Bildung. Verband landwirtschaftlicher Meister und Ausbilder in Bayern e. V. Themen. Ausgabe Nr. 76

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1 Ausgabe Nr. 76 Bildug im Blick Verbad ladwirtschaftlicher Meister ud Ausbilder i Bayer e. V. Theme Berufsausbildug kokret Olie-Berichtsheft für Auszubildede ud Ausbilder 2 Passede Bewerber gesucht 3 Das Iterview Im Gespräch mit Dr. Michael Karrer, StMELF 4 Fortbildug Fallstudie zur Mitarbeiterführug 7 Ei utzbrigedes Arbeitsprojekt: Bullemast GVO-frei 10 Über die Berufsausbildug zur Ladwirtschaftsschule mit Meisterprüfug 13 Berufsfeld Hauswirtschaft vielseitig, mit sehr guter Zukuftsperspektive 16 Weiterbildug Bildugsagebote olie buchbar 19 Der Berufsbildugsausschuss 19 Durch Feedback lere 21 Weiterbildugsagebote 23 Aus der Arbeit des VLM 24

2 Bildug im im Blick Verbad ladwirtschaftlicher Meister ud Ausbilder i Bayer e. V. Nr. 76 Nov Geschäftsstelle: Herrstraße Moosburg a. d. Isar Telefo: Telefax: ifo@vlm-bayer.et Iteret: Vorstad: 1. Vorsitzeder: Harald Schäfer 2. Vorsitzeder: Dagmar Hartleb Geschäftsführer: Thomas Mirsch Hiweis: Bitte teile Sie Adressäderuge oder adere Sie betreffede Mitteiluge Ihrem Kreisverbad mit, da diese dort verwaltet werde. Redaktio: Dr. Isabell Scheweis-Fleischma, Herbert Lag Druck: Lerchl-Druck e. K., Liebigstraße 32, Freisig, Tel , ifo@lerchl-druck.de Titelbild: Dr. Isabell Scheweis-Fleischma Veratwortlich: Thomas Mirsch, Geschäftsführer des VLM Nametlich gekezeichete Artikel gebe die Meiug des Verfassers wieder.

3 Editorial Liebe Mitglieder, user duales System der Berufsausbildug geießt weltweit eie hervorragede Ruf. Tragede Säule ud Erfolgsgarate des Systems sid usere Ausbilderie ud Ausbilder. Der VLM uterstützt Sie i dieser Aufgabe seit 43 Jahre, hat i der Fortbildug zum Meister eue Akzete gesetzt ud möchte Ihe i der Weiterbildug kreative Impulse gebe. Das eue Heft Bildug im Blick ist user Sprachrohr ud die Plattform für aktuelle Theme i der Aus-, Fort- ud Weiterbildug. Das Spektrum umfasst die grudlegede Bildugspolitik (Iterview Dr. Michael Karrer) ebeso wie gaz kokrete Tipps zu Wie fide ich eie passede Bewerber?. Eie Blick i die Zukuft der Ausbildug wirft das digitale Berichtsheft, ei Blick i gelugee Meisterarbeite belegt dere hohe Qualität ud Praxisähe, Tipps für die modere Mitarbeiterführug helfe auch i der Familie. Die Redaktio hofft auf positives Feedback ud freut sich auf Ihre Areguge ud Idee für das ächste Heft! Damit icht geug. Wir wolle user Iteret-Agebot ereuer ud die VLM- Seite mit kokrete Tipps zum praktische Helfer i alle Frage der Berufsaus- ud -fortbildug umgestalte. Im vergagee November erhielt im Rahme der vlf-ladesversammlug 2014 Miister Helmut Bruer die Has-Eisema-Medaille. Wir würdige damit seie Eisatz für die Bildug i der Lad- ud Hauswirtschaft, stellt er doch Forschug, Bildug ud Beratug is Zetrum seier politische Arbeit. Die Belege dafür i seier sechsjährige Amtszeit sid zahlreich: Grüdug des Has Eisema-Zetrums als agrarwisseschaftliches Kompetezzetrum i Weihestepha, eues Kompetezzetrum für Erährug (KEr) ud Stärkug der Erährugsbildug a de Ämter für Erährug, Ladwirtschaft ud Forste, Sicherug der 47 Teilzeitschule Hauswirtschaft vor Ort als eie wichtige Bildugsbaustei für eie bessere Lebeskompetez, Erhalt der 27 Ladwirtschaftsschule mit Meisterqualifikatio als regioale Bildugszetre. Eie echte Stärkug des lädliche Raumes. Erstmals hat der VLM Bayer im Februar gemeisam mit dem StMELF eie Austausch mit dem Berufsbildugsausschuss, de Vorsitzede der Prüfugsausschüsse, de vier Fortbildugszetre (FBZ) sowie Ausbildugsberater im Bereich Ladwirtschaft orgaisiert. Dieser Austausch war sehr befruchted ud soll i Zukuft regelmäßig stattfide. Ziel ist, rechtzeitig Erfahruge, Argumete ud zu aktuelle Bildugstheme auszutausche ud gemeisame Lösuge zu fide. Wir wolle bei Bildug ud Qualifikatio a eiem Strag ziehe. Im März 2015 fad der Welt-Hauswirtschaftstag mit eier zetrale Verastaltug im StMELF statt. Der VLM ud der vlf Bayer habe hierzu mit Iformatiosstäde ihre Beitrag geleistet. Es wurde auch zwei Imagefilme zur Hauswirtschaft erstellt, die für Verastaltuge geutzt werde köe. Diese Kurzfilme habe wir auf userer Homepage istalliert. Es soll die Attraktivität der Hauswirtschaft im lädliche, bäuerliche Bereich zeige. Wir sid Gast auf der Straußefarm Wiedema ud im Hofcafe Möstl, beide i der Nähe vom Ammersee. Die letztes Jahr och für viel Aufregug sorgede Fallstudie i der ovellierte Meisterprüfugsordug wurde i diesem Jahr erstmals durchgeführt. Die erste Erfahruge sid etspreched durchwegs positiv verlaufe. Derzeit wird über das StMELF eie Evaluierug durchgeführt, um die Durchführug der Fallstudie im Rahme der Meisterprüfug och weiter zu optimiere. Wir Ladwirte stehe im Fokus der Gesellschaft ud müsse die Fähigkeite habe, Atworte zu gebe, die die Öffetlichkeit versteht. Der Budesvlf hat sich daher das Jahresmotto Kompetete Kommuikatiosfähigkeit gegebe. Ei gute Idee, die wir gere mit eigee Verastaltuge uterstütze werde. Wir freue us auf die Zusammearbeit mit dem eue Amtschef im StMELF, Herr MD Hubert Bittlmayer. Er hat viele Jahre u.a. als Büroleiter vo Miisterpräsidet Seehofer i der Staatskazlei gearbeitet. Wir habe us über seie Ereug sehr gefreut ud wüsche ihm eie glückliche Had zum Wohle der Lad- ud Hauswirtschaft. Bereits zweimal kote wir us mit ihm itesiv austausche. Ei guter Start i eie gemeisame Zukuft. User lagjähriger Vorsitzeder Peter Seidl hat i bester Verfassug seie 60. Geburtstag gefeiert. Wir habe ihm gratuliert ud für seie jahrzehtelage Verbadsarbeit herzlich gedakt. Liebe Mitglieder, der Erfolg liegt oft ur eie Gedake weit weg. Wir wüsche Ihe viele gute Gedake, Glück ud Zuversicht für Harald Schäfer, 1.Vorsitzeder Dagmar Hartleb, 2.Vorsitzede Thomas Mirsch, Geschäftsführer Herbert Lag, stv. Geschäftsführer Dr. Isabell Scheweis-Fleischma, Refereti

4 Berufsausbildug kokret Olie-Berichtsheft für Auszubildede ud Ausbilder im GaLaBau Zuküftig auch für die Ladwirtschaft? Ei Bericht vo Johaes Bömke, zustädig für die Berufsbildug beim Budesverbad GaLaBau Beim Ausbildugsförderwerk Garte-, Ladschafts- ud Sportplatzbau e. V. (AuGaLa) häufte sich i der Vergageheit die Afrage, ob es das umfagreiche ud bisher hadschriftlich zu führede Berichtsheft icht auch als elektroisch ausfüllbare Versio gebe. Um die Nutzug des Berichtshefts uabhägig vom Arbeitsplatz ud Edgerät zu ermögliche - was bei Word oder pdf-lösuge icht der Fall ist - hat sich das AuGaLa für die Eiführug eies Olie-Portals mit agegliederter App etschiede. So ka das Berichtsheft vollstädig als olie-gestützte Web-Awedug für Auszubildede ud Ausbilder auch auf mobile Edgeräte geutzt werde. Der Zugriff auf die Lerihalte erfolgt eifach vo überall. Mit dem Olie-Berichtsheft reagiert das AuGaLa auf die Bedürfisse der Jugedliche, die i der digitale Welt aufgewachse sid. De für die sogeate Digital Natives sid Smartphoe ud Iteret heute städige Begleiter. Wir möchte die Begeisterug für das sost eher trockee Thema Berichtsheft durch eie spielerisch-techische Heraführug der Auszubildede erreiche. Gleichzeitig stellt die Veretzug zwische Auszubildedem ud Ausbilder eie wichtige iteraktive Fuktio des Olie-Berichtsheftes dar. So köe Auszubildede ihre Ausbilder eie Leseberechtigug für ihr Berichtsheft eiräume ud mittels eier Kommetarfuktio mit ihe zum Ihalt chatte. Auch das Hochlade vo Bilder i das Berichtsheft beispielsweise für die Kategorie Pflaze der Woche ist möglich ud uterstützt de digitale Lererfolg. Zuküftig ist eie Stärkug der Lerortkooperatio i der Ausbildug zum Ladschaftsgärter auch durch eie Eibezug der Berufsschule, zustädige Stelle für Berufsbildug ud der überbetriebliche Ausbildugsstätte i das Olie-Berichtsheft dekbar. Die Basis für die elektroische Berichtsheftführug wurde durch das Budesistitut für Berufsbildug (BIBB) mit seier Empfehlug zum Führe vo Ausbildugsachweise gelegt. Die Eiführug des Olie-Berichtshefts der Ladschaftsgärter trägt eier sich wadelde Arbeits- ud vor allem auch Lerwelt Rechug. Wie Budesregierug ud Sozialparter i regelmäßige Dialoge feststelle, sid Mediekompetez ud digitales Lere als Voraussetzug für die zuküftige Arbeitswelt uerlässlich. Kozepte wie Arbeit 4.0 oder Diest- 2

