S Ü D W E S T R U N D F U N K F S - I N L A N D R E P O R T MAINZ S E N D U N G:
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- Dieter Bachmeier
- vor 8 Jahren
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1 Diese Kopie wird nur zur rein persönlichen Information überlassen. Jede Form der Vervielfältigung oder Verwertung bedarf der ausdrücklichen vorherigen Genehmigung des Urhebers by the author S Ü D W E S T R U N D F U N K F S - I N L A N D R E P O R T MAINZ S E N D U N G: Athen kauft Berlin: Um ihr Geld in Sicherheit zu bringen, investieren Griechen in deutsche Immobilien Autoren: Oliver Heinsch Edgar Verheyen Kamera: Vasilis Pazas Martin Hahn Hans Schauerte Jens Groenewold Schnitt: Ellen Arenz Moderation Fritz Frey: Vielleicht erinnern Sie sich, schon in unserer letzten Sendung, haben wir gefragt: Was tun reiche Griechen eigentlich, um ihr Land vor dem Kollaps zu bewahren? Heute fragen wir schon wieder, und Sie ahnen es, sich Gedanken machen über die Rettung Griechenlands, das überlässt man lieber anderen, während man selbst groß einkaufen geht, zum Beispiel in Berlin. Oliver Heinsch und Edgar Verheyen berichten.
2 2 Bericht: Auf der Suche nach dem griechischen Geld muss man nicht weit fahren. Berlin. Hier ist das griechische Fieber ausgebrochen. Die Makler tanzen Sirtaki. Einer der Profiteure ist der italienische Großinvestor Andrea Barbato. Wohnungen sind für ihn Kleinkram. Er verkauft Millionenobjekte, vor allem an Italiener, aber auch immer öfter auch an Griechen. Seit der Krise sei da so.»berlin ist sehr interessant, hat eine große wirtschaftliche Kraft, ist weit und breit der beste Standort.«Andrea Barbato zeigt uns eine seiner Luxusimmobilien in Berlin Mitte. Ihn interessieren nur Objekte in Top-Lagen, bestens ausgestattet. Seine Kunden kommen aus der südeuropäischen Wirtschaftselite.»Die Zukunft ist rosa.«frage: Wie viel Geld haben Sie investiert? Frage: Das bedeutet?»so rund Quadratmeter in Berlin.«Frage: Das ist viel!»so rund 100 Millionen Euro.Ich kenne Firmen, die noch mehr investiert haben in Berlin. In guten zentralen Lagen.«
3 3 Frage: Und das Geschäft wächst?»ja.«und selbst bescheidene Wohnungen gehen jetzt weg. Vivien Hermel ist Maklerin und im Auftrag einer griechischen Kollegin unterwegs. Sie zeigt diese Wohnung Politis Dimitrios. O-Ton, Vivien Hermel: O-Ton, Politis Dimitrios:»Schön im Hinterhof, da haben Sie auch die Ruhe, die Straße draußen hören Sie nicht.der Balkon ist ein bisschen klein, aber macht nichts.«politis Dimitrios soll demnächst bei Verkaufsgesprächen helfen. Denn die Kollegin aus Athen hat in dem Haus gleich fünf Wohnungen gekauft, um sie demnächst an griechische Kapitalanleger zu verkaufen Euro für 59 Quadratmeter in Berlin- Charlottenburg.»Anfang November kommen dann 10 bis 15 griechische Kunden her. Die schauen sich dann direkt ein paar Wohnungen an, die hier natürlich auch, die anderen vier im Haus, und die kommen natürlich mit großem Kaufinteresse her, und dann werden auch direkt die Kaufverträge abgeschlossen, in der Zeit.«Frage: Gibt es eine richtige Nachfrage aus Griechenland?»Definitiv!«Der Hafen von Piräus. Hier finden wir das Büro der griechischen Kollegin. Kalliope Scherer versetzt die Entwicklung in Hochstimmung. Seit kurzem bietet sie in Griechenland Berliner Immobilien an. Und seit der Krise sei die Nachfrage massiv gestiegen, erzählt sie.
4 4»Wir kriegen nach unseren kleinen Anzeigen, die wir im Moment machen, mindestens zehn bis zwölf Telefonate. Und jeden Tag organisieren wir wir bis zu zwei Vorstellungen.«Wir treffen einen der Interessenten, der demnächst nach Berlin fahren wird: Giorgos Maragos. Der Ingenieur hat eine kleine Firma. Jetzt fürchtet er um seine Ersparnisse bei einer griechischen Bank. O-Ton, Giorgos Maragos:»Ich bin mit der Lage überhaupt nicht zufrieden. Vor zwei Jahren ging es noch, aber inzwischen habe ich viele Außenstände, vor allem der Staat zahlt nicht. Deshalb sehe ich nur noch im Ausland, insbesondere in Deutschland eine Chance. Ich überlege sogar, ob ich nicht ganz weggehe.«immobilienshow im Büro von Kalliope Scherer. Hier preist sie die Vorzüge von Berlin an: Für eine Wohnung in Athen kriegen Sie in Berlin gleich fünf! In guter Lage, mit hoher Rendite, eine Art Rettungsschirm für ihre Ersparnisse. Die Kunden staunen.»mein Geld ist todsicher, das ist bei keinem Konto so, wo morgen vielleicht Drachme sind.«frage: Haben Sie Angst, dass es einen Bankencrash geben könnte? O-Ton, Dimitrios Papadakis:»Natürlich haben wir Angst, mit allem, was wir hören, auch von Deutschland.Wir sind mehrere Partner, planen eine größere Investition und werden hier beraten. Insgesamt könnte das so eine Million sein, vielleicht etwas mehr. Dann können wir gleich ein ganzes Gebäude kaufen.«
5 5 Auch Vivien Hermel ist zusammen mit Herrn Dimitrios auf der Suche nach weiteren Wohnungen für ihre Kollegin aus Athen. Vor der Krise gab es kaum Nachfrage aus Griechenland. Jetzt werden langsam die Wohnungen knapp.»die Preise ziehen an, es ist eine höhere Nachfrage, was immer zu Preissteigerungen führt, und ja, das ist natürlich gut für Deutschland, gut für den Berliner Markt und für uns Immobilienmakler.«Nur in Griechenland, da dürfte der Berliner Boom weniger Begeisterung auslösen. Denn jeder Euro, der in Berlin die Makler glücklich macht, fehlt in Athen.
S Ü D W E S T R U N D F U N K F S - I N L A N D R E P O R T MAINZ S E N D U N G: 13.12.2011
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