Entwicklung der Unfallzahlen
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- Paulina Knopp
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1 Verkehrsunfallbilanz 2014 / Odenwaldkreis Geschwindigkeit nach wie vor Hauptunfallursache bei schweren Verkehrsunfällen Im abgelaufenen Jahr 2014 wurden bei der Polizeidirektion Odenwald insgesamt 1459 Unfälle registriert. Das waren 26 Unfälle weniger als im Vorjahr. Bei 294 Verkehrsunfällen auf den Straßen im Odenwaldkreis wurden Personen verletzt oder getötet. Bedauerlicher Weise mussten auch im Jahr 2014 Unfälle mit tödlichem Ausgang aufgenommen werden. Drei Personen verloren bei Verkehrsunfällen auf der Straße ihr Leben. Das waren eine Person und ein Unfall weniger als im Vorjahr. Bei den Verkehrsunfällen wurden 81 Personen schwer verletzt, das ist ein Rückgang um 8,75% und 301 Personen leicht verletzt, das ist ein Rückgang um 8,86 %. Entwicklung der Unfallzahlen Waren bis 2012 die Unfallzahlen ansteigend, was nach durchgeführter Unfallanalyse auch auf die teilweise schlechten Straßenverhältnisse und die fehlende Fahrbahngriffigkeit, insbesondere bei Nässe, in Verbindung mit einer nicht angepassten Geschwindigkeit zurückzuführen war, zeigt die oben stehende Grafik, dass die Gesamtunfallzahlen im Odenwald seit 2012 stetig rückläufig sind. In Zusammenarbeit mit den zuständigen Straßenverkehrsbehörden und Hessen Mobil sind bereits Maßnahmen getroffen worden, um die Unfallzahlen weiter zu senken. Hierzu zählen die Erneuerung von Fahrbahndecken, Erhöhung der Fahrbahngriffigkeit und die Einrichtung stationärer Geschwindigkeitsmessanlagen. Diese gute Zusammenarbeit wird auch weiterhin fortgeführt.
2 Im Einzelnen sieht die Bilanz wie folgt aus: / - % Polizeidirektion Odenwald / - % Verkehrsunfälle (VU) gesamt ,75 VU mit Personenschaden ,98 Davon VU mit Toten ,00 Davon VU mit Schwerverletzten ,86 Davon VU mit Leichtverletzten ,75 Dabei Verunglückte ,29 Davon Tote ,00 Davon Schwerverletzte ,95 Davon Leichtverletzte ,49 VU mit Fußgänger ,83 VU mit Radfahrer ,86 VU mit Kradfahrer/Mofa ,93 Fluchtunfälle ,04 Wildunfälle ,13 VU unter Einfluss berauschender Mittel ,53 Davon unter Alkoholeinfluss ,57 Davon unter Drogeneinfluss ,00
3 Hauptunfallursachen Hierzu zählen nach wie vor die gefahrene Geschwindigkeit, der nicht eingehaltene Sicherheitsabstand, sowie der Konsum von Alkohol und Drogen. Von den 1459 Gesamtunfällen wurden durch die Polizei bei insgesamt 128 Unfällen eine zu hohe Geschwindigkeit oder eine Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit als Unfallursache festgestellt. Das ist ein Rückgang um 30,43 % gegenüber dem Vorjahr. Auf Grund des ungenügenden Sicherheitsabstandes wurden noch 89 Unfälle verursacht. Das ist eine Reduzierung um 18,35 % gegenüber dem Vorjahr. Unfallursache Vorfahrt / Vorrang war 2014 bei 50 Unfällen der Grund für Personenschäden. Das ist ein Rückgang von 18,03 % gegenüber dem Jahr Unfälle wurden unter Einfluss von Alkohol und / oder Betäubungsmitteln verursacht. Hierbei war ein Rückgang um 24,53% festzustellen. Die Anzahl von der Polizei festgestellten folgenlosen Fahrten unter Einfluss berauschender Mittel lag im Jahr 2014 mit 195 Verstößen auf ähnlichem Niveau wie 2013 (191 festgestellte Verstöße). Risikogruppen Zu den Risikogruppen gehören neben Kindern von 0 bis 13 Jahren, junge Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren und vor allem aber auch Senioren waren bei 22 Unfällen Kinder beteiligt. Junge Fahrer waren bei 379 Unfällen beteiligt. Bei 105 Unfällen war die Altersgruppe der Senioren 75 plus beteiligt.
