Arbeitspapier 1 Berlin 1995

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1 Arbeitspapier 1 Berlin 1995

2 Diplomarbeit an der Technischen Universität Berlin Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze für eine Modellierung in einem Multi-Agenten-System Eingereicht beim Fachbereich Informatik Fachgebiet Systemanalyse und EDV Prof. Dr. H.Krallmann Betreuerin: Dipl.-Kff. Claudia Schopf vorgelegt von Heike Flämig Matrikel-Nummer: Dürerstraße Berlin Berlin, den 8. Februar 1995

3 Eidesstattliche Erklärung Hiermit erkläre ich an Eides Statt, daß ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne unerlaubte fremde Hilfe angefertigt, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Berlin, den 08. Februar 1995

4 Inhaltsverzeichnis 1 EINLEITUNG 7 2 WAS IST ÖKOBILANZIERUNG? DER BEGRIFF DER "ÖKOBILANZ" ANSPRÜCHE AN EINE BETRIEBLICHE ÖKOBILANZIERUNG UNTERNEHMENSEXTERNE ANSPRUCHSGRUPPEN UNTERNEHMENSINTERNE ANSPRUCHSGRUPPEN ABLEITUNG EINER ARBEITSDEFINITION FORMULIERUNG EINES RAHMENMODELLS FÜR DIE ERSTELLUNG EINER ÖKOBILANZ ZIELDEFINITION Untersuchungsgegenstand Systemabgrenzung SACHBILANZ Prozeßbilanz Betriebsbilanz Substanzbilanz Unternehmensbilanz Produktbilanz WIRKUNGSANALYSE BILANZBEWERTUNG SCHWACHSTELLEN- UND OPTIMIERUNGSANALYSE 29 3 VERGLEICH UNTERSCHIEDLICHER ÖKOBILANZIERUNGSANSÄTZE ÜBERBLICK QUALITATIVE ANSÄTZE QUANTITATIVE ANSÄTZE Mehrdimensionale Ansätze Eindimensionale Ansätze "HANDLUNGSORIENTIERTE ÖKOBILANZ" VON ÖKOSCIENCE ZIELDEFINITION SACHBILANZ WIRKUNGSANALYSE BILANZBEWERTUNG SCHWACHSTELLEN- UND OPTIMIERUNGSANALYSE ÖKOBILANZ DES IÖW ZIELDEFINITION SACHBILANZ WIRKUNGSANALYSE BILANZBEWERTUNG SCHWACHSTELLEN- UND OPTIMIERUNGSANALYSE ÖKOBILANZ DES BUWAL ZIELDEFINITION SACHBILANZ WIRKUNGSANALYSE BILANZBEWERTUNG SCHWACHSTELLEN- UND OPTIMIERUNGSANALYSE ÖKOBILANZ DER Ö.B.U ZIELDEFINITION SACHBILANZ WIRKUNGSANALYSE 78

5 3.5.4 BILANZBEWERTUNG SCHWACHSTELLEN- UND OPTIMIERUNGSANALYSE ÖKOLOGISCHES RECHNUNGSWESEN VON SCHALTEGGER UND STURM ZIELDEFINITION SACHBILANZ WIRKUNGSANALYSE BILANZBEWERTUNG SCHWACHSTELLEN- UND OPTIMIERUNGSANALYSE GEGENÜBERSTELLUNG DER ÖKOBILANZIERUNGSANSÄTZE ZIELDEFINITION SACHBILANZ WIRKUNGSANALYSE BILANZBEWERTUNG SCHWACHSTELLEN- UND OPTIMIERUNGSANALYSE FAZIT WAS SIND MULTI-AGENTEN-SYSTEME? EINORDNUNG VON MULTI-AGENTEN-SYSTEMEN IN DIE INFORMATIK MULTI-AGENTEN-SYSTEME IN TUB-MAGIC STRUKTUR EINES MULTI-AGENTEN-SYSTEMS STRUKTUR EINES EINZELNEN AGENTEN Intentionsmodul Kommunikationsmodul Aktionsmodul Sensormodul Kognitionsmodul MODELLIERUNG EINES ÖKOBILANZIERUNGSSZENARIOS IN EINEM MULTI-AGENTEN- SYSTEM ENTWURFSENTSCHEIDUNGEN DIE AUFGABEN DER AGENTEN DAS ZUSAMMENSPIEL DER AGENTEN (BEISPIEL) ÖKOBILANZAGENT INTENTIONSMODUL KOGNITIONSMODUL SACHBILANZAGENT INTENTIONSMODUL KOGNITIONSMODUL WIRKUNGSANALYSEAGENT INTENTIONSMODUL KOGNITIONSMODUL BEWERTUNGSAGENT INTENTIONSMODUL KOGNITIONSMODUL SCHWACHSTELLENANALYSEAGENT INTENTIONSMODUL KOGNITIONSMODUL ZUSAMMENFASSUNG LITERATURVERZEICHNIS 135

6 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Rahmenmodell 18 Abb. 2: Systematik einer Ökobilanzierung 21 Abb. 3: Stufen des ökologischen Produktlebenszyklus' 27 Abb. 4: Klassifizierung von Ökobilanzierungsansätzen nach ihrem Bewertungsmodell 32 Abb. 5: Beispielhafte Aggregation nach Sutter und Hofstetter 38 Abb. 6: Ökoscience-Ansatz 41 Abb. 7: Ökoscience-Kontenplan 43 Abb. 8: IÖW-Ansatz 48 Abb. 9: Die Ökobilanz-Systematik des IÖW 49 Abb. 11: Kontenrahmen der Betriebsbilanz auf der Ebene 1 52 Abb. 12: Detaillierungsgrad der Betriebsbilanz auf den unterschiedlichen Ebenen 53 Abb. 16: BUWAL-Ansatz 66 Abb. 17: Umweltkategorien des BUWAL 67 Abb. 18: Ö.B.U.-Ansatz 74 Abb. 19: Umwelteinflüsse des Ö.B.U. 77 Abb. 20: Ansatz von Schaltegger und Sturm 86 Abb. 21: Mögliche Aggregationsstufen unterschiedlicher Untersuchungsgegenstände 87 Abb. 22: Umweltkonten einer Stoff- und Energieflußrechnung 89 Abb. 23: Übersicht über das Buchungs- und Kontensystem am Beispiel der Stoffflüsse der Erdgasnutzung 91 Abb. 24: Vergleich der Zieldefinitionen 99 Abb. 25: Vergleich der Erhebungsmodelle und Bilanzgrenzen 100 Abb. 26: Ökoscience-Kontenplan in der Systematik des Rahmenmodells 103 Abb. 27: Vergleich der zu erhebenden Umwelteinflüsse 103 Abb. 28: Vergleich der Bewertungsmodelle 107 Abb. 29: Vergleich der Analysemöglichkeiten 108 Abb. 30: Szenario eines Multi-Agenten-Systems 115 Abb. 31: Ökobilanzierungsszenario 121

7 1 Einleitung Seite 7Fehler! Nur Hauptdokument 1 Einleitung Die unübersehbare Dringlichkeit ökologischer Fragestellungen hat zu einem tiefgreifenden Wandel im gesellschaftlichen Wertesystem geführt. Im Bewußtsein der Menschen sind Ökonomie und Ökologie zu einem untrennbaren Begriffspaar geworden. Insbesondere wird auch im Management von Unternehmen heute erkannt, daß die Ökologie nicht nur Auswirkungen auf die Volkswirtschaft, sondern auch auf das einzelnen Unternehmen hat. War in der Vergangenheit der Staat beim Umweltschutz die treibende Kraft, so ist es nun Aufgabe des Managements umzudenken, damit sich das Unternehmen am Markt behaupten kann. Vom Management wird zunehmend eine agierende Umweltplanung gefordert. Durch den Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt kann sich das Unternehmen nicht mehr allein über Preise und Qualitäten am Markt profilieren. Für eine Kaufentscheidung rücken zunehmend ökologische Kriterien in den Mittelpunkt, was eine wichtigere Stellung der Ökologie im Zielsystem des Unternehmens nach sich zieht. Damit besteht die zwingende Notwendigkeit der Integration einer ökologischen Dimension in die Kultur, Strategie und Struktur des Unternehmens. Ein Instrument für die ökologische Unternehmensführung ist die Erstellung einer Ökobilanz. Dieses Wort ist in aller Munde, jedoch liegt eine allgemeingültige Definition bisher nicht vor. Einigkeit besteht nur darin, daß sich eine Ökobilanzierung mit der Erfassung und Bewertung von Umwelteinflüssen durch das unternehmerische Handeln beschäftigt. Bei der Erfassung aller von einem Unternehmen ausgehenden relevanten Stoffund Energieflüsse fällt eine Flut von Daten an. Schon für ein mittelständisches Unternehmen erreicht die Menge der Daten derartige Ausmaße, daß eine EDVtechnische Unterstützung der Datenerfassung notwendig wird. Soll die Datenerfassung dabei nachvollziehbar und transparent sein, ist eine Speicherung in einem Tabellenkalkulationsprogramm oder in einer Datenbank nicht ausreichend. Dies gilt insbesondere dann, wenn für eine effiziente Wiederholung der Erstellung einer Ökobilanz nicht nur die aktuellen Daten über Stoff- und Energieflüsse gespeichert werden müssen, sondern auch Informationen über deren Quellen.

8 1 Einleitung Seite 8Fehler! Nur Hauptdokument Zudem besteht die Ökobilanzierung nicht nur aus der bloßen Erfassung von Daten, sondern vor allem aus deren Bewertung. Wie sich in dieser Arbeit zeigen wird, ist die Bewertung der erfaßten Daten sogar der für einen bestimmten Ökobilanzierungsansatz charakteristische Verfahrensschritt. Deshalb sollte die Computerunterstützung auch zu diesem Teilschritt beitragen. Im Gegensatz zur Erfassung ist die Phase der Bewertung jedoch in allen Ansätzen mehr oder minder stark subjektiv geprägt, d.h. es gibt nicht immer eine "richtige" oder "falsche" Lösung und somit auch keinen rigorosen Algorithmus zur Durchführung der Bewertungsphase, der von einem Computersystem automatisch ausgeführt werden könnte. Vielmehr erfordert diese Aufgabe in der Regel menschliche Intelligenz. Für solche Aufgaben, zu denen auch die Erstellung von Voraussagen über Wertpapierkurse, die Planung und Steuerung der Fertigung oder das Verhandeln von Terminen gehören, werden in der Wirtschaftinformatik in jüngerer Zeit sogenannte Multi-Agenten-Systeme eingesetzt. Dieser Ansatz soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden. Im folgenden zweiten Kapitel wird aufgrund einer fehlenden allgemein akzeptierten Definition des Begriffes "Ökobilanz" eine Arbeitsdefinition entwickelt. Dafür wird zunächst untersucht, welche Ergebnisse eine Ökobilanzierung liefern sollte und welche gesellschaftlichen Ansprüche an die Ergebnisse gestellt werden. Außerdem wird ein Rahmenmodell entworfen, das einen Überblick über die Verfahrensschritte einer Ökobilanzierung gibt. Das dritte Kapitel ist der Schwerpunkt dieser Arbeit. In ihm werden unterschiedliche Ökobilanzierungsansätze anhand des von ihnen zur Bewertung von Umwelteinflüssen verwandten Verfahrens klassifiziert und ausgewählte Ansätze unter Verwendung des Rahmenmodells vorgestellt und verglichen. Um das Instrument der Ökobilanzierung in einem Multi-Agenten-System umsetzen zu können, wird im vierten Kapitel dessen grundsätzliche Struktur am Beispiel der Entwicklungsumgebung TUB-MAGIC vorgestellt. Im fünften Kapitel werden die in den vorangegangenen Kapiteln gewonnenen Erkenntnisse genutzt, um ein Ökobilanzierungsszenario zu modellieren.

9 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 9 2 Was ist Ökobilanzierung? Da eine allgemeingültige und anerkannte Begriffsbestimmung auf dem Gebiet der Ökobilanzierung noch nicht vorliegt, wird zunächst vorgestellt, wie einzelne Autoren die Ökobilanz definieren bzw. welche Aufgabenfelder sie ihr zuweisen. Um zu einer Arbeitsdefinition zu kommen, werden die aus der Literatur herausgearbeiteten Definitionen mit den Ansprüchen an eine betriebliche Ökobilanzierung verglichen. Die Arbeitsdefinition dient als Grundlage für die Formulierung eines Rahmenmodells, an dem die grundsätzliche Vorgehensweise bei der Ökobilanzierung beschrieben wird. Dieses Rahmenmodell dient zudem als Systematisierungshilfe und als Maßstab für den Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze im Kapitel 3. Die aus dem Rahmenmodell herausgearbeiteten Kriterien sollen aufzeigen, inwiefern die einzelnen Ansätze die Ziele einer Ökobilanzierung erreichen und wie die Aufgabenfelder abgedeckt werden. 2.1 Der Begriff der "Ökobilanz" Der Begriff "Ökobilanz wurde in den siebziger Jahren von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) geprägt /1/. Das schweizerische Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) faßt die durchgeführten Studien der EMPA in dem inzwischen zum Standardwerk avancierten und überarbeiteten Bericht "Ökobilanzen von Packstoffen" zusammen /2/. Nach dem BUWAL ist eine ökologische Bilanz [...] die Beschreibung und Auflistung der primären Auswirkungen von bestimmten Prozessen [...]. Ein Oekoprofil ist eine Beurteilung und Bewertung der sich aus der Oekobilanz ergebenden Einwirkungen auf die Umwelt nach einem Modell. /3/. /1/ Damals noch Eidgenössische Prüfungs- und Versuchsanstalt für Industrie, Bauwesen und Gewerbe. /2/ BUS 1984; BUWAL Das heutige BUWAL hieß damals noch Bundesamt für Umweltschutz (BUS). /3/ BUWAL 1991, S.10. Alle Zitate aus der Schweizer Literatur sind in der Original- Rechtschreibung wiedergegeben.

10 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 10 Der wohl bekannteste, oft auch als Pionierarbeit in der Diskussion um Methoden zur ökologischen Bilanzierung bezeichnete Ansatz ist der von Müller-Wenk aus den siebziger Jahren. Er nennt ihn die ökologische Buchhaltung und versteht darunter ein Mess-System, welches die vom einzelnen Unternehmen ausgehenden Umwelteinwirkungen auf die natürliche Umwelt umfassend, kontinuierlich und nach verbindlichen Verfahrensvorschriften erfasst. /4/. Darauf kann eine Analyse der vom Unternehmen ausgehenden Umweltwirkungen aufbauen. Die einzelnen in den physikalischen Maßeinheiten gemessenen Mengen werden dadurch vergleichbar und addierbar gemacht, dass die jeweiligen Einheitsmengen mit einem Gradmesser der ökologischen Knappheit der betreffenden Einwirkungsart gewichtet wird. /5/. Dieser Gewichtungsfaktor wird "Äquivalenzkoeffizient" oder "Ökofaktor" genannt. Als Ergebnis liegt eine allgemeine Meßzahl an Umweltwirkungen vor /6/. Die ökologische Buchhaltung dient als Informations- und Steuerungsinstrument im Hinblick auf ökonomisch und ökologisch effiziente umweltrelevante Entscheide. /7/. Nahezu identisch sind die Definitionen von Braunschweig et al. /8/ und Braunschweig /9/. Sie beschränken die ökologische Buchhaltung jedoch nicht nur auf die Erfassung und Bewertung der Umwelteinwirkungen einzelner Unternehmen, sondern sehen sie als eine Art Gesamtrechnung, die auch auf Gemeinden, Städte und Regionen anwendbar ist. Braunschweig und Müller-Wenk arbeiten heute mit einer daraus abgeleiteten Definition: Unter Ökobilanz verstehen wir eine ökologisch bewertete Stoff- und Energiebilanz. Eine solche ökologische Bewertung kann unterschiedlich erfolgen. /10/. Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) definiert die Ökobilanz als ein Instrument zur systematischen Erfassung und Darstellung von ökologischen Schwachstellen bzw. Optimierungspotentialen in Unternehmen. /11/. /4/ Müller-Wenk 1978, S.17 /5/ Müller-Wenk 1978, S.17 /6/ vgl. Müller-Wenk 1978, S.17 /7/ Braunschweig 1988, S.55 /8/ vgl. Braunschweig et al. 1984, S.5 /9/ vgl. Braunschweig 1988, S.52; Braunschweig 1987, S.6 u. S.13 /10/ Braunschweig,Müller-Wenk 1993, S.19 /11/ Lehmann 1991, S.14

11 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 11 Inzwischen wurde der Ansatz zu einem "Öko-Controlling" genannten System erweitert, das als Informations-, Analyse- und Steuerungsinstrument zur Umsetzung ökologischer Unternehmensziele dient. In diesem nimmt die Ökobilanz eine zentrale Stellung ein /12/. Die entsprechenden Stoff- und Energieströme werden nach der Ökobilanzsystematik erfaßt und bewertet. Ergebnis ist eine Schwachstellenanalyse, auf deren Grundlage Ziele zur Verbesserung der Umweltsituation des Unternehmens und zu treffende Maßnahmen konkretisiert, Alternativen gesucht und unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Aspekte ausgewählt werden können. /13/. Das Umweltbundesamt (UBA) versteht unter einer Ökobilanz einen möglichst umfassenden Vergleich der Umweltauswirkungen zweier oder mehrerer unterschiedlicher Produkte, Produktgruppen, Systeme, Verfahren oder Verhaltensweisen. Sie dient der Offenlegung von Schwachstellen, der Verbesserung der Umwelteigenschaften der Produkte, der Entscheidungsfindung in der Beschaffung und im Einkauf, der Förderung umweltfreundlicher Produkte und Verfahren, dem Vergleich alternativer Verhaltensweisen und der Begründung von Handlungsempfehlungen. Je nach der zugrundeliegenden Fragestellung wird dieser Vergleich um weitere Aspekte ergänzt, z.b. einer Beurteilung der Umweltschutzeffizienz finanzieller Mittel. /14/. Insbesondere sieht das UBA in der Ökobilanz ein Verfahren zur Bewertung von Produkten /15/. Aufgabe einer Ö- kobilanz ist es, die mit Produkten in Verbindung stehenden Wirkungen auf die Umwelt im Rahmen von Daten zu erfassen, transparent aufzuarbeiten und zu bewerten. In diesem Rahmen kommt ihr eine Optimierungs- und Vergleichsfunktion zu. /16/. /12/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.13f., S.47 u. S.50 detailliert S.57ff.; vgl. Lehmann 1993, S.5; vgl. Stahlmann 1993, S.141ff. /13/ Lehmann 1991, S.14f. /14/ Umweltbundesamt 1992, S.17, vgl. auch S.5. Hervorhebungen des Originals weggelassen. /15/ vgl. Umweltbundesamt 1992, S.7 /16/ Umweltbundesamt 1992, S.17

12 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite Ansprüche an eine betriebliche Ökobilanzierung Ziele und Wünsche an den Umweltschutz können nicht von der Natur selbst definiert werden, sondern werden in Form von Umweltschutzzielen vom wirtschaftlichen, sozialen und politischen Umfeld eines Unternehmens definiert. Dazu gehören außerhalb des Unternehmens die gesellschaftlichen Anspruchsgruppen wie politische Institutionen und Parteien, Bürgerinitiativen Umweltschutzgruppen und Konsumenten. Innerhalb des Unternehmens können Ansprüche durch das Management selbst, durch die Mitarbeiter bzw. durch den Betriebsrat definiert werden Unternehmensexterne Anspruchsgruppen Die Öffentlichkeit erhoffte sich von den Ergebnissen einer Ökobilanzierung bisher nur Aussagen über die Umweltfreundlichkeit von Produkten. Zunehmend beurteilt sie jedoch nicht nur das Produkt an sich, sondern zieht das gesamte Unternehmen in die Betrachtung mit ein. Es wird demnach erkannt, daß nur eine gesamtheitliche Betrachtung der unternehmerischen Tätigkeit zu einer sinnvollen Aussage über die vom Unternehmen ausgehenden Umweltwirkungen führen kann. Denn welchen Vorteil hätte die Verringerung der Umweltbelastungen durch das Produkt, wenn dadurch erhöhte Schadstoffausstöße im Produktionsprozeß die Folge sind? Die Konsumenten benötigen eine Orientierungshilfe für ihre Kaufentscheidungen. Für viele Konsumenten ist es wichtig, möglichst umweltfreundliche Produkte zu kaufen und zu konsumieren. Durch Ökobilanzen sollen Kriterien für die Vergabe von Umweltzeichen für Produkte aufgestellt werden ( Eco-Labelling ), die für den Verbraucher die Transparenz bei der Auswahl und der Abgrenzung von Produktgruppen verbessern. Dabei werden sie von den Verbraucher- und Umweltschutzinstitutionen unterstützt. Andere Unternehmen wollen die Ergebnisse der Ökobilanzierung in zweierlei Hinsicht auswerten. Einerseits sollen sie eine Entscheidungsgrundlage für Beschaffung und Einkauf liefern. Andererseits wollen sie die Ergebnisse der Ökobilanzierung von Unternehmen, mit denen sie geschäftlich zusammenarbeiten, nutzen, um Eingangswerte für eine eigene Bilanzierung zu gewinnen.

