-Vermeidungspotenziale und Vermeidungskosten
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- Hans Fromm
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1 Niedersächsische CO 2 -Vermeidungspotenziale und Vermeidungskosten Studie des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz Prof. Dr. Jutta Geldermann (EFZN, Professur für Produktion und Logistik, Georg-August-Universität Göttingen) Prof. Dr. Heike Y. Schenk-Mathes (EFZN, Institut für Wirtschaftswissenschaft, Abteilung für BWL und Betriebliche Umweltökonomie, TU Clausthal) Dipl.-Wi.-Ing. Katharina Amann, Dipl.-Wi.-Ing. Lars-Peter Lauven (Universität Göttingen); Dipl.-Wi.-Ing. Christian Köster, Dipl.-Wi.-Ing. Daniel C. Pithan (TU Clausthal); Dipl.-Vw. Alexander Federowski, Ass. jur. Ulrich Lindemann, Dipl.-Wi.-Ing. Marko Schmidt, Dr. Jens-Peter Springmann (EFZN, TU Clausthal) Pressefrühstück im Umweltministerium am 21. Dezember 2009 in Hannover 1
2 Kurzvorstellung Prof. Dr. Jutta Geldermann (Dipl.-Wi.-Ing.) 1990 Bankkauffrau (Deutsche Bank Duisburg, Potsdam, Toronto) Studium Diplom-Wirtschaftsingenieurwesen, Universität Karlsruhe (TH) Zusatzstudium Betriebspädagogik an der Universität Karlsruhe (TH) Auslandsjahr am Trinity College Dublin (Business Administration und Environmental Engineering) Deutsch-Französisches Institut für Umweltforschung (DFIU / IFARE) und Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion (IIP), Universität Karlsruhe (TH) 1999 Promotion zum Dr. rer. pol. mit dem Thema "Entwicklung eines multikriteriellen Entscheidungsunterstützungssystems zur integrierten Technikbewertung dargestellt am Beispiel von Emissionsminderungsmaßnahmen in der Eisen- und Stahlindustrie 2005 Habilitation im Fach Betriebswirtschaftslehre 2006 Rufe an die ESCP-EAP Berlin, Universität Bamberg und Universität Göttingen; Übernahme der Professur für Produktion und Logistik (Nachfolge Prof. Dr. J. Bloech) 2009 EFZN Forschungsbereich Energiewirtschaft 2
3 Niedersächsische CO 2 -Vermeidungspotenziale und Vermeidungskosten Studie des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz Vorgehensweise und Methodik Daten zur Niedersächsischen CO 2 -Bilanz Betrachtung ausgewählter Sektoren: Energiewirtschaft und Industrie Erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung Gebäude Gewerbe, Handel und Dienstleistungen Transport Landwirtschaft Zusammenfassung 3
4 Vorgehensweise und Methodik Sektorenübergreifende Vermeidungspotenzial- und Kostenanalysestudien: McKinsey&Company im Auftrag des BDI: Kosten und Potentiale der Vermeidung von Treibhausgasemissionen in Deutschland, 2007 Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung: Wirtschaftliche Bewertung des Integrierten Energie- und Klimaprogramms (IEKP), 2007 Treibhausgasemissionen in Deutschland (2006) [McKinsey, 2007] EFZN-Studie Dezember 2008 September 2009 Priorisierung der Maßnahmen für Niedersachsen schwache Datenbasis für Niedersachsen kein spezifisches Modell verfügbar 4
5 5 Vermeidungskosten (in EUR/t CO 2 e) bezeichnen zusätzliche Kosten bzw. Ersparnisse, die sich durch den Einsatz einer Technologie mit geringerer Treibhausgasintensität gegenüber dem jeweils vorherrschenden Stand der Technik ergeben (unter Berücksichtigung der jeweils spezifischen Diskontierungsraten, aber ohne Berücksichtigung von Sekundäreffekten) [McKinsey, 2007]
6 Niedersachsen = ein Zehntel Deutschlands? Getreide (5,9 Mio. t/a) Raps und Rübsen (0,5 Mio. t/a) 3,0% 14,6% 3,6% 8,7% Biogasanlagenbestand und elektrische Leistung pro Landkreis (2007) Kartoffeln (5,2 Mio. t/a) Zuckerrüben (6,4 Mio. t/a) Anteil Niedersachsens 6,7% 11,6% 25,4% 44,9% 0% 20% 40% 60% EU 15 Deutschland Biogasanlagen in Niedersachsen Anzahl Leistung [MW] 6 MELV: Die niedersächsische Landwirtschaft in Zahlen. Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung, Hannover, 2009
