stufe typisch ist. Nicht alle Merkmale müssen erfüllt sein. Bei der Einstufung muss gesucht werden, welche Problembeschreibungen am ehesten zutreffen. Die Skalen sind für die Jugendhilfeklientel entwickelt. Sie stellen keinen Test dar, mit dem die Kompetenzen in der Gesamtbevölkerung gemessen werden. Das Instrument soll o feststellen, in welchen Bereichen es Hilfebedarfe gibt o den Grad der Probleme / Risiken bestimmen. Aus diesem Grund sind die Abstände zwischen der Stufe 1 (grün) und der Stufe 3 (gelb) größer als zwischen den Abstufungen 3, 5 und 7. Letztere muss man sich als gleiche Abstände vorstellen. 1 MATERIELLE LEBENSGRUNDLAGE JUNGER MENSCHEN IN DER FAMILIE Der junge Mensch wird mit allen nötigen materiellen Lebensgrundlagen versorgt. 2 SICHERHEIT VOR KÖRPERLICHER UND SEELISCHER VERLETZUNG Die Eltern schützen den jungen Menschen vor körperlichen Verletzungen und psychischen Traumatisierungen. 3 ERZIEHUNGSKOMPETENZ DER ELTERN Sie beaufsichtigen ihre Kinder, setzen Regeln, vermitteln Orientierung und fördern die Eigenentwicklung des jungen Menschen. Die Erziehung ist dem Entwicklungsstand angemessen. 4 FAMILIENKOMMUNIKATION UND BEZIEHUNGEN Eltern und Kinder respektieren und wertschätzen sich; entspannte Atmosphäre; die Familie beachtet Generationsgrenzen, löst Konflikte, steht in einem Beziehungsnetz und nimmt Hilfe an. 3

87 WIMES-Handbuch 5 RESSOURCEN IM UMFELD DER FAMILIE Die Familie hat gute Kontakte zu Verwandten, zu Nachbarn und Freunden; eingebunden in Gruppen; Möglichkeiten des Sozialraumes werden genutzt; Kontakt zu Institutionen; kennt und nutzt Unterstützungsmöglichkeiten 6. VERHÄLTNIS VON RESSOURCEN ZU BELASTUNGEN Es gibt ausreichend Ressourcen in der Familie, mit anhaltenden eventuellen Belastungssituationen zurechtzukommen. Oder: Bei einer Überlastung der Familie sind Perspektiven für die einzelnen Familienmitglieder klar und gesichert. 7 PSYCHISCHE UND EMOTIONALE STABILITÄT Der junge Mensch kann sein Verhalten und Affekte steuern; kann Gefühle reflektieren, seine Ängste sind situationsangemessen; er ist ausgeglichen und zeigt angemessene Ich-Stärke / Selbstkontrolle. 8 SOZIALVERHALTEN Der junge Mensch hält sich an soziale Regeln; kann soziale Situationen verstehen und reflektiert seine Rolle und Position in Gruppen; hat Freunde und Sozialkontakte; setzt sich angemessen durch und kontrolliert seine Affekte. 9 LERNEN UND LEISTUNG Der junge Mensch geht regelmäßig zu Schule / Ausbildung; er hält schulische Regeln ein; Lernstand und Leistung entsprechen seinen Fähigkeiten, kann sich konzentrieren und strengt sich an. 10 EIGENVERANTWORTUNG Der j. M. übernimmt Verantwortung für sein Verhalten; nimmt Probleme wahr und sucht Lösungen; entwickelt Pläne, nutzt Freizeitmöglichkeiten; strukturiert den Alltag; hat lebenspraktische Kompetenzen. 11 MÖGLICHKEITEN ZUR TEILHABE, BILDUNG UND FREIZEITGESTALTUNG Der junge Mensch hat Zugang zu Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten; er hat Wahlmöglichkeiten zwischen sozialen Gruppen, in denen er Orientierung und Entfaltungsmöglichkeiten findet. 12 RECHTE: LEBENS- UND ENTWICKLUNGSBEDINGUNGEN Recht des jungen Menschen auf Förderung der Entwicklung und auf Erziehung. Sie umfasst alle Lebensbereiche (Familie, Umfeld, Sozialraum, andere Lebensfelder, Institutionen und Helfersysteme). 4

88 WIMES-Dimensionen Grundmodul 2. Die WIMES-Dimensionen im Einzelnen 2.1. Die Familiendimensionen Die Erziehung und Förderung junger Menschen ist zuvörderst die Pflicht der Eltern. Diese dabei zu unterstützen und ggf. wieder in Stand zu setzen ist Aufgabe der erzieherischen Hilfen. Hier geht es um die Erziehungskompetenz der Eltern (oder anderer Sorgeberechtigter, die Elternfunktionen übernommen haben). Eine andere wichtige Variable ist die Kommunikation im Familiensystem. Hilfen zur Erziehung zielen darauf, dass Eltern die Erziehung selbst übernehmen können. Dieses hängt auch davon ab, inwieweit die Familie sich in ihrem Sozialraum integriert und dadurch Unterstützungsmöglichkeiten in sozialen Netzen und Regelinstitutionen erschlossen werden. Hilfen zur Erziehung müssen aktiv daran arbeiten, sich überflüssig zu machen, und den Klienten dabei helfen, sich ihr Leben wieder selbst aneignen zu können. Das hängt auch wesentlich davon ab, inwieweit Familien Selbstverantwortung übernehmen, die es zu stärken gilt. 5

89 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Handbuch 1 MATERIELLE LEBENSGRUNDLAGE JUNGER MENSCHEN IN DER FAMILIE Erläuterung: wie junge Menschen mit Nahrung versorgt werden, wie sie mit Kleidung und Wohnung versorgt werden, wie die Gesundheit junger Menschen geschützt oder wieder hergestellt wird. Diese Dimension korreliert mit Armut, kulturellem Familienhintergrund und der Verantwortungsübernahme der Eltern. Die Basisbedürfnisse junger Menschen nach schützenden Beziehungen, nach Nahrung, einem geschützten Ort und körperlicher Unversehrtheit dürften interkulturell unumstritten sein. Es geht hier weniger um eine Objektivierung der materiell-finanzielle Lebenslage von Familien, sondern darum, welche Folgen das für junge Menschen hat. So ist es durchaus möglich, dass auch in prekären Lebenslagen Kinder zu ihrem Recht kommen und dass auch in gesicherten Verhältnissen Kinder unzureichend versorgt sind. Diese Dimension ist immer aus dem Blickwinkel der Kinder zu beurteilen. Sie korreliert deswegen stark mit der Kindeswohlgefährdung. Wenn die Kinder nicht in ihrer Herkunftsfamilie leben (z.b. Heimunterbringung), ist trotzdem die familiäre Situation einzuschätzen. Die im Lebensfeld der Kinder realisierten Rechte sind immer unter der letzten Dimension einzuschätzen. Der junge Mensch wird mit allen nötigen materiellen Lebensgrundlagen versorgt. Er bekommt regelmäßig ausreichend und ausgewogen zu essen und zu trinken. Die Wohnung ist warm, trocken und ausreichend groß. Er hat seinen Schlafplatz und einen geschützten Ort für private Sachen, zu dem er immer Zugang hat. Er hat angemessene Kleidung und alles Nötige für die Hygiene. Wenn er krank ist, wird er medizinisch versorgt. Eingeschränkte Versorgung des jungen Menschen. Unregelmäßiges, nicht ausgewogenes Essen und Trinken. Beengte und nicht abgegrenzte Wohnverhältnisse, die möglicherweise nicht immer zugänglich sind. Mangelhafte Hygiene und medizinische Versorgung. Vernachlässigung oder prekäre Lebensverhältnisse. Der junge Mensch bekommt oft nichts zu essen und zu trinken, allenfalls ein wenig Geld. Schlechte Wohnverhältnisse. Kein ungestörter privater Bereich, unbequemer Schlafplatz, Störungen der Nachtruhe. Keine gesicherte Hygiene. Keine gesicherte Gesundheitsversorgung. Unzumutbare Mängel wegen fehlender finanzieller Mittel oder wegen Fehlverhalten der Eltern (Messie- Syndrom; ). Die Familie hat keine feste Bleibe oder lebt unter unzumutbaren Bedingungen. Essen und Trinken ist für die Kinder nicht gesichert. Kleidung und Schuhe sind zerlumpt. Die hygienischen Verhältnise sind unzumutbar. Keine Gesundheitsversorgung. Der junge Mensch lebt auf der Straße. 6

90 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Dimensionen Grundmodul 2 SICHERHEIT VOR KÖRPERLICHER UND SEELISCHER VERLETZUNG Erläuterung: wie junge Menschen vor körperlichen und seelischen Verletzungen oder Schädigungen sicher sein können, in welchem Maße sie den Bezugspersonen, von denen sie abhängig sind, vertrauen können und Schutz bei ihnen finden. Zu dieser Dimension gehören auch sexueller Missbrauch und Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen. Mangelnde Sicherheit korrespondiert mit der Angst von jungen Menschen, nicht im Sinne einer psychischen Disposition (Ängstlichkeit), sondern mit einem real begründeten Gefühl der Bedrohung. Der junge Mensch ist sicher vor körperlicher und/oder seelischer Verletzung. Es gibt erwachsene Bezugspersonen, die ihn schützen. Er kann zeitweilig nur eingeschränkt sicher sein, körperlich oder seelisch nicht verletzt zu werden. Dazu gehören gelegentliche Schläge und Abwertungen seiner Person. Bei Sorgen und Nöten findet er nicht immer Gehör und Schutz bei Bezugspersonen. Er wird manchmal mit Liebesentzug, Nahrungsentzug oder Ein- oder Aussperren bestraft. Er ist ständig von körperlichen und/oder seelischen Verletzungen bedroht. Er wird regelmäßig geschlagen und gedemütigt. Bei den maßgeblichen Bezugspersonen findet er keinen Schutz, weil sie zu schwach sind, selber die Bedrohung sind oder seine Not nicht sehen. Der junge Mensch wird körperlich und seelisch traumatisiert bis zerstört. Er lebt in ständiger Angst vor Gewalt. Er wird sexuell missbraucht oder in anderer Weise ausgebeutet. Es gibt unter den Bezugspersonen niemanden, der ihm Schutz bietet. 7

91 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Handbuch 3 ERZIEHUNGSKOMPETENZ DER ELTERN: Erläuterung wie die Eltern den jungen Menschen seinem Alter und seinem Entwicklungsstand entsprechend beaufsichtigen wie sie mit der notwendigen Konsequenz einen einheitlichen und verlässlichen Rahmen für seine Entwicklung geben wie sie durch persönliche Hilfestellung und positive Verstärkung seine Entwicklung fördern wie sie zur altersangemessenen Übernahme von Verantwortung in allen Lebensbereichen anleiten und ihm Freiräume zum Ausprobieren lassen Wenn die Eltern das Kind nicht gemeinsam erziehen, wird hier die Erziehungskompetenz des Elternteils eingeschätzt, bei dem das Kind lebt oder die wichtigste Beziehung hat. Ansonsten geht es um die Erziehungskompetenz der Eltern in ihrer Wechselwirkung. Die Kompetenz eines Elternteils reicht nicht, wenn sie sich gegenseitig behindern und schwächen oder das Kind verwirren und ängstigen. Die Eltern wissen in aller Regel, wo sich ihr Kind aufhält. Sie setzen ihrem Kind altersangemessen Grenzen (Aufbleiben, Fernsehkonsum, Einhalten von Absprachen etc.) und verhalten sich darin konsequent. Bei aktuellen Problemen des Kindes (Schule, Freunde etc.) versuchen sie, ihrem Kind zu helfen. Sie übertragen ihm altersangemessene Aufgaben und lassen ihm Freiräume für eigene Erfahrungen. Sie kritisieren und bestrafen angemessen und geben positives Feedback bei Entwicklungsfortschritten und persönlichen Erfolgen. Die Eltern kümmern sich nicht durchgängig um den jungen Menschen. Der Erziehungsstil ist entweder zu sehr repressiv oder laissez-faire. Das Erziehungsverhalten ist oft uneinheitlich und inkonsequent. Die Eltern kümmern sich wenig um den jungen Menschen. Er wird extrem bestraft (körperlich oder durch psychischen Druck) oder extrem verwöhnt. Er erfährt kaum Orientierung. Er bekommt kaum Gelegenheit oder Unterstützung, Selbständigkeit und Selbstwert zu entwickeln. Die Eltern setzen kaum Grenzen, auch nicht bei Medien, Alkohol, Nikotin. Sie wissen oft nicht, wo sich der j. M. aufhält und mit wem er Umgang hat. Oder sie sind sehr rigide und lassen wenige Freiräume zur Entwicklung von Eigenständigkeit und Interessen. Die Eltern verhalten sich ihrem Kind gegenüber gleichgültig und nehmen keinen Einfluss auf seine Entwicklung. Sie setzen keine Grenzen, auch nicht bei Medien, Alkohol, Nikotin, Drogen. Sie wissen meistens nicht, wo sich der j. M. aufhält und mit wem er Umgang hat. Oder sie verhalten sich ihrem Kind gegenüber ausgesprochen rigide, lassen ihm keinerlei Freiräume für eigene Erfahrungen und sanktionieren ihn ständig. Oder die Eltern pendeln zwischen den Extremen. 8

92 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Dimensionen Grundmodul 4 FAMILIENKOMMUNIKATION UND BEZIEHUNGEN Erläuterung welches Beziehungsklima die Eltern durch ihre Kommunikation schaffen wie Koalitionen und Konflikte die Entwicklung des jungen Menschen beeinflussen wie klar Generationsgrenzen und Familiengrenzen gestaltet werden wie die Beziehungen zwischen den Geschwistern von den Eltern moderiert werden Es herrscht ein entspanntes, vertrauensvolles Klima. Konflikte zwischen den Eltern oder zum Kind werden offen benannt und sachlich ausgetragen. Wenn es emotional wird, bleibt man fair und gewaltfrei. Man versöhnt sich wieder. Ihrem Kind gegenüber verhalten sich die Eltern liebevoll, interessiert und nehmen an seinem Leben Anteil. Dennoch gibt es eine deutliche Grenze zwischen der Erwachsenenwelt, der Paarbeziehung und der Welt des jungen Menschen. Auch die Familiengrenzen nach außen sind durchlässig, aber klar abgegrenzt. Die Atmosphäre ist angespannt. Es gibt latente Konflikte, die nicht oder nur indirekt ausgetragen werden. Das Vertrauen untereinander ist eingeschränkt. Grenzen werden einerseits nicht respektiert, andererseits ist die Distanz zwischen Einzelnen groß. Die Familie hat wenig gute Kontakte nach außen. Die Beziehungen sind gestört. Es gibt ausgrenzende Koalitionen, die zum Teil schnell wechseln können. Die Atmosphäre ist belastend, der Ton gereizt, anklagend oder depressiv. Konflikte eskalieren schnell und können lange anhalten. Die Grenzen werden einerseits scharf gezogen. Andererseits kommt es zu Einmischungen und Grenzüberschreitungen. Der junge Mensch wird in dem Beziehungswust instrumentalisiert. Heftige Streitereien sind an der Tagesordnung. Dabei kommt es zu verletzenden Schuldzuschreibungen und zu Gewalttätigkeit der Eltern (gegenüber dem Partner oder dem Kind). Das Klima ist feindlich. Ständig kommt es zu Übergriffen in die Angelegenheiten der anderen. Oder: Das Miteinander ist geprägt durch Gefühlskälte und Gleichgültigkeit. Es wird nur das Nötigste miteinander besprochen. 9

93 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Handbuch 5 SOZIALE RESSOURCEN IM UMFELD DER FAMILIE Erläuterung: wie die Familie eingebunden ist in ein Netz von Verwandten, Freunden, Nachbarn, wie sie öffentliche Freizeitmöglichkeiten kennt und nutzt, wie sie Kontakte zu Institutionen pflegt, wie Schule, Kindergarten, Jugendhilfeeinrichtung, wie sie sozialräumliche Kontaktmöglichkeiten und Hilfeangebote kennt und nutzt. Gefragt wird nach der Intensität und der Qualität der Außenbeziehungen der Familie, insbesondere der Eltern. Die spezifische Einbindung eines konkreten Kindes wird in der Dimension Möglichkeiten der Teilhabe... eingeschätzt. Das Außen bezieht sich auf die erweiterte Familie, das Wohnumfeld, auf soziale Gruppen, zu denen die Familie gehört, wie Ethnie, Glaubensgemeinschaft, Freundeskreis, Arbeitskollegen, sowie auf den Sozialraum, in dem die Familie lebt. Problematisch ist es für die Entwicklung des jungen Menschen, wenn die Familie isoliert von oder im Streit mit ihrer Umwelt lebt. Einen Sonderfall stellen Familien dar, die in einer sich nach außen abschließenden Gruppe gut integriert sind, dadurch aber umso weniger Außenkontakte haben. Dieses muss dann als problematisch angesehen werden, wenn deswegen der junge Mensch Entwicklungschancen verliert und wenn bestehende sozialräumliche Ressourcen nicht erschlossen werden. Die Familie hat gute Kontakte zu Verwandten, zu Nachbarn und Freunden. Sie ist eingebunden in Gruppen. Möglichkeiten des Sozialraumes werden genutzt. Der Kontakt zu Institutionen wie Schule, Kindergarten, Vereinen usw. wird gesucht und für junge Menschen genutzt. Die Familie weiß, wo sie Unterstützungen finden kann, und nutzt diese. Die Familie hat wenig gute Kontakte nach außen. Sie tut sich schwer, auf andere zuzugehen oder sich gegenüber kontaktsuchenden Anderen zu öffnen. In einem engen Kreis von Verwandten, Freunden, Ethnie, Gemeinde, Kollegen sind sie integriert. Die Möglichkeiten des Sozialraumes sind kaum bekannt und werden nur selten genutzt. Die Eltern haben eine große Distanz zu Institutionen und suchen diese nur auf, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Die Familie weiß kaum, wo sie Unterstützung finden kann, und nutzt diese kaum, allenfalls sporadisch. Die Familie lebt sehr isoliert. Möglicherweise lebt sie in einer Gruppierung, die sich von der übrigen Gesellschaft abschottet. Bei Außenkontakten gibt es leicht Konflikte und Missverständnisse. Möglichkeiten des Sozialraumes werden nicht genutzt. Freiwillige Angebote für den jungen Menschen wie Freizeitmöglichkeiten oder Tagesbetreuung werden nicht angenommen. Der Kontakt zu Schule und Berufsausbildung wird vermieden. Unterstützungsangebote werden nicht gesucht. Hilfe wird als Bedrohung angesehen und nur angenommen, wenn es nicht anders geht. Die Familie lebt in einer Eigenwelt. Möglicherweise ist sie Mitglied einer Gruppe, die verbietet, sich in die Umwelt zu integrieren. Die Eltern begegnen der Umwelt misstrauisch bis feindselig. Institutionen werden bekämpft. Der junge Mensch wird dazu angehalten, sich nicht zu integrieren. Mit der Schule lebt die Familie auf Kriegsfuß oder sie ignoriert sie völlig. Der Sozialraum ist feindliches Ausland. Hilfen werden vehement abgelehnt. 10

94 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Dimensionen Grundmodul 6 VERHÄLTNIS VON RESSOURCEN ZU BELASTUNGEN Erläuterung: wie belastet die Familie ist (behinderte, kranke oder psychisch kranke, pflegebedürftige Familienmitglieder; Todesfälle; Delikte; sozialer Abstieg...) und wie sehr Ressourcen fehlen, mit diesen Belastungen zurecht zu kommen, wie die Familie gefährdet ist, aufgrund dieser Überbelastungen auseinanderzufallen, wie sehr die jungen Menschen in ihrer Entwicklung und ihren Zukunftschancen beeinträchtigt oder gefährdet sind, wie unklar und bedrohlich die Perspektive für die Familie ist, insbesondere für die Kinder. Hier geht es hauptsächlich um ein Missverhältnis zwischen realen, überlastenden Lebensumständen und fehlenden Ressourcen in der Familie, diese Situation unbeschadet zu bestehen. Oft lässt sich an den Belastungsursachen nichts ändern und die Hilfe besteht in der Begleitung und Unterstützung der Familie. Das Ziel ist nicht, Unabwendbares zu verändern, sondern Ressourcen zu erschließen in Form von Rat, emotionaler und praktischer Unterstützung, Mobilisierung bisher verschlossener Hilfemöglichkeiten oder der Eröffnung von Perspektiven außerhalb der bestehenden Familiensystems. Es geht also um die Bewahrung der Familie im Interesse des Kindes. Nicht gemeint sind hier Belastungen durch Beziehungsstörungen oder ungünstige systemische Bedingungen in der Familie. Diese sind unter Familienkommunikation und Beziehungen einzuschätzen. Es gibt ausreichend Ressourcen in der Familie, mit eventuellen anhaltenden Belastungssituationen zurechtzukommen. Oder: Bei einer Überlastung der Familie sind Perspektiven für die einzelnen Familienmitglieder klar und gesichert. Es gibt ein Missverhältnis von Belastungen und Ressourcen. Tendenziell ist die Familie überlastet und erschöpft. Die Reserven sind bald aufgebraucht. Zwar finden sich immer wieder Lösungen bei Krisen und besonderen Schwierigkeiten, sicher ist die Situation aber keineswegs. Mit einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit kann es zu Situationen kommen, in denen das Kindeswohl nicht gesichert ist, z.b. durch fehlende Aufsicht und Versorgung, traumatisierende Erlebnisse. für den Krisenfall gibt es allerdings einen Perspektivplan, der allen vertraut ist. Die Familie ist überlastet. Zeitweilig finden sich Unterstützungen und Entlastungen, die aber nicht sichergestellt sind und in der Gesamtbilanz keine echte Hilfe darstellen. Die Zukunft ist unsicher und bedrohlich. Für den Fall eines Zusammenbruchs gibt es keinen verlässlichen Perspektivplan. Einzelne Familienmitglieder stabilisieren das System leidlich (z.b. ein stabiles Elternteil, ein parentifiziertes resilientes Kind, Großeltern...), erschöpfen sich aber allmählich. Die Überforderung und Verunsicherung der Kinder ist eine starke Belastung für deren Entwicklung. Es gibt gravierende, anhaltende Überlastungen in der Familie, die über die Kraft der Familienmitglieder hinaus geht. Die Familie ist akut gefährdet, auseinander zu fallen. Die Notwendigkeit einer Fremdunterbringung der Kinder kann sich täglich ergeben. Für den zukünftigen Fortbestand der Familie gibt es keine Perspektive. Die Eltern können der Verantwortung für ihre Kinder nicht mehr nachkommen. Ambivalenzen und Unsicherheiten überfordern die Kinder massiv. Auch die realen Überforderungen der jungen Menschen gefährden die weitere Entwicklung der jungen Menschen. 11

95 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Handbuch 2.2. Die Entwicklungsdimensionen des jungen Menschen In 4 Dimensionen werden die wichtigsten Kompetenzen eingestuft, die junge Menschen entwickeln müssen, um gute Chancen für ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft zu haben. Spezielle Kompetenzbereiche, die möglicherweise nicht erfasst sind, müssten gegebenenfalls in einer frei belegbaren Dimension ergänzt werden. 7 PSYCHISCHE UND EMOTIONALE STABILITÄT Erläuterung: in welchem Maße der junge Mensch psychisch auffällig ist wie seine Stimmungslage oder sein Antrieb ist (Lustlosigkeit, Traurigkeit, Depression, Suizidgefährdung, unangemessene Euphorie ) ob er sich sozial zurückzieht wie gehemmt, ängstlich oder phobisch er ist Wenn eine psychiatrische Diagnose vorliegt, muss diese herangezogen und hinsichtlich des Schweregrads der Diagnose bewertet werden. Weil es Überschneidungen zu der Dimension soziale Anpassung gibt, sollen hier die eher internalisierenden und emotionalen sowie die Antriebsstörungen erfasst werden. Der junge Mensch ist psychisch stabil und ausgeglichen. Er reagiert emotional situationsbezogen angemessen. Er kann seine Affekte und Impulse altersgemäß kontrollieren und reflektieren. Leichte bis mittlere psychische und Verhaltensauffälligkeiten, die auf Belastung hinweisen. Die Auffälligkeiten beeinträchtigen den jungen Menschen in seinem Wohlbefinden und in seinem Sozial und Leistungsverhalten. Deutliche psychische Störungen. Der junge Mensch leidet unter seinen Symptomen und Stimmungen. Diese sind von ihm nicht mehr steuerbar. Die Störungen beeinträchtigen den jungen Menschen in seinem Sozial und Leistungsverhalten und gefährden die Integration und weitere Entwicklung. Gravierende psychische Störungen und psychische Erkrankung. Die Störungen behindern den jungen Menschen in seinem Sozial und Leistungsverhalten und gefährden in hohem Maße seine Integration und weitere Entwicklung. Sehr schwache Impulskontrolle, schwere Depression, Affekt- und Denkstörungen. Suizidalität. 12

96 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Dimensionen Grundmodul 8 SOZIALVERHALTEN: Erläuterung: wie kompetent, situations- und altersangemessen sich der junge Mensch in sozialen Situationen verhält wie ihm die Balance zwischen Durchsetzung, Eigeninteressen und Rücksichtnahme auf andere gelingt wie aggressiv er ist und wie er seine Aggressionen steuern kann wie er sich in sich selbst zurückzieht und Kontakte vermeidet wie er sich an soziale Regeln und Grenzen und Rechte anderer halten kann (Delinquenz) ob und in welchem Maße er andere Menschen schädigt, verletzt oder für seine Zwecke benutzt Auffälligkeiten im Sozialverhalten, die auf Ängstlichkeit und Rückzug auf sich selbst hinweisen, werden als mangelnde psychische Stabilität eingestuft. Hier geht es also im Wesentlichen um externalisierte Auffälligkeiten und Störungen (acting out). Dabei ist es egal, ob es sich um ein erlerntes Verhalten in einem eher dissozialen Milieu handelt, oder ob hier eine mangelnde Impulskontrolle oder eine anti- und unsoziale Haltung vorliegt. Als auffällig muss auch angesehen werden, wenn der junge Mensch mit guter sozialer Kompetenz Mitmenschen verletzt o- der sich an ihrem Eigentum vergreift. ob der junge Mensch Freunde hat, welchen Einfluss diese auf ihn haben welche Rolle er in der Peer-Gruppe spielt ob er intensive Freundschaften oder Beziehungen hat und pflegt und wie diese zu bewerten sind Gemeint ist nicht, ob seine Freunde den Erwachsenen gefallen. Junge Menschen haben Recht auf eine eigene Kultur. Problematisch wird es, wenn er keine Kontakte hat oder sich anderen anschließt, die einen negativen Einfluss ausüben oder den jungen Menschen für ihre Zwecke missbrauchen. Situationsangemessenes altersgerechtes Sozialverhalten. Balance zwischen Durchsetzung mit erlaubten Mitteln und Kompromissbereitschaft. Hält allgemein anerkannte Regeln des Zusammenlebens ein. Altersangemessenes pro-soziales Verhalten und Fähigkeit, sich in den anderen hineinzuversetzen. Altersangemessene Kontakte, in denen der junge Mensch dazu gehört, eine positive Rolle findet und soziales Verhalten und Selbständigkeit einüben kann. Er hat mindestens einen guten Freund / eine gute Freundin und einen Erwachsenen, denen er vertrauen kann. Aggressivität, die Halt macht, wo andere körperlich verletzt werden könnten. Kleinere Diebstähle oder Unehrlichkeiten ( noch nicht delinquent) Eingeschränktes Unrechtsbewusstsein und die Haltung, dass eigene Ansprüche aggressiv durchgesetzt werden dürfen. Wenig Einfühlungsvermögen in andere Menschen. Kein angemessenes Durchsetzungsverhalten. Der junge Mensch hat nur wenige unverbindliche und wechselnde Freundschaften. Keinen richtig guten Freund. Auch unter Erwachsenen gibt es niemanden, an den er sich vertrauensvoll wenden würde. Gelegentliche Kontakte zu randständigen Gruppen. Deutliche Aggressivität und vereinzelt delinquentes Verhalten. Der junge Mensch leitet aus eigenen Bedürfnissen das Recht ab, sich auch gegen die Grenzen und Bedürfnisse anderer durchzusetzen. Kontakte: Der junge Mensch ist meistens allein. Entweder zieht er sich selbst zurück oder er wird von anderen abgelehnt. Oder: Er pflegt einen Umgang außerhalb der Familie, der die Entwicklung des jungen Menschen gefährdet.oder: Außenseiter in einer Gruppe, der von den anderen ausgenutzt wird oder Aggressionen auf sich zieht. Stark aggressives Verhalten, das gezielt oder durch mangelnde Impulskontrolle in Kauf nimmt, andere Menschen zu verletzten. Häufige gezielte Diebstähle und Raub. Kein soziales Unrechtsbewusstsein. Die Aggressivität kann sich auch gegen nahe stehende Personen richten. Sozialer Rückzug. - Kontakte außerhalb der Familie, die die Entwicklung des jungen Menschen schädigen (z.b. Schulschwänzen und Streunen, sexuelle Verwahrlosung und Prostitution, Anleiten zu delinquentem Handeln). Oder: Autistisches Verhalten. Reagiert verstört bis panisch auf Sozialkontakte. 13

97 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Handbuch 9 LERNEN UND LEISTUNG: Erläuterung:: wie der junge Mensch in Schule und Ausbildung zurechtkommt in welchem Maße er lern- und arbeitsmotiviert ist ob er regelmäßig an der Schule teilnimmt, seine Hausaufgaben macht oder zur Arbeit geht wie er sich an die Regeln der Schule oder seines Arbeits-/Ausbildungsplatzes hält wie seine Lern- und Arbeitshaltung ist Hier gibt es Überschneidungen zur psychischen Stabilität und sozialen Anpassung. Bei dieser Dimension ist es egal, worin die Probleme im Einzelnen liegen. Entscheidend ist, ob der junge Mensch die Schule oder Ausbildung mit dem Erfolg durchläuft, der seiner Intelligenz entspricht. Gutes Arbeits- und Lernverhalten. Entspricht seinen Begabungen. Mindestens gute bis befriedigende Leistungen. Gute Motivation. Macht seine Hausaufgaben zuverlässig allein oder mit altersangemessenen Hilfen. Arbeitsverhalten und Leistungsniveau in Schule und Ausbildung unter den Möglichkeiten. Schlechte Arbeitshaltung. Bis zu 10 unentschuldigte Fehltage im Schuljahr. Disziplinarische Probleme (Einträge, Klassenkonferenz). Fehlen am Arbeitsplatz. Mehrere Ermahnungen. Mängel bei der Arbeit. Androhung des Rausschmisses. Oder: Er setzt sich mit eigenem Leistungsanspruch so sehr unter Druck, dass es zu Lern- und Leistungsstörungen kommt. Auffälliges schulisches Verhalten. Realisiertes Leistungsniveau weit unter den Möglichkeiten. Über 10 Tage unentschuldigte Fehltage im Schuljahr. Mehrfach disziplinarische Strafen. (Drohende) Schulwechsel wegen disziplinarischer Probleme. Häufiges Fehlen am Arbeitsplatz. Schlechte Arbeitsleistung. Geringe Motivation und Bereitschaft, sich auf Regeln am Arbeitsplatz einzulassen. Mehr als einmal aufgrund des Verhaltens an einem Arbeitsplatz rausgeschmissen. Schulverweigern. Geht allenfalls sporadisch zu Schule und hält dann den schulischen Rahmen nicht ein. Leistungsstand weit hinter seinen intellektuellen Möglichkeiten. Lässt sich auf keine Ausbildungs oder Arbeitssituation ein. 14

98 Stufe 1 WIMES-Dimensionen Grundmodul 10 EIGENVERANTWORTUNG: Erläuterung: Problemlösung wie der junge Mensch seine Probleme wahrnimmt und wie er seine eigene Rolle dabei sieht wie realistisch er die Fremdwahrnehmung seiner Person sieht ob er Verantwortung für sein Verhalten übernimmt und zur Lösung von Problemen und zur Gestaltung der Zukunft selbst beiträgt oder beitragen möchte. Alltagskompetenz in welchem Maße der junge Mensch altersangemessen Dinge des Alltags bewältigen kann, wie Sich-Kleiden, essen, Haushalt, Umgang mit Geld, sich im öffentlichen Raum bewegen wie selbständig und zuverlässig gemessen an seinem Alter - er sich um seine Dinge (Schule, Freizeit, Zimmer) kümmert wie ausdauernd und zielstrebig er seine Interessen verfolgen kann Es ist nicht gemeint, dass junge Menschen alles selber machen sollten. Hier geht es um eine altersgemäße Selbständigkeit und Alltagskompetenz und Befähigung, die eigenen Angelegenheiten selbst zu regeln. Sich dabei Hilfe zu holen, kann auch ein Zeichen von Kompetenz sein. Problematisch wird es, wenn versucht wird, Dinge, die man selbst machen könnte, an andere abzugeben, oder wenn der junge Mensch keine Fertigkeiten und Übung zur Erledigung der Dinge des Alltags hat. Die Ursachen einer mangelnden Selbständigkeit sind bei Einstufung egal: etwas nicht können, etwas nicht wollen. Wenn ihm nichts zugetraut wird, oder wenn er keine Gelegenheit hat, selbständig zu werden, oder wenn ihm eine Selbständigkeit abgefordert wird, die eine Überforderung darstellt, muss bei den Familiendimensionen entsprechend eingestuft werden. Gesundheitsverhalten wie der junge Mensch mit seinem Körper und seiner Gesundheit umgeht wie er sich ernährt ob und in welchem Maße er Drogen oder Gifte zu sich nimmt Freizeit ob der junge Mensch mit seiner Freizeit etwas anfangen kann ob er Interessen und Hobbys hat (Sport, Musik, Lesen) ob er in Vereine oder in andere Freizeitgruppen eingebunden ist wie er mit Medien (Fernsehen, Internet) umgeht Gemeint ist nicht, ob er seine Freizeit so verbringt, wie sich Erwachsene das wünschen. Junge Menschen haben ein Recht auf eigene Kultur. Freizeit muss auch Raum für Muße und Experimente haben. Problematisch wird das Freizeitverhalten in dem Maße, in dem der junge Mensch nicht weiß, was er mit seiner Freizeit anfangen soll und einseitig Medien konsumiert. Der junge Mensch sieht sein Verhalten und dessen langfristige Konsequenzen realistisch. Er kann seine Anteile an den Problemen benennen und bemüht sich, Lösungen herbeizuführen oder dabei mitzuwirken. Der junge Mensch bewältigt seinen Alltag altersangemessen. Er kann Interessen ausdauernd verfolgen und sich angemessen Hilfe holen. Ernährt sich gesund. Kein Alkohol, kein Nikotin, bis auf altersübliches Testverhalten. Keine Drogen. Hält seinen Körper fit. Pflegt den Körper. Aktivität und Ruhe sind in guter Balance. Wird medizinisch versorgt und kooperiert dabei. Er kann sich in seiner Freizeit beschäftigen. Hat Interessen und Hobbys, denen er nachgeht. Geht mit Medien sinnvoll um. 15