13 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 13 Verbraucher- und Umweltschutzinstitutionen wollen insbesondere die "unverbindlichen" Werbestrategien über die Umweltfreundlichkeit von Produkten verringern. Für die Beurteilung, ob die Verwendung bestimmter Umweltschutzaussagen zulässig ist, sehen sie in Ökobilanzen ein geeignetes Instrument, das z.b. in wettbewerbsrechtlichen Verfahren nach dem UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb) genutzt werden kann. Die Rechtsprechung erfolgt bezüglich der Verwendung von Umweltschutzaussagen zunehmend restriktiv. Bisher sind jedoch noch keine Urteile zur Verwendung von Ökobilanzen ergangen /17/. Kapitalgeber und Versicherungen haben negative Erfahrungen gesammelt bezüglich der ökologischen Probleme und Risiken. Sie haben daher einen Bedarf an einer geeigneten und vorsorgenden Bewertungsmethodik, um z.b. bei einem Grundstückserwerb einen Überblick über vorhandene Altlasten zu erhalten. Für die Abschätzbarkeit dieser Risiken und die Abschreibesicherheit von Investitionen sollen die Ergebnisse einer Ökobilanzierung im Sinne einer Substanzbetrachtung zur Beurteilung der Kreditfähigkeit oder Versicherungshöhe für das Gelände eines Unternehmens herangezogen werden. Der Staat sieht Anwendungsfelder der Ökobilanz u.a. in der Umwelt- und Forschungspolitik sowie in der Standardisierung und Normung. Ziel der staatlichen Umweltpolitik ist die Förderung der Entwicklung umweltfreundlicher Produkte und die Sanktionierung der Herstellung und des Konsums umweltschädlicher Produkte. Hier sollen Ökobilanzen zur Schaffung von Entscheidungsgrundlagen für die Gestaltung umweltpolitischer Maßnahmen im Herstellungs-, Produkt- und Entsorgungsbereich sowie im Energie- und Verkehrsdienstleistungsbereich dienen, um z.b. Maßnahmen für eine beschränkte Verwendung einzelner Stoffe zu begründen /18/. In der Forschungspolitik sollen Ökobilanzen als Grundlage für umweltorientierte Entscheidungen über Prioritäten bei Förderungs- und Forschungsprogrammen und über die Erschließung weiterführender Forschungs- und Entwicklungsvorhaben dienen. Beispiele sind die Entwicklung von ökologisch optimierten Verkehrssystemen oder die Förderung von erneuerbaren Energien. Für die Berücksichtigung von Umweltschutzinteressen bei /17 / vgl. Umweltbundesamt 1992, S.14 /18/ Umweltbundesamt 1992, S.11

14 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 14 der Normung und Standardisierung von Produkten sollen Ökobilanzen als Grundlage dienen Unternehmensinterne Anspruchsgruppen Das Management verspricht sich von den Ergebnissen einer Ökobilanzierung im Rahmen der unternehmensspezifischen Anwendung, daß sie als Entscheidungsgrundlage für die Beschaffung und den Einkauf von Stoffen und Materialien herangezogen werden können. Einerseits soll dies die Erzeugung von Produkten ermöglichen, die aus Werkstoffen bestehen, die die Umwelt so wenig wie möglich belasten. Andererseits sollen Stoffe und Energien in der Produktion eingesetzt werden, deren zusätzlicher (zum Produkt) und zumeist ungewollter Output minimal und möglichst nicht umweltbelastend ist; ökologische Schwachstellen im Unternehmen aufzeigen, z.b. durch die Identifizierung von bestimmten störenden Umweltwirkungen einzelner Produkte oder Prozesse; zur Durchführung von Sensitivitätsanalysen dienen, um z.b. die Auswirkungen bestimmter Innovationen auf andere Indikatoren (z.b. Energieeinsparungen) zu prognostizieren /19/; zur Information über die Umwelteigenschaften der Produkte für Marketing und Werbung beitragen; zur Bestimmung des akuten und strategischen Handlungsbedarfs beitragen, ökologische und ökonomische Schnittstellen aufzeigen, wie z.b. eine gemeinsame Datenbasis, Kostensenkungen durch Einsparungen in Rohstoffund Energieverbrauch und als Grundlage zur Erstellung einer Gefahrstoffliste dienen. Der Betriebsrat oder auch der Umweltschutzbeauftragte erhoffen sich von den Ergebnissen einer Ökobilanzierung insbesondere eine Aussage darüber, inwieweit die Aktivitäten des Unternehmens für die Mitarbeiter eine Gesundheitsbelastung darstellen. /19/ Sensitivitätsanalyse kann definiert werden als die Abschätzung der Auswirkungen, die entstehen, wenn in einem Referenzszenario die Daten verändert werden (Alternativszenario).

15 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 15 Für die Mitarbeiter können die von dem Unternehmen ausgehenden Umweltwirkungen außerdem Einfluß auf ihre soziale Stellung in der Gesellschaft haben. Oftmals werden Menschen von anderen über ihren Arbeitsplatz und ihr Unternehmen beurteilt. Eine Ökobilanzierung kann dabei behilflich sein, das gesellschaftliche Ansehen des Mitarbeiters zu steigern und seine Loyalität zum und Identifikation mit dem Unternehmen zu festigen /20/. Wenn Umweltschutzmaßnahmen rechenbar und sichtbar gemacht werden, kann ihre Akzeptanz gesteigert und die Motivation zur eigenen Beteiligung gestärkt werden. 2.3 Ableitung einer Arbeitsdefinition Die Gegenüberstellung der Definitionen in Kapitel 2.1 zeigt, daß es sich bei den meisten Ansätzen zur ökologischen Bilanzierung weniger um eine Umweltbestandsrechnung als vorrangig um eine (Miß-)Erfolgsrechnung der Umwelteinwirkungen unternehmerischer Aktivitäten handelt, da im wesentlichen Stoff- und Energieflüsse analysiert werden. Teilweise sind auch Bestandsgrößen berücksichtigt, die aber meist sekundärer Natur sind. Damit wird deutlich, daß der Begriff Bilanz nicht wie im finanzwirtschaftlichen Sinne für eine Gegenüberstellung von Aktiva und Passiva steht. Allerdings ist aufgrund der erforderlichen Integration ökologischer Informationen in bestehende betriebliche Informationssysteme eine kontenmäßige Erfassung in Anlehnung an die Finanzbuchhaltung naheliegend und hat sich - wie die Darstellung ausgewählter Ansätze (Kapitel 3.2 bis 3.6) zeigt - durchgesetzt. Der Begriff Bilanz soll demnach lediglich deutlich machen, daß es sich um eine möglichst vollständige Erfassung der Austauschbeziehungen des Unternehmens mit der Umwelt handelt. Zusammenfassend läßt sich festhalten, daß die Ökobilanzierung eine solide Beurteilungsgrundlage liefern soll, um die Forderung nach der Verantwortung von Produzenten, Handel und Konsumenten zu erfüllen, und zwar nicht nur für die Umweltbelastungen durch Produkte über deren gesamten Lebenszyklus hinweg, sondern auch für alle anderen durch das unternehmerische Handeln verursachten Umwelteinwirkungen. Eine heute allgemeingültige Definition läßt sich daraus allerdings nicht herleiten. Da die Ökobilanz aus der Praxisforschung /20/ vgl. Pfriem et al.1992, S.29

16 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 16 kommt, ist die jeweils angewandte Definition stark vom Anwendungsgebiet und der damit verfolgten Zielsetzung abhängig. Zumeist beinhaltet eine Ökobilanz eine Stoff- und Energiebilanz des unternehmerischen Handelns. Die Stoff- und Energiebilanz umfaßt die Analyse der Stoffund Energieflüsse sowie deren Bewertung /21/. Dabei erfaßt die Stoffflußanalyse alle Stoffe (chemische Elemente und Verbindungen), die innerhalb eines definierten Systems in unterschiedliche Subsysteme eingehen und aus diesen austreten. Die Energieflußanalyse erfaßt den zum Stofffluß parallel verlaufenden Energiestrom pro Zeiteinheit /22/. Das Bilanzprinzip stützt sich auf den ersten Hauptsatz der Thermodynamik /23/. Danach bleiben in jedem geschlossenen System Masse und Energie erhalten, sie ändern lediglich ihre Erscheinungsform. Die Art der Bewertung ist immer wieder Gegenstand der Diskussion in Theorie und Praxis. Vorweg sei festgehalten, daß dieses Problem auch in dieser Arbeit nicht gelöst wird. Aber anhand der Ansprüche, die im allgemeinen an die Ergebnisse einer Ökobilanzierung gestellt werden, wird bei dem später erfolgenden Vergleich der Ansätze beschrieben, welchen von diesen durch die jeweilige Bewertungsmethode entsprochen werden kann. Aus den vorgestellten Definitionen und Ansprüchen lassen sich folgende Hauptziele der Ökobilanzierung ableiten: Aufzeigen ökologischer Schwachstellen und Optimierungspotentiale im unternehmerischen Handeln, Erarbeitung einer Grundlage für die Beurteilung des "Systems Unternehmen", von Subsystemen (Betriebe, Produkte) oder deren Beziehungen (Prozesse) durch Unternehmen, Konsumenten und Staat und Bereitstellung von Informationen, z.b. für die Dokumentation von Entscheidungen oder die Erfüllung von Informationspflichten. /21/ vgl. Bechmann 1985, S.18 /22/ vgl. Schaltegger, Sturm 1992, S.66 /23/ vgl. Bechmann 1985, S.41ff.

17 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 17 Daraus ergeben sich die folgenden Aufgabenfelder der Ökobilanzierung: Systematische Erfassung und Darstellung der Stoff- und Energieströme sowie der Umwelteinflüsse durch dauerhafte Umweltnutzung (Sachbilanz), Analyse der in der Sachbilanz erfaßten Daten auf ihre Umweltwirkungen hin (Wirkungsanalyse), Bewertung der in der Sachbilanz und Wirkungsanalyse gewonnenen Erkenntnisse zur Ermittlung der Umwelteinwirkungen (Bilanzbewertung) und Durchführung einer Schwachstellenanalyse zum Aufzeigen von Optimierungspotentialen. Aus dem bisher Gesagten läßt sich folgende Arbeitsdefinition ableiten: Die Ökobilanz ist das Ergebnis einer Analyse aller unternehmensinduzierten Umwelteinflüsse (Stoff- und Energieströme sowie strukturelle Eingriffe und Bestandsveränderungen) und deren ökologiebezogene Beurteilung. Durch das im folgenden Kapitel zu formulierende Rahmenmodell wird diese Arbeitsdefinition konkretisiert. 2.4 Formulierung eines Rahmenmodells für die Erstellung einer Ökobilanz Im Zuge der Standardisierungsbemühungen hat m. E. das Umweltbundesamt Berlin (UBA) den umfassendsten Rahmen für das Vorgehen bei der Erstellung einer Ökobilanz definiert. Zwar bezieht sich die Systematisierung nach UBA auf die Erstellung von Produkt-Ökobilanzen, jedoch ist die Übertragung auf alle mit dem Unternehmen zusammenhängenden Bilanzierungsobjekte möglich und sinnvoll, da sie zu einer Komplexitätsreduktion der im Umlauf befindlichen Begriffsvielfalt bezüglich der einzelnen Verfahrensschritte beiträgt. In Anlehnung

18 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 18 an das UBA besteht das Rahmenmodell einer Ökobilanzierung aus den Verfahrensschritten 1. Zieldefinition, 2. Sachbilanz, 3. Wirkungsanalyse, 4. Bilanzbewertung sowie 5. Schwachstellen- und Optimierungsanalyse /24/. Abbildung 1 veranschaulicht das Zusammenspiel der einzelnen Verfahrensschritte bei der Ökobilanzierung. Die Ziffern verdeutlichen den organisatorischen Ablauf einer Ökobilanzierung. Die Pfeile signalisieren, inwieweit sich die einzelnen Verfahrensschritte gegenseitig determinieren oder einen Beitrag zu einem anderen Teilschritt leisten. 1 Zieldefinition 2 3 Sachbilanz Wirkungsanalyse 4 Bilanzbewertung 5 Schwachstellen- und Optimierungsanalyse Abb. 1: Rahmenmodell Im folgenden werden die Inhalte der Verfahrensschritte und mögliche praktische Ausgestaltungen dargestellt. Damit liegt eine Systematik vor, die einen Über- /24/ vgl. Umweltbundesamt 1992, S.24ff.

19 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 19 blick über die grundsätzliche Vorgehensweise gibt und einen Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungansätze ermöglicht Zieldefinition Fundament einer transparenten Ökobilanz ist die Formulierung der mit einer Ökobilanzierung angestrebten operationalen Ziele. Erst wenn eine Zieldefinition durchgeführt wurde, d.h. die Erkenntnisinteressen feststehen, die hinter der Durchführung einer Ökobilanzierung stehen, kann eine präzise Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes und eine klare Abgrenzung des Untersuchungsbereiches (Systemabgrenzung) vorgenommen werden. Die Festlegung des Untersuchungsgegenstandes und die Festlegung der Systemgrenzen werden durch Zielinhalt und Zielausmaß konkretisiert Untersuchungsgegenstand Untersuchungsgegenstand der Ökobilanzierung können der gesamte Einflußbereich des Unternehmens, einzelne Produkte, bestimmte Prozesse, einzelne Stoffe bzw. Energieformen oder die ökologisch relevanten Bestände sein. Die verschiedenen Bilanzen stehen in folgendem Zusammenhang: Alle Teilprozeßbilanzen im Unternehmen bilden zusammen die Prozeßbilanz. Die relevanten Teilprozesse im Unternehmen bilden zusammen mit den relevanten Teilprozessen anderer Unternehmen die Produktbilanz. Die innerbetriebliche Prozeßbilanz und die Substanzbilanz bilden die Betriebsbilanz. Die Betriebsbilanz und die Bestandsveränderungen eines Unternehmens bilden zusammen die Unternehmensbilanz. Dabei kann es sich entweder um neutrale oder um komplementäre Zielbeziehungen handeln. Eine neutrale Zielbeziehung besteht beispielsweise zwischen der Erstellung der Substanzbilanz und der Prozeßbilanz, da in der einen die strukturellen Eingriffe in die Umwelt und in der anderen die Stoff- und Energieflüsse erfaßt werden. Von komplementären Zielbeziehungen kann gesprochen werden, wenn das Erreichen eines Zieles einen Beitrag zum Erreichen eines anderen Zieles leistet.

20 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 20 Abbildung 2 illustriert die genannten Zusammenhänge zwischen den einzelnen Untersuchungsgegenständen. Diese Beziehungen können als Strukturierungshilfe für die Erstellung der Sachbilanz dienen Systemabgrenzung Durch die Festlegung des Untersuchungsgegenstandes werden die Systemgrenzen in sachlicher Hinsicht gezogen. Für eine genaue Abgrenzung bei der Bilanzierung eines Unternehmens muß darüber hinaus der rechtliche, geographische und zeitliche Bezug berücksichtigt werden. Eine rechtliche Abgrenzung kann notwendig werden, wenn es sich bei dem betrachteten Unternehmen um eine Unternehmensverbindung (z.b. Konzern, Kartell) handelt. Dabei ist zu klären, ob nur ein Unternehmensbereich (z.b. eine Tochtergesellschaft) oder die gesamte Unternehmensgruppe (z.b. der Konzern) Untersuchungsgegenstand sein soll. Für die Umsetzung von ökologischen Zielsetzungen sollte ein abgegrenzter Verantwortungsbereich als Untersuchungseinheit gewählt werden /25/. Für eine Konzernbilanz kann eine Verdichtung der Unternehmensteilbilanzen erfolgen. Die rechtliche Abgrenzung wird zumeist die Festlegung des geographischen Gebietes miteinbeziehen, bei der zu entscheiden ist, ob die Bilanzierung nur ein Werk oder das Unternehmen in einem regionalen, nationalen oder supranationalen Gebiet umfassen soll. Der zeitliche Bezug gibt an, auf welchen Zeitraum sich die Zielverwirklichung beziehen soll. /26/. Die Erstellung der Betriebs-, Substanz- und Unternehmensbilanz wird in der Regel jährlich erfolgen, da sie hauptsächlich für die externe Kommunikation benötigt werden. Für die internen Informationsbedürfnisse kann hingegen sogar eine tägliche Auswertung von Teilprozeßbilanzen notwendig sein. /25/ vgl. Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S.55 /26/ Heinen 1990, S.28

21 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 21 Input aus der Umwelt Produktbilanz Prozeßbilanz Teilprozeß 1 Teilprozeß 2 Teilprozeß Bilanz Unternehmen 1 Teilprozeß n Output an die Umwelt Bestand 1 Bestand 2 Bestandsveränderungen Bestand 3 Bestand 4 Bestand 5... Input aus der Umwelt Bilanz Unternehmen 2 Prozeßbilanz Teilprozeß 1 Teilprozeß 2 Teilprozeß Teilprozeß n Output an die Umwelt Bestand 1 Bestand 2 Bestandsveränderungen Bestand 3 Bestand 4 Bestand 5... Input aus der Umwelt Prozeßbilanz Teilprozeß 1 Teilprozeß 2 Teilprozeß Bestandsveränderungen Bilanz Unternehmen n Teilprozeß n Output an die Umwelt Bestand 1 Bestand 2 Bestand 3 Bestand 4 Bestand 5... Produktbilanz Prozeßbilanz Betriebsbilanz Unternehmensbilanz Abb. 2: Systematik einer Ökobilanzierung

22 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 22 Der Zielinhalt ist im allgemeinen immer die ökologische Bewertung des unternehmerischen Handelns. Die sich daraus ergebenden Zielinhalte, -ausmaße und weiteren Konkretisierungen der Bilanzgrenzen für die nachfolgenden Verfahrensschritte werden weiter unten beschrieben (Pfeile von der Zieldefinition zu den weiteren Verfahrensschritten in Abbildung 1). Das Zielausmaß gibt dabei an, ob ein Ziel in begrenztem oder unbegrenztem Umfang anzustreben ist. /27/. Soll das Ergebnis der Ökobilanzierung als Entscheidungsgrundlage dienen - z.b. für den Vergleich von Alternativen (Produkten, Prozessen) - so muß eine nutzen- oder leistungsbezogene Festlegung einer funktionellen Äquivalenz (Vergleichseinheit) erfolgen /28/ Sachbilanz Bei der Erstellung der Sachbilanz stellt sich die Frage, ob alle Umwelteinflüsse im Kontenrahmen erfaßt werden sollen, oder nur diejenigen, die im Zusammenhang mit dem Untersuchungsgegenstand stehen (Zielinhalt und -ausmaß der Sachbilanzierung). Umwelteinflüsse bezeichnen den durch das unternehmerische Handeln aus der Umwelt entnommenen Input und den an die Umwelt abgegebenen Output. Auch sogenannte strukturelle Eingriffe in die Umwelt, z.b. asphaltierte Werksgelände, stellen Umwelteinflüsse dar. Die Zieldefinition bildet die Voraussetzung für eine eindeutige und umfassende Bestimmung des Kontenrahmens, in dem festgelegt wird, welche Umwelteinflüsse in der Sachbilanz Berücksichtigung finden sollen. Lassen sich die stofflichen, energetischen und flächennutzungsbezogenen Umwelteinflüsse quantifizieren (z.b. Verbrauch an Steinkohle) und sachbezogen zusammenfassen, so entstehen Umweltkategorien /29/. Die Bildung von Umweltkategorien ist eine Strukturierungshilfe für die Erhebung und Darstellung der relevanten Daten. /27/ Heinen 1990, S.28 /28/ vgl. Umweltbundesamt 1992, S.29 /29/ vgl. PG Lebenswegbilanzen 1992, S.3 u. S.5

23 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 23 Bei dem Vergleich der Ökobilanzierungsansätze wird sich zeigen, daß einige Ansätze alle Umwelteinflüsse und andere nur die relevanten Umwelteinflüsse erfassen wollen. Als Ergebnis kann vorweggenommen werden, daß eine vollständige Erfassung aller Umwelteinflüsse nicht durchführbar ist: In den Ansätzen, die die Erfassung aller Umwelteinflüsse für notwendig erachten, kann also von vornherein davon ausgegangen werden, daß das Kriterium der Vollständigkeit nicht erfüllt wird. Auf jeden Fall sollten sogenannte Abschneidekriterien formuliert werden, durch die eine vorgenommene Abgrenzung der zu berücksichtigenden Umwelteinflüsse von den nicht zu berücksichtigenden Umwelteinflüssen nachvollziehbar wird. Abschneidekriterien konkretisieren die Bilanzgrenzen in sachlicher, zeitlicher, organisatorischer und räumlicher Hinsicht. Dadurch bleibt das Ergebnis der Ökobilanzierung nachvollziehbar. Die Bilanzabgrenzung beschreibt die Tiefe der Untersuchung und hat somit Einfluß auf die im jeweiligen Kontenrahmen abzubildenden Umwelteinflüsse /30/. Das zu entwickelnde Erhebungsmodell und der Kontenrahmen dienen der vollständigen und transparenten Erfassung und Darstellung der Umwelteinflüsse. Das Erhebungsmodell sollte daher einerseits das Erkenntnisinteresse und die Zielbeziehungen berücksichtigen und andererseits die Strukturierung der zu erhebenden Daten im Kontenrahmen gewährleisten. Im folgenden wird ein Erhebungsmodell für die jeweiligen Bilanzierungsobjekte vorgestellt, auf deren Basis die Erhebungsmodelle der Ansätze verglichen werden Prozeßbilanz Für die Erstellung einer Stoff- und Energieflußbilanz müssen Prozesse analysiert werden, da durch sie Stoffe und Energien transformiert werden. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht der Produktionsprozeß als reales oder fiktives technisches Verfahren der Stoff- und Energieumwandlung. Außerdem sollten auch Verwaltungs- oder Logistikprozesse Berücksichtigung finden. /30/ Im Gegensatz zum Umweltbundesamt, die darunter die Breite der Untersuchung verstanden haben wollen. Jedoch ist meiner Meinung nach die Systemgrenze der Rahmen, in dem die Bilanzgrenzen gezogen werden. vgl. Umweltbundesamt 1992, Anhang 1, S.2

