meteocontrol Power Control Bedienungsanleitung Version
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- Angela Adler
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1 meteocontrol Power Control Bedienungsanleitung Version
2 Urheber- und Schutzrechte Das Urheberrecht dieser Anleitung verbleibt beim Hersteller. Kein Teil dieser Anleitung darf in irgendeiner Form ohne die schriftliche Genehmigung der meteocontrol GmbH reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Zuwiderhandlungen, die den o. g. Angaben widersprechen, verpflichten zu Schadensersatz. Alle in dieser Anleitung genannten Marken sind das Eigentum ihrer jeweiligen Hersteller und hiermit anerkannt. Kontaktdaten Hersteller des in vorliegender Dokumentation beschriebenen Gerätes ist: meteocontrol GmbH Spicherer Str. 48 D Augsburg Tel.: +49 (0) 821 / Web: Technischer Support: Tel.: +49 (0) 821 / Fax. +49 (0) 821 / technik@meteocontrol.de Angaben zur Anleitung Die Sprache der Originalbetriebsanleitung ist Deutsch. Alle anderen Sprachversionen sind Übersetzungen der Originalbetriebsanleitung und hiermit als solche gekennzeichnet meteocontrol GmbH Alle Rechte vorbehalten. Alle Angaben in dieser Bedienungsanleitung wurden mit größter Sorgfalt erstellt und geprüft. Allerdings können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Die Firma meteocontrol GmbH kann daher für Fehler und daraus resultierende Folgen keine Haftung übernehmen. Technische Änderungen vorbehalten. meteocontrol Power Control
3 Inhaltsverzeichnis 1. Allgemeine Hinweise Sicherheitshinweise Warnsymbole Zusätzliche Informationen Textdarstellung Hinweise zur Bedienungsanleitung Gewährleistung und Haftung Technische Beschreibung Anforderungen zum Einspeisemanagement Anforderungen meteocontrol Power Control Funktionsweise meteocontrol Power Control Funktionsweise der Power Control Unit Funktionsdarstellung Power Control mit PCU Funktionsdarstellung Power Control ohne PCU Funktionen Power Control Gerätekonfiguration Konfiguration meteocontrol Power Control Definition WEB log als Master Definition WEB`log als Slave Power Control Anlagendaten Power Control Leistungsregelungsverfahren Wirkleistungsverfahren P(DI) P(AI) P Fix P(DI) intern Blindleistungsverfahren Cos φ (DI) Cos φ (AI) Cos φ Fix Cos φ (P) Cos φ (U) Q(DI) Q(AI) Q fix Q(U) Wechselrichter cos φ (P) Wechselrichter Q(U) Power Control aktivieren Status Power Control Power Control Einstellungen über das Datenlogger-Display Netzanalysegerät Übersicht Einspeisemanagement Abbildungsverzeichnis meteocontrol Power Control 1 34
4 1. Allgemeine Hinweise 1.1 Sicherheitshinweise Sicherheitshinweise warnen vor Gefahren im Umgang mit den Geräten und geben Hinweise zu deren Vermeidung. Die Sicherheitshinweise sind nach Schwere der Gefahr klassifiziert und in drei Gruppen unterteilt: GEFAHR Unmittelbare Gefahr Die Nichtbeachtung des Warnhinweises führt unmittelbar zum Tod oder zu schweren Körperverletzungen! WARNUNG Mögliche Gefahr Die Nichtbeachtung des Warnhinweises führt möglicherweise zum Tod oder zu schweren Körperverletzungen! VORSICHT Gefährdung mit Risiko von Sachschäden Die Nichtbeachtung des Warnhinweises führt möglicherweise zu geringfügigen Verletzungen! ACHTUNG Gefährdung mit Risiko von Sachschäden Die Nichtbeachtung des Warnhinweises führt zu Sachschäden! 1.2 Warnsymbole Besondere Gefahrenquellen sind durch Warnsymbole optisch hervorgehoben. GEFAHR DURCH ELEKTRISCHEN STROM Lebensgefahr durch Stromschlag Die Nichtbeachtung des Warnhinweises führt unmittelbar zu schweren Verletzungen oder zum Tod. 1.3 Zusätzliche Informationen Dieses Zeichen steht neben Hinweisen, Zusatzinformationen oder Anwendungstipps meteocontrol Power Control
5 1.4 Textdarstellung Betonungen sind fett dargestellt und weisen auf wichtige Sachverhalte hin. Aufzählungen sind als Liste mit Aufzählungspunkten (Ebene1) und Spiegelstrichen (Ebene 2) dargestellt: Aufzählung 1 Punkt A Punkt B Aufzählung 2 Handlungsanweisungen beschreiben Tätigkeitsschritte, die der Reihe nach auszuführen sind. 1. Handlungsanweisungen 1 2. Handlungsanweisungen 2 Ergebnisse der Handlung Tasterbezeichnungen sind großgeschrieben und in ANFÜHRUNGSZEICHEN gesetzt. In Abbildungen werden Positionsnummern verwendet um Bauteile auszuzeichnen. Die Legende mit Positionsnummern und Bezeichnungen der Bauteile befinden sich unterhalb der Abbildung. Alternativ wird auf Bauteile direkt im Text verwiesen. meteocontrol Power Control 3 34
6 2. Hinweise zur Bedienungsanleitung Diese Beschreibung ist eine wesentliche Hilfe für den ordnungsgemäßen Betrieb der Geräte WEB log, PCU und PCU+. Sie enthält wichtige Informationen und Sicherheitshinweise, um die Geräte sachgerecht, bestimmungsgemäß und wirtschaftlich zu betreiben. Die Beschreibung hilft Gefahren zu vermeiden, Reparaturkosten und Ausfallzeiten zu vermindern, sowie die Zuverlässigkeit und die Lebensdauer der Geräte zu erhöhen. Diese Bedienungsanleitung beschreibt die Zusatzfunktionen von Power Control und im Speziellen die Leistungsregelungsverfahren. GEFAHR Gefahr durch unsachgemäßen Umgang mit den Geräten - Das zuständige Personal für Installation, Bedienung und Wartung der Anlage muss diese Bedienungsanleitung gelesen und verstanden haben, bevor die Geräte sicher konfiguriert und verwendet werden können! - Die Beschreibung und Unterlagen müssen bei Bedarf jederzeit zur Verfügung stehen. Für Personen- und Sachschäden sowie Betriebsstörungen und deren Folgen, die aus der Nichtbeachtung dieser Bedienungsanleitung resultieren, übernimmt die Firma meteocontrol GmbH keine Haftung. Die Anleitung wird ständig aktualisiert. Die jeweils aktuellste Version dieser Beschreibung ist auf unserer Internetseite zu finden meteocontrol Power Control