5 Berufsausbildug kokret leistuge 4.0 domiiere die Diskussioe ud mache deutlich, welche Poteziale i eier digital veretzte Arbeitswelt stecke. Eie fudierte Aus- ud Weiterbildug mit eiem de Bedürfisse der Digital Natives agepasste Bildugsagebot sid gute Voraussetzuge, um i eier sich äderde Arbeitswelt erfolgreich zu sei. Die Digitalisierug der Ler- ud Arbeitswelt ist für die Brache des Garte-, Ladschafts- ud Sportplatzbau icht bloß leere Worthülse ud Zukuftsthema, soder sie fidet i der Gegewart statt. Nebe dem Olie- Berichtsheft bietet das AuGaLa für seie Auszubildede ud alle Iteressierte eie Pflaze-App für Smartphoes ud ipads a, mit der prüfugsrelevate Ausbildugsihalte zur Pflazekude i zwei Lerspiele vermittelt werde. Auch i der Meister- ud Techikerausbildug im Garte- ud Ladschaftsbau gibt es beispielsweise i de Fachschule Heidelberg ud Esse E-Learig Agebote ud virtuelle Klassezimmer, die ei moderes, berufsbegleitedes Bildugsagebot darstelle. Passede Bewerber gesucht Ei Beitrag vo Norbert Götz, Aschach ud Herbert Lag, Ladwirtschaftsschule Schweifurt Steigede Abbrecherquote auch i der Ladwirtschaft sid die Folge vo Missverstädisse ud Fehletscheiduge bei der Berufswahl. Geplatzte Ausbildugsverhältisse belaste zu dem Familie ud Betrieb. Es ist demach keie leichte Aufgabe, geeigete Auszubildede zu fide ud zu begeister. Ladwirtschaftsmeister Norbert Götz (51), Sprecher der Arbeitsgemeischaft für Ausbilder ud Meister Uterfrake im VLM, bildet seit 1992 aus ud hält sehr viel vo eiem gut vorbereitete, strukturierte Vorstellugsgespräch. Seie eue Azubis fidet er bei Praktikas der 8./9. Klasse Mittelschule ud Realschule, Ferie-Praktikas auf seiem Betrieb, uter BGJ Schüler ud durch Afrage bei Ifoverastaltuge. Grudsätzlich immt er ur schriftliche Bewerbuge a. Ei mehrtägiges Betriebspraktikum vor Eistellug ist Pflicht. Auf eigegagee Bewerbuge reagiert er prompt ud iformiert die Bewerber über das Auswahlprozedere. Dazu gehört das Bewerbugsgespräch. Das Vorstellugsgespräch, am beste mit Elter, sollte zum Eistieg eie lockere Gesprächsatmosphäre schaffe (Aufwärmphase). Dazu gehört die persöliche Vorstellug aller Beteiligte. Der Ausbildugsbetrieb Götz Im Mittelpukt des strukturierte Iterviews stehe ebe klare Aussage zu Arbeitszeit Vergütug Uterkuft, Verpflegug Hadygebrauch, Iteretutzug Hausordug Besodere Leistuge des Betriebes, wie z. B. Kosteüberahme bei Lehrfahrte, praktische Weihachts-, Geburtstagsgescheke auch Frage wie Beweggrüde für die Berufswahl Grüde für die Bewerbug ausgerechet beim Betrieb Götz Berufliche Ziele ach der Ausbildug Das Gespräch edet mit eier kurze Zusammefassug der wichtigste Pukte. Wichtig ist vor allem aber mitzuteile, wie es kokret weitergeht, etwa wa die Bewerberi bzw. der Bewerber mit eier Reaktio reche ka. Mit dem aschließede Betriebsrudgag ud der Termivereibarug für ei Praktikum edet das Bewerbugsverfahre. Natürlich ist ei gelugees Vorstellugsgespräch och kei Garat für eie erfolgreiche Ausbildug daach, aber eie effiziete, optimale Voraussetzug dafür. Die Familie Götz hält bis heute Kotakt zu alle ihre ehemalige Azubis, eiige helfe gere aus als Urlaubsvertretug oder Betriebshelfer. Ei toller Beleg für erfolgreiche Ausbildugsarbeit. 65 Milchkühe mit Nachzucht im Laufstall 125 ha LF: 62 ha AF/63 ha GL Agebaut werde: Witergerste, Witerweize, Silomais, Luzere, Ackergras Arbeitskräfte: Betriebsleiter, Ehefrau, Azubi(s) z. Zt. 2, Mii-Job ler 2 BGJ-Praxisbetrieb seit 1988 (jährlich 3 4 Schüler) Ausbildug seit 1992 durchgehed Azubis Praktikate (Triesdorf, Weihestepha, Halle/Saale, Leipzig) Schüler (Schulpraktikum, freiwilliges Ferie-Praktikum) seit 2009 Fachlehrer Berufsschule III Schweifurt BGJ Praxis Schule: Holzbearbeitug/Ladtechik Gremie: Prüfugsausschuss Abschlussprüfug Ladwirte Prüfugsausschuss Meisterprüfug 3

6 Das Iterview Im Gespräch mit MR Dr. Michael Karrer, Referatsleiter Bildug ud Schulwese, StMELF Dr. Michael Karrer ist i Nachfolge vo Joha Stockiger seit Oktober 2014 euer Schulreferet im Bayerische Staatsmiisterium für Erährug, Ladwirtschaft ud Forste (StMELF). Der VLM wollte vo ihm wisse, wie er zur agrarische Bildug steht ud welche Perspektive er i der ladwirtschaftliche Qualifikatio erket. Herr Dr. Karrer, auf die Ladtagsafrage zur Etwicklug der ladwirtschaftliche Ausbildug i Bayer hat StM Bruer geatwortet, dass der bayerische agrarische Berufsachwuchs sich durch eie hohe Bildugsbereitschaft auszeichet. Was heißt das? Ich möchte es a zwei Beispiele deutlich mache. Währed die Ausbildugszahle im Beruf Ladwirt i viele Budesläder seit Jahre zurückgehe, ist sie i Bayer auf hohem Niveau mit etwa 750 Berufsafäger im Jahr i etwa kostat. Betrachtet ma zudem die Zahl a Auszubildede i Abhägigkeit vo der Azahl der Betriebe, so hat z.b. Bade-Württemberg etwa halb so viele ladwirtschaftliche Betriebe wie Bayer, aber etwa ur ei Drittel der Auszubildede im Beruf Ladwirt. Die Schere geht och weiter auseiader, we ma ach der Berufsausbildug auch die Amelduge a de Fachschule vergleicht. Wie schätze Sie die Attraktivität der Grüe Berufe ei, isbesodere im Hiblick auf de Wettbewerb um gute Schulabgäger? Der Wettbewerb um Schulabgäger wird jedes Jahr härter. Dies sehe wir besoders deutlich beim Gartebau. Auch we wir isgesamt derzeit och vo der große Attraktivität der Grüe Berufe profitiere, wird es i de ächste Jahre verstärkt otwedig sei, Nachwuchswerbug zu betreibe. Die Ladwirtschaftsschule werde oft auch als Meisterschule bezeichet. Was zeichet heute die Fachschule aus? Die Ladwirtschaftsschule, Abteilug Ladwirtschaft, vertiefe zum eie vorhadees Wisse i der umwelt- ud tiergerechte Produktios- ud Verfahrestechik ud vermittel agehede Uterehmer ud Uterehmerie praxisorietierte Hadlugs- ud Etscheidugskompeteze sowie Grudlage der Mitarbeiterführug wurde i Bayer alle Ladwirtschaftsschule mit der Meisterprüfug verküpft. Damit köe Studierede der Ladwirtschaftsschule, die vor Schulbegi eie midestes eijährige Berufspraxis abgeleistet habe, zusamme mit der Abschlussprüfug der Ladwirtschaftsschule Teile der Meisterprüfug ablege. Derzeit besuche jährlich etwa 500 Studierede das 1. Semester eier der 27 Ladwirtschaftsschule i Bayer. Die Zahl der Studierede, die die Meisterprüfug erfolgreich absolviere, hat sich jährlich vo etwa 300 i de Jahre 2002 bis 2008 u auf etwa 370 i de Jahre 2009 bis 2014 erhöht. Etscheided hat sich das Niveau der Ladwirtschaftsschule durch die Verküpfug mit der Meisterprüfug erhöht. Besoders im dritte Semester spüre dies Studierede wie auch Lehrkräfte sehr deutlich. Deoch wird die Verküpfug mit der Meisterprüfug sowohl vo de Studierede als auch vo de Lehrkräfte mit überwältigeder Mehrheit begrüßt. Ich sehe es als meie Veratwortug a, de hohe Druck im dritte Semester abzumilder, z.b. durch bessere Abstimmug mit dem Ihalte des 1. Semesters ud durch eie vorgegebee Kozetratio auf das Wesetliche bei der vo de Studierede zu erstellede Wirtschafterarbeit. Erste Schritte hierzu sid eigeleitet. Besteht Kokurrez zur Höhere Ladbauschule (HLS)? Die Höhere Ladbauschule (HLS) sid keie Kokurrez zu de Ladwirtschaftsschule soder die kosequete ächste Stufe ach der Ladwirtschaftsschule, um ierhalb eies Jahres durch itesives Traiig de vorerst edgültige Schliff zu erhalte als ladwirtschaftlicher/e Uterehmer/-i mit dem Titel Staatliche geprüfter Agrarbetriebswirt. Dara hat die Verküpfug der Ladwirtschaftsschule mit der Meisterprüfug ichts geädert, es wurde lediglich die Messlatte höher gelegt. Usere Studierede komme heute mit eiem höhere Niveau i die HLS. Dies hat de Vorteil, dass i der HLS mehr Zeit zum Übe ud Vertiefe bleibt. Die HLS ist aus meier Sicht die Kaderschmiede bei der ladwirtschaftliche Ausbildug. Die Tatsache, dass die Studierede dort überwieged i eiem Iterat utergebracht sid, uterstützt zusätzlich die Teambildug ud erleichtert Projektarbeite. Nicht selte werde so ladesweite ud budesweite Netze zwische de Studierede geflochte, die später dem Betrieb ütze köe. Wer als guter Absolvet der Ladwirtschaftsschule glaubt, die Zeit für die HLS agesichts der Arbeitssituatio auf dem elterliche Betrieb icht mehr zu habe, dekt aus meier Sicht icht lagfristig geug. Bildug braucht Zeit, dies gilt auch für de/die Leiter/i eies ladwirtschaftliche Betriebes! Wer mehrere Jahrzehte eie ladwirtschaftliche Betrieb uter städig eue Herausforderuge erfolgreich führe will, sollte icht versuche, seie Aus- ud Fortbildugszeit zu miimiere, soder sollte bestrebt sei, Wege ud Mittel zu fide, ausreiched Zeit für seie/ihre Bildug freizuschaufel. Die Elter der Studierede rufe ich auf, dies zu uterstütze! Derzeit habe wir jährlich etwa 70 Absolvete a de drei Höhere Ladbauschule i Bayer. Was uterscheidet die Techikerschule vo der Fachschule? Wie stehe Sie zu der Argumetatio, dass die Techikerschule immer mehr Kokurret der Fachschule ist, da auch sie Betriebsleiterqualifikatio abietet, dies aber mit gerigerem Zeitaufwad. Die Techikerschule ist eie zweijährige Fachschule i Vollzeit. A de zwei 4

