Dr.-Ing. Robert Stein Geschäftsführender Gesellschafter S & P Consult GmbH Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH
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1 Dr.-Ing. Robert Stein Geschäftsführender Gesellschafter S & P Consult GmbH Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH
2 Forderung des DWA-A (Gelbdruck) und DWA Leitfadens zur strategischen Sanierungsplanung die langfristige Substanzwertentwicklung eines Netzes, basierend auf seinem heutigen bzw. geplanten Investitionsverhalten, zu prüfen, um Defizite frühzeitig zu erkennen und ggf. frühzeitig Korrekturen durchzuführen. Sanierungsinvestitionen sollten, so bemessen sein, dass das Anlagevermögen bzw. der Substanzwert des Kanalnetzes auf einem Niveau gehalten wird, das die nachfolgende Generationen finanziell nicht über Gebühr belastetet. Eine solche Strategie kann mit Hilfe von Alterungs- bzw. Prognosemodellen entworfen werden 2
3 Forderung des DWA-A (Gelbdruck) und DWA Leitfadens zur strategischen Sanierungsplanung die langfristige Substanzwertentwicklung eines Netzes, basierend auf seinem heutigen bzw. geplanten Investitionsverhalten, zu prüfen, um Defizite frühzeitig zu erkennen und ggf. frühzeitig Korrekturen durchzuführen. Durch eine solche Herangehensweise kann der Netzbetreiber die Sanierungsinvestitionen sollten, notwendigen so Nachweise bemessen sein, dass das Anlagevermögen bzw. der Substanzwert des erbringen, Kanalnetzes dass auf er im einem Niveau gehalten wird, das die nachfolgende Generationen langfristigen finanziell Kontext nicht über Gebühr belastetet. Eine solche (Generationenvertrag) die Strategie kann mit Hilfe von Alterungs- bzw. Prognosemodellen entworfen werden ihm obliegenden Aufgaben erfüllt. 3
4 4 Abwasserentsorgung kostet Geld
5 ... falsche Sanierungsstrategien auch! Wertentwicklung der Lehmann Brothers Aktie bis zur Insolvenz der Bank (Schuldenberg von über 200 Mrd. US-Dollar) Quelle: New York Times 5
6 6 Einfluss der strategischen Planung auf die Kostenentwicklung
7 Erkennen von Risiken Entwicklung von Sanierungsdringlichkeiten Bsp. Düsseldorf nachrangig langfristig mittelfristig kurzfristig sofort 7
8 Vermeidung von Vermögensverlusten Entwicklung von Sanierungsdringlichkeiten Bsp. Düsseldorf (links: Weiterso, rechts: Substanzerhaltstrategie) Vermögenserhalt durch Werteerhalt Vermögensverluste durch Werteverzehr 8
9 Vermeidung von Vermögensverlusten Optimierung von Sanierungsstrategien Prognosejahr Barwert [Mio ] Budget 1,0 % WBK/Jahr Budget 1,5 % WBK/Jahr Budget 2.0 % WBK/Jahr 9
10 Vermeidung von Vermögensverlusten Optimierung von Sanierungsstrategien Der gegenüber der Strategie (rot) erzielbare Gewinn der Strategie (gelb) beläuft sich auf pro Jahr ~ 280 Mill. Dieser Gewinn kann durch weitere Koordinierung mit anderen Sparten (Wasser, Verkehr) noch erheblich gesteigert werden ~ 95 Mill. 10
11 Vermeidung von Vermögensverlusten Problem: Verlauf der Alterung und Ausfallzeitpunkt sind unbekannt 11
12 Vermeidung von Vermögensverlusten Neue Erkenntnisse bezüglich der Nutzungsdauer von Abwasserkanälen müssen bei der Gebührenkalkulation Berücksichtigung finden, da Änderungen der Nutzungsdauer zu Veränderungen bei der Berechnung von kalkulatorischen Abschreibungen und Zinsen und damit bei den Gebühren führen Nachhaltigkeitsrisiko: Verpassen des richtigen Zeitpunktes für eine Sanierung verursacht: 4-5 fache höhere Kosten Zinsausfälle Ausfälle an Abschreibungen 12
13 13 Zustandsklasse Informationsverlust bei herkömmlicher Vorgehensweise
14 14 Zustandsklasse Kein Informationsverlust