7 2.1 Gewährleistung und Haftung Umfang, Zeitraum und Form der Gewährleistung sind in den allgemeinen Geschäftsbedingungen der meteocontrol GmbH festgelegt. Für Schäden, die durch Nichtbeachten der Bedienungsanleitung entstehen, lehnt die Firma meteocontrol GmbH jede Haftung ab. Dies gilt insbesondere für Schäden durch: Nicht bestimmungsgemäße Verwendung Fehlbedienung Falsch gewählte Materialien und Werkzeuge Mangelhafte oder nicht ausgeführte Wartung und Instandsetzung Bei Power Control haftet die meteocontrol GmbH nicht für Vorkommnisse oder Ereignisse die außerhalb ihres Einflussbereiches liegen, wie zum Beispiel: für die Richtigkeit der Regelbefehle eines Energieversorgungs-Unternehmens oder die Nichtdurchführung von weitergeleiteten Regelbefehlen Hard- und/oder Softwareausfälle beim Anlagenbetreiber Schaltvorgänge beim Endkunden. Jede Haftung für Schäden die durch solche Vorkommnisse und Ereignisse verursacht werden, wie zum Beispiel Ertragsausfälle, Netzinstabilität, Beschädigung von Teilen der Kundenanlage - zum Beispiel eines Wechselrichters, bleibt ausdrücklich ausgeschlossen. meteocontrol Power Control 5 34
8 3. Technische Beschreibung Power Control ist ein System zur Steuerung und Regelung unterschiedlicher Betriebsparameter von Photovoltaikanlagen (wie beispielsweise Blind- und Wirkleistung). 3.1 Anforderungen zum Einspeisemanagement Die Notwendigkeit der aktiven Beteiligung von Betreibern von Photovoltaik-Anlagen am Einspeisemanagement nimmt mit steigendem Anteil an der Gesamtstrom- Produktion zu. Dies erfordert eine Möglichkeit der Reduzierung der Einspeiseleistung und eine Beteiligung an der Kompensation der im Netz befindlichen Blindleistung, wie sie im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), in der Mittelspannungsrichtlinie, im Transmission Code und der VDE AR-N 4105 aufgeführt sind. Damit müssen die Anlagenbetreiber folgende Anforderungen erfüllen: Sie müssen die Einspeiseleistung von Anlagen ferngesteuert reduzieren oder Anlagen komplett vom Netz nehmen können. Sie müssen die im Netz befindliche Blindleistung durch Blindleistungskompensation reduzieren können. 3.2 Anforderungen meteocontrol Power Control Es wird empfohlen, bereits in der Phase der Anlagenplanung folgende Anforderungen von Netzbetreiber, Wechselrichterhersteller und Anlagenbetreiber an das Power Control zu klären: Verfahren nach denen die Vorgaben des Netzbetreibers in Stellgrößen für die Wechselrichter umgesetzt werden. Verfahren, die vom WEB`log für den verwendeten Wechselrichtertypen unterstützt werden (WR-Treiber). Eingesetzte Schnittstellen zur Fernwirktechnik des Netzbetreibers. Besonderheiten, die vom Anlagenbetreiber an das Leistungsverfahren gestellt werden. Sollten sich Schwierigkeiten hinsichtlich der Anforderungsbereiche ergeben oder erforderliche Konfigurations-Möglichkeiten nicht vorhanden sein, halten Sie Rücksprache mit Ihrem Vertriebsansprechpartner oder der Anlagenplanung/Inbetriebnahme bei meteocontrol GmbH meteocontrol Power Control
9 3.3 Funktionsweise meteocontrol Power Control Grundsätzliche Funktion: Der Empfang der Vorgaben zur Leistungsreduktion und -regelung vom Netzbetreiber erfolgt über eine ausgewählte Schnittstelle (digital, analog) durch die PCU, PCU+ bzw. WEB`log Eingänge. Die Ermittlung der Stellgrößen aus den Vorgaben erfolgt nach konfigurierbaren Regeln. Die Regeln können entsprechend der Anforderungen definiert werden. Optional werden Rückmeldungen an den Netzbetreiber gegeben. Die Einstellung der Stellgröße am Wechselrichter erfolgt innerhalb einer vom Netzbetreiber geforderten Reaktionszeit. Der Netzbetreiber erhält eine Meldung über die an den Wechselrichtern eingestellte Stellgröße. 3.4 Funktionsweise der Power Control Unit Die Power Control Unit (PCU), bzw. die Power Control Unit + (PCU+), sind intelligente, leistungsfähige Module, die den Funktionsumfang des WEB log um Blindleistungsregelung erweitern. Eine effiziente Regelung der Wirk- und Blindleistung in Photovoltaik-Anlagen wird damit sichergestellt. Allgemeine Funktion: Die PCU nimmt von der Fernwirktechnik des Netzbetreibers die Vorgaben über ihre Eingänge entgegen. Die PCU bereitet die Vorgaben auf und sendet diese an den WEB log weiter. Der WEB log ermittelt die Stellgrößen und sendet diese an die Wechselrichter. Für die Realisierung einer Wirkleistungsreduzierung über vier potentialfreie Kontakte und ohne eine Rückmeldung an den Netzbetreiber wird keine PCU benötigt. Die entsprechenden Verfahren, P(DI)intern und P (fix) genannt, können mit den WEB logs BASIC, LIGHT+ 20 und PRO unlimited über die Digitaleingänge umgesetzt werden. Für Blindleistungsverfahren, die über eine Kennlinie definiert werden, wird ebenfalls keine PCU benötigt. Auf den folgenden Seiten sind Funktionsdarstellungen des meteocontrol Power Controls mit und ohne PCU dargestellt. Es wird anschaulich gemacht, wie die Vorgaben für Wirk- und Blindleistung vom Netzbetreiber bis zu den Wechselrichtern gelangen. meteocontrol Power Control 7 34