7 Das Iterview Stadorte i Bayer werde die Studierede für Diestleistugsberufe im Agrarsektor ud für die Arbeit i eiem ladwirtschaftliche Betrieb vorbereitet. Die Betoug der Allgemeibildug (Deutsch, Mathematik, Eglisch) erleichtert hier durch eie Zusatzprüfug de Erwerb der allgemeie Fachhochschulreife. Dies utze etwa 80 % der Studierede. Bemerkugswert ist i diesem Zusammehag, dass seit der Eiführug des Bachelors a de Hochschule die Zahl der Techiker für Ladbau, die tatsächlich ei Hochschulstudium begie, stark abgeomme hat. Die hohe Wertschätzug der Wirtschaft für die berufliche Qualifikatio zur Führugskraft auf Basis eier duale Ausbildug zeigt sich a eiem sehr gute ud attraktive Stelleagebot für die Techiker ud Techikerie. Ei Studium wird deswege oft gar icht erwoge. Ähliches gilt für die Absolvete/ie der Höhere Ladbauschule. Die seit Jahre kostate Azahl vo etwa 100 staatlich geprüfte Techiker pro Jahr i Bayer wird sich auch i de ächste Jahre icht wesetlich äder. Deoch werde ich auf die Betoug des Diestleistugsbereiches verstärkt achte. Stichwort BiLa: Über das staatliche Bildugsprogramm Ladwirt (BiLa) lasse sich immer mehr Nebeerwerbsladwirte qualifiziere. Wie stehe Sie dazu ud welche Kosequeze ka dieser Weg für die reguläre Berufsausbildug bedeute? Die Zahle der reguläre Berufsausbildug i Bayer sid wie obe bereits erwäht derzeit sehr stabil. Zusätzlich sehe wir aber parallel dazu eie starke Astieg der Bildugsbereitschaft bei de Nebeerwerbsbetriebe. Für us ist es eie Bestätigug des Bayerische Weges, der für alle Betriebe, uabhägig vo ihrer Größe, eie Zukuft vorsieht. Beim modular aufgebaute Staatliche Bildugsprogramm Ladwirt (BiLa) köe sich Uterehmer /ie, die ihre Betrieb im Nebeerwerb bewirtschafte, idividuell am Abed bzw. auch am Wocheede durch Mitarbeiter/ie der Ämter für Erährug, Ladwirtschaft ud Forste weiterbilde lasse ud de Berufsabschluss Ladwirt/i auch ohe eie Lehre erwerbe. Dies setzt aber eie abgeschlossee Berufsausbildug i eiem außerladwirtschaftliche Beruf ud daach eie midestes vierjährige Praxiszeit i der Ladwirtschaft voraus stieg bei der Abschlussprüfug der Ateil aus diesem Bereich mit 505 Prüflige erstmals auf 43 %. Ich ka diese Tred i meier Fuktio ur begrüße, sofer es sich um Nebeerwerbsladwirte hadelt. We es um eie Haupterwerb i der Ladwirtschaft geht, sehe ich us alle, die wir a der Ausbildug beteiligt sid, i der Aufgabe, zuküftige Leiter/ie eies Haupterwerbsbetriebes davo zu überzeuge, dass eie reguläre (evtl. verkürzte) Berufsausbildug eier Ausbildug über BiLa vorzuziehe ist. Dies gilt umso mehr, we ach dem Berufsabschluss der Besuch eier Fachschule vorgesehe ist, wie es bei Hofachfolger /ie vo Haupterwerbsbetriebe eigetlich selbstverstädlich sei sollte. Die Zahl der Gesamtteilehmer a de eizele BiLa-Module stieg vo im Jahre 2010 auf im Jahre Die Bildugsberater /ie, Kollegie ud Kollege a de Ämter für Erährug, Ladwirtschaft ud Forste ud die Mitglieder der Prüfugsausschüsse leiste hier wertvolle Arbeit. Allerdigs ist hier die Belastugsgreze vor Ort a eiige Stadorte erreicht. Herr Staatsmiister Bruer hat deshalb verfügt, dass a de ca. sechs Brepukte i Bayer zusätzlich Aushilfskräfte eigestellt werde köe. Kommuikative ud soziale Kompetez spielt immer eie größere Rolle, um sich gesellschaftlich eibrige zu köe. Was bedeutet das für Sie ud wie wird i der Ausbildug i de Fachschule darauf eigegage? Die Persölichkeitsbildug userer Studierede wird zuehmed ei Schwerpuktthema. Die Grudlage für die Etwicklug etsprecheder Kompeteze werde scho i der Berufsausbildug, im Berufsschuluterricht ud besoders im Ausbildugsbetrieb gelegt. Das Thema hat zu Recht i de letzte Jahre a Bedeutug i der Ausbildug a de Fachschule gewoe. Hier spielt die Präsetatio der eigee Perso ud des eigee Betriebes i der Öffetlichkeit geauso eie Rolle wie der Eisatz vo Arbeitskräfte ud der richtige Umgag mit Stresssituatioe im Betrieb ud i der Familie. So soll bereits frühzeitig auch für ei gesudes Wachstum des Betriebes sesibilisiert werde im Eiklag mit de eigee Lebesziele, de Lebesziele der Familie ud de Gegebeheite vor Ort (work-life-balace). Die mehrtägige Semiare a de evagelische ud katholische Bildugseirichtuge leiste hier eie wertvolle Beitrag. Zusätzlich wird das Themefeld im Uterricht i de betriebswirtschaftliche Fächer ud im Fach Berufsausbildug ud Mitarbeiterführug verstärkt aufgegriffe ud seit dem Schulwiter 2014/2015 zusätzlich i eiem eigee eitägige Semiar a de Fachschule behadelt. Isgesamt habe die berufsstädige Orgaisatioe ud Verbäde auch bei diesem Thema eie wichtige Rolle. Dies gilt für de Bayerische Bauerverbad (BBV) ebeso wie für de Verbad ladwirtschaftlicher Meister ud Ausbilder (VLM), de Verbad für ladwirtschaftliche Fachbildug (vlf) oder die Sozialversicherug für Ladwirtschaft, Forste ud Gartebau (SVLFG). So wird z.b. de Studierede der Besuch eies Grudkurses a eier Ladvolkshochschule empfohle, was viele auch utze. Nur durch de egagierte Eisatz ud Beitrag aller Beteiligte fidet das Thema Persölichkeitsbildug heute i der ladwirtschaftliche Aus- ud Fortbildug i Bayer diese itesive Beachtug. Die Fachschule alleie wäre hier aufgrud der zu vermittelde Stofffülle überfordert. Eie gute Schule lebt vo de Lehrkräfte. Worauf wird bei der Lehrerqualifikatio besoders geachtet? Es ist richtig: Eie Schule lebt icht zuletzt vo der Qualität ihrer Lehrkräfte. Durch Maßahme wie regelmäßige Evaluatio der Schule, Diestbesprechuge ud Fortbilduge wird i de Berufsschule ud i de Fachschule die Qualifizierug regelmäßig überprüft ud auch gefördert. Aber dies alleie reicht icht. Folgede Maßahme solle u.a. dazu beitrage, de hohe Qualifizierugsgrad der Lehrkräfte a de Fachschule 5

8 Das Iterview im Geschäftsbereich des StMELF weiterhi zu sicher ud azuhebe: Bewerber/ie für ei Referedariat müsse sich seit heuer eiem erweiterte Auswahlverfahre uterziehe (vo über 100 Bewerber wurde 22 geomme). Im letzte Jahr wurde damit begoe, eie Lehrerplattform im Mitarbeiterportal (Itraet) aufzubaue, über die vor allem fachliche Ihalte ud pädagogische Aufbereituge abgerufe werde köe. Es wurde 2013 sechs Fachschafte errichtet, die jeweils mit eier Perso (0,3 AK) besetzt wurde. Die Fachschafte solle lagfristig die Lehrplaarbeit bei de eizele Fächer voratreibe ud de Fortbildugsbedarf der Lehrkräfte büdel, i Zusammearbeit mit der Führugsakademie ud betroffee Istitutioe, wie z.b. Ladesastalte ud Verbudparter. Seit 2013 werde wieder jährlich Referedare eigestellt ud verstärkt sowohl währed dem Referedariat als auch direkt ach dem Referedariat im Uterricht eigesetzt. Als Ergebis der Haushaltsverhadluge 2014 wird es zudem mittelfristig möglich sei, a de Schulstadorte mit zwei Semester (vollklassig) wieder jeweils vier Lehrkräfte für de Uterricht eiplae zu köe (3 Lehrkräfte der Qualifizierugsebee 4 bei eiem Semester (wechselklassig)). Im Rahme der modulare Qualifizierug userer Mitarbeiter (QE 3 ach QE 4) habe die Bewerber /ie seit 2012 auch a de Schule ihre pädagogische Eigug achzuweise. Ud wie stehe Sie zu der Doppelrolle bzw. Persoaluio Berater-Lehrer? Die klassische Doppelfuktio Lehrer ud Berater war durch de für die Miisterie vorgegebee Persoalabbau icht fortsetzbar. Große Teile der Beratug habe u Verbudparter wie LKV ud LKP überomme. Es gilt aus Sicht der Fachschule u alle Möglichkeite zu utze, die Lehrkräfte über Itraet ud Fortbildugsmaßahme über die aktuelle Etwickluge icht ur wie bisher i der Forschug, soder u auch i der Beratug zu iformiere. Dass dies gelige ka, zeigt das hohe Niveau userer Lehrkräfte a de Vollzeitschule wie Techikerschule ud Höhere Ladbauschule. Voraussetzug dafür ist allerdigs auch, dass sich die Lehrkräfte icht ur durch Lehrgäge ud Itraet weiterschule, soder sich z.b. im Rahme vo Projektarbeite mit de Studierede oder persöliche Kotakte zu Spitzeberater ud Spitzebetriebe weiterbilde. Herr Dr. Karrer, welche Ziele habe Sie sich als euer Schulreferet gesteckt? Eiige Ziele sid bereits i de voragegagee Frage geat worde. Vier Ziele daraus für 2016 möchte ich ochmals hervorhebe: bei de Ladwirtschaftsschule die Verküpfug vo Ladwirtschaftsschule ud Meisterprüfug optimiere ud de Meisterabschluss i der Qualität hoch halte, mehr Studierede ud Elter davo überzeuge, dass der Besuch eier eijährige höhere Ladbauschule direkt ach der Ladwirtschaftsschule wichtig ist, die Uterrichtsvorbereitug der Lehrkräfte erleichter, die Ausstattug der Schule mit hoch qualifizierte Lehrkräfte vorabrige, de begoee offee Austausch mit dee, die a der Aus- ud Fortbildug i Bayer beteiligt sid, weiter ausbaue, auch um möglichst frühzeitig auf Etwickluge reagiere zu köe. Dies gilt für die Agrarwirtschaft wie für de Gartebau. Herr Dr. Karrer, viele Dak für das Gespräch. Iterview: Thomas Mirsch, Dr. Isabell Scheweis-Fleischma DAS OPTIMALE RISIKOMANAGEMENT Das Wetterrisiko i Deutschlad immt weiter zu. Professioelles Risikomaagemet ist wichtiger de je. Mit der VEREINIGTEN HAGEL habe Sie optimale Schutz bei Schäde durch Hagel, Sturm, Starkrege ud Starkfrost (ikl. Auswiterugsschäde). Vereiigte Hagelversicherug VVaG Bezirksdirektio Nürberg Schmausebuckstraße Nürberg Telefo Fax bd-@vereiigte-hagel.de