24 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 24 Ein Prozeß bezeichnet inhaltlich geschlossene und logisch zusammenhängende Erfüllungsvorgänge /31/. Er zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus /32/: inhaltliche Abgrenzbarkeit von anderen Prozessen, definierte Input- und Outputwerte und Zerlegbarkeit in sachlich zusammenhängende Aktivitäten. Es ist möglich, Prozeßschritte zu aggregieren bzw. aufzugliedern. Einerseits kann dadurch die Aufnahme und Bewertung der Daten übersichtlicher gestaltet und ihre Darstellung vereinfacht werden. Andererseits kann es für die Identifizierung von Schwachstellen notwendig sein, die Anzahl der Prozeßschritte zu erweitern /33/. Für die Bilanzierung eines Teilprozesses muß zunächst eine räumliche (z.b. "die Maschine x in der Halle y") und funktionale (z.b. "alle Mehrzweckmaschinen") Bilanzabgrenzung sowie eine zeitliche Zuordnung (z.b. "die Maschine x in der Halle y, wenn dort zur Zeit t das Produkt p produziert wird") vorgenommen werden /34/. Eine gleichzeitig vorgenommene produktbedingte Abgrenzung bietet sich an, wenn sowohl Prozesse als auch Produkte analysiert werden sollen. Soll die Prozeßbilanz umfassend sein, müssen alle Aktivitäten des Unternehmens betrachtet werden. Durch die Vielzahl von Teilprozessen, die in Industriebetrieben ablaufen, kann die Notwendigkeit bestehen, durch weitere Abschneidekriterien eine zusätzliche Eingrenzung vorzunehmen. In Abhängigkeit vom jeweiligen Erkenntnisinteresse ist abzuschätzen, inwiefern zusätzliche bzw. detailliertere Daten weitere Erkenntnisse liefern bzw. sich daraus Handlungsalternativen ableiten lassen /35/. Wurden in früheren Projekten, beispielsweise zum Aufspüren von ökonomischen Optimierungspotentialen, bereits Prozeßanalysen durchgeführt, so liegen /31/ Striening 1988, S.30 /32/ vgl. Franz 1990, S.117ff.; Striening 1988, S.59 /33/ Geiger 1993, S.163 /34/ Hallay,Pfriem 1992, S.51 /35/ Hallay,Pfriem 1992, S.82

25 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 25 in der Regel bereits physische, aufbau- und ablauforganisatorische sowie informatorische Angaben über die Prozesse vor. Diese Analysen erfolgten zumeist nur unter technischen oder ökonomischen Gesichtspunkten und sind oftmals bei der Anwendung von ökologischen Kriterien wenig aussagekräftig. Es kommt zu einer Komplexitätszunahme, wenn zusätzlich der ökologische Aspekt integriert wird, da nun auch Informationen über Stoffe und Energien berücksichtigt werden müssen. Unter ökologischen Gesichtspunkten kann es außerdem relevant sein, wie das geographische Verhältnis zwischen den Prozessen gestaltet ist. So können die Emissionen von zwei nebeneinanderliegenden Prozessen durch Synergieeffekte zusätzliche Umwelteinflüsse hervorrufen. Die Aufnahme der Stoff- und Energieströme für die einzelnen Prozesse wird daher in der Regel eine andere Strukturierung der Prozesse ergeben als die unter ökonomischen Gesichtspunkten durchgeführten Prozeßanalysen. Allgemein läßt sich demnach der Begriff "Prozeß" als eine Abfolge von funktionalen, räumlich und zeitlich zusammenhängenden Aktivitäten beschreiben, in denen Stoffe und Energien eingesetzt werden, um ein bestimmtes Leistungsergebnis zu erzielen. Dabei werden neben dem gewünschten Produkt auch erwünschte und unerwünschte Nebenprodukte und Emissionen (Kuppelprodukte, Abfälle) erzeugt /36/ Betriebsbilanz Die Betriebsbilanz umfaßt die Stoff- und Energieströme, die das betrachtete Unternehmen mit der Umwelt in einer Periode austauscht. Die Betriebsbilanz betrachtet demnach die Summe aller In- und Outputs der Prozesse. Außerdem werden bei einer Periodenbetrachtung die Bestandsveränderungen, z.b. durch Lagerentnahmen, berücksichtigt /37/. /36/ Hallay 1990, S.37; Hallay,Pfriem 1992, S.80 /37/ vgl. Wagner 1992, S.7; Kunert 1994, S.11

26 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite Substanzbilanz In der Substanzbilanz werden die dauerhaften Umwelteinflüsse durch das Unternehmen erfaßt. Dazu gehören z.b. die Bebauung von Flächen oder diejenigen von Maschinen ausgehenden Umwelteinflüsse, welche nicht durch die Prozeßanalyse erfaßt werden Unternehmensbilanz Die Unternehmensbilanz faßt die Analyse des Betriebes und der Substanz zusammen. Sie gibt damit einen vollständigen Überblick über alle Austauschbeziehungen des Unternehmens mit der Umwelt Produktbilanz Hierbei handelt es sich um eine am Produktlebenszyklus ausgerichtete Bilanzkette (Abbildung 3). Die Produktbilanz umfaßt die für die Herstellung notwendigen Teilprozesse im Unternehmen sowie in den vor- und nachgelagerten Stufen. Außerdem sind die inner- und außerbetrieblichen Transporte zu berücksichtigen. Bei der Erstellung des Kontenrahmens für Produkte sind alle Phasen im Lebensweg eines Produktes eingehend zu betrachten. Durch eine modulare Betrachtungsweise wird jede Phase in technisch abgrenzbare Untersuchungseinheiten, sogenannte Module, zerlegt. Zugleich werden die in einem Modul erfaßbaren Input-Output-Prozesse systematisiert. Für die Anpassung und Steuerung der Module untereinander werden Lebensweg-Kriterien berücksichtigt /38/. Hier können z.b. Einsatzhäufigkeit, Ausfallund Unfallhäufigkeit, Reparaturaufwand oder Recyclingquote als Kriterien herangezogen werden. Die Berücksichtigung der Nutzungsdauer und der Umlaufzahl sind beispielsweise notwendig, weil Produkte mit unterschiedlich langer /38/ vgl. Umweltbundesamt 1992, S.33

27 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 27 Lebens- bzw. Nutzungsdauer unterschiedliche Umweltbelastungen pro Periode erzeugen. Energie- bzw. Rohstoffgewinnung Vorproduktion Transport (zwischen und in den einzelnen Stufen) Produktion Distribution Recycling Produktgebrauch bzw. -verbrauch Deponierung Verbrennung Abb. 3: Stufen des ökologischen Produktlebenszyklus' /39/ Für eine systematische und umfassende Erfassung muß eine räumliche und sachliche Trennung der einzelnen Phasen des ökologischen Produktlebenszyklus' erfolgen /40/. Auch hier sollten Abschneidekriterien formuliert werden, wenn der betrachtete Produktlebenszyklus sehr komplex ist. Bei der Erstellung von der Bilanzen für die innerbetrieblichen Produktstufen kann auf die Prozeßbilanzen zurückgegriffen werden, wenn diese bereits erstellt wurden. In jedem Fall wird die Abbildung der im Betrieb ablaufenden Prozesse sehr genau und ausführlich erfolgen können, da über sie die meisten Informationen im Unternehmen vorliegen. Die Informationsdichte und /39/ eigene Darstellung, vgl. Hallay 1990, S.32; Hallay, Pfriem 1992, S.84 /40/ Hallay, Pfriem 1992, S.83

28 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 28 -genauigkeit nimmt ab, je entfernter die betrachtete Produktionsstufe vom Unternehmen ist /41/. Innerhalb der Sachbilanz werden die Ökobilanzierungsansätze dahingehend untersucht, welche Umwelteinflüsse als relevant erachtet werden und ob diese im Kontenrahmen erfaßt werden (Kriterium der Vollständigkeit). Außerdem wird geprüft, ob eine Systematik entwickelt wurde, die eine transparente und übersichtliche Erfassung der Umwelteinflüsse ermöglicht Wirkungsanalyse Innerhalb der Wirkungsanalyse ist festzulegen, welche Kriterien bei der Beurteilung von Umwelteinflüssen berücksichtigt werden sollen. Ein nach den gewählten Kriterien beurteilter Umwelteinfluß heißt Umweltwirkung. Beurteilungskriterien können einerseits durch sogenannte Wirkungsindikatoren gegeben sein, wie z.b. Ozonabbaupotential, Ökotoxizität, Humantoxizität oder Ressourcenbeanspruchung /42/. Andererseits können sie sich aus Ansprüchen unternehmensexterner oder -interner Anspruchsgruppen ableiten, wie z.b. Akzeptanz bestimmter Stoffe in der Öffentlichkeit. Wenn es eine Zusammenfassung von Wirkungsindikatoren nach einem einheitlichen Kriterium (z.b. Gesundheit des Menschen) gibt, kann von Wirkungskategorien gesprochen werden /43/. In der Regel ist das Ergebnis der Wirkungsanalyse eine Wirkungsbilanz, die dem In- und Output die jeweiligen Anforderungen und Wirkungsindikatoren zuordnet (Pfeil von der Sachbilanz zur Wirkungsanalyse in Abbildung 1). Ebenso ist es jedoch möglich, daß Umweltwirkungen bereits vor der Erstellung einer Ökobilanz identifiziert oder vermutet werden, so daß über diese Wirkungen die Wirkungsverursacher ermittelt werden können. Die Sachbilanz wird außerdem dann von der Wirkungsanalyse determiniert, wenn in der Wirkungsanalyse quantitative Größen angewandt werden (Pfeil von der Wirkungsanalyse zur Sachbilanz in Abbildung 1). Bei dem Vergleich der Ansätze wird sich zeigen, /41/ Hallay, Pfriem 1992, S.83ff. /42/ vgl. Umweltbundesamt 1992, Anhang 1, S.1 /43/ vgl. Umweltbundesamt 1992, Anhang 1, S.1

29 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 29 daß der Umfang der Sachbilanz bei den quantitativen Ansätzen abnimmt, wenn z.b. für Umwelteinflüsse keine Grenzwerte angegeben werden können. Bei der Wirkungsanalyse erfolgt der Vergleich der Ökobilanzierungsansätze einerseits nach den berücksichtigten Anforderungen und Umweltwirkungen und anderseits unter der Berücksichtigung der Zusammenhänge von Sachbilanz und Wirkungsanalyse Bilanzbewertung Die Bilanzbewertung dient der Ermittlung der vom Unternehmen ausgehenden Umwelteinwirkungen. Umwelteinwirkungen sind bewertete Umwelteinflüsse. Negative Umwelteinwirkungen heißen Umweltbelastungen, positive heißen Umweltentlastungen /44/. In der Bilanzbewertung fließen die gewonnenen Daten und Informationen der Sachbilanz und Wirkungsbilanz zusammen (Pfeile von der Sachbilanz und der Wirkungsanalyse zur Bilanzbewertung in Abbildung 1). Die Bilanzbewertung kann qualitativ oder quantitativ erfolgen. Die Art der Bewertung wird durch die Erkenntnisziele bestimmt (Pfeil von der Zieldefinition zur Bilanzbewertung in Abbildung 1). Im folgenden Kapitel werden die Ansätze anhand der ihnen zugrundeliegenden Bewertungsmodelle verglichen. Außerdem wird der jeweilige Aussagegehalt der gewonnenen Ergebnisse untersucht Schwachstellen- und Optimierungsanalyse Die Schwachstellen- und Optimierungsanalyse dient einer weiteren Identifizierung von ökologischen Schwachstellen im unternehmerischen Handeln. Bereits bei der Datenaufnahme, bei der Sachbilanzierung und bei der Wirkungsanalyse werden umweltbelastende Prozesse oder Stoffe identifiziert und Optimierungspotentiale aufgezeigt (Pfeile von Sachbilanz und Wirkungsanalyse in /44/ vgl. Müller-Wenk 1985, S.15

30 2 Was ist Ökobilanzierung? Seite 30 Schwachstellen- und Optimierungsanalyse in Abbildung 1). Nach der Auswertung der Bilanzergebnisse können weitere Schwachstellen lokalisiert werden (Pfeil von Bilanzbewertung in Schwachstellen- und Optimierungsanalyse in Abbildung 1). Die Ansätze sind dahingehend zu untersuchen, in welchen Verfahrensschritten sie durch ihre spezifische Vorgehensweise Schwachstellen identifizieren und ob sie Instrumente für die Auswertung des Bilanzierungsergebnisses entwickelt haben.

31 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 31 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Bei der Vielfalt an vorliegenden theoretischen und praktischen Ansätzen zum Thema Ökobilanz besteht die Notwendigkeit, sich auf einige wesentliche Ansätze zu beschränken. Zunächst wird eine Übersicht über die vorliegenden Ansätze gegeben und dargestellt, worin sie sich unterscheiden. Für die verschiedenen Strömungen werden diejenigen Ansätze herausgearbeitet, die zur Zeit in der theoretischen Diskussion und der praktischen Anwendung die weiteste Verbreitung genießen. Die Hauptansätze werden anschließend anhand des in Kapitel 2.4 entwickelten Rahmenmodells beschrieben. Dabei wird aufgezeigt, welche Erkenntnisinteressen hinter der Entwicklung und Durchführung der jeweiligen Methodik stehen, ob eine Systematik für die Sachbilanzierung entwickelt wurde und welche Umwelteinflüsse berücksichtigt werden. Weiterhin wird diskutiert, nach welchen Kriterien die Umwelteinflüsse in der Wirkungsanalyse untersucht werden, und zu welchen Ergebnissen die Bilanzbewertung führt. Außerdem werden die für eine Schwachstellen- und Optimierungsanalyse herangezogenen Auswertungsschritte vorgestellt. Abschließend werden die Unterschiede in einem Gesamtvergleich gegenübergestellt. 3.1 Überblick Zweck der folgenden Klassifizierung von Ökobilanzierungsansätzen ist es, einen möglichst umfassenden Überblick über die zur Zeit vorliegenden Strömungen zu geben. Ein sinnvolles Kriterium zur Differenzierung der Ansätze ist das Bewertungsmodell, da es einerseits das Erhebungsmodell bestimmt und andererseits hier die größten Unterschiede der einzelnen Ansätze festzustellen sind. Bei einer Gegenüberstellung der Bewertungsgrundlagen läßt sich die in Abbildung 4 dargestellte Klassifizierung bilden. Festzuhalten bleibt, daß es keine allgemeinverbindlichen, objektiven Bewertungskriterien gibt. Im Mittelpunkt der Erhebung aller Umwelteinwirkungen steht das Erkennen und Bewerten von ökologischen Schwachstellen. Teilweise ist es hierzu ausreichend, die erfaßten Daten zu systematisieren und gegebenenfalls die Stärke der Umweltwirkungen zu bewerten. Darauf aufbauend und vor dem

32 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 32 Hintergrund, daß es das richtige Bewertungsverfahren nicht gibt, wird diese qualitative Herangehensweise in Deutschland, den USA und in Schweden vorgezogen /45/. In der Schweiz hingegen, die als Vorreiter der Ökobilanzierung gilt, wird die Notwendigkeit betont, daß unterschiedliche Bilanzierungsobjekte miteinander verglichen werden können. Dafür werden jedoch einheitliche Maßgrößen für die Bewertung von Umweltwirkungen benötigt, d.h. sie müssen quantifizierbar sein. Die Schweizer Ansätze lassen sich daher auch als quantitative Ansätze bezeichnen. Bewertungsmodell qualitativ quantitativ verbalargumentativ ordinal eindimensional mehrdimensional ABC-analytisch grenzwertorientiert stoffflußorientiert einfach komplex Abb. 4: Klassifizierung von Ökobilanzierungsansätzen nach ihrem Bewertungsmodell Auf die immer wieder in der Diskussion um die Bewertungsgrundlage von Umwelteinflüssen auftauchende Frage nach einer Monetarisierung von Umwelteinwirkungen wird hier nicht eingegangen, da durchgängige Konzepte zur Bewertung der vom unternehmerischen Handeln verursachten Umwelteinflüsse fehlen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß für natürliche Ressourcen bisher keine ökonomischen Preise existieren und externe Kosten nach dem Verursacherprinzip bisher nur teilweise zu internalisieren sind. /45/ vgl. Kytzia, Siegenthaler 1994, S.89

33 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite Qualitative Ansätze Die qualitativen Ansätze gehen von der Annahme aus, daß es bisher und wohl auch in Zukunft keine einheitlich vorgegebenen Standards für eine ökologische quantitative Bewertung geben wird. Innerhalb der qualitativen Ansätze lassen sich die verbal-argumentativen von den ordinalen Ansätzen unterscheiden. Die verbal-argumentativen Ansätze sehen die Hauptaufgabe der Ökobilanzierung im Aufzeigen von ökologischen Schwachstellen, die bereits bei der rein beschreibenden, quantitativen Erstellung der Öko-Bilanz sichtbar werden /46/. Daraus lassen sich bereits Handlungsalternativen und -spielräume ableiten /47/. Eine explizite Untersuchung der Wirkungspotentiale unterbleibt zumeist. Als Vertreter der verbal-argumentativen Ansätze gelten das Institut für praxisorientierte Ökologie AG (Ökoscience) und Wagner. Die Darstellung der verbalargumentativen Bewertung erfolgt anhand des Ökoscience-Ansatzes in Kapitel 3.2. Der Ansatz von Wagner ist insbesondere durch die von der Kunert AG veröffentlichten Ökoberichte bekannt geworden /48/. Eine genauere Untersuchung unterbleibt in dieser Arbeit aus folgenden Gründen: Innerhalb der Sachbilanzierung erfolgt eine starke Anlehnung an die Struktur des Ansatzes vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der in Kapitel 3.3 vorgestellt wird. Zudem stellt das Bewertungsmodell von Wagner eine Synthese des rein verbalen Ansatzes von Ökoscience und des ordinalenn Ansatzes des IÖW dar. Die detaillierte Berücksichtigung des Wagner-Ansatzes würde daher die Arbeit nur aufblähen, ohne neue Erkenntnisse zu liefern. Die ordinalen Ansätze gehen davon aus, daß der Gesetzgeber weiterhin nur Mindeststandards in Form von gesetzlichen Rahmenbedingungen vorgeben wird, welche die gesellschaftlichen Ansprüche nur begrenzt berücksichtigen. Um die notwendige Akzeptanz der Ergebnisse der Ökobilanzierung zu erreichen, sollen die Bewertungskriterien von den Unternehmen selbst definiert bzw. /46/ Wagner 1992, S.13, Hervorhebungen des Originals weggelassen. /47/ Keller, Wyss 1992, S.5 /48/ Wagner 1992

34 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 34 vorgegebene Konzepte im Unternehmen diskutiert werden /49/. Die Wirkungskriterien werden anhand eines unternehmensspezifischen ordinalen Einstufungsrasters bewertet, mit drei- oder mehrstufiger Skalierung. Ähnlich den Problemen in der Nutzwertanalyse stehen dabei die Vorteile einer detaillierteren Betrachtung bei feiner Skalierung denen einer einfachen und nachvollziehbaren Einstufung bei einer gröberen Skalierung gegenüber. Ein dreistufiges Bewertungsraster wählt das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung ggmbh (IÖW). Dieses Vorgehen ist in der Praxis weit verbreitet und wird in Kapitel 3.3 erläutert Quantitative Ansätze Innerhalb der quantitativen Ansätze haben sich zwei Strömungen herauskristallisiert. Sie lassen sich in mehrdimensionale und eindimensionale Bewertungsverfahren unterscheiden Mehrdimensionale Ansätze Die Entwicklung von "kritischen Volumina" hat ihren Ursprung in einer Verpak??kungsstudie, die von Basler und Hoffmann durchgeführt wurde /50/. Für den Begriff "kritische Volumina" haben andere Autoren die Bezeichnungen "relative Emissionen" /51/, "Flußrate an Toxizitätseinheiten" /52/, "Emissionsgewichtungsziffern" /53/, "relative Schädlichkeit der Emission" /54/ oder "relativer Toxizitätsfaktor" /55/ gewählt. Diese Ansätze stellen Variationen des Ansatzes von Basler und Hoffmann dar, die darauf abzielen, die Belastungen innerhalb eines Umweltmediums zu aggregieren und in jeweils einem Index darzustellen. /49/ Lehmann 1991, S.14 /50/ Basler, Hoffmann 1974 /51/ Elektrowatt 1978 /52/ Environmental Protection Agency (EPA) 1978 /53/ Fichtner, Prognos 1983 /54/ WEC 1988 /55/ Metzger 1987; Grupp 1989; Neu 1991

35 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 35 Die mehrdimensionalen Ansätze beruhen auf dem Modell der kritischen Belastungen von Umweltmedien, nachdem man für jeden in ein Medium abgegebenen Schadstoff berechnet, welches Volumen an Luft oder Wasser durch seine Anwesenheit bis zum Grenzwert belastet wird. /56/. Für jedes Umweltmedium wird ein kritisches Volumen berechnet, indem die jeweiligen Schadstoffmengen mit ihrem Grenzwert gewichtet werden /57/. Bei den mehrdimensionalen handelt es sich somit um grenzwertorientierte Ansätze, deren Mittelpunkt die Berechnung von "kritischen Volumina" der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt St. Gallen (EMPA) bildet. Die verschiedenen Studien der EMPA sind 1984 vom schweizerischen Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) in dem Bericht "Ökobilanzen von Packstoffen" zusammengefaßt worden /58/. Dieser Bericht ist inzwischen weiterentwickelt worden. Er arbeitet ebenfalls mit "kritischen Volumina" und ist unter den grenzwertorientierten Ansätzen die anerkannteste Methodik mit der weitesten Verbreitung. Der Ansatz des BUWAL wird in Kapitel 3.4 vorgestellt Eindimensionale Ansätze Die meisten eindimensionalen Bewertungsmodelle beruhen auf dem "Modell der ökologischen Knappheit" und sind als ein in Relation setzen von effektiver Belastung zu Belastbarkeit einer Umweltressource zu verstehen /59/. Diese eindimensionalen Bewertungsverfahren werden auch als stoffflußorientierte Ansätze bezeichnet, da die Belastbarkeit anhand von Stoffflüssen gemessen wird. Das Modell der "ökologischen Knappheiten" wurde von Müller-Wenk bei der Entwicklung seiner "ökologischen Buchhaltung" konstruiert /60/. /56/ BUS 1984, S.16 /57/ BUS 1984, S. 47 /58/ vgl. BUS Das heutige BUWAL hieß damals noch Schweizer Bundesamt für Umweltschutz (BUS) /59/ Habersatter 1992, S.45 /60/ Müller-Wenk 1978

