Sozio-Demografische Herausforderungen im Pflegebereich und dessen Finanzierung. Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung Statistik Austria
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- Fritz Hochberg
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1 Sozio-Demografische Herausforderungen im Pflegebereich und dessen Finanzierung Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung Statistik Austria 1 Einleitung - Problemstellung Wachsender Druck auf die sozialpolitische Absicherung des Risikos pflegebedürftig zu werden. Demografischer Wandel Individualisierung der Gesellschaft Steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen 2 1
2 Einleitung - Zielsetzung Status-quo Analyse der Finanzströme des österreichischen Pflegesystems. Mittel- und langfristige Prognosen der Kostenentwicklung bis 2030 aufgrund der derzeit geltenden Regelungen. Vergleichende Analyse der Pflegevorsorge in ausgewählten europäischen Ländern: D, NL, DK. 3 Problematiken der Studie Datenproblematik Datenbrüche Mangelnde Vergleichbarkeit Uneinheitliche Erfassung Nahtstellenproblematik Zwischen Gesundheit und Pflege 4 2
3 Pflegevorsorge in Österreich Geldleistungen: Bundespflegegeld Landespflegegeld : Stationäre, teilstationäre und ambulante Dienste Informelle Pflege: ca % der Pflegeleistungen 5 Pflegevorsorge in Österreich 2006: Pflegegeldbezieher/innen: 1,9 Mrd. Euro Pflegegeld 1,3 Mrd. Euro Entwicklung : Pflegegeld: +21,3% : +154,6% Insgesamt: +54,4% 6 3
4 Pflegevorsorge in Österreich Private Kosten Direkte private Kosten: Eigenbeteiligungen, Selbstbehalte, Selbstzahlungen: mind. 525,26 Mio. (2006) Indirekte private Kosten Entgangenes Einkommen der pflegenden Personen: ca. 2,6 Mrd. (Frauen: 1,7 Mrd., Männer: 0,9 Mrd. ) (2006) 7 Verteilungswirkungen Aufkommensseite: Abgabensystem: proportional. Allgemeines Steueraufkommen: Leicht Progressive Wirkung. Ausgabenseite: Stark progressive Wirkung, Umverteilung zu einkommensschwächeren Personen und Haushalten. 8 4
5 Prognosen Einflussfaktoren Einflussfaktoren: Demografie (+) Gesundheitsentwicklung (-) Steigende Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen (+) reale Kostensteigerungen im Pflegesektor (+) 9 Anteil der Männer, die ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut beurteilen Prozent 100,0 90,0 80,0 70,0 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0, Altersgruppe Q: Statistik Austria, MZ, Gesundheitsberfragung 10 5
6 Anteil der Frauen, die ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut beurteilen Prozent 100,0 90,0 80,0 70,0 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0, Altersgruppe Q: Statistik Austria, MZ, Gesundheitsberfragung 11 Männer: Partielle Lebenserwartung von Jahren nach subjektivem Gesundheitszustand in guter Gesundheit in mittelmäßiger Gesundheit in schlechter Gesundheit verloren durch Tod 60,0 50,0 Ø Lebensjahre 40,0 30,0 20,0 10,0 0, Kalenderjahr Q: Statistik Austria, MZ, Gesundheitsberfragung 12 6
7 Frauen: Partielle Lebenserwartung von Jahren nach subjektivem Gesundheitszustand in guter Gesundheit in mittelmäßiger Gesundheit in schlechter Gesundheit verloren durch Tod 60,0 50,0 Ø Lebensjahre 40,0 30,0 20,0 10,0 0, Kalenderjahr Q: Statistik Austria, MZ, Gesundheitsberfragung 13 Prognosen - Ergebnisse Lower-bound Szenario Aufwand in Mio. Euro (zu Preisen 2006) Prozentueller Anstieg (Basis 2006) Jahr Bundes- und Landespflegegeld In % des realen BIP Gesamt Geldund Geldleistungen Gesamtkosten , ,3 1, , , ,0 1, ,5 12,7 23,2 17, , ,3 1, ,4 17,8 41,8 27, , ,6 1, ,8 19,9 57,4 35, , ,7 1, ,6 26,5 79,7 48, , ,3 1, ,9 36,1 109,1 66,0 Q: -Berechnungen 14 7
8 Prognosen - Ergebnisse Upper-bound Szenario Aufwand in Mio. Euro (zu Preisen 2006) Prozentueller Anstieg (Basis 2006) Jahr Bundes- und Landespflegegeld In % des realen BIP Gesamt Geldund Geldleistungen Gesamt-kosten , ,3 1, , , ,0 1, ,7 12,2 43,3 24, , ,6 1, ,1 22,3 104,0 55, , ,5 1, ,4 30,4 176,8 90, , ,6 1, ,6 42,1 278,9 139, , ,9 2, ,8 58,2 420,7 206,5 Q: -Berechnungen 15 Prognosen - Ergebnisse Mittelszenario Aufwand in Mio. Euro (zu Preisen 2006) Prozentueller Anstieg (Basis 2006) Jahr Bundes- und Landespflegegeld In % des realen BIP Gesamt Geldund Geldleistungen Gesamtkosten , ,3 1, , , ,3 1, ,0 12,2 35,6 21, , ,9 1, ,5 22,3 82,2 46, , ,3 1, ,2 30,4 135,2 73, , ,3 1, ,3 42,1 207,8 109, , ,3 1, ,1 58,2 306,1 159,7 Q: -Berechnungen 16 8
9 Internationaler Vergleich In EU 15 steigende Kosten für die Langzeitpflege Unterschiedliche Ausgabenhöhen für Langzeitpflegebedürftige Verschiedene Finanzierungsmodelle Deutschland Beiträge Niederlande Beiträge (breite Bemessungsgrundlage) Dänemark Steuern 17 Internationaler Vergleich Unterschiedliche Gewichtung von: vs. Geldleistungen Stationäre vs. ambulante bzw. mobile Pflege Zwei Trends: Geldleistungen mobile Pflege 18 9
10 Schlussfolgerungen Starker Anstieg der Kosten der Pflegevorsorge in allen Szenarien. Überlegungen zu Präventivmaßnahmen um die Pflegewahrscheinlichkeit zu reduzieren. Überlegungen zum Ausbau der ambulanten und teilstationären Dienste
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