99 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 WIMES-Handbuch Einigermaßen realistische Selbst und Situationseinschätzung, aber Herunterspielen der Probleme und der eigenen Verantwortung. Schiebt oft Verantwortung ab. Er ist für sein Alter zu unselbstständig. Wenn er sich selbst um Dinge kümmern soll, traut er sich wenig zu, gibt schnell auf oder wendet sich Hilfe suchend an Erwachsene. Bei entsprechender Hilfestellung und Ermutigung versucht er, Dinge selbst zu erledigen, ist dann aber misserfolgsorientiert und schnell frustriert. Gefährdet seine Gesundheit durch schlechte Ernährung. Gelegentlicher Nikotin- und Alkoholgenuss. Bewegt sich wenig. Kümmert sich wenig um seine Gesundheit. Ist nachlässig bei der Hygiene. Hält ärztliche Anweisungen mäßig ein. Er kann sich selbst schlecht in seiner Freizeit beschäftigen. Hat von sich aus kaum Ideen. Keine richtigen Hobbys oder nachhaltige Interessen. Wenn andere Vorschläge machen, schließt er sich durchaus an. Er entwickelt daraus aber keine eigenen Freizeitaktivitäten. Im Wesentlichen passiver Medienkonsum. Kein realistisches Bild der Probleme. Verlässt sich bei Problemen auf andere. Er ist in seiner Alltagskompetenz um Jahre zurück. Er versucht bei den einfachsten Dingen, die ein junger Mensch gut erledigen kann, die Sache an Erwachsene abzugeben. Auch bei Hilfestellung und Ermutigung bleibt er hilflos. Pflegt sich und sein Zimmer schlecht. Schädigt langfristig seine Gesundheit durch sehr ungesunde Ernährung. Nikotin- und Alkoholgenuss, gelegentlicher Drogenkonsum. Bewegungsmangel. Schlafmangel. Kümmert sich nicht um Hygiene und Gesundheitsvorsorge oder Therapien. Er kann sich sehr schlecht in seiner Freizeit beschäftigen. Hat von sich aus keine Ideen. Keine Hobbys, keine Interessen. Manchmal lässt er sich für ein paar Minuten für eine Aktivität gewinnen. Das Interesse lässt aber schnell nach. Er hängt meistens rum. Im Wesentlichen passiver Medienkonsum (mehr als 3 Stunden Fernsehen) und stereotyp elektronische Spiele mit Suchtcharakter. Sieht keine Probleme oder leugnet sie. Arbeitet nicht an Lösungen. Macht sich keine Gedanken um die Zukunft. Oder: Er sieht die Probleme, weist aber anderen die Verantwortung zu und greift sie mit Schuldvorwürfen an. Er wehrt sich aktiv gegen Veränderungen, indem er ausweicht oder Verwirrung stiftet. Völlig unselbständig. Wehrt sich aktiv, Dinge selbst zu erledigen. Schon bei der Zumutung, etwas selbst erledigen zu sollen, reagiert er mit Verweigerung oder Aggression. Schädigt akut seine Gesundheit mit Mangelerscheinungen durch falsche Ernährung. Suchtverhalten. Kaum Bewegung. Übergewicht. Haltungsschäden. Zahnschäden. Kein geregelter Schlaf. Gefährdet sich durch fehlende Hygiene (HIV-Gefährdung). Keine Gesundheitsversorgung. Kann überhaupt nichts mit seiner Freizeit anfangen. Langweilt sich. Aus dieser Haltung heraus nervt er andere, macht Unsinn, konsumiert (insbesondere Fernsehen und elektronische Spiele) und jammert. Lässt sich nicht aktivieren. Aus diesem Grund spielt auch niemand mit ihm. Exzessiver Medienkonsum. 16

100 WIMES-Dimensionen Grundmodul 2.3. Integration und Rechte Während die ersten Dimensionen sich auf die Kompetenzen der Akteure Familie und junger Mensch beziehen, geht es hier um die Frage, in welchem Maße die Lebenssituation geeignet sind, jungen Menschen förderliche Bedingungen des Aufwachsens zu geben und damit seine Rechte einzulösen. Achtung: Diese Dimensionen dürfen nicht mit Kompetenzen der jungen Menschen verwechselt werden. Es geht nicht um die Frage, was ein Kind kann oder tut, sondern was andere ihm gegenüber tun oder unterlassen, und welche Möglichkeiten ihm in seiner Lebenswelt gegeben werden. Achtung: Die Lebenswelt darf nicht mit Familie gleichgesetzt werden. Zur Lebenswelt gehören auch Nachbarschaft, andere Bezugspersonen, Schule, Tageseinrichtung, Freizeitgruppen, Ausbildungsplatz. Wenn ein Kind in einer Heimgruppe lebt, ist auch diese als (wesentlicher) Teil seiner Lebenswelt zu beachten. Es geht immer um die Frage, wie lebt der junge Mensch jetzt und nicht in der Vergangenheit oder möglicherweise in der Zukunft. Die Kinderrechte orientieren sich an der UN-Kinderrechtskonvention und an dem oben beschriebenen Modell von Covey: Sicherheit Angstfreiheit physisch Lebensgrundlage Essen, Wohnen, Gesundheit psychosozial Bindung Zugehörigkeit Anerkennung Lernen Entwicklung spirituell mental Sinn, Werte 1. Sicherheit vor psychischer und seelischer Gewalt ist die Basis jeglicher gesunder Entwicklung. Wenn Kinder in Angst vor Erwachsenen leben müssen, besonders dann, wenn sie von diesen emotional abhängig sind, ist ihr Grundrecht auf Unversehrtheit verletzt. Kinder müssen auch sicher sein können, mit den Lebensgrundlagen versorgt zu werden und ihre Gesundheit erhalten zu können. 2. Bindung an Menschen und die Zugehörigkeit zu einem System bedeutet mehr als eine formelle Einordnung in eine Gruppe oder ein Zuhause in Form einer Adresse. Menschen möchten wissen, zu wem sie gehören. Sie brauchen Liebe und Anerkennung genauso, wie sie selbst ihre Liebe an jemanden binden wollen. Sie möchten beachtet werden als einzigartige wertvolle Wesen. Dieses sozio-emotionale Bedürfnis ist Voraussetzung für psychische Stabilität und soziales Lernen. 3. Lernen ist ein Urbedürfnis des Menschen. Kinder möchten erfahren, erkunden, ausprobieren. Dazu brauchen sie Anregungen und Ermutigung zum Spielen und Experimentieren. Dazu brauchen sie auch Antworten auf Fragen, Hilfe zur Strukturierung von Erfahrungen und Rückmeldungen. Lern- und entwicklungsfördernde Lebensbedingungen beziehen sich nicht nur auf die klassischen Bildungsinhalte, sondern auch auf soziales Lernen und das Zurechtfinden in der Welt. Zu dieser Dimension gehört auch das Ausbilden eines Selbstbildes sowie eigener Interessen und Fähigkeiten. 4. Junge Menschen suchen nach einem Sinn, der über das eigene Leben und den Alltag hinausreicht. Das muss sich nicht ausschließlich in religiöser Suche zeigen. Für manche ist Musik oder Natur etwas, was ihr Leben bereichert. Werte, wie Gerechtigkeit, Engagement für andere oder Loyalität können jungen Menschen das Gefühl vermitteln, Teil von einem Größeren zu sein. Zu den Grundbedürfnissen gehört es auch, dass Werte erfahrbar sind und dass die Suche junger Menschen nach etwas Besonderem und Wertvollem wahrgenommen und unterstützt wird. 17

101 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Handbuch 11 MÖGLICHKEITEN ZUR TEILHABE, BILDUNG UND FREIZEITGESTALTUNG Erläuterung: wie der junge Mensch zum Spielen, Erkunden, Ausprobieren angeregt und ermutigt wird wie er Gelegenheiten bekommt, etwas Neues und Spannendes zu erfahren und zu erleben wie er darin unterstützt wird, eigene Fähigkeiten und Interessen auszubilden ob er die geeignete vorschulische Förderung, Schulbildung oder Berufsausbildung bekommt Lernen wird hier nicht allein im schulischen Sinne verstanden, sondern allgemein als die Aneignung von Wissen und Fertigkeite. Dazu gehöert auch, das Lernen zu lernens. Hier ist die Frage zu beurteilen, ob die Entwicklungsbedingungen geeignet sind, Lernen i. w. S. zu fördern. Das schließt die Frage nach Spielmöglichkeiten, nach dem Angebot geeigneter Medien und Lernorte ein. Es geht um die Förderung von Interessen und Begabungen. Es kann auch ein Problem sein, wenn z.b. durch übermäßigen, einseitigen Fernsehkonsum u. ä. Lernmöglichkeiten verbaut werden. Auch nicht geeignete Schulformen können die Entwicklung beeinträchtigen. Bei dieser Dimension geht es nicht um das Lernverhalten des jungen Menschen, sondern um das Verhalten der Bezugspersonen und um die Lernumgebung. Es ist nicht wichtig, wie intelligent der junge Mensch ist. Entscheidend ist, ob er seine Möglichkeiten ausschöpfen und seine Interessen und Begabungen entwickeln kann. Der Stellenwert von Bildung ist sehr kulturabhängig. Als Maßstab sollen bei dieser Dimension nicht der jeweilige Bezugspunkt der Bildungsschicht oder Ethnie gewählt werden, sondern die Kinderrechte und die Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie. wie der junge Mensch das Leben als etwas Wertvolles, Sinnhaftes und Schönes erfährt wie seine geistigen Bedürfnisse und Sinnfragen beantwortet werden wie er Werte vermittelt bekommt ob sein Leben Höhepunkte in Form von Feiern, besonderen Erlebnissen und Begegnungen hat Junge Menschen brauchen Wertorientierung und Antworten auf Sinnfragen. Sie möchten etwas erleben, das über den Alltag hinausgeht. Feste, Kulturereignisse, Begegnungen mit der Natur, mit anderen Kulturen setzen Akzente im Leben. Bei dieser Dimension geht es um die Frage, ob die Entwicklungsbedingungen diese Möglichkeiten einschließen. Es geht nicht um anspruchsvolle letzte Fragen oder um die Hochkultur, sondern um die Möglichkeit für junge Menschen, etwas zu erfahren, das über das kleine eigene Leben und den üblichen Alltag hinausweist. Hier ist darauf zu achten, dass jede Kultur dafür je eigene Möglichkeiten bereithält. Es sollte als problematisch vermerkt werden, wenn junge Menschen sich auf ihrer spirituellen Suche in Sekten und satanistische Kulte u. ä. verirren. Das Spielen und Lernen des jungen Menschen wird angeregt und gefördert. Er bekommt Gelegenheiten, seine Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern. Er kann seinen Interessen nachgehen und seine Begabungen ausbauen. Er besucht die geeignete Schulform oder Berufsausbildung. Bei Fragen und Problemen wird er unterstützt. Seine Fortschritte werden beachtet und belohnt. Der junge Mensch bekommt die Möglichkeit, seinen Kulturkreis kennen zu lernen. Dazu gehören die Religion, Werte, Feste, kulturelles Schaffen. Er erlebt, dass Menschen wertgeleitet handeln. Er hat die Möglichkeit, die Natur als etwas Kostbares und Schützenswertes zu erfahren. Er hat die Möglichkeit, andere Kulturen und Lebensweisen kennen zu lernen und so über sein individuelles Leben hinaus etwas von der Welt und dem Jenseitigen zu erfahren. Die mentale Entwicklung wird unzureichend gefördert. Der junge Mensch wird in seinem Spielen und Lernen wenig unterstützt. Zwar wird auf den Besuch eines Kindergartens oder Schulbesuch und auf Hausaufgaben (Entsprechendes bei der Berufsausbildung) geachtet - die Schulform ist auch geeignet, aber außerhalb der Bildungsinstitutionen gibt es keine gezielte Anregung und Lernunterstützung. Interessen und Begabungen werden ignoriert. Bei Lernproblemen des jungen Menschen bekommt er vielleicht Hinweise auf die Notwendigkeit, etwas zu ändern, aber keine konkreten Hilfen. Der junge Mensch bekommt kaum Möglichkeiten außer vielleicht über die Schule -, etwas über seinen Kulturkreis zu erfahren. Er erfährt nur wenig über Religion, die Bedeutung von Festen, allenfalls in Ansätzen etwas über die eigenen Traditionen. Kunst und Kultur spielen in seinem Leben kaum eine Rolle. Natur und Umwelt wird kaum wahrgenommen. Sie ist lediglich da und wird genutzt. Über andere Lebensweisen und Weltanschauungen erfährt er nichts. 18

102 Stufe 7 Stufe 5 WIMES-Dimensionen Grundmodul Die sozial-kulturelle Entwicklung wird erheblich beeinträchtigt. Die mentale Entwicklung wird behindert. Der junge Mensch wird nicht zum Schulbesuch angehalten oder besucht nicht die angemessene Schulform. Seine Umgebung ist anregungsarm. Eigene Interessen und Begabungen werden abgewertet. Hoher Fernsehkonsum oder einseitige Spiele verhindern die aktive Aneignung von Wissen und den Ausbau geistiger Fähigkeiten. Das Umfeld und die Bezugspersonen vermitteln dem jungen Menschen eine eher zynische und bildungsfeindliche Haltung. Spiritualität spielt keine Rolle. Kunst und Kultur wird als Fremdes erlebt, das für andere Gruppen gemacht ist, gegenüber denen eine große Distanz aufgebaut wird. Es dominiert eine materialistische, hedonistische Haltung. Anderen Kulturen und Weltanschauungen wird mit Zynismus und Ablehnung begegnet. Die mentale Entwicklung wird geschädigt. Er wird beim Lernen, Spielen und Erkunden entmutigt und gehindert. Die Leistungsmotivation wird durch ständige Abwertung gesenkt. Die soziale und kulturelle Entwicklung des jungen Menschen ist durch das Umfeld umfassend behindert und geschädigt. Keine Gelegenheit und kein Zugang zu Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten. Bildungsfeindliche Umgebung. Im Umfeld werden Werte und andere Kulturen diffamiert. 19

103 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Handbuch 12 RECHTE: LEBENS- UND ENTWICKLUNGSBEDINGUNGEN Erläuterungen: Bei den Rechten junger Menschen ist zu beachten, dass Defizite in nur einem Bereich für eine Problemanzeige genügen. wie das Recht des jungen Menschen auf Schutz vor körperlicher und psychischer Gewalt und auf ein Aufwachsen ohne Angst eingelöst wird (siehe Dimension 1) wie das Recht auf die Versorgung mit dem Lebensnotwendigen eingelöst wird (gesunde Ernährung, Kleidung, Wohnung, Gesundheit, Hygiene) wie das Recht des jungen Menschen auf Bindung, Zugehörigkeit und Anerkennung eingelöst wird o o o o wie der junge Mensch sich als Mitglied einer sozialen Primärgruppe erfährt wie er von signifikanten Anderen Wertschätzung erfährt ob er von wichtigen Bezugspersonen geliebt wird ob er erlebt, dass er als Mensch akzeptiert wird, auch wenn das Verhalten nicht immer gut gefunden wird In der Regel sind die Eltern die wichtigsten Bezugspersonen junger Menschen. Diese Dimension bezieht sich aber auch auf andere soziale Systeme, die dem jungen Menschen das Gefühl der Dazugehörigkeit geben können, wie Pflegeeltern, Verwandte und erwachsene Freunde, Schule, Wohngruppen und andere Betreuungsformen. Wichtig ist in dieser Dimension, dass die Beziehung nicht davon abhängen darf, dass der junge Mensch seinerseits etwas für die Beziehung leistet, sondern dass die Wertschätzung, die dem jungen Menschen entgegen gebracht wird, allein aus einer tiefen emotionalen Bindung oder aus der nicht aufkündbaren Zugehörigkeit zu einem sozialen System resultiert. wie das Recht auf Bildung eingelöst wird (s. Dimension 8) wie das Recht auf Erziehung eingelöst wird (s. Dimension 2) Der junge Mensch ist sicher vor Gewalt. Er wird mit allem Lebensnotwendigen versorgt. Er wird geliebt. Er wird als Mitglied seiner Bezugsgruppe (Familie, Ersatzfamilie, Wohngruppe) anerkannt und kann sich dieser Gruppe sicher sein. Er bekommt Bildungsangebote und wird bei der Entfaltung seiner Persönlichkeit und Kompetenzen gefördert. Er wird altersgemäß erzogen. Mindestens in einem Bereich werden die Rechte des jungen Menschen nur eingeschränkt eingelöst. Mindestens in einem Bereich werden die Rechte des jungen Menschen nicht voll eingelöst. Mindestens in einem Bereich werden die Rechte des jungen Menschen nicht eingelöst, bzw. wird verletzt. 20

104 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Dimensionen Grundmodul 2.4. Frei belegbare Dimensionen Auf dem Dokumentationsbogen kann jeder Nutzer eine freie Dimension selbst definieren. Diese werden bei der Evaluation aber nicht berücksichtigt. Sie dient nur für die Fallsteuerung. Auf Wunsch einer Institution können bis zu drei Dimensionen ergänzt werden. Diese werden in die Bögen gedruckt, beziehungsweise in das Web-Portal gestellt. Wie die anderen Dimensionen werden sie bei der Evaluation ausgewertet. Ein Benchmarking ist allerdings nicht möglich. Voraussetzung für das Einfügen zusätzlicher Dimensionen ist, dass diese eine Kurzbezeichnung bekommen, analog der bestehenden Dimensionen definiert werden und Anker für die Skalierung beschrieben werden. 9 <KURZBEZEICHNUNG>: Erläuterung wie <Verhaltensweisen, an denen man die Kompetenz erkennen kann> < weitere Erläuterungen, an denen man erkennen kann, was gemeint ist. Abgrenzungen oder Verbindungen zu anderen Dimensionen.> < Beschreibungen der erwünschten Situation oder Verhaltensweisen > < Beschreibungen problematischer Situationen oder Verhaltensweisen > < Beschreibungen sehr problematischer Situationen oder Verhaltensweisen > < Beschreibungen extrem problematischer Situationen oder Verhaltensweisen > 21

105 Kapitel 4 WIMES-Dimensionen Mutter-Kind-Modul (MuKi) Stand: April 2013 / Programmversion

106 WIMES-Handbuch Inhaltsverzeichnis 1. Einsatzmöglichkeiten des Moduls Basisdaten MuKi Grunddimensionen Festlegungen pro Verlaufsschritt MuKi-Dimensionen Grundmodul: Problemlagen/Kompetenzen bei Mutter(V) Die WIMES MuKi Grunddimensionen im Einzelnen: MuKi-Spezialdimensionen Lebenslagen des Kindes und Kompetenzen der Mutter Die Spezialdimensionen im Einzelnen Beendigung allgemeine Daten zur Beendigung Angaben zum Ende der Hilfe Wie beurteilen Sie die Entwicklung

107 WIMES-Dimensionen Mutter-Kind-Modul 1. Einsatzmöglichkeiten des Moduls Das MuKi Modul wird eingesetzt bei o o o Hilfen für junge Mütter oder Väter mit Kind nach 19 SGB VIII Hilfen zur Erziehung für junge Mütter und/oder Väter mit Kind, wobei es keine Rolle spielt, ob die Rechtsgrundlage 27 oder 41 und ob die Hilfe ambulant oder stationär erbracht wird. anderen frühen Hilfen für Mutter und/oder Vater mit Kind, die aufgrund einer Risikoeinschätzung zur Prävention von Kindeswohlgefährdungen oder Entwicklungsstörungen des Kleinkindes durchgeführt werden. Wenn es mehrere Kinder gibt, die in die Hilfe einbezogen sind, wählen Sie für die Verlaufsdokumentation und Evaluation das jüngste Kind aus. Bei Zwillingen wählen Sie das Kind mit den meisten Risikofaktoren. Das MuKi-Modul besteht aus 1. MuKi-spezifischen Basisdaten (für Beginn und Ende) 2. den Grunddimensionen für die Mutter / den Vater (abgewandelte WIMES-Grunddimensionen) 3. die Sonderdimensionen a) zur Lebenslage des Kindes b) zu den elterlichen Kompetenzen der Mutter / des Vaters Grundsätzlich werden bei Hilfen für Mutter und Kind und frühen familienbezogenen Hilfen das Grundmodul und das Sondermodul zusammen angewendet. 2. Basisdaten MuKi Wenn im Element inkl. MuKi Modul der Eintrag ja gewählt wird, werden zusätzlich zu den Basisdaten folgende Daten erhoben: 1. Primärer Hilfeempfänger: allein erziehende Mutter, alleinerziehender Vater, Mutter und Vater (Familie) 2. Geburtstag des Kindes: Datum 3. Geschlecht des Kindes: weiblich / männlich 3. Grunddimensionen 3.1. Festlegungen pro Verlaufsschritt Für jeden Verlaufsschritt können verschiedene Merkmale festgelegt bzw. eingeschätzt werden. Identisch zu den Standardfällen in der WIMES-Falldoku können zu Anfang, für jeden Verlaufsschritt und am Ende folgende Einschätzungen/Festlegungen dokumentiert werden: Anlass: o Hilfebeginn (Status vorher Bedarfe vor Beginn der Hilfe; früher A1) o Hilfeplanung 1 am Ende einer Orientierung- oder diagnostischen Phase (früher A2) o Hilfeplanung o Erziehungsplanung Falleinordnung: o Gefährdungsbereich (Schutzkonzept) o Graubereich 1 (zur Klärung) o Graubereich 2 (drohende Gefährdung) o Leistungsbereich Für das MuKi-Modul wird pro Verlaufsschritt die aktuelle Zielperspektive dokumentiert o Kontrolle und Sicherstellung des Kindeswohls (Schutzkonzept im Gefährdungs- oder Graubereich) o Förderung der Mutter (V) unter den Anforderungen der Elternschaft o Übergangshilfe. Begleitung bei einer angestrebten Fremdunterbringung des Kindes o Aufbau oder Fortführung einer beruflichen oder schulischen Zukunftsperspektive der Mutter (V) o Zeitlich befristete Perspektivklärung o Sonstiges 3

108 WIMES-Handbuch 3.2. MuKi-Dimensionen Grundmodul: Problemlagen/Kompetenzen bei Mutter(V) Der Bedarf der Mutter und/oder des Vaters wird auf den Dimensionen des fachlich angepassten Grundmoduls WIMES eingeschätzt. Bitte beachten, dass sich diese 12 Dimensionen auf die Lebenssituation der jungen Frau / des jungen Mannes beziehen. Die Frage ist hier nicht, wie es dem kleinen oder ggf. noch ungeborenen Kind geht, sondern der jugendlichen oder volljährigen Mutter (oder dem Vater). In den Dimensionen 1-6 geht es analog der WIMES-Grunddimensionen um die Lebenslage der Mutter, also im Wesentlichen um deren soziales Umfeld, um ihre Interaktionen mit anderen und um die Ressourcen im Umfeld. Die Dimensionen 7 bis 10 beschreiben die Kompetenz der Mutter als Person also nicht speziell in ihrer Mutterrolle. Letztere werden in den MuKi-Sonderdimensionen abgefragt. In den Dimensionen 11 und 12 werden die Integration und die Lebensqualität der Mutter abgefragt. 1 MATERIELLE LEBENSGRUNDLAGE DER MUTTER (V) Die Mutter (V) ist mit allen nötigen materiellen Lebensgrundlagen versorgt. 2 SICHERHEIT VOR KÖRPERLICHER UND SEELISCHER VERLETZUNG Die Mutter (V) ist vor körperlichen Verletzungen und psychischen Traumatisierungen geschützt. 3 VERHÄLTNIS ZWISCHEN MUTTER (V) UND DEN EIGENEN ELTERN Das Verhältnis zwischen der Kindsmutter (V) und ihren Eltern ist konfliktfrei, von gegenseitigem Respekt gekennzeichnet und vertrauensvoll. Die Eltern unterstützen die Mutter mit Rat und helfen emotional und praktisch. 4 BEZIEHUNGEN IM ENGEREN FAMILIENKREIS DER MUTTER (V) Die Menschen, mit denen die Mutter (V) zusammen lebt (Partner, weitere Kinder, Sonstige) ist entspannt und von Respekt und Wertschätzung gekennzeichnet; die Atmosphäre ist entspannt; Grenzen werden beachtet, Konflikte werden gelöst. 5 RESSOURCEN IM UMFELD DER MUTTER (V) Die Mutter (V) hat gute Kontakte zu Verwandten, zu Nachbarn und/oder Freunden; ist eingebunden in Gruppen; Möglichkeiten des Sozialraumes werden genutzt; Kontakt zu Institutionen; sie kennt und nutzt Unterstützungsmöglichkeiten. 6. VERHÄLTNIS VON RESSOURCEN ZU BESONDEREN BELASTUNGEN DER MUTTER (V) Die Mutter hat Zugang zu ausreichenden Ressourcen, um mit eventuellen anhaltenden Belastungssituationen zurechtzukommen. Oder: Bei einer Überlastung der Mutter sind ihre Perspektiven klar und gesichert. 7 PSYCHISCHE UND EMOTIONALE STABILITÄT DER MUTTER (V) Die Mutter kann ihr Verhalten und ihre Affekte steuern; kann Gefühle reflektieren; ihre Ängste sind situationsangemessen; sie ist ausgeglichen und zeigt angemessene Ich-Stärke / Selbstkontrolle. 8 SOZIALVERHALTEN DER MUTTER (V) Die Mutter hält sich an soziale Regeln; kann soziale Situationen verstehen und reflektiert ihre Rolle und Position in Gruppen; hat Freunde und Sozialkontakte; sie kann die Motive und Emotionen anderer richtig einordnen; setzt sich angemessen durch und kontrolliert aggressive Impulse. 9 LERNEN UND LEISTUNG DER MUTTER (V) Die Mutter bildet sich weiter oder geht, soweit es die Umstände erlauben, einer (Erwerbs-)Tätigkeit nach; Lernstand und Leistung entsprechen ihren Fähigkeiten; sie kann sich konzentrieren und strengt sich an. 10 EIGENVERANTWORTUNG DER MUTTER (V) Die Mutter übernimmt Verantwortung für ihr Verhalten; nimmt Probleme wahr und sucht Lösungen; entwickelt Pläne, nutzt Freizeitmöglichkeiten; strukturiert den Alltag; hat lebenspraktische Kompetenzen. 11 MÖGLICHKEITEN ZUR TEILHABE, BILDUNG UND FREIZEITGESTALTUNG Die Mutter hat Zugang zu Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten; sie hat Wahlmöglichkeiten zwischen sozialen Gruppen, in denen sie Orientierung und Entfaltungsmöglichkeiten findet. 12 RECHTE: LEBENS- UND ENTWICKLUNGSBEDINGUNGEN Lebensqualität der Mutter insgesamt. Sie umfasst alle Lebensbereiche (Familie, Umfeld, Sozialraum, andere Lebensfelder, Institutionen und Helfersysteme). 4

109 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Dimensionen Mutter-Kind-Modul 3.3. Die WIMES MuKi Grunddimensionen im Einzelnen: 1 MATERIELLE LEBENSGRUNDLAGE DER MUTTER (V) wie die Mutter mit Nahrung versorgt ist wie sie mit Kleidung und Wohnung versorgt ist wie ihre Gesundheit geschützt oder wieder hergestellt ist Erläuterung Diese Dimension korreliert mit Armut, kulturellem Familienhintergrund und mit Hilfe zum Leben. Die Basisbedürfnisse jedes Menschen nach schützenden Beziehungen, nach Nahrung, einem geschützten Ort und körperlicher Unversehrtheit dürften interkulturell unumstritten sein. Es geht hier weniger um eine Objektivierung der materiellfinanziellen Lebenslage der Mutter, sondern darum, welche subjektiven Folgen die aktuelle Lebenslage für die Mutter hat. Der Mutter ist mit allen nötigen materiellen Lebensgrundlagen versorgt. Sie hat ausreichend Geld zur Verfügung. Sie hat die Möglichkeit, regelmäßig ausreichend und ausgewogen zu essen und zu trinken. Die Wohnung ist warm, trocken und ausreichend groß. Sie hat einen Schlafplatz und einen geschützten Ort für private Dinge, zu dem sie immer Zugang hat. Sie hat angemessene Kleidung und alles Nötige für die Hygiene. Wenn sie krank ist, wird sie medizinisch versorgt. Eingeschränkte Versorgung der Mutter. Sehr wenig Geld. Unregelmäßiges, nicht ausgewogenes Essen und Trinken. Beengte und nicht abgegrenzte Wohnverhältnisse, die möglicherweise nicht immer zugänglich sind. Mangelhafte Hygiene und medizinische Versorgung. Verwahrlosung oder prekäre Lebensverhältnisse. Die Mutter bekommt oft nichts zu essen und zu trinken, allenfalls ein wenig Geld. Schlechte Wohnverhältnisse. Kein ungestörter privater Bereich, unbequemer Schlafplatz, Störungen der Nachtruhe. Keine gesicherte Hygiene. Keine gesicherte Gesundheitsversorgung. Unzumutbare Mängel wegen fehlender finanzieller Mittel oder wegen Fehlverhalten (z.b. Messie-Syndrom). Die Mutter hat keine feste Bleibe oder lebt unter unzumutbaren Bedingungen. Essen und Trinken ist nicht gesichert. Kleidung und Schuhe sind zerlumpt. Die hygienischen Verhältnise sind unzumutbar. Keine Gesundheitsversorgung. Die Mutter lebt möglicherweise auf der Straße. 5

110 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Handbuch 2 SICHERHEIT VOR KÖRPERLICHER UND SEELISCHER VERLETZUNG Erläuterung wie sicher die Mutter vor körperlichen und seelischen Verletzungen oder Schädigungen sein kann wie sie sich selber schützen kann und Gefahrensituationen meidet in welchem Maße sie den Bezugspersonen, von denen sie abhängig ist, vertrauen kann und Schutz bei ihnen findet Zu dieser Dimension gehören auch sexueller Missbrauch und Ausbeutung. Mangelnde Sicherheit korrespondiert mit der Angst der Mutter, nicht im Sinne einer psychischen Disposition (Ängstlichkeit), sondern mit einem real begründeten Gefühl der Bedrohung. Die Mutter ist sicher vor körperlicher und/oder seelischer Verletzung. Es gibt Bezugspersonen, denen sie vertrauen kann und die sie schützen. Sie kann zeitweilig nur eingeschränkt sicher sein, körperlich oder seelisch nicht verletzt zu werden. Dazu gehören gelegentliche Schläge und Abwertungen ihrer Person. Bei Sorgen und Nöten findet sie nicht immer Gehör und Schutz bei Bezugspersonen. Sie ist ständig von körperlichen und/oder seelischen Verletzungen bedroht. Er wird regelmäßig geschlagen und gedemütigt. Bei den maßgeblichen Bezugspersonen findet sie keinen Schutz, weil sie zu schwach sind, selber die Bedrohung sind oder weil sie ihre Not nicht sehen. Die Mutter wird körperlich und seelisch traumatisiert, gedemütigt oder gebrochen. Sie lebt in ständiger Angst vor Gewalt. Sie wird sexuell missbraucht oder in anderer Weise ausgebeutet. Es gibt unter den Bezugspersonen niemanden, der ihr Schutz bietet. 6

111 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Dimensionen Mutter-Kind-Modul 3 VERHÄLTNIS ZWISCHEN MUTTER (V) UND DEN EIGENEN ELTERN Erläuterung wie das Verhältnis der Kindesmutter zu ihren Eltern (Großelterngeneration) ist wie die Eltern unterstützen und helfen Hier interessieren hauptsächlich der Prozess des Erwachsen-Werdens der Mutter, die Partnerschaftlichkeit des Verhältnisses zwischen Mutter und Eltern und die Unterstützung oder Belastungen, die sich daraus ergeben. Das Verhältnis zwischen der Kindsmutter (V) und deren Eltern ist konfliktfrei, von gegenseitigen Respekt gekennzeichnet und vertrauensvoll. Die Eltern unterstützen die Mutter mit Rat und helfen emotional und praktisch. Die Eltern der Mutter kümmern sich wenig um sie. Das Verhältnis ist gespannt oder unterkühlt. Es gibt einige unausgesprochene heikle Themen und unbearbeitete Konflikte, denen man aus dem Wege geht. Die Mutter kann nicht mit Unterstützung rechnen. Die Mutterschaft der Tochter ist für die Eltern ein Problem. In ihrer Mutterrolle ist die Beziehung keine Hilfe. Es gibt gar keinen Kontakt zwischen der Mutter und ihren Eltern. Es stehen Vorwürfe im Raum. Die Beziehung ist entfremdet. Oder: Konfliktbeladene Beziehungen. Begegnungen eskalieren schnell. Es kommt zu Verletzungen. Grenzen werden nicht respektiert. Schuldvorwürfe und Abwertungen sind das beherrschende Thema. In ihrer Mutterrolle ist die Beziehung zu den Eltern eine zusätzliche Belastung. Die Beziehung zwischen der Mutter und ihren Eltern ist sehr konfliktgeladen. Es kommt zu Gewaltausbrüchen, die auch körperliche und schwere psychische Verletzungen zur Folge haben. Das ungeklärte schwierige Verhältnis ist eine schwere Belastung für die Mutter. In ihrer Mutterrolle ist die Beziehung zu den Eltern eine zusätzliche schwere Belastung. 4 BEZIEHUNGEN IM ENGEREN FAMILIENKREIS DER MUTTER (V) Erläuterung wie die Beziehungen zwischen der Mutter (V) und den Bezugspersonen sind (Kindesvater, Partner, Lebensgefährten) wie sich das alltägliche Zusammenleben mit den Bezugspersonen gestaltet Wenn es keine Bezugspersonen gibt, können hierzu keine Angaben gemacht werden. Hier sind nur Beziehungen gemeint, auf die sich die Mutter von sich aus eingelassen hat. Wenn sie im Zusammenhang mit einer Betreuung mit anderen zusammenlebt, sind die Interaktionen unter 8 (Sonderverhalten) zu bewerten. Die Beziehungen zu Menschen, mit denen die Mutter (V) zusammen lebt (Partner, Sonstige) sind gut und von Respekt und Wertschätzung gekennzeichnet; die Atmosphäre ist entspannt; Grenzen werden beachtet, Konflikte werden gelöst Die Atmosphäre ist angespannt. Es gibt latente Konflikte, die nicht oder nur indirekt ausgetragen werden. Das Vertrauen untereinander ist gering. Grenzen werden einerseits nicht respektiert, andererseits ist die Distanz zwischen Einzelnen groß. Koalitionen. Die Beziehungen sind gestört. Es gibt ausgrenzende Koalitionen, die zum Teil schnell wechseln können. Die Atmosphäre ist belastend, der Ton gereizt, anklagend oder depressiv. Konflikte eskalieren schnell und können lange anhalten. Die Grenzen werden einerseits scharf gezogen. Andererseits kommt es zu Einmischungen und Grenzüberschreitungen. Heftige Streitereien sind an der Tagesordnung. Dabei kommt es zu verletzenden Schuldzuschreibungen und zu Gewalttätigkeit. Das Klima ist feindlich. Ständig kommt es zu Übergriffen in die Angelegenheiten der anderen. Gefühlskälte und Gleichgültigkeit. 7

