Mediation & Moderation. Psychologisches Gespräch & Counseling, HS 2012 Félica Granell, Laura Jagoda, Sophie Kuke, Arndt Schäfer, Victoria Wolff
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- Meike Keller
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1 Mediation & Moderation Psychologisches Gespräch & Counseling, HS 2012 Félica Granell, Laura Jagoda, Sophie Kuke, Arndt Schäfer, Victoria Wolff
2 Um was geht es?
3
4 Gliederung 1. Einleitung 2. Anwendungsbereiche 3. Ziele 4. Grundannahmen und Prinzipen 5. Phasen 6. Videobeiträge 7. Der Mediator 8. Abgrenzung zu anderen Konfliktlösungen 9. Vorteile der Mediation 10. Fazit 11. Zeit für Fragen 12. Quellen
5 1. Einleitung Moderation: Gespräch lenken oder in einer Kommunikation zu vermitteln Mediation: Vermittlung im Konflikt
6 Beiträge aus Forschung Konfliktforschung Emotions- und Motivationsforschung Kommunikationsforschung Gerechtigkeitsforschung Soziale Kognitionsforschung Persuasionsforschung Problemlöseforschung Kreativitätsforschung
7 2. Anwendungsbereiche Rechtspflege Politik Wirtschaft & Arbeitswelt Umweltfragen Schule Familienrecht usw.
8 Unterschiede der Anwendungsbereiche in Hinblick auf: Verschiedene Inhalte Strukturiertheit, Komplexität Eindeutige Rechtsgrundlage Beteiligte Parteien Beruflicher Hintergrund des Mediators Dauer Öffentlichkeit Auftraggeber
9 3. Ziele Ein Problem bearbeiten, seine Tiefenstruktur erfassen und es lösen.
10 Währenddessen den Konflikt als Entwicklungschance nutzen neue Kompetenzen erlernen neue Einsichten über sich selbst gewinnen sich gegenseitig verstehen gewaltfrei kommunizieren
11 Im Nachhinein bei wieder auftretenden Konflikten miteinander ins Gespräch kommen anderer Umgang mit Konflikten Kosten, Zeit & Energie sparen
12 4. Grundannahmen & Prinzipien Grundsätzlich sind Grundprinzipien Idealvorstellungen - Annäherung - definieren Rolle und Haltung des Mediators - betreffen auch Konfliktbeteiligte & Bereitschaft - werden zu Beginn der Mediation meist angesprochen - müssen immer wieder kontrolliert werden
13 Übersicht Die Prinzipien der Mediation - Freiwilligkeit - Eigenverantwortlichkeit - Informiertheit - Zielsetzung - Vertraulichkeit - Allparteilichkeit Beispiele für Regeln - Kooperationsbereitschaft - Respekt & Toleranz - Fairness
14 Freiwilligkeit Keine Beschränkung in der Selbstbestimmung = Erhaltung der Autonomie Notwenige Grundlage Mediation kann jederzeit abgebrochen werden Setzt Motivation voraus
15 Eigenverantwortlichkeit Interessen und Bedürfnisse selbstwahrnehmen & definieren Bestimmen selbst Inhalt der Mediation Verantwortung für Ergebnisse Mediator nur für Struktur zuständig
16 Informiertheit Alle wichtigen Infos für eine Entscheidung innerhalb eines Konfliktes Beide Parteien sollen über Folgen einer Entscheidung im Klaren sein Parteien müssen motiviert sein alle Tatsachen und Infos offen zu legen
17 Zielsetzung Vertragliche Vereinbarung = Mediationsvereinbarung Aspekt der Zeit betrachten Ausrichtung auf die Zukunft
18 Vertraulichkeit Betrifft alle offengelegten Informationen Gilt für alle Parteien & Mediator Besteht auch nach Scheitern einer Mediation weiter
19 Allparteilichkeit Keine Bevorzugung bzw. Benachteiligung Keine Entscheidungsgewalt für den Mediator Voraussetzung: Beide Parteien müssen Mediator akzeptieren
20 Einige Regeln Während der Mediation - Respekt & Toleranz Ausreden lassen etc. - Fairness und Verzicht auf Gewalt -Kooperationsbereitschaft an Grundregeln halten, etc.