36 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 36 Grundgedanke ist die Verrechnung verschiedener Stoffe mittels einer einheitlichen Maßzahl, wodurch eine eindeutige Bewertung möglich wird. Dies kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn mehrere Entscheidungsalternativen zur Verfügung stehen, z.b. wenn gleichzeitig der Kohlendioxidausstoß sinkt, die Stickoxidbelastung jedoch zunimmt. Den stoffflußorientierten Ansätzen liegt die Annahme zugrunde, daß im Umweltsystem - analog zum Wirtschaftssystem, in dem der Preis die ökonomische Knappheit eines Gutes ausdrückt - ein Kriterium existiert, das den Grad der "ökologischen Knappheit" einer bestimmten Einwirkungsart bzw. eines Umweltgutes zum Ausdruck bringt /61/. Die einzelnen gemessenen Mengen werden dadurch vergleichbar und addierbar gemacht, daß die jeweiligen Einheitsmengen mit einem Gradmesser der ökologischen Knappheit der betreffenden Einwirkungsart gewichtet wird /62/. Dieser Gradmesser wird Äquivalenzkoeffizient oder Ökofaktor genannt. Wird dieser mit den jeweiligen Mengen multipliziert, entstehen dimensionslose Rechnungseinheiten, die beliebig miteinander verrechnet werden können. In chronologischer Reihenfolge können als Entwicklungsstufen der stoffflußorientierten Ansätze, angefangen bei dem bekannten Konzept der ökologischen Buchhaltung von Müller-Wenk bis hin zur heute anwendungsreifen Methode der Ö.B.U. A.S.I.E.G.E /63/, die folgende Arbeiten bezeichnet werden: a) Müller-Wenk 1978, Die ökologische Buchhaltung /64/, b) Braunschweig et al. 1984, Ökologische Buchhaltung für eine Stadt /65/, c) Braunschweig 1988, Die ökologische Buchhaltung als Instrument der städtischen Umweltpolitik /66/, /61/ Müller-Wenk 1978, S.36 /62/ Müller-Wenk 1985, S.16 /63/ Schweizerische Vereinigung für ökologisch bewußte Unternehmensführung Association Suisse pour I Integration de l Ecologie dans la Gestion d Entreprises (Ö.B.U. A.S.I.E.G.E). Im folgenden nur noch Ö.B.U. genannt. /64/ Müller-Wenk 1978 /65/ Braunschweig et al /66/ Braunschweig 1988

37 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 37 d) Ahbe et al. 1990, Methodik für Ökobilanzen auf der Basis der ökologischen Optimierung /67/, e) Hofstetter 1991, Die ökologische Rückzahldauer der Mehrinvestitionen in zwei Nullenergiehäusern /68/ und f) Müller-Wenk, Braunschweig 1993, Ökobilanz für Unternehmen /69/ Die einzelnen Ansätze unterscheiden sich dabei insbesondere in der Berechnungsformel des Äquivalenzkoeffizienten für den Bereich nahe der ökologischen Knappheitsgrenze. Die jeweiligen Vor- und Nachteile werden ausführlich vom BUWAL diskutiert /70/. Eine detaillierte Darstellung des Konzeptes der ökologischen Knappheiten in der chronologischen Reihenfolge befindet sich in Anhang A. Auf dem Ergebnis dieser Diskussion baut der heute vorliegende Ansatz der Ö.B.U. auf, der in Kapitel 3.5 vorgestellt wird. Auf dem BUWAL-Ansatz bauen außerdem die Analogiemethode nach Suter und Hofstetter und das ökologische Rechnungswesen nach Schaltegger und Sturm auf. Beiden Ansätzen ist gemein, daß sie eine Aggregation der Einzelergebnisse über alle Umweltmedien für notwendig erachten. Der Ansatz von Schaltegger und Sturm wird in Kapitel 3.6 vorgestellt, da sie eine umfassende Methodik der Ökobilanzierung für Unternehmen entwickelt haben. Suter und Hofstetter haben lediglich die Bilanzbewertung weiterentwickelt /71/. Der Leitgedanke ist die Beschreibung der absoluten ökologischen Knappheit durch den Bezug jedes Umweltmediums sowie des Energieverbrauchs auf die Bodenfläche. Diese Überlegungen werden durch folgende Beispielrechnung illustriert und zeigen, daß bei der Herstellung eines bestimmten Produktes für die Aufnahme der Emissionen und die Auffüllung der Ressourcen eine Erdoberfläche von 6,5 m² notwendig wäre: /67/ BUWAL 1990 /68/ Hofstetter 1991 /69/ Müller-Wenk, Braunschweig 1993 /70/ BUWAL 1990, S.S.20ff. /71/ Suter, Hofstetter 1989

38 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 38 Belastungsarten bei einem Produkt Äquivalenzwert des Produktes : Gewichtung (x entspricht) Gewichtungsergebnis Luftemissionen 3000 m³ : 1000 m³ Luft/m² (1000 m Luftsäule) Wasseremissionen 2000 l : 1000 l Wasser/m² (1000 mm Jahresniederschlag) Bodenbelastungen 500 kg : 1000 kg Humus/m² (0,5 m Humus mit einer Dichte von 2000 kg/m³) Energie 1000 kwh : 1000 kwh/m² (ungefähr der Jahressonneneinstrahlung) 3,0 m² 2,0 m² 0,5 m² 1,0 m² Summe = 6,5 m² Abb. 5: Beispielhafte Aggregation nach Sutter und Hofstetter /72/ Zu kritisieren ist die willkürliche Wahl der Höhe der Luftsäule, was Hofstetter selbst einschränkend bemerkt /73/. Außerdem beachten sie nicht, daß der Humusanteil und der jährliche Niederschlag regional variieren und alle vier Größen sich unterschiedlich schnell regenerieren. Überdies werden hier jährliche und absolute Größen für eine Aggregation gegenübergestellt. Diese Vorgehensweise kann nicht als naturwissenschaftlich abgesichert gelten /74/. Auch eine gesellschaftliche Legitimierung der Gewichtungen wird nicht vorgenommen. 3.2 "Handlungsorientierte Ökobilanz" von Ökoscience Die handlungsorientierte Ökobilanz wurde in der Praxis bei der Fluggesellschaft Swissair durch das Institut für praxisorientierte Ökologie AG (Ökoscience) entwickelt. In diesem Kapitel wird die Methodik daher anhand der praktischen Anwendung bei der Swissair vorgestellt. /72/ vgl. Böning 1994, S.203f. /73/ vgl. Walder et al. 1991, S.13 /74/ vgl. Walder et al. 1991, S.13f.

39 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 39 Durch folgende externe Anlässe sah sich die Swissair gezwungen, ihre Unternehmenspolitik um eine ökologische Ausrichtung zu erweitern /75/: 1990 wurde der "Massnahmenplan Luft des Kantons Zürich" verabschiedet. Folge war die Auflage für die Swissair, eine Bilanz zu erstellen, die eine Aufstellung der durch den Luftverkehr verursachten Emissionen von Stickoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen beinhaltet. Die zunehmend verschärfte Umweltschutzgesetzgebung verursachte steigende Kosten für Entsorgung, Sanierungsmaßnahmen und Abgaben. Es bestand ein hohes ökonomisches Risiko aufgrund der ungeklärten Haftungssituation bei Umweltschäden. Der gesellschaftspolitische Druck, insbesondere durch ökologisch sensibilisierte Anwohner und Kunden, nahm zu. Zur Erweiterung der Unternehmenspolitik um eine ökologische Dimension mußte das strategische Oberziel von Swissair umformuliert und das Zielsystem des Unternehmens um operationale ökologische Ziele erweitert werden. Das neue Unternehmensziel der Swissair ist, längerfristig das wirtschaftlich notwendige Wachstum - im Sinne von zusätzlichem Transportangebot - ohne vermehrte Belastung der Umwelt zu erreichen. /76/. Daraus wurden folgende Unterziele abgeleitet /77/: Schonender und haushälterischer Umgang mit allen Ressourcen Reduzierung der Luftschadstoffe Umweltverträglichkeit der Produkte Vermeidung und umweltgerechte Entsorgung von Abfällen Anwendung moderner umweltverträglicher Technologien Zieldefinition Der Grund für die Entwicklung eines neuen Ansatzes zur Ökobilanzierung war die Feststellung, daß die folgenden von Swissair formulierten Forderungen an /75/ vgl. Keller, Wyss 1992, S.1; Schurter 1991, S.1 /76/ Swissair 1991, S.2 /77/ vgl. Swissair 1991, S.2

40 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 40 eine Ökobilanz durch die bis dahin existierenden Ansätze (Vertragsabschluß war 1990) nicht erfüllt werden konnten /78/: Die Ökobilanz soll ein Gesamtüberblick über die ökologische Unternehmenssituation sein. Der Ansatz soll eine ganzheitliche Erfassung aller Umwelteinwirkungen ermöglichen, d.h. es sollen sowohl ökologische Schwachstellen als auch Guthaben aufgezeigt werden. Zukünftige Entwicklungen müssen berücksichtigt werden, damit eine kontinuierliche Erfassung und Interpretation möglich ist. Das Ergebnis soll Handlungsalternativen und -spielräume aufzeigen, die als Entscheidungsgrundlage dienen. Die letzte Forderung ist es, die den Begriff handlungsorientierten Ökobilanz prägt. Die Ökobilanz soll im Unternehmen ein Führungsinstrument sein, mit dem die Umsetzung der ökologischen Unternehmenspolitik unterstützt wird /79/. In den Begriffen des Rahmenmodells stellt sich der Ansatz von Ökoscience wie in Abbildung 6 dar. Vor dem Hintergrund knapper personeller und finanzieller Kapazitäten soll die Ökobilanz die quantitative Erfassung und Bewertung aller Stoff- und Energieflüsse innerhalb eines Jahres ermöglichen /80/. Dort, wo dies aus technischen oder zeitlichen Gründen nicht möglich ist, soll zumindest eine qualitative Beschreibung der Aktivitäten erfolgen /81/. Dieses als Lückendefinition bezeichnete Vorgehen bildet damit ein wichtiges Element für eine umfassende Bilanzbewertung. An die Systemabgrenzung besteht der Anspruch, daß sie für interne und externe Anspruchsgruppen transparent und nachvollziehbar ist und die relevanten Wirkungsketten erfaßt. Sie wird als wichtiger Schritt der Ökobilanzierung beurteilt. Im Ökoscience-Ansatz wird daher empfohlen, der Systemabgrenzung ausreichend Zeit zu widmen, beispielsweise in Form eines zweitägigen Workshops /78/ vgl. Schurter 1991, S.1; vgl. Swissair 1991, S.8 /79/ vgl. Swissair 1991, S.9 /80/ vgl. Keller, Wyss 1992, S.5 /81/ vgl. Keller, Wyss 1992, S.6

41 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 41 /82/. Die Systemabgrenzung erfolgt nach rechtlichen (z.b. Tochtergesellschaften), geographischen (z.b. national) Gesichtspunkten und (nach den Funktionsbereichen z.b. entsprechend der Verantwortungsbereiche) organisatorischen Gesichtspunkten /83/. 1 Zieldefinition a) Erfassung aller Umwelteinflüsse eines Unternehmens b) Berücksichtigung gesellschaftlicher Anforderungen c) Identifizieren von ökologischen Schwachstellen und Guthaben d) Aufzeigen von Handlungsalternativen und -spielräumen 2 Sachbilanz Öko-Buchhaltung Ökobilanz Öko- Rechnung Belastungsrechnung 3 Wirkungsanalyse Beteiligung an Umweltbelastung Umweltrelevante Bestände Umweltrelevante Aktivitäten Umweltbelastungen 4 Bilanzbewertung a) b) c) Verbale Dokumentation der Ist-Daten Lückendefinition für qualitative Informationen Gegenüberstellende Bewertung von Umweltbelastungen und -guthaben 5 a) b) Schwachstellen- und Optimierungsanalyse Prioritätenbildung Kritische Betrachtung der Unternehmensbereiche Abb. 6: Ökoscience-Ansatz /82/ vgl. Keller, Wyss 1992, S.7 /83/ vgl. Swissair 1991, S.8

42 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite Sachbilanz Aus der Anforderung, daß eine Integration des Ansatzes in das vorhandene Informations- und Führungssystem des Unternehmens möglich sein sollte, wurde in Anlehnung an die Finanzbuchhaltung eine dreiteilige Öko-Buchhaltung konzipiert /84/. Der Kontenplan (Abbildung 7) wurde so entwickelt, daß alle bekannten umweltrelevanten Handlungsalternativen (z.b. Normal - und Recyclingpapier) abgebildet werden. Er dient damit gleichzeitig als Umwelt-Checkliste /85/. Dadurch liegt eine theoretisch umfassende Systematik vor, die laut Ökoscience alle bekannten Einzelpositionen beinhaltet /86/. Durch den modularen Aufbau ist jederzeit eine Erweiterung der Untersuchungsbreite bzw. -tiefe möglich. In der Ökobilanz im engeren Sinne werden am Bilanzstichtag alle umweltrelevanten Bestände erfaßt. Die periodenbezogene Erfolgsrechnung erfolgt in der Öko-Rechnung. Hier werden alle umweltrelevanten Aktivitäten und Bestandsveränderungen verbucht. Wo eine quantitative Erfassung nicht möglich ist, erfolgt eine qualitative Beschreibung, um weitere ökologische Schwachstellen identifizieren zu können. Die gewonnenen Erkenntnisse über Bestände und Aktivitäten bilden die Grundlage für die Ermittlung der Umweltbelastungen. Diese werden in der dritten Einzelsystematik, der Belastungsrechnung, erfaßt. Die Umweltbelastungen umfassen die quantitativen Stoffe bzw. Stoffgruppen und Abfälle in ihrer jeweiligen physikalischen Einheit, z.b. "Kilogramm Schwefeldioxid" oder "Kilogramm je Abfallfraktion". Optional können die Beteiligungen an Umweltbelastungen im Rahmenplan Berücksichtigung finden. Für jeden Swissair-Unternehmensbereich (Flugbetrieb, Bodenverkehr etc.) wird durch ein Projektteam, das hauptsächlich aus Mitarbeitern besteht, die Gliederungstiefe innerhalb der Teilpläne festgelegt. Restriktionen für die Ziehung der Bilanzgrenzen bilden dabei die ökologische Relevanz, der Handlungsdruck, die personellen internen Kapazitäten und die Verfügbarkeit der Daten /87/. Priori- /84/ vgl. Swissair 1991, S.8 /85/ vgl. Keller, Wyss 1992, S.7 /86/ vgl. Keller, Wyss 1992, S.7 /87/ vgl. Keller, Wyss 1992, S.7f.

43 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 43 täten werden dort gesetzt, wo die höchste ökologische Relevanz und die größten Handlungsspielräume zur Verbesserung des Umweltschutzes vermutet werden. Ökobilanz Öko-Rechnung Belastungsrechnung Umweltrelevante Bestände Umweltrelevante Aktivitäten Umweltbelastungen 1. Flächen/ 1. Veränderung der Lebensräume Flächen und Lebensräume 2. Lebewesen 2. Zu-/Abnahme der Lebewesen pro Jahr 3. Bauten 3. Zu-/Abnahme von Bauten 4. Feste Anlagen 4. Umweltrelevante Aktivitäten der festen Anlagen (Betriebstd. p.a.) 5. Mobile Anlagen (z.b. Flugzeuge, Fahrzeuge) 6. Ressourcen Lagerbestände (incl. Abfall, Altlasten, Schadstoffgehalte) 7. Sozio-ökonomische Bestände (Strukturen) 5. Umweltrelevante Aktivitäten der motorischen Anlagen (z.b. km pro PKW) 6. Jahresverbrauch - der Ressourcen - aller gelagerten Güter 7. Zu-/Abnahme in sozio-ökonomischen Beständen 1. Veränderung von Landschaft/ Städtebild 3. Emissionen feste Abfälle 4. Emissionen flüssige Abfälle 5. Emissionen Gase etc. 6. Emissionen Lärm 7. Emissionen Erschütterungen 8. Emissionen Strahlung Beteiligung an Umweltbelastung Emissionen KVA /88/ in Nachbargemeinde Emissionen der Fernwärmezentrale außerhalb der Gemeinde Abb. 7: Ökoscience-Kontenplan /89/ Das Gros der Informationen wird in den Abteilungen Einkauf und Kostenrechnung gewonnen sowie durch Mitarbeiter- und Kundenbefragungen. Der Geschäftsverkehr der Mitarbeiter kann z.b. anhand von Spesenabrechnungen untersucht werden. Für die Mitarbeiter werden Fragebögen entworfen. Da der Kontenplan der Swissair nicht veröffentlicht wurde, kann nicht überprüft werden, ob eine vollständige Erfassung aller Umwelteinflüsse erfolgte. Dadurch /88/ Kehrichtverbrennungsanlage = Müllverbrennungsanlage /89/ vgl. Ökoscience 1992, S.2

44 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 44 ist auch die von ihnen als zentrales Element betrachtete Lückendefinition für Externe nicht überprüfbar, geschweige denn nachvollziehbar Wirkungsanalyse Die Erkenntnisse aus der Sachbilanzierung über Bestände und Aktivitäten bilden die Grundlage für die Ermittlung der Umweltbelastungen /90/. Die Umweltbelastungen werden dabei willkürlich - für den externen Betrachter nicht nachvollziehbar - als umweltschädlich eingestuft (Konten: Umweltbelastungen und Beteiligungen an Umweltbelastung), ohne daß eine explizite Betrachtung von Wirkungsindikatoren erfolgt Bilanzbewertung Eine explizite Wirkungsanalyse wird umgangen, indem per Fragebogen durch die Mitarbeiter ermittelt wird, ob überhaupt Umweltbelastungen vorliegen, welcher Art diese Belastungen sind, welche die stärksten Umweltbelastungen darstellen, wo der größte Handlungsdruck liegt und welches die Verursachungsbereiche dieser Belastungen sind /91/. Gefragt wird z.b., ob die Verfahren oder Methoden schadstoffbelastet sind, ob ressourcenschonende Materialien verwendet werden, ob Produkte wiederverwendbar oder wiederverwertbar sind, ferner, ob das Prinzip der Abfallvermeidung berücksichtigt wird. Für die Ermittlung von Handlungsspielräumen zur Verbesserung des Umweltschutzes wird gefragt, ob die Verfahren etc. notwendig, machbar, wünschenswert oder verzichtbar sind, ob umweltschonende Alternativen berücksichtigt werden oder ob sparsam mit Ressourcen umgegangen wird. /90/ vgl. Swissair 1991, S.8; Keller, Wyss 1992, S.4f. /91/ vgl. Streuer, Lemke 1992, S.42

45 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 45 Die Umweltguthaben (z.b. Strom- und Wärmeproduktion als Kuppelprodukt des Herstellungsprozesses) sind das Gegenstück zu den Umweltbelastungen und wurden bei der Swissair durch das Ökoscience ermittelt. Sie werden in der Schwachstellen- und Optimierungsanalyse den Problembereichen gegenübergestellt. Der Vergleich unterschiedlicher Umwelteinwirkungen wird bewußt ausgeschlossen /92/. Wenn die Möglichkeit besteht, werden Vergleichsgrößen aufgestellt, z.b. Emissionen pro Personen-Kilometer durch den Flugverkehr im Verhältnis zum Personenkraftverkehr /93/. Für jedes Konto werden die analysierten Ist-Daten verbal dokumentiert /94/. Liegen quantitative Daten nicht vor, erfolgt eine Lückendefinition, in der die Aktivitäten qualitativ beschrieben werden. Das Management hat zu entscheiden, welche der festgestellten Einwirkungen am stärksten die Umwelt belasten bzw. in welchem Bereich der größte ökologische Handlungsbedarf besteht. Es handelt sich damit um ein qualitatives Bewertungsverfahren. Eine Analyse von ökologischen Schwachstellen und Optimierungspotentialen kann auf der Feststellung der Verursachungsbereiche von Umwelteinwirkungen aufbauen Schwachstellen- und Optimierungsanalyse Unter der Prämisse vorhandener Kapazitäten führt das Management eine gegenüberstellende Bewertung von Umweltbelastungen und -guthaben durch, um daraus Alternativen bzw. Entscheidungen für Maßnahmen abzuleiten. Für jeden Einzelfall werden durch das Management Prioritäten festgelegt. Wie die Prioritätensetzung erfolgt, ist unbekannt und daher für Dritte nicht nachvollziehbar. Auf dem Wege zu einem Öko-Controlling werden außerdem Handlungsalternativen entwickelt. Ziel der Vorgehensweise bei der Bewertung, d.h. einer kritischen Betrachtung des jeweiligen Unternehmensbereiches hinsichtlich der Umweltbelastung und der Ermittlung der ökologischen Optimierungspotentiale, ist die Entscheidungsvorbereitung für die Realisierung von umweltbezogenen /92/ vgl. Swissair 1991, S.9 /93/ vgl. Swissair 1991, S.11 /94/ vgl. Swissair 1991, S.10ff.

