WMS in ein QGIS-Projekt einfügen

Transkript

1 WMS in ein QGIS-Projekt einfügen SaarForst, RMK, Februar, Mai 2014 Per WMS (Web map service) gelangen unsere Luftbilder und Hintergrundkarten von den Mapservern, wie sie u.a. das LVGL betreibt, auf unseren Bildschirm. Der Vorteil ist, dass immer nur derjenige Ausschnitt, der gerade angeschaut oder gedruckt werden soll in sinnvoller Auflösung als vorgefertigtes Bild über die Leitung spaziert. Die folgende Anleitung zeigt, wie wir solche Dienste in ein QGIS-Projekt einbinden können. Am linken Bildschirmrand befinden sich standardmässig die Schaltflächen zum Einfügen neuer Daten in ein Projekt. QGIS kennt viele verschiedene Datenquellen, der rot umkreiste Knopf (Globus mit Kontinenten) führt uns zum Dialog zum Einfügen eines neuen WMS. Klicken wir hier auf Neu, so kommen wir zu einem Fenster, in das wir den Steckbrief des Dienstes eintragen: Zum Einen einen griffigen Namen (den wir uns selbst ausdenken können) und weiterhin die Internet-URL des Dienstes. Letztere fügen wir durch Kopieren und Einfügen aus einer Liste ein, die von hier aus als PDF-Dokument bereit gestellt wird. Wie man solche Links selber findet, dazu später.

2 Zuweilen ist es erforderlich, bei Daten im Gauss-Krüger Koordinatensystem die X- und die Y-Achse zu vertauschen. Ein Fehler in den WMS-Spezifikationen der Version 1.1 wurde leider nicht rechtzeitig bemerkt. Haben wir den Steckbrief ausgefüllt und mit OK bestätigt, ist der neue WMS gespeichert und an unserem Rechner künftig unter dem Klarnamen, hier Landwirtschaft im Saarland aufrufbar. Wir befinden uns nun wieder in der vorangegangenen Maske. Durch das Klicken der Schaltfläche Verbinden nimmt unser PC Kontakt zum Mapserver auf und setzt einen Capability Request ab, was man mit Hey, zeig mal was du drauf hast! übersetzten kann. Und der Server gibt diejenigen Layer zurück, die unter seiner Adresse vorgehalten werden. Ähnlich dem Windows-Explorer können wir die Layer nun als komplette Gruppen einfügen, eleganter ist es meist, die Themen einzeln anzusprechen, da wir dann bei der Gestaltung der Karte deutlich mehr Möglichkeiten haben. Alle Ebenen können so einzeln eingeblendet und sortiert werden. Soll eine Grundkarte oder ein Luftbild hinterlegt werden, so wählen wir bei Bildkodierung das PNG-Format, da damit weisse Flächen als transparent übermittelt werden und so ein Überlagern der Rasterlayer erst sinnvoll möglich wird. Als Koordinatensystem empfiehlt es sich, das Basissystem des Projektes zu verwenden. QGIS kann Rasterdaten zwar recht performant transformieren, dabei leidet aber die Qualität, was sich vor Allem bei kleinen Beschriftungen bemerkbar macht.

3 Kopieren geht über Programmieren WMS-Parameter austauschen Wem das beschriebene Vorgehen zu umständlich ist oder wenn innerhalb eines Teams nicht unnötigerweise doppelt gearbeitet werden soll, kann man die WMS-Parameter auch in einer Datei speichern und Anderen zur Verfügung stellen. Als nächstes wird man gefragt, welchen (wenn nicht sogar alle) Dienst man exportieren möchte: Die Parameter des Dienstes werden als relativ kleine XML-Datei an der gewünschten Stelle abgespeichert (exportiert) und können über die Schaltfläche Laden ebenso einfach an einem anderen Arbeitsplatz eingelesen werden. Achtung: Wenn Sie über den Empfängerkreis von SFL-Mitarbeitern hinaus solche XML-Dateien austauschen, so kann es sein, dass Dienste nicht global verfügbar sind. Auch müssen Sie die Proxy- Einstellungen ggf. anpassen. Bei Problemen fragen Sie am Besten Ihre für GIS oder IT zuständigen Ansprechpartner.

4 Einfügen von Diensten aus den Geoportalen des Saarlandes und von Rheinland-Pfalz Beide Geoportale basieren auf der gleichen Software und sind strukturell ähnlich aufgebaut. Daher bezieht sich die folgende Anleitung auf die Portale beider Bundesländer. Rufen Sie im Webbrowser, vorzugsweise Mozilla Firefox, auf. Bei Ihrer Suche nach Daten können Sie links eine Rubrik wählen und im Datenkatalog stöbern, sie können aber auch die Suchfunktion oben rechts benutzen. So bringt die Suche nach Schulen zwei Treffer bei den Darstellungsdiensten. Wir entscheiden uns in diesem Beispiel für die allgemeinbildenden Schulen.

5 Ein Klick auf den rechten Globus mit Plus-Zeichen öffnet ein Popup-Fenster, auf dem wir zustimmen müssen, die Daten nur entsprechend ihrer Zweckbestimmung zu verwenden. Möglicherweise müssen wir Popups für das Geoportal aber erst zulassen. Firefox kann sich diese Einstellung selektiv merken. Bei anderen Browsern müssen Sie den dort vorgegebenen Weg beschreiten. Nach der (mehrfachen) Bekundung unserer Rechtschaffenheit öffnet sich die Saarlandkarte. Praktischerweise hat das Geoportal gleich eine Hintergrundkarte, das Relief und ein hochaufgelöstes Orthofoto mitgeliefert. Das Setzen der Häkchen vor Staatliche Dienste blendet die Schulstandorte in der Karte ein. Mit den Werkzeugen in der oberen linken Ecke können wir schon etliche Funktionen direkt aus dem Browser heraus aufrufen, ohne ein gesondertes GIS zu bemühen. (Navigieren, Drucken, PDF erzeugen, Attribute abfragen) Gehen wir mit der Maus auf den Namen des Layers, hier Schulen im Saarland, so sehen wir, dass sich dahinter ein Hyperlink verbirgt. Anklicken bringt ein weiteres Popup-Fenster mit dem Namen Metadaten zu Tage: Der Hyperlink Original capabilities auf der Registerkarte Schnittstellen führt zu einer XML-Datei, die den Dienst vollständig beschreibt. Hier sind wir schon fast am Ziel...

6 Hinter dem Schlüsselwort OnlineRessource steht der gewünschte Link, alles was zwischen den Anführungszeichen steht, kopieren wir wie oben beschrieben in das QGIS- Eingabefeld. Die Version ist ein verlässlicher Hinweis, dass wir auch hier bei Gauss- Krüger Projektion die X- und die Y-Achse tauschen müssen. Natürlich können wir auch ein Textdokument anlegen, in dem wir mehrere Links zunächst zwischenparken und kommentieren um sie später im GIS zu verwenden oder Anderen mitzuteilen. Nach dem Verbinden im GIS sehen wir, dass sich hinter diesem Link noch etliche weitere Themen verbergen, die wir selektiv auswählen können. *****