Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen

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1 UNIVERSITÄT WIEN Institut für Anorganische Chemie Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen Lehrveranstaltungs-Nr.: PR Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen Auflage WS 2013 Währingerstr. 42, A-1090 Wien, Tel.: , Fax: , peter.unfried@univie.ac.at

2 Institut für Anorganische Chemie Universität Wien Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen Auflage WS 2013 Richtlinien Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen Lehrziel Einführung in präparatives Arbeiten mit anorganischen Verbindungen sowie die Vermittlung von Grundlagen der Haupt- und Nebengruppenchemie. Die Teilnehmer sollen dabei an das eigenständige Erarbeiten von Grundlagen und fachlichem Hintergrundwissen vor der Durchführung von irgendwelchen praktischen Laborarbeiten herangeführt werden. Die präparativen Laborübungen sind für das erste Semester als Praktikum im Anschluss an die einführenden Laborübungen vorgesehen. Zulassungsvoraussetzungen Für die Zulassung zur Lehrveranstaltung Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen ist die erfolgreiche Absolvierung der Veranstaltung Chemisches Grundpraktikum I - einführende Laborübungen Voraussetzung. Darüber hinaus wäre es wünschenswert, wenn Chemisches Grundpraktikum I Proseminar ebenfalls abgeschlossen ist. Organisation Vorbesprechung Vor Beginn des Praktikums findet eine Vorbesprechung statt (Siehe Aushang). Bei dieser werden die Gruppen eingeteilt und die Zulassungsvoraussetzungen überprüft. Weiters erhalten die Studierenden die Arbeitsvorschriften der einzelnen Präparate. Die Teilnahme an der Vorbesprechung ist für alle Studierenden verpflichtend. Übernahme des Arbeitsplatzes Selbst wenn die präparativen Laborübungen unmittelbar im Anschluss an die einführenden Laborübungen absolviert werden, ist es aus organisatorischen Gründen leider in der Regel trotzdem notwendig, die Laborplätze neu zu vergeben. Die Platzübernahme erfolgt im Normalfall nach der Vorbesprechung von den zuständigen Laboranten (Siehe Aushang). Dabei muss eine Kaution in der Höhe von 50 (Bitte exakten Betrag, am besten 50er Schein bereithalten) hinterlegt werden. Laborregeln Der Laborsaal ist für die Zeit von 13:30 bis 17:30 Uhr zur praktischen Arbeit freigegeben. Es steht den Studierenden frei, sich schon ab 13:00 im Saal aufzuhalten, jedoch ist jede experimentelle Tätigkeit (auch die Reinigung von Glasgeräten) zwischen 13:00 und 13:30 Uhr nur bei Anwesenheit des zuständigen Assistenten (der Assistentin) erlaubt. Der Saal wird um 18:00 Uhr geschlossen. Schäden/Verluste am Inventar, die während des Praktikums auftreten, werden gegen Vorlage ausgefüllter und unterschriebener "Schadensmeldungen" durch den Laboranten ersetzt und in einer Schadensliste festgehalten. Bis zu einer Schadenssummen von 15 (Selbstbehalt) wird dies vom Praktikumsveranstalter getragen. Darüber hinausgehende Schadenssummen werden von der hinterlegten Kaution abgezogen und einbehalten. Gesamtbeträge die über die 65 (15+50) hinausgehen sind im Zuge der Platzrückgabe in bar zu begleichen. 2