46 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 46 Maßnahmen. Beispielsweise soll ein umweltgerechter Einkauf und eine umweltverträgliche Materialbewirtschaftung dazu beitragen, daß die Abfallmengen reduziert und ihr Schadstoffgehalt gesenkt wird /95/. 3.3 Ökobilanz des IÖW Zieldefinition Das vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) entwickelte Instrument der Ökobilanz entstand durch Praxisforschung als Forschungspraxis /96/. Dabei zeigte sich, daß es bisher und wohl auch in Zukunft keine einheitlich vorgegebenen Standards für eine ökologische Bewertung geben wird. Da auch der Gesetzgeber weiterhin nur Mindeststandards in Form gesetzlicher Rahmenbedingungen vorgeben wird, sind die Unternehmensziele und Bewertungskriterien von den Unternehmen selbst zu definieren bzw. vorgegebene Konzepte im Unternehmen zu diskutieren, um die notwendige Akzeptanz zu erreichen /97/. Primäre Aufgabe des vom IÖW entwickelten Instruments Ökobilanz ist daher, eine Systematik für die Erfassung und Darstellung von ökologischen Schwachstellen bzw. Optimierungspotentialen in Unternehmen zu liefern /98/. Das IÖW betrachtet die Ökobilanz als zentrales Element innerhalb eines umfassenden Öko-Controlling-Systems, das zusätzlich noch die Maßnahmenplanung, deren Umsetzung und Steuerung sowie die Kontrolle der Maßnahmen beinhaltet /99/. Da die Ökobilanz Bestandteil eines Öko-Controlling-Konzeptes ist, werden die mit einer Ökobilanz verfolgten Zwecke durch die Definition einer grundsätzlichen Zielrichtung der ökologischen Unternehmenspolitik determiniert. Die ökologischen Unternehmensziele sollen in schriftlicher Form, z.b. in Form von Leit- /95/ vgl. Swissair 1991, S.27 /96/ Lehmann 1991, S.14 /97/ vgl. Lehmann 1991, S.14 /98/ Lehmann 1991, S.14 /99/ vgl. Lehmann 1993, S.5

47 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 47 linien, manifestiert werden, um die Transparenz für die jeweilige Anspruchsgruppe zu erhöhen /100/. Aus den unternehmensbezogenen Umweltzielen lassen sich abteilungsbezogene Umweltschutzvorgaben ableiten. Das Ziel produktorientierter Umweltschutz führt beispielsweise in dem Bereich Pro duktdesign/konstruktion zu weiteren Vorgaben. Bei der Entwicklung von Produkten ist nicht nur die Form und die Funktion zu beachten, sondern zusätzlich auch Umweltverträglichkeitskriterien wie Langlebigkeit, Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen, Recyclingfähigkeit etc. /101/. Ebenso können produktionsbezogene Umweltziele im Vordergrund stehen, z.b. Ressourcenschutz, Emissions- und Risikobegrenzung /102/. Das entwickelte Erhebungsmodell muß daher in der Lage sein, Umwelteinflüsse für unterschiedliche Objekte (Produkt, Prozeß usw.) zu bilanzieren. Für die Bilanzierung von Prozessen werden räumliche, zeitliche oder produktbezogene Kriterien zur Systemabgrenzung herangezogen /103/. Für die Bilanzierung von Produkten wird der gesamte Lebenszyklus einschließlich der Transporte als Systemgrenze gewählt /104/. Abbildung 8 zeigt den Ansatz des IÖW in den Begriffen des Rahmenmodells. Die weiteren Verfahrensschritte werden im folgenden beschrieben Sachbilanz Die aufgeführten Umweltziele zeigen, daß der Untersuchungsgegenstand stark vom jeweiligen Ziel abhängt (produktorientierter versus produktionsbezogener Umweltschutz). Grundsätzlich zielt der vom IÖW entwickelte Ansatz jedoch darauf ab, alle Stoff- und Energieströme zu erfassen, die mit dem unternehmerischen Handeln im Zusammenhang stehen. Dafür wurde ein vierstufiges Erhebungsmodell entwickelt, auf dem die weiteren Schritte zu einer Ökobilanz aufbauen (Abbildung 9). /100/ vgl. Lehmann 1993, S.9 /101/ vgl. Lehmann 1993, S.9 /102/ vgl. Lehmann 1993, S.9 /103/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.59 /104/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.60

48 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 48 1 a) b) c) Zieldefinition Erfassung aller Umwelteinflüsse eines Unternehmens Wirkungskriterien müssen gesellschaftliche Anforderungen widerspiegeln Analyse des Handlungsbedarfs - Identifizieren von ökologischen Schwachstellen - Aufzeigen von Optimierungspotentialen 2 Produktbilanzen Prozeßbilanzen Substanzbetrachtung Betriebsbilanz Sachbilanz 3 Wirkungsanalyse 1. Einhaltung umweltrechtlicher Rahmenbedingungen 2. Erfüllung gesellschaftlicher Anforderungen 3. Belastungspotentiale für die Umwelt 4. Beeinträchtigung der Umwelt durch potentielle Störfälle 5. Be- bzw. Verarbeitung auf der betrieblichen Ebene 6. Beeinträchtigung der Umwelt im Rahmen der vor- und nachgelagerten Stufen 7. Höhe der internalisierten Umweltkosten 8. Produktivität/Verluste 4 Bilanzbewertung ABC-Analyse der Einzelaspekte 5 Schwachstellen- und Optimierungsanalyse a) b) c) Gesamtbewertung durch Aggregation Darstellung der Mengenrelevanz Konkretisierung von Einzelaspekten Abb. 8: IÖW-Ansatz Für eine möglichst vollständige Erfassung aller Umwelteinflüsse werden im IÖW-Ansatz alle Bezugsobjekte in Form einer Top-down-Betrachtung in der Sachbilanz berücksichtigt. Ausgangspunkt bildet die Betriebsbilanz. Diese wird im IÖW-Ansatz auch als Input-Output-Bilanz bezeichnet /105/. Durch eine /105/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.72

49 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 49 Black-Box-Betrachtung des Betriebes gibt sie einen ersten quantitativen Überblick über In- und Output. Stoff- + Energiebilanz des Betriebes Stoff- + Energiebilanzen der einzelnen Produktionsschritte Betriebsbilanz Prozessbilanzen Produktbilanzen Substanzbetrachtung Betriebliche Bewertungsgrundlagen Ökologische Bilanz des Unternehmens Abb. 9: Die Ökobilanz-Systematik des IÖW /106/ Um neben Stoff- und Energieeinsatz, entstandenen Produkten, stofflichen und nicht-stofflichen Emissionen auch Transformationsvorgänge sowie Prozesse in vor- und nachgelagerten Stufen zu erfassen und darzustellen, erfolgt eine zunehmende Detaillierung des unternehmerischen Handelns durch Prozeß- und Produktbilanzen. Die Erfassung und Darstellung von dauerhaften Umwelteinflüssen, die in den anderen Teilbilanzen unberücksichtigt bleiben, erfolgt in der Substanzbetrachtung /107/. Die Bilanz-Einzelsystematiken dienen einerseits zur Systemabgrenzung und andererseits als Strukturierungshilfe für die Erstellung der Sachbilanz und für die Durchführung der Wirkungsanalyse, der Bilanzbewertung sowie der Schwachstellen- und Optimierungsanalyse. Die Substanzbetrachtung hingegen erfolgt, um dem Anspruch der Vollständigkeit gerecht zu /106/ Hallay 1990, S.33 /107/ vgl. Hallay 1990, S.33; Lehmann 1993, S.13

50 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 50 werden, wenn alle vom Unternehmen ausgehenden Umwelteinwirkungen erfaßt werden sollen. Das IÖW schlägt grundsätzlich die Untersuchung nach allen vier Einzelsystematiken vor. Ob bei der praktischen Anwendung alle vier Teilbilanzen erstellt werden, ist abhängig von dem jeweiligen Bilanzierungsziel auf der strategischen Ebene und infolgedessen von der Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes auf der operativen Ebene /108/. Ausgehend von der Top-down-Betrachtung ist vom IÖW ein allgemeiner Öko- Kontenrahmen für die Betriebsbilanz entwickelt worden. Der Öko-Kontenrahmen stellt eine Systematik dar, durch die alle im Zusammenhang mit dem Unternehmen entstehenden Stoff- und Energieflüsse Berücksichtigung finden sollen. Daraus kann ein unternehmensspezifischer Kontenrahmen (Bilanzierungsrahmen) abgeleitet werden, um damit alle betriebsbezogenen ökologischen Informationen systematisch zu erfassen (Abbildung 10). Für einen vollständigen unternehmensspezifischen Kontenrahmen wird bei der Erstellung der Betriebsbilanz eine hierarchische Detaillierung in drei Ebenen vorgenommen, um eine übersichtliche und vollständige Erfassung aller umweltrelevanten Daten zu erreichen. Die Betriebsbilanz-Systematik bildet das Fundament für die Selektion der zu erfragenden Informationen und Daten. Wo eine quantitative Erfassung nicht möglich ist, werden qualitative Angaben oder weitestgehend gängige Parameter zugelassen /109/. Um eine möglichst hohe Objektivität bei der Erstellung der Bilanzen zu bewahren, ist darzustellen, wer die Daten erfaßt hat und wie ihre Messung erfolgte /110/. /108/ vgl. Hallay 1990, S.30; Hallay, Pfriem 1992, S.58f.; Lehmann 1993, S.13 /109/ vgl. Hallay 1990, S.37 /110/ vgl. Hallay 1990, S.33

51 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 51 Input Werkstoffe Rohstoffe Stoffe, die unmittelbar in die zu erstellende Leistung eingehen. Hilfsstoffe Stoffe, die in die zu erstellende Leistung eingehen, aber lediglich eine Hilfsfunktion erfüllen. Betriebsstoffe Stoffe, die bei der Herstellung der zu erstellenden Leistung verbraucht werden. Halbfabrikate/Verbundstoffe Selbstgefertigte oder zugekaufte Teile oder Baugruppen. Wasser Wird aufgrund der ökologischen Bedeutung als selbständiger Gliederungspunkt betrachtet. Büromaterialien Ist wie Wasser ein eigenständiger Gliederungspunkt. Waren (Handelswaren) Werden im betrachteten Unternehmen keinem Produktionsprozeß unterzogen und nur zur Ergänzung der Produktpalette beschafft. Energien Elektroenergie Läßt sich in fremdbezogen und eigenerzeugt unterscheiden. Primärenergien Heizöl, Erdgas etc. Verkehr Definitionsgemäß wird nur der Energieeinsatz für diejenigen Pkw und Lkw erfaßt, die auf das betrachtete Unternehmen zugelassen sind. Output Produkte Selbstgefertigte Produkte Die Unterteilung entspricht der Angebotspalette des Unternehmens. Ersatzteile Untergliedern sich entsprechend der Struktur der Input- Werkstoffe, die auch als Ersatzteile angeboten werden und damit teilweise nicht für die zu erstellenden Produkte eingesetzt werden. Handelswaren Die logische Entsprechung des Durchgangspostens Waren (Handelswaren) von der Input- Seite. Sekundärprodukte Wiederaufgearbeitete Produkte. Emissionen Abfälle Sind nach der Struktur des (zukünftigen) Entsorgungskonzeptes noch weiter zu untergliedern. Abluft Ist nach Luftschadstoffen, Staub, Wasserdampf weiter zu untergliedern. Abwasser Wird nach Sanitär- und Produktionsabwasser weiter unterteilt. Energetische Emissionen Darunter werden üblicherweise Lärm (Einheit problematisch, da nicht in Energieeinheiten meßbar!) und Abwärme verstanden. Abb. 10: Allgemeiner Öko-Kontenrahmen eines produzierenden Unternehmens (Beispiel) /111/ /111/ Verfasserin; vgl. Lehmann 1993, S.14f.

52 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 52 I Input O Output I.I I.II Stoffe 1. Rohstoffe 2. Hilfsstoffe 3. Betriebsstoffe 4. weitere Materialien Energien 1. gasförmig 2. flüssig 3. fest 4. elektrisch O.I Produkte 1. Primärprodukte 2. Kuppelprodukte O.II stoffliche Emissionen 1. Abfall 2. Abwasser 3. Abluft O.III energet. Emissionen 1. Abwärme 2. Lärm 3. Sonstige Umwelt Abb. 11: Kontenrahmen der Betriebsbilanz auf der Ebene 1 /112/ Zunächst wird für eine schnelle Übersicht der In- und Output des Betriebes auf der Ebene 1 in Anlehnung an die Materialwirtschaftssystematik grob unterteilt (Abbildung 11). Dadurch soll eine Verknüpfung mit der wirtschaftlich und technisch determinierten Perspektive der Input-Stoffe und -Energien erreicht werden. Für eine einheitliche Struktur des In- und Outputs werden bereits auf der Ebene 1 Bilanzierungsnummern für jede Bilanzposition eingeführt (Abbildung 12), um eine systematische und transparente Darstellung für alle Bilanztypen und Ebenen zu schaffen. Auf der Ebene 1 findet außerdem eine interne Verknüpfung der Informationsquellen statt, indem die Systematik der unternehmensinternen Informationserfassung in Form von Material-Oberklassen bzw. Materialnummern aus dem Einkauf (Materialwirtschaft) übernommen wird /113/. Die /112/ Verfasserin; vgl. Hallay 1990, S.34; Jasch 1992, S.13; Hallay, Pfriem 1992, S.72 /113/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.73

53 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 53 weitere Detaillierung der zu erhebenden Daten in den Ebenen 2 und 3 (siehe Abbildung 12), hängt einerseits von dem jeweiligen Erkenntnisinteresse ab. Andererseits richtet sie sich nach den im Unternehmen vorhandenen Informationssystemen /114/. Oftmals wird jedoch auch der Zeit- bzw. Kostenrahmen den möglichen Detaillierungsaufwand begrenzen. Auf der Basis der Ebene 1 kann die Durchführung eines Zielfestlegungs-Workshops dazu dienen, Schwerpunkte bei der Erhebung zu setzen /115/. 1. Bilanzierungsnummer 2. Material-Oberklasse 3. Material(klassen)nummer (intern) 4. Menge pro Periode Ebene 1 5. Material-Unterklasse 6. Handelsname und -code Ebene 2 7. Materialzusammensetzung in % Ebene 3 Abb. 12: Detaillierungsgrad der Betriebsbilanz auf den unterschiedlichen Ebenen /116/ Auf der Ebene 2 erfolgt die Aufnahme des Inputs in Anlehnung an die Struktur der Ebene 1 nach der Materialwirtschaftsordnung /117/. Auf der Outputseite werden z.b. Produktdiversifikationen dargestellt (Abbildung 13). In Abhängigkeit von den im Unternehmen vorhandenen Informationen ist z.b. auch die Über- /114/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.73 /115/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.49 /116/ Verfasserin; vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.72ff. /117/ vgl. Hallay, 1990, S.35

54 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 54 nahme der Angaben aus der Kostenrechnung denkbar, da auch hier die Mengenkomponente entscheidend ist /118/. O.I Produkte Ebene 1 Ebene 2 Nach den betrieblichen Produktklassen bzw. Aufbau einer ökologisch orientierten Produktklassifikation O.II Stoffliche Emissionen Abfälle Nach ihrer Art: Normal-deponierbare Abfälle Sonderabfälle Einzelne Produkte Bestandteile Enthaltene Spuren von Stoffen Nach der weiteren Verwendung/Entsorgung: Deponierung Stoffliche Verwertung Energetische Verwertung Gliederung der Verwertung: Unternehmensinterne Verwertung (in anderen Betrieben desselben Unternehmens) Unternehmensexterne Verwertung (in anderen Unternehmen) Nach dem Aggregatzustand: Fest Flüssig Staubförmig Abwasser Nach Art und Menge Menge der gemessenen Inhaltsstoffe und Parameter Abluft Nach Art und Menge Menge der gemessenen Inhaltsstoffe und Parameter O.III Energetische Emissionen Abwärme Lärm Nach Umweltmedien: Luft Wasser Boden Getrennt nach Tages- und Nachtwerten in einer durchschnittlichen Emission am Rande des Betriebsgeländes Aufgliederung der Werte nach Meßstellen Abb. 13: Detaillierungsmöglichkeiten für die Gliederungsebenen des Outputs /119/ Die Verknüpfung von internen und externen Informationsangaben bzw. -quellen erfolgt, indem unternehmensbezogene Material-Unterklassen und die Material- /118/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.59 /119/ Verfasserin; vgl. Hallay, 1990, S.36f.

55 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 55 kennzeichnung der Lieferanten (Handelsname mit Artikel- und Farbnummer bzw. Produktcode) in der Bilanz aufgeführt werden /120/. Die Auflistung der Einzelstoffe in der Ebene 2 bildet den Ausgangspunkt für die Ebene 3, in der die Zuordnung nach Inhaltsstoffen und chemischen Zusammensetzungen der Inputmaterialien und der Produkte weiter aufgeschlüsselt wird. Die aus Sicherheitsdatenblättern oder Produktinformationen der Lieferanten gewonnenen Angaben über die Inhaltsstoffe des jeweiligen Materials, nach Möglichkeit mit Mengenangabe, sowie deren Aufbereitung bildet die Basis für die Wirkungsanalyse /121/. Wie die Ebenen in der praktischen Ausgestaltung aussehen, kann den bereits durch das IÖW erstellten Ökobilanzen /122/ bzw. der Literatur /123/ entnommen werden. Die Prozeßbilanz erfaßt und beurteilt die für die betriebliche Leistungserstellung notwendigen Transformationsprozesse durch eine detaillierte Betrachtung der unternehmnensinternen Stoff- und Energieverläufe. Das IÖW bezieht all diejenigen Prozesse in die Untersuchung mit ein, die direkt mit Stoffen und Energien in Berührung kommen. Dazu zählen die Herstellungsvorgänge, Wartungs-, Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten. Hinzu kommen alle Lagerungen, da auch hier Material (durch Verderben, Eintrocknen, Verdunsten, Verschütten) und Energie (durch Kälte, Wärme) verbraucht bzw. umgewandelt werden. Dies kann bei der Beurteilung des ökologischen Risikos durch potentielle Störfälle eine entscheidende Rolle spielen /124/. Als Strukturierungshilfe dient z.b. eine gozinthographische Darstellung /125/. In der Produktbilanz erfolgt die Betrachtung des gesamten Produktlebenszyklus' unter Umweltaspekten durch eine Erweiterung der Betrachtung des Betriebes um seine Vor- und Nachstufen und der zwischen den Stufen erfolgenden /120/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.73 /121/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.80 /122/ vgl. u.a. BIOPAC 1991; Neumarkter Landsbräu 1992; Nordenia 1992; Kaldewei,1992; Märkisches Landbrot 1994 /123/ u.a. Bischof und Klein GmbH & Co. in: Hallay 1990, S.72ff.; Wilkhahn, Wilkening und Hahne GmbH & Co. in: Lehmann 1993, S.16ff. /124/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.80 /125/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.81

56 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 56 Transporte /126/. Als zu berücksichtigende Vorstufen werden die Rohstoffgewinnung und die Stufen der Vorproduktionen aufgeführt. In die nachgelagerten Stufen Weiterverarbeitung, Produktgebrauch und -verbrauch sollen die Möglichkeiten des Produkteinsatzes und die Entsorgungsform aufgenommen werden /127/. Bei der Erstellung der innerbetrieblichen Produktstufen kann auf die Prozeßbilanzen zurückgegriffen werden, wenn diese bereits erstellt wurden. Für die Bilanzgrenzen muß hier eine räumliche und sachliche Trennung der einzelnen Phasen des ökologischen Produktlebenszyklus' erfolgen /128/. Welche Abgrenzungskriterien Verwendung finden sollen, wird nicht erläutert. Die Substanzbetrachtung umfaßt die durch die anderen Bilanztypen nicht erfaßten dauerhaften Umwelteinflüsse des Unternehmens (Abbildung 14). Die Berücksichtigung der einzelnen Umwelteinflüsse erfolgt in Anlehnung an das Gutachten des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen aus dem Jahre 1987 /129/. Das IÖW liefert jedoch für die Substanzbetrachtung keinen geeigneten Bilanzierungsrahmen und begründet dies mit der jeweiligen spezifischen Unternehmenssituation /130/. Hallay/Pfriem schränken jedoch ein, daß die relevanten Informationen auch durch das Instrument der Umweltverträglichkeitsprüfung gewonnen werden können /131/. Um dem Anspruch der Vollständigkeit bezüglich aller vom Unternehmen ausgehenden Umwelteinflüsse gerecht zu werden, kann insbesondere bei Standort- oder Investitionsentscheidungen oder bei der Beurteilung bestehender Anlagen auf solche Analysen nicht verzichtet werden. Das Erhebungsmodell der IÖW-Sachbilanz versucht zunächst, alle vom Unternehmen als umweltrelevant erachteten In- und Outputströme zu erfassen und schließt so das Kriterium der Vollständigkeit nicht von vorherein aus. Allerdings fehlt ein ausformulierter Kontenrahmen für die Erfassung von Beständen. Das /126/ vgl. Hallay 1990, S.31 /127/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.86; Lehmann 1992, S.22 /128/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.83 /129/ Hallay 1990, S.32 /130/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.90 /131/ vgl. Hallay, Pfriem 1990, S.90

