DIE EMSTEKER CHRISTGEBUURT

Transkript

1 Wilhelm Beneker DIE EMSTEKER CHRISTGEBUURT VIER SPRECHMOTETTEN IN EINER CHRISTVESPER 1

2 Es sprechen und singen: Die Gemeinde Der Liturg Die Stimme der Finsternis Die Stimme des Lichtes Der erste Sprecher Der zweite Sprecher Der dritte Sprecher Der Vierte Sprecher Der Rufer Der Engel Chor der Engel Der erste Hirt Der zweite Hirt Der dritte Hirt Der vierte Hirt Der fünfte Hirt Die hier angebotene Christvesperordnung stammt aus der Frühzeit der Liturgischen Bewegung. Die Sprechmotetten sind als neu gestaltete Elemente in die Ordnung eingefügt. Selbstverständlich ist auch eine andere Ordnung denkbar. 2

3 DIE GEMEINDE singt Lobt Gott, ihr Christen alle gleich, in seinem höchsten Thron, der heut schließt auf sein Himmelreich und schenkt uns seinen Sohn, und schenkt uns seinen Sohn. Er kommt aus seines Vaters Schoß und wird ein Kindlein klein, er liegt dort elend, nackt und bloß in einem Krippelein, in einem Krippelein. Er äußert sich all seiner Gwalt, wird niedrig und gering und nimmt an sich eins Knechts Gestalt, der Schöpfer aller Ding, der Schöpfer aller Ding. Er wird ein Knecht und ich ein Herr, das mag ein Wechsel sein! Wie könnt es doch sein freundlicher, das herze Jesulein, das herze Jesulein. Heut schließt er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis: der Cherub steht nicht mehr dafür, Gott sei Lob, Ehr und Preis. Gott sei Lob. Ehr und Preis. 3

4 DER LITURG Christus ist uns geboren! Halleluja! Kommt, lasst uns anbeten! Kommt herzu, lasst uns dem Herrn frohlocken und jauchzen dem Hort unseres Heils! Christus ist uns geboren! Halleluja! Lasset uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen! Christus ist uns geboren! Halleluja! Kommt, lasst uns anbeten! DIE GEMEINDE singt Kommt und lasst uns Christum ehren, Herz und Sinnen zu ihm kehre; singet fröhlich, lasst euch hören, wertes Volk der Christenheit. DER CHOR DER ENGEL singt Nun singet und seid froh, jauchzt alle und sagt so: unsers Herzens Wonne liegt in der Krippen bloß und leucht` doch als die Sonne in seiner Mutter Schoß. Du bist A und O, du bist A und O. DIE GEMEINDE singt Sehet, was hat Gott gegeben: Seinen Sohn zum ewgen Leben. Dieser kann und will uns heben aus dem Leid ins Himmels Freud. 4

5 DER CHOR DER ENGEL singt Sohn Gottes in der Höh, nach dir ist mir so weh. Tröst mir mein Gemüte, o Kindlein zart und rein, durch alle deine Güte, o liebstes Jesulein. Zeuch mich hin nach dir, zeuch mich hin nach dir. DIE GEMEINDE singt Seine Seel ist uns gewogen, Lieb und Gunst hat ihn gezogen, uns, die Satanas betrogen, zu besuchen aus der Höh. DER CHOR DER ENGEL singt Wo ist der Freudenort? Nirgends mehr denn dort, da die Engel singen mit den Heilgen all und die Psalmen klingen im hohen Himmelssaal. Eia wärn wir da, eia wärn wir da. DIE GEMEINDE singt Schönstes Kindlein in dem Stalle, sei uns freundlich, bring uns alle dahin, da mit süßem Schalle dich der Engel Heer erhöht. 5

6 LITURG: GEMEINDE. Gebet Amen. Sprechmotette nach Jesaja 9: 1, 5, 6 und 11: 1 4 DIE STIMME DER FINSTERNIS Die Finsternis! Seht ihr die Finsternis? Seht ihr das Volk in der Finsternis? Das Volk wandert durch die Finsternis. Während der folgenden Zeilen singt die Gruppe der Hirten zu Boden und Senkt die Köpfe Finsternis im Volk. Finsternis um das Volk. Finsternis über dem Land des Volkes. Finsternis der Sünde und des Todes. DIE STIMME DES LICHTES: Die Finsternis vergeht, sie muss weichen. Ein Licht ein großes Licht vertreibt die Finsternis. Licht über dem Volk in der Finsternis! Licht über dem Land! Ein Licht ein großes Licht vertreibt die Schatten der Sünde und des Todes. Die Hirten heben die Köpfe und richten sich auf. Sie recken jubelnd die Arme gen Himmel. 6