21 5. Phasen 1. Vorbereitung 2. Durchführung 3. Nachbereitung
22 Phasen: 1. Vorbereitung Prüfen des Problems Was ist das Problem? Für wen in der Gruppe stellt es ein Problem dar? Ist Scheidung oder die Aufteilung der Kinder das zentrale Problem?
23 Phasen: 1. Vorbereitung Zusammensetzen der Gruppe Wer steht in welchem Verhältnis zu den anderen Teilnehmern/ zu einem anderen Teilnehmer? Stehen die Eheleute in einem freundschaftlichem Verhältnis zueinander?
24 Phasen: 1. Vorbereitung Vorbereiten auf Teilnehmer Welcher Aufgabenbereich wird von wem abgedeckt? Wer übernimmt welche Rolle in der Gruppe? Wer hat die Initiative für ein Mediationsgespräch übernommen?
25 Phasen: 1. Vorbereitung Festlegen des Mediationsplans Welche Medien (Beamer, Folien, Clipchart, ) möchte ich benutzen? Wie möchte ich bestimmte Punkte einleiten (z.b.: Darstellen der Standpunkte)?
26 Phasen: 1. Vorbereitung Werkzeuge eines Mediators:
27 Phasen: 1. Vorbereitung Ausstattung des Besprechungsraumes
28 Phasen: 1. Vorbereitung Festlegen des Zeitplanes Wie viel Zeit steht mir insgesamt zur Verfügung? Wie viel Zeit werde ich für die Einleitung einplanen?
29 Phasen: 1. Vorbereitung Letzter Check Genügend Informationen Sitzordnung Materialien funktionstüchtig
30 Phasen: 1. Vorbereitung Letzter Check Genügend Informationen Sitzordnung Materialien funktionstüchtig
31 Los geht s mit der Mediation!
32 Phasen: 2. Durchführung Einstimmen der Teilnehmer z.b.: Kreis bilden, nach Befinden der Teilnehmer fragen Wie geht es Ihnen gerade?
33 Phasen: 2. Durchführung Klärung des Ziels & Problems Was genau ist unser Problem? Was ist unser gemeinsames Ziel? Wollen wir das Sorgerecht teilen oder nicht?
34 Phasen: 2. Durchführung Formulierung des Problems Wie sieht unser Problem im Detail aus? Wer fühlt sich bei einem geteilten Sorgerecht benachteiligt?
35 Phasen: 2. Durchführung Suche nach Lösungsidee Dort verschiedene Ansatzpunkte: systemisch mit Flipchart Brainstorming Abwägen Standpunkte der Ehepartner
36 Phasen: 2. Durchführung Strukturierung der Ideen Hilfreich: Flipchart (Gruppierung nach Themen, Zuständigkeitsbereichen) Wochenübersicht: Wer arbeitet wann?
37 Phasen: 2. Durchführung Aufbau eines Massnahmenplans & Bewertung der Durchführbarkeit Wie realistisch ist die Umsetzung? Ist die finanzielle Unterstützung des Ex-Partners gegeben?
38 Phasen: 2. Durchführung Sichern der Ergebnisse Per Flipchart, über angepinnte Karteikarten, Nachträgliches Handout der gesammelten Informationen
39 Phasen: 3. Nachbereitung Überprüfen: Wurden die Regeln eingehalten? Analyse: Wie haben sich die Teilnehmer verhalten? z.b.: Feedback-Runde, Bewertungsbögen
40 Phasen: 3. Nachbereitung Mediationsvereinbarung Lösung auswählen und umsetzten z.b.: Geteiltes Sorgerecht Kontrolle der Implementation festlegen Einigung vertraglich festlegen
41 Phasen: 3. Nachbereitung Evaluation und Follow-Up Lösungsumsetzung kontrollieren Summative Evaluation z.b.: 30 Tage später; wie gut konnte das geteilte Sorgerecht umgesetzt werden? Gab es Reibungskonflikte?