15 Zustandsklasse Zuordnung der Schutzziele nach DWA M Differenzierung in Bezug auf Schutzziele führt zu einer Vervierfachung der erforderlichen Berechnungen Dichtheit Standsicherheit Betriebssicherheit
16 Substanzklasse Nur die SUBSTANZBEWERTUNG ermöglicht eine ingenieurmäßige Auswahl der Sanierungsalternativen REPARATUR, RENOVIERUNG und ERNEUERUNG Substanzklasse (Sanierungsart) Maßstab für die verbleibende Funktionserfüllung Abnutzungsvorrat / technische Restnutzungsdauer + Sanierungsart Berücksichtigung von Schadensschwere, Schadensverteilung und Schadensausmaß
17 17 Alterungsmodellierung Zustands- und Substanzüberlebensfunktion
18 Alterungsmodellierung Mathematisches Prognosemodell NUR durch ein Markov-Ketten Modellansatz können Alterungswahrscheinlichkeiten bei verstetigten Bewertungssystemen prognostiziert werden. Grundlage sind unidirektionale Semi- Markov-Ketten Bestimmen der Übergangswahrscheinlichkeiten einer Haltung in die nächste Zustands- bzw. Substanzklasse Bestimmung der Aufenthaltswahrscheinlichkeiten einer Haltung in den Zustands- bzw. Substanzklassen 18
19 Mathematisches Prognosemodell Substanzentwicklung (Beispiel inspizierte Haltung) Wahrscheinlichkeiten Substanzklasse 1 Substanzklasse 2 50,0% 100% Substanzklasse 3 50,0% 80% Substanzklasse 4 60% Substanzklasse 5 40% 20% 0% F Ausfall (Failure) Eingangswerte Werkstoff: Beton Nennweite: DN 400 Alter: 30 Jahre
20 Mathematisches Prognosemodell Substanzentwicklung (Beispiel inspizierte Haltung) Wahrscheinlichkeiten Substanzklasse 1 Substanzklasse % 100% Substanzklasse % 80% Substanzklasse % 60% Substanzklasse 5 5.3% 40% 20% 0% F Ausfall (Failure) 0.9%
21 Mathematisches Prognosemodell Substanzentwicklung (Beispiel inspizierte Haltung) Wahrscheinlichkeiten Substanzklasse 1 Substanzklasse % 100% Substanzklasse % 80% Substanzklasse % 60% Substanzklasse % 40% 20% 0% F Ausfall (Failure) 8.3%
22 Mathematisches Prognosemodell Substanzentwicklung (Beispiel inspizierte Haltung) Wahrscheinlichkeiten Substanzklasse 1 Substanzklasse 2 6.5% 100% Substanzklasse % 80% Substanzklasse % 60% Substanzklasse % 40% 20% 0% F Ausfall (Failure) 20.3%
23 Mathematisches Prognosemodell Substanzentwicklung (Beispiel inspizierte Haltung) Wahrscheinlichkeiten Substanzklasse 1 Substanzklasse 2 3.0% 100% Substanzklasse % 80% Substanzklasse % 60% Substanzklasse % 40% 20% 0% F Ausfall (Failure) 33.4%
24 Mathematisches Prognosemodell Substanzentwicklung (Beispiel inspizierte Haltung) Wahrscheinlichkeiten Substanzklasse 1 Substanzklasse 2 1.2% 100% Substanzklasse 3 7.7% 80% Substanzklasse % 60% Substanzklasse % 40% 20% 0% F Ausfall (Failure) 51.0%
25 Mathematisches Prognosemodell Substanzentwicklung (Beispiel inspizierte Haltung) Wahrscheinlichkeiten 100% 80% 60% 2030 Zeitpunkt für Renovierung, Erneuerung Substanzklasse 1 Substanzklasse 2 0.4% Substanzklasse 3 2.0% Substanzklasse % Substanzklasse % 40% 20% 0% F Ausfall (Failure) 67.0%
26 Vergleich der Restnutzungsdauer Ausfallwahrscheinlichkeit vs. Monte-Carlo-Simulation Anzahl Haltungen Anzahl Haltungen Restnutzungsdauer [Jahre] Verteilung der Restnutzungsdauer auf Basis von 50% Ausfallwahrscheinlichkeit Restnutzungsdauer [Jahre] Verteilung der Restnutzungsdauer auf Basis einer Monte-Carlo Simulation 26
27 Beispiel einer Restnutzungsdauerverteilung für ein Entwässerungssystem mit einer Länge von 400 km Stand heute ( Ausfälle von Haltungen im Volumen von 7 Mill. ) 27
28 Beispiel einer Restnutzungsdauerverteilung für ein Entwässerungssystem mit einer Länge von 400 km Gefahr: substantielle Vermögensverluste Lösung: HEUTE für MORGEN handeln. Stand 20 Jahre (Verdreifachung des Volumens) 28
