Betriebsräte als Weiterbildungsmentoren
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- Wilhelm Fertig
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1 Betriebsräte als Weiterbildungsmentoren Projekt Betriebliches Bildungsmanagement und Bildungscontrolling in der Textilindustrie BR-Seminare: und und Referentin: Dr. Rita Linderkamp
2 Inhalt Mega-Trends Verbindung von formellem und informellem Lernen Betriebliche Qualifizierung in der Textilindustrie Der Betriebsrat als Weiterbildungs-Mentor Mitbestimmung BBM/Linderkamp 1
3 Megatrends - Globalisierung - Flexibilisierung/Mobilität - Von der Weiterbildung zum prozessorientiertem, arbeitsplatzbezogenem Lernen - Aufweichung Normalbiographie - Ressourcenorientierung statt Defizitorientierung - Vier Kompetenzarten: Fachlich, sozial, personal Methoden BBM/Linderkamp 2
4 Neue Lernformen Erweiterung der Lernformen, die arbeiten und Lernen verbinden Notwendigkeit einer lernförderlichen Arbeitsgestaltung Betriebliche Weiterbildung mit Wissensmanagement verbinden BBM/Linderkamp 3
5 Formelles und informelles Lernen Formelles Lernen: Organisiert und strukturiert Lernorte in Bildungszentren, Schulen Vermittlung zumeinst von Theoriewissen, Fachwissen Pädagogisch-professionelle Begleitung der Lernprozesse Nur eingeschränkt Einbezug von sozial und Personalkompetenz Informelles Lernen: Oft unsystematisch, zufällig Lernen in Arbeits- und Lebenswelten Erwerb von Erfahrungswissen, Reflexionsfähigkeit Eher Moderation, oft selbstorganisiert Gleichzeitig Erwerb von Fach,- Sozial- und Personalkompetenz BBM/Linderkamp 4
6 Alle Lernformen einbeziehen Formales Lernen Nach BBiG: Erstausbildung, Fortbildung, Umschulung Einzelne Weiterbildungsmaßnahmen Arbeitskreistreffen, Lerngruppen Lernpatenschaften Kollegiale Beratung Arbeitsintegrierte Trainings Lerneinheiten am Arbeitsplatz Arbeitsplatzbesuche, Rotationen Exkursionen CBT/Blended Learning Recherche im Internet Informelles Lernen BBM/Linderkamp 5
7 Betriebliche Qualifzierung in der Textilindustrie Benannte Schwerpunkte in projektbeteiligten Unternehmen A: Qualifizierung und Weiterbildung Schichtleiter/Teamleiter-Qualifizierung Einarbeitung bei neuen Maschinen, neuer Software, Einarbeitung von Neuen Systematischer Erfahrungsaustausch bei Schichtwechsel Job-Rotation Lernpaten (-schaften) Tandems Teamentwicklung/Gruppenarbeit Betriebliche Weiterqualifizierung (Fortbildungsberufe) Einbezug von Ergonomie/Gesundheitsförderung BBM/Linderkamp 6
8 B: Bildungsmanagement/ Bildungscontrolling Benannte Schwerpunkte in projektbeteiligten Unternehmen Qualifikationsmatrix/Kompetenzmatrix 3 Ebenen einbeziehen: Kompetenzfeststellung Kompetenzmatrix Kompetenzentwicklung Systematischer Know-How-Transfer Bildungsplan erstellen/ausbauen/verfeinern BBM/Linderkamp 7
9 Bildungsmanagement/ Bildungscontrolling BBM/Linderkamp 8
10 Betriebliche Weiterbildung als Prozess Ziele/Anlässe der Weiterbildung Erfolgskontrolle und Überarbeitung Erfolgskontrolle und Überarbeitung Bedarfsermittlung Bedarfsermittlung Transfer Lernen-Arbeiten Transfer Lernen-Arbeiten Ständiger Austausch BR und Beschäftigten und GL/PE Konzeption der Maßnahmen Konzeption der Maßnahmen Durchführung der WB-Massnahmen Durchführung der WB-Massnahmen BBM/Linderkamp 9
