Reitverein Hallwil und Genossenschaft Reithalle Binzenholz Eine Partnerschaft, die ab 2017 gefährdet ist!
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- Justus Dittmar
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1 Reitverein Hallwil und Genossenschaft Reithalle Binzenholz Eine Partnerschaft, die ab 2017 gefährdet ist! Rückblick: Die Reithalle welche heute in Egliswil steht, wurde im Jahre 1966 durch die neu gegründete Genossenschaft Reithalle Seengen gebaut. Der damalige Standort war nördlich des Gasthofs Bären in Seengen. Der Eigentümer der Liegenschaft stellte das neben der Bären-Scheune liegendes Grundstück mit einem Nutzungsvertrag für die Dauer von 20 Jahren zur Verfügung. Die neue Genossenschaft zählte damals 75 Mitglieder, welche mit Anteilscheinen à Fr. 1'000.- ein Genossenschaftskapital von Fr. 129'000.- zeichneten. Jeder Genossenschafter musste schon damals auch gleichzeitig Mitglied es Reitvereins sein. Der Nutzungs- oder Baurechtsvertrag wurde nach Vertragsablauf vom Grundeigentümer im 1986 gekündigt. Für eine Verlängerung des Vertrages stellte der Besitzer für uns völlig überrissene Forderungen und machte der Genossenschaft schliesslich in letzter Minute noch ein viel zu bescheidenes Angebot für die käufliche Übernahme der Halle, die wohlbeachtet auf seinem Grundstück stand. In dieser unangenehmen Lage beschloss die Genossenschaft, einen neuen Standort zu suchen, die Halle in Seengen abzubrechen und sie am neuen Ort wieder aufzubauen! Allen Beteiligten war schon im 1986 klar, dass nur ein Grundstück in der Industrieoder Gewerbezone die Voraussetzungen erfüllen konnte, um zu einer Baubewilligung für den Wiederaufbau der abgebrochenen Halle zu gelangen. Die Verantwortlichen der Genossenschaft fanden im Binzenholz in Egliswil den neuen, heutigen Standort auf einer Parzelle in der Industriezone. Die Eigentümerin ist die Hauri Kiesgruben GmbH in Seon. Mit einem Generalunternehmen wurde für den Ab- und Wiederaufbau unserer Halle ein Werkvertrag mit einem Pauschalbetrag von Fr. 130'000.- abgeschlossen. Der Umzug Der Umzug nach Egliswil kostet am Ende jedoch bedeutend mehr, da einerseits der Generalunternehmer nicht alle seine Verpflichtungen erfüllte, oder besser gesagt nicht erfüllen konnte, Bauhandwerker-Pfandrechte mussten am Schluss durch die Genossenschaft abgegolten werden. Der Anbau auf der Nordseite der Halle (Vordach), sowie Riiterstübli und WC-Anlagen wurden zusätzlich neu erstellt. Der Schlussbetrag für den Umzug belief sich auf total Fr. 235'000.-! Finanziert wurde das Ganze zum Teil durch Zeichnungen von neuen Anteilscheinen und durch die Aufnahme eines Bankkredits, welcher später durch das zinsfreie Darlehnen des Reitvereins abgelöst wurde.
2 Am neuen Standort wurde der Reitverein auf dessen Antrag zum alleinigen Mieter von Grundstück und Halle eingesetzt. Die Genossenschaft konnte somit keine Aktivitäten mehr in der Halle entfalten und auch keine Vermietung an Dritte vornehmen. Der Mietzins, der der Reitverein bezahlte betrug zu Beginn Fr. 20'000.-! Mit dem Eigentümer des Grundstücks schloss die Genossenschaft einen Baurechtsvertrag für die Dauer von 25 Jahren ab. Dieser Baurechtsvertrag läuft per Ende 2017 ab. Der Pachtzins an die Hauri Kiesgruben GmbH betrug zu Beginn Fr. 10'000.- für eine beanspruchbare Fläche von ca. 60 Aren. Die heutigen Verhältnisse Der Baurechtsvertrag ist heute zur Hälfte abgelaufen. Die Genossenschaft erhält jährlich vom Reitverein für das alleinige Benutzungsrecht einen Mietzins von Fr. 30'000.-! Es ist dies der einzige Betrag auf der Einnahmeseite der Genossenschaftsrechnung. Mit diesem Betrag muss sie allen Aufwand begleichen können. Es sind dies: Pachtzins an Landeigentümer Fr. 11'000.- Strom, Wasser und Telefon Versicherungen und Steuern Unterhalt und Reparturen Abschreibungen (wenn möglich) Dank dem zinsfreien Darlehnen des Reitvereins muss sie keine Fremdkapitalzinsen zahlen. Zur Zeit sind von den bei der Gründung 75 Genossenschaftern noch deren 49 verblieben. Der Reitverein ist im Besitz von 30 Anteilscheinen. Der Reitverein Der Reitverein wendet jährlich Fr. 30'000.- für das alleinige Benützungsrecht von Halle und deren Umschwung von ca. 60 Aren auf. Dank dem Benützungsrecht sind neben dem ordentlichen Reitbetrieb Einnahmen möglich. Durch Vermietung an Dritte Durch Abgabe von Schlüsseln an Mitglieder- und Nichtmitglieder Durchführung des jährlichen Concours Durchführung von vereinsinternen Kursen und Anlässen Blick in die Zukunft Wenn im 2017 der Baurechtsvertrag mit der Landeigentümerin abläuft, ist eine Verlängerung oder Erneuerung nach Vertrag möglich. Ebenso ist im Vertrag ein nicht limitiertes Vorkaufsrecht zu Gunsten der Genossenschaft festgehalten. Wichtig ist jedoch auch, dass heute die Parzelle Nr. 179 d.h. ca. 60 Aren baurechtbelastetes Industrieland und ca. 110 Aren Landwirtschafsland zum Kauf angeboten sind. Die Genossenschaft oder der Reitverein könnte somit dieses Grundstück zum heutigen Zeitpunkt erwerben.