42 6. Videos Video 1
43 Was ist passiert? Streitgespräch zwischen Jürgen und Brigitte Becker Thema: Scheidung und Sorgerecht Keine Lösung gefunden! Frage an euch: Wie könnte man lösungsorientierter agieren?
44 Video 2
45 7. Der Mediator Aufgaben Kommunikationstechniken Kreativtechniken
46 Aufgaben Vertrauensvolle Atmosphäre schaffen Vermitteln, Strukturieren, Leiten Achten auf das Einhalten von Regeln
47 Kommunikationstechniken Spiegeln Aktives Zuhören Pacing &Leading Ich-Botschaften Aussagen umformulieren Ausgleich von Ungleichgewicht
48 Spiegeln Paraphrasieren ohne persönliche Wertung einfliessen zu lassen Vergewissern durch Nachfragen Gefühl verstanden zu werden Missverständnisse aus dem Weg räumen
49 Aktives Zuhören Sich auf den Erzählenden einlassen verbal nonverbal sich den Medianden hinwenden, durch Mimik und Gestik Aufmerksamkeit signalisieren Gespür für das Befinden des Gegenübers
50 Pacing & Leading Im Gleichschritt gehen & führen Den Medianden anpassen schafft Kontakt und Vertrauen Medianden werden in ihrer Welt abgeholt und durch das Verfahren geführt
51 Ich -Botschaften Ehrliche Beschreibung eigener Gefühle, Gedanken Anleiten, sich nicht hinter Verallgemeinerungen zu verstecken Aussagen auf sich beziehen
52 Aussagen umformulieren Oft sehr drastische Formulierungen Distanz zwischen den Parteien vergrössert sich Umformulieren kränkende Wirkung entschärfen
53 Ausgleich von Ungleichgewicht Ausgewogenes Verhältnis schaffen
54 Kreativtechniken Brainstorming Reframing & Metaphern Perspektivenwechsel Doppeln Einzelgespräche
55 Doppeln Bei sprachlicher Unterlegenheit; Überforderung Mediator stellt sich hinter eine Partei und richtet sich an die andere Erlaubnisse einholen Vergewissern Vorsicht! Allparteilichkeit
56 8. Abgrenzung zu anderen Konfliktlösungsverfahren 7 Basisoptionen aktiven Handelns (Spangenberg & Spangenberg, 1997) 1. Nachgeben 2. Position durchsetzen 3. Verhandlung 4. Entscheidungen durch Vorgesetzten 5. Schlichtung 6. Schiedsgericht 7. Gerichtsverfahren
57 Problematik des Gerichtsverfahrens Bedingung: Verletzung der Rechtsansprüche Gewinn-Verlust-Schema Fokus auf ökonomische Interesse Objektive Sachlichkeit
58 9. Vorteile der Mediation Leitgedanke: Konsenzfindung autonome Übereinkunft Selbstverantwortung Win-Win-Schema private Akzeptanz Entwicklungsgelegenheit Beziehungsverbesserung Günstiger als Gerichtsverfahren Zeiteffizienz Interdisziplinäre Zusammenarbeit Emotionen genutzt als Wegweiser
59 10. Fazit Konflikte sind eine Chance! Wenn sie nicht miteinander gestritten haben, kennen sie sich nicht. (Ein chinesisches Sprichwort)
60 11. Fragen
61 Ende Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
62 12. Quellen Lehmann, G. (1998). Gestalten kommunikativer Situationen: Grundlagen der Kommunikation. Die Moderation. Frankfurt am Main: Peter Lang. Hämmerli, K. (2012). Vorlesungsfolien Psychologisches Gespräch & Counseling. Fribourg: Universität, Institut für Psychologie. Dulabaum, N. (1998). Mediation: Das ABC. Die Kunst, in Konflikten erfolgreich zu vermitteln (4.Aufl. ). Weinheim: Beltz. Montada, L. & Kals, E. (2001). Mediation. Lehrbuch für Psychologen und Juristen.Weinheim: Beltz.
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