11 Die Schritte im Weiterbildungsprozess Die Anlässe und Ansatzpunkte der Weiterbildung /Zielbestimmung: Veränderungen in den Produkten oder Arbeitsabläufen/Technikinnovation Neue Unternehmenskonzepte und Strategien Schwachstellen/Beschwerden/Umsatzrückgänge Erfassen/Messen von Kundenanforderungen/Kundenzufriedenheit Neue Ideen für zukünftige Produkte oder Abläufe Perspektiven in der Personalentwicklung (wer kommt/wer geht/wer muß integriert werden/kommen neue Leute mit neuen Ressourcen?) offensichtliche Deckungslücken? Weiterbildungswünsche/Anträge von Beschäftigten Initiativen des Betriebsrates gesetzliche Neuerung (z.b. die Novellierung der 92 und BetrVG) BBM/Linderkamp 10
12 Elemente einer Bildungsbedarfsermittlung Anlässe der Bedarfsermittlung durch den BR Ziele des Betriebsrates Erfolgskontrolle und Überarbeitung Erfolgskontrolle und Überarbeitung Verschiedene Instrumente, z.b.: Verschiedene Instrumente, z.b.: Fragebogenaktion; Fragebogenaktion; Gruppendiskussion, Gruppendiskussion, Zielvereinbarung; MAG, Zielvereinbarung; MAG, Leitfaden-Gespräche Leitfaden-Gespräche Ständiger Austausch BR und Beschäftigten und GL/PE Ist-Analyse: Ist-Analyse: Beschreiben und Bewerten Beschreiben und Bewerten bestehender bestehender Aufgaben Aufgaben und und Qualifikationen Qualifikationen SOLL-Bestimmung: SOLL-Bestimmung: Zukünftige Zukünftige Aufgaben, Aufgaben, Kompetenzen und Kompetenzen und Weiterbildungs-Bedarfe Weiterbildungs-Bedarfe Auswahl Auswahl der der Weiterbildungen, Weiterbildungen, der Konzepte und Maßnahmen der Konzepte und Maßnahmen und der Rahmenbedingungen und der Rahmenbedingungen BBM/Linderkamp 11
13 Elemente und Formen einer Bedarfsermittlung Verschiedene Ansätze der Bedarfsermittlung der quantitative und der qualitative Ansatz der Ermittlung der angeordnete und der beteiligungsorientierte Ansatz der Defizitansatz (Schwächen minimieren) und der Ressourcenansatz (Stärken stärken) der Endpunkt-Ansatz oder der Prozess-Ansatz Fachkompetenz/ganzheitliche Kompetenz die große und die kleine Lösung Analysemittel: Auswertung bestehender Personal-, Ausbildungs- und Weiterbildungsstatistiken Experten- und Betroffeneninterviews, Belegschaftsbefragungen durch Fragebögen Gespräche mit Abteilungsleitern, Schichtleiter, Prozessoptimierer Teamsitzungen, Schichtleitersitzungen Qualifizierungsgespräche.. BBM/Linderkamp 12
14 Die Gestaltungsmöglichkeiten des BR Anwendung der Möglichkeiten nach dem BetrVG (insb. 92a, 96-98) Gesprächskultur mit Beschäftigten Formalisierte Qualifizierungsgespräche, Mitarbeitergespräche Guter Kontakt, gute Informationsgrundlage mit PE Was noch:. BBM/Linderkamp 13
15 Mitbestimmungsrechte, Hier: 92a Unter der Überschrift Beschäftigungssicherung hat der neue 92a die Themenfelder - Arbeitszeitgestaltung - Qualifizierung - Arbeitsorganisation und - Alternativen zur Ausgliederung von Arbeit ausdrücklich zur Gestaltungsaufgabe von BR-Arbeit erklärt und die Gestaltungsmöglichkeiten erweitert. Hier sollen jetzt die Möglichkeiten des BR für eine aktive Beschäftigungssicherung entlang der Qualifizierung näher erläutert werden. BBM/Linderkamp 14