10 3.5 Funktionsdarstellung Power Control mit PCU+ Abb. 1: Funktionsweise PCU<->Power Control (1) Netzbetreiber (7) WEB`log PRO als Slave (2) Öffentliches Energienetz (8) Wechselrichter (3) Rundsteuerempfänger (9) Internet (4) Power Control Unit (PCU) (10) Web-Portal (5) WEB`log PRO als Master (11) Meldung Leistungsvorgaben (6) Ethernet-Switch 8 34 meteocontrol Power Control
11 3.6 Funktionsdarstellung Power Control ohne PCU+ Abb. 2: Funktionsweise Power Control (1) Netzbetreiber (6) WEB`log Slave (2) Öffentliches Energienetz (7) Wechselrichter (3) Rundsteuerempfänger (8) Internet (4) WEB`log Master (9) Web-Portal (5) Ethernet-Switch (10) Meldung Leistungsvorgaben meteocontrol Power Control 9 34
12 3.7 Funktionen Leistungsregelung Wirkleistungsverfahren (P-Verfahren) Mit den internen Eingängen des WEB`log PRO Unlimited kann nur das Wirkleistungsverfahren über digitale Vorgaben durchgeführt werden. Wirk- und Blindleistungsverfahren (P/Q/cosφ-Verfahren) Mit der PCU können verschiedene Wirkleistungs- und Blindleistungsverfahren ausgewählt und konfiguriert werden. Masterfunktionalität In größeren Anlagen mit mehreren WEB`log PRO Unlimited-Geräten übernimmt ein WEB`log die Masterfunktion. Der Master empfängt die Vorgabewerte vom Netzbetreiber. Die Informationen werden via Ethernet über einen Broadcast an alle WEB`log-Slaves oder an die konfigurierten IP-Adressen weitergeleitet. Meldung Änderung Leistungsvorgaben Bei einer Änderung der Leistungsvorgaben informiert das WEB`log PRO Unlimited einen oder mehrere Empfänger über den konfigurierten Meldeweg. Die Mitteilung enthält Informationen über den Zeitpunkt der Änderung und die vorgegebene Leistungsstufe meteocontrol Power Control
13 4. Power Control Gerätekonfiguration Die Konfiguration der Power Control Unit wird auf den Webseiten des WEB log vorgenommen. Die Webseite PCU-Konfiguration dient der Konfiguration der für die meisten Power Control Leistungsregelungsverfahren benötigten Power Control Unit. Die Seite wird über den Menüpunkt Admin-Messung > Power Control > PCU- Konfiguration aufgerufen. Die entsprechenden Konfigurationseinstellungen entnehmen Sie bitte der jeweiligen Bedienungsanleitung der PCU oder PCU+. Die Bedienungsanleitungen stehen in aktuellster Version auch auf unserer Internetseite zum Download bereit. 5. Konfiguration meteocontrol Power Control Die Konfiguration der Leistungsregelungsverfahren vom meteocontrol Power Control wird auf den Webseiten des WEB log vorgenommen. Dazu muss ein Computer über Ethernet mit dem WEB'log verbunden werden und anschließend im Webbrowser die Startseite des WEB log adressiert werden. Anschließend muss dann der Profimodus ausgewählt werden und Sie müssen sich in den Adminbereich über das Menü Allgemein > Login einloggen. Das Standard Passwort lautet: ist02. Im Menü Admin-Überwachung > Power Control > Allgemeine Konfiguration wird nun die Konfiguration durchgeführt. Die einzelnen Schritte sind hier der Reihe nach aufgeführt, so dass sie nacheinander durchgeführt werden können. 5.1 Definition WEB log als Master Bei dieser Auswahl definiert der WEB log-master die Leistungsregelungsverfahren und versendet falls gewünscht die Parameter an die WEB log-slaves. Folgende Abbildungen zeigen die möglichen Einstelloptionen des Masters: Abb. 3: WEB`log Master mit Broadcast an alle Slaves Abb. 4: WEB`log Master ohne Slaves Abb. 5: WEB`log Master mit Slavegruppen meteocontrol Power Control 11 34
14 5.2 Definition WEB`log als Slave Bei dieser Auswahl empfängt der Datenlogger die Stellgrößen für das Power Control vom Master. Die Leistungsregelungsverfahren sind vom Master definiert und die Parameter werden an die Slaves versendet. Wenn der WEB`log als Slave betrieben wird, müssen für den Fall eines Kommunikationsausfalls zum Master Stellwerte definiert werden, die dann verwendet werden. Die folgenden Abbildungen zeigen die möglichen Einstelloptionen: Abb. 6: Definition WEB`log Slave Allgemeiner Broadcast Abb. 7: Definition WEB`log Slave Gruppen-Broadcast Eingabefeld Bedeutung Master (keine) Überträgt keine Stellgrößen-Informationen an Slaves (Abb. 3) Master (an alle Slaves) Überträgt Stellgrößen-Informationen als Broadcast an alle erreichbaren Slaves (Abb. 4) Master (Slavegruppe) Überträgt Stellgrößen-Informationen als Broadcast an alle Slavesgruppen (Abb. 5) Slave (Allgemeine- Broadcastmeldungen) Empfängt Stellgrößen-Informationen vom Master über allgemeinen Broadcast(Abb. 6) Slave (Gruppen- Broadcastmeldungen) Empfängt Stellgrößen-Informationen vom Master über Gruppen-Broadcast(Abb. 7) Slavegruppe Slavegruppen-ID zur Adressierung Der als Master aktivierte Datenlogger sendet Informationen über Wirk- und Blindleistungsgrößen an Slaves. Wirk- und Blindleistungsverfahren können nur am Master eingestellt und konfiguriert werden. In den meisten Fällen reicht die Betriebsart Master (an alle Slaves) und Slave (Allgemeine Broadcastmeldung) aus. Mehre Slave Gruppen müssen verwendet werden, wenn sich Datenlogger im selben Ethernet-Netzwerk befinden, die zu Anlagen unterschiedlicher Netzanschlusspunkte gehören meteocontrol Power Control