112 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Handbuch 5 RESSOURCEN IM UMFELD DER MUTTER (V) Erläuterung wie die Mutter eingebunden ist in ein Netz von Verwandten, Freunden, Nachbarn wie sie öffentliche Freizeitmöglichkeiten kennt und nutzt wie sie Kontakte zu Institutionen pflegt, wie Schule, Kindergarten, Jugendhilfeeinrichtung wie sie sozialräumliche Kontaktmöglichkeiten und Hilfeangebote kennt und nutzt Gefragt wird nach der Intensität und der Qualität der Außenbeziehungen der Mutter. Das Außen bezieht sich auf die erweiterte Familie, das Wohnumfeld, auf soziale Gruppen, wie Ethnie, Glaubensgemeinschaft, Freundeskreis, Arbeitskollegen, sowie auf den Sozialraum, in dem die Mutter lebt. Einen Sonderfall stellen Mütter dar, die in einer sich nach außen abschließenden Gruppe gut integriert sind, dadurch aber umso weniger Außenkontakte haben. Dieses muss dann als problematisch angesehen werden, wenn die Mutter deswegen Entwicklungschancen verliert und wenn bestehende sozialräumliche Ressourcen nicht erschlossen werden. Die Mutter (V) hat gute Kontakte zu Verwandten, zu Nachbarn und Freunden; ist eingebunden in Gruppen; Möglichkeiten des Sozialraumes werden genutzt; Kontakt zu Institutionen; sie kennt und nutzt Unterstützungsmöglichkeiten. Die Mutter hat wenig gute Kontakte nach außen. Sie tut sich schwer, auf andere zuzugehen oder sich gegenüber kontaktsuchenden Anderen zu öffnen. In einem engen Kreis von Verwandten, Freunden, Ethnie, Gemeinde, Kollegen ist sie integriert. Die Möglichkeiten des Sozialraumes sind kaum bekannt und werden nur selten genutzt. Die Mutter hat eine große Distanz zu Institutionen und sucht diese nur auf, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Die Mutter weiß kaum, wo sie Unterstützung finden kann, und nutzt diese kaum, allenfalls sporadisch. Die Mutter lebt sehr isoliert. Möglicherweise lebt sie in einer Gruppierung, die sich von der übrigen Gesellschaft abschottet. Bei Außenkontakten gibt es leicht Konflikte und Missverständnisse. Möglichkeiten des Sozialraumes werden nicht genutzt. Freiwillige Angebote für die Mutter wie Freizeitmöglichkeiten oder Tagesbetreuung werden nicht angenommen. Der Kontakt zu Schule und Berufsausbildung wird vermieden. Unterstützungsangebote werden nicht gesucht. Hilfe wird als Bedrohung angesehen und nur angenommen, wenn es nicht anders geht. Die Mutter lebt in einer Eigenwelt. Möglicherweise ist sie Mitglied einer Gruppe, die verbietet, sich in die Umwelt zu integrieren. Sie begegnet der Umwelt misstrauisch bis feindselig. Institutionen werden bekämpft. Der Sozialraum ist feindliches Ausland. Hilfen werden vehement abgelehnt. 8

113 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Dimensionen Mutter-Kind-Modul 6. VERHÄLTNIS VON RESSOURCEN ZU BESONDEREN BELASTUNGEN DER MUTTER (V) Erläuterung wie belastet die Mutter ist (behindert, krank oder psychisch krank, pflegebedürftig); Todesfälle; Delikte; sozialer Abstieg...) und wie sehr Ressourcen fehlen, mit diesen Belastungen zurecht zu kommen wie die Mutter gefährdet ist, aufgrund dieser Überbelastungen zu dekompensieren wie sehr die Mutter in ihrer Entwicklung und ihren Zukunftschancen aufgrund objektiver Einschränkungen beeinträchtigt oder gefährdet sind wie unklar und bedrohlich die Perspektive für die Mutter ist. Hier geht es hauptsächlich um ein Missverhältnis zwischen realen, überlastenden Lebensumständen und fehlenden Ressourcen der Mutter, diese Situation unbeschadet zu bestehen. Oft lässt sich an den Belastungsursachen nichts ändern und die Hilfe besteht in der Begleitung und Unterstützung. Das Ziel ist nicht, Unabwendbares zu verändern, sondern Ressourcen zu erschließen in Form von Rat, emotionaler und praktischer Unterstützung, Mobilisierung bisher verschlossener Hilfemöglichkeiten oder der Eröffnung von Perspektiven außerhalb der bestehenden Familiensystems. Es geht also um die Bewahrung der Familie im Interesse des Kindes. Nicht gemeint sind hier Belastungen durch Beziehungsstörungen oder ungünstige systemische Bedingungen in der Familie. Diese sind unter 3 und 4 einzuschätzen. Die Mutter hat Zugang zu ausreichenden Ressourcen, um mit anhaltenden eventuellen Belastungssituationen zurechtzukommen. Oder: Bei einer Überlastung der Mutter sind ihre Unterstützungs- und Lösungsperspektiven klar und gesichert. Oder: Es gibt keine besonderen Belastungen. Es gibt ein Missverhältnis von Belastungen und Ressourcen. Tendenziell ist die Mutter überlastet und erschöpft. Die Reserven sind bald aufgebraucht. Zwar finden sich immer wieder Lösungen bei Krisen und besonderen Schwierigkeiten, sicher ist die Situation aber keineswegs. Mit einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit kann es zu Situationen kommen, in denen das Wohl der Mutter nicht gesichert ist, z.b. durch fehlende Aufsicht und Versorgung, traumatisierende Erlebnisse. Für den Krisenfall gibt es allerdings einen Perspektivplan, der allen vertraut ist. Die Mutter ist überlastet. Zeitweilig finden sich Unterstützungen und Entlastungen, die aber nicht sichergestellt sind und in der Gesamtbilanz keine echte Hilfe darstellen. Die Zukunft ist unsicher und bedrohlich. Für den Fall eines Zusammenbruchs gibt es keinen verlässlichen Perspektivplan. Es gibt gravierende, anhaltende Überlastungen der Mutter, die über ihre Kraft hinaus gehen. Die Mutter ist akut gefährdet, zu dekompensieren. 9

114 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Handbuch 7 PSYCHISCHE UND EMOTIONALE STABILITÄT DER MUTTER (V) Erläuterung in welchem Maße die Mutter (V) psychisch auffällig ist wie ihre Stimmungslage oder ihr Antrieb ist (Lustlosigkeit, Traurigkeit, Depression, Suizidgefährdung, unangemessene Euphorie ) ob sie sich sozial zurückzieht wie gehemmt, ängstlich oder phobisch sie ist Wenn eine psychiatrische Diagnose vorliegt, muss diese herangezogen und hinsichtlich des Schweregrads der Diagnose bewertet werden. Weil es Überschneidungen zu der Dimension soziale Anpassung gibt, sollen hier die eher internalisierenden und emotionalen sowie die Antriebsstörungen erfasst werden und nicht Störungen des Sozialverhaltens. Die Mutter kann ihr Verhalten und ihre Affekte steuern; kann Gefühle reflektieren; ihre Ängste sind situationsangemessen; sie ist ausgeglichen und zeigt angemessene Ich-Stärke / Selbstkontrolle. Leichte bis mittlere psychische Beeinträchtigung und Verhaltensauffälligkeiten, die auf Belastung hinweisen. Die Auffälligkeiten beeinträchtigen die Mutter in ihrem Wohlbefinden und in ihrem Sozial und Leistungsverhalten. Deutliche psychische Störungen. Die Mutter leidet unter ihren Symptomen und Stimmungen. Diese sind von ihr nicht mehr steuerbar. Die Störungen beeinträchtigen sie in seinem Sozial und Leistungsverhalten und gefährden die Integration und weitere Entwicklung. Gravierende psychische Störungen und psychische Erkrankung. Die Störungen behindern die Mutter in ihrem Sozial und Leistungsverhalten und gefährden in hohem Maße ihre Integration und ihre Entwicklung. Sehr schwache Impulskontrolle, schwere Depression, Affekt- und Denkstörungen. Suizidalität. 10

115 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Dimensionen Mutter-Kind-Modul 8 SOZIALVERHALTEN DER MUTTER (V) wie kompetent, situations- und altersangemessen sich die Mutter (V) in sozialen Situationen verhält wie ihr die Balance zwischen Durchsetzung, Eigeninteressen und Rücksichtnahme auf andere gelingt wie aggressiv sie ist und wie sie seine Aggressionen steuern kann wie sie sich an soziale Regeln und Grenzen und Rechte anderer halten kann (Delinquenz) ob und in welchem Maße sie andere Menschen schädigt, verletzt oder für ihre Zwecke benutzt Erläuterung Auffälligkeiten im Sozialverhalten, die auf Ängstlichkeit und Rückzug auf sich selbst hinweisen, werden als mangelnde psychische Stabilität eingestuft. Hier geht es also im Wesentlichen um externalisierte Auffälligkeiten und Störungen (acting out). Dabei ist es egal, ob es sich um ein erlerntes Verhalten in einem eher dissozialen Milieu handelt, oder ob hier eine mangelnde Impulskontrolle oder ob eine anti- und unsoziale Haltung vorliegt. Als auffällig muss auch angesehen werden, wenn die Mutter (V) mit guter sozialer Kompetenz Mitmenschen verletzt oder sich an ihrem Eigentum vergreift. Die Mutter hält sich an soziale Regeln; kann soziale Situationen verstehen und reflektiert ihre Rolle und Position in Gruppen; hat Freunde und Sozialkontakte; setzt sich angemessen durch und kontrolliert aggressive Impulse. Aggressivität, die aber Halt macht, wo andere körperlich verletzt werden könnten. Kleinere Diebstähle oder Unehrlichkeiten ( noch nicht delinquent). Eingeschränktes Unrechtsbewusstsein und die Haltung, dass eigene Ansprüche aggressiv durchgesetzt werden dürfen. Wenig Einfühlungsvermögen in andere Menschen. Kein angemessenes Durchsetzungsverhalten. Deutliche Aggressivität und vereinzelt delinquentes Verhalten. Die Mutter leitet aus eigenen Bedürfnissen das Recht ab, sich auch gegen die Grenzen und Bedürfnisse anderer durchzusetzen. Stark aggressives Verhalten, das gezielt oder durch mangelnde Impulskontrolle in Kauf nimmt, andere Menschen zu verletzen. Häufige, gezielte Diebstähle und Raub. Kein soziales Unrechtsbewusstsein. Die Aggressivität kann sich auch gegen nahe stehende Personen richten. 11

116 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Handbuch 9 LERNEN UND LEISTUNG DER MUTTER (V) Erläuterung wie die Mutter (V) in Schule und Ausbildung zurechtkommt in welchem Maße sie lern- und arbeitsmotiviert ist ob sie regelmäßig an der Schule teilnimmt, ihre Hausaufgaben macht oder zur Arbeit geht wie sie sich an die Regeln der Schule oder ihres Arbeits-/Ausbildungsplatzes hält wie ihre Lern- und Arbeitshaltung ist Diese Dimension kommt nur zur Anwendung, wenn es eine berechtigte Erwartung oder einen eigenen Wunsch gibt, dass die Mutter sich schulisch bildet oder eine berufliche Ausbildung macht. Bei dieser Dimension ist es egal, worin die Probleme im Einzelnen liegen. Entscheidend ist, ob die Mutter (V) Mensch die Schule oder Ausbildung mit dem Erfolg durchläuft, der ihrer Intelligenz entspricht. Die Mutter bildet sich weiter oder geht, soweit es die Umstände erlauben, einer Tätigkeit nach; Lernstand und Leistung entsprechen ihren Fähigkeiten; sie kann sich konzentrieren und strengt sich an; es gibt klare Vorstellungen über eine Schul- und Ausbildungslaufbahn. Arbeitsverhalten und Leistungsniveau in Schule und Ausbildung unter den eigenen Möglichkeiten. Schlechte Arbeitshaltung. Unklare Vorstellungen über die berufliche Zukunft. Bis zu 10 unentschuldigte Fehltage im Schuljahr. Disziplinarische Probleme (Einträge, Klassenkonferenz). Fehlen am Arbeitsplatz. Mehrere Ermahnungen. Mängel bei der Arbeit. Androhung des Rausschmisses. Der junge Mensch setzt sich mit eigenem Leistungsanspruch so sehr unter Druck, dass es zu Lern- und Leistungsstörungen kommt. Auffälliges schulisches Verhalten. Keine Bildungsperspektive. Realisiertes Leistungsniveau weit unter den eigenen Möglichkeiten. Über 10 Tage unentschuldigte Fehltage im Schuljahr. Mehrfach disziplinarische Strafen. (Drohender) Schulwechsel wegen disziplinarischer Probleme. Häufiges Fehlen am Arbeitsplatz. Schlechte Arbeitsleistung. Geringe Motivation, sich auf Regeln am Arbeitsplatz einzulassen. Mehr als einmal aufgrund des Verhaltens an einem Arbeitsplatz rausgeschmissen. Schulverweigern. Geht allenfalls sporadisch zu Schule und hält dann den schulischen Rahmen nicht ein. Leistungsstand weit hinter seinen intellektuellen Möglichkeiten. Lässt sich auf keine Ausbildungs- oder Arbeitssituation ein. 12

117 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Dimensionen Mutter-Kind-Modul 10 EIGENVERANTWORTUNG DER MUTTER (V) Erläuterung Problemlösung wie die Mutter (V) ihre Probleme wahrnimmt und wie sie seine eigene Rolle dabei sieht wie realistisch sie die Fremdwahrnehmung ihrer Person sieht ob sie Verantwortung für ihr Verhalten übernimmt und zur Lösung von Problemen und zur Gestaltung der Zukunft selbst beiträgt oder beitragen möchte. Alltagskompetenz in welchem Maße die Mutter (V) altersangemessen Dinge des Alltags bewältigen kann, wie Sich-Kleiden, Essen, Haushalt, Umgang mit Geld, sich im öffentlichen Raum bewegen wie selbständig und zuverlässig gemessen an ihrem Alter - sie sich um ihre Dinge (Schule, Freizeit, Zimmer) kümmert wie ausdauernd und zielstrebig sie ihre Interessen verfolgen kann Es ist nicht gemeint, dass die Mutter (V) alles selbst machen soll. Hier geht es um eine altersgemäße Selbständigkeit und Alltagskompetenz und Befähigung, die eigenen Angelegenheiten selbst zu regeln. Sich dabei Hilfe zu holen, kann auch ein Zeichen von Kompetenz sein. Problematisch wird es, wenn versucht wird, Dinge, die man selbst machen könnte, an andere abzugeben, oder wenn die Mutter (V) keine Fertigkeiten und Übung zur Erledigung der Dinge des Alltags hat. Die Ursachen einer mangelnden Selbständigkeit sind bei Einstufung egal: etwas nicht können, etwas nicht wollen. Wenn ihr nichts zugetraut wird, oder wenn sie keine Gelegenheit hat, selbständig zu werden, oder wenn ihr eine Selbständigkeit abgefordert wird, die eine Überforderung darstellt, muss bei den Familiendimensionen entsprechend eingestuft werden. Gesundheitsverhalten wie die Mutter (V) mit ihrem Körper und ihrer Gesundheit umgeht wie sie sich ernährt ob und in welchem Maße sie Drogen oder Gifte zu sich nimmt Freizeit ob die Mutter (V) mit ihrer Freizeit etwas anfangen kann ob sie Interessen und Hobbys hat (Sport, Musik, Lesen) ob sie in Vereine oder in andere Freizeitgruppen eingebunden ist wie sie mit Medien (Fernsehen, Internet) umgeht Die Mutter übernimmt Verantwortung für ihr Verhalten; nimmt Probleme wahr und sucht Lösungen; entwickelt Pläne, nutzt Freizeitmöglichkeiten; strukturiert den Alltag; hat lebenspraktische Kompetenzen; hat eine eigenständige Lebensperspektive. Einigermaßen realistische Selbst und Situationseinschätzung, aber Herunterspielen der Probleme und der eigenen Verantwortung. Schiebt oft Verantwortung ab. Hat nur in Versatzstücken eine Lebensperspektive. Zu unselbständig. Die Mutter traut sich wenig zu. Gibt schnell auf. Misserfolgsorientiert. Gefährdet ihre Gesundheit. Schlechte Ernährung. Gelegentlich Alkohol, Nikotin. Kann sich schlecht selbst beschäftigen. Kaum Ideen. Keine richtigen Hobbys, keine Ideen. Im Wesentlichen passiver Medienkonsum. Kein realistisches Bild der Probleme. Verlässt sich bei Problemen auf andere. In ihrer Alltagskompetenz um Jahre zurück. Kaum Ideen von der Zukunft. Schädigt langfristig ihre Gesundheit. Ungesunde Ernährung. Regelmäßig Alkohol, Nikotin, Drogen. Bewegungsmangel. Kümmert sich nicht um Hygiene und Gesundheitsvorsorge. Kann sich sehr schlecht in ihrer Freizeit beschäftigen. Keine Hobbys, keine Ideen. Viel passiver Medienkonsum (mehr als 3 Stunden Fernsehen) oder elektronische Spiele mit Suchtcharakter. Sieht keine Probleme oder leugnet sie. Arbeitet nicht an Lösungen. Macht sich keine Gedanken um die Zukunft. Wehrt sich aktiv gegen Veränderungen. Schädigt ihre Gesundheit. Schlechte Ernährung mit Mangelerscheinungen. Übergewicht, Haltungsschäden. Starker Konsum von Alkohol, Nikotin, Drogen. Fehlende Hygiene. Keine Gesundheitsversorgung. Völlig unselbständig. Wehrt sich aktiv, Dinge selbst zu erledigen. Empfindet alles als Zumutung, reagiert mit Verweigerung oder Aggression. Kann überhaupt nichts mit ihrer Freizeit anfangen. Exzessiver Medienkonsum. 13

118 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Handbuch 11 MÖGLICHKEITEN ZUR TEILHABE, BILDUNG UND FREIZEITGESTALTUNG Erläuterung wie sie Gelegenheiten bekommt, etwas Neues und Spannendes zu erfahren und zu erleben wie sie darin unterstützt wird, eigene Fähigkeiten und Interessen auszubilden ob sie die geeignete vorschulische Förderung, Schulbildung oder Berufsausbildung bekommt Lernen wird hier nicht allein im schulischen Sinne verstanden, sondern allgemein als die Aneignung von Wissen und Fertigkeiten. Dazu gehört auch, das Lernen zu lernen. Hier ist die Frage zu beurteilen, ob die Entwicklungsbedingungen geeignet sind, Lernen i. w. S. zu fördern. Das schließt die Frage nach Spielmöglichkeiten, nach dem Angebot geeigneter Medien und Lernorte ein. Es geht um die Förderung von Interessen und Begabungen. Es kann auch ein Problem sein, wenn z.b. durch übermäßigen, einseitigen Fernsehkonsum u. ä. Lernmöglichkeiten verbaut werden. Auch nicht geeignete Schulformen können die Entwicklung beeinträchtigen. wie die Mutter (V) das Leben als etwas Wertvolles, Sinnhaftes und Schönes erfährt wie ihre geistigen Bedürfnisse und Sinnfragen beantwortet werden wie sie Werte vermittelt bekommt ob ihr Leben Höhepunkte in Form von Feiern, besonderen Erlebnissen und Begegnungen hat Junge Menschen brauchen Wertorientierung und Antworten auf Sinnfragen. Sie möchten etwas erleben, das über den Alltag hinausgeht. Feste, Kulturereignisse, Begegnungen mit der Natur, mit anderen Kulturen setzen Akzente im Leben. Bei dieser Dimension geht es um die Frage, ob die Lebens- und Entwicklungsbedingungen diese Möglichkeiten einschließen. Es geht nicht um anspruchsvolle letzte Fragen oder um die Hochkultur, sondern um die Möglichkeit für die Mutter, etwas zu erfahren, das über das kleine eigene Leben und den üblichen Alltag hinausweist. Hier ist darauf zu achten, dass jede Kultur dafür je eigene Möglichkeiten bereithält. Es sollte als problematisch vermerkt werden, wenn Menschen sich auf ihrer spirituellen Suche in Sekten und satanistische Kulte u. ä. verirren. Die Mutter hat Zugang zu Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten; sie hat Wahlmöglichkeiten zwischen sozialen Gruppen, in denen sie Orientierung und Entfaltungsmöglichkeiten findet. Eingeschränkte Möglichkeiten und Unterstützung zur persönlichen, mentalen und kulturellen Entwicklung. Umgebung bietet nur wenig Anregungen und Förderungsmöglichkeiten. Die sozial-kulturelle Entwicklung wird erheblich beeinträchtigt. Anregungsarme Umgebung. Interessen und Begabungen werden kaum gefördert. Werteentwicklung kaum möglich. Die soziale und kulturelle Entwicklung der Mutter ist durch das Umfeld umfassend behindert und geschädigt. Keine Gelegenheit und Zugang zu Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten. Bildungsfeindliche Umgebung. Im Umfeld werden Werte und andere Kulturen diffamiert. 14

119 Stufe 7 Stufe 5 Stufe 3 Stufe 1 WIMES-Dimensionen Mutter-Kind-Modul 12 RECHTE: LEBENS- UND ENTWICKLUNGSBEDINGUNGEN Lebensqualität der Mutter insgesamt. Sie umfasst alle Lebensbereiche (Familie, Umfeld, Sozialraum, andere Lebensfelder, Institutionen und Helfersysteme). Erläuterungen Bei den Rechten der Mutter (V) ist zu beachten, dass für eine Problemanzeige Defizite in nur einem Bereich genügen. wie das Recht der Mutter (V) auf Schutz vor körperlicher und psychischer Gewalt und auf ein Aufwachsen ohne Angst eingelöst wird (siehe Dimension 2) wie das Recht auf die Versorgung mit dem Lebensnotwendigen eingelöst wird (gesunde Ernährung, Kleidung, Wohnung, Gesundheit, Hygiene) wie das Recht der Mutter auf Bindung, Zugehörigkeit und Anerkennung eingelöst wird o wie die Mutter (V) sich als Mitglied einer sozialen Primärgruppe erfährt o wie sie von signifikanten Anderen Wertschätzung erfährt o o ob sie von wichtigen Bezugspersonen geliebt wird ob sie erlebt, dass sie als Mensch akzeptiert wird, auch wenn das Verhalten nicht immer gut gefunden wird In der Regel sind die eigenen Eltern wichtige Bezugspersonen der Mutter (V). Diese Dimension bezieht sich aber auch auf andere soziale Systeme, die der Mutter (V) das Gefühl der Dazugehörigkeit geben können, wie Partner, Verwandte und erwachsene Freunde, Schule, Helfer, Wohngruppen und andere Betreuungsformen. Wichtig ist in dieser Dimension, dass die Beziehung nicht davon abhängen darf, dass die Mutter (V) ihrerseits etwas für die Beziehung leistet, sondern dass die Wertschätzung, die der Mutter entgegen gebracht wird, allein aus einer emotionalen Bindung oder aus der nicht aufkündbaren Zugehörigkeit zu einem sozialen System resultiert. Die Mutter (V) ist sicher vor Gewalt. Sie wird mit allem Lebensnotwendigen versorgt. Sie wird geliebt. Sie wird als Mitglied seiner Bezugsgruppe (Familie, Ersatzfamilie, Wohngruppe) anerkannt und kann sich dieser Gruppe sicher sein. Sie bekommt Bildungsangebote und wird bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit und Kompetenzen gefördert. Mindestens in einem Bereich werden die Rechte der Mutter (V) nur eingeschränkt eingelöst. Mindestens in einem Bereich werden die Rechte der Mutter (V) nicht voll eingelöst. Mindestens in einem Bereich werden die Rechte der Mutter (V) nicht eingelöst, bzw. verletzt. 15

120 WIMES-Handbuch 4. MuKi-Spezialdimensionen 4.1. Lebenslagen des Kindes und Kompetenzen der Mutter Hier werden die Problemlagen oder Risiken bzw. Kompetenzen und Ressourcen im Verhalten und der Lebenssituation von Mutter / Vater für das Kind erfasst. Sie stellen zugleich den Unterstützungs- und Förderbedarf von Mutter / Vater dar. Wirkung definiert sich nach dem Zuwachs an Kompetenzen von Mutter / Vater, der Abnahme von Risiken für das Kind und nach dem Grad der Verbesserung der Entwicklungsbedingungen des Kindes LEBENSLAGEN DES KINDES Begründeter Risikoverdacht oder beobachtete Risiken in der Lebenssituation des Kindes. 1 Das Kind ist beaufsichtigt und vor Gefahren / Gewalt geschützt 2 Die materiellen Lebensgrundlagen sind für das Kind sichergestellt. 3 Das Kind hat Erwachsene (Mutter oder andere) mit vertretbarem Bindungsverhalten 4 Der Alltag ist auf das Kind abgestimmt 5 Das Kind lebt in einem förderlichen sozialen Umfeld 6. Das Kind erfährt förderliche Lern- und Entwicklungsanreize (an Entwicklungsalter und möglicherweise Beeinträchtigung angepasst) KOMPETENZEN DER MUTTER Beobachtete oder begründet vermutete Kompetenz der Mutter, den Bedürfnissen des Kindes gerecht zu werden. Dabei geht es nicht nur um die Fähigkeit, sondern die Ermöglichung aufgrund der Lebenssituation (capability). 1 Sie kann das Kind beaufsichtigen und vor Gefahren / Gewalt schützen 2 Sie kann die materiellen Lebensgrundlagen für das Kind sicherstellen 3 Sie kann feinfühlig auf die kindlichen Bedürfnisse reagieren. 4 Sie kann den Alltag auf das Kind abstimmen 5 Sie kann die Beziehungen zu Dritten (Partner, Kindsvater, Herkunftsfamilie, Freunde und Nachbarn) für das Kind förderlich gestalten 6. Sie kann das Kind in seiner Entwicklung fördern und passt sich dem Entwicklungsalter und eventuellen Beeinträchtigungen des Kindes an. Die ersten 6 Dimensionen beziehen sich auf die Situation des Kindes. Es kommt nicht darauf an, wer dafür sorgt, dass es dem Kind gut oder schlecht geht, sondern nur darauf, ob das Kind zu seinem Recht kommt und seine Bedürfnisse befriedigt werden. Es könnte also sein, dass für das Kind gut gesorgt ist durch die Großeltern, durch Freunde oder durch professionelle Helfer, zum Beispiel in einer Einrichtung. Wenn bei einer Hilfe für Mutter und Kind das Kind noch nicht geboren ist, können hier natürlich noch keine Angaben gemacht werden. Die Einschätzungen müssen immer auf die legitimen Bedürfnisse entsprechend dem Alter und dem Entwicklungsstand bezogen werden. Behinderungen müssen entsprechend berücksichtigt werden. Die Dimensionen 7 bis 12 beziehen sich auf das Verhalten der Mutter (V). Dabei ist es gleichgültig, ob diese etwas wegen fehlender Fertigkeit oder mangels Wissens nicht kann oder ob sie wegen ihrer fehlenden Reife oder wegen psychosozialer Belastungen Einschränkungen unterliegt, oder ob sie aufgrund ihrer Lebensweise oder Lebensumstände auf die Bedürfnisse des Kindes nicht eingehen will. Dieses gehört in das Feld der Diagnostik. Hier geht es lediglich um das faktische Verhalten und seine Folgen Ein Sonderfall liegt vor, wenn das Kind noch nicht geboren ist. Hier müssen Beobachtungen zum Verhalten während der Schwangerschaft herangezogen werden, verbale Äußerungen oder belegbare Prognosen, die sich aus der Kenntnis der Lebenslage und der Persönlichkeit der Mutter begründen lassen. 16

121 WIMES-Dimensionen Mutter-Kind-Modul 4.2. Die Spezialdimensionen im Einzelnen 1 KIND: AUFSICHT, SCHUTZ (IN DEM BEOBACHTUNGSZEITRAUM; UNABHÄNGIG, DURCH WEN SICHERGESTELLT) Erläuterung Wie das Kind seinem Entwicklungsalter entsprechend beaufsichtigt ist (Wickeltisch, Badewanne, Verkehr, nicht in der Wohnung alleingelassen werden) Ob die Wohnung kindersicher ist Wie das Kind vor Gewalt durch Dritte geschützt ist Ob das Kind nicht von Anderen bedroht, angeschrien, geängstigt, geschüttelt, geschlagen, missbraucht oder auf andere Weise psychisch oder körperlich traumatisiert wird Wie das Kind beaufsichtigt ist und ob es nicht in die Obhut fremder und möglicherweise ungeeigneter Personen gerät Wie sicherstellt ist, dass das Kind nicht gefährliche Medien oder Substanzen konsumiert und sich nicht an gefährdenden Orten befindet Das Kind ist angemessen und seinem Alter und Entwicklungsstand entsprechend beaufsichtigt. Es ist geschützt vor Gefahren im Alltag, indem umsichtig Gefahrenquellen ausgeschlossen werden, es beobachtet wird und auf Gefahren hingewiesen wird. Es ist vor Gewalt, Drohungen oder anderem geschützt, was ihm schaden oder es ängstigen kann. Das Kind ist in latenter Gefahr, zu Schaden zu kommen (psychische und physische Traumatisierungen). Im Umfeld (Wohnung, Haus und Hof, Straße) gibt es Gefahrenquellen (z.b. Verbrühungen, Verbrennungen, Sturz, fallende Gegenstände, Elektrizität, Unfälle, Erstickung), auf die niemand ausreichend achtet. Es ist unzureichend davor geschützt, misshandelt, missbraucht, bedroht oder auf andere Weise traumatisiert zu werden. Das Kind ist in akuter Gefahr, zu Schaden zu kommen (psychische und physische Traumatisierungen). Leichte Traumatisierungen sind bereits passiert. Im Umfeld (Wohnung, Haus und Hof, Straße) gibt es Gefahrenquellen (z.b. Verbrühungen, Verbrennungen, Sturz, fallende Gegenstände, Elektrizität, Unfälle, Erstickung), auf die niemand ausreichend achtet. Es ist nicht davor geschützt, misshandelt, missbraucht, bedroht oder auf andere Weise traumatisiert zu werden. Das Kind wird tatsächlich geschädigt (psychische und physische Traumatisierungen). Es hat bereits eine schwere Traumatisierung gegeben. Im Umfeld (Wohnung, Haus und Hof, Straße) gibt es viele Gefahrenquellen (z.b. Verbrühungen, Verbrennungen, Sturz, fallende Gegenstände, Elektrizität, Unfälle, Erstickung), auf die niemand achtet. Es wird misshandelt, missbraucht, bedroht oder auf andere Weise traumatisiert. 2 KIND: MATERIELLE VERSORGUNG (IN DEM BEOBACHTUNGSZEITRAUM; UNABHÄNGIG, DURCH WEN SICHERGESTELLT) Erläuterung wie das Kind altersangemessen ernährt wird Wie das Kind mit Wohn- und Schlafmöglichkeiten versorgt wird Wie das Kind körperlich gepflegt, beziehungsweise zur Körperpflege anleitet wird Wie das Kind der Witterung angemessen gekleidet ist Wie die nötige medizinische Versorgung gewährleistet ist (einschließlich Vorsorgeuntersuchung) Wie für die nötige Hygiene in der Wohnung gesorgt wird Die materiellen Lebensgrundlagen sind für das Kind sichergestellt. Es bekommt genug altersangemessene gesunde Nahrung, eine kindgerechte Schlafgelegenheit, gute der Jahreszeit angemessene Kleidung, eine gut temperierte Wohnung, hygienische und medizinische Versorgung, frische Luft. Das Kind ist materiell nicht ausreichend versorgt. Die Nahrung ist wenig ausgewogen, kaum kindgerecht, tendenziell zu wenig oder zu viel. Es hat eine wenig geeignete Schlafgelegenheit. Die Wohnverhältnisse sind nicht gut, wenig geeignet. Mängel in der Hygiene, kaum gesicherte ärztliche Versorgung. Die Kleidung ist schmuddelig, wenig gepflegt. Das Kind ist materiell unterversorgt. Die Nahrung ist nicht gesund, unausgewogen, nicht kindgerecht, wenig, viel. Es hat eine ungeeignete Schlafgelegenheit. Die Wohnverhältnisse sind ungünstig, tendenziell verwahrlost. Schlechte Hygiene, keine gesicherte ärztliche Versorgung. Die Kleidung ist nicht sauber, schlecht gepflegt, wenig kindgerecht, der Temperatur nicht immer angemessen. Das Kind ist materiell unzureichend versorgt. Die Nahrung ist ungesund, einseitig, nicht kindgerecht, zu wenig, zu viel. Es hat keine oder nur sehr schlechte Schlafgelegenheit. Die Wohnverhältnisse sind eng, dunkel, stickig, zugig, feucht, verwahrlost. Keine Hygiene, keine ärztliche Versorgung. Die Kleidung ist schmutzig, verschlissen, nicht kindgerecht, nicht der Jahreszeit und Temperatur angemessen. 17