9 Fortbildug Fallstudie zur Mitarbeiterführug - Eie eue Herausforderug Ei Beitrag vo Gabriele Sichler- Stadler (FBZ-Triesdorf) ud Gerhard Gradl (FBZ Almesbach) Mit dem Wachstum der ladwirtschaftliche Betriebe steigt auch die Zahl a Mitarbeiter. Für de uterehmerische Erfolg ist die Führug der Mitarbeiter eie wesetliche Voraussetzug. Die Budes-Verordug über die Aforderuge i der Meisterprüfug für de Beruf Ladwirt/Ladwirti vom ud zuletzt geädert am 21. Mai 2014 sieht deshalb i 5 vor, dass im Abschitt der Mitarbeiterführug eie Fallstudie durchzuführe ist. Die Meisterprüfug zum Ladwirt besteht mit dieser Äderug jetzt aus siebe Prüfugsbestadteile (s. Abb.1). Veräderte rechtliche Grudlage I der Fallstudie zur Mitarbeiterführug soll der Prüflig eie vom Prüfugsausschuss vorgegebee Situatio der Mitarbeiterführug aalysiere, Hadlugsoptioe etwickel, schriftlich darlege ud diese i eiem Fachgespräch erläuter. Für die Bearbeitug der Fallstudie stehe lt. Prüfugsordug120 mi zur Verfügug. Das darauf aufbauede Fachgespräch soll icht läger als 20 mi dauer. Im Prüfugsteil III (Berufsausbildug ud Mitarbeiterführug) der Ladwirtschaftsmeisterprüfug gibt es somit eie Prüfugsbestadteil mehr; dafür wurde der zeitliche Umfag der Klausur im Prüfugsabschitt Berufsausbildug vo 180 auf 150 mi reduziert. Als im Frühjahr 2013 zum erste Mal vo eier Fallstudie zur Mitarbeiterführug als eue Prüfugsbestadteil i der Meisterprüfug für die grüe Berufe gesproche wurde, kote sich zuächst iemad so richtig was daruter vorstelle. Es herrschte allgemeie Verusicherug, obwohl sich alle eiig ware, dass i de ladwirtschaftliche Betriebe der Mitarbeiter ud seie Bedürfisse stärker i de Focus gerückt werde sollte. Die ege Verzahug vo Ladwirtschaftsschule ud Meisterprüfug stellte eie zusätzliche Herausforderug dar, da auch die Uterrichtsihalte bzw. Lehrpläe azupasse ware. Zuächst war grüdliche ud itesive Teamarbeit zwische de Lehrer der Ladwirtschaftsschule ud de Fortbildugszetre erforderlich, galt es doch festzulege, welche Schwerpukte küftig im Fach Berufs- ud Arbeitspädagogik auf de Teil Mitarbeiterführug gelegt werde sollte. Um die Bedeutug der Thematik i diesem Uterrichtsfach zu verstärke ud Raum für die Ihalte zu schaffe, wurde die Wochestudezahl a de ladwirtschaftliche Fachschule vo 4 auf 5 Stude erhöht. Dies erfolgte zu Laste des Faches Tierische Erzeugug ud Vermarktug. Gleichzeitig wurde auch der Name des Faches i Berufsausbildug ud Mitarbeiterführug (BAM) geädert. Fallstudie Bei de Fallstudie hadelt es sich um Situatiosbeschreibuge, i dee Probleme mit Mitarbeiter erkebar sid. Hilfreich sid dabei Erlebisse ud Erfahruge aus der Praxis. Bei der Erarbeitug der Fallstudie hat sich sehr schell herausgestellt, dass ei gewisser Textumfag ud isbesodere eie geaue Beschreibug vo Situatioe uverzichtbar sid, damit die Prüflige auch i der Lage sid die Probleme zu erkee ud ei Übermaß a Phatasie bzw. Spekulatioe vermiede wird. Die Aufgabe der Prüflige besteht dari, diese Situatioe hisichtlich Mitarbeiterführug ud arbeitsrechtlicher Aspekte zu aalysiere, Hadlugsoptioe aufzuzeige ud darzustelle wie sie selbst als Führugsperso i der jeweilige Lage hadel würde. Die folgede Darstellug zeigt ei Beispiel, wie eie Fallstudie für die Meisterawärter i Mittelfrake/ Uterfrake gestaltet wurde. Abb. 1 Prüfugsteile der Meisterprüfug Ladwirtschaft 7

10 Fortbildug Beispiel eier Fallstudie des Fortbildugszetrums Triesdorf Der Betrieb Huber hat 100 ha Fläche, davo 5 ha Spargel ud 10 ha Speisekartoffel, 50 Kühe + Nachzucht Auf de Betrieb arbeite: Seiorchef Joha: 72 Jahre, hat bis vor 2 Jahre och viel auf dem Betrieb mitgearbeitet, mittlerweile gesudheitlich ageschlage. Seiorchefi Karolia: 70 Jahre, hilft bei Bedarf im Haushalt mit, hat bisher währed der Erte überwieged im Spargelverkauf mitgearbeitet. Betriebsleiter Thomas: 45 Jahre (Ladwirtschaftsmeister), verheiratet, woht mit seier Frau (40 Jahre) ud de beide Kider (10 ud 15 Jahre) auf dem Betrieb. Die Ehefrau arbeitet och 15 Stude/Woche i ihrem erlerte Beruf. Abeds hilft sie och im Stall mit. Lehrlig Christia, 16 Jahre, 1. Lehrjahr. Christia stammt aus der Ladwirtschaft. Woht währed der Woche auf dem Lehrbetrieb ud fährt ur am Wocheede ach Hause. Gerhard, berufsfremder Mitarbeiter auf 450 -Basis, uterstützt i Arbeitsspitze de Betriebsleiter. Folgede Situatioe im Betrieb sid aufgetrete: Währed der Spargelerte werde zusätzlich Saisoarbeiter auf dem Betrieb eigesetzt. Dabei hadelt es sich größteteils um Mäer uterschiedlicher Natioalitäte. Sie wohe i Wohcotaier auf dem Betrieb. Leider kommt es auch hier immer wieder zu Spauge ud Streitigkeite. Der Spargel wird direkt vermarktet über Ab-Hof-Verkauf ud 2 Verkaufsbude. Bisher hat die Seiorchefi dabei och kräftig mitgeholfe. Doch mittlerweile stregt sie diese regelmäßige Arbeit währed der Spargelsaiso immer mehr a. Sie versucht, ihre Schwiegertochter i die Spargelvermarktug stärker zu itegriere. Hi ud wieder gibt es Spauge zwische der Seiorchefi ud der Schwiegertochter, da für Hobbys ud Familielebe keie Zeit mehr bleibt. Der Betriebsleiter ist als Ladwirtschaftsmeister im Prüfugsausschuss Ladwirtschaft tätig ud hat als Mitglied des VLM ud Stadtrats och weitere Ehreämter. Die Orgaisatio im Kuhstall hat bisher och weitestgehed der Seiorchef erledigt, Thomas hat für die Milchkühe icht allzu viel übrig. I letzter Zeit sid häufiger hohe Keimzahle i der Milch aufgetrete, was zu eier Reduzierug des Milchpreises führte. Außerdem gibt es zuehmed Probleme mit der Fruchtbarkeit. Betriebsleiter Thomas macht i erster Liie seie Vater für die Missstäde veratwortlich. Azubi Christia arbeitet i alle Bereiche des Betriebs mit. Die meiste Arbeit erledigt er so, wie er es für richtig hält. Oft fehle klare Aweisuge, Aleituge ud Uterweisuge. Häufig begit für Christia der Arbeitstag um 6.00 Uhr mit der Stallarbeit ud edet um Uhr meistes wieder mit der Stallarbeit. We Aushilfskraft Gerhard am Betrieb arbeitet, sucht Christia ih als Asprechparter. Natürlich schafft da Gerhard die aufgetragee Arbeit icht, was wiederum zu Spauge zwische ihm ud Thomas führt. Aufgabestellug 1. Nehme Sie Stellug zur a) Situatio der Arbeitskräfte b) zur Mitarbeiterführug c) zu de vorhade Kofliktsituatioe Begrüde Sie Ihre Aussage ud gehe Sie dabei isbesodere darauf ei, welche Auswirkuge das Führugsverhalte des Betriebsleiters auf die Motivatio ud Leistugsbereitschaft der Mitarbeiter hat. 2. Erläuter ud begrüde Sie ausführlich, wie Sie als juger Chef i de eizele Situatioe vorgehe würde. Beachte Sie dabei auch die rechtliche Vorgabe. Prüfugsablauf Der Prüfugsablauf ist ageleht a die bereits etablierte Fremdbetriebsbeurteilug. Die Prüflige habe zwei Stude Zeit, sich mit der Fallstudie vertraut zu mache ud ei schriftliches, gut durchdachtes ud strukturiertes Kozept zu erstelle. Die Prüfug selbst besteht aus eiem 20 miütigem Prüfugsgespräch; dabei stellt der Meisterawärter zuächst sei Kozept ud seie Hadlugsoptioe vor. Die Prüfer achte i erster Liie auf ei realistisches Heragehe. Uterschiedliche Lösugsasätze solle ud müsse vo de Prüfer akzeptiert werde, we der Prüflig diese durchdacht ud begrüdet darstellt. Dass es zwar Lösugsvorschläge aber keie Musterlösug gibt, ist für mache Prüfer eie eue Erfahrug. Im zweite Teil des Prüfugsgespräches vertiefe die Prüfer die Ausführuge des Prüfligs gezielt durch zur Fallstudie passede weiterführede Frage. Hier ist i erster Liie darauf zu achte, dass es icht zur müdliche Prüfug mit Frage ud Atwort mutiert, soder ei Prüfugsgespräch bleibt. Fallstudie im Uterricht der Ladwirtschaftsschule Im Fachschuluterricht sollte u.a. die lösugsorietierte Awedug vo Wisse im Vordergrud stehe. Die Fallstudie wird dieser Forderug gerecht. Selbstverstädlich muss auch hier eie gute fachliche Basis für Theme wie Gesprächsführug oder wie gehe ich mit meiem Mitarbeiter um oder auch wichtige Regeluge im Arbeitsrecht gelegt werde. Darüber hiaus ist es aber och viel wichtiger die Awärter für das Miteiader im Betrieb, aber auch i der Familie zu sesibilisiere. I Bayer überwiege immer och die Familiebetriebe als Betriebsform. Diese Thematik betrifft icht ur die Großbetriebe mit Fremdarbeitskräfte, das ist ei Thema, das auch i de bayerische Familiebetrieb passt. Für die verschiedee Fragestelluge der Mitarbeiterführug lasse sich auch die meiste Studierede motiviere. Je ach persölicher Lebeserfahrug ud umstäde ist bei de Studierede eie etspre- 8