57 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 57 IÖW hält selber fest, daß eine vollständige Erfassung nicht immer möglich sein wird. Daher sind zusätzliche Instrumente, wie z.b. unternehmensbezogene ökologische Bewertungsrichtinien oder Umwelt-Kennzahlen, für eine vollständige Erfassung notwendig /132/. Es kommt zu einer impliziten Bewertung innerhalb der Sachbilanz, wenn aufgrund des hohen Erfassungsaufwands bzw. bei Schwierigkeiten in der Datendarstellung unternehmensindividuelle Prioritätenlisten bezüglich der ökologischen Relevanz gebildet werden. Wie deren Ausgestaltung sich vollzieht, wird jedoch im theoretischen Ansatz nicht erläutert. Unterbleibt dies auch bei der praktischen Umsetzung, so leidet die Transparenz der Ergebnisse. 1. Dauerhafte betriebliche Umweltnutzungen Flächennutzung Art der Flächennutzung Intensität der Nutzung Versiegelung der Oberflächen Einbeziehung natürlicher landschaftlicher Gegebenheiten der Flächennutzung Vorhandene natürliche Artenvielfalt Bebauung Art der Bebauung (verwendete Materialien) Form der Bebauung Einbeziehung vorhandener natürlicher Gegebenheiten in die Bebauung Landschaftseinschnitte Landschaftseinschnitte durch die Produktions- und Verwaltungsgebäude und -anlagen Landschaftseinschnitte durch Anschluß an das Verkehrssystem 2. Weitere dauerhafte Beeinträchtigungen der Umwelt durch den Betrieb Altlasten Bodenverunreinigungen Grundwasserverunreinigungen... Umlaufgüter Lagerung Anlagegüter Produktion (Einrichtungungen, Benutzung Maschinen, Fuhrpark) Entsorgung Abb. 14: Substanzbetrachtung des IÖW /133/ /132/ vgl. Hallay 1990 S.32 /133/ vgl. Hallay 1990, S.39f.; Jasch 1990, S.50; Hallay, Pfriem 1992, S.88f.; Lehmann 1992, S.20

58 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite Wirkungsanalyse Das IÖW benutzt im Gegensatz zu der in dieser Arbeit verwandten Terminologie bereits für die Wirkungsanalyse den Begriff ökologische Schwachstellenanalyse /134/. Bei der Analyse der vom Unternehmen ausgehenden Umweltwirkungen werden nicht die direkten Wirkungen des unternehmerischen Handelns auf die natürliche Umwelt gemessen. Vielmehr werden als Bewertungsgrundlage vor allem die gesellschaftlichen Ansprüche herangezogen. Die Bewertung der Umweltwirkungen für ein Unternehmen muß naturwissenschaftlichen Kriterien genügen, gesetzliche und gesellschaftliche Anforderungen einbeziehen, gegenwarts- und zukunftsgerichtet sein ("risk-management"), der Unsicherheit und z.t. schwierigen Quantifizierbarkeit von Umweltdaten Rechnung tragen (und damit keine Scheinexaktheit durch absolute Rechnungsgrößen vortäuschen), auf die konkrete Umweltsituation und den Unternehmenstyp, Ressourcenpotentiale, Reaktionsspielräume, das Fortschrittsstadium einer umweltorientierten Unternehmensführung etc. Rücksicht nehmen. /135/. Daraus wurden die in der ersten Spalte von Abbildung 15 dargestellten Kriterien zur Beurteilung von Umwelteinflüssen abgeleitet. Das Wirkungspotential, das im Normalfall für die Umwelt besteht, wird in den Kriterien 3.1. bis 3.4. beurteilt. Die Kriterien 6.1. bis 6.5. dienen der Beurteilung der Umweltbeeinträchtigung in der jeweiligen Produktlebensphase. Je nach Bilanztyp können unterschiedliche Kriterien bei der Wirkungsanalyse zur Anwendung kommen /136/. Beispielsweise entfallen für die Beurteilung der Energieträger innerhalb der Betriebsbilanz die Kriterien 6.4. und Einschränkend halten Hallay und Pfriem fest, daß eine effektive Anwendung des /134/ vgl. Hallay, Pfriem 1990, S.90f. /135/ Stahlmann 1989, S.1 /136/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.105ff.

59 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 59 Wirkungskriterium 1 Einhaltung umweltrechtlicher Rahmenbedingungen 2 Gesellschaftliche Anforderungen Einstufung A: werden nicht eingehalten B: vom Gesetzgeber sind Verschärfungen vorgesehen C: werden eingehalten, keine Verschärfungen zu erwarten A: starke Kritik vorhanden, bis hin zur Forderung eines Verbotes B: Kritik vorhanden, Forderung nach schärferen Bestimmungen C: keine Kritik vorhanden bzw. bekannt 3.1 Toxizität A: besonders hohe Gesundheitsgefährdung: krebserzeugend bzw. -verdächtig, frucht- oder erbgutschädigend, Einstufung als sehr giftig, giftig oder mindergiftig B: Gesundheitsgefährdung besteht: allergieauslösendes Potential; für einen Stoff existieren MAK-Werte C: keine Gesundheitsgefährdung nach vorliegendem Kenntnisstand 3.2 Luftbelastung A: Ozonschichtzerstörung; toxisch analog der Einstufung A des Kriteriums 3.1 B: ökologisches Problem besteht: Smog-/Staubbildung, toxisch analog der Einstufung B des Kriteriums 3.1 C: kein Beitrag zur Luftbelastung nach vorliegendem Kenntnisstand 3.3 Wasserbelastung A: besonders relevantes ökologisches Problem: WGK 2 (wassergefährdend) oder WGK 3 (stark wassergefährdend) B: ein ökologisches Problem besteht: WGK 1 (schwach wassergefährdend) bzw. wenn auf Sicherheitsblatt Hinweis auf Nichteinleitung enthalten C: kein ökologisches Problem nach vorliegendem Kenntnisstand: WGK 0 (i. a. nicht wassergefährdend) 3.4 Bodenbelastung A: starkes bodenbelastendes Potential B: geringeres bodenbelastendes Potential C: keine Bodenbelastung zu erwarten 4. Beeinträchtigung der Umwelt durch potentielle Störfälle 5. Be- und Verarbeitung auf der betrieblichen Ebene A: hohe Störfallgefahr, bzw. im Störfall besteht eine große Gefahr für Mensch und Umwelt: hoch- oder leichtentzündlich und/ oder explosionsgefährlich; Entstehung von toxischen Zersetzungsprodukten, die nach dem Kriterium 3.1 als A einzustufen sind. B: mittlere Störfallgefahr bzw. im Störfall besteht eine Gefahr für Mensch und Umwelt C: keine Störfallgefahr bzw. keine Gefahr im Störfall nach vorliegendem Kenntnisstand über die üblicherweise mit einem Brand verbundenen Belastungen heraus A: Es entstehen Stoffe und Emissionen, die nach dem Kriterium 3.1 als A einzustufen sind. B: Es entstehen Stoffe und Emissionen, die nach dem Kriterium 3.1 als B einzustufen sind. C: Es entstehen keine relevanten Stoffe und Emissionen. Abb. 15: Wirkungskriterien und Einstufungsraster des IÖW (Teil 1) /137/ /137/ Verfasserin; vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.95ff.; Lehmann 1993, S.22ff.

60 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 60 Wirkungskriterium Einstufung 6.1 Rohstoffgewinnung A: Es entstehen Emissionen, die nach den Kriterien 3 und Abfall als A einzustufen sind; nicht wiederherstellbare Veränderungen (>30 Jahre). B: Es entstehen Emissionen, die nach den Kriterien 3 und Abfall als B einzustufen sind; mittel- bis langfristig wiederherstellbare Veränderungen (3-30 Jahre). C: ohne umweltschädigende Wirkungen nach vorliegendem Kenntnisstand, kurzfristig wiederherstellbare Veränderungen (<3 Jahre) 6.2 Vorproduktion A: Einsatz bzw. Entstehung von relevanten Mengen, die starken Beitrag zur Umweltbelastung nach den Kriterien 3 und Abfall leisten und mit A bewertet würden. B: Einsatz bzw. Entstehung von relevanten Mengen, die Beitrag zur Umweltbelastung nach den Kriterien 3 und 9 leisten und mit B bewertet würden. C: Einsatz bzw. Entstehung von relevanten Mengen, die keinen oder einen zu vernachlässigenden Beitrag zur Umweltbelastung nach den Kriterien 3 und 9 leisten und mit C bewertet würden. 6.3 Produktgebrauch A: Es treten Belastungen auf, die nach den Kriterien 3 und 4 mit A einzustufen sind. B: Es treten Belastungen auf, die nach den Kriterien 3 und 4 mit B einzustufen sind. Es tritt Energie- oder Rohstoffverbrauch auf, der in keiner vernünftigen Relation zum gesellschaftlichen Nutzen steht. C: keine Belastungen nach vorliegendem Kenntnisstand 6.4 Entsorgung (real zu erwartende Form) 6.5 Recyclingfähigkeit A: nicht recyclingfähig B: bedingt recyclingfähig 7 Internalisierte Umweltkosten 8 Produktivität/Verluste (Abfall) A: Sondermülldeponien oder Deponierung auf Hausmülldeponien bzw. Verbrennung unter Freisetzung von ökologisch besonders relevanten Stoffen B: Entsorgung als Siedlungsabfall, Verbrennung ohne besondere umweltrelevante Auswirkungen C: keine Entsorgung, stattdessen Recycling, Kompostierung oder andere Formen der Wiederverwendung C: gut recyclingfähig/ kompostierbar A: hoher Aufwand (< 50%) B: mittlerer Aufwand (10-50%) C: kein bzw. geringer Aufwand (<10%) noch nicht ausgearbeitet Abb. 15: Wirkungskriterien und Einstufungsraster des IÖW (Teil 2) /138/ /138/ Verfasserin; vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.95ff.; Lehmann 1993, S.22ff.

61 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 61 Kriteriums Produktivität/Verluste erst im Rahmen des Aufbaus eines Öko- Controlling-Kennzahlensystems erfolgen kann /139/. Für jedes einzelne Kriterium wird für dessen Umweltwirkungen eine dreistufige Einteilung vorgenommen. Die Kriterien können die Ausprägung A, B oder C annehmen: A bedeutet, daß ein besonders relevantes ökologisches Problem und somit großer Handlungsbedarf besteht /140/; B signalisiert ein ökologisches Problem mit mittelfristigem Handlungsbedarf. /141/; C weist darauf hin, daß nach vorliegendem Kenntnisstand keine Umweltwirkungen zu erwarten sind /142/. Das ABC-Raster dient der Beurteilung von Stoffen, Energien, Produkten und Emissionen nach den einzelnen in Abbildung 15 aufgeführten Kriterien. Eine detaillierte Zusammenstellung von Wirkungskriterien, Wirkungsindikatoren (Parametern) und Untersuchungsschwerpunkten befindet sich in Anhang B. Durch das Bewertungsraster soll die jeweilige Umweltrelevanz bzw. Dringlichkeit des Handlungsbedarfes ausgedrückt werden. Dieses Bewertungskonzept mit Hinweisen über heranzuziehende Bewertungsinformationen (ebenfalls im Anhang B dargestellt) stellt bei dem IÖW-Ansatz die Grundlage der Bilanzbewertung dar. Die innerhalb der Wirkungsanalyse angewandten Beurteilungskriterien und ABC-Ausprägungen machen deutlich, daß das IÖW nicht die primären Umweltwirkungen unternehmerischen Handelns beurteilt. Vielmehr erfolgt die Wirkungsanalyse nach dem Stakeholder-Konzept /143/: Die vom Unternehmen zu erfüllenden Ansprüche, hier die der Natur, werden von außen, über die gesellschaftlichen Anspruchsgruppen, an das Unternehmen herangetragen. Die Festlegung des Bewertungsrasters ist stark subjektiv beeinflußt, da die Kriterien und /139/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.89 /140/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.94 /141/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.94 /142/ Lehmann 1992, S.24 /143/ vgl. Stahlmann 1994, S.27. Zur Theorie des Stakeholder-Kozepts vgl. die bei Schaltegger, Sturm 1992, S.8 zusammengestellte Literatur

62 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 62 die Einordnung der Stoffe und Energien durch die individuellen Maßstäbe der an der Festlegung beteiligten Personen bestimmt werden. Ein Vorteil der Anwendung von ABC-Analysen zur Beurteilung der unternehmerischen Tätigkeit liegt vor allem in der Berücksichtigung und Beurteilung auch nicht-quantifizierbarer Daten. So können für viele Umwelteinwirkungen ordinale Einstufungen angegeben werden. Wo dies nicht möglich ist, muß die Einordnung in das ABC-Raster verbal begründet werden, damit sie nachvollziehbar bleibt /144/ Bilanzbewertung Nach der Erfassung der Stoff- und Energieströme sowie deren Analyse bezüglich ihrer Umweltwirkungen erfolgt die Bewertung der gewonnenen Daten in Form einer Auswertung der Einzelaspekte. Das Vorhandensein eines bestimmten In- bzw. Outputs wird anhand der einzelnen Wirkungskriterien (Abbildung 15) beurteilt, wobei das qualitative Einstufungsraster angewandt wird /145/. Dabei sind die angegebenen Einstufungen als Vorschläge aufzufassen und nicht verbindlich /146/. Durch die Zuordnung der Einzelbewertungen zu den jeweiligen Prozessen oder Produkten können die ökologischen Problemfelder identifiziert werden. Das Ergebnis dieser Zuordnung wird Einzelprofil genannt /147/. Die Bilanzbewertung erfolgt beim IÖW-Ansatz soweit wie möglich ordinalqualitativ. Ansonsten findet eine verbale Kommentierung der vorgenommenen Bewertung statt. In Abhängigkeit vom Bilanzierungsobjekt werden unterschiedlich viele Wirkungskriterien berücksichtigt. So wiegt das einzelne Kriterium bei der Anwendung von nur fünf der Wirkungskriterien schwerer als bei Verwendung aller Kriterien in der Bilanzbewertung. Die aufgeführten Wirkungskriterien stehen also nur scheinbar ungewichtet nebeneinander. Jedoch ist eine explizit unterlassene /144/ vgl. Lehmann 1993, S.24 /145/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.98f. /146/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.99 /147/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.106

63 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 63 Gewichtung gleichzusetzen mit einer impliziten Gleichgewichtung. Auch innerhalb der Gruppen der einzelnen Wirkungskriterien findet keine explizite Gewichtung statt. Noch nicht standardisiert sind z.b. die zur Einstufung der Umweltwirkungen nach dem Kriterium Vorproduktion herangezogenen Gewichtungen der Relationen zwischen Toxizität, Energiebedarf usw Schwachstellen- und Optimierungsanalyse In Abhängigkeit vom Erkenntnisinteresse sind für eine weitere Analyse der identifizierten Schwachstellen und der Ableitung von Optimierungspotentialen weitere Auswertungsschritte denkbar, die getrennt oder parallel durchgeführt werden können. Eine Gesamtbewertung kann als Grundlage für den Vergleich von Produkten, komplexen Prozessen, Stoffen oder Betrieben dienen. Die Einzelbewertungen werden durch eine Verdichtung der einzelnen ABC-Einstufungen zu einer kumulierten Bewertung zusammengefaßt. Die Verdichtung kann gewichtet erfolgen, damit der Stellenwert der Kriterien im Zielsystem des Unternehmens entsprechend berücksichtigt wird /148/. Durch die Darstellung der Mengenrelevanz, d.h. die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Größenordnung eines Stoffaustauschpotentials und der von dieser Beziehung ausgehenden Umweltbeeinträchtigung, können weitere mögliche Verbesserungspotentiale aufgezeigt werden /149/. Eine relative Abstufung der Einsatzrelevanz (Volumeneffekt der Inputstoffe) von Umweltwirkungen erfolgt mit der XYZ-Bewertung: X signalisiert, daß ein hoher Verbrauch pro Periode vorliegt; Y bedeutet einen mittleren Verbrauch pro Periode; Z bedeutet, daß der betrachtete In- oder Output eine untergeordnete Rolle spielt /150/. Eine gleichzeitige Bewertung nach ABC (Umweltwirkungen) und XYZ (Mengenrelevanz) soll sowohl die qualitativen als auch die quantitativen Einwirkungsef- /148/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.129ff.; IÖW Wien 1992, S.14 /149/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.131 /150/ vgl. Stahlmann 1992, S.428

64 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 64 fekte von Stoffen, Prozessen oder Produkten auf die Umwelt erfassen und so weitere Schwachstellen identifizieren bzw. Handlungspotentiale aufzeigen /151/. Für die Betriebsbilanz und Substanzbetrachtung wird für jede homogene Untersuchungseinheit (z.b. Personenkraftwagen, Betriebsstoffe) die jeweilige Menge in Klassen abgestuft. Im Rahmen der Prozeßbilanzen kann durch die XYZ- Bewertung die Dauer der Umweltwirkungen berücksichtigt werden. Es werden die dauerhafte und die zeitweilige Belastung der Umwelt bewertet. Beispiele sind der ständige Einsatz von Kühlmedien oder die Staubentwicklung beim Entladen von Getreide. Weitere denkbare XYZ-Kriterien sind die Berücksichtigung von Volumeneffekten in den einzelnen Produktlebensphasen oder Maschinenlaufzeiten für die Beurteilung unterschiedlicher Fertigungsverfahren. Die Konkretisierung von Einzelaspekten ermöglicht eine genauere Problembeschreibung /152/. Bei sehr geringen Schadstoffmengen reicht die Detaillierung auf der Ebene der eingekauften Materialien möglicherweise nicht aus. Für eine gründliche Stoffflußanalyse muß daher eine genauere und detailliertere Analyse erfolgen als bei den Prozeßbilanzen. Alle weiteren vom IÖW genannten Möglichkeiten sind bereits erste Schritte innerhalb einer Maßnahmenplanung, z.b. die Verknüpfung mit der Aufwands- und Kostenstruktur oder die Erstellung von Prioritätsrangfolgen entsprechend der ABC-Häufigkeiten /153/. Diese ist jedoch nach der Definition des Rahmenmodells nicht mehr Bestandteil einer Ökobilanzierung. 3.4 Ökobilanz des BUWAL Zieldefinition Im deutschsprachigen Raum ist der Ansatz des Schweizer Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) die älteste Methodik der Produkt- /151/ vgl. Stahlmann 1993, S.139 /152/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.132 /153/ vgl. Hallay, Pfriem 1992, S.133 u. S.135ff.

65 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 65 Ökobilanzierung /154/. Dieser Ansatz hat sich bisher jedoch nur mit der Bilanzierung von Produkten beschäftigt /155/. Das Standardwerk "Ökobilanzen von Packstoffen" behandelt insbesondere den Vergleich von Verpackungsalternativen unter der Berücksichtigung der Stoff-Recyclingquote /156/. Die Möglichkeit einer Übertragung des Verfahrens auf das gesamte Unternehmen wird dort jedoch nicht ausgeschlossen /157/. In Abbildung 16 ist der BUWAL-Ansatz in den Begriffen des Rahmenmodells dargestellt. Der BUWAL-Ansatz basiert auf dem Konzept der sogenannten kritischen Volumina, wonach jeder Input in das Unternehmen dieses früher oder später als Output verläßt und so ein Umweltmedium belastet. Erklärtes Ziel des BUWAL ist es, bei der Anwendung der Ökobilanz möglichst lange mit objektiven Zahlen zu arbeiten, deren Herkunft klar belegt werden kann. Die subjektive Wertung soll erst am Ende der Berechnung erscheinen und dabei durch die zahlenmäßige Herleitung belegt sein /158/. Weiterhin soll eine möglichst ganzheitliche Betrachtung des Bilanzierungsobjektes erfolgen, in der auch die externen Verknüpfungen berücksichtigt werden /159/. Auch in diesem Ansatz wird betont, daß die Systemabgrenzung eine zentrale Stellung bei der Durchführung einer Ökobilanzierung einnimmt, da sie das Bilanzierungsgebiet festlegt /160/. Nach welchen Kriterien die Abgrenzung erfolgen soll, wird jedoch nicht erwähnt. Bei der praktischen Anwendung dieses Ansatzes auf Packstoffe wird der gesamte Produktlebenszyklus ohne die Gebrauchsphase, also ohne die Füllung und Distribution eines Packstoffes, betrachtet. /154/ vgl. Enquete-Kommission 1993, S.99; Hallay 1992, S.54 /155/ vgl. BUWAL 1991; BUS 1984 /156/ vgl. BUWAL 1991, S.35 /157/ vgl. Habersatter 1992, S.42 /158/ BUWAL 1991, S.12 /159/ vgl. Habersatter 1992, S.42 /160/ vgl. Habersatter 1992, S.42

66 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 66 1 Zieldefinition a) Vollständige Erfassung aller Umwelteinflüsse von Packstoffen b) Berücksichtigung der "kritischen Belastung" von Umweltmedien c) Vergleich von Alternativen anhand von quantitativen Größen 2 Sachbilanz Systematik nicht entwickelt 3 Wirkungsanalyse Belastungspotentiale für die Umwelt Grenzwerte für Wasseremissionen: 18 Luftemissionen: 17 4 Bilanzbewertung Ökoprofil: - kritisches Wasservolumen - kritisches Luftvolumen - Energieäquivalenzwert - Feste Abfälle 5 Schwachstellen- und Optimierungsanalyse Alternativenvergleich anhand der Ökoprofile Abb. 16: BUWAL-Ansatz Sachbilanz Das BUWAL unterscheidet zunächst die erfaßbaren Umwelteinflüsse in quantitative und qualitative Daten. Die zu berücksichtigenden quantitativen Umwelteinflüsse sind auf der Input-Seite der Rohmaterial-, der Hilfsstoff- und Wasserverbrauch sowie der Energiebedarf. Auf der Output-Seite sind dies die Hauptund Nebenprodukte, festen Abfälle und die Emissionen an Luft und Wasser /161/. In Abbildung 17 sind die Umweltkategorien des BUWAL dargestellt. Abwärme, Licht und Schall stellen nach BUWAL zwar quantitativ erfaßbare Stoffund Energieflüsse dar, sie werden jedoch in der Sachbilanz nicht betrachtet /161/ vgl. BUWAL 1991, S.15

