MINT.online Advanced Wind Energy. Leitbild des Online-Studienzertifikates
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1 Leitbild des Online-Studienzertifikates MINT.online Advanced Wind Energy Verfasst von: Andreas Schmidt ForWind - Zentrum für Windenergieforschung, Ammerländer Heerstraße 136, Oldenburg Tel: , Fax: , andreas.hermann.schmidt@uni-oldenburg.de Oldenburg, den 06. Juni 2014 Das Zentrum für Windenergieforschung ForWind Das Zentrum für Windenergieforschung ForWind wurde 2004 gegründet und konnte im Februar 2014 nicht nur sein zehnjähriges Bestehen feiern, sondern auch auf erfolgreiche Jahre zurückblicken. ForWind ist ein Zusammenschluss von derzeit 28 Forschungsarbeitsgruppen der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen und wurde mit Unterstützung des Landes Niedersachsen gegründet. Derzeit sind rund 300 MitarbeiterInnen beschäftigt, die ingenieurwissenschaftliche und physikalische Forschung in allen Bereichen der Windenergie betreiben. ForWind liefert wichtige Beiträge für die Entwicklung der erneuerbaren Energien, wobei der Schwerpunkt bei der Windenergie liegt. Es besteht eine enge Vernetzung mit internationalen Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Industrie. Somit ist es gelungen, den Nordwesten Deutschland zu einem Spitzenstandort für die Windenergieforschung zu entwickeln. Zum heutigen Tag hat ForWind einen festen Platz in der nationalen und internationalen Forschungslandschaft. So arbeiten seine WissenschaftlerInnen beispielsweise in Forschungsprojekten zu den großen Offshore-Windparks Alpha Ventus, EnBW Baltic 1 oder BARD Offshore 1 und wirken als ExpertInnen in zahlreichen Fachgremien mit. Gemeinsam mit dem Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) gründete ForWind im vergangenen Jahr den Forschungsverbund Windenenergie. Dieser vernetzt mehr als 600 WissenschaftlerInnen, die sich in Großprojekten dringender Fragen der On- und Offshore-Windenergie annehmen von der Ressource Wind über die einzelne Windenergieanlage und ihre Komponenten bis hin zur Interaktion der Anlagen in großen Windparks und ihrer Einbindung in das Energieversorgungssystem. Dafür steht ihnen Forschungsinfrastruktur mit Testzentren und Laboren zur Verfügung, die weltweit Maßstäbe setzt. Neben zahlreichen Forschungsprojekten baut ForWind kontinuierlich seine Infrastruktur aus: 2012 wurde der Grundstein für das weltweit einmalige Testzentrum für Tragstrukturen an der Universität Hannover gelegt. In der rund 20 Meter hohen Versuchshalle wollen ForWind-WissenschaftlerInnen die Bedingungen auf hoher See simulieren und originalgetreue Komponenten von Offshore-Windenergieanlagen erproben. Ziel ist es, die Lebensdauer von Windenergieanlagen zu verlängern, die Produktionskosten zu senken und die Tragstrukturen noch sicherer zu machen. Das Investitionsvolumen des Testzentrums beläuft sich auf etwa 25 Millionen Euro. 1
2 Eine 180 Meter hohe Windenergieanlage im Industriepark Bremen wurde 2012 von der Universität Bremen in Betrieb genommen. Hier können ForWind-WissenschaftlerInnen Forschungsprojekte zur Leistungsfähigkeit, Lebensdauer und Umweltverträglichkeit von Windenergieanlagen durchführen. Ebenfalls in Bremen entstand ein deutschlandweit einmaliges Labor für Messungen an Großverzahnungen, um neue und defekte Getriebe-Zahnräder von Windenergielangen zu analysieren. Die WissenschaftlerInnen wollen auf diesem Wege den Zusammenhang zwischen Auslegung, Fertigung, Qualität und Funktionseigenschaften von Großverzahnungen und deren Auswirkungen auf Verschleiß, Lebensdauer, Schadensart und Geräuschentwicklung untersuchen. Das ForWind-Institut an der Universität Oldenburg Die Erforschung der erneuerbaren Energien kann an der Universität Oldenburg auf ein mehr als 30 Jahre dauerndes, erfolgreiches Bestehen zurückblicken. Sie begann 1982 mit dem Bau des eines Demonstrations- und Forschungsgebäudes direkt neben der Universität, welches unter dem Namen Oldenburger Energielabor bis heute eine feste Größe der Forschungs- und Bildungslandschaft im Bereich Erneuerbare Energien darstellt. Von Anfang an war das