11 Fortbildug chede Reife ud Eisicht i die Notwedigkeit eier gezielte Vorbereitug auf die Mitarbeiterführug bereits vorhade. Hier ka der Uterricht a der Fachschule weitere wichtige Impulse setze. Dabei ist vor allem auch das pädagogische Geschick ud Eifühlugsvermöge der Lehrer gefordert. Scho allei deswege sollte auch i diesem Fach eie gewisse Kotiuität der Lehrkräfte vorherrsche ud praxisahe Weiterbilduge agebote werde. Erste Prüfugserfahruge im Jahr 2015 Erfreulicherweise habe sich viele Praktiker im Meisterprüfugsausschuss freiwillig dieser eue Aufgabe gestellt, obwohl eizele erfahree Prüfer zuächst skeptisch ware. Die Aussage ach der Prüfug ware trotz der oft vorhadee Usicherheite überwieged positiv. Selbst Skeptiker kote vom eue Prüfugsbestadteil überzeugt werde. Die Erketis, dass der Prüfugsteil Fallstudie eie wichtige Beitrag i der Fortbildug leistet, fasst die Aussage eies Mitgliedes im Prüfugsausschuss zusamme: We wir die Fallstudie icht hätte, müsste wir sie wohl erfide! Bei aller Euphorie darf aber icht vergesse werde, dass dieser zusätzliche Prüfugsbestadteil doch eiiges a Mehrarbeit ud Mühe vo de Kollege ud de Praktiker im Ausschuss abverlagt. Jeder Prüflig wird allei vo eiem Prüferteam mit je zwei Persoe geprüft, dazu komme och die beide Vorbereitugstage i Semiarform. Am FBZ Triesdorf hatte wir dadurch eie zusätzliche Prüferbelastug vo ca. 8,5 Stude je Awärter. Hierbei ist der zeitliche Aufwad der Kollege für die Uterrichtsvorbereitug, die Vorbesprechuge zur Durchführug, die Kozeptio der Fallstudie ud die Orgaisatio durch die Fortbildugszetre bzw. Ämter och icht berücksichtigt. Im Prüfugsteil I Berufsausbildug ud Mitarbeiterführug lege usere Prüflige izwische 3 Prüfugsteile ab - eie Belastug für die Awärter ud die Prüfugsausschüsse gleichermaße! Besoders zu dake ist hier de Praktiker i de Ausschüsse, die sich trotz der Belastug auf ihre Betriebe de eue Herausforderuge stelle ud de zeitliche Aufwad mittrage. Das ist keie Selbstverstädlichkeit. Herausforderug gemeisam meister Die ege Verzahug vo Ladwirtschaftsschule ud Meisterprüfug erfordert vo alle Beteiligte eie ege ud kostruktive Zusammearbeit. Das Niveau der Meisterfortbildug darf uter de zusätzliche Belastuge durch die Fallstudie keiesfalls leide. I Zeite kapper Arbeitskapazitäte ist dies eie große Herausforderug. Alle Kollegie ud Kollege sid aufgefordert ihr Kow How eizubrige. Dafür steht u.a. das Lehrerportal im Itraet zur Verfügug. Auch gemeisame FüAk-Lehrgäge förder de Austausch vo Idee zur Durchführug der Fallstudie. Die erste Schritte sid vo de Fachschule, de FBZs ud icht zuletzt vo de Prüfer im Ausschuss erfolgreich gemacht; jetzt gilt es das Gaze och weiter auszubaue ud zu verfeier. Literaturhiweis: Werer Bayer,Christoph Beck, Laetitia Fech, Mitarbeiter ud Teams zu Bestleistuge führe, Verlag Helfrecht, Bad Alexaderbad, 2011 Ausladspraktikum währed der Ausbildug Die EU hat das Förderprogramm Erasmus+ aufgelegt, mit dem Ausladspraktika im Rahme eier duale Berufsausbildug gefördert werde. Das Budesistitut für Berufsbildug (BIBB) hat ei eues Ifo-Portal eigerichtet, mit dem Möglichkeite der Förderug vo Ausladspraktika erklärt werde. Weitere Iformatioe uter Meisterawärterie Hauswirtschaft a der Staatl. Fachakademie Triesdorf 18 Hauswirtschafterie aus der gaze Oberpfalz besuche i Nabburg am AELF eimal wöchetlich eie Vorbereitugslehrgag auf die Meisterprüfug. 24 Teilehmerie zählt der Lehrgag der Ladwirtschaftsverwaltug für die Oberfrake am AELF i Müchberg. Eie Teil der Prüfug, die Ausbildereigug, mit schriftlicher Prüfug ud praktischer Arbeitsuterweisug, habe sie u bereits ach ihrem Start im November 2014 ach eiem bezirksübergreifede Lehrgag i Weide hiter sich gebracht. Nicht immer fidet der Uterricht a de Ämter statt: De Meisterawärterie wird 2015 ei zweitägiger Aufethalt a der Staatliche Fachakademie i Triesdorf ermöglicht. Im Lehrgag Großhaushalt köe sie dort praktische Erfahruge i eier Großküche sammel, vo der Warewirtschaft ud Speiseproduktio bis hi zu Reiigug ud Desifektio sowie Abfallwirtschaft. Nächstes Jahr werde sie a eiem weitere Lehrgagstag Gelegeheit habe, i der zertifizierte Wäscherei der Fachakademie auf aktuellem Stad professioelle Textilreiigug ud Pflege zu erlebe. Darüber hiaus steht ei Besuch im der Haustechik im Agrarbildugszetrum Ladsberg am Lech im Lehrgagsprogramm. Mit Schwug ud Ela Nabburger Meisterawärterie a der Fachakademie i Triesdorf 9

12 Fortbildug Ei utzbrigedes Arbeitsprojekt Bullemast GVO-frei mit Luzeresilage ud Rapskuche Arbeitsprojekt vo Matthias Fischer, Ettlebe, Ladkreis Schweifurt Ei Beitrag vo Matthias Ruhlad, AELF Schweifurt Eigetlich ist der Betrieb Fischer kei spezialisierter Bullemastbetrieb, soder er betreibt mit Leideschaft ud viel Köe Fressererzeugug. Ei vollklimatisierter moderer Fresseraufzuchtstall, sorgfältigste Kälberauswahl, itesive Tierbeobachtug ud herausragede Grudfutterqualitäte sid die Basis dafür, dass der Betrieb regelmäßig a der Spitze bei de Auswertuge des Ridermastriges steht. Deoch gibt es auch i diesem optimale Umfeld eizele Fresser, die icht gaz mitkomme, ud da die eizele Abteile des Fresserstalles im Rei-Raus-Verfahre betriebe werde, werde diese Tiere selbst ausgemästet. Dafür steht ei Bullemaststall i umgebaute Altgebäude zur Verfügug, der aus heutiger Sicht bezüglich des Platzagebotes, vor allem aber bezüglich der Licht- ud Luftverhältisse icht mehr auf dem eueste Stad ist. Auch arbeitswirtschaftlich ist dieser Stall problematisch, da das Futter mit der Schubkarre vorgelegt werde muss. Für das Arbeitsprojekt erwies sich das aber als Vorteil: So kote bei täglich zweimaliger Futtervorlage jedes Gramm Futter gewoge werde. Die geaue Erfassug der Futteraufahme war mir sehr wichtig, da ich wisse wollte, wie die Tiere auf das eue Futtermittel Luzeresilage reagiere, so Matthias Fischer. Die Abhägigkeit vo Sojaimporte ud die Diskussio um geveräderte Futtermittel hat bei ihm die Idee reife lasse, als Arbeitsprojekt im Bullemaststall eie Fütterugsversuch zu starte. Dabei sollte getestet werde, welche Ergebisse erreicht werde köe, we auf Sojaschrot verzichtet wird ud die Rohproteiversorgug der Tiere mit Rapskuche ud Luzeresilage abgedeckt wird. Matthias Fischer kote fast zeitgleich 3 Gruppe aufstalle, die mit uterschiedliche Ratioe gefüttert wurde. Die Futterzuteilug erfolgte exakt ach de Futterpläe des Ridermastriges, die Ratioe für eie durchschittliche 400 kg Bulle sid i achsteheder Abbildug dargestellt. Die sojafreie Ratio der Gruppe 2 erreichte aufgrud des höhere Rohfasergehaltes icht gaz die Eergiedichte der adere Ratioe, vo dieser Ratio wurde aber mehr aufgeomme. We ich mir de Kot vo Tiere der verschiedee Gruppe aschaue, da sieht ma sofort warum das so war: i der sojafreie Gruppe mit dem höhere Rohfasergehalt hat der Pase am beste fuktioiert, hier war der uverdaute Futterrest am gerigste, die Tiere habe daher besser gefresse. I der bisher betriebsübliche Ratio mit ur gut 14% Rohfaser hatte ich de höchste Ateil uverdauter Futterbestadteile, ei Rohfasergehalt vo ur 14% scheit grezwertig zu sei, zieht Matthias Fischer seie Schlüsse. Er hatte ämlich öfters de Kot gewasche ud fad immer das gleiche Ergebis, wie i achfolgeder Abbildug dargestellt. 10

13 Fortbildug Alle Tiere wurde vor dem Schlachte gewoge, um die Ausschlachtug zu erfasse. Nach der Klassifizierug war festzustelle: Sowohl bei der Ausschlachtug als bei de Schlachtgewichte ud de Hadelsklasse ud Fettklasse: Keie wesetliche Uterschiede zwische de Gruppe. Bei kaum uterschiedliche produktiostechische Zahle kote atürliche auch der ökoomische Vergleich kaum Uterschiede aufweise: Aber er hat icht ur täglich das Futter gewoge ud öfters Kot gewasche, atürlich wurde auch die Tiere regelmäßig gewoge, ei icht eifaches ud zeitaufwädiges (ud gefährliches) Uterfage. Dabei kote er bei alle 3 Versuchsgruppe eie Tatsache feststelle, die i de letzte Jahre auch i die Plaug moderer Bullemastställe eigeflosse ist: Das Platzagebot für die Tiere ist ei etscheideder Faktor für die tägliche Zuahme. Alle Tiere wurde zweimal umgestallt, ach dem Umstalle mit mehr Platz für die Tiere stiege die Zuahme, selbst i der Edmast (3,4m2 Platz je Bulle) kote och g erreicht werde, wie der Zuahmeverlauf der sojafreie Gruppe exemplarisch zeigt: Dass bei bester Grudfutterqualität ud sorgfältiger Fütterug bei verüftigem Platzagebot auch mit zurückgebliebee Fresser ei hohes Leistugsiveau erreicht werde ka, zeige die Zuahme der verschiedee Fütterugsgruppe: Durch die exakte Feststellug des Futteraufwads, sowohl beim Kraftfutter als auch beim Grudfutter kote Matthias Fischer die Futterkoste auswerte ud fad keie gravierede Uterschiede zwische de 3 Fütterugsgruppe wie i der Abbildug ersehe werde ka. 11