67 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 67 /162/. Als qualitativ erfaßbar werden die folgenden Größen aufgeführt, in der Sachbilanz aber nicht gebucht /163/: Gefahrenpotentiale durch den Betrieb von Kernkraftwerken, Stauwehre usw. Veränderungen in der Geographie durch die Entstehung von Halden oder der Absenkung des Grundwasserspiegels Veränderungen im optischen Erscheinungsbild der Umwelt Ressourcenknappheit Input Bilanzgebiet Output Massenströme Rohmaterialien Hilfsstoffe Wasser Energieströme Material mit Heizwert elektrische Energie thermische Energie Massenströme Hauptprodukte Nebenprodukte Feste Abfälle Abwasser (mit Verunreinigungen) Atmosphärische Schadstoffe Energieströme Produkte mit Heizwert Abwärme Abb. 17: Umweltkategorien des BUWAL /164/ Für jedes untersuchte Produkt wird eine Sachbilanz über einzelne Prozesse erstellt, indem sie über die einzelnen Phasen ihres Lebenszyklus bilanziert werden. Dabei werden neben den Produktionsprozessen auch die Prozesse der Energiebereitstellung, Transporte und Abfallentsorgung betrachtet /165/. /162/ vgl. BUWAL 1991, S.15 /163/ vgl. BUWAL 1991, S.15; Habersatter 1992, S.44 /164/ Verfasserin, vgl. Habersatter 1992, S.44 /165/ vgl. BUWAL 1991, S.17

68 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 68 Die Bilanzierung beginnt mit der Aufstellung eines Stofffluß-Schemas für das jeweilige Herstellungsverfahren /166/. Auf dessen Grundlage erfolgt die Erstellung der Input-Output-Bilanzen für jeden Teilprozeß /167/. Um die Nachvollziehbarkeit der Daten zu gewährleisten, müssen sämtliche Prämissen dokumentiert und Vereinfachungen über Sensibilitätsanalysen überprüft werden /168/. Die Entwicklung einer Systematik für eine vollständige Sachbilanzierung erfolgt im BUWAL-Ansatz nicht. Die Systematiken des IÖW ist optional anwendbar. Vom Detaillierungsgrad entspricht sie der Ebene 3 des IÖW-Ansatzes, da alle produktrelevanten Stoffe und Energien in ihrer chemischen Zusammensetzung erfaßt werden. Die Betrachtung qualitativer Größen wird explizit ausgeschlossen Wirkungsanalyse Innerhalb der Wirkungsanalyse erfolgt die Anwendung von Grenzwerten für Luft- und Wasserbelastungen /169/. Außerdem werden die Umweltwirkungen von Energieumwandlungsprozessen und festen Abfällen über die Berechnung von Transferfunktionen bestimmt /170/. Diese werden ermittelt, um z.b. die bei der Abfallverbrennung entstehenden Emissionen dem Abfallverursacher zuzurechnen. Für Luftbelastungen werden, wenn möglich, MIK-Werte /171/ verwendet. Hierfür werden, wie aus Anhang C ersichtlich, die MIK-Werte der Schweizer Luftreinhalteverordnung als Grenzwerte herangezogen. Bei fehlenden Werten wird auf /166/ vgl. Habersatter 1992, S.44 /167/ vgl. Habersatter 1992, S.44f. /168/ vgl. Habersatter 1992, S.45 /169/ vgl. BUWAL 1991, S.110 /170/ vgl. Habersatter 1992, S.21ff. /171/ MIK-Werte = maximale Immissionskonzentrationen (Immissionsgrenzwerte) bzw. Qualitätsziele. Orientieren sich an dem nach heutigem Erkenntnisstand gesellschaftspolitisch erwünschten Umweltqualität. Haben den Charakter von Schutzstandards. In der Auslegung von Qualitätszielen dürfen bei ihrer Einhaltung auch langfristig ohne nachteiligen Folgen für die Biosphäre sein.

69 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 69 die deutschen VDI-Richtlinien zurückgegriffen. Ansonsten erfolgt durch die MIK- MAK-Verhältnisse anderer Stoffe eine Approximation der MAK-Werte /172/ an die MIK-Werte /173/. Nach derzeitigem Entwicklungsstand bestehen 17 Luftwerte (CO, Blei etc.). Für Wasserbelastungen werden weitgehend die Emissions-Grenzwerte /174/ der Schweizer Verordnung über Abwassereinleitung herangezogen /175/. Zur Zeit liegen Werte für 18 Parameter (Salze, Blei etc.) vor. Der Energieäquivalenzwert stellt eine Kennziffer dar, die den Bedarf an elektrischer und thermischer Energie entsprechend ihrem Wirkungsgrad zu einem thermischen Äquivalenzwert zusammenfaßt /176/. Der Energieäquivalenzwert ist allerdings nicht die einzige Kennziffer zur Beurteilung von Energieumwandlung, d.h. der Zunahme der Entropie. Die Entropiezunahme wird nicht nur in Megajoule gemessen, sondern auch anhand der Luft- und Wasseremissionen und der Verbrennungsrückstände an festen Abfällen /177/. Der Energieäquivalenzwert berücksichtigt den Verbrauch an Primärenergieträgern und den Energiebedarf für industrielle Feuerungen, Kraftwerksfeuerungen, Rückstände von Feuerungen und an elektrischer Energie. Von dem Energieverbrauch werden die energetischen Gutschriften subtrahiert, die z.b. durch die Nutzung der Prozeßwärme bei der Abfallverbrennung für Heizzwecke entstehen /178/. Die festen Abfälle sind nur indirekt mit den Bodenbelastungen gleichzusetzen. Sie stehen für die Umweltwirkungen, die einerseits durch direkte Deponierung /172/ MAK = Maximale Arbeitsplatzkonzentration. MAK-Werte orientieren sich an humantoxischen Wirkungen und sollen sicherstellen, daß die Gesundheit der Arbeitnehmer im allgemeinen nicht beeinträchtigt wird. Haben den Charakter von individualschützenden Vorsorgestandards /173/ vgl. BUWAL 1991, S.107 /174/ Orientieren sich an der technischen Machbarkeit und an der ökonomischen Tragbarkeit. Sie beziehen sich auf bestimmte Emissionsquellen (z.b. Kernkraftwerk) bzw. Industriezweige und sind dementsprechend lobbyistisch beeinflußt. Haben den Charakter von Vorsorgestandards. /175/ vgl. BUWAL 1991, S.108 /176/ vgl. BUWAL 1991, S.20 u. S.32 /177/ vgl. BUWAL 1991, S.21ff. /178/ vgl. BUWAL 1991, S.36

70 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 70 der Abfälle und andererseits durch Verbrennung der Abfälle entstehen. Zunächst erfolgt die Ermittlung einer Quote, die angibt, welcher Prozentsatz an Abfällen nicht direkt deponiert, sondern verbrannt wird. Die Bodenbelastung durch direkt zu deponierende Abfälle wird ermittelt, indem das spezifische Volumen von Produkten um einen Faktor korrigiert wird, der das jeweilige Deponievolumen (z.b. Lufteinschlüsse) berücksichtigt /179/. Das BUWAL arbeitet unter der Prämisse, daß nur Deponien eingesetzt werden, aus denen weder Gase noch Sickerwässer austreten. Die zu verbrennenden Stoffe werden hinsichtlich ihrer Beiträge zu den einzelnen Kennziffern untersucht. Der Beitrag zum kritischen Luftvolumen wird bestimmt durch die Luftemissionen (Nachfilterwerte), die bei der Verbrennung entstehen. Die ermittelten Arten an Filterstaub, Rauchgasreinigungsschlamm und Verbrennungsrückständen werden den festen Abfällen zugerechnet. Wird die bei der Verbrennung freigesetzte Wärme als Strom- oder Fernwärme genutzt, wird sie als Beitrag zum Energieäquivalenzwert als Umweltguthaben verbucht /180/. Die innerhalb der Wirkungsanalyse des BUWAL zur Anwendung kommenden Emissions-Grenzwerte für die Wasserbelastung beruhen auf dem ökonomisch und technisch Machbaren /181/. Sie bemerken, daß die benutzten gesetzlichen Grenzwerte [...] nicht unbedingt auf ökotoxikologischen Erkenntnissen beruhen /182/. Eine Berücksichtigung der politisch-gesellschaftlichen Ansprüche erfolgt nicht. Aufgrund der angewandten Luft-Immissions-Grenzwerte /183/ findet nur die Toxizität Berücksichtigung, jedoch definitionsgemäß nicht diejenigen Emissionen, die zum Treibhauseffekt oder zur Ozonzerstörung beitragen. Innerhalb der Grenzwertbestimmung wird häufig approximiert, so daß keine eindeutige Aussage über den Härtegrad des angewandten Grenzwertes gemacht werden kann. Das BUWAL sieht diese Problematik auch und macht bei der Wirkungs- /179/ vgl. BUWAL 1991, S.38ff. /180/ vgl. BUWAL 1991, S.35ff. /181/ vgl. Habersatter 1992, S.42 /182/ BUWAL 1991, S.108 /183/ Immissionsgrenzwerte orientieren sich an der Toxizität und sollen nach derzeitigem Kenntnisstand vor nachhaltigen Wirkungen schützen. Sie berücksichtigen jedoch nicht, daß die Verweildauer in einem Umweltmedium nicht für alle Stoffe gleich lang ist und damit eine Emission zu unterschiedlichen Immissionen in den einzelnen Umweltmedien führt.

71 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 71 analyse u.a. die folgende Einschränkung: Innerhalb eines Satzes von Grenzwerten werden diese umso kleiner, je gefährlicher der zu begrenzende Stoff ist. Die Grenzwerte stehen unter sich in einer Relation, die der Schädlichkeit der Stoffe entspricht. /184/. Wenn Grenzwerte zur Anwendung kommen, müssen sie miteinander vergleichbar sein. Da nur der Output betrachtet wird, geht die Beanspruchung von Ressourcen nicht in die Wirkungsanalyse ein. Dioxine und Furane, die bei der Müllverbrennung entstehen, werden aus der Wirkungsanalyse ausgeschlossen /185/. Stoffe, für die keine Grenzwerte existieren, werden aus der Wirkungsanalyse ebenfalls ausgeschlossen. Bei der Ermittlung der Beiträge durch die Verbrennung von festen Abfällen müssen sehr viele Prämissen beachtet werden; nur dann können die notwendigen Basisdaten und die prozentuale Zuteilung ermittelt werden. Da die BUWAL- Werte in anderen Studien sehr häufig verwendet werden, scheint ihre Legitimität gesichert Bilanzbewertung Innerhalb der Bilanzbewertung wird für jeden in ein Medium abgegebenen Schadstoff berechnet, welches Volumen an Luft oder Wasser durch seine Anwesenheit bis zum Grenzwert belastet wird (kritische Belastung). /186/. Es erfolgt demnach eine Gewichtung der einzelnen Schadstoffmengen anhand der Grenzwerte für die beiden Umweltmedien. Die Ergebnisgrößen werden kritische Volumina genannt /187/. Hier sei nochmals darauf hingewiesen, daß die mit den Transferfunktionen ermittelten Beiträge zu den Kennzahlen der jeweiligen Emission zugerechnet werden. Die Gewichtung für Wasser- und Luftemissionen erfolgt nach folgender Formel: kritischesteilvolumen = Emission Grenzwert /184/ BUS 1984, S.44 /185/ vgl. BUWAL 1991, S.38 /186/ BUS 1984, S.16 /187/ vgl. BUS 1984, S.47

72 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 72 Die Teilvolumina der einzelnen Stoffe werden zu einem gesamten kritischen Volumen je Luft und Wasser addiert /188/. Die Größen Energieäquivalenzwert und feste Abfälle werden durch die Summation der jeweiligen Mengen ermittelt. Das Gesamtergebnis der Bilanzbewertung wird Ökoprofil (eines Produktes) genannt und besteht aus den vier Kennzahlen kritisches Luftvolumen (in m³/kg), kritisches Wasservolumen (in dm³/kg), Energieäquivalenzwert (in MJ/kg) und feste Abfälle (cm³/kg) /189/. Das Ökoprofil als Ergebnis der bewerteten Umwelteinflüsse eines Untersuchungsgegenstandes sollte nicht isoliert von der Sachbilanz interpretiert werden /190/. Das Ökoprofil als Verdichtung über vier Kennzahlen stellt eine Vereinfachung der Sachbilanz dar. Der Energieäquivalenzwert steht im direkten Zusammenhang mit den drei anderen Kennzahlen, da den kritischen Mengen für Luft, Wasser und Boden die bei der Energieumwandlung entstehenden Einflüsse hinzugerechnet werden. Die Sachbilanz sollte daher immer zum Ökoprofil angeführt werden und die Positionen Material-, Energieträgereinsatz, Energiebedarf, atmosphärische Emissionen, Wasserbelastung und feste Abfälle beinhalten. Die Bilanzbewertung des BUWAL nimmt keine Aggregation aller vier Kennziffern vor, sondern subsumiert unter ihnen die Stoffe. Ohne diese Verdichtung wäre sie mit dem Ergebnis der IÖW-Bilanzbewertung vergleichbar; mit ihr entspricht sie der Verdichtung von Einzelaspekten des IÖW-Ansatzes Schwachstellen- und Optimierungsanalyse Das mehrdimensionale (quantitativ-kardinale) Ergebnis der Bilanzbewertung kann herangezogen werden, um Alternativen (Produkte etc.) miteinander zu vergleichen /191/. Allerdings kann eine eindeutige Aussage nur bei dominanten /188/ vgl. BUS 1984, S.16 /189/ vgl. BUWAL 1991, S.111 /190/ vgl. Habersatter 1992, S.46 /191/ vgl. Habersatter 1992, S.46

73 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 73 Alternativen getroffen werden. Bei gegenläufigen Ergebnissen für die einzelnen Volumina erfolgt eine subjektive Aussage durch den Anwender. 3.5 Ökobilanz der Ö.B.U Zieldefinition Die von der Schweizerischen Vereinigung für ökologisch bewusste Unternehmensführung (Ö.B.U.) entwickelte Ökobilanzierungsmethodik entstand in direkter Zusammenarbeit mit rund einem Dutzend Unternehmen. Ziel war die Weiterentwicklung einer Methodik für die Erstellung von unternehmensbezogenen Ökobilanzen unter der Prämisse, daß die angewandten Grenzwerte und die Bewertungsmethodik eine Aggregation der einzelnen Umwelteinwirkungen und damit den Vergleich verschiedener Stoffe miteinander ermöglichen. Praktisch bedeutet dies, daß ermittelt wird, welche Auswirkungen die Änderung der Menge eines Stoffes auf die Menge eines anderen Stoffes hat. Ziel ist die Verrechnung von verschiedenen Stoffen miteinander und damit die Berücksichtigung von deren ökologischer Knappheit als Relation von effektiver Belastung und Belastbarkeit einer Umweltressource. Eine Darstellung des Ö.B.U.-Ansatz in den Begriffen des Rahmenmodells findet sich in in Abbildung 18. Ziel des Ö.B.U.-Ansatzes ist die Bilanzierung der relevanten vom Unternehmen ausgehenden Stoff- und Energieströme. Hinsichtlich der Vielzahl möglicher Umwelteinflüsse, die von einem Unternehmen ausgehen können, erfolgt bei der Festlegung des Zielausmaßes eine Beschränkung auf die wirklich relevanten Umwelteinflüsse /192/. /192/ vgl. Braunschweig 1988, S.52f.

74 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 74 1 Zieldefinition a) Erfassung aller relevanten Umwelteinflüsse eines Unternehmens b) Berücksichtigung der "ökologischen Knappheiten" von Umweltressourcen c) Vergleich von Alternativen anhand einer quantitativen Größe 2 Sachbilanz indirekt Vorstufen direktprimär direktprimär direktprimär Versorger Kernbilanz Unternehmen Entsorger Komplementärbilanzen Komplementärbilanzen direktsekundär direktsekundär direktprimär Nachstufen indirekt Umwelt 3 Wirkungsanalyse Ermittlung von Ökofaktoren: (anhand von Grenzwerten und/oder Prämissen) Luftemissionen: Wasseremissionen: Energieverbrauch: Flächenverbrauch: Straßenverkehrslärm: Deponieraum: (anhand von Transferfunktionen) Energie: Häusliches Abwasser: Abfall: Bilanzbewertung 1. Bildung vonumweltbelastungspunkten durch Gewichtung des Outputs mit Ökofaktoren 2. Gesamtbewertung durch Addition aller Umweltbelastungspunkte 5 Schwachstellen- und Optimierungsanalyse a) Zeitvergleich b) Betriebsvergleich c) Öko-Budgets Abb. 18: Ö.B.U.-Ansatz

75 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 75 Bei der Systemabgrenzung ist nach dem rechtlichen Bezug die Untersuchungseinheit auf ein selbständiges Unternehmen, d.h. pro Verantwortungsbereich, zu begrenzen /193/. Dadurch wird es möglich, ökologische Ziele zu definieren und zu erreichen. Die Teilbilanzen können dann zu einer Gesamtbilanz, z.b. eines Konzerns, verdichtet werden Sachbilanz Aufgrund der Vielzahl möglicher Umwelteinflüsse wird im Ö.B.U.-Ansatz bereits dann von einer vollständigen Aufnahme der Stoffflüsse gesprochen, wenn einige Dutzend relevante Stoff- und Energieflüsse berücksichtigt werden /194/. Dies wird durch die Anwendung von drei Abschneidekriterien erreicht /195/: Zunächst erfolgt der Ausschluß der belebten Umwelt. Eine Ausnahme bilden diejenigen Unternehmen, deren Betriebszweck direkt mit der belebten Umwelt im Zusammenhang steht und die das Prinzip der Nachhaltigkeit nicht einhalten. Darunter fällt beispielsweise der Meeresfischfang oder die Verarbeitung bestimmter Hölzer. Für die unbelebte Umwelt (Boden, Wasser Luft) werden sogenannte Qualitätsziele gesetzt, um die belebte Umwelt zu erhalten. Anschließend erfolgt der Ausschluß von Stoff- und Energieflüssen, die nach derzeitigem Kenntnisstand nur eine unbedeutende Veränderung des Qualitätszustandes der Biosphäre auslösen. Dazu zählen beispielsweise die derzeitige Einleitung von Kochsalz in die Meere, der Verbrauch von Luftsauerstoff für Verbrennungsprozesse, die Entnahmen von Bodenschätzen (Ausnahme: Energieträger), die Verwendung von Wasserkraft (wenn sie nicht zu relevanten Lebensraumveränderungen führt) sowie eine Vielzahl verwendeter Chemikalien, wenn von ihnen keine Verschlechterung des Qualitätszustands der natürlichen Umwelt zu erwarten ist. In der dritten Stufe erfolgt eine weitere Reduzierung durch die Zusammenfassung von Stoffen, die gleichartige Umwelteinflüsse ausüben. Beispiele sind die /193/ vgl. Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S.55 /194/ vgl. Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S.26 /195/ vgl. Müller-Wenk 1992, S.12; Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S.35ff.

76 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 76 Gruppe der Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe in der Luft oder die Gruppe der fäulnisfähigen Stoffe im Wasser. Wo weitere Abgrenzungsprobleme der Umwelteinflüsse sichtbar werden, kommen verbal-argumentative Bilanzierungsregeln zur Anwendung /196/. Da auch die Erklärung dessen, was als direkte sekundäre Umwelteinflüsse des Unternehmens anzusehen sind, subjektiv erfolgt, wird in dieser Arbeit darauf nicht genauer eingegangen. Zusätzlich müssen allerdings direkte Entnahmen von Pflanzen und Tieren als Umwelteinwirkungen eingestuft werden, wenn sie das Prinzip der Nachhaltigkeit verletzen. /197/. Die verbleibenden in ihren physikalischen Einheiten zu erfassenden Umwelteinflüsse sind in Abbildung 19 dargestellt. Ausgangspunkt für die Festlegung der Bilanzgrenzen bildet die Erkenntnis, daß vom Unternehmen unterschiedliche, nicht-gleichrangige Umwelteinflüsse ausgehen können. In Abhängigkeit vom Erkenntnisinteresse und dem Einflußbereich des Unternehmens werden sie in direkte und indirekte Umwelteinflüsse differenziert /198/. In der Kernbilanz werden die direkt vom Unternehmen ausgehenden, durch das unternehmerische Handeln verursachten, Umwelteinflüsse erfaßt /199/. Es wird unterschieden zwischen den primären und den sekundären Austauschbeziehungen. Primäre Austauschbeziehungen bestehen zwischen dem Unternehmen und der Umwelt bzw. dem Unternehmen und dem Ver- oder Entsorger. Dabei handelt es sich um solche Umwelteinflüsse, die von geleasten oder gemieteten Objekten, vom Eigentum des Unternehmens oder von den MitarbeiterInnen durch /196/ vgl. Ö.B.U. 1992, S.30ff. /197/ Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S.36 /198/ vgl. Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S.30f. /199/ vgl. Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S.57ff.