122 WIMES-Handbuch 3 KIND: BINDUNGSANGEBOT (IN DEM BEOBACHTUNGSZEITRAUM; UNABHÄNGIG, DURCH WEN SICHERGESTELLT) Erläuterung Wie auf Schreien, Weinen und anderen Ausdruck des Unwohlseins und der Angst beim Kind reagiert wird (Trösten, in den Arm nehmen, Tragen, Stimme senken, Blickkontakt, auf Augenhöhe gehen) Wie auf Annäherungen des Kindes reagiert wird (Körperkontakt) Wie Grenzsetzungen vorgenommen werden, ohne das Kind zurückzuweisen oder herabzusetzen Wie der Kontakt zu dem Kind gesucht wird Wie für eine liebevolle, entspannte Atmosphäre gesorgt wird Wie die Bedürfnisse des Kindes wahrgenommen und gedeutet werden Wie Autonomiewünsche des Kindes altersangemessen beantwortet werden Das Kind hat Kontakt zu mindestens einem Erwachsenen (Mutter oder andere) mit stabilem Bindungsverhalten. Diese stellt sich feinfühlig auf die Bedürfnisse des Kindes ein. Sie erspürt, wie es dem Kind geht und was es braucht. Sie gibt Zuflucht und Trost, wenn das Kind sich ängstigt. Sie beruhigt das Kind durch Streicheln und eine sanfte Stimme. Sie stellt ihre eigenen Bedürfnisse hinter die Bedürfnisse des Kindes zurück. Das Kind hat nur Bezugspersonen mit wenig stabilem Bindungsverhalten. Die wichtigsten Personen im Umfeld reagieren tendenziell mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse, als auf die des Kindes. Nähe und Distanz zu dem Kind regeln sich oft nach eigenen Bedürfnissen. Der Körperkontakt ist oft wenig liebevoll und grob. Die Stimmen der Bezugspersonen sind selten beruhigend. Das Kind wird mit seinen Bedürfnissen und Gefühlen oft allein gelassen. Das Kind hat nur Bezugspersonen mit instabilem Bindungsverhalten. Die wichtigsten Personen im Umfeld reagieren im Wesentlichen mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse, als auf die des Kindes. Nähe und Distanz zu dem Kind regeln sich meistens nach eigenen Bedürfnissen. Der Körperkontakt ist wenig liebevoll und grob. Die Stimmen der Bezugspersonen sind nicht beruhigend. Das Kind wird mit seinen Bedürfnissen und Gefühlen sehr oft allein gelassen. Das Kind hat keine Bezugsperson mit einem stabilen Bindungsverhalten. Alle Personen im Umfeld reagieren mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse, als auf die des Kindes. Nähe und Distanz zu dem Kind regeln sich nur nach eigenen Bedürfnissen. Der Körperkontakt ist lieblos oder übergriffig. Die Stimmen der Bezugspersonen sind laut und schrill. Das Kind wird mit seinen Bedürfnissen und Gefühlen allein gelassen. 4 KIND: KIND-GERECHTER ALLTAG (IN DEM BEOBACHTUNGSZEITRAUM; UNABHÄNGIG, DURCH WEN SICHERGESTELLT) Erläuterung Wie der Tagesablauf auf das Kind abstimmt wird (regelmäßige Essenszeiten, Schlafenszeiten) Wie Beschäftigungszeiten mit dem Kind gestaltet sind: Spielangebote, gemeinsames Spielen, Mitnehmen des Kindes Wie Medien dem Entwicklungsalter des Kindes entsprechend genutzt werden. Wie Phasen von Ruhe und Aktivität herstellt werden Wie das Kind Sicherheit durch vorausschauende Planung, Beteiligung des Kindes, Verlässlichkeit, Regelmäßigkeit und Rituale bekommt Wie das Kind Orientierung und dem Alter angemessene Regeln und Grenzen erhält Wie das Kind in die Gestaltung des Alltags mit einbezogen wird Der Alltag ist auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt. Er hat eine Struktur, die Zeiten und Aktivitäten regelt. Bei Abweichungen wird das Kind früh genug vorbereitet und dem Alter entsprechend bei Planungen beteiligt. Es gibt genug Zeiten zum Spielen und Erkunden. Mahlzeiten und Schlafenszeiten sind regelmäßig und an den Bedürfnissen des Kindes orientiert. Der Alltag ist durch Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit gekennzeichnet. Der Alltag ist wenig auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt. Schlafenszeiten, Essenzeiten, Spielzeiten sind vorgesehen, es gibt aber viele Ausnahmen. Regeln sind nicht zuverlässig. Mitunter kommt es zu viel Fernsehbzw. Medienkonsum. Das Kind wird nicht zuverlässig auf das vorbereitet, was als nächstes passiert. Es wird oft allein gelassen. Die Tagesstruktur richtet sich oft nur nach den Bedürfnissen der Bezugspersonen. Der Alltag hat für das Kind kaum Struktur. Schlafenszeiten, Essenzeiten, Spielzeiten wechseln oft. Es gibt kaum Regeln oder Regeln, die im Wesentlichen aus Verboten bestehen. Es kommt zu ausgedehntem Fernseh- bzw. Medienkonsum. Das Kind wird kaum auf das vorbereitet, was als nächstes passiert. Es wird zu viel allein gelassen. Die Tagesstruktur richtet sich im Wesentlichen nach den Bedürfnissen der Bezugspersonen. Der Alltag hat für das Kind keine Struktur. Verlässliche Schlafenszeiten, Essenzeiten, Spielzeiten gibt es nicht. Es gibt keine Regeln oder sehr rigide Regeln, die im Wesentlichen aus Verboten bestehen. Am besten ist für Erwachsene, wenn sich das Kind nicht bemerkbar macht. Es kommt zu extremem Fernseh- bzw. Medienkonsum, nicht nur mit Kindersendungen. Das Kind wird zu jeder Zeit überall hin mitgeschleppt und kommt gar nicht zur Ruhe. Oder es wird allein gelassen. Die Tagesstruktur richtet sich nur nach den Bedürfnissen der Bezugspersonen. 18

123 WIMES-Dimensionen Mutter-Kind-Modul 5 KIND: SOZIALES UMFELD (IN DEM BEOBACHTUNGSZEITRAUM; UNABHÄNGIG, DURCH WEN SICHERGESTELLT) Erläuterung Welcher Art soziale Kontakt das Kind hat Welche Modelle Erwachsene dem Kind vorleben Welche Kontakte zu Gleichaltrigen das Kind hat Ob das Kind eine Tageeinrichtung besucht oder in anderer Weise Sozialverhalten lernen kann Das Kind hat außer zur Mutter positive Kontaktmöglichkeiten zu anderen Erwachsenen. Die Kontakte fördern eine positive Entwicklung des Kindes und tun dem Kind gut. Es hat regelmäßig und ausreichend Gelegenheit, mit Gleichaltrigen und anderen Kindern Sozialverhalten zu lernen und soziale Bedürfnisse zu befriedigen. Das Kind hat außer zur Mutter nur wenige positive Kontaktmöglichkeiten zu anderen Erwachsenen. Es erlebt die Welt der Erwachsenen als unzuverlässig, wenig freundlich, unruhig. Das soziale Umfeld belastet, ängstigt und irritiert das Kind. Das Kind hat nicht täglich Kontaktmöglichkeiten mit anderen Kindern. Die sozialen Kontakte mit Gleichaltrigen sind nicht immer förderlich, sondern belasten das Kind oft. Beziehungen zwischen Erwachsenen erlebt es als bedrohlich. Diese sind konfliktträchtig, belastend und Angst machend. Das soziale Umfeld bedroht und ängstigt das Kind zwar nicht direkt. Indirekt erlebt das Kind aber Gewalt und Chaos. Das Kind hat nur selten und unregelmäßig (weniger als dreimal die Woche) Kontakt zu anderen Kindern. Das Kind hat keine Kontakte zu anderen Erwachsenen oder Kindern. Es hat keine Kontakte zu anderen Kindern im gleichen Alter. Oder: Auf Grund des sozialen Umfeldes, in dem es lebt, erfährt das Kind direkt Gewalt, bedrohliches Chaos und Ausbeutung. Oder: Die sozialen Kontakte mit anderen Kindern sind bedrohlich, belastend, unzuverlässig. 6 KIND: LERNEN UND FÖRDERUNG (IN DEM BEOBACHTUNGSZEITRAUM; UNABHÄNGIG, DURCH WEN SICHERGESTELLT) Erläuterung Welche Lernanreize das Kind bei seiner Entwicklung erhält Wie es von den Bezugspersonen gefördert wird Wie es zum Spielen und Erkunden ermutigt wird Wie Lernfortschritte beachtet und belobigt werden Wie Lern- und Entwicklungsgelegenheiten geschaffen werden Wie eventuelle Entwicklungsstörungen (Sprache, Motorik, Sozialverhalten usw.) durch Förderung behoben werden Das Kind bekommt Lern- und Entwicklungsanreize (an Entwicklungsalter und möglicherweise Beeinträchtigung angepasst). Mit dem Kind wird viel gesprochen und gespielt. Es bekommt Gelegenheiten zum Experimentieren und Selber-Ausprobieren. Ihm werden Dinge erklärt. Kleinste Lernfortschritte werden gelobt. Die Erwachsenen zeigen Freude an kleinsten Fortschritten. Es bekommt Materialien an die Hand, mit denen es sich kreativ oder forschend auseinandersetzen kann. Über den Inhalt in Medien wird mit dem Kind gesprochen. Es hat Kontakt mit anderen Kindern, an denen es Sozialverhalten erproben und entwickeln kann. Das Kind bekommt wenige Anregungen zum Lernen. Es hat wenig altersentsprechende Materialien oder Medien, mit denen es sich auseinandersetzen kann. Wenn das Kind etwas entdeckt hat oder mitteilen möchte, wird es oft abgewehrt. Es hat wenige Kontakte mit anderen Kindern oder diese sind mitunter chaotisch und überfordernd. Das Kind bekommt kaum Anregungen zum Lernen. Es hat kaum altersentsprechenden Materialien oder Medien, mit denen es sich auseinandersetzen kann. Wenn das Kind etwas entdeckt hat oder mitteilen möchte, wird es meistens abgewehrt. Es wird selten beachtet, wenn es fragt, etwas ausprobiert oder etwas Neues kann. Es hat kaum Kontakte mit anderen Kindern oder diese sind tendenziell chaotisch und überfordernd. Das Kind bekommt keine Anregungen zum Lernen. Es hat keine altersentsprechenden Materialien oder Medien, mit denen es sich auseinandersetzen kann. Wenn das Kind etwas entdeckt hat oder mitteilen möchte, wird es abgewehrt und gegebenenfalls für Experimente und noch nicht vollständig gelungene Fertigkeiten bestraft. O- der es wird überhaupt nicht beachtet, wenn es fragt, etwas ausprobiert oder etwas Neues kann. Es wird isoliert gehalten oder die Kontakte mit anderen Kindern sind chaotisch und überfordernd. 19

124 WIMES-Handbuch 7 ELTERLICHE KOMPETENZ: AUFSICHT SCHUTZ (IN DEM BEOBACHTUNGSZEITRAUM) Erläuterung Wie die Mutter das Kind seinem Entwicklungsalter entsprechend beaufsichtigt (Wickeltisch, Badewanne, Verkehr, nicht in der Wohnung allein lassen) Wie sie die Wohnung kindersicher macht Wie sie dafür sorgt, dass das Kind vor Gewalt durch Dritte geschützt ist Wie sie dafür sorgt, dass das Kind nicht von Anderen bedroht, angeschrien, geängstigt, geschüttelt, geschlagen, missbraucht oder auf andere Weise psychisch oder körperlich traumatisiert wird Wie sie dafür sorgt, dass das Kind beaufsichtigt ist, wenn sie sich selbst nicht kümmern kann und wie sie dabei sicherstellt, dass das Kind nicht in die Obhut fremder und möglicherweise ungeeigneter Personen gerät Wie sie sicherstellt, dass das Kind nicht gefährliche Medien oder Substanzen konsumiert oder sich nicht an gefährdenden Orten befindet Hier geht es um das Schutz- und Aufsichtsverhalten der Mutter. Bei der Problemeinstufung geht es nicht um die Ursachen für Risiken. Möglicherweise hat die Mutter nicht das nötige Wissen, kein Gefahrenbewusstsein, oder sie ist zeitweilig aus psychischen Gründen oder wegen Drogenkonsum nicht in der Lage, den Schutz sicherzustellen. Sie beaufsichtigt das Kind und sorgt für zuverlässige und dem Kind vertraute Aufsicht bei Abwesenheit. Sie geschützt das Kind vor Gefahren im Alltag, indem sie umsichtig Gefahrenquellen ausschließt. Sie beobachtet das Kind und weist es auf Gefahren hin. Sie schützt vor Gewalt, Drohungen oder anderem, was dem Kind schaden oder es ängstigen kann. Sie schützt das Kind wird vor gefährdenden Medien. Sie lässt das Kind mindestens einmal im Monat für Stunden allein. In Ansätzen sorgt sie für die Sicherheit (jemand schaut nach dem Rechten, sie nutzt ein Babyphone oder eine Rufnummer). Sie hat nicht immer die erforderliche Umsicht, um die Wohnung kindersicher zu gestalten. Es bleiben aber immer noch etliche Risiken. Wenn andere das Kind bedrohen, schreitet die Mutter nur schwach ein. Die Mutter lässt das Kind mindestens einmal in der Woche allein und sperrt es ein. In der Wohnung achtet sie nicht auf Gefährdungen durch Elektrizität, Wasser, Feuer, herunterfallende Gegenstände. Das Kind wird bedroht und geschlagen, aber nicht lebensbedrohlich verletzt oder missbraucht. Es ist nicht sichergestellt, dass das Kind keine ängstigende Gewaltszenen oder Gewalt- und Pornomedien mitbekommt. Die Mutter lässt das Kind mehrere Stunden am Tag allein. Oder sie lässt es bei Leuten, die sie kaum kennt oder von denen sie wissen müsste, dass sie für das Kind nicht gut sind. Es gibt oft Schlägereien im Beisein des Kindes, in die es hineingezogen wird. Das Kind wird schwer misshandelt oder sexuell missbraucht. Die Wohnung ist so verwahrlost, dass davon unmittelbar eine Lebensgefährdung für das Kind ausgeht. Das Kind sieht Gewalt- und Pornomedien. 8 ELTERLICHE KOMPETENZ: MATERIELLE LEBENSGRUNDLAGE (IN DEM BEOBACHTUNGSZEITRAUM) Erläuterung Wie die Mutter das Kind altersangemessen ernährt Wie sie das Kind mit Wohn- und Schlafmöglichkeiten versorgt Wie sie das Kind körperlich pflegt, beziehungsweise zur Körperpflege anleitet Wie sie das Kind der Witterung angemessen kleidet Wie sie die nötige medizinische Versorgung gewährleistet (einschließlich Vorsorgeuntersuchung) Wie sie für die nötige Hygiene in der Wohnung sorgt Die Mutter versorgt das Kind mit den nötigen materiellen Lebensgrundlagen. Sie gibt dem Kind regelmäßig ausreichend und altersangemessen zu essen und zu trinken. Sie sorgt für ein sauberes, kindgerechtes Bett und einen geschützten Platz zum Spielen. Sie sorgt für angemessene Kleidung und alles Nötige für die Hygiene. Die Wohnung ist kindgerecht eingerichtet. Wenn das Kind krank ist, wird es medizinisch versorgt. Die Vorsorgeuntersuchungen werden durchgeführt. Die Mutter versorgt das Kind nur eingeschränkt mit den nötigen Lebensgrundlagen. Zu essen bekommt es zwar ausreichend, aber nicht regelmäßig und nicht altersgemäß, gesund und kindgerecht. In der Wohnung gibt es keinen kindgerechten Platz zum Spielen. Schlechte Hygiene und unregelmäßige medizinische Versorgung. Die Mutter vernachlässigt das Kind oder ist nicht in der Lage, für das Nötigste zu sorgen. Das Kind bekommt unregelmäßig zu essen; die Nahrung ist ungesund und nicht dem Alter des Kindes entsprechend. Das Wohn- und Lebensumfeld ist nicht auf das Kind abgestimmt. Ungeeignetes Bett. Keine regelmäßige Hygiene. Keine gesicherte Gesundheitsversorgung. Verwahrlosung. Bittere Armut. Bei der Mutter lebt das Kind unter unzumutbaren Bedingungen. Mängel in der Hygiene und in der Versorgung mit Essen und Trinken. Keine Gesundheitsversorgung. 20

125 WIMES-Dimensionen Mutter-Kind-Modul 9 ELTERLICHE KOMPETENZ: BINDUNGSVERHALTEN (IN DEM BEOBACHTUNGSZEITRAUM) Erläuterung Wie die Mutter auf Schreien, Weinen und anderen Ausdruck des Unwohlseins und der Angst beim Kind reagiert (Trösten, in den Arm nehmen, Tragen, Stimme senken, Blickkontakt, auf Augenhöhe gehen) Wie sie auf Annäherungen des Kindes reagiert (Körperkontakt) Wie sie Grenzsetzungen vornimmt, ohne das Kind zurückzuweisen oder herabzusetzen Wie sie selber den Kontakt zu dem Kind sucht und genießt Wie sie für eine liebevolle, entspannte Atmosphäre sorgt Wie sie die Bedürfnisse des Kindes wahrnimmt und deuten kann Wie sie eigene Bedürfnisse zurückstellen und ihre Impulse kontrollieren kann Wie sie Autonomiewünsche des Kindes altersangemessen beantwortet; wie sie Freiräume gibt Es ist für die Entwicklung von Kindern wichtig, wie das Bindungsverhalten des Kindes von der Person, an die sich das Kind bindet (in der Regel die Mutter), beantwortet wird. Kinder suchen bei Bindungspersonen Schutz. Ob es Bindungsstörungen gibt, kann man sowohl am Verhalten des Kindes, als auch bei der Mutter beobachten. Wendet sich das Kind von der Mutter ab? Wechseln Annäherung und Vermeidung schnell miteinander ab? Ist die Bindungsperson selbst Quelle der Angst? Ist das Verhalten der Bildungsperson berechenbar oder wechselt es nach deren Bedürfnislagen und Gestimmtheit? Bei einer gelingenden Bindung entspannen Mutter und Kind, wenn sie sich sehen. Mütter fühlen sich in die Bedürfnisse des Kindes ein und antworten mit Zuwendung, Bedürfnisbefriedigung und Trost. Grenzen setzen sie angemessen und liebevoll. Gesunde Bindungen sind robust. Wenn ein Grundvertrauen da ist, werden gelegentliche Ungerechtigkeiten, Zurückweisungen und Frustrationen leicht überwunden. Eine gute Bindung an die Mutter ermöglicht dem Kind ein gutes Explorationsverhalten. Es entwickelt Neugierde und erkundet mit Freude seine Umwelt, mit dem Wissen, immer zur sicheren Basis, der Mutter, zurückkehren zu können. Ob bei Problemlagen im Bindungsverhalten die Ursachen in der Persönlichkeit der Mutter, im Familiensystem, in den Erziehungsvorstellungen oder Grundhaltungen der Mutter liegen, ist bei der Problemeinstufung egal. Entscheidend ist, ob in den Interaktionen zwischen Mutter und Kind eine tragfähige Bindung entsteht oder ob es Bindungsstörungen gibt. Die Mutter nimmt die Bedürfnisse des Kindes wahr und reagiert feinfühlig darauf. Sie tröstet es und erzieht es liebevoll. Sie hat Körper- und Blickkontakt, spricht es regelmäßig an und spielt mit dem Kind. Sie stellt im Bedarfsfall eigene Bedürfnisse zurück und kontrolliert ihre Impulse. Sie gibt dem Kind altersangemessene Freiräume und ermuntert es zur Autonomie. Wenn das Kind Schutz sucht, ist sie für das Kind da. Die Mutter nimmt die Bedürfnisse des Kindes oft nicht wahr. Sie kann sein Weinen, seine Annäherung oder seine Abwendung oft nicht deuten. Die Mutter hat selten Körperkontakt. Sie spricht es nur selten an oder spricht zu laut und von oben herab auf das Kind. Sie lässt das Kind oft mit seiner Angst oder anderen unangenehmen Gefühlen allein. Das Bindungsverhalten der Mutter ist ablehnend oder ambivalent. Es folgt mehr den eigenen Bedürfnissen und Stimmungslagen als denen des Kindes. Das Kind findet keinen zuverlässigen Zufluchtsort bei der Mutter. Mitunter wechseln die Bezugspersonen, so dass das Kind sich nicht an eine Person bindet. Das Bindungsverhalten ist chaotisch (Wechsel zwischen Ablehnung und übertriebenem Liebesbeweis ) oder von völliger Ablehnung geprägt. Das Kind hat keinen Schutz. Es wird geängstigt, verrückt gemacht oder lebt in totaler Isolation. 21

126 WIMES-Handbuch 10 ELTERLICHE KOMPETENZ: KIND-GERECHTER ALLTAG (IN DEM BEOBACHTUNGSZEITRAUM) Erläuterung Wie die Mutter den Tagesablauf auf das Kind abstimmt (regelmäßige Essenszeiten, Schlafenszeiten) Wie sie Beschäftigungszeiten mit dem Kind plant: Spielangebote, gemeinsames Spielen, Mitnehmen des Kindes. Wie sie Medien dem Entwicklungsalter des Kindes entsprechend nutzt. Wie sie Phasen von Ruhe und Aktivität herstellt Wie sie dem Kind Sicherheit gibt, durch vorausschauende Planung, Beteiligung des Kindes, Verlässlichkeit, Regelmäßigkeit und Rituale Wie sie dem Kind Orientierung gibt und dem Alter angemessene Regeln und Grenzen durchsetzt Wie sie das Kind in die Gestaltung des Alltags mit einbezieht und ihm dem Alter angemessen Aufgaben gibt Die Mutter gestaltet ihren Alltag abgestimmt auf die Bedürfnisse des Kindes. Sie gibt dem Alltag eine Struktur, die Zeiten und Aktivitäten regelt. Bei Abweichungen bereitet sie das Kind früh genug vor und sie beteiligt es dem Alter entsprechend bei Planungen. Sie verschafft dem Kind genug Zeiten zum Spielen und Erkunden. Sie sorgt für regelmäßige Mahlzeiten und Schlafenszeiten. Sie regt das Spielen und Erkunden des Kindes angeregt an. Sie sorgt im Alltag für Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit. Sie nimmt in der Alltagsgestaltung nur wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse des Kindes, oder es geraten ihr die Bedürfnisse des Kindes immer wieder aus dem Blick. Zwar schafft sie eine Alltagsstruktur, es gibt aber so viele Ausnahmen und unzuverlässige Regeln, dass das Kind immer wieder irritiert wird. Was passiert, erfährt das Kind erst in dem Moment, wenn es passiert. Oft richtet sich der Tagesablauf nur nach den Bedürfnissen der Mutter. Sie beschäftigt sich wenig mit dem Kind. Sie sorgt nicht ausreichend für ungestörte Spielzeiten. Oft wird das Kind ruhig gestellt, z.b. durch Fernsehen oder indem es ins Bett gelegt wird. Die Mutter stimmt den Alltag nicht auf das Kind ab. Der Tagesablauf folgt den Bedürfnissen der Mutter oder anderer Erwachsener oder den zufälligen Ereignissen. Das Kind muss sich situativ anpassen oder folgt seinen eigenen Wegen. Das Kind ist oft allein oder muss sich in Anwesenheit der Mutter mit sich selbst beschäftigen. Mahlzeiten und Schlafenszeiten sind nicht geregelt. Der Umgang mit Medien ist nicht geregelt. Der Alltag der Mutter ist für das Kind eine Belastung, weil er nicht einmal für die Mutter eine Struktur hat. Verlässliche Ruhezeiten, Essenzeiten, Spielzeiten gibt es nicht. Es gibt keine oder sehr rigide Regeln, die im Wesentlichen aus Verboten bestehen. Am besten ist es, wenn sich das Kind nicht bemerkbar macht. Extremer Fernseh- bzw. Medienkonsum, nicht nur Kindersendungen. Möglicherweise wird das Kind zu jeder Zeit überall mit hingeschleppt und kommt gar nicht zur Ruhe. Keine verlässlichen Mahlzeiten und Schlafenszeiten. 22

127 WIMES-Dimensionen Mutter-Kind-Modul 11 ELTERLICHE KOMPETENZ: BEZIEHUNGEN ZU DRITTEN (IN DEM BEOBACHTUNGSZEITRAUM) Erläuterung Wie die Mutter die relevanten Beziehungen gestaltet in Hinblick auf das Wohlergehen des Kindes Ob es Gewaltszenen (auch massive Beschimpfungen, Bedrohung, Erniedrigung) vor dem Kind gibt (Elternpaar, Herkunftsfamilie, Freunde) Wie geklärt die Beziehung zwischen Vater, Mutter und Kind ist Wie klar die Generationsgrenzen zwischen der Mutter und ihrer Herkunftsfamilie sind Ob das Kind in Beziehungsproblemen funktionalisiert wird Wie allein die Mutter mit der Erziehung ist (Hilfe- und Entlastungsmöglichkeiten) Die Interaktionen zwischen der Mutter und anderen Menschen sind für die Entwicklung des Kindes insofern relevant, als sie ein Modell für Sozialverhalten sind, Angst machen können oder das Kind in Rollenkonflikte und Beziehungsnöte bringen können. Wenn das Kind zwei Menschen liebt, die untereinander im Kampf liegen, gerät es in existenzielle Konflikte (Triangulation). Die sozialen Interaktionen der Mutter sind ein gutes Modell für das Kind. Konflikte mit Anderen trägt sie nicht vor dem Kind aus. Die Beziehungen der Mutter, insbesondere zur Herkunftsfamilie (Großeltern) und zum Kindsvater, sind gut und förderlich für die Erziehung des Kindes und dessen Entwicklung. Sie hat ein gutes Freundesund Nachbarschaftsnetz, das sie bei der Erziehung unterstützt. Die Mutter hat eine oder einige konflikthafte Beziehungen, von denen das Kind einige mitbekommt. Zwar wird der lautstarke Streit nicht direkt vor dem Kind ausgetragen, aber das Kind bekommt so viel davon mit, um unruhig zu werden oder um sich zu ängstigen. Die Mutter ist nicht von der Herkunftsfamilie abgelöst, sie ist verstrickt in deren Interaktionsmuster und agiert die ungelösten Probleme aus. Die Beziehung zum Kindesvater ist konflikthaft. Sie hat aber eine verlässliche Person, die sie etwas bei der Erziehung unterstützt. Die Mutter hat viele Konflikte, die lautstark und gewaltsam im Beisein des Kindes ausgetragen werden. Zwar wird das Kind nicht direkt mit hineingezogen. Es erlebt aber indirekte Bedrohung und Gewalt. Besonders beängstigend sind Angriffe auf die Mutter und die Hilflosigkeit des Kindes, ihr nicht helfen zu können. Die Grenzen zwischen den Generationen sind nicht klar, und die Konflikte sind so heftig, dass das Kind in Loyalitätsnöte gegenüber den Großeltern, dem Vater und anderen Personen kommt. Die Mutter hat keine zuverlässige und kontinuierliche Hilfe und Unterstützung bei der Erziehung des Kindes. Die ständigen Konflikte in den Beziehungen der Mutter werden gewaltsam und lautstark vor dem Kind ausgetragen. In diese Streitereien wird das Kind hineingezogen. So erlebt das Kind die Gewalt auch am eigenen Leib. Die Mutter hat keine Hilfe und Unterstützung bei der Erziehung. 23

128 WIMES-Handbuch 12 ELTERLICHE KOMPETENZ: LERNEN FÖRDERUNG (IN DEM BEOBACHTUNGSZEITRAUM) Erläuterung Wie die Mutter das Kind zum Lernen anregt Welche Gelegenheiten sie dem Kind zum Probieren und Testen bereithält Wie die Mutter das Kind mit geeignetem Spiel- und Lernmaterial versorgt Wie sie die Kontakte des Kindes zu Gleichaltrigen fördert Wie sie das Kind zum Spielen und Erkunden ermutigt Wie sie Lernfortschritte beachtet und lobt Wie sie bei eventuellen Entwicklungsstörungen eine Förderung (Sprache, Motorik, Sozialverhalten usw.) sicherstellt Die Mutter gibt dem Kind Lern- und Entwicklungsanreize (an Entwicklungsalter und möglicherweise Beeinträchtigung angepasst). Sie spricht und spielt viel mit ihm. Sie verschafft dem Kind Gelegenheiten zum Experimentieren und Selber-Ausprobieren. Sie erklärt ihm alles kindgerecht. Sie lobt kleinste Lernfortschritte und zeigt Freude an kleinsten Fortschritten. Sie gibt dem Kind Materialien an die Hand, mit denen es sich kreativ oder forschend auseinandersetzen kann. Sie spricht mit dem Kind über den Inhalt in Medien. Sie sorgt für Kontakt mit anderen Kindern, an denen es Sozialverhalten erproben und entwickeln kann. Sie verschafft dem Kind nur wenige Anregungen zum Lernen. Sie gibt ihm selten altersentsprechende Materialien oder Medien, mit denen sich das Kind auseinandersetzen kann. Wenn das Kind etwas entdeckt hat oder mitteilen möchte, wertet sie es oft ab. Sie verschafft dem Kind selten Kontakte mit anderen Kindern, oder diese sind eher chaotisch und überfordernd. Sie verschafft dem Kind kaum Anregungen zum Lernen. Sie gibt ihm kaum altersentsprechenden Materialien o- der Medien, mit denen sich das Kind auseinandersetzen kann. Wenn das Kind etwas entdeckt hat oder mitteilen möchte, ignoriert sie das oder wertet es ab. Sie beachtet das Kind kaum, wenn es fragt, etwas ausprobiert oder etwas Neues kann. Sorgt kaum für Kontakte mit anderen Kindern, oder diese sind tendenziell chaotisch und überfordernd. Sie verschafft dem Kind keine Anregungen zum Lernen. Sie versorgt es nicht mit altersentsprechenden Materialien oder Medien, mit denen sich das Kind sich auseinandersetzen kann. Wenn das Kind etwas entdeckt hat oder mitteilen möchte, wertet sie es ab oder sie bestraft sogar für Experimente und noch nicht vollständig gelungene Fertigkeiten. Oder sie beachtet das Kind überhaupt nicht, wenn es fragt, etwas ausprobiert oder etwas Neues kann. Sie hält das Kind isoliert oder die Kontakte mit anderen Kindern sind chaotisch und überfordernd. 24

129 WIMES-Dimensionen Mutter-Kind-Modul 5. Beendigung Im Rahmen der Beendigung von MuKi-Fällen werden ebenfalls besondere, fachlich auf die MuKi-Fälle abgestimmte Daten zur Beendigung erhoben: 5.1. allgemeine Daten zur Beendigung Beendigungsdatum: Das Beendigungsdatum wird zur Errechnung und Aggregierung von (durchschnittlichen) Verweildauern und ggf. auch Altersberechnungen benötigt. Verbleib des Kindes danach: Hier wird erhoben, bei welcher Person bzw. Institution das Kind nach der Hilfe verbleibt. HzE danach: dokumentiert, ob es Anschlusshilfen im Rahmen der Hilfen zur Erziehung im Fall gibt Angaben zum Ende der Hilfe Art der Beendigung: Ermöglicht die Qualifizierung von Fällen als regelhaft beendet oder abgebrochen etc. Wenn Abbruch, durch wen hauptsächlich: ermöglicht die Dokumentation desjenigen Partners im Hilfeverbund (Jugendamt, Einrichtung, Eltern, Junger Mensch), der den Abbruch hauptsächlich ausgelöst hat. In welchem Maße sind die Hilfeplanziele erreicht worden: Soll die Gesamteinschätzung der Wirkung bzw. Zielerreichung ermöglichen. Neben den Wirkungsvergleichen in den einzelnen Dimensionen soll mit dieser Angabe eine davon gesonderte allgemeine Einschätzung des Hilfeverlaufes bzw. der Ergebnisse ermöglicht werden. In Auswertungen wird diese Einschätzung mit den Wirkungen in den Dimensionen korreliert Wie beurteilen Sie die Entwicklung Zur Sicherstellung des Kindeswohls Entwicklung der Mutter / des Vaters Entwicklung des Kindes sowie Entwicklung im Umfeld von Mutter (V.) und Kind (soziale Netze, Sozialraumressourcen, Wohnsituation...) können in diesem letzen Abschnitt Einschätzungen für die Entwicklung während der Hilfe und für die Zukunft vorgenommen werden. Auch diese zusammenfassende Einschätzung dient dem Abgleich mit den Ergebnissen aus den Dimensionen. 25

130 Kapitel 5 WIMES-Dimensionen KCD-Modul Stand: Juni 2013 / Programmversion

131 WIMES-Handbuch Inhaltsverzeichnis 1. Einsatzmöglichkeiten des Moduls Begriffliche Klärungen Krisenintervention Clearing Diagnostik Wirkungsdefinition WIMES-Dimensionen vor der KCD-Intervention Zwischenergebnisse am Ende der diagnostischen Phase WIMES-Dimensionen am Ende der KCD-Intervention (Ende) KCD-Dimensionen vor der KCD-Intervention (Beginn) KCD-Dimensionen am Ende der Maßnahme Die KCD-Skalen im Einzelnen... 4

132 WIMES-Dimensionen KCD-Modul 1. Einsatzmöglichkeiten des Moduls Dieses Modul wird nur eingesetzt bei einer zeitlich eng umgrenzten Übergangsmaßnahme, deren Ziel eine kurzfristige Beruhigung des Systems, die Klärung der Situation und die Vorbereitung einer grundlegenderen Intervention ist. Die Hilfe zielt nicht unmittelbar darauf ab, Problemlagen zu überwinden, sondern sie soll akute Krisen entschärfen oder produktiv nutzen, Zeiten überbrücken, die Situation klären, Perspektiven entwickeln. Dabei ist es nicht von Belang, ob es sich um eine Inobhutnahme des Kindes oder eine geplante Hilfe nach 27 SGB VIII handelt. Bei sehr kurzen Hilfen, wie z.b. einer Unterbringung für wenige Tage, braucht keine Evaluation vorgenommen zu werden, da in der Regel unter 10 Tagen keine fachliche Diagnostik möglich ist. Eine Einrichtung kann natürlich jede Inobhutnahme mit WIMES dokumentieren oder evaluieren. Nur sollte der Aufwand und die Datenqualität bei sehr kurzen Hilfen gut bedacht werden. Bei diesem Modul muss beachtet werden, dass es sich um eine zeitlich befristete Hilfe mit dem ausdrücklichen Auftrag handelt, lediglich eine akute Krise zu überwinden oder eine unklare Situation zu klären. Dieses darf nicht verwechselt werden mit der Anfangsphase einer für länger geplanten Hilfe. KCD-Fälle enden mit einer Diagnose, Empfehlung und der Entlassung nach Hause bzw. mit der Verlegung in eine Anschlusshilfe. Diese kann auch in der gleichen Einrichtung im gleichen Setting fortgesetzt werden. In diesem Fall muss aber ein neuer Datensatz mit einer neuen Zielsetzung angelegt werden. Das KCD-Modul kann auch in Kombination mit dem Mutter-Kind-Modul eingesetzt werden. 2. Begriffliche Klärungen 2.1. Krisenintervention Eine Krise wird hier verstanden als ein eskalierender Prozess mit ungewissen Ausgang. Die Gefahr kann darin bestehen, dass der junge Mensch andere körperlich schädigt, sich selbst schädigt, Opfer von Gewalt wird oder aus bestehenden sozialen Bezügen ausgegrenzt wird, beziehungsweise sich selbst marginalisiert. Nicht gemeint ist ein weiter gefasster Krisenbegriff, der alle emotional und energetisch aufgeladenen Systemzustände umfasst, die im Sinne einer Katharsis auch positive Durchbrüche aus unbefriedigenden Entwicklungen bringen können. Eine Krisenintervention soll zunächst einmal schützen und Entwicklungen einleiten, bei denen niemand zu Schaden kommt. Die vorrangigen Ziele einer Krisenintervention sind: Sicherheit, dass der junge Mensch niemanden physisch schädigt. Sicherheit, dass der junge Mensch sich nicht selbstdestruktiv physisch schädigt. Sicherheit, dass der junge Mensch nicht von Dritten geschädigt wird. Stoppen einer Entwicklung, in der ein junger Mensch ausgegrenzt wird. Stoppen einer selbstdestruktiven Entwicklung, in ein junger Mensch sich selbst ausgrenzt. Krisenintervention ist zunächst Reaktion. Um dauerhaft aus Gefährdungssituationen herauszuführen ist es nötig, die Ursachen einer Eskalation zu verstehen, Lösungsmöglichkeiten zu finden und geeignete Hilfen einzuleiten. Insofern muss Krisenintervention mit einer psychosozialen Diagnostik und der Klärung einhergehen, was denn als Hilfe geeignet sein könnte (Clearing) Clearing Ein Clearingauftrag hat verschiedene Ausgangssituationen: Es besteht dringender Handlungsbedarf, zum Beispiel bei einer akuten oder drohenden Kindeswohlgefährdung. Das Planungsverfahren muss gestrafft werden und unter kontrollierten Bedingungen ablaufen. Die Möglichkeiten zur Vorbereitung einer Hilfe reichen im Jugendamt mit aus. Psychosoziale Diagnose, Fallverstehen und Klärung der weiteren Perspektive für Familie und jungen Menschen werden an einen Leistungserbringer delegiert. 1

