Ablaufsteuerung Sequenzer, als Schaltstufen für den Amateurfunk.
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- Thomas Waldfogel
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1 Ablaufsteuerung Sequenzer, als Schaltstufen für den Amateurfunk. DF1JM Juli 2011 Eine Sequenz ist eine Reihenfolge. Auf den Amateurfunk bezogen sind Sequenzer Schaltstufen, die in einer festgelegten Zeit- und Reihenfolge bestimmte Geräte einund wieder ausschalten. Beispiel: Amateurfunkanlage mit nachgeschalteter und Antennenvorverstärker. 700W ANT- VV ANT Wer kennt das nicht: Der Transceiver wird getastet und die angeschlossene schaltet nicht mehr. Oder nach Beendigung eines Sendedurchganges ist der Vorverstärker platt. Woher kann das kommen? Wenn beispielsweise der Transceiver schneller von Empfang auf Senden umschaltet wie die angeschlossene Sender- Endstufe, dann kann es passieren, dass die Sende- Energie auf einen undefinierten Zustand der, in der befindlichen Relais trifft. Im ungünstigsten Fall verbrennen die Kontakte der Relais. Wenn, als 2. Beispiel, der Transceiver schneller auf Senden schaltet als die Relais des Mastvorverstärkers, dann geht kurzfristig die Sendeenergie voll in den empfindlichen Vorverstärker. Das Ergebnis ist bekannt. Wem dies des Öfteren passiert, der sollte sich Gedanken machen, wie er dies verhindern kann. Lösung des Problems: Um die o.g. undefinierbaren Zustände gar nicht erst auftreten zu lassen, ist eine definierte Zeitsteuerung aller beteiligten Geräte notwendig. Diese Zeitsteuerung erledigt ein Sequenzer.
2 Blockschaltbild Sequenzer V Ant VV PTT Mikro Bild 1: Sequenzer im Ruhezustand. Zeitablaufsteuerung für einen gefahrlosen Betrieb der oben beschriebenen Funkanlage. Zeit 0 ms 50mS 100mS Zeit +.. ms 50mS 100mS PTT Sendebetrieb ANT VV PTT ein ANT VV wird stromlos wird eingeschaltet auf Send PTT aus auf Empfang wird ausgeschaltet ANT VV eingeschaltet
3 Beschreibung: Zeitpunkt 0mS : Die PTT Leitung wird aktiv. Kurz danach wird die Stromversorgung des Antennen-Vorverstärkers unterbrochen. (Kontakt 1) 50mS : Die wird aktiviert. Noch wird keine Sendeleistung abgestrahlt. (Kontakt 2) 10mS : Der Transceiver wird getastet und die Sendeleistung wird abgestrahlt. (Kontakt 3) Zeit + ms : ( Sendung beendet) PTT aus. Der Transceiver geht auf Empfang. (Kontakt 3 in Ruhezustand keine Sendeenergie mehr vorhanden) Zeit + 50mS : Die wird deaktiviert. (Kontakt 2 in Ruhezustand) Zeit + 100mS : Der Antennen VV wird mit Strom versorgt. (Kontakt 1 in Ruhezustand = 12V durchgeschaltet.) Der Sequenzer schaltet also die angeschlossenen Geräte in einer festgelegten Reihen- und Zeitfolge. (1-2-3) Die jeweilige Zeitfolge beträgt meist zwischen 20- und 70mS. Wenn also, wie in unserem Beispiel, der Antennenverstärker stromlos (Kontakt 1 offen), anschließend die getastet und schließlich erst zum Schluss der Transceiver auf Senden geschaltet wird, (Kontakte 2 und 3 geschlossen) sind alle Geräte in einem definierten, gefahrlosen Zustand. Zu beachten ist, dass nach dem Sendedurchgang alle Geräte, in umgekehrter Reihenfolge, (Kontaktfolge 3-2-1) wieder geschaltet werden müssen. Zuerst der Transceiver aus, dann die deaktiviert und schließlich wird der Vorverstärker wieder mit Betriebsspannung versorgt. Anschlussmöglichkeiten: 1.Fall: Das Stationsmikrofon wird an den Sequenzer, nicht an den Transceiver angeschlossen. Dort wird die PTT- Leitung nur zum Aktivieren des Sequenzers benutzt. Die NF vom Mikrofon wird intern im Sequenzer zum durchgeleitet. 2. Fall: Bei Betrieb mit einer Kopfhörer- Mikrofonkombination ist kein PTT- Taster vorhanden. In diesem Falle wird der Sequenzer mit einem Fußschalter aktiviert. Dies hat sich z.b. bei Contestbetrieb bestens bewährt. Fazit: Sequenzer sind, beim Betrieb mit mehreren angeschlossenen Geräten, unbedingt erforderlich.
4 Nun zur Verwirklichung des Projektes: Sequenzer werden schon seit langer Zeit kommerziell angeboten. Alle mir bekannten Geräte sind mit herkömmlichen Bausteinen, z.b. LM324 bestückt, so auch eine Schaltstufe, die bei mir schon jahrelang hervorragende Dienste tut. Auf die Idee zur Entwicklung eines Neugerätes brachte mich ein Kurs zum Erlernen der Programmiersprache Bascom. Als zentraler Baustein arbeitet der Atmel ATMEGA8. Dieser Baustein ist einfach zu programmieren und zudem äußerst kostengünstig. Die Beschaltung ist auf ein Minimum reduziert und erfordert keinen externen Quarz. Die Stromversorgung erfolgt aus dem Stationsnetzteil und reduziert die Spannung für den Prozessor auf 5V. Der PTT- Eingang erfolgt gegen Masse. Die Ausgänge des ATMEGA steuern über Widerstände 5 Transistoren, die wiederum die Ausgangsrelais aktivieren. Die Umschaltzeit der Stufen lässt sich mit dem Trimmer- Poti in weiten Grenzen ändern. Zur äußerlichen Kontrolle der Funktionsfähigkeit sind Anschlusspunkte für externe Leuchtdioden oder Lampen vorhanden. Die Ausgänge zu den angeschlossenen Geräten schalten nach Masse. Der Ausgang zum Antennen Vorverstärker hat im Ruhezustand +13,6V. Die Platine hat die Größe 100mm x 60mm. Platinenansicht Alle Bauteile sind handelsüblich, preiswert und einfach zu beschaffen.
5 Programmiergeräte sind sehr preiswert z.b. bei (1) zu beziehen. Der Quellcode zur Programmierung, sowie programmierte Prozessoren (ATMEGA8) und Platinenlayout 1:1 sind beim Verfasser erhältlich. Viel Spaß beim Bau DF1JM Hans-Joachim Müller 1)
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