14 Fortbildug Keie große Uterschiede zwische de Variate, hat da der gaze Aufwad etwas gebracht? Matthias Fischer: Absolut, ich weiß jetzt vor allem 3 Dige: Zum Erste: Auch ohe Sojaschrot ist Bullemast auf höchstem Niveau möglich. Zweites: Ei Rohfasergehalt vo um die 14% scheit zu iedrig, um de Pase ud damit das gaze Tier i gesudheitlich optimaler Verfassug zu halte. Deshalb fütter wir seit dem Versuch die Ratio mit reduziertem Sojaeisatz ud och 4 kg Luzeresilage (17% Rohfaser i der Gesamtratio). Die Luzere als 2. Grudfuttermittel im Betrieb macht halt zusätzlich Arbeit ud davo hat ma ja scho geug. Ud Drittes: Sollte der Markt jemals GVO-freie Fütterug hooriere, da weiß ich, wie es geht ud das war die Mühe wert. Das fade auch die Prüfer ud bewertete das mit großer Sorgfalt ud viel Eisatz durchgeführte Arbeitsprojekt mit sehr gut. BLAU WIRKT BEI BODENBEARBEITUNG, AUSSAAT UND PFLANZENSCHUTZ Ladtechik vo LEMKEN erket ma icht ur a der blaue Farbe, soder vor allem a der Qualität, Vielseitigkeit ud Robustheit, die wir ihr als Techologieführer mit auf de Weg gebe. Weltweit arbeite mehr als Mitarbeiter dara, auch für Sie die exakt a Ihre Bedürfisse agepasste Lösug zu etwickel: Pflüge ud weitere Geräte zur Stoppelbearbeitug ud Saatbettbereitug für perfekte Bodebearbeitug mechaische oder peumatische Sätechik, auch für Reihekulture, zur präzise Aussaat Feldspritze, agebaut oder gezoge, für eie umweltverträgliche Ausbrigug 12

15 Fortbildug Über die Berufsausbildug zur Ladwirtschaftsschule mit Meisterprüfug Ei bayerisches Erfolgsmodell mit Etwicklugspotetial Ei Beitrag vo Has Vetter (Leiter der Ladwirtschaftsschule Coburg) ud Harald Roth (Vorsitzeder der Meister Vereiigug Coburg) Coburg ist der zetrale Berufsschulstadort für Westoberfrake mit eier fachlich ud pädagogisch sehr kompetete Lehrerschaft. Das AELF Coburg ist Berufsbildugsamt für das Berufsfeld Agrarwirtschaft i der Regio Westoberfrake. Vo hier aus werde die Ausbildugsverhältisse i de Ladkreise Coburg, Bamberg, Forchheim, Lichtefels ud Kroach betreut. Die Ladwirtschaftsschule Coburg war 2007 Pilotschule für das Projekt Meisterprüfug i der Ladwirtschaftsschule. Axel Roth hat im vergagee Jahr die Abschlussprüfug Ladwirtschaft abgelegt. Er war im Budesetscheid Berufswettkampf Viertbester. Derzeit besucht er das Praxisjahr der Ladwirtschaftsschule Coburg ud begit am 19. Oktober 2015 mit dem 1. Semester. Wir stelle Ihe im Folgede de Betrieb Harald Roth vor, führe ei Gespräch mit Axel Roth ud beschreibe schließlich die Bildugsschwerpukte der Ladwirtschaftsschule Coburg. Der Betrieb Roth, im Coburger Stadtteil Beiersdorf gelege, gehört mit 170 ha LF ud 90 Milchkühe zu de große Milchviehhalter des Coburger Lades. Die Uterehmesphilosophie ist mit dem Satz: We ich etwas mache, da mache ich es richtig auf de Pukt zu brige kg Stalldurchschitt mit geriger Variaz ud 365 Tage Zwischekalbezeit. Die Familie Roth erreicht dies mit eier reie Fleckviehherde ud eier Teil-TMR ergäzt um eie Traspoderkompoete. Das Grudfutter beasprucht aäherd 40 % der LF, die restliche Fläche wird getreidebaulich geutzt. 50 ha Qualitätsweize bilde hier de Schwerpukt. Harald Roth ist Vorsitzeder der Meistervereiigug Coburg, dem älteste Kreisverbad der Ladwirtschaftsmeister i Bayer. Sei Ziel ist es, alle 300 Mitglieder eie Mehrwert für ihre Mitgliedschaft zu biete: de aktive Ausbilder eue Iformatioe zur Aus- ud Fortbildug, Stichwort: Ausbilderstammtisch; de adere Mitglieder Neues aus dem produktiostechische ud ladtechische Bereich. Axel Roth, Soh des Vorsitzede der Meister Vereiigug Coburg im Gespräch mit Has Vetter, Schulleiter i Coburg Welche Grüde bestimmte ihre Etscheidug, Ladwirt zu werde; ware auch gaz adere Berufe i der egere Wahl? Da ich auf eiem ladwirtschaftliche Betrieb aufgewachse bi, war ich scho immer vo diesem Beruf begeistert. Die gaze Familie arbeitet zusamme ud hilft sich gegeseitig. Ma arbeitet auf de Felder ud Wiese oder mit Tiere. Kei Tag ist wie der adere. Sicher, als i der Realschule die Berufswahl thematisiert wurde, habe ich auch über ähliche Berufe achgedacht, z.b. Ladmaschiemechaiker, aber ich bi mir jetzt sicher, de richtige Beruf gewählt zu habe. Gab es besodere Gesichtspukte für die Auswahl der Ausbildugsbetriebe? Nach dem BGJ lerte ich im Zuchtzetrum Gleichamberg, eier Agrargeosseschaft i Thürige mit 550 HF-Kühe, kg Stalldurchschitt ud 2500 ha LF. Mich iteressierte vor allem die Arbeitsorgaisatio mit Fremdarbeitskräfte, das Maagemet eier derartig große Hochleistugsherde ud die Umsetzug vo effektive Arbeitsabläufe. Nee Sie ei paar besoders positive Erlebisse i der Berufsausbildug Am beste hat mir der Berufswettkampf gefalle. Ich wurde Ladessieger ud belegte auf Budesebee de 4. Platz. Die Vorbereituge auf die verschiedee Etscheide ware immer iteressat. Im Wettkampf auf Gleichgesite aus alle Regioe Bayers ud Deutschlads zu treffe ist eimalig. Was hat Sie i der Berufsausbildug richtig geärgert? Geärgert habe ich mich vor allem über eizele überbetriebliche Ausbildugsmaßahme. Die Techik war Axel Roth, Coburg Beiersdorf 13

16 Fortbildug mituter veraltet. Beispielsweise spielte modere Leksysteme (ISOBUS, GPS) kaum eie Rolle. Neue Fütterugs- ud Diagosesysteme wurde ebefalls ur eigeschräkt behadelt. Köe Sie sich vorstelle, ach erfolgreichem Abschluss der Ladwirtschaftsschule ud ach der Meisterprüfug och eie adere Schule zu besuche? Ja, ich habe bereits darüber achgedacht, ach der Ladwirtschaftsschule ud Meisterprüfug die HLS i Triesdorf zu besuche. Die zusätzliche Weiterbildug reizt scho. Sie habe das Praxisjahr der Ladwirtschaftsschule Coburg besucht. Ablauf ud Ihalte sid icht uumstritte! Wie sehe Sie das? Ich fad es iteressat, alle Betriebe meier Klassekamerade zu besichtige. Ich fide es auch gut, dass kei regelmäßiger theoretischer Uterricht stattfidet. Ich hatte so die Möglichkeit, de Grudkurs i Graiau zu besuche. Adere gehe zu eiem Praktikum is Auslad. Ladwirtschaftsschule Coburg ud Meisterprüfug Axel Roth ka auf eie Ladwirtschaftsschule i Coburg baue, die bereits 2007 am Pilotprojekt Meisterprüfug i der Ladwirtschaftsschule itesiv beteiligt war. Zusamme mit dem FBZ i Almesbach kümmert sich ei Lehrerteam aus sehr erfahree ältere ud iovative jügere Lehrkräfte um die Studierede. Im übliche Sprachgebrauch ist bei de juge Leute der Begriff Ladwirtschaftsschule durch Meisterschule lägst ersetzt. Zetrale Zielsetzug der Schule ist: Jeder ud jede Studierede habe ach Abschluss der Schule eie klare Vorstellug vo ihrer wirtschaftliche ud betriebliche Zukuft. Die Wirtschafter Arbeit hat hier eie zetrale Aufgabe. Zwei Ziellösuge aufbaued auf eier geaue Erfassug ud Darstellug der Ist-Situatio ud jedes Mal ergäzt durch eie fachlich achvollziehbare Bewertug sid icht mit 50 Seite zu mache. Die Wirtschafter Arbeit ist auch keie rei betriebswirtschaftliche Arbeit, sie ist fächerübergreifed ud wird auch so bewertet. Das dritte Semester beasprucht ohe Zweifel die Belastugsfähigkeit der Studierede sehr, aber ist icht gerade die Belastugsfähigkeit eie Schlüsselqualifikatio für de später erfolgreich wirtschaftede Ladwirt? Ud sie sid stolz, usere Absolvete, we sie am Ede der Schule ihre Arbeite präsetiere köe ud was immer öfter vorkommt auch auf dem eigee elterliche Betrieb umsetze. So hat z.b. Robert Zillig aus Ebesfeld im März 2015 die Ladwirtschaftsschule Coburg als eier der Beste verlasse. Er baut derzeit mit seiem Vater geau de Fresser Stall, de er i seier Wirtschafter Arbeit geplat ud kalkuliert hat. Robert Zillig wird voraussichtlich im Februar 2016 seie Meisterbrief erhalte. Die Meisterprüfug i Verbidug mit der Ladwirtschaftsschule ist ei klassisches Beispiel für die Realisierug vo Syergieeffekte i der Ausbildug ud Fortbildug. Niemad möchte mehr die frühere Form der Meisterausbildug mit 6 Moate Extra-Lehrgag, 2-3 Jahre ach der Schule. Die Studierede erhalte eie itesive fachliche Betreuug währed der Studiezeit. Der öfter mal zu hörede Vorwurf, es würde de juge Leute zu leicht gemacht; jeder köe die Meisterprüfug bestehe ist objektiv falsch. I Oberfrake sid % der Teilehmer durchgefalle oder habe abgebroche. Ei weiterer Vorwurf, die Hausarbeit betreffed, wird geauso vo der Praxis widerlegt! Die Studierede müsse bei ihre Plauge keie Gigatomaie betreibe, die sie da später bei der Umsetzug arbeitswirtschaftlich ud fiaziell i de Rui treibe. Gaz im Gegeteil! Der Studierede ka auch zum begrüdete Ergebis komme: Die Plaug wird icht realisiert! Jede Ladwirtschaftsschule i Bayer ist bestrebt ei eigees Profil zu habe. I Coburg wird dies i erster Liie durch die itesive Betreuug der Wirtschafter Arbeit ud eie Reihe gezielt ausgewählter Semiare erreicht. Da sid beispielweise die Chefredakteure der regioale Medie, die die Grudsätze vo Öffetlichkeitsarbeit i der Ladwirtschaft vermittel; da ist der Semiarblock Work-Life-Balace, i dem erfolgreiche Ladwirte ihre Lösugsasätze darstelle. Da ist auch der Semiarblock ibalis, i dem die Studierede icht ur die elektroische Atragstellug soder auch das richtige Verhalte bei Vor-Ort-Kotrolle lere. I Gespräche mit Baker wird das richtige Verhalte bei Alage- ud Darlehesgespräche geübt. Aber auch wir müsse och Probleme löse. Dazu gehört die Themestellug i der Wirtschafter Arbeit für Studierede ohe elterliche ladwirtschaftliche Betrieb. Es gibt i userem Schuleizugsgebiet eie beachtliche Zahl a Ladwirtschaftsgehilfe, die a der praxisorietierte Meisterprüfug ud icht a der Techikerschule iteressiert sid. Auch die Vorverlagerug vo Ausbildugsihalte i das Praxisjahr bleibt eie Dauerbaustelle. Axel Roth wird jedefalls eie iteressate ud ihaltlich hochwertige Ausbildug a der Ladwirtschaftsschule Coburg durchlaufe ud im Februar 2018 voraussichtlich seie Meisterbrief erhalte. 14 Robert Zillig, Ebesfeld