29 29 Abschreibungsverluste Vergleich Restnutzungsdauer mit Abschreibung 80 Jahre
30 30 Abschreibungsverluste Vergleich Restnutzungsdauer mit Abschreibung 70 Jahre
31 31 Abschreibungsverluste Vergleich Ausfallwahrscheinlichkeit 50 % vs. Abschreibung 80 Jahre
32 32 Abschreibungsverluste Vergleich Ausfallwahrscheinlichkeit 50 % vs. Abschreibung 67 Jahre
33 Wozu dienen Alterungsmodelle? View of an Asset Manager without STATUS 33
34 Wozu dienen Alterungsmodelle? View of an Asset Manager with STATUS 34
35 Strategische Planung Prognose der Sanierungsdringlichkeit 72 % 10 % 35
36 36 Strategische Planung Prognose der Sanierungsdringlichkeit
37 Strategische Planung Prognose des Substanzentwicklung 78 % 38 % 37
38 38 Strategische Planung Prognose des Substanzentwicklung
39 Strategische Planung Sanierungsbudgets Instandhaltungskosten Weiterso-Strategie 57,5 Mio. EUR bis 2060 Instandhaltungskosten Strategie 4.5 Mio Euro 108,4 205,9 Mio. Mio. EUR EUR bis bis Prognosejahr Strategie 3.4 Mio Euro 157,4 Mio. EUR bis Prognosejahr Strategie 4.5 Mio Euro AZ 205,9 Mio. EUR bis 2060 Erneuerung Renovierung Reparatur Prognosejahr Prognosejahr 39
40 Strategische Planung Entwicklung der Sanierungslängen Weiterso-Strategie Strategie 4.5 Mio. Euro Erneuerung Renovierung [km] [km] [km] Prognosejahr Prognosejahr Strategie 3.4 Mio. Euro Strategie 4.5 Mio. Euro AZ [km] [km]
41 Strategische Planung Entwicklung der Altersverteilung Weiterso-Strategie Strategie 4.5 Mio. Euro Anteil [%] Anteil [%] Kanalalter >80 Jahre Prognosejahr Prognosejahr Jahre Jahre Strategie 3.4 Mio. Euro Strategie 4.5 Mio. Euro AZ Jahre 0 20 Jahre Anteil [%] Anteil [%] Prognosejahr Prognosejahr 41
42 42 Strategische Planung Entwicklung des mittleren Kanalalters
43 Strategische Planung Verlauf Gebührenanteile AfA und Zinsen (66 J.) Prognosejahr Prognosejahr Prognosejahr Prognosejahr Prognosejahr 43
44 Strategische Planung Verlauf Gebührenanteile AfA und Zinsen (40 J.) Prognosejahr Prognosejahr Prognosejahr Prognosejahr 44
45 45 Strategische Planung Verlauf Gebührenanteile AfA und Zinsen
46 Wozu dienen Alterungsmodelle? 46 Erhalt des Substanzwertes Verbesserung der Informationsbasis Aufstellen von Verbesserung der für die Beratung durch Investitionsbedarfsplänen Finanz- und Wirtschaftsprüfer Liquiditätsplanung Optimierung und Verstetigung des Verbesserung für der Kommunikation den Gebührenhaushalt Finanzmittelbedarfs zwischen Verwaltung und Technik und Festlegung Optimierung und Vorausschau übergeordneter und Verbesserung Kommunikation Verstetigung der Abwassergebühr gemeinsamer Ziele. zwischen Betreiber und Bürgern Optimierung und Verstetigung des Dokumentation des Kapitalbedarfs Erfahrungswissens der beteiligten Akteure Optimierung und Verstetigung des Sanierungsvolumens Ermittlung realistischer personeller Ressourcen Ermittlung von Best-Practise Beispielen
47 Die Erfahrungen eines Bürgermeisters Erstmals sachliche und fundierte Diskussion bezüglich der Zieldefinition Wie und in welchem Zustand soll unser Kanalnetz sein? Gemeinderat kann seine Richtlinienkompetenz verantwortbar ausüben Verwaltung hat belastbares Argumentations- und Arbeitswerkzeug Endliche eine der Bedeutung angemessene Entscheidungsgrundlage für die nächsten 10 bis 30 Jahre 47
48 48 Literaturempfehlungen
49 Vermeidung von Vermögensverlusten Optimierung von Sanierungsstrategien Dies bedeutet eine Erhöhung der Gebühren zur Umsetzung des Substanzerhaltungskonzepts bis zum Jahr 2023 von insgesamt 0,09 Euro pro m³ Schmutzwasser, bzw. 0,05 Euro pro m² angeschlossenem Niederschlagswasser 49 Quelle: Stadt Düsseldorf.
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