4 Die Beteiligungszahlen aller drei Gruppen befinden sich in etwa auf dem Vorjahresniveau mit einem leichten Aufwärtstrend. Verkehrsbeteiligung 214 waren bei 1300 Unfällen Pkw-Fahrer, bei 113 Unfällen Lkw-Fahrer, bei 102 Unfällen Kraftradfahrer, bei 40 Unfällen Radfahrer, bei 19 Unfällen Fußgänger und bei 12 Unfällen Kraftomnibusse beteiligt. Bei der Unfallbeteiligung von Pkw (-4,55%) und Lkw-Fahrern (-14,14%), sowie der Fußgänger (-20,83%) ist ein abwärtstrend festzustellen. Dagegen tendieren die Beteiligungen der Kraftradfahrer (+25,93%), Radfahrer (+42,86%) und KOM- Fahrer (+20%) nach oben. Prävention Verkehrsunfälle, vor allem aber schwere Verkehrsunfälle mit Personenschäden, verursachen neben finanzielle Belastungen immer auch menschliches Leid bei den Betroffenen, den Angehörigen und Freunden. Das Präventionskonzept Senioren im Straßenverkehr, für das die Polizei im Odenwald bei den Polizeistationen in Erbach und in Höchst Ansprechpartner hat, soll einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der Unfallzahlen leisten. Zu Veranstaltungen von und für Senioren können diese Polizeibeamten eingeladen werden. Sie stehen dort den Menschen mit ihrem Wissen rund um die besonderen Gefahren und den Problemen als Berater zu Verfügung. Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort Die Unfälle mit unerlaubtem erntfernen vom Unfallort, im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Unfallflucht bezeichnet, nehmen einen erheblichen Anteil von 25,84 % an den Gesamtunfallzahlen ein und diese liegen mit 377 Unfällen auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Vorjahr. Zu diesem Verhalten zählen auch die sog. Parkplatzrempler, nach denen der Verursacher ohne seinen Fahrzeugführerpflichten zu genügen wegfährt. Bei diesem Delikt handelt es sich um eine Straftat nach dem Strafgesetzbuch, die eine empfindliche Geldstrafe und unter Umständen den Entzug der Fahrerlaubnis zur Folge haben kann. Die Aufklärungsquote hat sich gegenüber dem Vorjahr um 18,75 % gesteigert und liegt somit aktuell bei 38%. Das heißt weit über ein Drittel dieser Straftaten wird im Odenwald mitlerweile aufgeklärt. Wildunfälle Zu den Gesamtunfallzahlen zählen auch die Unfälle mit Beteiligung von Wild. Dieser Anteil ist mit 27,28 % als eine Hauptunfallursache in unserem Landkreis zu nennen. Die Zahl der Wildunfälle stieg um 23 auf 398 Unfälle an, wobei 395 Unfälle glücklicherweise ohne Personenschaden registriert wurden.
5 Da das polizeiliche Augenmerk im Jahr 2014 in besonderem Maße auf die Bekämpfung der Hauptunfallursache Geschwindigkeit lag soll in diesem Jahr die Bekämpfung der Wildunfallzahlen einen Schwerpunkt bilden. Geschwindigkeitsmessanlagen Durch die Inbetriebnahme der stationären Geschwindigkeitsmessanlagen in Reichelsheim, Ortsteil Ober-Gersprenz, ist die Gesamtzahl der aktiven ortsfesten Messanlagen auf 26 im Odenwaldkreis gestiegen. Es ist von Seiten der Kommunen geplant, weitere Anlagen in 2015 in Betrieb zu nehmen. Insgesamt ist zu sagen, dass die Einrichtung von stationären Geschwindigkeitsmessanlagen zu einer Verringerung der gefahrenen Geschwindigkeit im Allgemeinen geführt hat. Hieraus resultiert auch eine Reduzierung der schweren Unfallfolgen. Nach Einrichtung der zeitlich begrenzten Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h, auf der B 45 in Höhe der Schule / Treppenweg in Erbach, war festzustellen, dass auch außerhalb der angegebenen zeitlichen Begrenzung die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit unterhalb der dann erlaubten 50 km/h lag. Beim Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer kommt der Bekämpfung der Hauptunfallursache nicht angepasste Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle zu. Wissenschaftliche Studien belegen, dass bei 65 km/h acht von zehn Fußgängern bei der Kollision mit einem Pkw sterben, während bei 50 km/h acht von zehn Fußgängern überleben. Durch den Verkehrsdienst des Polizeipräsidiums Südhessen besteht seit diesem Jahr auch die Möglichkeit, die Geschwindigkeitsüberschreitung mittels Front- und Heckfotografie des Betroffenen zu dokumentieren. Hierdurch wird es verstärkt möglich, Geschwindigkeitsüberschreitungen von Kraftradfahrer, welche naturgemäß nur über ein Kennzeichen am Heck ihres Kraftrades verfügen, zu dokumentieren. Somit kann eine Verkehrsordnungswidrigkeit, auch ohne sofortige Verkehrskontrolle in einem anschließenden Ermittlungsverfahren verfolgt werden. Auch im Jahr 2015 wird das Polizeipräsidium Südhessen seinen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten. Neben regionalen Kontrollmaßnahmen werden mit den europa- bzw. landesweiten Programmen TISPOL (Traffic Information System Police) und (B)RENNPUNKT themenbezogene Schwerpunkte gesetzt. Die Bekämpfung der Hauptunfallursachen Geschwindigkeit wird dabei im Mittelpunkt stehen. Vor allem aber gilt es negative Entwicklungen schnell zu erkennen, um mit gezielten Präventions- und Verkehrsüberwachungsmaßnahmen die Unfallzahlen insgesamt auf einem niedrigen Niveau zu halten.
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