17 Fortbildug Gewi ist icht Ziel, soder Bedigug Studierede ud Lehrkräfte der Ladwirtschaftsschule Schweifurt komme auf Abschlussfahrte zu eue Sichtweise Ei Beitrag vo Dr. Reihard Bischoff, Ladwirtschaftsschule Schweifurt Reise veredelt de Geist ud räumt mit all usere Vorurteile auf, so der irische Schriftsteller Oscar Wilde ( ). Kurz gesagt: Reise bildet. Seit 2009 fahre das erste ud dritte Semester der Ladwirtschaftsschule Schweifurt gemeisam mit dem Schulleiter ud de beide Semesterleiter zum Semesterede für drei bis vier Tage i die Fere. Abschlussfahrt wird Lehrfahrt. So das fortwährede Motto der Reise der Ladwirtschaftsschule Schweifurt. I diesem Jahr führte sie us ach Tschechie ud die Slowakei. Wozu eigetlich? Was sollte wir da außer Frust erte? Mit dee köe wir doch icht mithalte! So der Teor mach skeptische Frage zu Begi. Stimmt. Auf de erste Blick. Füf außerordetliche Betriebe i drei Tage. Humor kam icht zu kurz. Uterehmesführug hautah, i der Praxis Der erste Besichtigugsbetrieb ahe Cheb (Eger) bewirtschaftet mit Hektar rud 500 Hektar mehr als user gesamtes Abschluss-Semester (Ø 180 ha). Ei aderer ahe Brü ebeso groß, bei weit bessere Boitäte, aber weig Rege. Begrüßug durch Maximilia Schmailzl. 62 Jahre ud och immer voller Idee, voller Pläe. Was für ei Typ! Dekt mach eier der Studierede. Auch die Lehrer sid spürbar ageta. Der gebürtige Igolstädter fasste 1996 de Etschluss, seie Verwaltertätigkeit auf eiem uterfräkische Gutshof zu beede ud im Nachbarlad eu durchzustarte. Bereut hat er es ie. Ud da legt er auch gleich los: Kostesekug ist uterehmerische Keraufgabe. De Gewi ka kei Ziel sei, Gewi ist eie Bedigug. Auch i Tschechie ud der Slowakei. I jedem Betrieb. Die Studierede kee die Situatio auf ihre Betriebe. Deoch - wir brauche keie Agst zu habe. Wir köe mithalte. Das hat kürzlich auf dem vlf-uterehmersemiar i Bad Kissige DLG-Marktexperte Dr. Christia Bickert bestätigt. Wir, die bayerische Familiebetriebe, sid wettbewerbsfähig; aus drei Grüde: iedrigere Betriebsmittelpreise (Vergleich USA), die Qualität stimmt ud die Logistik fuktioiert. Die Marktpreise für Weize ud Raps sid aber iteratioal ahezu idetisch. Maximilia Schmailzl verbreitet Mut ud Zuversicht. Er hatte damals bei Null begoe, war bereits icht mehr der Jügste ud schaffte es, sich i Tschechie erfolgreich durchzusetze. Warum sollte icht jeder userer Studierede zu Gleichem fähig sei? Der vierudvierzigjährige Roma Gerert bega vor 19 Jahre seie Aktivitäte i der Tschechische Republik gemeisam mit Schmailzl. Heute bewirtschaftet er zwei Drittel der 3200 Hektar im Eigetum. Aktuell liege die Bodepreise i der Regio zwische bis Euro je Hektar. I de Afagsjahre war der Hektar och für 600 bis 700 Euro zu bekomme. Der Uterehmer hat heute seie Lebesmittelpukt bei Eger aufgebaut. Er spricht mittlerweile gut tschechisch ud kommt mit de siebzeh eigee Agestellte ud örtliche Behörde gut zurecht. Roma Gerert, Eger Was köe wir da lere? Vielleicht helfe eiige Aussage des Betriebsleiters Gerert: Eigeer Mähdrescher loht icht wege sehr kurzer Ertezeit (Eger) ur Gebrauchtmaschie im Eisatz (Maschiezeitwert 470 /ha) spare, spare, als Motto Flächetausch problemlos kleie Fehler mit großer Wirkug: deshalb sid Iformatio ud Beratug das A ud O. Das Wichtigste aber sid verlässliche, qualifizierte Mitarbeiter. Gilt das icht auch alles für us? Etscheided für de Erfolg ud damit für die Zukuft der Ladwirtschaft sid die Mesche mit Realitätssi, Kreativität, Egagemet ud Mut. Hier wie dort. Deutliche Uterschiede gibt es im Ausbildugsiveau der Ladwirte. Die ladwirtschaftliche Berufsausbildug ist i de beide Nachbarstaate mit de bayerische Stadards icht zu vergleiche. Hier sid wir deutlich im Vorteil. Auch Agrarigeieure fehlt meist och der Bezug zur Praxis. Kosteitesive Aus- ud Weiterbildugsmaßahme der Betriebe sid i Tschechie ud der Slowakei uabdigbar ud die Regel. Ulrik Hase, Däe, Chef eies Hektar-Betriebes mit Hüher ud Zuchtsaue ahe Bratislava i der Slowakei, erwartet vo seie Mitarbeiter Emotio (Idetifikatio), Loyalität ud Teamfähigkeit. Geau diese Eigeschafte brauche wir geauso i usere Familiebetriebe. Das wird jedem klar. Die Studierede gehe mit, sid voll dabei. Kommuikatio erfolgt auf Eglisch, zwische de Mitarbeiter vo Hase, aber auch zwische ihm ud us. Sei Uterehme erwirtschaftet jährlich eie Gewi vo etwa 800 Euro je Hektar. Lohkoste sid da bereits abgegliche. Der Steuersatz i der Slowakei beträgt eiheitlich 25 Pro- 15

18 Fortbildug zet. Für Hase ei besoderer Vorteil für seie Ivestitio i dieser Regio. Diese Vorzüge werde auch us Deutsche bewusst. Ökoomische Auswertuge werde vorgestellt, ud die Studierede frage ach. Uterehmesführug i der Praxis. Usere Fahrt i die Fere macht Si! Persölichkeit ud Zusammehalt Der Nutze vo Abschlussfahrte geht jedoch weit über Wisseszuwachs ud kulturelle Erlebisse hiaus. Der pädagogische Wert richtig gestalteter Semesterfahrte ka icht hoch geug eigeschätzt werde. Zum Thema Abschlussfahrt ist auch der Artikel i der März-Aprilausgabe 2011 vo Schule ud Beratug (1) sehr iteressat. Die Autori Aette Dodel schildert die Straubiger Erfahruge ud betrachtet die Abschlussfahrt als Höhepukt ud bleibede Erierug. Zur Förderug des Wir-Gefühls ud der Idetifikatio mit der Schule. Usere Erfahruge zeige: Studierede ud Lehrkräfte begege sich auf eier Abschlussfahrt i eiem weit umfassedere Rahme als i der Schule ud erfahre dabei voeiader viele bislag ubekate Fähigkeite ud Begabuge. Distaze ud Hierarchie verschwide. Lehrer werde zu Erfahrede, Schüler lere Greze kee ud Regel als sivolle Ordugsprizipie für eie fuktioierede Gemeischaft zu schätze. I diesem Zusammehag ist auch die Teilahme des erste Semesters a der gemeisame Abschlussfahrt zu bewerte. Die Idetifikatio mit der Ladwirtschaftsschule immt deutlich zu. Der Zusammehalt utereiader aber auch mit de Lehrkräfte erfährt eie spürbare Schub. Beste Voraussetzuge für eie etstehede kameradschaftliche Leratmosphäre im dritte Semester. Aette Dodel beschreibt die Straubiger Erfahruge für eie azustrebede Uterricht wie folgt Zusammehalt ud Gemeischaftsgefühl stärke. Dies äußert sich i gegeseitiger Uterstützug ud Fairess bei gleichzeitig iedrig ausgeprägter Kokurrez utereiader, sowohl auf der Ebee der Studierede, als auch auf der der Lehrer. Alles, was das Wir-Gefühl ud die Idetifikatio mit der eigee Schule fördert, ist vo Nutze. Lehrfahrte brige die Schule diesem Ideal äher. Die Ladwirtschaftsschule Schweifurt orgaisiert deshalb darüber hiaus i jedem Jahr mehrtägige Fahrte zur Agritechika, Eurotier ud DLG-Feldtage. Der pädagogische Berufsfeld Hauswirtschaft vielseitig, mit sehr guter Zukuftsperspektive Iterview mit eier Hauswirtschaftsmeisteri Frau Sauer besuchte die eisemestrige Teilzeitschule Hauswirtschaft der LWS Bamberg. Als Fachkraft für Erährug Wert dieser erlebis- ud erfahresorietierte Verastaltuge liegt icht zuletzt i der Persölichkeitsetwicklug der Studierede. Die Resoaz ist durchgehed positiv. Dies belege Umfrage, die am Ede der drei Semester erstellt werde. Ei Merkmal der Ladwirtschaftsschule Schweifurt: Der Blick über de Tellerrad. Ud Studierede empfehle diese Schule gere weiter. ud Haushaltsführug legte sie aschließed die Ausbildugseigugsprüfug ab ud qualifizierte sich durch de Meisteriekurs i Coburg zur staatlich geprüfte Hauswirtschaftsmeisteri. Aja Sauer hat sich hiermit ei zweites berufliches Stadbei aufgebaut, de sie hat zuerst eie kaufmäische Ausbildug ud Weiterbildug absolviert ud bereits viele Jahre i diesem Beruf gearbeitet. 16