133 WIMES-Handbuch Mehrere Hilfeanläufe haben keine Verbesserung erbracht, so dass jetzt grundlegend Bilanz gezogen werden soll und ein Neuanfang mit einem fundierten Fallverstehen gestartet werden soll. Trotz großer Anstrengungen und Bemühungen seitens der Klienten, der Helfer und der Casemanager bringen Hilfeansätze manchmal keine positive Entwicklung in Gang. Hilfesettings werden von Eltern oder jungen Menschen nicht angenommen, Lebensorte, Helfer und Methoden werden oft gewechselt, nicht selten in krisenhaften Verläufen. Solche Entwicklungen sind nicht nur nicht zielführend, sondern stellen meistens eine zusätzliche Bedrohung dar, indem junge Menschen die Erwachsenen als hilflos und unzuverlässig erleben und sich möglicherweise zu kompetenten Systemsprengern entwickeln oder durch häufige Wechsel bindungslos werden. Eine Clearingmaßnahme soll erreichen, dass solche Entwicklungen gestoppt werden. Sie ist als ein Moratorium gedacht, in dem sich die Beteiligten darüber klar werden, was eigentlich los ist, wie ein Ausstieg aus der hilflosen Hilfeverkettung aussehen kann und wie wieder eine gemeinsam getragene Linie in die Entwicklung des jungen Menschen kommen kann. Ein Clearing ist dann erfolgreich, wenn eine ehrliche Verständigung darüber stattfinden, was eigentlich schief läuft, der Blick wieder auf Lösungen und Ressourcen gelenkt werden kann, gemeinsam getragene Perspektiven entwickelt werden, nachfolgende Hilfen angenommen werden, die eine längere Zeit durchtragen als vorher. Ein weiterer Clearinganlass kann darin liegen, dass bei der Planung einer Hilfe der erzieherische Bedarf, seine Ursachen und Begleitumstände und das Gesamtsystem (einschließlich eines bestehenden Helfersystems) verworren und widersprüchlich sind. Da für solche komplizierten Problemlagen oft die Ressourcen von Casemanagern in Jugendämtern nicht ausreichen, werden Clearingaufträge vergeben Diagnostik Diagnostik hat zum Ziel, Handlungen der Akteure und ihre Interaktionen zu verstehen und mittels eines wissenschaftlichen Theorie- und Methodenbezugs Hypothesen über Ursachen und Zusammenhänge zu gewinnen und diese mit Veränderungswissen und Prognosen zu kombinieren. Da im Zusammenhang mit Clearing und Krisenintervention in der Regel bereits Helfersysteme involviert sind, schließt eine Diagnostik auch das pädagogisch-therapeutische System mit ein. Da bei extremen Entwicklungsverläufen und dem Ausbleiben eines pädagogischen Erfolges möglicherweise psychische Erkrankungen ursächlich beteiligt sind, sollte auch eine medizinische Diagnostik einbezogen werden. Von einer Diagnostik wird erwartet, dass sie den Beteiligten (dazu gehören auch die Klienten!) ein tieferes und umfassenderes Verständnis der Entwicklung vermittelt, sie verständlich und plausibel ist, sie problemspezifisch und lösungsorientiert ist und aus ihr Prognosen, Methoden und Settings ableitbar sind. 2

134 WIMES-Dimensionen KCD-Modul 3. Wirkungsdefinition Die Interventionen, die nach dem KCD-Modul dokumentiert werden, werden in anderer Weise evaluiert als die normalen Hilfen zur Erziehung. Die Wirkung liegt nicht darin, dass Problemlagen abgebaut und nachhaltig Risiken gemindert sind, beziehungsweise Ressourcen und Kompetenzen zugewachsen sind, sondern darin, das akute Krisengefährdungen gemindert wurden, das Fallverstehen befördert wurde und Handlungsperspektiven erarbeitet wurden. Aus diesem Grund werden die Wirksamkeiten von KCD-Maßnahmen und die übrigen Hilfen getrennt ausgewertet. Die WIMES-Dimensionen des Grundmoduls werden eingeschätzt, um die Ausgangslage und das Ergebnis des KCD- Prozesses zu dokumentieren WIMES-Dimensionen vor der KCD-Intervention Hier wird eingestuft, welche Bedarfe und Risiken vor der Intervention festgestellt wurden. Möglicherweise sind keine WIMES-Einstufungen möglich, weil diese ja gerade erst durch die Maßnahme festgestellt werden sollten. Wenn es keine Hinweise gibt, werden die entsprechenden Dimensionen ausgelassen. Es sollten aber alle Informationen, die zur Verfügung stehen berücksichtigt werden. Auch ungefähre Einschätzungen sind hilfreich Zwischenergebnisse am Ende der diagnostischen Phase Dieser Prozessschritt entfällt. Eine Zwischeneinschätzung entfällt. Das Ergebnis der Diagnostik ist zugleich das Ende der Intervention WIMES-Dimensionen am Ende der KCD-Intervention (Ende) Die WIMES-Dimensionen zeigen die Einschätzungen der Problemlagen/Risiken versus Kompetenzen/Ressourcen am Ende der Maßnahme. Der Unterschied in den Problembelastungen zwischen vorher und Ende wird nicht als Wirkung interpretiert, sondern lediglich deskriptiv ausgewertet. Bei einer Folgehilfe werden die WIMES-Einstufungen am Ende als Bedarfseinschätzung der Nachfolgehilfe übernommen KCD-Dimensionen vor der KCD-Intervention (Beginn) Die Gefährdung oder der Grad der Unklarheit angegeben werden (KCD-Dimensionen), die zu der KCD-Intervention geführt haben, werden hier angeführt. In den weißen Kästchen kreuzen Sie bitte an, wo genau Ihr Auftrag liegt. Es können mehrere Dimensionen angekreuzt werden. Dieses sind die eigentlichen Zieldimensionen der KCD-Intervention KCD-Dimensionen am Ende der Maßnahme Der erreichte Gefährdungsabbau und die erreichte Klärung werden hier eingestuft. Die Differenz zwischen den Werten zu Beginn der Hilfe und am Ende wird als Wirkung hinsichtlich der Aufträge Gefährdungsabbau und Klärung interpretiert. 3

135 WIMES-Handbuch 4. Die KCD-Skalen im Einzelnen 1 GEFÄHRDUNG DES JUNGEN MENSCHEN DURCH SICH SELBST Erläuterung wie sich der junge Mensch durch selbstverletzendes Verhalten schädigt wie sich der junge Mensch selbst Gefahren aussetzt ob der junge Mensch suizidal ist. 1 Der junge Mensch ist nicht selbstgefährdet. 3 Der junge Mensch zeigt gelegentlich Formen von selbstverletzendem oder selbstgefährdendem Verhalten. Das Verhalten erfolgt in engem Zusammenhang zu auslösenden Faktoren (Stress, Belastungssituationen) und ist jeweils nur von kurzer Dauer. Es sind situationsbedingt Rückzugstendenzen erkennbar. Es gibt jedoch keine Hinweise auf suizidale Absichten. 5 Das selbstverletzende oder selbstgefährdende Verhalten hat sich bereits verfestigt und ist regelmäßig zu beobachten. Das Verhalten tritt auch spontan, ohne erkennbare äußere Ursachen auf. Es gibt Hinweise auf eine latente Suizidalität (z. B. gedankliche Beschäftigung mit dem Thema, jedoch keine konkreten Selbsttötungsabsichten). 7 Der junge Mensch ist akut suizidal (und muss daher ständig beaufsichtigt werden). Mit einem Suizidversuch muss jederzeit gerechnet werden (ausgelöst durch Stimmungsschwankungen oder geringfügige Belastungssituationen). 2 Gefährdung des jungen Menschen durch Andere Erläuterung in welchem Maß der junge Mensch in Gefahr ist, körperlich oder psychisch Schaden zu nehmen in welchem Maße er von Anderen bedroht, misshandelt, traumatisiert wird Ob und in welchem Maße der junge Mensch sexueller Grenzüberschreitung oder Gewalt ausgesetzt ist. Es ist egal, von wem die Gefahren ausgehen (innerhalb der Familie, in der Peer-Gruppe, aus dem Umfeld). Entscheidend ist, ob eine solche Gefahr besteht. Wenn der junge Mensch selbst diese Gefährdungen aufsucht oder aktiv herbeiführt, ist die Dimension 1 ebenfalls höher einzustufen. 1 Der junge Mensch wird nicht in besonderer Weise durch Andere gefährdet. 3 Der junge Mensch wird oft geschlagen oder unter Druck gesetzt. Er leidet darunter. Er kann sich selbst nicht gut schützen. Es gibt Andere, die ihn manchmal, aber nicht durchgängig schützen können. 5 Der junge Mensch wird immer wieder misshandelt oder bedroht. Es hat vereinzelt Fälle von Misshandlungen gegeben. Seine körperliche und psychische Gesundheit ist gefährdet. Der junge Mensch kann sich selbst kaum schützen. Sein Schutz durch Andere ist nicht immer sichergestellt. 7 Der junge Mensch wird akut misshandelt oder ernsthaft bedroht. Es hat mehrere Fälle von schweren Misshandlungen und Traumatisierungen gegeben. Seine körperliche und psychische Gesundheit ist ernsthaft in Gefahr. Der junge Mensch kann sich nicht selbst schützen und hat auch niemanden, der diesen Schutz sicherstellen kann. 4

136 WIMES-Dimensionen KCD-Modul 3 Gefährdung, die vom jungen Menschen für Andere ausgeht Erläuterung in welchem Maß der junge Mensch seine aggressiven Impulse kontrollieren kann wie er die Grenzen von anderen Personen beachtet bzw. überschreitet ob und in welchem Maß der junge Mensch Gegenstände und Sachen beschädigt oder zerstört ob und in welchem Maß er andere Menschen schädigt oder verletzt 1 Der junge Mensch kann aggressive Impulse, auch in Stresssituationen, kontrollieren. Er beachtet die persönlichen Grenzen und das Eigentum Anderer. 3 Es kommt gelegentlich zu grenzüberschreitendem Ausagieren gegenüber anderen Personen und Sachen. Das Verhalten erfolgt in engem Zusammenhang zu auslösenden Faktoren (Stress, Belastungssituationen). Es überwiegt der impulsive Anteil. Die Handlungen sind von kurzer Dauer und nicht geplant. Es werden keine Waffen eingesetzt und es kommt gegenüber Personen allenfalls zu leichten Verletzungen. 5 Das aggressive Ausagieren gegenüber anderen Personen und Sachen hat sich als Handlungsmuster verfestigt und ist regelmäßig zu beobachten. Es tritt auch auf bei nichtigen Anlässen und generalisiert über Personen (Einbeziehung Unbeteiligter) und Sachen. Es werden Waffen (nur zur Bedrohung) eingesetzt. Es kommt zu erheblichen, aber nicht zu lebensbedrohlichen Verletzungen bei anderen Personen. 7 Das Aggressionspotential ist massiv, so dass jederzeit mit aggressiven Verhaltensweisen gerechnet werden muss. Dabei ist der Kontrollverlust umfassend bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen für andere Personen. Oder es wird erkennbar planvoll vorgegangen (gezielte Verletzungen bzw. Zerstörungen, Beschaffung von Waffen, Treffen von Vorbereitungen, Zusammenschluss mit anderen Personen). 4 Klarheit beim Problemverständnis Erläuterung in welchem Maß es ein gemeinsames Problembewusstsein und Problemverständnis gibt wie differenziert die Probleme und zugrunde liegenden Ursachen beschrieben sind (z. B. auch durch diagnostische Untersuchungen) wie Problembeschreibungen mit allen Beteiligten (Fachleute, Eltern, Kinder) kommuniziert sind 1 Es gibt ein von allen Beteiligten (Klienten und Helfersystem) geteiltes Problemverständnis. Die Probleme sind konkret benannt und mit Bezug auf die wahrscheinlichen Ursachen und Zusammenhänge beschrieben. Es besteht kein weiterer diagnostischer Klärungsbedarf. 3 Die Problemsicht wird überwiegend geteilt. Allerdings gibt es Hinweise, dass die Beteiligten unterschiedliche Akzentsetzungen vornehmen, die nicht offen kommuniziert werden. Infolge dessen werden die Probleme nicht immer konkret beim Namen genannt (z. B. um Konflikte zu vermeiden). 5 Die Problembeschreibungen sind vage und unkonkret. Der Konsens besteht lediglich darüber, dass es Probleme gibt. Darüber hinaus werden lediglich die Symptome (vorwiegend beim Kind) aufgezählt. Es gibt keine Ursachenbeschreibungen oder diese werden nicht offen kommuniziert. 7 Es gibt deutlich divergierende Problembeschreibungen. Teilweise werden Probleme negiert oder es kommt bezüglich der Problembeschreibungen zu Konflikten bis hin zu gegenseitigen Schuldzuweisungen. Das Helfersystem droht auseinanderzubrechen. 5

137 WIMES-Handbuch 5 Klarheit bei der Zielperspektive Erläuterung in welchem Maß es gemeinsame Zielvorstellungen gibt wie ausdifferenziert und konkret die Zielvorstellungen sind wie die Zielvorstellungen mit allen Beteiligten (Fachleute, Eltern, Kinder) kommuniziert sind 1 Die Ziele sind konkret (SMART) benannt. Sie sind schriftlich ausformuliert (z. B. im Hilfeplan). Es sind zumindest mittelfristige Ziele formuliert, die über den Klärungsprozess (Krisenintervention, Clearing, Diagnostik) hinausgehen. Die Ziele beschreiben positiv die angestrebte Zukunft für den jungen Menschen und/oder seine Familie. 3 Es werden Ziele benannt und zumindest mündlich mit allen Beteiligten kommuniziert. Die Ziele sind zumindest mittelfristig formuliert (s. o.), aber nicht immer konkret benannt. Die Ziele werden zum Teil nicht von allen Beteiligten mitgetragen. 5 Es gibt lediglich vage Zielbeschreibungen, die sich vorrangig auf die Abwesenheit von Symptomen beziehen und nicht über den Klärungsprozess (Krisenintervention, Clearing, Diagnostik) hinausgehen. Die genannten Ziele sind nicht gemeinsam kommuniziert (Klienten und Helfersystem). Es gibt zum Teil Zielkonflikte. 7 Es gibt keine oder gegensätzliche Zielvorstellungen. Der Klärungsprozess selbst wird von einzelnen Beteiligten in Frage gestellt und nicht aktiv unterstützt. 6 Klarheit bei der Handlungsperspektive Erläuterung in welchem Maß es gemeinsame Vorstellungen über zukünftige Handlungsschritte gibt (Perspektive ½ Jahr), wie ausdifferenziert und konkret die Handlungsschritte sind (Wer, was, wann,...) wie die Handlungsschritte mit allen Beteiligten (Fachleute, Eltern, Kinder) kommuniziert sind 1 Es sind konkrete Handlungsschritte benannt (Wer, was, bis wann) und schriftlich fixiert. Die Handlungsschritte gehen über den Klärungsprozess (Krisenintervention, Clearing, Diagnostik) hinaus und beziehen sich inhaltlich auf die angestrebte Zukunft für den jungen Menschen und/oder seine Familie. 3 Es sind Handlungsschritte verabredet (auch über den Klärungsprozess hinaus), aber nicht immer eindeutig und konkret (wer, was, bis wann). Zumindest teilweise ist unklar, ob die Handlungsschritte von allen Beteiligten mitgetragen/unterstützt werden. 5 Es gibt lediglich vage Handlungsansätze (z. B. Man müsste..., Es wäre gut... ). Der Handlungsansatz beschränkt sich auf den aktuellen Klärungsprozess (Krisenintervention, Clearing, Diagnostik). Darüber hinaus gibt es keine konkreten Verabredungen für die Zukunftsgestaltung des jungen Menschen / der Familie. 7 Es gibt keine oder nur einseitige bis gegensätzliche Handlungsvorstellungen. Die Handlungsschritte werden als Appell formuliert ( Sie müssen / du musst ) und stoßen auf Widerstand. 6

138 Kapitel 6 WIMES- Klientenbefragungen Stand: Juni 2013 / Programmversion

139 WIMES-Handbuch Inhaltsverzeichnis 1. Nutzen von Hilfen zur Erziehung aus Sicht der jungen Menschen und ihrer Eltern Aufbau der Fragebögen Befragungszeitpunkt Informationsflyer für Eltern und junge Menschen Die Befragungsbögen Hilfestellung für junge Menschen und Kinder beim Ausfüllen der Fragebögen Fragebogen E an Eltern und Sorgeberechtigte Fragebogen J an junge Erwachsene, Jugendliche und ältere Kinder Fragebogen K an Kinder Durchführung der Befragung Auswertung der Fragebögen, Ergebnisbericht... 10

140 WIMES-Klientenbefragungen 1. Nutzen von Hilfen zur Erziehung aus Sicht der jungen Menschen und ihrer Eltern Die Überprüfung der Wirksamkeit von Hilfen zur Erziehung mittels WIMES kann durch ein weiteres Modul ergänzt werden der WIMES-Klientenbefragung. Damit können die Fachkräfte am Ende einer Maßnahme untersuchen, welchen Nutzen Eltern, junge Erwachsene, Jugendliche und Kinder durch eine Hilfe zur Erziehung hatten. Die WIMES- Klientenbefragung komplettiert die umfassende Analyse durch alle an der Hilfe beteiligten Akteure. Die Klientenbefragung erfolgt, im Gegensatz zu WIMES-Fallerfassung im Web-Portal, mittels schriftlicher Fragebögen. Zufriedenheit der jungen Menschen und Eltern mit der Einrichtung, ihren Angeboten und dem Ergebnis der Hilfe ist eines der zentralen Ziele der Dienstleistungsangebote in Jugendhilfeeinrichtungen. Hat mir/unserer Familie die Hilfe geholfen, geht es mir/uns besser, wurden Probleme gelöst - diese Fragen stellen sich junge Menschen und Eltern am Ende der Maßnahme. Wir empfehlen grundsätzlich allen Jugendhilfe-Partnern, die Beurteilung der Ergebnisqualität einer Erziehungshilfe aus fachlicher Sicht mit einer Befragung der Klienten zu ergänzen und im Rahmen Ihres Qualitätsmanagements regelmäßige Klientenbefragungen durchzuführen. Dazu bietet sich eine Befragung am Ende der Maßnahme an, die das Nutzen und positive Einflüsse der Hilfe für Klienten in der Zukunft betrachtet. e/l/s-institut bietet dazu ein erprobtes und standardisiertes Verfahren zur Erhebung des subjektiv erlebten Nutzens von Erziehungshilfen seitens der Klienten an. Wenn Jugendhilfepartner solche Instrumente einsetzen, vermeiden sie eher Fehler bei der Datenerhebung und können ihre Ergebnisse mit anderen Anbietern vergleichen (Benchmark). Die Rückmeldungen dienen zur Qualitätsentwicklung und zur Überprüfung, inwieweit die strategischen Ziele erreicht werden. Außerdem helfen regelmäßige Rückmeldung der Klienten, Jugendhilfe-Angebote zu verbessern und in Zukunft die Abbruchquote zu reduzieren Aufbau der Fragebögen Alle Fragebögen sind sehr knapp aufgebaut, jeder Bogen passt auf eine DIN A4 Seite. Die Fragen sind so formuliert, dass sie von Klienten als wesentlich und interessant angesehen werden, sie beschränken sich auf die Fragen der Erziehung, der familiären Beziehungen und auf die Entwicklung der jungen Menschen. Auf einer weitere Differenzierung der Fragen wurde zugunsten einer höheren Beteiligung bewusst verzichtet. Die beiden Kriterien kurzer Fragebogen und für Klienten relevante Fragestellungen sollen dazu beitragen, den Rücklauf zu erhöhen. Außerdem ist die Befragung der Klienten anonym. Es sollen keine Namen der Klienten auf den Bögen vermerkt werden. Die Zuordnung zu einer Organisation (sowie ggf. Unterstruktur) soll auf allen Bögen im oberen gelben Feld angegeben werden. Bitte achten Sie unbedingt darauf. Bögen, die keine Einrichtungszuordnung haben, können nicht ausgewertet werden Befragungszeitpunkt Anders als bei der WIMES-Datenerhebung durch Fachleute werden Klienten (junge Menschen und Eltern / Sorgeberechtigte) nur am Ende einer Maßnahme befragt. Bei der Klientenbefragung wird nicht die Differenz aus der Einschätzung der Probleme am Anfang und am Ende der Hilfe abgeleitet. Dagegen sprechen mehrere Gründe: zu Beginn der Hilfe müssen Klienten oft ihre Probleme und Sorgen schildern und sollen nicht durch eine weitere Befragung und Selbsteinstufung konfrontiert werden. Klienten haben nicht den geschulten Blick der Fachleute, ihre Probleme in einem standardisierten Verfahren zu beurteilen. Außerdem werden manche Problemlagen am Hilfeende nüchterner und realistischer beurteilt als zu Beginn der Hilfe, was statistisch jedoch eine Verschlechterung der Problemlagen darstellen würde. Aus diesen Gründen entfällt der Befragung zu Beginn oder während der Hilfe Informationsflyer für Eltern und junge Menschen Das Verfahren und seine Bedeutung sind in einem Informationsflyer für junge Menschen und ihre Eltern knapp und verständlich beschrieben. Bitte händigen Sie den Flyer zusammen mit den Fragebögen an die Familie aus. Jeder WIMES- Kunde, der sich für die Klientenbefragung offiziell entscheidet, erhält vom e/l/s-institut eine ausreichende Anzahl Flyer zugesandt. 1

141 WIMES Falldoku Manual Grundmodul 1.4. Die Befragungsbögen Es stehen drei Bögen mit unterschiedlichen Fragen und unterschiedlicher Gestaltung für die Zielgruppen Eltern/Sorgeberechtigte, junge Erwachsene/Jugendliche/ältere Kinder und Kinder zur Verfügung. Die Elternbögen sind auch in türkischer und russischer Sprache verfügbar. Auf der Rückseite des Fragebogens ist ein erläuterndes Begleitschreiben des e/l/s-instituts abgedruckt, in dem auf die Bedeutung und auf die Anonymität hingewiesen wird. In allen Bögen werden Anregungen und Beschwerden erfragt. Die Fragen sind bei allen Angebotsformen einsetzbar, sodass Vergleiche zwischen den Leistungserbringern und Angebotsformen möglich sind. Eine Druckvorlage der Fragebögen mit aufgedruckten Code und Organisationsbezeichnung erhalten Sie bei Ihrem WIMES-Koordinator. Beachten Sie bitte, dass Sie stets codierte Fragebögen verwenden Hilfestellung für junge Menschen und Kinder beim Ausfüllen der Fragebögen Kinder und Jugendliche, die Ihrer Einschätzung nach nicht in der Lage sind, den Fragebogen eigenständig auszufüllen, sollten Hilfe erhalten. Bitten Sie dazu einen Ihrer Praktikanten, stud. Hilfskräfte oder einen anderen Mitarbeiter sich mit dem jungen Menschen zusammenzusetzen und diesem dabei zu helfen, den Bogen auszufüllen. Der Helfer kann Fragen vorlesen und erklären, er kann die Bedeutung der Kästchen erläutern. Er soll jedoch darauf achten, dass das Kind oder der Jugendliche die Entscheidungen selbst trifft und die Kreuze selber setzt. Wenn einzelne Fragen verweigert werden, soll der Helfer das akzeptieren. Er soll jedoch dazu ermutigen, den Bogen bis zum Ende zu bearbeiten. Der junge Mensch soll den Bogen selbst in den Umschlag stecken und zukleben. Beachten Sie bitte folgende Hinweise: Bewahren Sie absolute Neutralität, indem Sie auf keinem Fall Ihre eigene Meinung zum Thema oder einzelnen Fragen äußern. Lesen Sie den Fragetext wörtlich vor, fügen Sie nichts hinzu, lassen Sie nichts weg, ändern Sie nichts. Beeinflussen Sie nicht den jungen Menschen bei der Wahl der Antwortkategorie(n) bzw. der Formulierung der Antwort. Sollte der junge Mensch die Frage nicht verstanden haben, können Sie unklare Begriffe umschreiben, wobei die Intention der Frage nicht verloren gehen darf. Lesen Sie die Frage langsam, deutlich und korrekt betont vor und lassen Sie dem jungen Menschen genug Zeit diese zu beantworten. Lesen Sie jede Frage vollständig vor, eher Sie die Antwort des Befragten akzeptieren. Weisen Sie den jungen Menschen darauf hin, dass er, sobald Unklarheiten entstehen, zu jedem Zeitpunkt nachfragen kann. Bitte lassen Sie keine Frage aus und achten Sie darauf, den Fragebogen sorgfältig auszufüllen. 2

142 WIMES-Klientenbefragungen 1.6. Fragebogen E an Eltern und Sorgeberechtigte Dieser Fragebogen richtet sich an die Eltern bzw. die Sorgeberechtigte. Gefragt wird nach dem Nutzen der Maßnahme für Eltern und Gesamtfamilie, nach ihrer Einschätzung der Entwicklung des jungen Menschen und nach der Zufriedenheit mit der Maßnahme und ihrer Durchführung. Der Fragebogen für Eltern ist auch in türkischer Sprache verfügbar. Wenn die Eltern nicht lesen können, können Sie sich den Fragebogen von einer Person ihres Vertrauens vorlesen lassen. Wenn Eltern getrennt leben, bekommt derjenige Elternteil den Bogen, bei dem das Kind überwiegend lebt. Sie können jedoch auch an beide Elternteile je einen Fragebogen aushändigen. Bei familienbezogenen Hilfen (z. B. SPFH) sollen die Eltern entweder alle Kinder allgemein oder ein bestimmtes Kind bewerten. 3

143 WIMES Falldoku Manual Grundmodul 4

144 WIMES-Klientenbefragungen 1.7. Fragebogen J an junge Erwachsene, Jugendliche und ältere Kinder Gefragt wird nach dem Nutzen der Maßnahme für den jungen Menschen selbst und für seine Familie, sowie nach Zufriedenheit mit der Maßnahme und ihrer Durchführung. Dieser Fragebogen setzt die Fähigkeit zur Selbstreflexion und Selbstbewertung voraus und soll daher von älteren Kindern bzw. Jugendlichen ausgefüllt werden. Mindestalter liegt bei ca. 12 Jahren. Die Fachleute richten die Ausgabe des Bogens nach dem geschätzten Entwicklungsalter und dem intellektuellen Niveau des jungen Menschen. 5

145 WIMES Falldoku Manual Grundmodul 6

146 WIMES-Klientenbefragungen 1.8. Fragebogen K an Kinder In diesem Bogen wird nach Zufriedenheit und Wohlbefinden bei jüngeren Kindern oder Kindern mit verzögerter Entwicklung gefragt. Dieser Bogen setzt keine Fähigkeit zur Selbstbewertung voraus. Lediglich das unmittelbare Erleben und die Befindlichkeit werden abgefragt. Der Bogen wird überall dort eingesetzt, wo Kinder damit überfordert sind, ihre Entwicklung selbst zu beurteilen. Mindestalter der Kinder soll bei 6 Jahren liegen. 7

147 WIMES Falldoku Manual Grundmodul 8

148 WIMES-Klientenbefragungen 2. Durchführung der Befragung Der WIMES-Koordinator erhält vom e/l/s-institut eine Word- und PDF-Vorlage der Fragebögen mit aufgedrucktem Code. Das Anschreiben kann von der Jugendhilfe-Organisation ggf. angepasst werden. Die Seite mit den Fragen und Antwortskalen darf nicht geändert werden. Der WIMES-Koordinator druckt eine entsprechende Anzahl der Bögen aus (s/w-druck reicht aus) und verteilt diese - zusammen mit den Informationsflyern an fallverantwortliche Mitarbeiter. Die Flyer erhält der WIMES-Koordinator vom e/l/s-institut per Post zugeschickt. Die Ausgabe der Bögen sollte im Zusammenhang mit einem Abschlussgespräch von einem Mitarbeiter der Einrichtung persönlich übergeben werden. Bitte stellen Sie sicher, dass Sie bei Abschlussgesprächen oder letzten Hilfeplanung immer genügend ausgedruckte Fragebögen, frankierte Fensterumschläge und Flyer haben. Bitte weisen Sie auf das besondere Interesse an einer Rückmeldung hin. Die Klienten sollen Ihnen persönlich den Gefallen tun und den Bogen ausfüllen. Sorgen Sie dafür, dass Ihnen genügend Zeit zur Verfügung steht, für die Teilnahme an der Befragung zu werben und dass die Klienten Zeit und Gelegenheit bekommen, den Bogen auszufüllen. Bei internem Wechsel oder Verlegungen wird die Befragung nur dann durchgeführt, wenn gleichzeitig auch die Hilfeform gewechselt wurde (zwischen ambulant-teilstationär-stationär), oder wenn das Kind den Leistungsanbieter wechselt. Manchmal ist es günstiger, wenn jemand anderer als der Bezugserzieher den Bogen übergibt, z. B. der fallführende Sozialarbeiter. Das ist besonders sinnvoll, wenn die Hilfen abgebrochen wurden oder man im Streit auseinander gegangen ist. Gerade dann ist eine Rückmeldung sehr wichtig. Es ist wichtig, dass Sie als Fallverantwortlicher für die Teilnahme an der Befragung bei den jungen Menschen und ihren Eltern werben. Geben Sie die Bögen möglichst wenige Tage vor Entlassung an die Klienten weiter, damit die den Bogen noch möglichst vor Beendigung der Maßnahme ausfüllen. Falls kein persönlicher Kontakt mehr möglich ist (z. B. bei unerwarteten Abbrüchen), schicken Sie den Fragebogen per Post an die Eltern und den jungen Menschen. Fassen Sie zwei Wochen später telefonisch nach, ob der Bogen abgeschickt wurde. Akzeptieren Sie, wenn Klienten die Teilnahme an der Befragung ablehnen. Wenn eine Organisation eine Klientenbefragung durchführt, sollte diese sicherstellen, dass es einen hohen Rücklauf gibt. Ein Rücklauf von mindestens 60 Prozent sollte angestrebt werden, um qualitative und aussagekräftige Daten zu erhalten. Mit folgenden Maßnahmen können Sie den Rücklauf erhöhen: den Bogen persönlich übergeben, die Bedeutung und das echte Interesse der Einrichtung betonen, Gelegenheit bieten, den Bogen direkt auszufüllen, frankierten Fensterumschlag aushändigen, alternativ anbieten, dass die Einrichtung den verschlossenen Umschlag weiterleitet, sicherstellen, dass der Bogen bei Abbruch der Maßnahme ausgehändigt wird. Folgende Gründe können dazu führen, dass ein Klient nicht an der Befragung teilnimmt: Mitarbeiter haben vergessen oder keine Gelegenheit gehabt, den Bogen auszuhändigen. Bitte schicken Sie in diesem Fall den Bogen inkl. Freiumschlag per Post zu. Die Klienten haben den Bogen vergessen, verlegt oder verloren. Bitte fassen Sie rund zwei Wochen nach der Bogenausgabe beim Klienten nach, ob er den Bogen verschickt hat, reichen Sie ggf. eine neue Kopie nach. Die Klienten haben keine Lust oder keine Zeit, den Bogen zu beantworten. Wir raten Ihnen, die Bögen möglichst einige Tage vor Maßnahmenende auszuhändigen und nach dem Erledigungsstand zu fragen. So erreichen Sie einen höheren Rücklauf. Die Klienten können nicht lesen/schreiben oder verstehen den Bogen nicht. Bitten Sie in diesem Fall eine Hilfestellung beim Ausfüllen der Fragebögen an (s. dazu Kapitel 1.5). Besonders wichtig ist, dass keine gezielte Selektion vorgenommen wird, indem etwa vorzeitige Abbrüche oder nicht gut verlaufene Hilfen ausgesondert werden. Diese würde zu geschönten Ergebnissen führen und den Fachleuten die Chance verbauen, ein richtiges Bild über den Nutzwert aus der Sicht der Klienten zu bekommen. 9

149 WIMES Falldoku Manual Grundmodul Wenn Sie WIMES-Evaluation im Web-Portal durchführen, wird bei Ihnen in der Rubrik Am Ende ein weiterer Textbaustein freigeschaltet: Klientenbefragung. Dabei werden Sie gefragt, ob Sie die Bögen an Kinder, Jugendliche und Eltern ausgegeben haben. Bitte beachten Sie: es handelt sich dabei um Pflichtfelder, die Sie auf jedem Fall ankreuzen müssen. Erst danach können Sie den Fall im Web-Portal abschließen. 3. Auswertung der Fragebögen, Ergebnisbericht Die ausgefüllten Fragebögen werden direkt an das e/l/s-institut versandt, entweder direkt durch Klienten (Achtung: frankierten Umschlag nicht vergessen) oder als Sammellieferungen von verschlossenen Umschlägen, die vorher intern gesammelt wurden. e/l/s-institut erfasst alle eingegangenen Bögen in einer zentralen Datenbank, gibt Rückmeldung über den Rücklaufstand und erstellt einen jährlichen Bericht. Dazu werden Einzelfälle einer Organisation zusammengefasst (aggregiert). Wenn die Stichprobengröße (mindestens 20) es erlaubt, können auch Differenzierungen nach den Maßnahmenarten vorgenommen werden. Wenn die Stichproben zu klein sind, können auch größere Zeiträume gebildet werden. Die Aussagekraft einer Befragung hängt stark von dem Anteil der ausgewerteten Stichprobe an der Grundgesamtheit ab. Je höher dieser Anteil, desto präziser gibt die Stichprobe den wahren Wert der Grundgesamtheit wieder. Um den Zufallsfehler gering zu halten, sollte ein Rücklauf von mind. 60 Prozent erreicht sein. Ab einer Stichprobe von 20 Bögen in einem bestimmten Zeitraum ist ein aussagekräftiger Bericht möglich. Darunter überwiegen die zufälligen Einzelheiten eines Falles. Regelhafte Muster können nicht erkannt werden. In diesen Fall bieten die Rückmeldungen keinen Rückschluss über den allgemeinen Nutzwert eines Hilfeangebotes. Die Ergebnisse einer Organisation werden verglichen mit früheren Ergebnissen, z. B vs vs (Zeitreihen) und mit den Ergebnissen aus den vergleichbaren Organisationen (Benchmark). Eine weitere Darstellung des Berichts ist die sogenannte Handlungs-Relevanz-Matrix. In einem zweidimensionalen Raum wird für jede Organisation berechnet, wie wichtig eine Frage (ein Item) für die Gesamtbeurteilung war und wie die Organisation bei dieser Frage abgeschnitten hat. Auf diese Weise kann beurteilt werden, ob es einen strategischen 10