Energielabor nicht nur für Forschung, sondern auch für die Lehre gedacht und dementsprechend mit Seminarräumen ausgestattet. Derzeit wird das Energielabor für Vorlesungen, Seminare, Praktika und Workshops im Rahmen des seit über 25 Jahren bestehenden, erfolgreichen Masterstudienganges Postgraduate Program Renewable Energy (PPRE) sowie von den Mitarbeitern der AG PPRE und der AG Energiemeteorlogie genutzt. Der Bau eines Windkanals in den Räumlichkeiten des Fachbereiches Physik schuf weitere Möglichkeiten für die Forschung im Bereich Windenergie. Ende 2013 konnte ein kleinerer Windkanal eingeweiht werden, welcher mittels spezieller Vorrichtungen auf die Erforschung der Turbulenz im Wind optimiert ist. Seit 2010 können die WissenschaftlerInnen in Oldenburg einen eigenen Großrechner nutzen, der hochkomplexe und präzise Berechnungen der Umströmung von Rotorblättern und ganzer Windenergieanlagen sowie der Strömung innerhalb von Windparks ermöglicht. Den Bau eines Forschungslabors für Turbulenzen und Windenergiesysteme an der Universität Oldenburg befürwortete der Wissenschaftsrat Herzstück des Quadratmeter großen und rund 21 Millionen teuren Neubaus wird ein turbulenter Windkanal sein. Seine lange Messstrecke soll unter anderem ermöglichen, das Zusammenspiel von mehreren Windenergieanlagen im Verbund experimentell zu untersuchen. Die Messungen tragen dazu bei, die Effizienz von Windparks zu steigern und technische wie finanzielle Risiken zu vermeiden. Ein wichtiges Forschungsfeld des ForWind-Institutes und der Universität Oldenburg ist die Energiemeteorologie, welche sich thematisch an der Schnittstelle zwischen Erneuerbaren Energien und Atmosphärenphysik befindet. Ziel des Forschungsbereiches ist die Entwicklung neuer Methoden und die Gewinnung von Daten zur Charakterisierung der fluktuierenden Energieerzeugung aus Solar- und Windenergie. Zur Arbeitsgruppe Energiemeteorologie gehören etwa 30 Personen. Diese sind in der Abteilung Energie- und Halbleiterforschung (EHF) am Institut für Physik bzw. im Zentrum für Windenergieforschung - ForWind angesiedelt. Diese Arbeitsgruppe wird die Veranstaltungen der Vertiefungsrichtung Energiemeteorologie des Studienzertifikates MINT.online Advanced Wind Energy zur Verfügung stellen. 2
3 Die Abteilung Aus- und Weiterbildung am Forwind-Institut Oldenburg An der Universität Oldenburg werden im Rahmen der grundständigen Lehre zahlreiche Vorlesungen, Praktika und Seminare zum Thema Erneuerbare Energiequellen angeboten, wobei das ForWind-Institut insbesondere für die Veranstaltungen zum Thema Wind zuständig ist. Außerdem können sich an den Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen Studierende im Rahmen verschiedener Bachelor- und Masterstudiengänge im Bereich Windenergie spezialisieren. Im Herbst 2012 startete der einzigartige European Wind Energy Master (EWEM), bei welchem die Universität Oldenburg als einer der Partner beteiligt ist. Alle Lehrveranstaltungen werden von einer internationalen Studierendenschaft besucht und finden daher zumeist auf Englisch statt. In Oldenburg ist auch die Abteilung Aus- und Weiterbildung von ForWind angesiedelt. Hier werden seit vielen Jahren erfolgreich zukünftigen WissenschaftlerInnen, IngenieurInnen sowie Fach- und Führungskräfte ausgebildet. Zusätzlich werden wichtige Beiträge im Bereich des Wissenstransfers geleistet. Das Spektrum reicht von Informationsangeboten für die interessierte Öffentlichkeit über Fachseminare in der ForWind-Academy bis hin zu berufsbegleitenden und grundständigen Windenergie-Studiengängen. So bietet die ForWind-Abteilung Aus- und Weiterbildung mit dem Weiterbildenden Studium Windenergietechnik und management ( Windstudium ) das bundesweit erste akademische Weiterbildungsprogramm speziell für die Windenergiebranche an. Um auf die Anforderungen einzugehen, die aus dem Ausbau der Offshore-Windenergie resultieren, wurde das Continuing Studies Programme Offshore Wind Energy geschaffen. Dies ist ein englischsprachiges akademisches Weiterbildungsprogramm, das zielgerichtet den Bedarf der Offshore-Windbranche von Projekt-, Risiko- und Schnittstellenmanagement aufgreift. Die Unter-Abteilung ForWind-Academy bietet ein praxisbezogenes Seminarangebot und Inhouse- Schulungen, die aktuelle branchenrelevante Fragestellungen aufgreift. 3