19 Fortbildug Frau Sauer, Sie sid als sogeate Quereisteigeri zum Beruf der Hauswirtschaftsmeisteri gekomme. Was hat Sie dazu motiviert? Im Mittelpukt hauswirtschaftliche Hadels steht der Mesch Versorgug, Fürsorge ud Betreuug sid hierbei wesetliche Faktore. I meiem vorherige Beruf fehlte mir der direkte Umgag mit Mesche. Mei Veratwortugsbereich umfasste damals Verwaltugs- ud Dispositiosaufgabe. Als sich mei Wusch ach Veräderug äußerte, war es für mich ahelieged, dass ich mich für die Hauswirtschaft etschied. Auch war die Möglichkeit der verschiedee Eikommeskombiatioe i der Hauswirtschaft ei Areiz für mich. Welche Voraussetzuge sollte ma für das Berufsfeld Hauswirtschaft mitbrige? I erster Liie Freude a der eigee Kreativität ud am Umgag mit adere Mesche. Da atürlich Lerud Leistugsbereitschaft, Iteresse a Erährugs- Gesudheits- ud Umweltfrage. Weiterhi sollte Team- ud Kofliktfähigkeit, Veratwortugsbereitschaft, Selbstädigkeit ud eie gute gesudheitliche ud körperliche Kostitutio mitgebracht werde. Welche Kompeteze habe Sie durch die Ausbildug zur Hauswirtschafteri ud zur Meisteri der Hauswirtschaft erworbe? I der Ausbildug zur Hauswirtschafteri habe ich i de praktische Uterrichtseiheite qualitätsorietiertes ud zielgerichtetes Arbeite, z.b. bei der Mahlzeitezubereitug gelert. Im theoretische Uterricht hatte das Fach Erährugskude eie hohe Stellewert für mich, da es mei Wusch war, später als Refereti für Hauswirtschaft ud Erährug zu arbeite. Im Vorbereitugslehrgag zur Meisteri der Hauswirtschaft bekam ich Ketisse vermittelt, die mich dazu befähigte, ei Arbeitsprojekt als praktische Prüfugsaufgabe zu plae, umzusetze, dieses zu dokumetiere ud auszuwerte. Mei Arbeitsprojekt war ei Kochkurs als Probelauf für die spätere Tätigkeit als Erährugsfachfrau ud beihaltete die Thematik Nachhaltigkeit ud regioaler Geuss. Ich arbeite jetzt auf Hoorarbasis als Erährugsfachfrau beim Bildugswerk des Bayerische Bauerverbades. Die Tätigkeit gefällt mir sehr gut! Was macht de Beruf aus Ihrer Sicht so attraktiv? Als Meisteri der Hauswirtschaft ud als Hauswirtschafteri ist ma ei Allrouder. Die hauswirtschaftliche Berufe sid vielseitig ud iteressat. Hier ka ma seie Talete ud seie Kreativität sivoll umsetze. Die Hauswirtschaft ist auch ie atiquiert, de sie muss städig auf Veräderuge -aktuelles Beispiel ist die gesetzliche Allergekezeichug- reagiere ud diese professioell i de Arbeitsalltag itegriere. Das Berufsfeld Hauswirtschaft bietet eie breite Palette a Fort- ud Weiterbildugsmöglichkeite. Fach- bzw. Führugskräfte arbeite wirtschaftlich, effiziet ud achhaltig i Leitugsfuktioe ud sicher somit die Basis der Hauswirtschaft. Welche Stellewert hat das Berufsbild Hauswirtschaft heutzutage ud welche Rolle spielt es i userer Gesellschaft? I der Hauswirtschaft biete sich sehr gute Arbeitsmarktpotetiale. Bedigt durch de demografische Wadel, eue Familiekostellatioe, aber auch dem Verlust vo hauswirtschaftliche Kompeteze i der Gesellschaft sowie Gesetzesäderuge (z.b. Pflegestärkugsgesetz) wird dieses Berufsbild immer mehr beötigt ud die Leistuge vermehrt i Aspruch geomme. Deoch sid der immese Wert, bzw. die Wertschätzug für die Hauswirtschaft och icht richtig i der Gesellschaft agekomme. Es zeigt sich aber deutlich ei Wadel, z.b. im derzeitige Do-it-yourself- Tred bei der juge Geeratio. Hauswirtschaftliche Kompeteze werde wieder erlert ud umgesetzt. Seit letztem Jahr sid Sie 2. stv. Vorsitzede des HWF ud seit heuer Geschäftsführeri beim Rig für Familiediestleistuge. Beschreibe Sie doch bitte kurz Ihr heutiges Tätigkeitsfeld. Der HWF Bayer (Verbad der hauswirtschaftliche Fachservice-Orgaisatioe) ist ei gemeiütziger, eigetrageer Verei. Wir Vorstadsmitglieder habe die Aufgabe, us für die Belage ud Iteresse userer Mitglieder eizusetze. Dazu gehört z.b. das Abschließe vo Rahmeverträge mit de Krakekasse. Weitere Aufgabe sid die Förderug der Ausud Weiterbildug i der Hauswirtschaft -dies geschieht i eger Zusammearbeit mit de zustädige Stelle. Ei großes Aliege vo us ist es das Image useres Berufsbildes zu stärke ud eie gute Außewirkug i der Öffetlichkeit zu erziele. Dies geschieht z.b. durch Aktioe ud Ifostäde bei Verastaltuge. Als Geschäftsführeri ud Eisatzleitug beim Rig für Familiediestleistuge ist es meie Aufgabe selbstädige Fachkräfte - die aktive Mitglieder useres Vereis sid - a hilfesuchede Familie zu vermittel. Hierbei bi ich Asprechparter für die Leistugsehmer, die Kosteträger ud für meie Mitglieder. Mei Aufgabegebiet umfasst die Koordiierug der Eisätze, sämtliche Verwaltugsud Buchhaltugstätigkeite sowie vereisorgaisatorische Aufgabe, welche ich mit meier Vorstadschaft abstimme ud plae. Welche Ziele habe Sie für die Zukuft? Mei Ziel ist es, zusamme mit de Etscheidugsträger i Verbäde, Orgaisatioe sowie Bildugseirichtuge, die Wertschätzug für die Hauswirtschaft i der Gesellschaft ud Politik zu erhöhe. Es zeigt sich bereits eie Diskrepaz i der Ausbildereigugsverordug. I dieser werde Soderregeluge ud Erschwerisse geat, die i keiem adere Beruf zu fide sid. Hier muss eie Apassug vorgeomme werde. Der Beruf der Hauswirtschafteri erfüllt die Kriterie des DQR 4 ud ist ei staatlich geprüfter Ausbildugsberuf. Trotz guter Berufsaussichte ud obwohl es i Bayer vielfältige Wege gibt, de Abschluss Hauswirtschafter/i zu erwerbe, ist die Zahl der Abschlussprüfuge i de vergagee Jahre i Bayer rückläufig. Wie ka ma dem - aus Ihrer Sicht - etgegewirke? 17

20 Fortbildug Ausbildug zur Fachkraft Agrarservice Seit 2009 wird i Bayer im Beruf Fachkraft Agrarservice ausgebildet. Betrachtet ma die Etwicklug der Ausbildugszahle vom Jahr 2009 mit 11 Berufsafäger bis zum Jahr 2015 mit 29 Berufsafäger zeigt sich, dass sich dieser Beruf i Bayer etabliert hat. Gleichzeitig hat sich erfreulicherweise auch die Zahl der Die hauswirtschaftliche Ausbildug muss besser a die Veräderuge ud gesellschaftliche Asprüche agepasst werde. Auch ist eie bessere Iformatio ud Uterstützug i der schulische Berufsorietierug wichtig. Hierbei sollte icht ur die Lehrkräfte, soder auch die Arbeitsageture ihre Beitrag leiste. Weiterhi muss eie Werbug für die hauswirtschaftliche Ausbildug i der Öffetlichkeit stattfide. Dies ka mittels Aktioe, die vo Auszubildede durchgeführt werde, geschehe. Ei weiterer wichtiger Pukt ist das Asehe des Berufes für die iteressierte Schüler/ie. Eie positive Idetifikatio mit dem Beruf ist gegebe, we auch die Öffetlichkeit diesem positiv gegeübersteht. Die Betriebe, die ausbilde, sollte zur Sicherug eies fachlich qualifizierte Nachwuchses bereit sei Überahmegaratie auszuspreche. Eie adäquate Bezahlug, gute Aufstiegschace ud ei der Qualifikatio agemesseer Arbeitsplatz wäre hier och zu ee. I der Ausbildug wäre Zusatzqualifikatioe ei weiterer Areiz. Diese köe regioal- oder zielgruppespezifische Aspekte beihalte. Auch der Faktor Nachhaltigkeit sollte i der hauswirtschaftliche Ausbildug eie höhere Stellewert erhalte. Viele Dak für das Iterview, Frau Sauer! Das Iterview führte Dr. Isabell Scheweis-Fleischma, Refereti des vlf Bayer e. V. Ausbildugsbetriebe mit aktuell 60 Betriebe sehr positiv etwickelt. Der größte Ateil der Auszubildede kommt icht direkt aus der Ladwirtschaft, somit stellt der eue Beruf keie Kokurrez zur Berufsausbildug zum Ladwirt dar. Vo de isgesamt 27 Prüflige i Jahr 2015 habe 24 die Abschlussprüfug bestade. Die Übergabe der Zeugisse ud Urkude fad im Rahme der Schulschlussfeier der Berufsschule im Alte Reithaus i Triesdorf statt. Die beste Prüflige im Beruf Fachkraft Agrarservice 2015 ware Alfos Huber aus Geisberg Halsbach (Lkr. Altöttig), Michael Wager aus Aidhause (Lkr Haßberge), ud Michael Gilbergs aus Giebelstadt (Lkr. Würzburg). Das Fortbildugszetrum i Triesdorf ist die zustädige Stelle für diese Beruf für gaz Bayer. Für alle, die Großes bewege wolle. Usere Leistuge rud um Agrar Services. Digitale Perspektive auf der Agritechica: Halle 20, Stad A11 Agrar Services Erfassug ud Vermarktug Qualitätssaatgut Idividuelle Dügermischuge Pflazeschutzempfehluge Idividuelle Futter lösuge Lad- ud Forsttechik Melk- ud Kühltechik Gebrauchtmaschie Ersatzteile ud Zubehör Farmmaagemet-Lösuge BayWa AGAgrar Services St.-Marti-Str Müche