Wiederauftreten der Erkrankung: was tun? Priv.-Doz. Dr. med. Gülten Oskay-Özcelik Praxisklinik Krebsheilkunde für Frauen /Berlin
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- Christoph Kranz
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1 Wiederauftreten der Erkrankung: was tun? Priv.-Doz. Dr. med. Gülten Oskay-Özcelik Praxisklinik Krebsheilkunde für Frauen /Berlin
2 Wiederauftreten der Erkrankung Operation? Eierstockkrebs kommt häufig (auch nach zunächst erfolgreicher Erstbehandlung) zurück Fast drei Viertel der Patientinnen erleiden innerhalb von 2 Jahren nach dem Ende der ersten Behandlung einen Rückfall (Qualitätsbericht 2013 des Tumorzentrums Land Brandenburg) Hierbei können der Bauchraum, Lymphknoten oder auch andere Organe betroffen sein 2 1
3 Was könnten Hinweise auf eine Wiederkehr der Erkrankung sein? Zunehmender Bauchumfang Völlegefühl/ Blähungen/ Verstopfung Atemnot Anders nicht erklärbare Schmerzen Ansteigende Tumormarker Meist uncharakteristischesbild, abhängig vom Sitz und der Ausdehnung des Tumors 2
4 Wennder Tumor wiederda ist, was tun? Operation? Chemotherapie? AndereTherapiestrategien? Antiangiogenese? Zielgerichtete Therapien? 3
5 Kalendarische Einteilung beim Wiederauftreten des Eierstockkrebses 1. Platinresistent: 0-6 Monate 1. OP 1. Therapie /Chemotherapie Therapiefreier Zeitraum ab 0-6Monate Rezidiv 2. Platinempfindlich: >/= 6 Monate 1. OP 1. Therapie /Chemotherapie Therapiefreier Zeitraum ab 6 Monate 5 Rezidiv 4
6 Problem: Eine dauerhafte Heilung ist bei wiederkehrendem Eierstockkrebs nicht möglich, aber der Krankheitsverlauf kann verzögert werden Eine erneute Operation kann muss diskutiert und in ein Gesamtkonzept der Behandlung eingefügt werden 5
7 Operation-Wichtige Grundsätze: Der wiederkehrende Tumor muss durch geeignete bildgebende Untersuchungen gesichert werden Zunächst muss geprüft werden, inwieweit nicht ein operatives Vorgehen für die individuelle Situation der Patientin von Nutzen sein kann, dies ist insbesondere immer dann der Fall, wenn eine Operation eine vollständige Resektion eines Rezidivs in Aussicht stellen kann. Oberster Grundsatz: Risiko und mögliche Folgeschäden der OP dürfen den Nutzen nicht überwiegen 6
8 Entscheid zur OP muss deshalb gut abgewogen werden und ist immer sehr individuell zu treffen Lebensqualität Tumorbeseitigung 7
9 Es gibt auch Situationen, in denen immer operiert werden Muss, wenn der Eierstockkrebs wiederkommt z.b.: Akuter Darmverschluss durch den Tumor Blutungen Andere akut lebensbedrohliche oder stark beeinträchtigende Situationen Hier ist das Ziel nicht die Tumorfreiheit sondern die Linderung der Beschwerden 8
10 Schlussfolgerung: Die erneute Operation kann in bestimmten Situationen eine Behandlungsoption sein. Wenn der Eierstockkrebs wiederkommt. Sie muss gut geplant, gegen mögliche andere Behandlungsoptionen abgewogen werden und sich in ein Gesamtkonzept mit medikamentösen Behandlungsoptionen einfügen. 9
11 Medikamentöse Therapie Individuelle Entscheidung! Welche Symptome verursacht der Tumor? Welche Restnebenwirkungender Erstbehandlung sind noch vorhanden (z.b. Taubheit der Finger und Füße)? Welche Nebenwirkungenkönnen der Patientin zugemutet werden (Alter, Allgemeinzustand)? Vorbehandlung(Wirkung, Verträglichkeit)? Präferenzvon Patientin bzw. Therapeut? Zeitlicher Abstand des Rückfalles zur Erstbehandlung? 10
12 Therapie des resistenten/refraktären Rezidivs (tumorfreies Intervall,< 6 Mon) Erhaltung der Lebensqualität steht im Vordergrund Am besten wirkt: Monotherapie - Pegyliertes liposomales Doxorubicin - Topotecan - Gemcitabine - Paclitaxel Kombinationstherapie nicht besser als Monotherapie 11
13 Therapie des platinsensiblen Rezidivs (>/= 6 Monate) Platinhaltige Kombinationstherapie ist besser als Platin- Monotherapie Möglich: Carboplatin/ Paclitaxel/ Carboplatin/ Gemcitabin Carboplatin/ Peg.lip.Doxorubicin Peg.lip.Doxorubicin/ Trabectidin Berücksichtigung des Nebenwirkungsprofils! +/- Bevacizumab oder PARP Inhibition als Erhaltunstherapie 12
14 ZielgerichteteTherapien/ Erhaltungstherapien Bei BRCA-Mutation: zielgerichtete Therapien( PARP Inhibitoren oral) nach Beendigung der Chemotherapie platinbasiert als Erhaltungstherapie bis zur Progression 13
15 Neue Substanzen? Antangiogense/ Erhaltungstherapien Antiangiogense (Bevacizumab /Avastin- intravenös) in Kombination mit platinhaltiger Therapie (Carboplatin/Gemcitabin) und als Erhaltungstherapie Der Tumor bildet Wachstumsfaktoren (VEGF), die als Signale zur Bildung neuer Blutgefäße dienen. Mit Hilfe dieser Blutgefäße wird der Tumor mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt und kann wachsen. Es konnte ein Antikörper entwickelt werden, der den Wachstumsfaktor VEGF abfängt. Es können keine neuen Blutgefäße gebildet werden und schon gebildete Blutgefäße bilden sich zurück. Dies führt unter anderem dazu, dass der Tumor 14 gewissermaßen ausgehungert wird.
16 Rezidiv= Chronische Erkrankung Auch im Rezidiv Individualisierte Behandlung mit Berücksichtung Biologie des Tumors, Symptome der Patientin und Präferenz der Patientin Therapie bei Symptomen und Beschwerden Begleitung: Ernährungsberatung, supportive Therapie, Schmerztherapie, Physiotherapie, Psychoonkologie, Selbsthilfegruppen, ambulante Therapie und in der Häuslichkeit, Home care 15
17 Auch in der Rezidivsituation, wenn möglich Teilnahme an Studien
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