DIE BABENBERGER

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Götz Achim Amsel
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1 EIN TEIL UNSERER GESCHICHTE DIE BABENBERGER Die Babenberger waren eine Herrscherfamilie Ästerreichs zwischen 976 und Otto von Freising leitete das Geschlecht von dem 906 hingerichteten Adalbert von Bamberg ab, danach fand die Bezeichnung Babenberger Ende des 15. Jhdts. Eingang in die Literatur. Der Zusammenhang mit den Élteren Generationen ist unklar. Wahrscheinlich stammen sie eher von der Familie des 907 gefallenen Markgrafen Liutpold ab. Sicher ist die Herkunft aus dem bayrischen Hochadel. Bis zur Mitte des 1.. Jhtds. hatten die Babenberger als Grafen mehrerer Gaue auch in Bayern Herrschaftsfunktionen inne. SpÉter waren sie nur noch in Ästerreich verankert. Alle Babenberger tragen Beinamen, die von Ladislaus Sunthaym Ende des 15. Jhts. erfunden wurden. In den 270 Jahren ihrer Herrschaft wurde aus der Mark ein Herzogtum und Land im rechtlichen Sinn. Mit der Entwicklung des Landes stieg auch das Ansehen der Babenberger, wozu auch familiére Verbindungen mit beitrugen. WÉhrend die ersten Generationen in gleich gestellten Familien ihre Partner suchten, brachte die Heirat Leopolds III. mit der salischen KÑnigstochter Agnes einen Aufstieg, der durch die Verwandtschaft mit den Staufern noch verstérkt wurde. In den néchsten Generationen gab es nicht nur Verbindungen mit benachbarten Herrschergeschlechtern, sondern auch zu Byzanz (Heinrich II, und Leopold VI.) und zu Ungarn (Leopold V.). Durch die Familienbeziehungen von Vater und GroÖvater weist die Ahnentafel Herzogs Leopold VI. eine starke Orientierung nach Ostund SÜdosteuropa auf. Wegen der nicht bekannten Familie seiner byzantinischen Mutter ist für Herzog Friedrich II. die Erstellung der Ahnentafel nur teilweise mñglich. Die Untersuchung der Skelette ergab, dass die Babenberger bis Leopold VI. für ihre Zeit relativ groöe Menschen (ungeféhr 1,80m) waren. In den letzten Generationen der Babenberger féllt die HÉufung von Problemen auf. Friedrich II. war zweimal verheiratet, doch wurden beide Ehen kinderlos geschieden. Sein Bruder Heinrich von MÑdling hatte den Beinamen der Grausame. Mit dem Tod Friedrich II. starb die Familie nicht aus. Friedrichs Schwester Margarete hatte 2 SÑhne (Friedrich und Heinrich) vom StauferkÑnig Heinrich VII., die aber 1250/51 starben. Seine Nichte Gertrud hatte aus der Ehe mit Markgraf Hermann von Baden einen Sohn Friedrich, der 1268 in Neapel gemeinsam mit dem Staufer Konradin hingerichtet wurde, und eine Tochter Agnes, die in 1. Ehe mit Herzog Ulrich III. von KÉrnten verheiratet war. Bei ihrer Ostkolonisation von Bayern aus, rotteten die Babenberger den bodensténdigen Adel, wie etwa die Herren von Lengenbach oder auch die Kuenringer brutal aus. Sie sind also bestenfalls Ästerreicher neuen Typs. Ihre Herrschaft lieöen sie durch den von ihnen mitgebrachten und extrem reich beschenkten Orden der Augustiner Chorherren absichern. Ihre sténdige Gier nach neuen Eroberungen wurde ihnen schlieölich zum VerhÉngnis, da der letzte Babenberger im Kampf mit den Ungarn fiel. Mit dem auch noch heute propagierten Heiligenmythos der Babenberger ist es also nicht so weit her. Er ist vielmehr ein Produkt der Chorherren-Geschichtsschreibung, die bis heute kritiklos Übernommen wird. Die historische Wahrheit findet sich etwa in dem absoluten Standartwerk von Erich ZÑllner Geschichte Ästerreichs.

3 DIE BABENBERGER UND IHRE BEINAMEN Leopold I. - DER ERLAUCHTE Heinrich I. - DER STARKE Adalbert - DER SIEGREICHE Ernst - DER TAPFERE Leopold II. - DER SCHÖNE Leopold III. - DER HEILIGE Leopold IV. - DER FREIGEBIGE Heinrich II. - JASOMIRGOTT-HELFE Leopold V. - DER TUGENDHAFTE Friedrich I. - DER KATHOLISCHE Leopold VI. - DER GLORREICHE Friedrich II. - DER STREITBARE

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