15 Fallback-Betrieb Im Slavebetrieb stehen unter der Überschrift Optionen Eingabefelder zur Verfügung, in denen Werte vorgegeben werden können, die im Falle eines Kommunikationsausfalls zwischen Master und Slave als feste Wertvorgabe für die Wechselrichter dienen. Diese feste Wertvorgabe nennt sich Fallback. Abb. 8: Fallback-Vorgaben, Beispiel cos φ Fix Eingabefeld Wirkleistungsvorgabe Vorgabewert im Rückfall Blindleistungsvorgabe Rückfallwert Keines cos φ Fix Q Fix Wechselrichter intern Bedeutung Größe der Wirkleistung bei Kommunikationsausfall in % von der vereinbarten Anschlussleistung P AV Es kann ein Blindleistungsregelungsverfahren bei Kommunikationsausfall ausgewählt werden: cos φ Fix, Q Fix oder ein wechselrichterinternes Verfahren Es wird keine Blindleistungsvorgabe im Fallbackfall an die Wechselrichter gesendet Verwendung des Verschiebungsfaktors als Stellgöße im Fallback-Betrieb. Verwendung der Blindleistung als Stellgöße im Fallback- Betrieb Im Fallbackfall wird das im Wechselrichter implementierte Blindleistungsverfahren genutzt 5.3 Power Control Anlagendaten An dieser Stelle müssen die Anlagendaten eingetragen werden, dies sind grundlegende Werte für die meisten der Leistungsregelungsverfahren. Für die korrekte Funktion der Leistungsregelungsverfahren und des Anlagenregelkreises müssen die Parameter in diesem Abschnitt zwingend korrekt eingegeben werden Abb. 9: Power Control Anlagendaten Eingabefeld Vereinbarte Anschlussleistung P AV Vereinbarte maximale Scheinleistung S Amax Nennspannung AC U Nenn Bedeutung Mit dem Netzbetreiber vereinbarte maximale Einspeisewirkleistung am Netzanschlusspunkt Mit dem Netzbetreiber vereinbarte maximale Scheinleistung am Netzanschlusspunkt Nennspannung am Netzanschlusspunkt meteocontrol Power Control 13 34
16 5.4 Power Control Leistungsregelungsverfahren Das WEB log PRO Unlimited ist in der Lage eine ganze Reihe unterschiedlicher Verfahren zur Leistungsregelung ihrer PV-Anlage anzuwenden, wobei für die umfangreicheren Verfahren zusätzlich die PCU, PCU+ und/oder ein Netzanalysegerät eingesetzt werden muss. Das ausgewählte Wirk- und Blindleistungsverfahren bestimmt die Verarbeitungsart der empfangenen Vorgaben. Unter diesen Wirk- und Blindleistungsverfahren sind verschiedene Verfahren mit unterschiedlichen Stellgrößen zusammengefasst. Das jeweilige Verfahren wählen Sie den Anforderungen entsprechend aus. Die unterschiedlichen Verfahren können nicht beliebige Quellen der Stellgrößen verwenden und auch nicht beliebig kombiniert werden. Es kann ein Verfahren zur Wirkleistungsreduktion ausgewählt werden, ohne das ein Verfahren zur Blindleistungsregulierung ausgewählt wurde. (Das Auswählen des Verfahrens zur Blindleistungsregulierung ist optional). Es kann nur ein Verfahren zur Blindleistungsregelung ausgewählt werden, wenn ein Verfahren zur Wirkleistungsreduktion ausgewählt wurde (Das Auswählen des Verfahrens zur Wirkleistungsreduktion ist erforderlich). Für die ausgewählten Verfahren wird eine jeweilige Eingabemaske zur Parametrierung der Verfahren eingeblendet. Normalbetrieb Im Normalbetrieb werden aus den Vorgaben, gemäß den definierten Regeln Stellgrößen bestimmt und an die Wechselrichter gesendet. Änderungen der Vorgaben protokolliert. Bei Änderung der Wirkleistungsreduktion eine Benachrichtigung versandt (wenn Benachrichtigung konfiguriert). Fallback-Betrieb Im Falle eines Kommunikationsausfalls zwischen PCU und WEB log oder Master und Slave WEB log, das heißt, wenn keine Vorgabewerte mehr empfangen werden, wird der Fallback-Betrieb nach einer Verzögerungszeit von 10 Minuten wirksam. In diesem Fall werden die vorher konfigurierten Vorgabewerte im Rückfall verwendet. Während der Verzögerungszeit wird der Parametersatz der letzten gültigen Stellgrößen verwendet. Bei Aktivierung des Power Controls mit unvollständiger Vorgabeinformation wird ebenfalls der Fallback-Betrieb sofort wirksam. Mögliche Ursachen: Fehler im Empfang der Vorgaben (Digital-In oder Analog-In). Fehler in der Definition der Konfiguration für die ausgewählten Leistungsverfahren. Kommunikationsfehler zwischen PCU und WEB`log Master meteocontrol Power Control
17 Einstellen der Leistungsregelungsverfahren Abb. 10 Wirkleistungs- und Blindleistungsverfahren Eingabefeld Wirkleistungsvorgabe Wirkleistungsverfahren Kappung bei P AV Vorgabewert im Rückfall Blindleistungsvorgabe Umschaltung der Verfahren Blindleistungsverfahren Gradientenbegrenzung Q-Verfahren cos φ (Fix) Vorgabewert im Rückfall Q (Fix) Vorgabewert im Rückfall Konfigurieren Bedeutung Auswahl des Wirkleistungsverfahrens Bei Auswahl sorgt der Datenlogger dafür, dass die vereinbarte Anschlussleistung P AV nicht überschritten wird Wertvorgabe für die Wirkleistung im Fallback-Betrieb Aktivieren der Umschaltung zwischen verschiedenen Blindleistungsverfahren über die digitalen Eingänge Auswahl des Blindleistungsverfahrens Aktivierung der Gradientenbegrenzung Es kann angegeben werden, wie hoch die maximale Blindleistungsänderung pro Sekunde sein darf Wertvorgabe für Verschiebungsfaktor im Fallback-Betrieb Wertvorgabe für Blindleistung im Fallback-Betrieb Ruft die Konfigurationseinstellungen des gewählten Wirkund Blindleistungsverfahrens auf Eine Beschreibung aller Leistungsregelungsverfahren und der jeweiligen Einstellmöglichkeiten finden Sie in Kapitel 5.5 und 5.6. meteocontrol Power Control 15 34