7 Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint jetzt. DER DRITTE SPRECHER: Jubel lauter Jubel! Herr, du schenkst große Freude! Uns ist ein Kind geboren. Der Sohn. DER VIERTE SPRECHER: Er ist der Herr. Sein Name ist: Wunderbar. Sein Name ist: Rat Sein Name ist: Kraft. Sein Name ist: Held Sein Name ist: Ewig. Sein Name ist: Vater Sein Name ist: Fürst des Friedens. DER DRITTE SPRESCHER. Groß ist seine Herrschaft. Der Friede hat kein Ende. Friede in seinem Reich. Friede auf dem Thron Davids. Gerechtigkeit wird herrschen Von nun an bis in Ewigkeit. 7

8 DER VIERTE SPRECHER. Ein neuer Zweig kommt aus der Familie des Königs David und seines Vaters Isai. Er wächst auf wie ein Zweig aus seiner Wurzel. Er wird Frucht hervor bringen, reiche Frucht. DER DRITTE SPRECHER: Gottes Geist wird mit ihm sein. Ja der Geist des Herrn. Der Geist der Weisheit. Der Geist des Verstandes. Der Geist des Rates. Der Geist der Stärke. Der Geist der Erkenntnis. Der Geist der Ehrfurcht vor Gott. DER VIERTE SPRECHER: Er ist ein großer Richter. Er richtet nicht nach dem Augenschein. Er richtet nicht nach dem Hörensagen. Er wird mit Gerechtigkeit richten. Dann kommt das Friedensreich unseres Gottes. 8

9 DIE GEMEINDE singt: Es ist ein Roos entsprungen aus einer Wurzel zart, wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter, wohl zu der halben Nacht. Das Röslein, das ich meine, davon Jesaja sagt, hat uns gebracht alleine Marie, die reine Magd; aus Gottes ewgem Rat hat sie ein Kind geboren wohl zu der halben Nacht. Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß, mit seinem hellen Scheine vertreibst die Finsternis: Wahr Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allem Leide, rettet von Sünd und Tod. DER ERSTE SPRECHER: Dies ist die Geschichte von der Geburt eines Kindes. Es ist eine wahre Geschichte. Sie ist zu einer bestimmten Zeit geschehen. Augustus war Kaiser in Rom zu der Zeitz. Von Augustus kam der Befehl zur Schätzung. 9

10 DER RUFER tritt vor: Cyrenius; der Landpfleger in Syrien, an alles Volk: Dies ist des Kaisers Befehl: Ihr sollt euch schätzen lassen. Jeder gehe da hin, wo er Land besitzt. Dort lasse er sich eintragen in die Steuerliste. Jeder gehe in seine Stadt. Im Namen des Kaisers! Er will es! Der Rufer tritt wieder zurück. DER ZWEITE SPRECHER: Nazareth ist eine Stadt in Galiläa. In Nazareth lebte Josef, der Zimmermann. Bei ihm wohnte Maria. Die war ihm anvertraut. Maria wartete auf ihr Kind. DER ERSTE SPRECHER. Josef zog nach Bethlehem. Dort hatte er Land. In Bethlehem musste er sich schätzen lassen. Dort stammte er her. Bethlehem ist die Stadt Davids. Josef stammte von König David ab. Also zog Josef nach Bethlehem. 10

11 DER ERSTE SPRECHER: DIE GEMEINDE singt: Die Stadt war überfüllt. Keine Herberge war frei. Nur ein Stall. Da bekam Maria den Sohn im Stall der Welt. Sie legte ihn in eine Futterkrippe. Sonst war kein Raum in der Herberge. Während der Sprecher diese Zeilen sprach ist ein Engel an die Krippe Getreten und hat eine brennende Kerze hineingestellt. Nun geht er an seinen Platz zurück. Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben; ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut, nimm alles hin und lass dir`s wohl gefallen. Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen; und weil ich sonst nicht weiter kann, bleib ich anbetend stehe. O dass mein Sinn ein Abgrund wär und meine Seel ein weites Meer, dass ich dich möchte fassen! Sprechmotette nach Lukas 2, 8-14 DER ERSTE SPRECHER: Hirten waren auf dem Felde. Hirten bei ihren Schafen. Sie waren nahe bei Bethlehem. Es war Nacht. 11