3 Platzprüfungen Zu jedem Beispiel kann im Laufe des Arbeitstags eine Platzprüfung stattfinden. Der Stoff dieser Prüfung umfasst die praktische Durchführung und Grundlagen des aktuellen Beispiels sowie gegebenenfalls auch den Stoff der bisher begonnenen bzw. absolvierten Beispiele. Stichworte zu den entsprechenden Grundlagen finden sich in den jeweiligen Arbeitsvorschriften. Die in den Unterlagen angeführten Hinweise zur Vorbereitung sollen die Studierenden veranlassen sich dieses Grundlagenwissen SELBSTÄNDIG zu erarbeiten. Dazu sowie für das weitergehende Chemiestudium mögen folgende Quellen dienlich sein: - Holleman-Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie; 102. Auflage; de Gruyter Verlag; Berlin- New York (2007). (Schwerpunkt: Allgemeine- und Anorganische Chemie; insbesondere Beschreibende Chemie) - Riedel: Anorganische Chemie, 8. Auflage, de Gruyter Verlag, Berlin-New York (2011). (Schwerpunkt: Allgemeine- und Anorganische Chemie; Grundlagen) - Mortimer: Chemie - Das Basiswissen der Chemie; 10. Auflage; Georg Thieme Verlag, Stuttgart-New York (2010). (Schwerpunkt: Allgemeine- und Anorganische Chemie; Grundlagen) - Jander-Blasius: Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie, 16. Auflage, Hirzel Verlag, Stuttgart, (2006). (Schwerpunkt: Qualitative Analyse, einfache chemische Reaktionen) - Österreichische Zentralbibliothek für Physik & Fachbereichsbibliothek Chemie; Boltzmanngasse 5, A-1090 Wien; Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi, Fr. 08:00-17:30; Do 08:00-18:00 Uhr; Tel.: ; - Diverse AHS-Schulbücher für Chemie bis zur Maturareife (Reaktionsgleichungen, Nomenklatur, Periodensystem, einfache Grundlagen der Chemie, Beschreibende Chemie ) - Internetrecherche (z. B. Wikipedia) (Zur Klärung von unbekannten Fachbegriffen etc. Allerdings sind solche Quellen nicht immer zuverlässig!!!) Bei grober Unkenntnis der zur Durchführung eines Beispiels notwendigen Grundlagen kann der diensthabende Assistent (die Assistentin) das Weiterarbeiten am entsprechenden Beispiel untersagen. Dieses darf erst nach erfolgreich absolvierter zugehöriger Platzprüfung weiterbearbeitet werden. Bei festgestellter grober Unkenntnis allgemeiner und essentieller chemischer Grundlagen (durchschnittliches Matura-Niveau + "Einführende Laborübungen"), die nicht nur ein sinnvolles präparatives Arbeiten unmöglich macht, sondern auch eine potentielle Gefahr für den Laborbetrieb darstellen würde, ist jede weitere Labortätigkeit in diesem Kurs aus Sicherheitsgründen unverzüglich zu untersagen (GEFAHR IN VERZUG!). Sinnerfassendes Lesen (z.b. Präparationsvorschriften, Sicherheits- und Arbeitsanweisungen), die Beherrschung der Grundrechnungsarten nachvollziehbar am Papier und ohne Rechner (z.b. für grobe Kalkulationen vor, während und nach der Synthese; zur Gefahrenabschätzung ), sowie ordentliches Schreiben (z.b. Laborprotokolle, Chemische Formeln und Reaktionsgleichungen ), sind aus sicherheitstechnischer Sicht unverzichtbar und werden somit ebenfalls vorausgesetzt. Daraus ergeben sich folgende Regeln für die Platzprüfungen: Regel 1: Wird eine Platzprüfung negativ beurteilt, so muss diese wiederholt werden, und zwar am darauf folgenden Arbeitstag (wobei im Normalfall sofort daran anschließend auch der Stoff zum neuen Beispiel geprüft wird). Am zugehörigen Präparat darf erst weitergearbeitet werden, wenn die Wiederholungsprüfung positiv ausfällt! Regel 2: Fällt auch diese Wh. negativ aus, so hat sich der/die Studierende unverzüglich beim Praktikumsleiter zwecks Abhaltung einer EIGNUNGSPRÜFUNG zu melden, welche am folgenden Arbeitstag abzulegen ist. Bis zu deren positiver Beurteilung darf an keinem Beispiel mehr weiter gearbeitet werden. Regel 3: Bei Negativbeurteilung dieser EIGNUNGSPRÜFUNG scheidet der/die Studierende aus dem Praktikum aus und kann es im darauffolgenden Semester weiterführen. Positiv absolvierte Praktikumsinhalte können, falls dabei die Gesamtzeit von 2 Semestern nicht überschritten wird, angerechnet werden. 3