16 Text BetrVG 92a 92a Beschäftigungssicherung (1) Der Betriebsrat kann dem Arbeitgeber Vorschläge zur Sicherung und Förderung der Beschäftigung machen. Diese können insbesondere eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit, die Förderung von Teilzeitarbeit und Altersteilzeit, neue Formen der Arbeitsorganisation, Änderungen der Arbeitsverfahren und Arbeitsabläufe, die Qualifizierung der Arbeitnehmer, Alternativen zur Ausgliederung von Arbeit oder ihrer Vergabe an andere Unternehmen sowie zum Produktions- und Investitionsprogramm zum Gegenstand haben. (2) Der Arbeitgeber hat die Vorschläge mit dem Betriebsrat zu beraten. Hält der Arbeitgeber die Vorschläge des Betriebsrates für ungeeignet, hat er dies zu begründen; in Betrieben mit mehr als 100 Arbeitnehmern erfolgt die Begründung schriftlich. Zu den Beratungen kann der Arbeitgeber oder der Betriebsrat einen Vertreter des Arbeitsamtes oder des Landesarbeitsamtes hinzuziehen. BBM/Linderkamp 15
17 Qualifizierung (1) Die Bestimmungen des 92a zur Qualifizierung stehen im engen Zusammenhang zu den (im Überblick): 96: Förderung der Berufsbildung Beraten über Fragen der Berufsbildung bleibt Bildungsbedarfs-Analyse neu (!!!) 97 (2) neu eingefügt: -Neues Mitbestimmungsrecht bei der Einführung von Maßnahmen, wenn Veränderungen geplant sind oder stattgefunden haben 98 Durchführung betrieblicher Maßnahmen (bleibt echte Mitbestimmung) BBM/Linderkamp 16
18 96 BetrVG 96 Förderung der Berufsbildung 1. Arbeitgeber und Betriebsrat haben im Rahmen der betrieblichen Personalplanung und in Zusammenarbeit mit den für die Berufsbildung und den für die Förderung der Berufsbildung zuständigen Stellen die Berufsbildung der Arbeitnehmer zu fördern. Der Arbeitgeber hat auf Verlangen des Betriebsrates den Berufsbildungsbedarf zu ermitteln und mit ihmfragen der Berufsbildung der Arbeitnehmer des Betriebs zu beraten. Hierzu kann der Betriebsrat Vorschläge machen. Der Betriebsrat darf und soll jetzt den Bildungsbedarf systematisch ermitteln. Die Bildungsbedrfsanalysemit den Instrumenten Zielbestimmung, Ist-Analyse, Soll-Bestimmung und Konzeption kann sehr beteiligungsorientiert und offensiv sein. BBM/Linderkamp 17
19 97 BetrVG 97 Einrichtungen und Maßnahmen der Berufsbildung. Neu eingefügt wurde der gesamte Abschnitt (2) des 97: Hat der Arbeitgeber Maßnahmen geplant oder durchgeführt, die dazu führen, dass sich die Tätigkeit der betroffenen Arbeitnehmer ändert und ihre beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten zur Erfüllung ihrer Aufgaben nicht mehr ausreichen, so hat der Betriebsrat bei der Einführung von Maßnahmen der betrieblichen Berufsbildung mitzubestimmen. Kommt eine Einigung nicht zustande, so entscheidet die Einigungsstelle. Der Spruch der Einigungsstelle ersetzt die Einigung zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat. BBM/Linderkamp 18
20 Anknüpfungspunkte für den BR Krisenmanagement/ Beschäftigungssicherung Personalabbau im Gange Personalabbau befürchtet Umstrukturierung Outsourcing Sozialplanverhandlungen Strategische Personalplanung BR will Neuerungen nach 92 a oder nutzen Anfragen von KollegInnen/Unmutbei WB-Praxis GL will Veränderungen Auftragsrückgang /Kundenbeschwerden Innnovativer Betriebsrat Kürzungen von WB-Maßnahmen Änderung bei den WB-Maßnahmen Aufkündigen von Betriebsvereinbarungen BBM/Linderkamp 19
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