18 Anlagenregelkreis Mit dem Anlagenregelungsverfahren wird gewährleistet, dass Abweichungen der eingespeisten Leistung, hervorgerufen durch den Übertragungsweg zwischen Wechselrichter und Netzanschlusspunkt (NAP), ausgeregelt werden (Niederspannung oder Mittelspannung). Somit werden die vom Energieversorgungsunternehmen geforderten Vorgaben direkt am NAP umgesetzt. Das NAP-Regelungsverfahren ist nur bei ausgewähltem Blindleistungsverfahren aktiv. Für die korrekte Funktion des Anlagenregelkreises müssen folgende Parameter zwingend korrekt eingegeben werden. Vereinbarte Anschlussleistung P AV [kw] Vereinbarte maximale Scheinleistung S Amax [kva] Nennspannung AC U Nenn [kv] Parametermodell [Trafo / kein Trafo] * Trafo Nennleistung [kva] * unteres P limit [%] unteres cosφ limit * oberes Q limit [%] * Das Feld oberes Q limit generiert seinen Inhalt automatisch aus dem Feld unteres cosφ limit und umgekehrt. Die Eingabe der vom Wechselrichterhersteller herausgegebenen Daten in eines der beiden Felder reicht somit aus. Verlässt der Cursor das Feld oder wird die Eingabetaste gedrückt, aktualisiert sich das jeweils andere Feld. Im Menü Konfiguration > Anlagendaten müssen zusätzlich folgende Daten eingetragen sein: Installierte Leistung [kw] * ACHTUNG - Alle Daten müssen korrekt eingegeben sein. Insbesondere die mit * markierten Parameter sind für die korrekte Regelung elementar. - Falsch eingegebene Daten oder Werte außerhalb des technisch möglichen Bereiches des oder der Wechselrichter, führen zu Fehlfunktionen der Regelung meteocontrol Power Control
19 Abb. 11: Konfiguration NAP-Regelkreis Eingabefeld Anlagenregelkreis Parametermodell Trafo Nennleistung Unteres P limit Unteres cos φ limit Oberes Q limit Startkonfiguration erzeugen Bedeutung Aktivierung des Anlagenregelkreises Auswahl des Parametermodells zur Berechnung der Regelkreis Startkonfiguration Nennleistung des Transformators Arbeitsgrenze des NAP- Regelkreises Arbeitsgrenze des NAP- Regelkreises Arbeitsgrenze des NAP- Regelkreises Erzeugen der Startkonfiguration für den NAP-Regelkreis Für den Betrieb des Anlagenregelkreises ist ein Netzanalysegerät am Netzanschlusspunkt zwingend erforderlich. Hinweise zu Netzanalysegeräten können sie Kapitel 6 entnehmen. meteocontrol Power Control 17 34
20 5.5 Wirkleistungsverfahren P(DI) Bei diesem Verfahren wird die Wirkleistung P als Stellgröße verwendet. Die Wertvorgabe wird vom Netzbetreiber als digitales Eingangssignal zur Verfügung gestellt. Dies ist z.b. über einen Rundsteuerempfänger möglich, der an die digitalen Eingänge der PCU angeschlossenen ist. Die Zuordnung der Reduktionsstufen zu den digitalen Eingängen erfolgt über eine Parametertabelle. Dabei entspricht jedem digitalen PCU-Eingang ein Vorgabewert. Eine Rückmeldung über die Reduktion erfolgt über die digitalen Ausgänge der PCU. Nur einzelne Ausgänge des Rundsteuerempfängers dürfen zugeordnet werden. Bitmuster (z.b. DI 1,2,4 = Adr. 007 für die Zuordnung des Vorgabewerts) sind nicht erlaubt. Das Verfahren P(DI) intern hingegen erlaubt Bitmuster Abb. 12: Wirkleistungsverfahren Steuerung P(DI) Eingabefeld Bedeutung Nummer Regelnummer Aktiv Einstellung, ob die Regel angewendet werden soll Eingang Nummer des IO Ports Ausgang Nummer des IO Ports P% Relative Wirkleistung in Prozent (bezogen auf P AV ) meteocontrol Power Control
21 5.5.2 P(AI) Bei diesem Verfahren wird die Wirkleistung P als Stellgröße verwendet. Die Wertvorgabe wird vom Netzbetreiber als analoges Eingangssignal zur Verfügung gestellt. Dies ist z.b. über eine Fernwirkanlage mit analogen Ausgängen möglich, die an den analogen Eingang (4 20mA Stromsignal nach DIN IEC ) der PCU angeschlossen ist. Die Rückmeldung erfolgt über den analogen Ausgang (4 20mA Stromsignal nach DIN IEC ). Die Leistungsreduktion aus dem Analogwert wird über eine Geradengleichung berechnet. Zur Konfiguration werden die Wertepaare P1 und P2 benötigt, die jeweils am Ende der Geraden liegen (min und max). Abb. 13: Wirkleistungsverfahren Steuerung P(AI) Eingabefeld AI Niedrigster Messwert Höchster Messwert Empfindlichkeit Bedeutung Nummer analoger Eingang Wertepaar zur Definition des untersten Arbeitspunktes (Beispiel: 4mA entspricht null Prozent) Wertepaar zur Definition des obersten Arbeitspunktes (Beispiel: 20mA entspricht hundert Prozent) Einstellung, ab wann eine Änderung des analogen Eingangs eine Änderung der Stellgröße bewirkt (Angabe in %) meteocontrol Power Control 19 34
22 5.5.3 P Fix Bei diesem Verfahren wird eine feste Wirkleistungsbegrenzung als Stellgröße verwendet. Dazu wird ein konfigurierbarer, konstanter Wert hinterlegt. Eine Wechselrichterfestabregelung auf beispielsweise 70% oder 60% ist mit diesem Verfahren möglich. Eine PCU wird für dieses Verfahren nicht benötigt. Eine Rückmeldung über die eingestellte Leistungsstufe ist bei diesem Verfahren nicht möglich P(DI) intern Bei diesem Verfahren wird die Wirkleistung P als Stellgröße verwendet. Die Wertvorgabe wird vom Netzbetreiber als digitales Eingangssignal zur Verfügung gestellt. Dies ist z.b. über einen Rundsteuerempfänger möglich, der an die internen digitalen Eingänge des WEB`logs angeschlossen ist. Im Gegensatz zum P(DI)-Verfahren mit PCU ist für das Verfahren P(DI)intern die Verwendung von Bitmasken erlaubt. Die Zuordnung der digitalen Eingänge zu den Reduktionsstufen erfolgt über eine Parametertabelle. Dabei entspricht jedem digitalen PCU-Eingang ein Vorgabewert. Die PCU wird für dieses Verfahren nicht benötigt. Eine Rückmeldung über die eingestellte Leistungsstufe an den Energieversorger ist bei diesem Verfahren nicht möglich. Abb. 14: Wirkleistungsverfahren P(DI) intern Eingabefeld Spalte Digitaleingänge (DI 4 - DI 1) Vorgabe Bedeutung Konfigurierbar für bis zu 16 verschiedene Leistungsstufen. Grün zeigt an, welcher Eingang aktiviert sein muss Leistungsvorgaben in Prozent bei Belegung der jeweiligen Digitaleingänge meteocontrol Power Control