77 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite Energieverbrauch Heizöl EL Heizöl S Benzin Dieselöl Erdgas Propan/Butangas, etc. Kohle Elektrizität Fernwärme 2. Bodenversiegelung "Versiegelte Fläche" to/jahr to/jahr to/jahr to/jahr MJ oder kwh/jahr MJ oder kwh/jahr to/jahr kwh/jahr kwh/jahr m 2 am Jahresende 3. Frischwasserverbrauch Wasser m 3 /Jahr * * Der Vollständigkeit halber angegeben. Dient zur Berechnung / Überprüfung der Abwasserlast. 4. Emissionen in die Luft CO 2 NO X SO 2 Kohlenwasserstoffe Methan FCKW/Halone HCl kg CO 2 /Jahr kg NO 2 /Jahr kg SO 2 /Jahr kg HC/Jahr (ohne Methan) kg CH 4 /Jahr kg/jahr kg HCl/Jahr 5. Abwasserlast an kommunale ARA oder direkt an Vorfluter **** Abwassermenge Feststoff organisch Feststoff anorganisch DOC TOC Gesamt-P Chlorid Nitrat Sulfat NH 4 + organischer N m 3 /Jahr kg organisch/jahr kg anorganisch/jahr kg C/Jahr kg C/Jahr kg P/Jahr kg Cl/Jahr kg N/Jahr kg S/Jahr kg N/Jahr * nach Absetzdauer 2 Stunden ** Prozentsatz "schwer abbaubar" schätzen *** im "Überstand", d.h. im nach 2 Stunden noch nicht abgesetzen Teil des Abwassers **** angegeben, ob Betrieb an kommunale ARA einleitet oder nicht 6. Feste Abfälle* Siedlungsabfälle an KVA Siedlungsabfälle an Reaktor-Deponie Abfälle an Inertstoffdeponie Sonderabfälle nach Kategorie und nach Entsorgungsweg** Stoffe an Recycling nach Kategorie und Empfänger*** kg/jahr kg/jahr kg/jahr kg/jahr kg/jahr * Umschreibung der Abfall- und Deponientypen siehe Techn. Verordnung über Abfälle vom ** Gruppierung nach VVS-Nummern, mit Angabe Entsorgungsweg (VVS = Verordnung über den Verkehr mit Sonderabfällen vom ) *** der Vollständigkeit halber angegeben, gilt in Ökobilanz im allgemeinen nicht als Umwelteinwirkung 7. Straßenverkehrslärm Transportleistung LKW Transportleistung PKW km/jahr km/jahr * * ** *** *** *** Abb. 19: Umwelteinflüsse des Ö.B.U. /200/ ihre Arbeit ausgehen können, also die direkt vom Unternehmen an die Umweltmedien abgegebenen Stoffe. /200/ Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S.40

78 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 78 Sekundäre Austauschbeziehungen bestehen zwischen der Umwelt und dem Ver- oder Entsorger. Dabei handelt es sich um die Energiebereitstellung sowie die Abwasser- und Abfallbehandlung, also den Verbrauch von Energie, Boden und Deponieraum. Nach der Ö.B.U. sind die sekundären Umwelteinflüsse die eigentlich relevanten, da die Energieversorger und Entsorger aus ökologischer Sicht ein besonderer Teil des wirtschaftlichen Systems sind, indem sie eine Verbindung zwischen den übrigen Teilen des wirtschaftlichen Systems und der Umwelt bilden [...] /201/.Die Kernbilanz wird durch sogenannte Komplementärbilanzen ergänzt. In ihnen werden die indirekten, von den Vorstufen (Lieferanten) und Nachstufen (Abnehmern) ausgehenden, Umwelteinflüsse erfaßt /202/. Dies schließt beispielsweise auch eine Bilanz für den Pendlerverkehr der Mitarbeiter ein. Auch die Umwelteinflüsse durch Beschaffung, Weiterverarbeitung und Handel, Ge- bzw. Verbrauch und nicht selbst durchgeführte Transporte sind Bestandteile von Komplementärbilanzen. Für diejenigen Fälle, in denen eine eindeutige Zuordnung zu einer Bilanz nicht möglich ist, erfolgt eine verbalargumentative Herleitung für die Festlegung der zeitlichen und sachlichen Bilanzgrenzen. Eine detaillierte Darstellung unterbleibt in dieser Arbeit, da insbesondere für diese Grenzfälle die Definitionen dessen, was noch zum Einflußbereich des Unternehmens gehört und was nicht, zunehmend subjektiv wird. Die Sachbilanzsystematik versucht zunächst, alle Vor- und Nachstufen zu berücksichtigen. Im Vergleich zur Produktbilanz des IÖW werden jedoch durch die Anwendung von Bilanzierungsregeln (Abschneidekriterien) diejenigen Umwelteinflüsse, die innerhalb der Vor- und Nachstufen entstehen, in den Komplementärbilanzen erfaßt. Damit finden sie bei allen folgenden Bilanzierungsschritten keine Berücksichtigung mehr. Bezüglich der Vollständigkeit der Aufnahme aller Stoff- und Energieströme schränken sie explizit die Betrachtung auf wenig relevante Umwelteinflüsse ein Wirkungsanalyse Erklärtes Ziel der Ö.B.U. ist es, das Ökosystem Erde zu erhalten. Zu untersuchen sind daher die Stoff- und Energieflüsse auf ihre Belastung der Umweltme- /201/ Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S.60, vgl. auch Müller-Wenk 1992, S.9 /202/ vgl. Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S.63ff.

79 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 79 dien und darauf, in welchem Ausmaß diese Belastung unter gesellschaftspolitischen Gesichtspunkten zulässig ist (Grenzwertproblematik). Prämisse bei der Wirkungsanalyse der Ö.B.U. ist die Annahme der Existenz sogenannter kritischer Flüsse, die ein Maß für die maximale Belastbarkeit von Umweltmedien sind. Für die Bestimmung der kritischen Flüsse ist die ökologische Knappheitssituation anhand der gegenwärtigen Gegebenheiten zu beurteilen, um Spekulationen vorzubeugen. Dabei werden die vorherrschenden Raten (Verbräuche, Immissionen, Fremdstoff-Aufnahmefähigkeit der Ökosphäre) und die gegenwärtigen Kenntnisse über Lagerstätten, wirtschaftliche und technische Möglichkeiten herangezogen /203/. Die Ö.B.U. stellt fest, daß kritische Flüsse eigentlich von dritter Seite (Staat, internationale Organisationen) allgemeinverbindlich festgelegt werden müssen. Sie sind als dynamische Größen zu betrachten, welche von Zeit zu Zeit revidiert werden müssen, falls sich die Voraussetzungen, auf denen ihre Berechnungen beruhen, wesentlich geändert haben. Einerseits ändert sich die tatsächliche Belastung im Zeitablauf, z.b. wenn neue Rohstoffvorräte gefunden werden, die Belastungssituation in einem Teilbereich stark zugenommen hat oder durch neue technische Prozeduren eine Entspannung der Belastungssituation bewirkt wurde. Andererseits sind auch die gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen dynamisch. Es ist also eine ständige Neuberechnung der kritischen Flüsse notwendig. Es ist wünschenswert, von solchen Korrekturen wenig Gebrauch zu machen, um die langfristigen Dispositionen der Unternehmen nicht über Gebühr zu erschweren und Fehlinvestitionen zu vermeiden /204/. Die Voraussetzung für einen Vergleich von Umweltwirkungen verschiedener Stoffe setzt voraus, daß mit einem allgemeingültigen Maß gemessen wird. Auch Müller-Wenk stellt fest, daß kritische Flüsse so festgelegt werden müssen, daß ihre Überschreitung von verschiedenen Stoffen die gleiche Qualitätsänderung /203/ vgl. Müller-Wenk 1978, S.36 u. S.24 /204/ vgl. Müller-Wenk 1978, S.24

80 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 80 auslösen /205/. Ein Beispiel: Die Überschreitung um 1% des festgelegten SO 2 - oder NO X -Wertes soll den gleichen Beitrag zum Waldsterben liefern. In der Praxis wendet die Ö.B.U. jedoch Grenzwerte mit unterschiedlichem Sensitivitätsniveau an /206/. Sie begegnen der Problematik mit dem Argument, daß auch die politische Einflußnahme auf Grenzwerte nicht zu sinnlosen Wertsetzungen führt /207/. Von der Ö.B.U. wird zunächst das Fehlen von objektiv richtigen Bewertungskriterien festgestellt. Durch die Bewertung soll jedoch ein Vergleich der Umweltwirkungen hinsichtlich ihrer ökologischen Relevanz möglich werden. Dies setzt zwingend voraus, daß eine über die einzelnen Arten von Umwelteinwirkungen hinausgreifende Gesamtbeurteilung vorgenommen werden kann. /208/. Der Ansatzpunkt für die Lösung besteht nun in der Erkenntnis, daß qualitativ verschiedene Dinge nicht auch bezüglich all ihrer Teilaspekte qualitativ verschieden zu sein brauchen; sie können sich vielmehr in Teilaspekten auch nur quantitativ unterscheiden." /209/. Es muß also ein einheitliches Kriterium gefunden werden, mit dem die einzelnen Stoffe bewertet und vergleichbar gemacht werden können. Nach der Ö.B.U sind Ökofaktoren ein Maß für die ökologische Schädlichkeit von Umwelteinflüssen. Dabei handelt es sich um Gewichtungsfaktoren, die einen Gradmesser der ökologischen Knappheit der betreffenden Einwirkungsart darstellen /210/. Er ist eine Größe aus dem Quotienten von gemessenen Stoff- und Energieflüssen zu den kritischen Flüssen in einem geographischen Gebiet /211/. Der Ist- Fluß bringt die gegenwärtigen Emissions- oder Verbrauchsmenge pro Zeiteinheit zum Ausdruck. Der kritische Fluß steht für die gerade noch als zulässig /205/ vgl. Müller-Wenk 1992, S.23 /206/ vgl. Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S U.a. Schweizer Lufteinhaltekonzept (LRK), Schweizer Verordnung über Abwassereinleitung (EinleitVO), Deutsche Technische Verordnung Luft, internationale Werte, z.b. Toronto Klimakonferenz /207/ vgl. Müller-Wenk 1992, S.23 /208/ Müller-Wenk 1992, S.19 /209/ Müller-Wenk 1978, S.35 /210/ vgl. Müller-Wenk 1978, S.17, identische Definitionen von Braunschweig, 1987, S.6, ders. 1988, S.52f., Braunschweig et al. 1984, S.6 /211/ vgl. Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S.45

81 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 81 erachtete Emissions- oder Verbrauchsmenge pro Zeiteinheit. Da dabei zwei Mengen an Stoffflüssen (in physikalischen Maßeinheiten) in ein Verhältnis gesetzt werden, wird die hohe Mengenrelevanz dieser Ansätze deutlich. Der Ökofaktor wird nach folgender Formel berechnet /212/: Oekofaktor = 1 kritischer Fluss Ist - Fluss kritischer Fluss Der zweite Quotient bringt die ökologische Knappheit zum Ausdruck. Die ökologische Knappheit ist die Relation von der tatsächlichen zu der tolerierbaren Belastung innerhalb eines relevanten geographischen Gebietes. Sie hängt demnach von zwei Faktoren ab, von der momentanen Höhe der Summe aller Einwirkungen einer bestimmten Umwelteinwirkungsart und dem kritischen Ausmaß dieser Einwirkungen, welches angibt, wann der akzeptable Zustand des entsprechenden Umweltgutes in einen inakzeptablen wechselt /213/. Der erste Quotient berücksichtigt, daß bei größerem zulässigen kritischen Fluß die Belastbarkeit zunimmt, d.h., in diesem Fall muß der Ökofaktor kleiner werden. Die Einheit des Ökofaktors ist der Kehrwert der physikalischen Maßeinheit. Die Ö.B.U. hat für Luft sieben und für Wasser sechs Emissionsgrenzwerte ermittelt, sowie jeweils einen Faktor für den Energie- und Flächenverbrauch und zwei Faktoren für den Straßenverkehrslärm und für den Deponieraum. Anhang D beinhaltet eine Auflistung der berechneten Ökofaktoren und ihrer Datenquellen. Die Einbeziehung der sekundären Austauschbeziehungen in die Kernbilanz erfolgt in Anlehnung an das BUWAL über die sogenannten Transferfunktionen /214/. "Die Transferfunktion zeigt, welche sekundären Umwelteinwirkungen entstehen, wenn ein Entsorger oder Versorger mit primären Umwelteinwirkungen /212/ Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S.48 /213/ vgl. Müller-Wenk 1978, S.36 /214/ vgl. Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S

82 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 82 belastet wird." /215/. Sie stellen eine Art Standardökobilanzen für die Prozesse der Energiebereitstellung und der Entsorgung von Abwasser und häuslichen Abfällen dar. Ihre Berechnung erfolgt insbesondere auf der Grundlage der für die primären Austauschbeziehungen berechneten Ökofaktoren. Umweltbelastungen durch Energienutzung, Abfall, Abwasser werden dadurch dem bilanzierenden Unternehmen angelastet; Umweltentlastungen, z.b. aus der Stromund Wärmeproduktion als Kuppelprodukt des Herstellungsprozesses, werden dem bilanzierenden Unternehmen gutgeschrieben. Die notwendigen Daten für Energie werden z.b. aus den vom BUWAL erhobenen Basisdaten für Strom, Heizöl etc. übernommen /216/. Ansonsten erfolgt die Erhebung der erforderlichen Daten mittels direkter Messung von Verbräuchen und Emissionen, durch Hochrechnungen (z.b. von Stichproben), durch Anwendung von Standardwerten oder durch Literaturrecherchen. Insgesamt wurden 13 Transferfunktionen ermittelt, und zwar fünf für Energie, sieben für Abfall und eine für das häusliche Abwasser. In Anhang D sind die Transferfunktionen zusammengestellt. Da sich der Ansatz der Ö.B.U. bei der Berechnung der Ökofaktoren in vielen Fällen auf die Berechnungen des BUWAL stützt, ist dessen Legitimität ähnlich zu beurteilen. Eine Analyse von Umwelteinflüssen, für die keine Grenzwerte vorliegen, wird nicht vorgenommen. In der praktischen Anwendung werden sie daher in der Sachbilanz erst gar nicht erfaßt Bilanzbewertung Um eine Gesamtbewertung der tatsächlichen Flüsse des betrachteten Unternehmens zu ermöglichen, müssen dimensionslose Ökopunkte gebildet werden. Die tatsächliche Belastung, d.h. die erfaßten physikalischen Größen, werden zu einer allgemeinen Meßzahl an Umweltwirkungen, indem sie mit Hilfe der kontenspezifischen Ökofaktoren multipliziert werden /217/. Das Ergebnis sind Umweltbelastungspunkte. Durch die Addition aller Umweltbelastungspunkte über alle Einwirkungsarten oder Konten entsteht eine Maßzahl sämtlicher Wirkungen /215/ Braunschweig, Müller-Wenk 1993, S.69. Hervorhebungen des Originals weggelassen. /216/ vgl. BUWAL 1991, S.21ff. u. S.A3ff. /217/ vgl. Braunschweig 1988, S.53

83 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 83 der betrachteten Einheit (Unternehmen usw.) auf die natürliche Umwelt innerhalb des Bilanzierungszeitraumes /218/. Es handelt sich somit um einen eindimensionalen Bewertungsansatz, der zum Großteil auf Grenzwerten beruht. Die Verdichtung ermöglicht einen Vergleich von Alternativen anhand einer Kennzahl. Bei einer wiederholten Bilanzierung bei gleichen Annahmen ist dadurch sowohl ein Zeitvergleich als auch ein Betriebsvergleich möglich Schwachstellen- und Optimierungsanalyse Mit Hilfe der in Rechnungseinheiten ausgedrückten gesamten Wirkungen pro Abrechnungsperiode wird es nun möglich, die gesamten Umwelteinwirkungen verschiedener Unternehmen miteinander zu vergleichen oder bei einem Unternehmen die Entwicklung der gesamten Umwelteinwirkung von Jahr zu Jahr zu verfolgen /219/. Mit Hilfe von Öko-Budgets, d.h. mit einer Zuteilung von Ökopunkten zu Bereichen oder bestimmten Produkten, können Impulse für die Suche nach ökologischen Alternativen gegeben werden /220/. 3.6 Ökologisches Rechnungswesen von Schaltegger und Sturm Zieldefinition Aufgrund der Kritik an den bestehenden Ökobilanzierungsansätzen haben Schaltegger, Sturm in ihrer 1992 erschienenen Dissertation versucht, bei der Entwicklung ihres Ökologischen Rechnungswesens die Stärken der anderen Ansätze zu berücksichtigen und die Schwächen zu vermeiden /221/. Um die mit einer Ökobilanzierung verfolgten Ziele zu erreichen, scheint ihnen die Erweite- /218/ vgl. Müller-Wenk 1978, S.24 /219/ vgl. Müller-Wenk 1978, S.17 /220/ vgl. Braunschweig 1990, S.11 /221/ vgl. Schaltegger, Sturm 1992, S.68-S.127, S.129 u. S.234f.

84 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 84 rung und Neuausrichtung des bestehenden betriebswirtschaftlichökonomischen Rechnungswesens um eine ökologische Dimension am sinnvollsten /222/. Das ökologische Rechnungswesen soll die direkten und indirekten Umweltwirkungen unternehmerischer Aktivitäten aus der Perspektive des [...] sozioökonomischen und ökologischen Rationalitätsverständnisses heraus ermitteln. /223/. Wird das ökologische Rechnungswesen als externes Kommunikationsinstrument eingesetzt, so sprechen wir von ökologischer Rechnungslegung. /224/. Grundannahme dieses Ansatzes ist, daß ein Unternehmen als Nachfrager auf dem Beschaffungsmarkt oder als Anbieter auf dem Absatzmarkt in Analogie zur Wertschöpfung ein indirekter Verursacher von Schadschöpfung ist /225/. Schadschöpfung wird von Schaltegger und Sturm verstanden als die Summe aller durch betriebliche Leistungsprozesse direkt und indirekt (durch Beschaffung, Transport, Konsum, Recycling und Entsorgung) verursachten und nach ihrer relativen ökologischen Schädlichkeit gewichteten Stoff- und Energieflüsse in die Ökosphäre /226/. Ziel des ökologischen Rechnungswesens ist die Erfassung und Beurteilung der Schadschöpfung. /227/. Das Ökologische Rechnungswesen besteht aus einer Umweltbuchhaltung, einer Schadschöpfungs-Leistungsrechnung, den ökologischen Veränderungsrechnungen und den ökologischen Investitionsrechnungen. Es bildet nach Schaltegger und Sturm den Kern von Umweltinformationssystemen und die Grundlage eines Öko-Controllings im Rahmen eines umweltorientierten Qualitätsmanagements /228/. Nach der im Standardmodell erfolgten Begriffsabgren- /222/ vgl. Schaltegger, Sturm 1992, S.136 u. S.142 /223/ Schaltegger, Sturm 1992, S.142 /224/ Schaltegger, Sturm 1992, S.143, Hervorhebung im Original fett. /225/ vgl. Schaltegger, Sturm 1992, S.31. Schaltegger und Sturm haben dieser Analogie ein eigenes Kapitel gewidmet. S Wertschöpfung verstehen sie dabei in Anlehnung an Heinen, [1981, S.585] als die periodenbezogene Differenz zwischen Umsatzerlösen und Vorleistungen wie Güterverbrauch oder -gebrauch. /226/ Schaltegger, Sturm 1992, S.31. Ökosphäre wird hier verstanden als die Gesamtheit aller Ökosysteme, die wiederum Wirkungsgefüge aus biotischen und abiotischen Komponenten darstellen. Schaltegger, Sturm 1992, S.4 /227/ Schaltegger, Sturm 1992, S.235 /228/ vgl. Schaltegger, Sturm 1992, S.142f. u. S.197

85 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 85 zung ist eine ökologische Investitionsrechnung kein Bestandteil einer Ökobilanzierung. Sie geht vielmehr darüber hinaus, da sie bereits getroffene oder zu treffende Maßnahmen, die aus den Ergebnissen der Ökobilanzierung abgeleitet wurden, beurteilt. Die Maßnahmenplanung, -steuerung und -kontrolle sind jedoch bereits Bestandteile eines umfassenden Öko-Controlling-Ansatzes. Die Idee der Schadschöpfungsrechnung ist die vollständige Erfassung aller Stoff- und Energieflüsse (Schadschöpfungsarten) in der jeweiligen chemischphysikalischen Maßeinheit. Die Wirkungsanalyse soll anhand von Immissionsgrenzwerten bzw. Qualitätszielen erfolgen. Die Bilanzbewertung soll eine Aggregation über verschiedene Stoffe und so die Analyse von ökologischen Schwachstellen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten möglich machen. Die Schritte innerhalb der Ökobilanzierung stellen sich für den Ansatz von Schaltegger und Sturm wie in Abbildung 20 dar. Die in Abbildung 21 dargestellten Kategorien zeigen sowohl eine mögliche prozeß- oder produkt- als auch eine bereichs- oder standortbezogene Betrachtung auf, nach der die Untersuchung erfolgen kann. Für die Festlegung der Systemgrenzen wird auch bei Schaltegger und Sturm zunächst das eigentliche Bilanzierungsobjekt, z.b. ein Produkt, festgelegt. Sie bezeichnen es als Schadschöpfungsträger. Die zeitliche Dimension bezieht sich wie bei den anderen Ansätzen auf die Festlegung der Betrachtungsperiode.

86 3 Vergleich unterschiedlicher Ökobilanzierungsansätze Seite 86 1 Zieldefinition a) Vollständige Erfassung aller Umwelteinflüsse eines Unternehmens b) Berücksichtigung des politischgesellschaftlichen Urteils c) Schwachstellenanalyse durch Aggregation über verschiedene Bilanzierungsobjekte 2 Klasse 1 Output aus der Umwelt Schadschöpfungsrechnung (Stoff- u. Energiebuchhaltung) Umweltkonti Klasse 2 Input in die Umwelt Transformationskonti Klasse 3 Input in Transf.- prozeß Umweltbestandesrechnung Klasse 4 Output aus Transf.- prozeß 3 Wirkungsanalyse Ermittlung von Gewichtungsfaktoren anhand von Immissionsgrenzwerten für Luftemissionen: Wasseremissionen: Inertdeponien: Reststoffdeponien: Bilanzbewertung Bildung von Schadschöpfungseinheiten durch Multiplikation des Outputs mit Gewichtungsfaktoren 5 Schwachstellen- und Optimierungsanalyse 1. Schadschöpfung-Leistungsrechnung a) Schadschöpfungsstellenrechnung b) Schadschöpfungträgerrechnung c) Schadschöpfungsartenrechnung 2. ökologische Veränderungsrechnung a) Schadschöpfungs-Veränderungsrechnung b) Umweltbestandes-Veränderungsrechnung Abb. 20: Ansatz von Schaltegger und Sturm

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