150 WIMES-Klientenbefragungen Entwicklungsbedarf gibt. Für den Fall, dass eine Organisation bei bedeutsamen Items schlechter abgeschnitten hat als bei unbedeutenden, sollten für die Zukunft organisatorische Änderungen und neue Ziele vereinbart werden. 11

151 Kapitel 7 WIMES-Wirkungsberichte lesen und verstehen Stand: Juni 2013 / Programmversion

152 WIMES-Handbuch Inhaltsverzeichnis 1. Wie lese ich einen WIMES-Wirkungsbericht Allgemeine Hinweise Die Folien im Einzelnen Wie lese ich einen Ergebnisbericht zu Klientenbefragung Statistische Grundlagen Erläuterungen zu einzelnen Folien

153 WIMES-Wirkungsberichte 1. Wie lese ich einen WIMES-Wirkungsbericht Die Standardauswertung zur Wirkungsevaluation von Hilfen zur Erziehung besteht aus einem Foliensatz, in dem die statistischen Auswertungen tabellarisch oder grafisch dargestellt sind. In dem Bericht werden keine Beurteilungen abgegeben. Bei der Aufbereitung wird darauf Wert gelegt, dicht an den eingegebenen Rohdaten zu bleiben. Auf Indexberechnungen wird weitestgehend verzichtet, damit der Leser eine unmittelbare und konkrete Vorstellung von der Wirksamkeit der Hilfen entwickeln kann. Eine statistische Analyse zu lesen ist keine einfache Sache. Möglicherweise übersieht man wichtige Hinweise oder überschätzt man ein Ergebnis in seiner Aussagekraft, das in Wirklichkeit nur auf einem Stichprobenfehler oder einem Messfehler beruht. Die folgenden Kommentare zu den Folien des Wirkungsberichtes helfen Ihnen, diese Fehler zu vermeiden und sich etwas leichter durch den Bericht zu bewegen. Natürlich können wir hier nicht die gesamte Methode oder Grundlagen der Statistik vermitteln. Wir setzen Grundkenntnisse der empirischen Sozialwissenschaft und vor allem praktische Erfahrungen mit dem WIMES-Verfahren voraus Allgemeine Hinweise Achten Sie bitte immer darauf, von welcher Institution oder Untergliederungen die Rede ist und auf welchen Zeitraum sich die Auswertung bezieht. Diese Angaben stehen ganz oben, ebenso wie spezielle Filter, die gegebenenfalls eingeschaltet wurden. Seien Sie grundsätzlich kritisch gegenüber der Datenqualität. Besonders zu Beginn eines Evaluationsprojektes können die Daten lückenhaft sein: Einige Fälle sind vielleicht nicht erfasst worden. Das passiert besonders oft am Ende der Hilfe. In der Regel ist die Aufnahme besser dokumentiert, während am Ende (insbesondere nicht gut verlaufene) Hilfen nicht erfasst sind. Das führt zu einer Überschätzung der Wirksamkeit, weil weniger wirksame Hilfen ausgelassen wurden. Auch die Genauigkeit und Differenziertheit der Einschätzungen nimmt mit der Zeit zu. Die Messfehlervarianz könnte zu unscharfen Ergebnissen führen. Falsche Ergebnisse entstehen, wenn die Methode falsch angewendet wurde, z.b. wenn Standards nicht eingehalten wurden. Achten Sie bitte auf die Stichprobengröße! Ab einer Stichprobe von 20 Datensätzen können Sie anfangen, Ergebnissen zu trauen. Bei einer Fallzahl unter 10 sollten Sie keine statistischen Auswertungen vornehmen. Hier empfehlen wir qualitative Einzelstudien. Ab einer Stichprobe von 40 stabilisieren sich Ergebnisse. Besonders bei %-Angaben empfehlen wir, die Absolutzahlen mit heranzuziehen. 66 % auf der Basis von drei Fällen können schon durch eine einzige Änderung auf 100% oder 33 % umkippen. Bei einer Fallzahl von 100 bleibt das Ergebnis bei der Änderung eines Falles zwischen 65 % und 67 %. 3

154 WIMES-Handbuch 1.2. Die Folien im Einzelnen Folie: Verteilung der Fälle nach Art der Maßnahme und Erhebungszeitpunkt Die Tabelle gibt an, wie viele Datensätze in die Auswertung einbezogen sind, differenziert nach Hilfeformen. Vergleichen Sie die Anzahl der begonnenen und der beendeten Hilfen. Bei einer konstanten Fallzahl müssten in dem Zeitraum ungefähr gleich viele Hilfen begonnen und beendet worden sein. Wenn die Zahl bei Ende kleiner ist, spricht das für vergessene Beendigungen oder für einen Fallanstieg. Die %-Zahlen geben die Verteilung der Fälle auf die Hilfeformen an. Unten sehen Sie die Gesamt-Fallzahlen der Untergliederungen (Abteilungen), ohne Hilfeformen. Sie können hier sehen, wo sich Auswertungen in den Unterstrukturen lohnen. Folie: Zusätzliche Leistungen nach Erhebungszeitpunkt Falls Sie die Leistungen auf andere Weise methodisch-inhaltlich differenzieren, brauchen Sie diese Tabelle nicht zu beachten. Ansonsten können sie hier die Anteile therapeutischer, schulischer oder familienbezogener Leistungskomponenten sehen. Folie: Verteilung nach Geschlecht und Aufnahmealter 4

155 WIMES-Wirkungsberichte Die Geschlechterverteilung wird tabellarisch und grafisch dargestellt. Beginn heißt: alle Fälle die in dem Zeitraum begonnen wurden. Ende heißt: alle Fälle die in dem Zeitraum beendet wurden. Wenn kein Geschlecht angegeben wurde, handelt es sich möglicherweise um familienbezogene Hilfen. Das Durchschnittsalter wird als Medianwert angegeben, das heißt: 50 % der Klienten sind bei Aufnahme älter als dieser Wert, 50 % sind jünger. Die Grafik gibt in einem Boxplot diese Werte wieder. Innerhalb des farbigen Blocks liegen 50 % aller Klienten. Wenn das Aufnahmealter sich bei Ende und Alter unterscheidet, kann das ein Hinweis darauf sein, dass sich das Aufnahmealter über die Jahre geändert hat: Früher sind die Hilfen durchschnittlich in einem späteren oder früheren Alter begonnen worden. Folie: Vorausgehende HzE-Maßnahmen Bei welchem Anteil der Hilfen gab es unmittelbar vor der Hilfe eine andere HzE? Hier wir nicht erfasst, ob es in der Biografie früher schon einmal Hilfen gab, sondern nur, ob es sich um eine Anschlusshilfe handelt. Nein bedeutet: Es hat unmittelbar vorher keine Hilfe gegeben. Unten steht für diejenigen Fälle, die vorher eine HzE hatten, die Verteilung der Intensität der vorhergehenden Hilfe. Weniger = 30% heißt: bei den Hilfen, die eine Anschlusshilfe sind, war die vorhergehende Hilfe weniger intensiv, z.b. bei einem Wechsel von einer Regelgruppe in eine Intensivgruppe. Folie: Primärauftrag zur Aufnahme Hier ist die Verteilung der Grundsatzziele tabellarisch und grafisch abgebildet. Übergangshilfen und Hilfen für Mutter- Kind sind in der Regel ausgeblendet. Wenn Sonstige über 5% liegt, sollte nachgefragt werden, was dahinter steckt. Unten wird ausgezählt, wo der Arbeitsschwerpunkt lag. Da es sich hier nicht um ein Pflichtfeld handelt, kann der Anteil ohne Angaben sehr hoch sein. In diesem Fall kann die Tabelle nicht genutzt werden. 5

156 WIMES-Handbuch Folie: Beendigungsgrund bei Maßnahmeende Abbrüche sind vorzeitige Beendigungen durch de facto Aufkündigungen des Kontraktes. In der Regel kommt es nicht einmal zu einem abschließenden Hilfeplangespräch. Bei der Berechnung der Abbruchquote bleiben die Fälle unberücksichtigt, die durch Umzüge oder sonstige Gründe beendet werden. Unten werden die Hauptgründe für Abbrüche ausgezählt. Bitte beachten Sie bei dieser Tabelle die Absolutzahlen. Wenn die Gesamtzahl der Abbrüche unter 10 liegt, macht diese Differenzierung keinen Sinn (zu hoher Zufallsanteil = Stichprobenfehler). Folie: Durchschnittliche Verweildauer in Monaten Die durchschnittliche Verweildauer wird als Median und als arithmetisches Mittel berechnet. Nutzen Sie bitte nur den Medianwert, weil die Verteilung linksschief ist. Die Häufigkeitsverteilung sehen Sie in der Grafik: Jede Säule steht für ein Quartal. Auf der X-Achse sind die Jahre eingetragen. Die y-achse zeigt an, welcher Anteil der beendeten Fälle in dem angezeigten Quartal beendet wurde. Sie können für größere Zeiträume die %-Angaben summieren: z. B. ist die Summe der ersten vier Säulen der Anteil der Entlassungen im ersten Jahr. Die statistischen Ausreißer ganz rechts wirken sich bei dem Median kaum aus, wohl aber bei den Mittelwerten. 6

157 WIMES-Wirkungsberichte Folie: Nachfolgende HzE-Maßnahmen In wie vielen Fällen gibt es eine direkt nachfolgende Hilfe zur Erziehung? Nein bedeutet, dass keine Folgehilfe geplant ist. Das muss nicht heißen, dass keine Hilfe folgt. Hier geht es nur um direkte Anschlusshilfen. Die Angaben zur Intensität der Folgehilfe beziehen sich auf den Vergleich zwischen der evaluierten Hilfen und der nächsten Hilfe. Ist diese intensiver, wird sie in der Säule ganz rechts unten abgebildet. Folie: Zielerreichung Auf einer 6-Punkte-Skala (Schulnotenskala) sehen Sie die Verteilung der Bewertung der Hilfe durch die Fachkräfte am Ende der Maßnahme. Es geht nicht notwendig um die smarten Ziele in den Vereinbarungen, sondern um ein subjektives Globalurteil: Hat die Hilfe etwas gebracht? Sie können die rechten beiden Säulen übereinander legen. Das ist der Anteil der eindeutig nicht erfolgreichen Hilfen. Eindeutig erfolgreich ist die Summe der linken drei Säulen. Hier einige Faustregeln: Der Anteil der nicht erfolgreichen Hilfen sollte auf keinen Fall über 20 % liegen. Der Anteil bei der Stufe in Teilen erreicht sollte nicht allzu sehr herausragen: Das wäre ein Hinweis auf unsichere Urteile (zu wenig Mut zum Urteil), zu hohes Anspruchsniveau (eigentlich erfolgreiche Hilfen) oder eine geschönte Bewertung (eigentliche Misserfolge). 7

158 WIMES-Handbuch Folie: Beurteilung der Entwicklung während der Hilfe Die Beurteilung der Entwicklung wird auf einer 5-stufigen Skala vorgenommen. Jede Stufe entspricht einem Farbwert. In den farbigen Feldern sehen Sie die Anzahl der Fälle, die entsprechend eingestuft wurden. Auf der unteren Skala sehen sie den %-Anteil der Einstufungen. 100 % ist die Gesamtzahl aller Einstufungen. Bitte beachten Sie, dass dieses keine Pflichteingabe ist, so dass die Summe der Zahlen in einer Zeile nicht allen Beendigungen (N=...) entspricht. Die Verschlechterungen sollten nicht über 20 % liegen. Dieses hängt natürlich von den Hilfeformen und Zielsetzungen ab. Vergleichen Sie diese Grafiken mit dem Benchmark. Folie: Problembelastungen vor Hilfebeginn (Ausgangsbedarf A1) Die Häufigkeiten der WIMES-Einschätzungen zum Zeitpunkt A 1 werden als %-Verteilungen dargestellt. Außerdem können Sie sich einen Eindruck über den Grad der Belastung anhand der Farbverteilungen in der Zeile verschaffen. Bitte beachten Sie die Absolutwerte in den Farbfeldern. Diese addieren sich übrigens nicht zu der Gesamtzahl aller Fälle (N =...), weil eventuell einzelne Einstufungen nicht möglich waren. Sie können auch die Zeilen miteinander vergleichen. Im Profil können Sie erkennen, welche Dimensionen die meisten Problembelastungen verzeichnen und wo es zu Beginn der Hilfe Ressourcen und Stärken gibt. Auf der nächsten Folie Problembelastungen am Ende der Eingangsphase (Eingangsdiadnose A2) sind die Einschätzungen zum Zeitpunkt nach ca. acht Wochen dargestellt. Beachten Sie bitte die Angaben zum Zeitpunkt rechts oben über der Grafik. Diese sind in der Darstellung leider etwas klein geraten. Durch einen direkten Vergleich zwischen A 1 und A 2 können Sie feststellen, ob sich die Problemeinschätzungen im Mittel geändert haben. Bei der Präsentation können Sie das durch Hin- und Herschalten der Folien sichtbar machen. Für die nächste Folie Problembelastungen am Ende der Maßnahme gilt das gleiche wie für A1 und A2. 8

159 WIMES-Wirkungsberichte Folie: Veränderung der Problembelastungen zwischen Eingangsbedarf (A1) und Ende der Maßnahme Die Bedarfe am Anfang werden hier direkt mit den Einschätzungen am Ende verglichen. Beachten Sie: Was miteinander verglichen wird, steht rechts oben über der Grafik. Beachten Sie den Zeitpunkt am Anfang: Sie sehen oben rechts über der Grafik die Zeitpunkte. Der Bedarf vorher ist A 1, Diagnose (Beginn) ist A 2. Die x-achse ist dieses Mal die Skala der WIMES-Dimensionen. 1 bedeutet Grün, 7 bedeutet Rot. Der blaue Balken zeigt die Ausgangsituation. In der Mitte ist ein Strich, der die mittlere Problembelastung anzeigt. In dem blauen Bereich, also von der Skalenstufe x1 bis x2, liegen ungefähr 58 % aller Fälle. Das schwarze Quadrat zeigt den Mittelwert am Ende an. Liegt dieser links vom Anfangsmittelwert, gibt es einen positiven Effekt (= Problembelastungen nehmen im Durchschnitt ab). Die Effektstärke, also das Ausmaß des Effektes, sehen Sie am Abstand zwischen den Mittelwerten A 1 und E. Liegt das schwarze Quadrat noch im dunkelblauen Feld, ist der Effekt positiv, aber klein. Liegt es im hellblauen Feld, ist der Effekt mittelgroß, also recht gut. Liegt es im weißen Bereich, kann der Effekt als groß angesehen werden. Abweichungen des Quadrates nach rechts deuten auf Negativ-Effekte: die Problembelastungen nehmen trotz Hilfe durchschnittlich zu. Folie: Veränderung der Problembelastungen zwischen Eingangsbedarf (A1) und Ende der Maßnahme nur hilferelevante Dimensionen Hier sehen Sie die gleiche Auswertung wie in den Folien davor mit dem Unterschied, dass hier nur Einschätzungen genommen wurden, die als hilferelevant angesehen wurden. Hilferelevante Dimensionen sind Richtungsziele der Hilfe (Zieldimensionen). Hieran soll gearbeitet werden, hierzu gibt es Handlungsziele und methodisches Vorgehen. 9

160 WIMES-Handbuch Zwischen den Darstellungen oben und dieser hilfeplanspezifischen Auswertung sollte es Unterschiede geben. Wenn in dieser Darstellung die Effekte besser sind, ist das ein Hinweis darauf, dass zielgenau gearbeitet wird. Bitte beachten Sie, dass zu Beginn eines Evaluationsprojektes mit WIMES der Anteil der Beendigungen klein ist, bei denen die Zieldimensionen kenntlich gemacht wurden. Diese Art der Auswertung wird erst ab dem zweiten Jahr verlässlich. Folie: Wirksamkeit und die Gewichtung der Dimensionen im Gesamturteil Diese letzten Folien sind wohl die am schwersten zu lesenden, aber wohl auch die interessantesten. Die Handlungsrelevanzmatrix hilft bei der Identifizierung von Verbesserungspotenzialen, weil hier die Effektivität und die Wichtigkeit der Dimensionen für den Erfolg der Maßnahme in einen Zusammenhang gebracht werden. Dazu korrelieren wir die Einschätzungen der WIMES-Dimensionen am Ende mit der allgemeinen Bewertung der Zielerreichung (siehe die Folie oben mit der Schulnoten-Skala). Je höher die Kovarianz, desto mehr trägt die jeweilige Dimension zur Gesamtbewertung der Hilfe bei. Beispiel: Bei einer hohen Korrelation zwischen der Problembelastung im Sozialbereich und der Hilfebewertung würde ein problematisches Ende der Hilfe zu einer Abwertung der Hilfe führen, während eine positive soziale Entwicklung die Gesamtbewertung stark zum Positiven beeinflusst. Bei einer geringen Korrelation ist es egal, wie die Hilfe hier wirkt: Das Urteil hängt von anderen Dingen ab. Tragen wir für jede Dimension die Wirksamkeit auf der y-achse ein und die Kovarianz auf der x-achse, entsteht ein 4- Felder-Diagramm. Oben rechts sind die Dimensionen, die wichtig sind und bei denen eine gute Effektivität erreicht wird. Dieses ist das Stärken-Feld. Oben links ist das Feld der positiven Effekte, die aber nicht sehr beachtet werden. Wenn unten rechts Dimensionspunkte landen, sollten alle Alarmglocken läuten: Hier ist die Effektivität in Bereichen schlecht, die als sehr wichtig angesehen werden. Unten links stehen Dimensionen, die nicht gut bearbeitet werden, die aber keinen Einfluss auf die Bewertung der Hilfe haben: mit diesen Schwächen kann man offensichtlich leben. Zur Beurteilung der Matrix gehen Sie so vor: 1. Gibt es Dimensionen rechts unten? Wenn ja, liegt hier ein starker Hebel für Verbesserungen. 2. Liegen die Punkte in einer aufsteigenden Reihe von links unten nach rechts oben? Das ist eine gesunde Anordnung. Wenn die Punkteschar abfällt, bedeutet das, dass wichtige Dimensionen nicht so erfolgreich bearbeitet werden und das, was gut gelingt, nicht im Fokus der Aufmerksamkeit liegt. Beachten Sie, dass diese Matrix am besten funktioniert, wenn sich die Gesamturteile unterscheiden und die Problembelastungen variieren. Wenn bei den WIMES-Einschätzungen am Ende fast alles im gelben Bereich liegt und die Urteile teils teils ausfallen, kann nichts korrelieren. Beachten Sie insbesondere die letzte Folie, in der nur die hilferelevanten Dimensionen ausgewählt wurden. Hier sehen Sie die Stärken und Schwächen der Hilfeplanung am besten. Aber auch hier müssen Sie 2 Jahre Geduld haben, weil sonst die Daten bei den Beendigungen noch zu unvollständig sind es sei denn, Sie haben den Hilfeverlauf mit abgebildet. 10

161 WIMES-Wirkungsberichte 2. Wie lese ich einen Ergebnisbericht zu Klientenbefragung Sofern der Rücklauf der Fragebögen mindestens 20 beträgt, erhalten Sie von uns jährlich einen Ergebnisbericht Ihrer Klientenbefragung. Andernfalls werden mehrere Zeiträume zusammengefasst. Neben dem Jahresbericht sind auch bei ausreichender Fallzahl Zeitreihen (z. B vs vs. 2010) möglich. Zu jeder Auswertung erhalten Sie auch einen Vergleich mit der Benchmark-Datenbank (Daten aus allen Organisationen zum bestimmten Zeitraum) Statistische Grundlagen Statistische Auswertung hat zwei Bedeutungen / Ziele. Zum einen werden eine Menge von Daten (Personen, Variablen) so dargestellt, dass man einen Überblick über die Gesamtheit bekommt. Dazu dienen Häufigkeitsverteilungen, Mittelwerte, Streuungsmaße usw. Das wird auch deskriptive Statistik also Beschreibung von Daten genannt. In ihrer zweiten Bedeutung meint Statistik die Darstellung von Unterschieden / Gemeinsamkeiten und Zusammenhängen. Bei dieser analytischen Statistik muss man etwas von der Wahrscheinlichkeitsrechnung (Stochastik) verstehen. Es ist so, dass einem manchmal der Zufall einen Unterschied oder Zusammenhang vorspielt. In diesem Fall würde man den Fehler machen, eine Interpretation vorzunehmen, die gar nicht stimmt. Diesen Fehler nennt man Alpha-Fehler. Ganz ist dieser nie auszuschließen. In der Wissenschaft hat man sich, zumindest in den Sozialwissenschaften, damit begnügt, mit einer Fehlerwahrscheinlichkeit von 5 Prozent leben zu können. Also, jede 20. Erkenntnis ist wohl falsch: Wir sehen einen Unterschied oder einen Zusammenhang, dass nur zufällig bei der Zusammensetzung der Stichprobe entstanden ist. Wir könnten natürlich immer diesen Fehler berechnen das würde den Bericht aber für einen Statistik-Laien unverständlich machen. Für uns reicht die Faustregel: Ab 20 Fällen in einer Stichprobe sind größere Unterschiede oder Zusammenhänge vertrauenswürdig. Bei zu kleinen Stichproben machen wir keine Auswertung, weil wir hier nicht über Erkenntnis sondern über den Zufall reden würden. Eine andere Einschränkung bezieht sich auf die Repräsentativität der Stichproben. Nehmen wir einmal an, Sie haben 100 Entlassungen. In 20 Fällen gab es keine Gelegenheit, den Bogen auszuhändigen. In 30 Fällen haben Sie es beim Abschlussgespräch vergessen. In 20 Fällen haben die Klienten den Bogen verloren oder wollten ihn nicht ausfüllen. Somit kommen bei uns nur 30 Bögen an. Das heißt, wir werten die Meinungen der sorgfältig beendeten Fälle aus, bei denen die Familien motiviert und organisiert sind. Wahrscheinlich sieht das Ergebnis anders aus, als wenn alle 80 Bögen bei uns eingegangen wären. Gehen Sie bei der Interpretation davon aus, dass bei einem Rücklauf von unter 50 Prozent das Ergebnis geschönt ist, weil unzufriedene Kunden oder Abbrecher eher negativ antworten Erläuterungen zu einzelnen Folien Auf der Folie 3 ist Rücklauf der Fragebögen dargestellt. Wir zählen, wie viele Fälle im Zeitraum laut WIMES-Falldoku beendet wurden und vergleichen sie mit der Anzahl der hier eingegangenen Bögen. Wenn der Rücklauf unter 30 Prozent liegt, ist die Auswertbarkeit zweifelhaft. Rücklauf unter 50 Prozent bedeutet, dass Sie in der Abschlusssituation sicherstellen müssen, dass der Bogen ausgegeben wurde und die Klienten die Gelegenheit bekommen, den Bogen gleich auszufüllen. Dazu haben wir im Handbuch Empfehlungen aufgelistet. Ein Rücklauf ab 60 Prozent ist gut. 11

162 WIMES-Handbuch Auf der Folie 4 können Sie die Verweildauer mit Ihrer WIMES-Auswertung vergleichen, um zu sehen, ob hinsichtlich der Verweildauer die Stichprobe repräsentativ ist. Bei der Folie 5 geht es um die Zufriedenheit und den Nutzwert aus der Sicht der Eltern. Für jede Frage ist ein Balken angegeben, indem 4 Felder farbig abgegrenzt sind. Es gibt 4 Antwortmöglichkeiten. Die Zahl in dem farbigen Feld gibt an, wie oft Eltern das Feld angekreuzt haben. Grün sind die Zustimmungen, Gelb und Rot die Ablehnungen. Wenn ein Feld nicht gewählt wurde, steht dort eine Null. Wenn Sie die Zahlen zusammenzählen, kommt nicht immer die Gesamtzahl der Bögen heraus. Das liegt daran, dass manche Fragen unbeantwortet bleiben, weil Eltern sie nicht verstanden haben oder nicht beantworten wollten, oder weil die Frage nicht zutraf. Aus diesem Grund wurden die Balken mit einer Prozent-Skala angelegt. 100 Prozent sind alle Bögen, in denen bei der speziellen Frage etwas drin stand. Wenn Sie genau wissen wollen, in wie viel Prozent der gültigen Bögen eine Kategorie gewählt wurde, müssen Sie nur die Breite des Balkenteils auf der Prozent-Skala ablesen. Einige Faustregeln zur Farbinterpretation : Fassen Sie Grün und Hellgrün zusammen: Das sind Ihre zufriedenen Klienten. Dunkelgrün: Das sind Ihre Werbeträger. Diese sagen weiter, wie begeistert sie sind. Diese nehmen Sie in Schutz, wenn jemand an Ihnen Kritik übt. Sie sind auch fehlertolerant. Diese Gruppe haben Sie auf Ihrer Seite. Hellgrün ist zufrieden, aber nicht so aktiv. Sie sind zufrieden, weil es keinen Grund zur Beanstandung gab. Gelb bedeutet Unzufriedenheit, aber keine Feindschaft. Man hat sich halt mehr versprochen oder ist zu oft verärgert worden. Rot heißt aktiver Gegner. Wer so unzufrieden ist, warnt vor Ihnen und redet schlecht über Sie. 12

163 WIMES-Wirkungsberichte In der Zufriedenheitsforschung wird es problematisch, wenn Sie mehr als 20 Prozent unzufriedene Kunden haben. Alle kann man nicht glücklich machen. Mit 90 Prozent Zufriedenheit sollten auch Sie zufrieden sein. Wenn Sie aber nur einen Rücklauf von unter 50 Prozent haben, könnte es sein, dass unter den fehlenden Klienten viele unzufriedene sind. Beachten Sie bitte auch den Unterschied zwischen der Zufriedenheit und dem Nutzen. Zufriedenheit bezieht sich auf den Verlauf und den Umgang. Die Klienten kommen aber nicht zum Wohlfühlen (obwohl das eine gute Grundlage ist), sondern, damit sich etwas in der Familie oder beim Kind ändert. Folie 6 ist etwas schwerer zu verstehen. Hier bedeuten die waagerechten Balken etwas anderes. Zu jedem Balkenfeld gibt es 7 Striche. Die Fragen lassen wir auf 4 Kategorien beantworten. 1. Strich = ja, 3. Strich = eher ja, 5. Strich = eher nein, 7. Strich = nein, die anderen 3 Striche liegen dazwischen. Welches ist die durchschnittliche Antwort auf die Frage in Ihrer Stichprobe? Dazu zählen wir Antworten zusammen und teilen Sie durch die Anzahl aller Antworten (= arithmetischer Mittelwert). Das Ergebnis zeigen wir durch die Lage des schwarzen Quadrates an. Wahrscheinlich liegt das irgendwo zwischen eher ja und ja. Je weiter rechts die Lage, desto besser das Gesamtergebnis. Das dunkle Lila-Feld rund um das schwarze Quadrat ist das Ergebnis aus den mittleren 50 Prozent aller Einrichtungen und Jugendämter (das 2. und 3. Quartil). Die Position des schwarzen Quadrates zeigt an, wo Ihre Einrichtung im Vergleich zu anderen steht. Die gestrichelten Bereiche links (1. Quartil) und rechts (4. Quartil) bedeuten jeweils die unteren 25 Prozent bzw. die Spitzenreiter, das obere Viertel. Sie können ablesen, ob Sie im Mittelfeld stehen, oder im oberen oder unteren Feld. Die Handlungsrelevanz-Matrix auf der Folie 7 zeigt Verbesserungspotenziale auf. Wenn man die Gesamt-Zufriedenheit oder den Gesamt-Nutzen verbessern möchte, sollte man wissen, an welchen Hebeln man am besten ansetzt. Es gibt immer Dinge, die dem Kunden besonders wichtig sind. Ob jemand hier zufrieden oder unzufrieden ist, hat einen großen Einfluss auf sein Gesamturteil. Mit anderen Dingen kann er leben, wenn es dort nicht gut klappt, hat das keinen Einfluss auf seine Gesamtzufriedenheit. Diesen Zusammenhang stellen wir dar. Der 13

164 WIMES-Handbuch Name Handlungsrelevanz-Matrix kommt aus der Organisationsentwicklung. Dort sucht man nach Ergebnissen, die oben rechts in der Matrix liegen. Das sind die strategischen Stärken. Hier ist die Institution gut und der Kunde reagiert darauf mit Begeisterung. Das problematischste ist das Feld rechts unten. Die Gesamtzufriedenheit sinkt rapide. Wie kommen nun die Punkte ins Feld und was bedeuten sie? Jeder Punkt mit einer Ziffer bedeutet eine Frage/Aussage. Je größer die Zustimmung, desto größer die Zufriedenheit, desto höher der Punkt. Wie bekommen wir jedoch heraus, welche Bedeutung die Frage, die ja immer eine Teil-Zufriedenheit repräsentiert, bei der Gesamtzufriedenheit hat? Ganz einfach: Wir korrelieren die Frage mit der Gesamtzufriedenheit. Je höher die Korrelation, desto höher das Gewicht dieser Teil-Zufriedenheit. Die höchste Zufriedenheit haben die Punkte oben rechts. Wenn das nicht möglich ist, ist die Platzierung der Punkte von links unten nach rechts oben akzeptabel. Aber Achtung: Das Ganze funktioniert nur, wenn es überhaupt etwas zu erklären gibt. Wenn alle maximal zufrieden sind und alle Teil-Zufriedenheiten sehr hoch sind, gibt es nichts zu erklären und zu verbessern. Alles ist sehr gut und macht alle maximal glücklich. Weil die Korrelationen voraussetzen, dass es Unterschiede gibt, werden die Punkte sich allesamt links oben in der Ecke versammeln. Grübeln Sie nicht nach, wie Sie Klienten noch zufriedener machen können. Mehr geht nicht. Vergleichen Sie lieber Ihre Ergebnisse mit den Ergebnissen der Benchmark-Präsentation. Diese Folien werden in den Dateien mit der Endung mit Bench hinter den Folien aus Ihrer Organisation hinzugefügt. Die Folien mit dem blauen Hintergrund sind die zusammengefassten Auswertungen aus allen Einrichtungen und Jugendämtern im gewählten Zeitraum. So bekommen Sie bei allen Daten Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Jugendhilfe- Trägern. Wenn bei Ihrer Nutzerbefragung nur eine Hilfeform vorkommt, wird auch beim Benchmark nur diese Form gefiltert. 14

165 Kapitel 9 Administration im WIMES-Web-Portal Anleitung für Administratoren und WIMES-Koordinatoren Stand: Dezember 2014 / Programmversion

166 WIMES Handbuch Inhaltsverzeichnis 1 Aufgaben des WIMES-Administrators Benutzer verwalten Dokumentationsstand der Mitarbeiter überprüfen Aufgaben des Hauptadministrators Partner verwalten Partnerschaft anfragen Partnerschaft bestätigen Partnerschaft / Kooperation beenden Zusatzdaten verwalten Info- und Erinnerungssystem Information bei Zuweisung der Fallverantwortung oder Vertretung gegenseitige Information bei Kooperation Fristen pro Mandant Fristen pro Hilfeart Infomails bei Fristüberschreitungen Infomails bei Fallereignissen 15 2 Plug-in Installation und Verwaltung des Sicherheitscodes Gerätebedarf, Hard- und Softwarebedarf Installationsanweisung für das Plug-in Secure Text Fields Alle freigegebenen Browser Mozilla Firefox Google Chrome Microsoft Internet Explorer (hier abgebildet: IE 9) Änderung des Sicherheitscodes Automatische Aktualisierung Manuelle Aktualisierung Hinweise zum Umgang mit dem Sicherheitscode Verschlüsselungstechnik im WIMES-Web-Portal WIMESplus: freitextliche Zieldokumentation und verfolgung Notizfelder pro Verlaufsschritt WIMESplus-Felder pro WIMES-Dimension Zieldimension am Ende einblenden Übernahme von Daten ins Web Übernahme von Daten aus dem Web-Portal in die WIMES-Datenbank Schnittstelle zu anderen IT-Anwendungen Stand: Dezember 2014

167 Administration im WIMES-Web-Portal 1 Aufgaben des WIMES-Administrators Als WIMES-Administrator in Ihrer Abteilung, Region oder Einrichtung können Sie alle Fälle Ihrer Organisation/Abteilung einsehen und bearbeiten und die Nutzer im Web-Portal verwalten. Dazu brauchen Sie Administrator-Rechte. Welche Rechte Sie in der Abteilung haben, in der Sie angemeldet sind, können Sie sehen, wenn Sie mit der Maus über die Abteilungsbezeichnung am rechten Rand der Menüzeile sehen: Benutzerkennungen mit dem Administratorrecht werden ausschließlich vom e/l/s-institut vergeben. Administratoren haben (i.d.r.) folgende Rechte im Administrationsmenü: Verwaltung der Benutzer Verwaltung des Sicherheitscodes für die Verschlüsselung Die Rubrik Administration auf der Startseite ist nur für Administratoren sichtbar. Zusätzlich haben Administratoren das Recht, die Fälle der Nutzer zu verwalten: Fallverantwortliche und Vertreter im Fall zuordnen Fälle verschieben Anzeige aller Fälle der Institution 1.1 Benutzer verwalten Die WIMES-Nutzer in Ihrem Zuständigkeitsbereich verwalten Sie als WIMES-Administrator im Menü Administration. Dazu gehören das Anlegen von neuen Benutzern, die Zuordnung von Abteilungen, die Zuordnung von Rechten der angelegten Benutzer sowie das Löschen von ausscheidenden Mitarbeitern. So legen Sie einen neuen Nutzer an: Klicken Sie auf Administration. Wählen Sie im Administrationsmenü unter Organisationen den Menüpunkt Benutzer: Sie sehen dann im Arbeitsbereich eine Liste aller bisherigen Benutzer Ihrer Einrichtung. Stand: Version

168 WIMES Handbuch Über den Link Neuen Benutzer anlegen können Sie den Dialog für die Eingabe eines neuen Benutzers aufrufen: Aktivieren Sie die Abteilung(en) in denen der neue Benutzer Rechte habe soll. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet. Füllen Sie nach Möglichkeit alle Felder aus. Der neue Nutzer kann diese Angaben jedoch später selbst ergänzen. Danach legen Sie für jede berechtigte Abteilung (i.d.r. 1 Abteilung) die Rechte des Mitarbeiters fest, wobei Sie als Administrator i.d.r. folgende Berechtigungen vergeben dürfen: Abteilungsleiter Fallverantwortlicher Fachkraft Das e/l/s-institut empfiehlt folgende Logik bei der Vergabe der Berechtigungen: Wenn der Mitarbeiter Fälle anlegen und bearbeiten soll, wird das Recht Fallverantwortlicher vergeben. Soll der Mitarbeiter nur ihm zugewiesene Fälle bearbeiten, selbst jedoch keine Fälle anlegen, dann bekommt er das Recht Fachkraft. Mitarbeiter beim Jugendamt sind immer Fallverantwortlicher. Mitarbeiter bei Partner-Einrichtungen haben i.d.r. die Rechte einer Fachkraft, wenn sie ausschließlich Fälle vom Jugendamt bearbeiten. Mitarbeiter bei Einrichtungen, die über WIMES nicht mit einem Jugendamt kooperieren haben i.d.r. die Rechtestufe Fallverantwortlicher. 4 Stand: Dezember 2014