23 5.6 Blindleistungsverfahren Cos φ (DI) Bei diesem Verfahren wird der Verschiebungsfaktor cosϕ als Stellgröße verwendet. Die Wertvorgabe wird vom Netzbetreiber als digitales Eingangssignal zur Verfügung gestellt. Dies ist z.b. über eine Fernwirkanlage mit digitalen Ausgängen möglich, der an die digitalen Eingänge der PCU angeschlossenen ist. Eine Rückmeldung erfolgt dann über die digitalen Ausgänge der PCU. Die Zuordnung erfolgt über eine Parametertabelle. Auflösung und Zuordnung der Stufen sind frei wählbar. Dabei entspricht jedem digitalen PCU-Eingang ein Vorgabewert. Abb. 15: Blindleistungsverfahren cos φ(di) Eingabefeld Nummer Aktiv Eingang Ausgang cos φ / Erregung Bedeutung Regelnummer Einstellung, ob Regel angewendet werden soll Nummer des IO Ports Nummer des IO Ports Stellwerte Verschiebungsfaktor zur Blindleistungsreduktion meteocontrol Power Control 21 34
24 5.6.2 Cos φ (AI) Bei diesem Verfahren wird der Verschiebungsfaktor cosϕ als Stellgröße verwendet. Die Wertvorgabe wird vom Netzbetreiber als analoges Eingangssignal zur Verfügung gestellt. Dies ist z.b. über eine Fernwirkanlage mit analogen Ausgängen möglich, die an den analogen Eingang der PCU angeschlossen ist. Eine Rückmeldung kann über den analogen Ausgang der PCU erfolgen. Der Wert wird vom Netzbetreiber als analoges Eingangssignal (4 20mA) zur Verfügung gestellt. Die Berechnung des Verschiebungsfaktors aus dem Analogwert erfolgt über eine Geradengleichung. Zur Konfiguration werden die Wertepaare P1 und P2 benötigt, die jeweils am Ende der Geraden liegen. Ferner wird die Erregungsart pro Punkt benötigt. Abb. 16: Beispiel Kennlinie cos φ(ai) Abb. 17: Blindleistungsverfahren Steuerung cos φ (AI) Eingabefeld AI Niedrigster Messwert Höchster Messwert Empfindlichkeit Bedeutung Nummer des analogen Eingangs Angabe in ma und %. Wertepaar zur Definition des untersten Arbeitspunktes (Beispiel: 4mA entspricht Faktor 0,95 übererregt) Angabe in ma und %. Wertepaar zur Definition des obersten Arbeitspunktes (Beispiel: 20mA entspricht Faktor 0,95 untererregt) Einstellung Empfindlichkeit: zeigt an, ab wann eine Änderung des analogen Eingangs eine Änderung der Stellgröße bewirkt meteocontrol Power Control
25 5.6.3 Cos φ Fix Bei diesem Verfahren wird ein fester Verschiebungsfaktor cosϕ als Stellgröße verwendet. Dazu wird ein konfigurierbarer, konstanter Wert hinterlegt. Es erfolgt keine Rückmeldung. Die PCU wird für dieses Verfahren nicht benötigt. Eine Rückmeldung über die eingestellte Leistungsstufe ist bei diesem Verfahren nicht möglich Cos φ (P) Bei diesem Verfahren wird der Verschiebungsfaktor cosφ als Stellgröße verwendet. Durch eine Änderung des Verschiebungsfaktors ist es möglich die eingespeiste Leistung am Netzanschlusspunkt zu beeinflussen. Dazu wird vom ausgewählten Messgerät die eingespeiste Leistung P am Netzanschlusspunkt aufgenommen und an den Datenlogger übermittelt. Dieser ordnet der jeweiligen Leistung dann mittels einer 4 Punkt Kennlinie die Stellgröße cosφ zu. Folgende Angaben werden zur Konfiguration benötigt: die 4 kennzeichnenden Punkte P1 bis P4 der Kennlinie Angaben, in welchen Bereichen die Punkte liegen (über- oder untererregt) Abb. 18: Blindleistungsverfahren Steuerung cos φ (P) Eingabefeld Bedeutung Kennlinie Art der Kennlinie Punkt 1 4 Stützstellen 1 4 P Hyst Hysterese als Verhältnis von P/P AV Für dieses Verfahren wird ein Netzanalysegerät benötigt, welches an den Datenlogger angeschlossen ist und konfiguriert wurde. Die PCU wird für dieses Verfahren nicht benötigt. Eine Rückmeldung über die eingestellte Leistungsstufe ist bei diesem Verfahren nicht möglich. meteocontrol Power Control 23 34
26 5.6.5 Cos φ (U) Bei diesem Verfahren wird der Verschiebungsfaktor cosφ als Stellgröße verwendet. Durch eine Änderung des Verschiebungsfaktors ist es möglich die Spannung am Netzanschlusspunkt zu beeinflussen. Dazu wird vom ausgewählten Messgerät die Spannung U am Netzanschlusspunkt aufgenommen und an den Datenlogger übermittelt. Dieser ordnet der jeweiligen Spannung dann mittels einer Geradengleichung die Stellgröße cosφ zu. Folgende Angaben werden zur Konfiguration benötigt: die 4 kennzeichnenden Punkte P1 bis P4 der Kennlinie Angaben, in welchen Bereichen die Punkte liegen (über- oder untererregt) Abb. 19: Blindleistungsverfahren Steuerung cos φ(u) Eingabefeld Bedeutung Kennlinie Art der Kennlinie Punkt 1 4 Stützstellen 1 4 U Hyst Hysterese als Verhältnis von U/U Nenn Für dieses Verfahren wird ein Netzanalysegerät benötigt, welches an den Datenlogger angeschlossen ist und konfiguriert wurde. Die PCU wird für dieses Verfahren nicht benötigt. Eine Rückmeldung über die eingestellte Leistungsstufe ist bei diesem Verfahren nicht möglich meteocontrol Power Control