3 Gesetzliche Vorgaben Fragen: Kann dieses Landwirtschaftsland durch einen nicht Selbstbewirtschaften - gemäss dem neuen heute geltenden Gesetz über das bäuerliche Bodenrecht - gekauft werden? Besteht ein Vorkaufsrecht des Pächters auf dem Landwirtschaftsland? Antwort: In einer schriftlichen Stellungnahme der Abt. Landwirtschaft in Aarau kommt diese zum Schluss, dass sie für den Kauf des Landwirtschaftslands eine Ausnahmebewilligung in Aussicht stellen kann. Sie könnte somit einem Kauf durch Genossenschaft oder Reitverein zustimmen. Im weiteren stellt sie fest, dass kein Pächtervorkaufsrecht besteht. Finanzierung Bei einem Kauf durch die Genossenschaft müsste diese den Betrag von Fr. 640'000.- wie folgt finanzieren: Zeichnung von neuen Anteilscheinen Aufnahme von Fremdkapital Entgegennehmen von zinslosen Darlehnen Gönnerbeiträge Sponsoren Die Belastung für die Genossenschaft wäre jedoch sehr gross, da sie selbst über keine eigenen Mittel verfügt. Die Beschaffung von Fremdkapital in dieser Höhe wäre fraglich oder sogar unmöglich. Schlussendlich könnte das Fremdkapital nur durch eine Erhöhung des Mietzins, welcher vom Reitverein wiederum bezahlt werden müsste, verzinst und amortisiert werden. Bei einem Kauf durch den Reitverein müsste dieser dann auch gleichzeitig die darauf stehende Reithalle von der Genossenschaft übernehmen können. Folgende zwei Varianten stehen zur Wahl: Variante A): Fremdkapital Fr. 300'000.- (à 4%= 12'000.-) Eigene Mittel Zinsfreies Darlehnen oder Gönnerbeiträge à Fond perdu TOTAL Fr. 150'000.- Fr. 190'000.- Fr. 640'000.-
4 Die Genossenschaft übergibt an den Reitverein als Gegenwert für das zur Verfügung gestellte zinsfreie Darlehnen von Fr. 150'000.- die Reithalle mit Parkplätzen etc. (Der Anlagewert der Halle in der Genossenschaftsbilanz ist mit Fr. 270'000.- eingesetzt, die Versicherungssumme beim Aarg. Versicherungsamt beträgt Fr. 447'000.-). Die verbleibenden Genossenschafter müssten bereit sein, ihre Anteilscheine an den Reitverein abzutreten oder auf diese zu verzichten. Mit dieser Variante würde der Reitverein Besitzer der Parzelle Nr. 179 mit Halle und ca. 170 Aren Land. Bedingung ist jedoch, dass die Genossenschafter: 1. Der Übergabe der Halle für das zinsfreie Darlehnen zustimmen 2. Der Abtretung der Anteilscheine oder dem Verzicht darauf zustimmen Die Belastung des Reitvereins wäre bei dieser Lösung in etwa gleichbleibend. Der Mietzins an die Genossenschaft von Fr. 30'000.- würde wegfallen. Neu müsste der Reitverein Fremdkapitalzins begleichen: Fremdkapital Fr. 300'000.- à 4% Fr. 12'000.- Reparatur und Unterhalt Fr. 10'000.- Strom/Wasser/Telefon/Versicherung Fr Abschreibung auf der Halle übernehmen Fr. 4'000.- TOTAL Fr Stimmen die Genossenschafter Pkte. 1 und 2 nicht zu, kann die Genossenschaft nicht aufgelöst werden, d.h. die Variante A) ist nicht realisierbar. Variante B): Der Reitverein kauft das Grundstück und stellt es der Genossenschaft zu den bisherigen Bedingungen als neuer Eigentümer mit einem Baurechtsvertrag zur Verfügung. Fremdkapital (à 4% Verzinsung) Fr. 300'000.- Eigene Mittel Fr. 150'000.- Zinsfreies Darlehnen oder Gönnerbeiträge Fr. 190'000.- TOTAL Fr Die Belastung des Reitvereins dürfte auch bei dieser Regelung nicht grösser werden. Als Eigentümer des Grundstückes würde er Baurechtszinsen und neu auch
5 Pachtzinsen von ca. Fr. 12'000.- kassieren. Dieser Betrag reicht für die Verzinsung des neuen Fremdkapitals aus. Die Variante B) würde als Übergangslösung dem Reitverein die Reithalle Egliswil am heutigen Standort für die kommenden Jahrzehnte absichern. Unser Beitrag soll die Probleme, welche sich in den nächsten Jahren stellen werden, aufzeigen. Er soll vor allem den Aktivmitgliedern in Erinnerung rufen, dass der Reitbetrieb in der Halle in der heutigen Form noch nicht für alle Zukunft gesichert ist. Wenn sich mögliche Gönner und Sponsoren innerhalb oder ausserhalb des Vereins angesprochen fühlen und bereit sind, bei der Lösung der aufgezeigten Probleme mitzuhelfen, dann hat unser Beitrag seine Ziele erreicht. Die Revisoren der Genossenschaft Reithalle Binzenholz. Max Hauri Max Schlatter
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