4 Ziele des Studienzertifikates MINT.online Advanced Wind Energy Abbildung 1: Struktur des Studienzertifikates MINT.online Advanced Wind Energy Mit dem Aufbau des Studienzertifikates MINT.online Advanced Wind Energy wird das international ausgerichtete Lehrangebot des Forwind-Institutes nun sinnvoll erweitert. Dieses Studienangebot ist als Mischung aus internetbasierter Lehre und Präsenzlehre aufgebaut und wird daher als blended learning bezeichnet. Es entsteht im Rahmen der Bildungsallianz mint.online, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Wettbewerbs Aufstieg durch Bildung: offene Hochschule gefördert wird. Das Studienzertifikates MINT.online Advanced Wind Energy ist dabei eines von neun Studienangeboten, die im Rahmen der Bildungsallianz MINT.online entwickelt werden. Hier sind neben Forwind und der Universität Oldenburg, auch die Universitäten Kassel, Stuttgart und die FernUniversität in Hagen sowie als Forschungseinrichtungen Fraunhofer und das Institut Next Energy beteiligt. Alle Studienangebote stammen aus dem Themenfeld Energie, Nachhaltigkeit und Umwelt und 4
5 bieten mit einzelnen fachspezifischen Modulen bis hin zu Masterstudiengängen ein breites Spektrum an Abschlüssen in der wissenschaftlichen Weiterbildung. Die Konzepte der zu entwickelnden Studienangebote von MINT.online wenden sich an Bachelor,-Diplom- und Masterabsolventinnen und -absolventen, mit natur- und ingenieurwissenschaftlichem Hintergrund, die sich berufsbegleitend weiterbilden möchten. Eingebettet in dieses Projekt setzt sich das Studienzertifikat MINT.online Advanced Wind Energy folgende Ziele: Es ist ein Dieses Studienangebot, dass richtet sich an sowohl an Mitarbeiter/-innen mit Forschungsbezug in international tätigen Unternehmen der Windenergiebranche sowie an Mitarbeiter/-innen in universitären wie außeruniversitären Forschungseinrichtungen auf nationaler und internationaler Ebene, welche sich weiter qualifizieren möchten, als auch an Ingenieure/innen sowie Physiker/innen mit Hochschul- oder äquivalentem Abschluss, die sich entweder nach erfolgtem Abschluss nachträglich auf Windenergie spezialisieren oder die Branche wechseln und sich beruflich neu orientieren wollen.bachelor und Master-Absolventen der Physik sowie ingenieurswissenschaftlicher Studiengänge richtet. Die vermittelten Kompetenzen sollen also den TeilnehmerInnen eine Zusatzqualifikation verleihen oder aber einen beruflichen Wechsel in die Windenergieforschung oder industrie ermöglichen. Alle Studieninhalte des Zertifikates MINT.online Advanced Wind Energy sollen auf aktuellen Wissenschafts- und Forschungsergebnissen basieren und daher regelmäßig aktualisiert werden. Ferner soll MINT.online Advanced Wind Energy in gleicher Weise wie die übrigen Lehrangebote des ForWind-Institutes und der Universität Oldenburg von der erfolgreichen Forschungstätigkeit dieser Institutionen profitieren. Die einzelnen Veranstaltungen (Module) des Zertifikates MINT.online Advanced Wind Energy sollen zugleich Bestandteil des Masterstudienganges MINT.online Renewable Energy werden, welcher ebenfalls im Rahmen von MINT.online entwickelt wird. Es wird ferner eine Verzahnung (d.h. wechselseitige Nutzung der Module) mit anderen Studiengängen von MINT.online angestrebt. Die Einbettung in das übergeordnete Projekt MINT.online ermöglicht die Aufstellung und Einhaltung gemeinsamer Qualitätsstandards. Somit kann eine kontinuierliche Hochwertigkeit des Studienangebotes gewährleistet werden. Die Gestaltung als so genanntes Blended-Learning-Angebot (internetbasiertes Lernen ergänzt durch Präsenz-Angebote) soll ein flexibles und teilnehmerorientiertes Studium ermöglichen. Da wesentliche Teile der Lehre über das Internet abgewickelt werden, soll das Zertifikat MINT.online Advanced Wind Energy weltweit von Studentinnen und Studenten studierbar sein. 5
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