27 5.6.6 Q(DI) Bei diesem Verfahren wird die Blindleistung Q als Stellgröße verwendet. Die Wertvorgabe wird vom Netzbetreiber als digitales Eingangssignal zur Verfügung gestellt. Dies ist z.b. über eine Fernwirkanlage mit digitalen Ausgängen möglich, die an die digitalen Eingänge der PCU angeschlossen ist. Eine Rückmeldung erfolgt über die digitalen Ausgänge der PCU. Die Zuordnung erfolgt über eine Parametertabelle. Auflösung und Zuordnung der Stufen sind frei wählbar. Dabei entspricht jedem digitalen PCU-Eingang ein Vorgabewert. Abb. 20: Blindleistungsverfahren Steuerung Q(DI) Eingabefeld Nummer Aktiv Eingang Ausgang Q(%) / Erregung Bedeutung Regelnummer Einstellung, ob Regel angewendet werden soll Nummer des IO Ports Nummer des IO Ports Stellwert Blindleistung zur Blindleistungsreduktion in Prozent meteocontrol Power Control 25 34
28 5.6.7 Q(AI) Bei diesem Verfahren wird die Blindleistung Q als Stellgröße verwendet. Die Wertvorgabe wird vom Netzbetreiber als analoges Eingangssignal zur Verfügung gestellt. Dies ist z.b. über eine Fernwirkanlage mit analogen Ausgängen möglich, die an den analogen Eingang der PCU angeschlossen ist. Eine Rückmeldung erfolgt über einen analogen Ausgang der PCU. Der Wert wird vom Netzbetreiber als analoges Eingangssignal (typisch: 4 20mA) zur Verfügung gestellt. Die Berechnung der Blindleistung aus dem Analogwert erfolgt über eine Geradengleichung. Folgende Angaben werden zur Konfiguration benötigt: die Wertepaare P1 und P2, die jeweils am Ende der Geraden liegen (min. und max.) Angaben, in welchen Bereichen die Punkte liegen (über- oder untererregt) Abb. 21: Kennlinie Q(AI) Abb. 22: Blindleistungsverfahren Steuerung Q(AI) Eingabefeld AI Niedrigster Messwert Höchster Messwert Empfindlichkeit Bedeutung Nummer des analogen Eingangs Angabe in ma und %. Wertepaar zur Definition des untersten Arbeitspunktes (Beispiel: 4mA entspricht 15 % - übererregt) Angabe in ma und %. Wertepaar zur Definition des obersten Arbeitspunktes (Beispiel: 20mA entspricht 15% - untererregt) Einstellung Empfindlichkeit: zeigt an, ab wann eine Änderung des analogen Eingangs eine Änderung der Stellgröße bewirkt meteocontrol Power Control
29 5.6.8 Q fix Bei diesem Verfahren wird eine feste Blindleistung Q als Stellgröße verwendet. Dazu wird im WEB`log ein konfigurierbarer, konstanter Wert hinterlegt. Es erfolgt keine Rückmeldung. Die PCU wird für dieses Verfahren nicht benötigt. Eine Rückmeldung über die eingestellte Leistungsstufe ist bei diesem Verfahren nicht möglich Q(U) Bei diesem Verfahren wird die Blindleistung Q als Stellgröße verwendet. Durch eine Änderung der Blindleistung ist es möglich die Spannung am Netzanschlusspunkt zu beeinflussen. Dazu wird vom ausgewählten Messgerät die Spannung U am Netzanschlusspunkt aufgenommen und an den Datenlogger übermittelt. Dieser ordnet der jeweiligen Spannung dann mittels einer Geradengleichung die Stellgröße Q zu. Als Messgeräte werden Netzanalysegeräte unterstützt. Folgende Angaben werden zur Konfiguration benötigt: die 4 kennzeichnenden Punkte P1 bis P4 der Kennlinie Angaben, in welchen Bereichen die Punkte liegen (über- oder untererregt) Abb. 23: Blindleistungsverfahren Steuerung Q(U) Eingabefeld Bedeutung Kennlinie Art der Kennlinie Punkt 1 4 Stützstellen 1 4 U Hyst Untere Grenze cos φ Limit Hysterese als Verhältnis von U/U Nenn Untere cos φ Grenze bis zu der die Kennlinie gefahren wird, danach wird der gewählte cos φ als fester Wert verwendet Für dieses Verfahren wird ein Netzanalysegerät benötigt, welches an den Datenlogger angeschlossen ist und konfiguriert wurde. Die PCU wird für dieses Verfahren nicht benötigt. Eine Rückmeldung über die eingestellte Leistungsstufe ist bei diesem Verfahren nicht möglich. meteocontrol Power Control 27 34
30 Wechselrichter cos φ (P) Dieses Verfahren ist ein wechselrichterinternes Verfahren. Der Datenlogger nimmt keinen Einfluss auf die Regelung und erlaubt den Wechselrichtern die interne Regelung. Es wird der Verschiebungsfaktor cosφ als Stellgröße verwendet. Bei den meisten Wechselrichtern, die dieses Verfahren unterstützen, sind keine Einstellungen im Datenlogger vorzunehmen. Die Parameter sind im Wechselrichter selber zu hinterlegen. Dazu lesen Sie bitte die Bedienungsanleitung des jeweiligen Wechselrichters Wechselrichter Q(U) Dieses Verfahren ist ein wechselrichterinternes Verfahren. Der Datenlogger nimmt keinen Einfluss auf die Regelung und erlaubt den Wechselrichtern die interne Regelung. Es wird die Blindleistung Q als Stellgröße verwendet. Bei den meisten Wechselrichtern, die dieses Verfahren unterstützen, sind keine Einstellungen im Datenlogger vorzunehmen. Die Parameter sind im Wechselrichter selber zu hinterlegen. Dazu lesen Sie bitte die Bedienungsanleitung des jeweiligen Wechselrichters meteocontrol Power Control
31 5.7 Power Control aktivieren Nachdem alle Einstellungen zum meteocontrol Power Control abgeschlossen sind, muss das Power Control aktiviert werden. Es wird empfohlen, das Power Control erst zu aktivieren, wenn die Konfiguration vollständig abgeschlossen ist. Abb. 24: Power Control aktivieren Eingabefeld Power Control Speichern Bedeutung Aktiviert oder deaktiviert das PC Speichert die Einstellungen 5.8 Status Power Control Unter dem Menüpunkt Online-Werte > Power Control kann der aktuelle Status von Power Control abgerufen werden. Abb. 25: Online-Werte Power Control Beschreibung Betriebszustand Wirkleistungsverfahren Blindleistungsverfahren Aktuelle Stellgröße Bedeutung Aktueller Power Control Status Zeigt das aktuelle Wirkleistungsverfahren Zeigt das aktuelle Blindleistungsverfahren Anzeige der Stellgrößenvorgabe für Wirk- und Blindleistungsverfahren in Prozent Die hervorgehobenen Werte werden alle 10 Sekunden aktualisiert. Das Konfigurieren dieser Online-Werte ist nicht möglich. meteocontrol Power Control 29 34