169 Administration im WIMES-Web-Portal Zur Zuordnung von Rechten an Benutzer klicken Sie auf den Link für die zu bearbeitende Abteilung, im obigen Beispiel z.b.. Dies führt Sie zum Dialog für die Zuordnung des bzw. der Rechte des neuen Benutzers in der Abteilung: Prüfen Sie nochmals den korrekten Benutzernamen, wählen Sie im Fenster für die verfügbaren Rechte das bzw. die gewünschte(n) Recht(e) 1 aus und verschieben dieses mit der Pfeilschaltfläche in den Bereich Ausgewählt. Speichern Sie anschließend diese Eingaben. In der Spalte Rechte im Bereich Zuordnung der Abteilungen und Rechte werden die gespeicherten Berechtigungen ausgewiesen. Der neue Benutzer wird nun in der Benutzerliste angezeigt: 1 Mehrfachauswahl mit Großstell- und Pfeiltasten (Shift+Pfeil) Stand: Version

170 WIMES Handbuch Die neu angelegten Benutzer werden automatisch per -Service vom WIMES-Web-Portal über die neue Kennung informiert. In der Mail befindet sich im Text ein Link zur Passwortvergabe. Wenn dieser betätigt wird, wird der Benutzer auf folgenden Dialog geleitet: Seit der Version können die Benutzer ihr Anfangspasswort ohne Beteiligung des Administrators eingeben. Es muss mindestens 8 Zeichen, mindestens einen Großbuchstaben, einen Kleinbuchstaben und eine Zahl enthalten. Der Administrator kennt kein Passwort mehr. Er kann lediglich eine neue Mail für die Versendung des Links zum Passwort- Dialog auslösen. Dieses Vorgehen verbessert den Datenschutz: Das initiale Passwort wird durch den Benutzer selbst vergeben. Administratoren kennen keine Benutzerpassworte. Erneute Passwortvergabe nur durch Einschaltung des Administrators, damit dieser eine entsprechende Mail mit dem Link zur erneuten Passwortvergabe auslöst. Anschließend an die Vergabe des Passwortes wird der neue Benutzer direkt auf die Login-Seite des WIMES-Web-Portal geleitet. Seit der Version ist es nicht mehr notwendig, für Benutzer, die mehreren Abteilungen zugeordnet werden sollen, entsprechend viele Benutzer-Kennungen einzurichten. Auch der Benutzername kann nun frei gewählt werden und kann und sollte von der -Adresse abweichen. Passwort neu vergeben: Wenn Sie in dem Datensatz des Benutzers auf die Schaltfläche [wird noch benannt] klicken, erhält der Benutzer automatisch vom WIMES-Web-Portal eine Mail mit einem Link in die erneute Passwort-Vergabe. Als Administrator kennen Sie daher zukünftig auch nicht mehr die bislang notwendigen Anfangspassworte, da diese entfallen. Einen Nutzer löschen: Wenn ein Mitarbeiter aus Ihrer Abteilung ausscheidet, übertragen Sie oder der Mitarbeiter zunächst unbedingt alle seine laufenden Fälle an andere Benutzer. (Im Dialog Kooperationen dazu in den Fällen den Fallverantwortlichen ändern). Danach können Sie den Mitarbeiter löschen. Gehen Sie unter Administration/Benutzer auf den Datensatz des Benutzers und klicken Sie auf Löschen. Ändern eines bestehenden Benutzers Um die Benutzerrechte oder sonstige Angaben des Benutzers zu modifizieren verfahren Sie analog zur Anlage einer Benutzerkennung. Rufen Sie die zu ändernde Benutzerkennung durch einen Klick in der Benutzertabelle auf: 6 Stand: Dezember 2014

171 Administration im WIMES-Web-Portal Verändern der Berechtigungen Klicken Sie in der Tabelle Zuordnungen der Abteilungen und Rechte in der Spalte Abteilungen auf die Abteilung, für die die Benutzerrechte geändert werden sollen 2. Markieren Sie die zu ändernde Berechtigung (im Bsp. oben Administrator ) und verschieben Sie diese mit den Richtungspfeilen in den gewünschten Abschnitt. Verfügbar bedeutet, dass Sie als berechtigter Koordinator oder Abteilungsleiter diese Rechte dem User zuordnen können. Ausgewählt bedeutet, dass die hier aufgelisteten Berechtigungen der aktuell geöffneten Benutzerkennung zugeordnet sind. Speichern Sie Ihre Änderungen mit dem Schalter Speichern. Dadurch werden Sie eine Ebene höher in der Benutzerverwaltung geführt. Verändern anderer Daten des Benutzers Hier können Sie alle für den Koordinator oder Abteilungsleiter verfügbaren Benutzerdaten ändern: Hinweis: Sie können als Koordinator oder Abteilungsleiter hier kein Passwort für den Benutzer vorgeben. Aus Datenschutzgründen (höhere Anforderungen für Sozialdaten) wurde die Passwortvergabe verändert s. Hinweise im Abschnitt zur Neuanlage eines Benutzers. 2 In den meisten Fällen wird pro Benutzer nur 1 Abteilung, und nur bei Koordinatoren und Leitungen werden ggf. mehrere Abteilungen zugeordnet sein. Stand: Version

172 WIMES Handbuch 1.2 Dokumentationsstand der Mitarbeiter überprüfen Als Administrator oder auch als Abteilungsleiter haben Sie den Überblick über alle Mitarbeiter und alle Fälle in Ihrer Organisation bzw. Abteilung. Wenn Sie Fälle eines bestimmten Mitarbeiters sehen wollen, benutzen Sie die Suchfunktionen. Wählen Sie zunächst den Suchfilter Laufende Fälle der Abteilung: Geben Sie dann den Namen bzw. Namensteile des Mitarbeiters in das Suchfeld der Spalte Verantwortlich ein und Sie erhalten eine Liste seiner Fälle: In der Spalte Status können Sie den aktuellen Bearbeitungsstand ersehen. Sie können z.b. aber auch den Filter Fälle der Abteilung zu quittieren verwenden, um etwa alle zu quittierenden Fälle herauszufiltern. Die Ergebnisliste weist alle Fälle aus, die mindestens einen Verlaufsschritt mit dem Status zu quittieren haben. Solange der Such-Filter eingeschaltet bleibt, können Sie die Fälle sortieren, z. B. nach Aufnahmedatum. Klicken Sie zur Änderung der Sortierreihenfolge (auf- bzw. absteigend) jeweils auf das Symbol im Spaltenkopf. Überprüfen Sie dabei, ob Dokumentationsstand Hilfebeginn und Hilfeplan 1 (HP1) bei allen Fällen spätestens 8 Wochen nach Hilfebeginn erledigt ist. Weisen Sie ggf. den Mitarbeiter darauf hin, dass er die Dokumentation vervollständigt. Wenn Sie die Suche mit anderen Suchkriterien fortsetzen möchten, schalten Sie vorher den Filter aus, indem Sie auf Suche zurücksetzen klicken: Die Sortierung können Sie, das Administrator-Recht vorausgesetzt, sowohl für Ihre gesamte Organisation/Abteilung vornehmen oder nur für einen bestimmten Mitarbeiter. Wenn Sie z.b. als Abteilungsleiter selbst für die Fälle verantwortlich sind, wählen Sie einen der Meine-Fälle-Filter, da sie sonst alle Fälle aus der Gesamtabteilung angezeigt bekommen. 8 Stand: Dezember 2014

173 Administration im WIMES-Web-Portal 1.3 Aufgaben des Hauptadministrators Wenn eine Organisation im WIMES Web-Portal aus mehreren Unterstrukturen, z. B. Regionen oder Abteilungen besteht, werden in der Regel zusätzlich Hauptadministratoren eingesetzt, die für die gesamte Organisation zuständig sind. Für die Unterstrukturen gibt es jeweils Zuständige mit Administrationsrechten für die jeweilige Abteilung. Ein Administrator kann alle Nutzer, einschließlich der Abteilungsleiter, aus der gesamten Organisation anlegen, verwalten und löschen. Außerdem richtet der Administrator den Sicherheitscode für das verschlüsselte Arbeiten ein (s. Abschnitt Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.2 Plug-in Installation und Verwaltung des Sicherheitscodes ") Einen Zugang als Administrator können Sie nur vom e/l/s-institut erhalten. Es ist übrigens ausreichend, dem Administrator nur 1 Abteilung zuzuordnen, da das Recht Administrator den Zugriff auf alle Abteilungen beinhaltet. Sollte Ihre Organisation das Modul WIMESplus beauftragt haben, ist es die Aufgabe des Hauptadministrators, mit dem e/l/s-institut die Konfiguration der WIMESplus-Textelemente abzustimmen. Näheres s. WIMESplus: freitextliche Zieldokumentation und verfolgung", S. 40 Stand: Version

174 WIMES Handbuch (siehe "Benutzer verwalten", S. 3) 1.4 Partner verwalten Zu Beginn der Arbeit mit der Version übernimmt das e/l/s-institut die Verwaltung der Partnerschaften im WIMES-Web-Portal. Die folgenden Beschreibungen zur Partner-Verwaltung sind daher zunächst nur zu Ihrer Kenntnis und Information gedacht. Partnerschaften / Kooperationen ermöglichen, dass Fälle im WIMES-Web-Portal gemeinsam über institutionelle Grenzen hinweg bearbeitet werden können. Pro Fall können immer nur ein Jugendamt und ein Leistungserbringer zusammen arbeiten. Die Auswahl der Partner-Organisation und der Partner-Fachkraft erfolgt über den Menüpunkt Kooperationen im Einzelfall. Welche Organisationen für die Kooperation ausgewählt werden können, entscheiden dazu berechtigte Nutzer Partnerschaft anfragen Im Menu Partner finden Sie den Button für den Aufruf einer neuen Kooperationsanfrage: In der folgenden Bearbeitungsmaske kann 1. aus den vorhandenen Mandanten im WIMES-Web-Portal ein anzufragender Kooperationspartner ausgewählt werden, 2. eine Nachricht zu der Kooperationsanfrage übermittelt werden, 3. die Anfrage über Anfrage stellen abgeschickt werden: Die Kooperationen / Anfragen und ihr Status werden tabellarisch aufgelistet: Partnerschaft bestätigen Angefragte Partnerschaften werden bei beiden Partnern aufgelistet und im Status ausgewiesen: Eine Partnerschaft wird per Klick auf den Status zur Bearbeitung aufgerufen: Die bestätigte Partnerschaft wird bei beiden Partnern aufgelistet: 10 Stand: Dezember 2014

175 Administration im WIMES-Web-Portal Partnerschaft / Kooperation beenden Partnerschaften und Kooperationen können folgendermaßen beendet werden: 1. Aufrufen der bestehenden zu löschenden Partnerschaft über die Tabelle. 2. Lösen der Partnerschaft/Kooperation durch Klick auf Kooperation beenden 3. Gelöste Partnerschaft in Übersicht kontrollieren. 1.5 Zusatzdaten verwalten Hinweis: Mit der Version (produktiv seit Anfang Januar 2014) wird wieder die Möglichkeit der Erhebung von Zusatzdaten bereitgestellt: Jeder Mandant hat die Möglichkeit, bis zu fünf ergänzende Elemente in den Basisdaten der Fälle ergänzend durch die Fachkräfte erheben zu lassen. Stimmen Sie sich zur Erhebung von Zusatzdaten bitte mit dem Support ab! Die Verwaltung der Zusatzdaten für Ihre Organisation erfolgt dabei zunächst durch das e/l/s-institut. Es können maximal 5 Elemente als Zusatzdaten zu den Basisdaten pro Fall erhoben und in den Auswertungen für Ihre Organisation berücksichtigt werden. Zunächst nur zur Information und zum Nachvollzug wird das Vorgehen hier dargestellt. Die Zusatzdaten werden in der Mandantenadministration gepflegt. Der Datensatz des Mandanten muss aufgerufen werden: Im geöffneten Datensatz wird unterhalb der Daten zum Mandanten eine generische Eingabelogik angeboten: Stand: Version

176 WIMES Handbuch Über einen Klick auf den Link Add row wird die Maske um die Eingabemöglichkeit für die Zusatzdatenitems erweitert: Die Elemente und ihre Funktionen: Visible To Partners: Aktivieren, falls dieses Zusatzfeld ggf. kooperierenden Partnern (i.d.r. Leistungserbringern) angezeigt werden soll. Mandatory Field: Aktivieren, falls dieses Zusatzfeld ein Pflichtfeld sein soll! Achtung ohne Angabe kann dann nicht gespeichert werden! Titel: So wird das Zusatzfeld unterhalb der Basisdaten im Fall bezeichnet/angezeigt werden. Options: die Einträge werden den Anwendern in dem Zusatzdatenelement als Auswahlkatalog angeboten. Die Zusatzdaten sind Einfachauswahlen, d.h. es kann immer nur ein Element ausgewählt werden. 12 Stand: Dezember 2014

177 Administration im WIMES-Web-Portal Feld löschen Falls bestehende Kataloge eliminiert werden sollen ist der Link Feld löschen zu betätigen. Add row Der Link Add row muss betätigt werden, um ein weiteres Zusatzfeld zu konfigurieren. Hinweis: Die Bearbeitung der Zusatzdaten aus der Anwendersicht finden Sie beschrieben im Kapitel 2 Abschnitt Zusatzdaten bearbeiten. Zusatzdatenfelder löschen Zusatzdatenfelder können bei Bedarf auch wieder gelöscht bzw. aus der Konfiguration entfernt werden, indem der Link Feld löschen betätigt wird. Achtung: Vor Löschung bitte Rücksprache mit dem Produktmanagement nehmen! 1.6 Info- und Erinnerungssystem Das WIMES-Web-Portal beinhaltet verschiedene Funktionen zur Information und Erinnerung. Teilweise können Administratoren in Abstimmung mit dem e/l/s-institut über die Aktivierung entscheiden Information bei Zuweisung der Fallverantwortung oder Vertretung Wenn z.b. eine Abteilungsleitung einen Fall anlegt und einer Fallverantwortlichen bzw. einer Vertretung über die Funktionen im Menüpunkt Kooperation zuweist, wird diese obligatorisch per Mail über die Zuweisung informiert. Die Mail enthält einen Link zum Fall. Diese Funktion ist nicht abwählbar! gegenseitige Information bei Kooperation Falls mit dem WIMES-Web-Portal im Kooperationsverbund zwischen Jugendamt und Einrichtungen gearbeitet wird, werden die Fallverantwortlichen beim jeweiligen Partner über die Zuweisung von neuen Fallverantwortlichen in der eigenen Organisation automatisch per Mail über die ggf. neue Zuweisung informiert. Die Mail enthält einen Link zum Fall. Diese Funktion ist nicht abwählbar. Über standardisierte und konfigurierbare Merkmale und bei definierten Fallereignissen werden anonymisierte Informationsmails an die jeweils fachlich Zuständigen ausgelöst Fristen pro Mandant Mandantenweit (Jugendämter oder Einrichtungen) wird festgelegt, ob das Erinnerungssystem aktiviert wird. Bei Aktivierung gelten zur Sicherstellung des Evaluationsdesigns folgende Fristen für die unterschiedlichen Fallarten (bei Überschreitung der Frist wird zum nächsten Berechnungslauf, also jeweils zum Monatsersten und/oder Monatsfünfzehnten, eine Sammelmail pro User mit enthaltenem Link zu den betroffenen Fällen versendet): Stand: Version

178 WIMES Handbuch Standard-Fristen im Erinnerungssystem Fristerrechnung durch Tage Referenzdatum 1 Referenzdatum 2 Basisdaten im Verhältnis zu Verlaufsschritt Hilfebeginn (alle Falltypen) daten) 14 Element "Hilfebeginn" (Basis- Hilfebeginn (nur bei Standard- und 56 Element "Hilfebeginn" (Basisdaten) MuKi-Fällen) im Verhältnis zu Verlaufsschritt 1 Prüfung Hilfeende KCD: 84 Element "Hilfebeginn" (Basisdaten) Prüfung Hilfeende Standard und MuKi 14 Element "Beendigungsdatum" (Hilfeendedaten) "Ausgefüllt" in Hilfebeginn (A1) fertig "Ausgefüllt" in Hillfeplan bzw. Erziehungsplanung (A1) fertig Verlaufsschritt Hilfeende (E) fertig Verlaufsschritt Hilfeende (E) fertig Falls der Mandant mit Bedarfsmessungen zu allen Hilfeintervallen arbeiten möchte kann eine (für alle Hilfearten) allgemeingültige Frist (in Tagen) definiert werden, nach der an die Erstellung einer nächsten Bedarfsmessung erinnert wird. Im Beispiel wird 180 Tage nach der letzten Bedarfsmessung im Fall an das Erfordernis einer neuen Bedarfsmessung per Mail erinnert Fristen pro Hilfeart Falls der Mandant spezifische (Erinnerungs-)Fristen nach Hilfearten wünscht (z.b. unterschiedliche Fristen bei ambulanten oder stationären Hilfearten), kann in der Hilfearten-Konfiguration pro Hilfeart ein Fristzeitraum hinterlegt werden Infomails bei Fristüberschreitungen Die jeweils zuständigen Fachkräfte erhalten 2-mal monatlich (zum 1. bzw. 15. des Monats) aggregierte, anonymisierte Erinnerungstabellen per Mail: 14 Stand: Dezember 2014

179 Administration im WIMES-Web-Portal Über einen Mausklick auf die in der Tabelle aufgeführten Verlaufsschritt-Icons kann der zu bearbeitende Schritt nach Login am WIMES-Web-Portal direkt bearbeitet werden. Nicht autorisierte Nutzer des hinterlegten Links werden abgewiesen: bzw. falls sie zwar eine WIMES-Web-Portal-Userkennung besitzen, aber auf den Fall nicht zugriffsberechtigt sind, auf die Zugriffsverletzung hin- und damit abgewiesen: Infomails bei Fallereignissen Folgende Fallereignisse lösen jeweils spezifische, anonymisierte Informationsmails an die Zielpersonen/Userkennungen aus: Fallereignis bei eigenständiger Nutzung des WIMES-Web-Portals Zuweisung an einen (neuen) Fallverantwortlichen (z.b. bei zentraler Erstellung der Basisdaten) Zuweisung an eine (neue) Vertretung bei Kooperation zwischen Jugendamt und Einrichtung(en) Wechsel eines Fallverantwortlichen bei einem Kooperationspartner Wechsel einer Vertretung bei einem Kooperationspartner Speicherung eines Verlaufsschrittes mit der Option zu Quittieren Zielperson(en) (neuer) Fallverantwortlicher (neue) Vertretung (neuer) Fallverantwortlicher alter Fallverantwortlicher beim Koop.- partner (neuer) Vertreter alter Fallverantwortlicher beim Koop.- partner Fallverantwortlicher beim Jugendamt Beispiel für eine entsprechende an den jeweiligen Partner: Stand: Version

180 WIMES Handbuch In obigem Beispiel können Adressat/innen über den dem farblich abgesetzten Rahmen hinterlegten Link direkt in den ausgewiesenen Verlaufsschritt verzweigen vorausgesetzt ist natürlich analog zu oben beschriebenem Beispiel die gegebene Berechtigung an dem Fall. 16 Stand: Dezember 2014

181 Administration im WIMES-Web-Portal 2 Plug-in Installation und Verwaltung des Sicherheitscodes Nur Administratoren sind berechtigt, die für Ihre Organisation gültigen Verschlüsselungsfunktionen zu verwalten und auszuführen. Der Zweck der Verschlüsselung der Fälle Ihrer Organisation im WIMES-Web-Portal ist die verschlüsselte Speicherung der personenbezogenen Basisdaten (Name, Vorname, Geburtsdatum) Ihrer Fälle an der Datenbank des e/l/s-institutes. Sie als Administrator bzw. Benutzer bemerken die Verschlüsselung durch den kurz eingeblendeten Entschlüsselungsvorgang beim Aufruf von Programmseiten, auf denen personenbezogene Daten angezeigt werden. Ansonsten ist natürlich die Zielstellung dass Anwender, Administratoren, Abteilungsleiter in Ihrer Organisation Klarnamen sehen, während durch die Verschlüsselung beim e/l/s-institut die Falldaten nur verschlüsselt vorliegen. 2.1 Gerätebedarf, Hard- und Softwarebedarf Kein besonderer Gerätebedarf. Kein besonderer Hardwarebedarf. Softwarebedarf: einen der folgenden freigegebenen Browser: Mozilla Firefox (ab Version 4.x) Google Chrome (ohne Versionsbeschränkung) Microsoft Internet Explorer (ab Version 8.x) 2.2 Installationsanweisung für das Plug-in Secure Text Fields Für das WIMES-Web-Portal als Web-Applikation ist keine eigenständige Programm-Installation erforderlich. Für das verschlüsselte Arbeiten dem WIMES-Web-Portal ist die Installation des Browser-Plug-ins Secure Text Fields erforderlich und datenschutzrechtlich zwingend. Dieses Plug-in kann mit den freigegebenen Browsern verwendet werden (s.o.). Im Folgenden wird die Installations- und Verschlüsselungs-Routine für das Plug-in Secure Text Fields in die jeweiligen Browser beschrieben und im Einzelnen erläutert. Bevor Sie mit den Installations- und Verschlüsselungsarbeiten beginnen: Informieren Sie als WIMES-Administrator alle Nutzer/innen darüber, dass das WIMES-Web-Portal während der Installations- und Einrichtungsroutine für das Plug-in nicht benutzt werden darf bzw. kann Alle freigegebenen Browser 1. Rufen Sie die Download-Seite für das Plug-in auf, indem Sie auf den Link in der Fußzeile des WIMES-Web-Portals klicken: 2. Wählen Sie auf der Downloadseite das Plug-in für den zu verwendenden Browser 3 : 3 Versionsnummer kann von der Darstellung abweichen. Stand: Version

182 WIMES Handbuch Mozilla Firefox 1. Firefox blockt die automatische Installation der Browser-Erweiterung zunächst ab. Erlauben Sie die Installation über einen Klick auf den Button: 2. Wählen Sie nach dem Download zur Installation des Plug-ins die Schaltfläche Jetzt installieren 3. Nach der Installation ist ein Neustart des Browsers erforderlich. Dies erreichen Sie entweder über die Schaltfläche Jetzt neu starten im Ablauf der Installationsroutine oder über den Link: Hinweis: Je nach Browser-Einstellungen können hier die Installationsschritte geringfügig abweichen. Wir empfehlen nach der Installation einen Neustart des Browsers. 4. Nach dem Neustart sollte das installierte Plug-in angezeigt werden: 5. Wenn Sie bei installiertem Plug-in wiederum als Administrator in das WIMES-Web-Portal einloggen werden Sie mit der folgenden Abfrage begrüßt: 6. Falls Sie schon einmal verschlüsselt haben (und daher die o.g. Meldung nicht mehr erfolgt), können Sie eine erneute Verschlüsselung aufrufen, indem Sie im Administrationsmenü auf den Eintrag Sicherheitscode klicken: 18 Stand: Dezember 2014

183 Administration im WIMES-Web-Portal 7. Über den Dialog Personendaten neu verschlüsseln werden Sie in ein Fenster zur Erstellung eines neuen Sicherheitscode geleitet: 8. Klicken Sie zur Erstellung eines (neuen) Sicherheitscodes auf den Button Erstellen und speichern. Der Sicherheitscode wird erzeugt und in Form einer html-datei in einem eigenen Browser-Tab a. zum Download bereit gestellt: b. oder in einem gesonderten Browser-Tab angezeigt (bitte wechseln Sie zur Prüfung zu diesem Tab): Je nach Browsereinstellung kann dieses Verhalten variieren. Bei Browsern, die eine Dateibenennung für den Download erlauben, wird die den Sicherheitscode beinhaltende Datei mit der Bezeichnung [stfkey.html] angeboten. Falls die Browsereinstellungen dieses unterbinden, wird die Datei im Browser geöffnet und muss manuell über die Speicherungsroutine gesichert werden. HINWEIS: Als WIMES-Administrator sind sie i.d.r. verantwortlich für die sachgerechte Verwaltung des Sicherheitscodes bzw. der entsprechenden Datei.: Diese Datei darf nicht außerhalb Ihrer Organisation gelangen. Wir raten zu einem zugangsbeschränkten Backup. Steuern Sie die Verteilung des Sicherheitscode so, dass nur Sie als Administrator die Datei selbst kennen. Nach Verlinkung oder Einfügung im Plug-in wird der Link oder Sicherheitscode nicht mehr angezeigt, d.h. WIMES-Nutzer müssen den Sicherheitscode nicht kennen. Je weniger Personen den Sicherheitscode bzw. dessen Ablageort kennen, desto höher die Sicherheit. Stand: Version

184 WIMES Handbuch Wählen Sie zur vereinfachten Verwaltung die Automatische Aktualisierung (s Automatische Aktualisierung) Der über das Plug-in erstellte Sicherheitscode ist nun gespeichert. Durch die Erstellung befindet er sich auch innerhalb des Plug-ins. Nun können Ihre Fälle mit dem Sicherheitscode verschlüsselt werden. Dazu wird Ihnen ein Fenster zur Erstanlage bzw. Änderung des Schlüssels angezeigt: ACHTUNG: Die Verschlüsselung kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Für diesen Zeitraum können die Fachkräfte nicht mit dem WIMES-Web-Portal arbeiten. Informieren Sie vor Beginn der Verschlüsselungs- Arbeiten Ihre WIMES-Nutzer darüber. Starten Sie die Änderung des Sicherheitscodes 4 durch Betätigung des OK Buttons. Je nach Internetanbindung und Browsereinstellung kann es bei der Verschlüsselungsprozedur Meldungen geben, die anzeigen, dass das Verschlüsselungsskript nicht weiter ausgeführt wird, weil der Kontakt zum Server des WIMES-Web-Portals unterbrochen wurde (standardmäßiges Timeout des Browsers). Klicken Sie falls die Verschlüsselungsprozedur von einer Browsermeldung unterbrochen wird bitte solange auf Weiter ausführen Das kann durchaus ca Mal erforderlich sein und einige Zeit beanspruchen, bis das folgende Fenster die Fertigstellung mit dem Schalter Zur Startseite anzeigt: 4 Technisch handelt es sich um die Neu-Verschlüsselung der bestehenden Fallschlüssel Ihrer Fälle mit dem neuen Sicherheitscode. 20 Stand: Dezember 2014

185 Administration im WIMES-Web-Portal Die Verarbeitung kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Wie gesagt: Bitte unterbrechen Sie die Verarbeitung nicht. Evtl. Timeout-Meldungen des Browsers beantworten Sie bitte mit Weiter Ausführen. 9. Der Verarbeitungsstatus wird Ihnen im unteren Bereich des Browsers angezeigt. Nach Fertigstellung können Sie über den o.g. Schalter Zur Startseite zurück in das WIMES-Web-Portal gelangen: Das Verschlüsselungs-Plug-in verwendet fortan den erstellten Sicherheitscode, um die dazu vorgesehenen Felder des WIMES-Web-Portals verschlüsselt an den zentralen Server zu senden. Nun muss der Sicherheitscode noch an die Nutzer Ihrer Organisation verteilt werden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten (das e/l/s-institut empfiehlt für die vereinfachte Verwaltung die Automatische Aktualisierung.): 1. Automatische Aktualisierung ( Automatische Aktualisierung) 2. Manuelle Aktualisierung ( Manuelle Aktualisierung) Die Arbeiten zur Verschlüsselung mit dem Sicherheitscode sind nun abgeschlossen. Stellen Sie als Administrator sicher, dass alle WIMES-Nutzer über das Plug-in im Browser bzw. den Browsern verfügen und verteilen Sie diesen gemäß Ihrer gewählten Aktualisierungsmethode auf die freigegebenen Browser der WIMES-Benutzer. Danach können Sie dann die Nutzung wieder freigeben Kurzanleitung für die Weitergabe im Firefox-Profil Die folgenden Hinweise sind gedacht für Verantwortliche für die Verwaltung und Weitergabe des Plug-ins und des Sicherheitscodes. 1. Das Plug-in wird in den Benutzerdaten an folgendem Speicherort abgelegt: %APPDATA%\ Mozilla\Firefox\Profiles\miq21jyz.default\extensions\{a5be7cf8-3b8f-11e1-aa bc48df7}.xpi Wobei die Ordnerbezeichnung miq21jyz.default zufällig ist. 2. Der Sicherheitscode wird in der Datei webappsstore.sqlite an folgendem Speicherort abgelegt: %APPDATA%\ Mozilla\Firefox\Profiles\miq21jyz.default\webappsstore.sqlite 3. Für die Weitergabe des Firefox-Profils inklusive Plug-in und Sicherheitscode müssen die oben genannten Dateien in dem FF-User-Profil, das weitergegeben werden soll enthalten sein. In der Anwendungspraxis der Verschlüsselung des WIMES-Web-Portals hat sich bei einigen Kunden herausgestellt, dass bei bestimmten Browser-Einstellungen der Sicherheitscode immer beim Schließen des Firefox-Web-Browsers gelöscht wird. Dieses Verhalten ist bedingt durch eine Firefox-Einstellung die bewirkt, dass beim Schließen des Firefox Cookies aus dem Firefox-eigenen Speicher herausgelöscht werden. Da dieses häufig eine Vorgabe zur Informationssicherheit in Organisationen ist, muss hier so umgestellt werden, dass Cookies beim Schließen des Firefox weiterhin gelöscht werden; der Sicherheitscode dagegen beim Schließen gespeichert bleibt Einstellungen zur Erhaltung des Sicherheitscode im Firefox Hinweis: Falls in Ihrem Firefox-Browser eingestellt ist, dass Cookies beim Schließen des Firefox obligatorisch gelöscht werden, kann es erforderlich sein, die folgenden Einstellungen zu hinterlegen, damit Cookies gelöscht, der Sicherheitscode aber in der Firefox-Konfiguration erhalten bleibt 5. Bitte stimmen Sie die im Folgenden hierzu vorgeschlagene Vorgehensweise mit Ihren IT-Verantwortlichen ab! 5 Firefox legt Cookies und Sicherheitscode in einer firefox-eigenen Datenbank ab. Damit der Sicherheitscode nicht mit den Cookies beim Schließen des Firefox gelöscht wird, sollten Sie wie angegeben verfahren. Stand: Version

186 WIMES Handbuch 1. Öffnen Sie den Bereich für die Eingabe der Einstellungen im Firefox (hier dargestellt ist Version 17.0): 2. Falls Ihr Sicherheitscode beim Schließen gelöscht wird, dürfte unter der Rubrik Datenschutz die Einstellung Firefox wird eine Chronik: nach benutzerdefinierten Einstellungen anlegen ausgewählt sein! Die Checkbox Immer den privaten Modus verwenden ist inaktiv: 22 Stand: Dezember 2014

187 Administration im WIMES-Web-Portal 3. Stellen Sie unterhalb dieser Einstellung sicher, dass die Einstellung für das generelle Löschen von Cookies beim Schließen von Firefox deaktiviert ist: 4. Steuern Sie anschließend in den Einstellungen, dass Cookies akzeptiert werden, bis Firefox geschlossen wird: Mit dieser Kombination von Einstellungen im Firefox stellen Sie sicher, dass beim Schließen von Firefox weiterhin alle Cookies aus dem Firefox-eigenen Speicher gelöscht werden; der Sicherheitscode, der analog zu Cookies (aber in einem anderen Bereich des Firefoxeigenen Speichers) verschlüsselt gespeichert wird, beim Schließen von Firefox erhalten bleibt. Stand: Version

188 WIMES Handbuch Google Chrome Registry und Installation 1. Sollten Sie schon eine Vorversion des Google-Chrome Plug-ins installiert haben (Version abwärts) beachten Sie bitte folgenden Hinweis: Das Plug-in für Google-Chrome wird ab der Version über den Chrome-Web-Store bereitgestellt. Dadurch werden eventuelle neue Plug-in Versionen automatisch installiert. Damit das Plug-in aber eindeutig erkannt werden kann, müssen Sie evtl. zuvor von der Plug-in-Download-Seite des e/l/s-institutes installierte Versionen deinstallieren: 1.1. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das Plug-in-Symbol und wählen Sie aus dem Menu Aus Chrome entfernen Die folgende Meldung quittieren Sie bitte mit Entfernen 2. Rufen Sie dann über den Link in der Fußleiste des WIMES-Web-Portal die Downloadseite für die Plug-ins auf: 3. Für den Google-Chrome-Browser unterstützen wir 2 Verfahrensweisen für den Download bzw. das Update des Plug-ins 6 : Die Option Chrome plugin (aus dem Chrome Web-Store: Automatisches Update installiert das Plug-in über den Chrome Web-Store und sorgt für automatische Updates, wenn es einmal eine neue Plug-in-Version geben sollte. Die Option Chrome Plugin (Web-Portal: keine automatischen Updates) führt zur Installation direkt von den Seiten des WIMES-Web-Portals. Hier empfehlen wir für das vereinfachte Installationsverfahren im Google-Chrome, den WIMES-Web-Portal-Server über das bereitgestellte Patch in die Registry Ihres Rechners einzutragen. Entscheiden Sie sich für eine der beiden Varianten: 3.1. Automatisches Update über den Chrome Web-Store: Klicken Sie auf den Link Chrome plugin (aus dem Chrome Web-Store: Automatisches Update und Sie werden zum Google Web-Store und darin auf die Downloadseite für das Plug-in Secure Text Fields geleitet: 6 Versionsnummer kann von der Darstellung abweichen. 24 Stand: Dezember 2014

189 Administration im WIMES-Web-Portal Betätigen Sie mit einem Mausklick die Schaltfläche Hinzufügen und bestätigen Sie die Sicherheitsabfrage ebenfalls mit Hinzufügen: Das Plug-in ist nun in den Chrome-Browser installiert. Dieses wird mit folgender Meldung rechts oben im Browser bestätigt: Nach der Installation können Sie den Tab des Google Web-Store schließen Zukünftig werden im Google Web-Store bereitgestellte Updates des Plug-ins automatisch in den Browser installiert Plug-in-Installation über das WIMES-Web-Portal Zur vereinfachten Erst- und Update-Installation empfehlen wir die Nutzung unseres Registry-Patches: Es bewirkt, dass das WIMES-Web-Portal als vertrauenswürdige Download-Quelle für Google-Chrome-Plug-ins in Ihrem Rechner registriert wird. 1. Registrierung des WIMES-Web-Portal als erlaubte Plug-in-Download-Quelle für den Chrome-Browser Klicken Sie zunächst auf den Link Registry Patch, um die Installation auch von anderen Quellen als dem Google Web-Store im Chrome-Browser freizugeben: Chrome warnt Sie wegen der vom Standard abweichenden Download-Quelle: Stand: Version