7 Niedersächsische Energie- und CO 2 -Bilanzen 2006 Systematik: CO 2 -Emissionen werden auf Basis der Energiebilanz ermittelt Verursacherbilanz: Quellenbilanz: Energieverbrauch Energieerzeugung Nichtenergetische CO 2 -Emissionen bislang unberücksichtigt Entwicklung der energiebedingten CO 2 -Emissionen in Niedersachsen nach Sektoren (Quellenbilanz) Mill. t CO Situation in Niedersachsen 2006 Gewerbe, Handel, Dienstleistung, übrige Haushalte Verkehr Verarbeitendes Gewerbe, Gewinnung von Steinen und Erden, Bergbau Energieerzeugung/-umwandlung Niedersachsen trägt zu 9 % der in Deutschland emittierten CO 2 -Äquivalente bei. Reduktion um 14 % gegenüber 1990 (⅔ des Ziels der Bundesregierung für ) Hauptquelle : ¾ der CO 2 -Emissionen durch Mineralöle und Erdgas Hauptverursacher : ⅓ der CO 2 -Emissionen verarbeitendes Gewerbe Größte Reduktionsraten: 12% Gewerbe, Handel, Dienstleistungen 7 MU - Niedersächsisches Ministerium für Umwelt- und Klimaschutz: Niedersächsische Energie- und CO 2 -Bilanzen 2006, Hannover, 2008
8 Sektor: Erneuerbare Energie und Kraft-Wärme-Kopplung Deutschland Niedersachsen Standortvorteile bei der Gewinnung von Windenergie. 25 % der verfügbaren Windleistung in Niedersachsen angesiedelt. Ebenfalls große Potenziale im Bereich der Bioenergie. Primärenergiebereitstellung aus erneuerbaren Energie in Deutschland [eigene Darstellung nach Spellmann, 2008] und MELV: Die niedersächsische Landwirtschaft in Zahlen, 2009
9 Auswirkungen von Vermeidungsmaßnahmen im Bereich erneuerbarer Energien auf die CO 2 -Emissionen Hebel CO 2 -Emissionen Anmerkungen Förderung von Offshore Windenergieanlagen Onshore Repowering Ausweitung des Anbaus von Energiepflanzen Netzanbindung und Investitionssicherheit kritisch Regelungen zum Abstand zur Wohnbevölkerung und Nabenhöhe entscheidend Konkurrenz zur Versorgung mit Lebensmitteln heikel Kraft-Wärme-Kopplung Potenziale umstritten Mobilisierung von Privatwald Umwelt- und wirtschaftspolitisch empfehlenswert Schnellwuchsplantagen Hohe Hektarerträge, bessere Biodiversität als Ackerland Ertragsorientierter Waldanbau Umweltaspekte widersprüchlich Legende: Einsparpotenzial: hoch;moderat; gering 9
10 Sektor: Gebäude Private Haushalte mit 24,6 % zweitgrößter Treibhausgasemittent in Niedersachsen (Verursacherbilanz 2006) Detaillierung Treibhausgasemissionen - Deutschland 2004 Energieverbrauch für Wohnen nach Anwendungsbereichen (Bundeswerte, 2006, temperaturbereinigt, ohne Kraftstoffe) 10 McKinsey, 2007 und Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, 2009
11 Wohnungbestand in Niedersachsen nach Baujahr und überwiegend verwendeter Energieart 11 [eigene Darstellung nach Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, 2009]
12 Ansatzpunkte der Landesregierung zur Überwindung der Hemmnisse bei der energetischen Gebäudesanierung Hemmnisse: Investor-Nutzer-Dilemma Attentismus (Warten auf noch bessere Förderung) Entwicklung der Miet- und Kaufpreise Vermeidungshebel Energetische Mietspiegel Planungsrechtliche Aspekte Weitere Rechtliche Handlungsspielräume Energie-Contracting Förderprogramme Steuern / Einkommenssteuerrecht Aufklärungs- und Qualifizierungsmaßnahmen Energieausweis CO 2 -Emissionen / Endenergieverbrauch Legende: Einsparpotenzial hoch; moderat; gering 12 [eigene Darstellung]
13 Sektor: Transport Luftfahrt 3,7 % Schifffahrt 0,5% Schienenverkehr 5,9 % Straßenverkehr 89,9 % CO 2 -Gesamtemissionen im Verkehr in Niedersachsen (2006) CO 2 -Gesamtemissionen im Verkehr in Niedersachsen 2006 (Verursacherbilanz, nicht temperaturbereinigt) 13 Niedersächsische Energie- und CO 2 -Bilanzen 2006
14 Transport Einflussdiagramm Straßenverkehr Einsparpotenzial gering Car Sharing Betriebliches Mobilitätsma nagement moderat hoch Fahrerschulungen Integrierte Verkehrsund Bauleitplanu ng Telematik Förderung ÖPNV Ausbau der Schienen und Wasserwege Effizienzsteigerungen in der Fahrzeugtechnologie Gefahrene Kilometer x End-Energieverbrauch x gefahrenem Kilometer = CO 2 -Emission End-Energieverbrauch THG Emissionen aus dem Straßenverkehr 14 [eigene Darstellung]
15 Zusammenfassung Zahlreiche Studien über Vermeidungspotenziale und -kosten Datenbasis erlaubt keine Prognose von Minderungszielen für Niedersachsen Interdependenzen und Wechselwirkungen technologischer Wandel versus Attentismus Entscheidungsunterstützung Für jeden Sektor wurden auf der Grundlage einer Bestandsaufnahme und einer Prognose zukünftiger Werte Vermeidungshebel zur CO 2 -Reduktion identifiziert. Die Vermeidungshebel sind aus der Sicht der Landesregierung Niedersachsen beeinflussbar oder direkt umsetzbar. Anhand verschiedener Kriterien konnte erste Einschätzung des Vermeidungspotenzials der einzelnen Maßnahmen durchgeführt werden. 15
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