12 DIIE STIMME DER FINSTERNIS. DIE STIMME DES LICHTES: Seht ihr die Hirten in der Finsternis? Seht ihr die Nacht über Bethlehem? Seht ihr die Dunkelheit über dem Feld? Hirten wohnen in der Finsternis. Die Hirten drängen sich tief gebückt zusammen Sie sind arm. Sie sind elend. Sie sind in der Finsternis. Finsternis der Sünde und des Todes. Finsternis bedeckte die Erde. Dunkelheit war über den Völkern. Aber nun kommt das Licht! Im Schattenland der Lichtglanz Gottes. Gott schickt Boten des Lichtes. Der Engel tritt zu den Hirten, die sich während seiner Worte langsam aufgerichtet haben und nun ihre Gruppe auflockern. DER ENGEL: Fürchtet euch nicht! - Fürchtet euch nicht! Freude! Freude! Freude in euren Herzen! Ich bringe euch Freude von Gott! Euch ist der Heiland geboren! Heute! Er ist der Herr, - der Christus Gottes. Ein Kind. Ihr könnt es finden. In Bethlehem ist es. Im Stall der Welt. 12

13 In einer Krippe. In Windeln gewickelt in einer Krippe. Der Engel geht wieder an seinen früheren Platz. DER ZWEITE SPRECHER: DER CHOR DER ENGEL singt: LIED DER GEMEINDE. Der Engel hatte es ihnen gesagt: Christus ist geboren! Aber da waren viele Engel. Sie sangen. Die Wolken sangen. Die Winde sangen. Die Sterne sangen. Die Heerscharen Gottes sangen: Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden auf Erden Und den Menschen ein Wohlgefallen. Amen, Amen! Melodie des Kanons Nr. 26 im EG Vom Himmel hoch da komm ich her, ich bring euch gute neue Mär; der guten Mär bring ich so viel, davon ich singn und sagen will. Euch ist ein Kindlein heut geborn von einer Jungfrau auserkorn, ein Kindelein, so zart und fein, das soll eur Freud und Wonne sein. 13

14 Es ist der Herr Christ, unser Gott, der hilft euch frei aus aller Not,. er will eur Heiland selber sein, von allen Sünden machen rein. DER ERSTE SPRECHER: So merket nun das Zeichen recht: die Krippe, Windelein, so schlecht; da findet ihr das Kind gelegt, das alle Welt erhält und trägt. Des lasst uns alle fröhlich sein und mit den Hirten gehen hinein, zu sehn, was Gott uns hat beschert, mit seinem lieben Sohn verehrt. Sprechmotette nach Lukas 2, Die Hirten waren im Feld. Gottes Engel waren um sie gewesen. Sie hatten den Lichtglanz Gottes gesehen. Sie waren froh. Sie sagten: DER ERSTE HIRT: Wir wollen nach Bethlehem gehen. DER ZWEITE HIRT: Wir wollen sehen, was Gott gesagt hat. DER DRITTE HIIRT: Wir wollen das Kind sehen. 14

15 DER VIERTE HIRT: DER FÜNFTE HIRT: Wir wollen den Heiland finden. Wir wollen nach Bethlehem gehen. Die Hirten gehen zur Krippe und knien dort nieder. DER ZWEITE SPRECHER: Sie liefen hin. Sie fanden Maria. Sie fanden Josef. Sie fanden das Kind. Das Heil der Welt in einer Krippe. Sie beteten zum Kind in der Krippe. Dann sagten sie es weiter überall: Die Hirten stehen auf und wenden sich der Gemeinde zu DER ERSTE HIRT: Uns ist der Sohn geboren! DER ZWEITE HIRT: Gottes Sohn! DER DRITTE HIRT: Der Retter! DER VIERTE HIRT: Der Heiland der Welt! DER FÜNFTE HIRT: Der Christus Gottes! 15

16 DER ERSTE SPRECHER: Maria hatte alles gehört. Sie behielt die Worte. In Ihrem Herzen dachte sie oft darüber nach. Maria wusste wohl: Mein Kind in der Krippe ist Gottes Sohn. DER ZWEITE SPRECHER: Die Hirten kehrten um. Sie gingen zurück zu den Schafen. Die Freude blieb bei ihnen. Sie lobten Gott. Sie sagten es weiter: Wir haben ihn gesehen, den Heiland, den Retter! Christ, der Retter, ist da. DIE GEMEINDE singt: Ach mein herzliebstes Jesulein, mach dir ein rein sanft Bettelein, zu ruhen in meins Herzens Schrein, dass ich nimmer vergesse dein. Lob, Ehr sei Gott im höchsten Thron, der uns schenkt seinen lieben Sohn; des freuen sich der Engel Schar` und singen uns solch neues Jahr. 16

17 DER LITURG: Predigt GEMEINDE singt ein vom Prediger auszuwählendes Lied DER LITURG: Kirchengebet und Fürbitten DER LLITURG UND DIE GEMEINDE: DER LITURG: DIE GEMEINDE singt. Vaterunser Segen O du fröhliche, o du selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit! Alle drei Strophen werden gesungen. Wichtig ist, dass die Gemeinde Liederzettel mit allen Lieder in Hand bekommt. So werden Unsicherheiten vemieden. Wilhelm Beneker 17