190 WIMES Handbuch Wählen Sie im Kontextmenü Beibehalten, dann wird die Patch-Datei für den Registry-Eintrag im zip- Format heruntergeladen: Wenn Sie auf den Download klicken wird die Zip-Datei mit der in Ihrem Rechner eingestellten Standard- Software für gezippte Dateien geöffnet (hier dargestellt Windows-Explorer): Wenn Sie in dem geöffneten Windows-Explorer auf die Datei wimes-plugin-source.reg klicken, wird das WIMES-Web-Portal als Downloadquelle in Ihrem Rechner registriert. Aus Sicherheitsgründen warnt auch der Registrierungs-Editor vor einem Download von nicht vertrauenswürdigen Quellen. Wenn Sie der Download-Quelle des WIMES-Web-Portal vertrauen, setzen Sie den Vorgang mit Ja fort Die aktuelle und zukünftige (Update-)Installation wird dadurch vereinfacht. Sie erhalten eine Bestätigungsmeldung vom Registrierungs-Editor: Schließen Sie die Registrierung des WIMES-Web-Portal als erlaubte Plug-in-Download-Quelle mit Klick auf OK ab. 2. Download und Installation des Plug-ins vom WIMES-Web-Portal-Server auf den Link Chrome Plugin (Web-Portal; keine automatischen Updates) und Sie wird bei vorhergehender Registrierung des WIMES-Web-Portal-Servers als Download-Quelle (s. vorhergehende Beschrei- 26 Stand: Dezember 2014

191 Administration im WIMES-Web-Portal bung)- das Plug-in automatisch heruntergeladen und zur Installation in den Browser angeboten: Klicken Sie zur Installation auf die Schaltfläche Hinzufügen Diese zweite Möglichkeit führt nicht dazu, dass evtl. Updates automatisch installiert werden. 4. Nach der Installation des Plug-ins Secure Text Fields wird das Symbol für das aktive Plug-in im Chrome-Browser angezeigt: 5. Die Installation des Plug-ins Secure Text Fields ist damit abgeschlossen. 6. Wir empfehlen nach der Installation einen Neustart des Browsers. Dieses erreichen Sie über den Link auf der Plugin-Download-Seite (ggf. wieder auf das Tab wechseln.): Hinweis: Je nach Browser-Einstellungen können hier die Installationsschritte geringfügig abweichen Einrichtung der Verschlüsselung Nun folgen die Schritte zur Einrichtung des Sicherheitscodes: Bei Erstverschlüsselung: 1. Wenn Sie bei installiertem Plug-in mit Administrator-Rechten in das WIMES-Web-Portal einloggen werden Sie falls Ihre Fälle noch nicht verschlüsselt sind - mit der folgenden Abfrage begrüßt: Bei evtl. notwendigen Neu-Verschlüsselungen 2. Wenn Sie Anlässe für eine erneute Verschlüsselung haben klicken Sie zum Aufruf der Verschlüsselungs-Routine im Administrationsmenü auf Sicherheitscode: 3. Sie gelangen zum u.a. Dialog zum Start der Verschlüsselungs-Routine. Klicken Sie auf OK um zum Dialog für die Erstellung eines Sicherheitscodes zu gelangen: Stand: Version

192 WIMES Handbuch 4. Nach dem Klick auf Erstellen und Speichern entscheiden Sie sich für das Behalten des Sicherheitscode, der Ihnen standardmäßig als Datei [stfkey.html] 7 angeboten wird: 5. Der Download erfolgt i.d.r. in den Standard-Download-Ordner des Browsers. Dort können Sie die Datei ausschneiden und (empfohlen.) an einen zugangsbeschränkten Ablageort speichern. Sichern Sie diese Datei entsprechend dem von Ihnen gewählten Aktualisierungsverfahren (s. Abschnitt Automatische Aktualisierung oder Abschnitt Manuelle Aktualisierung). Das e/l/s-institut empfiehlt die Automatische Aktualisierung. 6. Der Dialogtext wurde während des Downloads umgestellt: Sie können nun Verschlüsselung Ihrer Bestandsfälle mit dem Sicherheitscode durch Klick auf OK ausführen: 7. Nach Klick auf OK wird Ihnen der Status der Verschlüsselung angezeigt (je nach Datenverbindung ca. 15 Fälle pro Sekunde/Farbgebung kann abweichen). Während Dieser Zeit wird das WIMES-Web-Portal für die Mitarbeiter Ihrer Organisation gesperrt. 8. Nach erfolgter Verschlüsselung werden die verarbeitete Anzahl und die Bearbeitungsdauer ausgewiesen. Klicken Sie zum Abschluss der Verschlüsselungsarbeiten auf die Schaltfläche Zur Startseite : und Sie gelangen wieder auf Ihre Startseite. 7 Die Dateibezeichnung ist für die weitere Verwendung unerheblich, kann also bei Bedarf verändert werden. 28 Stand: Dezember 2014

193 Administration im WIMES-Web-Portal 9. Nun sind alle aktuellen Bestandsfälle mit dem Sicherheitscode verschlüsselt, d.h. die schutzwürdigen Personendaten (Name, Vorname, Geburtsdatum, Freitextfelder aller fallbezogenen Dialoge) wurden (Bestandsfälle) und werden zukünftig (Neufälle) verschlüsselt an die Datenbank des WIMES-Web-Portal übermittelt. 10. Der Sicherheitscode ist in Ihrem lokalen Browser-Plug-in erzeugt worden und gespeichert. An Ihrem Arbeitsplatz sind daher keine zusätzlichen Arbeiten notwendig. 11. Ihre Aufgabe als Administrator ist es nun, den Sicherheitscode für alle WIMES-Web-Portal-Nutzer/innen bereit zu stellen. Dazu gibt es zwei Verfahrensweisen: Automatische Aktualisierung (empfohlen) Vorteile der Nutzung der Automatischen Aktualisierung ist die zentrale und dadurch einfachere Verwaltung und Aktualisierung. Voraussetzung ist das Vorhandensein eines Web-Servers in Ihrem Netzwerk zur browser-lesbaren Bereitstellung der Sicherheitscode-Datei [stfkey.html]. Weiter bei Nr Automatische Aktualisierung. Manuelle Aktualisierung Falls in Ihrem Netzwerk kein Web-Server zur Verfügung steht, müssen Sie den in der Datei [stfkey.html] enthaltenen Sicherheitscode manuell in das Plug-in übertragen. Weiter bei Manuelle Aktualisierung Kurzanleitung für die Weitergabe im Chrome-Profil Die folgenden Hinweise sind gedacht für Verantwortliche für die Verwaltung und Weitergabe des Plug-ins und des Sicherheitscodes. 1. Das Plug-in wird in den Benutzerdaten an folgendem Speicherort abgelegt: C:\Users\Benuztername\AppData\Local\Google\Chrome\User Data\Default\Extensions\cepapdfjpjfgiiaanfgnhpnmocjdmkbk 2. Der Sicherheitscode wird in den Dateien C:\Users\Benutzername\AppData\Local\Google\Chrome\User Data\Default\Local Storage\chromeextension_cepapdfjpjfgiiaanfgnhpnmocjdmkbk_0.localstorage und das zugehörige Journal in C:\Users\Benutzername\AppData\Local\Google\Chrome\User Data\Default\Local Storage\chromeextension_cepapdfjpjfgiiaanfgnhpnmocjdmkbk_0.localstorage-journal abgelegt. Für die Weitergabe des Chrome-Profils inklusive Plug-in und Sicherheitscode müssen die oben genannten Dateien in dem Chrome-User-Profil, das weitergegeben werden soll enthalten sein. Stand: Version

194 WIMES Handbuch Microsoft Internet Explorer (hier abgebildet: IE 9) 1. Wählen Sie zur Installation des Plug-ins die Schaltfläche Ausführen Eine ggf. folgende Abfrage bzgl. der Speicherung eines Passwortes quittieren Sie mit Nein. 2. In der folgenden Meldung klicken Sie auf Ausführen um die Installation zu starten 3. Damit wird dann eine Windows-Setup-Routine gestartet (im Unterschied zu den anderen Browsern als eigenständige Programminstallation). Sie müssen zur Fortsetzung auf Next> klicken: 4. Im nun folgenden Fenster wählen Sie den Speicherort für die Programminstallation. Hier verfahren Sie bitte gemäß der Installationsrichtlinien Ihrer Organisation (für die lokale Installation empfehlen wir vorbelegten Standard- Speicherort). Nach der Festlegung des Speicherortes starten Sie die Installation durch einen Klick auf Install : 30 Stand: Dezember 2014

195 Administration im WIMES-Web-Portal 5. Die erfolgreiche Installation wird gemeldet: Beenden Sie die Installation des Plug-ins mit Finish, dann werden Sie zum Neustart des Internet Explorers aufgefordert. Kommen Sie dieser Aufforderung nach, indem Sie den Internet Explorer schließen und neu starten. 6. Je nach Konfiguration der Anzeige-Funktionen im Internet Explorer wird Ihnen nun das installierte Plug-in in einer noch freien Position der Menuzeile angezeigt: 7. Im Ablauf der Verschlüsselungsroutine verwendet das WIMES-Web-Portal verschiedene Popupfenster, um bestimmte Meldungen anzuzeigen. Daher ist es für Sie als Administrator für die Erstverschlüsselung und evtl. Aktualisierungen sinnvoll, in der Konfiguration des Internet Explorers für das WIMES-Web-Portal Popups zuzulassen. Gehen Sie dazu wie folgt vor (im Beispiel ist der Internet Explorer Version 9 abgebildet): a. Öffnen Sie im Internet Explorer die Popupblockereinstellungen über die Menufolge Extras[1]/Popupblocker[2]/Popupblockereinstellungen[3]: b. Fügen Sie als Ausnahme die Seite hinzu und schließen Sie den Dialog (der Eintrag wird ggf. als *.wimes-web-portal.de in die Ausnahmen übertragen.) Stand: Version

196 WIMES Handbuch 8. Wenn Sie sich anschließend mit Administrator-Rechten und installiertem Plug-in erstmalig anmelden, können Sie die Verschlüsselungsfunktionen über das Administrationsmenü aufrufen:. Die Prozedur für 1. die Erstellung eines Verschlüsselungs-Schlüssels (dem sog. Sicherheitscode) und 2. die Verschlüsselung Ihrer Fälle mit dem Sicherheitscode wird gestartet: 9. Bestätigen Sie die Erstellung. Damit starten Sie die Erstellung eines Sicherheitscodes für Ihre Organisation, mit dem anschließend Ihre Bestandsfälle verschlüsselt werden können. HINWEIS: Achtung. Das sind zwei getrennte Bearbeitungsschritte 1. Erstellung und Speicherung sowie 2. Verschlüsselung. wobei zwingend beide auszuführen sind, damit die Verschlüsselung komplettiert ist. In der Regel weist Sie das anschließend aufgerufene Fenster darauf hin, dass Ihr Browser keine automatische 32 Stand: Dezember 2014

197 Administration im WIMES-Web-Portal Speicherung unterstützt (Anderenfalls wird Ihnen der Sicherheitscode dann zum Download angeboten): 10. Wenn Sie die o.g. Meldung mit OK bestätigen, wird der generierte Schlüssel in einem neuen Browser-Tab angezeigt. EXKURS: Sollten Sie bislang nicht in den Popupblockereinstellungen die Seite als Ausnahme eingefügt haben, ist folgendes zu beachten: a. Falls Sie sich gerade während der aktuellen Browsersitzung erstmalig am WIMES-Web-Portal angemeldet haben, kann es ggf. sein, dass der IE Sie nach dem Speichern Ihres Passwortes fragt: In der Regel ist dies aufgrund der Sicherheitsvorgaben Ihrer Organisation nicht zugelassen. Sie sollten die Meldung mit Nein quittieren. b. Falls Sie die Meldung nicht beachten, verhindert diese leider das Aufpoppen der wichtigen Folgemeldung, die danach fragt, ob Sie ein Popup der Seite.wimes-web-portal.de zulassen wollen: Wir empfehlen daher dringend die unter a) dargestellte Meldung zu schließen. Wie unter Nr. 7 dieser Auflistung dargestellt, wird empfohlen, Popups der Seite immer zuzulassen. Wählen Sie also entweder Einmal zulassen oder Immer zulassen. WICHTIGER HINWEIS: LEIDER IST DER INTERNET EXPLORER NICHT IN DER LAGE, DIE EINSTELLUNG SO- FORT UMZUSETZEN. SIE WIRD ALSO ERST BEI EINEM NÄCHSTEN DURCHLAUF WIRKSAM. DA DIE PROZE- DUR DADURCH FEHLERANFÄLLIG WIRD, EMPFEHLEN WIR DRINGEND GEMÄSS NR. 7 VORZUGEHEN, UND VOR DURCHFÜHRUNG DER VERSCHLÜSSELUNGSROUTINE DIE AUSNAHME IN DEN POPUPBLOCKEREINSTELLUNGEN VORZUNEHMEN. WICHTIGE BESONDERHEIT BEIM INTERNET EXPLORER: Stand: Version

198 WIMES Handbuch Speichern Sie den Schlüssel bzw. die den Schlüssel beinhaltende Webseite im Format Webseite, nur HTML (*.htm; *.html) an einem sicheren, zugangsbeschränkten Ort, so dass nur WIMES-Administratoren bzw. IT-Verantwortliche darauf zugreifen können. Nutzen Sie dazu die Funktion Datei / Speichern unter aus der Browser-Menuleiste des Internet Explorers. 11. Wechseln Sie anschließend zurück auf den Browser-Tab des WIMES-Web-Portals und starten Sie dort den eigentlichen (s. Hinweis in Nr.9.) Verschlüsselungsvorgang mit einem Klick auf OK: Der Bearbeitungsstatus wird eingeblendet: Ebenso der Bearbeitungsbeginn und der Verarbeitungsfortschritt: 34 Stand: Dezember 2014

199 Administration im WIMES-Web-Portal Die Verarbeitung kann einige Zeit (Richtwert: pro 10 Fälle 1 Sekunde + mehrere Minuten für die Erstellung eines Schlüsselpaares für die Kooperation mit Partnern) in Anspruch nehmen. Bitte unterbrechen Sie die Verarbeitung nicht. Evtl. Timeout-Meldungen des Browsers beantworten Sie bitte mit Weiter Ausführen. Der Abschluss der Verschlüsselung wird angezeigt. 12. Klicken Sie zum Abschluss der Verschlüsselungsarbeiten auf die Schaltfläche Zur Startseite. Nun sind alle aktuellen Bestandsfälle mit dem Sicherheitscode verschlüsselt, d.h. die schutzwürdigen Personendaten (Name, Vorname, Freitextfelder aller fallbezogenen Dialoge) wurden (Bestandsfälle) und werden zukünftig (Neufälle) verschlüsselt an die Datenbank des WIMES-Web-Portal übermittelt. Der Sicherheitscode ist in Ihrem lokalen Browser-Plug-in erzeugt worden und gespeichert. An Ihrem Administrator- Arbeitsplatz sind daher keine zusätzlichen Arbeiten notwendig. Ihre Aufgabe als Administrator ist es nun, den Sicherheitscode für alle WIMES-Web-Portal-Nutzer/innen bereit zu stellen. Dazu gibt es für den Internet Explorer leider nur eine Verfahrensweise (für Firefox und Chrome unterstützen auch die automatische Aktualisierung): Manuelle Aktualisierung Sie müssen Sie den in der Datei [stfkey.html] enthaltenen Sicherheitscode manuell in das Plug-in übertragen. Weiter bei Manuelle Aktualisierung Die Arbeiten zur Verschlüsselung mit dem Sicherheitscode sind nun abgeschlossen. Stellen Sie als WIMES-Koordinator sicher, dass alle WIMES-Nutzer über das Plug-in im Browser bzw. den Browsern verfügen und teilen Sie vertraulich den Sicherheitscode allen autorisierten Nutzern mit. Danach können Sie die Nutzung wieder freigeben Änderung des Sicherheitscodes Sollte es z.b. durch unbeabsichtigtes allgemeines Bekanntwerden des Sicherheitscode einmal den Bedarf geben, den Sicherheitscode zu ändern, können Sie dieses als Administrator über das Administrationsmenü analog zur Erstverschlüsselung mit dem jeweils freigegebenen Browser durchführen: Stand: Version

200 WIMES Handbuch Automatische Aktualisierung Die Automatische Aktualisierung wird aktuell nur vom Google Chrome- und vom Mozilla Firefox-Browser unterstützt. Unter Automatischer Aktualisierung verstehen wir folgendes Vorgehen: Erstellung/Änderung des Sicherheitscodes mit dem Plug-in Secure Text Fields bei Bedarf. Neu-Verschlüsselung der Fälle mit dem neuen Sicherheitscode über die Verschlüsselungs-Routine Speicherung der Datei [stfkey.html] auf einem Web-Server an einem für die WIMES-Web-Portal-User mit Leserechten zugänglichen Speicherort. Speicherung des Links auf diese Datei im Plug-in Secure Text Fields auf dem Reiter Verschlüsselung unter Automatische Aktualisierung Automatischer Aufruf des Sicherheitscode aus der ggf. geänderten Sicherheitscode-Datei durch das Plug-in bei jeder Sitzung im WIMES-Web-Portal. Dieses Vorgehen bietet den Vorteil, bei einer ggf. notwendigen Änderung des Sicherheitscodes bzw. Neu- Verschlüsselung der Fälle anschließend lediglich die dazu erzeugte Datei [stfkey.html] über die vorhandene speichern zu müssen und damit die vorhandene zu überschreiben. Eine Aktualisierung an den Rechnern der User ist nicht erforderlich, da der Link gültig bleibt, solange der Dateiname identisch bleibt. Wenn ein gültiger Link unter Automatische Aktualisierung gespeichert ist, wird der in der referenzierten HTML-Datei enthaltene Sicherheitscode jeweils zur Laufzeit der WIMES-Web-Portal-Sitzung in das Plug-in geladen. Damit kann also ohne Verteilungsaufwand für alle User die Verwendung des aktuellen Sicherheitscode gewährleistet werden. Die Verwaltung des Sicherheitscode ist ohne jede Beteiligung der User möglich. Diese müssen weder den Speicherort noch den Sicherheitscode selbst kennen oder im Zugriff haben. Gehen Sie zur Einrichtung der Automatischen Aktualisierung folgendermaßen vor: 1. Speichern Sie die Datei [stfkey.html] auf einem Web-Server (zwingend) in Ihrem Netzwerk mit Leseberechtigung für die WIMES-Web-Portal-User. Dies kann über die Freigabe eines Verzeichnisses auf dem Web-Server geschehen. 2. Gilt nur für Mozilla Firefox: Zur Erkennung der Datei durch den verwendeten Web-Server ist es erforderlich, die Codierung der Datei zu ändern. Gehen Sie dazu wie folgt vor: a. Öffnen Sie die Datei mit dem Editor (Menufolge: Datei/öffnen mit/editor. b. Speichern Sie die im Editor geöffnete Datei über die Menufolge Datei/Speichern unter und ändern Sie die auf Unicode eingestellte Codierung um auf ANSI 3. Löschen Sie die Datei auf allen anderen nicht notwendigen Speicherorten (z.b. ggf. aus dem Standard-Download-Ordner des Browsers. Beachten Sie aber die Backup-Notwendigkeit) 4. Prüfen Sie die Verfügbarkeit der Datei im Browser durch Eingabe des Pfades/Links in die Adresszeile des Browsers. 36 Stand: Dezember 2014

201 Administration im WIMES-Web-Portal 5. Speichern Sie den Link zu der Datei [stfkey.html] auf dem Web-Server in dem Plug-in Secure Text Fields aller WIMES-Web-Portal-User. Geben Sie dazu im Dialog Verschlüsselung unter der Funktion Automatische Aktualisierung den Link ein: 6. Fortan wird der in der Datei enthaltene Sicherheitscode bei jeder WIMES-Web-Portal-Sitzung in das Plug-in Secure Text Fields eingelesen und die Daten im Browser ver- und entschlüsselt. Die Übertragung an die Datenbank des WIMES-Web-Portals erfolgt also immer verschlüsselt. Andere Organisationen (z.b. Kooperationspartner) benötigen einen eigenen Sicherheitscode, um ihrerseits die Daten lesen zu können. Nach dem Einlesen und Speichern wird der Link zum Sicherheitscode aus Sicherheitsgründen nicht angezeigt Manuelle Aktualisierung Falls in Ihrem Netzwerk kein Web-Server zur Verfügung steht oder Sie aus anderen Gründen die Automatische Aktualisierung nicht anwenden wollen, können Sie den Sicherheitscode bei Bedarf auch manuell bereitstellen. Dazu müssen Sie den Sicherheitscode aus der mit dem Plug-in Secure Text Fields erzeugten Datei [stfkey.html] beim User in das dazu vorgesehene Feld im Plug-in einlesen und speichern. Gehen Sie im Einzelnen wie folgt vor: 1. Öffnen Sie die Datei [stfkey.html] mit einem Doppelklick, dann wird sie mit Ihrem Standard-Browser für HTML-Dateien geöffnet: 2. Markieren und kopieren Sie den darin enthaltenen Sicherheitscode. 3. Öffnen Sie das Plug-in Secure Text Fields durch einen Klick auf das Schloss-Symbol und wechseln Sie auf den Reiter Verschlüsselung zum Feld für die manuelle Eingabe des Sicherheitscodes: Stand: Version

202 WIMES Handbuch 4. Fügen Sie in das Feld den Sicherheitscode aus dem Zwischenspeicher ein und speichern Sie den Schlüssel. Die erfolgreiche Speicherung wird bestätigt: 5. Hinweis: Aus Sicherheitsgründen wird der Sicherheitscode nach der Speicherung nicht mehr angezeigt. Das Vorhandensein eines Sicherheitscode erkennen Sie aber an dem Hinweis im Plug-in. 6. Testen Sie, ob Sie mit dem aktuellen Sicherheitscode in dem verwendeten Browser auf das WIMES-Web-Portal zugreifen können und ob die Fälle im Dialog Meine Fälle entschlüsselt angezeigt werden. Das e/l/s-institut empfiehlt grundsätzlich zur einfacheren Handhabung die Automatische Aktualisierung. Falls Sie aber die Manuelle Aktualisierung anwenden möchten, empfehlen wir die Sicherung der Sicherheitscode-Datei auf einem zugangsbeschränkten Laufwerk mit Zugriff nur für die Administratoren. Diese können dann den Sicherheitscode in die Browser der User einlesen. Nach dem Einlesen und Speichern wird der Sicherheitscode aus Sicherheitsgründen nicht angezeigt. 2.3 Hinweise zum Umgang mit dem Sicherheitscode Der Sicherheitscode ist der Schlüssel zu Ihren Fällen. Er ist genauso sicher aufzubewahren, wie sonstige Schlüssel zu schutzwürdigen Gütern. Für das sichere Aufbewahren im Sinne der Informationssicherheit machen wir folgende Empfehlungen: Speichern Sie die Datei mit dem Sicherheitscode gemäß den Vorschriften zur Informationssicherheit in Ihrer Organisation. In der Regel heißt das, dass Sie die Datei in einem Ordner ablegen, der durch Sie oder Ihre IT- Verantwortlichen mit Zugriffsbeschränkungen ausgestattet wurde. Wenn Sie den Sicherheitscode durch Zugriff auf diesen Ordner in die Browser-Plug-ins der WIMES-Nutzer einpflegen (i.d.r. Copy&Paste) müssen Sie den Sicherheitscode wieder aus der Zwischenablage löschen, indem Sie diese mit einem anderen Inhalt überschreiben. Vermeiden Sie möglichst, dass Fachkräfte den Sicherheitscode in eigenem Zugriff haben, bspw. indem Sie als WIMES-Administrator persönlich den Sicherheitscode auf die Browser der WIMES-Nutzer verteilen. Durch die Ausblendung nach Speicherung haben die WIMES-Nutzer im Normalfall keinen Zugriff auf den Sicherheitscode. Wenn Sie die Automatische Aktualisierung verwenden, ist dafür Sorge zu tragen, dass der Zielort des hinterlegten Links für die Nutzer nicht über den Windows-Explorer aufzurufen ist. 38 Stand: Dezember 2014

203 Administration im WIMES-Web-Portal 2.4 Verschlüsselungstechnik im WIMES-Web-Portal Hinweis Der Datenschutz gibt vor, dass Rückschlüsse auf konkrete Personen im Rahmen der Auftragsdatenverarbeitung, wozu das WIMES-Web-Portal zählt, nicht erlaubt sind. Das e/l/s-institut darf bei der Datenverarbeitung keine Klarnamen sehen und darf diese auch nicht entschlüsseln (können). Für die Wirkungsevaluation selbst werden ja auch die Namen nicht benötigt und verwendet. Wenn aber (zukünftig) z.b. Hilfeketten ausgewertet werden sollen (Fragestellung z.b.: Welche Personen erhielten mehrfach wie lange welche Hilfen mit welchen Wirkungen?) müssen die Datensätze die ein- und dieselbe Person betreffen, identifiziert werden können. Außerdem muss die Kooperation zwischen Jugendamt und Einrichtungen ermöglicht werden. Vorgaben für die Verschlüsselungstechnik im WIMES-Web-Portal sind also: Anwender/innen müssen in der Anwendung alle Klarnamen bzw. Namensteile sehen und bearbeiten können. Am Web-Server müssen alle Namensteile und Freitextfelder verschlüsselt gespeichert sein. Rückschlüsse auf konkrete Personen dürfen nicht möglich sein. Auswertungen von Hilfeketten oder folgen sollen möglich sein. Jede Organisation (Einrichtung oder Jugendamt) benötigt einen gesonderten eigenen Ver- bzw. Entschlüsselungscode um die Kooperation zu ermöglichen. Kooperativ bearbeitete Fälle müssen jeweils mit dem Sicherheitscode der eigenen Organisation entschlüsselt werden können. Um diese Vorgaben zu erreichen wird mit Produktivschaltung der Version folgendermaßen vorgegangen: Bestandsfälle: 1. Verschlüsselung der schutzwürdigen Daten aller Bestandsfälle (Name, Vorname, freitextlich zu bearbeitende Felder) an der Datenbank mit einem zufallsgenerierten Fall-Schlüssel. = Anonymisierung aller Bestandsfälle 2. Generierung eines Sicherheitscodes durch den Administrator der Organisation (s Änderung des Sicherheitscodes) 3. Automatisch anschließende Verschlüsselung der Fall-Schlüssel mit dem Sicherheitscode der Organisation auf dem Server. = Anonymisierung aller Bestandsfälle 4. Generierung eines Schlüsselpaares für die Kooperation und Speicherung der Schlüssel am Server 5. Bereitstellung des Sicherheitscodes der eigenen Organisation über die Funktion Automatische Aktualisierung (s Automatische Aktualisierung) oder Manuelle Aktualisierung (s Manuelle Aktualisierung) Neufälle 1. Speichern eingegebener Falldaten 2. Zufallsgenerator erstellt Fall-Schlüssel 3. schutzwürdige Daten werden mit dem Fall-Schlüssel verschlüsselt 4. Fall-Schlüssel wird mit dem Sicherheitscode verschlüsselt 5. Datenpakete werden an die Datenbank gesandt a. mit dem Sicherheitscode verschlüsselter Fall-Schlüssel b. mit dem Fall-Schlüssel verschlüsselte schutzwürdige Daten c. Evaluationsdaten (Wirkungsdaten) (unverschlüsselt) 6. Fall-Schlüssel und schutzwürdige Daten sind an der Datenbank unterschiedlich verschlüsselt und können nicht entschlüsselt werden. Für die Umsetzung dieser aufwändigen Verschlüsselungstechnik ist eine Browser-Erweiterung, das eigens für das WIMES-Web-Portal entwickelte Plug-in Secure Text Fields erforderlich. Eingesetzte kryptographische Verfahren im Rahmen des WIMES-Webportal sind: 1. die Verschlüsselung des gesamten Datenverkehrs über den Browser mit einer zertifizierten (Thawte DV SSL CA) https-verschlüsselung, 2. die Verschlüsselung spezifischer schutzwürdiger Daten an der Datenbank des WIMES-Webportals über den symmetrischen Blockverschlüsselungsalgorithmus Blowfish 3. PKI-Verschlüsselung des Sicherheits- und des Übertragungscodes Stand: Version

204 WIMES Handbuch 3 WIMESplus: freitextliche Zieldokumentation und verfolgung Mit der Version stellt das e/l/s-institut im WIMES-Web-Portal die Möglichkeit freitextlicher Zieldokumentation bereit. Das WIMES-Web-Portal unterstützt wirkungsorientiert die Verlaufsdokumentation von Jugendhilfe-Maßnahmen in Einrichtungen und/oder Jugendämtern. Dabei variiert die Dokumentation der Zielsetzungen zur Maßnahme nach unterschiedlichen fachlichen Gesichtspunkten. Ob die Ziele gesammelt (dimensionsübergreifend) pro Verlaufsschritt (s. 3.1 Notizfelder pro Verlaufsschritt oder pro WIMES-Dimension (s. 3.2 WIMESplus-Felder pro WIMES-Dimension) dokumentiert und die Zielerreichung verfolgt werden, entscheiden die Verantwortlichen beim Mandanten. Konfiguriert werden die Elemente in der Mandantenkonfiguration durch den e/l/s-support. Hinweis: Sämtliche freitextlich zu bearbeitende Felder werden über das Verschlüsselungs-Plug-in SecureText Fields und damit verschlüsselt an die Datenbank des WIMES-Web-Portals gesendet. Die Konfiguration der freitextlichen Felder ist nur über den Support des e/l/s-institutes möglich und wird ausschließlich bei verschlüsselt arbeitenden Mandanten angewendet. Die Mandantenkonfiguration steht als Menüpunkt im WIMES-Web-Portal nur dem e/l/s- Institut-Support zur Verfügung. In der Mandantenkonfiguration können für WIMESplus-Mandanten Textfelder konfiguriert werden. Ob es sich um ein Notizfeld und damit um eine Anordnung oberhalb der Dimensionen in den Verlaufsschritten des Einzelfalls [Keine Dimensionen (Notizfeld)] handelt, oder aber um eine Zuordnung jeweils zu jeder als hilferelevant markierten Dimension (Alle Dimensionen) wird bei der Konfiguration im Element Zuordnen zu entschieden. Unabhängig von der Konfiguration als Notizfeld oder als Dimensionen-verknüpftes Textfeld kann für jedes Element entschieden werden, ob bzw. welcher Text in der Info-Box zu dem Element angezeigt wird; ob das freitextliche Feld ein Pflichtfeld sein soll (z.b. mindestens ein Ziel sollte formuliert werden ); ob zu dem Feld im weiteren Fallverlauf (zu allen Verlaufsschritten außer dem Hilfebeginn) dokumentiert werden kann, wie die Zielerreichung ist; anhand welchen Kataloges von Auswahlitems die Zielerreichung dokumentiert werden kann (z.b. Ziel wurde teilweise erreicht, Ziel wurde erreicht, Ziel wurde übertroffen, es ist eher schlimmer geworden etc.); wie das Bewertungselement betitelt werden soll. Diese Konfigurationslogik ermöglicht bei Bedarf, nur Textfelder anzuzeigen oder Textfelder mit Bewertungselement. Ob eine Bearbeitungspflicht besteht oder nicht kann ebenfalls festgelegt werden. In Kooperationsverbünden wird im Einzelfall immer die Textfeld-Konfiguration der fallerstellenden Organisation (i.d.r. des Jugendamtes) angeboten. 3.1 Notizfelder pro Verlaufsschritt Entscheiden die Verantwortlichen beim Mandanten bspw. übergreifend über den Verlaufsschritt ein Notizfeld als zusammenfassende Beschreibung des erzieherischen Bedarfes und seiner Entwicklung während der Hilfe, kann oberhalb der WIMES-Dimensionen der erzieherische Bedarf beschrieben werden: 40 Stand: Dezember 2014

205 Administration im WIMES-Web-Portal 3.2 WIMESplus-Felder pro WIMES-Dimension Entscheiden die Verantwortlichen beim Mandanten sich für eine nach WIMES-Dimensionen differenzierte Dokumentation der Ziele werden im Einzelfall (unten zunächst die Darstellung im Verlaufsschritt Hilfebeginn also logisch ohne das Element zur zu Hilfebeginn noch nicht möglichen Bewertung der Zielerreichung) die entsprechenden Elemente in den als hilferelevant markierten Dimensionen (aktivierte Checkbox Planung) bereitgestellt und die Ziele für diese Dimension können freitextlich eingepflegt werden: In den folgenden Verlaufsschritten (z.b. Hilfeplanung 6 Wochen nach Hilfebeginn) werden das vorhergehende Textfeld und ergänzend (je nach Konfiguration) ein Feld für die Bewertung der Zielerreichung angeboten: Stand: Version

206 WIMES Handbuch Die Feld-Inhalte des Direkt vorhergehenden Verlaufsschrittes können über eine Fortschreibungsfunktion in das Feld für die Zielbeschreibung in den Aktuellen Angaben übernommen werden. Modifikationen können natürlich vorgenommen werden: Das Prinzip der Übernahmemöglichkeit per Fortschreiben-Befehl und der Bewertung der Zielerreichung wird dann bis zum Hilfeende logisch fortgesetzt. Fachlich dient die Bereitstellung der Dokumentation der individuellen Zielsetzungen in den Dimensionen der arbeitsergonomischen Nutzung der standardisierten Wirkungsevaluation zur individualisierten Zielverfolgung. Wie oben schon ausgeführt werden alle Textfelder über das Plug-in verschlüsselt an die Datenbank übermittelt. Der Evaluation wird lediglich die standardisierte Bewertung der Zielerreichung zugeführt. Eine Nutzung der Textfelder an der Datenbank ist aufgrund der Verschlüsselung nicht möglich. 3.3 Zieldimension am Ende einblenden Damit eine durchgängige Dokumentation der Bedarfe und Ziele auch in Anschlusshilfen unterstützt wird und darüber hinaus auch ermöglicht wird für Altfälle die Zieldimensionen zu kennzeichnen, wird nunmehr die Spalte Zieldimension auch im Verlaufsschritt Hilfeende angezeigt: Das ist notwendig, um Zieldimensionen und korrespondierende Texte in Anschlusshilfen (z.b. bei Wechsel der Hilfeart bzw. form) zu übernehmen, also durchgängig verfügbar zu haben. Die korresponierenden Textfelder können natürlich durch die Anwender zur Laufzeit modifiziert werden. Die Funktion dient in erster Linie der Kennzeichnung als zielrelevant und in zweiter Linie als ergonomische Erleichterung für die Bearbeitung. 42 Stand: Dezember 2014

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