32 5.9 Power Control Einstellungen über das Datenlogger-Display Über das Gerätedisplay des WEB log PRO unlimited kann der Status des Power Control abgefragt und geändert werden. Die Konfiguration vom meteocontrol Power Control ist allerdings ausschließlich über den Webbrowser möglich, wie in den vorherigen Kapiteln beschrieben. Die Benutzergruppen des WEB'logs haben einen Passwortschutz. Die Standardpasswörter lauten: Benutzergruppe Endkunde Passwort 0030 Benutzergruppe Installateur Passwort 0020 Benutzergruppe Administrator Passwort 0010 Menüstruktur am Display PRO Unlimited Einstellungen** PC Einstellungen *** PC Status aktiv inaktiv Power Control ist aktiv Power Control ist inaktiv * Benutzergruppe Endkunde ** Benutzergruppe Installateur *** Benutzergruppe Administrator meteocontrol Power Control
33 6. Netzanalysegerät Da es sich bei einem Netzanalysegerät (NAG) um ein technisches Gerät mit vielen Funktionen handelt, ist es notwendig eine Konfiguration des NAG durchzuführen. Es wird empfohlen die Messaufnehmer am Netzanschlusspunkt (Stützstromwandler, Spannungswandler) gemäß Erzeugerzählpfeilsystem zu installieren. Bei der Auswahl der Komponenten sollte darauf geachtet werden, dass diese die Genauigkeitsklassen von mindestens 0,5 (Feinmessgerätklassen) haben. Zudem sind Strom und Spannungswandler so auszuwählen, dass der Messbereich des Netzanalysegerätes möglichst ausgeschöpft wird. Für die Regelung der Wirkleistung ist eine einphasige Messung ausreichend, eine dreiphasige Messung allerdings zu empfehlen, da in der Regel mittelspannungsseitig der Transformator eine Dreiecksschaltgruppe besitzt, die Spannung allerdings gegen einen Sternpunkt gemessen wird. meteocontrol bietet für die Umsetzung von Power Control das passende Netzanalysegerät UMG604 an, mit dem die für einige Verfahren benötigten Messwerte am Netzanschlusspunkt aufgenommen werden können. Elektrische Installation des NAG Die elektrische Planung und Installation von PV-Anlagen, insbesondere der Anschluss des Netzanalysegeräts am Netzanschlusspunkt, sind nicht Teil dieser Anleitung. Folgende Schritte sind dennoch für die Verwendung des NAGs zu beachten: NAG an NAP Das Netzanalysegerät wird an den Netzanschlusspunkt gemäß der jeweils gültigen Richtlinien für Niederspannung und/oder Mittelspannung angeschlossen. Je nach Anlagenauslegung sind Messaufnehmer erforderlich (Stutzstromwandler, Spannungswandler) NAG an WEB`log Ein Netzanalysegerät (NAG) wird über Modbus-RTU oder Modbus-TCP grundsätzlich mit dem als Master konfigurierten WEB log verbunden. Anschluss und Konfiguration erfolgt gemäß der Bedienungsanleitung für den WEB log im Abschnitt Anschluss von Modbusgeräten meteocontrol Power Control 31 34
34 7. Übersicht Einspeisemanagement Mögliche WEB logs Benötigtes Zubehör Web log Pro Unlimited WEB log Light+ 20 WEB log Basic 100 WEB log Pro Unlimited Netzanalysegerät (NAG) PCU+ Wirkleistungsverfahren P DI) WEB`log intern** P (DI) + + P (AI) + + P (fix) Wechselrichter intern Treiberabhängig Blindleistungsverfahren cos φ (DI) + +* + cos φ (AI) cos φ (fix) * cos φ (P) + + cos φ (U) + + Q (fix) * Q (U) Wechselrichter intern Treiberabhängig Treiberabhängig Treiberabhängig * : **: NAG bei Anlagen am Niederspannungsnetz nicht erforderlich, NAG nicht kompatibel mit Web log Basic 100 und Light+ 20 Anschluss des Rundsteuerempfängers an die internen Digitaleingänge des WEB'logs. Bei anderen Verfahren erfolgt der Anschluss über die PCU meteocontrol Power Control
35 8. Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Funktionsweise PCU<->Power Control... 8 Abb. 2: Funktionsweise Power Control... 9 Abb. 3: WEB`log Master mit Broadcast an alle Slaves Abb. 4: WEB`log Master ohne Slaves Abb. 5: WEB`log Master mit Slavegruppen Abb. 6: Definition WEB`log Slave Allgemeiner Broadcast Abb. 7: Definition WEB`log Slave Gruppen-Broadcast Abb. 8: Fallback-Vorgaben, Beispiel cos φ Fix Abb. 9: Power Control Anlagendaten Abb. 10 Wirkleistungs- und Blindleistungsverfahren Abb. 11: Konfiguration NAP-Regelkreis Abb. 12: Wirkleistungsverfahren Steuerung P(DI) Abb. 13: Wirkleistungsverfahren Steuerung P(AI) Abb. 14: Wirkleistungsverfahren P(DI) intern Abb. 15: Blindleistungsverfahren cos φ(di) Abb. 16: Beispiel Kennlinie cos φ(ai) Abb. 17: Blindleistungsverfahren Steuerung cos φ (AI) Abb. 18: Blindleistungsverfahren Steuerung cos φ (P) Abb. 19: Blindleistungsverfahren Steuerung cos φ(u) Abb. 20: Blindleistungsverfahren Steuerung Q(DI) Abb. 21: Kennlinie Q(AI) Abb. 22: Blindleistungsverfahren Steuerung Q(AI) Abb. 23: Blindleistungsverfahren Steuerung Q(U) Abb. 24: Power Control aktivieren Abb. 25: Online-Werte Power Control meteocontrol Power Control 33 34
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38 Spicherer Str. 48 D Augsburg Fon +49 (0) 821 / Fax +49 (0) 821 / technik@meteocontrol.de Text und Abbildungen entsprechen dem technischen Stand bei Drucklegung Technische Änderungen vorbehalten Keine Haftung für Druckfehler. Version
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