4 Regel 4: Erhält ein Studierender im Verlaufe des Praktikums zum dritten Mal eine Negativbeurteilung, so hat sich dieser analog Regel 2 unverzüglich zur EIGNUNGSPRÜFUNG beim Praktikumsleiter zu melden. Während des Praktikumsbetriebes ist den Anweisungen der diensthabenden Assistenten (Assistentinnen) unbedingt Folge zu leisten! Bei allen praktischen Arbeiten im Arbeitssaal herrscht grundsätzlich SCHUTZBRILLENPFLICHT (ausgenommen Brillenträger)! 1 Weiters ist bei allen praktischen Arbeiten ein Arbeitsmantel zu tragen. Die experimentellen Ergebnisse sind in zwei Hefte vom Format DIN A5 einzutragen. In jenem Heft, das nicht zur Abgabe bestimmt ist (Notizheft, Laborjournal ), wohl aber zur Einsichtnahme jederzeit verfügbar sein muss, werden sämtliche Ein- und Auswaagen (auch Tara zu den abgegebenen Proben), Datenaufzeichnungen, Rechnungen und Notizen vermerkt (bitte keine losen Zettel!). Im anderen Heft (Protokollheft) werden der Versuchsablauf und die Ergebnisse der zusätzlichen Aufgaben in kurzer, prägnanter Form eingetragen. Dieses Heft sollte zur Beurteilung spätestens am ersten Arbeitstag nach Fertigstellung des Präparats (inklusive Trocknung im Exsikkator) gemeinsam mit dem entsprechenden Präparat abgegeben werden. Es wird die Qualität des Produkts, die Ausbeute und die Form des Protokolls beurteilt. Bei misslungener Synthese muss das Beispiel wiederholt werden. Zur Bewältigung derartiger Probleme steht am Ende des Praktikums zusätzlich ein Einarbeitstag zur Verfügung. 2 Bei groben Mängeln in der Protokollführung kann die Annahme des Beispiels ebenfalls verweigert werden. In diesem Fall ist das Protokoll neu zu schreiben. Das Inventar der Arbeitsplätze und die Einrichtungen der Arbeitssäle sind in gutem Zustand zu halten, um die planmäßige Abwicklung des Praktikums zu gewährleisten. Durch sorgfältiges Arbeiten können Beschädigungen im Interesse aller (auch dem der nachfolgenden Kolleginnen und Kollegen) vermieden werden. Bei gröberer Fahrlässigkeit (z. B. Nichtsichern von Saugflaschen oder Gaswaschflaschen) ist mit Ersatzansprüchen zu rechnen. Platzrückgabe Nach Beendigung des Praktikums muss der Arbeitsplatz ordnungsgemäß, mit vollständigem und sauberem Platzinventar (Abbildungen zur Erleichterung der Einhaltung einer einheitlichen Platzordnung sind beim Laboranten erhältlich) zurückgegeben werden. Die Kaution kann nach bestätigter Platzrückgabe im Institutssekretariat (bei Frau Mag. Limberger, Zimmer 2225, 2. Stock, Mo-Do 9-12 h und h) abgeholt werden. Eventuelle für verschwundene bzw. durch Fahrlässigkeit zerstörte Sachen einzubehaltende Beträge sind der Sekretärin in genau abgezählter Form mitzubringen. Bei nicht ordnungsgemäßer (sauberer) und zeitgerechter Rückgabe des Arbeitsplatzes wird ebenfalls ein Teil der Kaution einbehalten Praktikumsabschluss Zur erfolgreichen Absolvierung müssen alle Präparate bestätigt sein. Außerdem ist am Ende des Praktikums eine schriftliche Abschlussprüfung über die im Praktikum erarbeiteten Inhalte sowie das damit verbundene chemische Basiswissen abzulegen. Dazu werden in jedem Semester 2 Termine angeboten. Die Note im Zeugnis setzt sich aus den Beurteilungen der praktischen Arbeit und der Platzprüfungen, sowie dem Ergebnis der schriftlichen Prüfung zusammen. Kann das Praktikum (in all seinen Teilen, d. h. einschließlich Abschlussprüfung) nicht innerhalb des Zeitraumes von zwei aufeinanderfolgenden Semestern positiv abgeschlossen werden, so muss das gesamte Praktikum wiederholt werden. 1 Die Verwendung von Schutzbrillen für Brillenträger (Überbrillen) ist jedoch empfohlen. Kontaktlinsen sollten im Labor nicht getragen werden. 2 Der Einarbeitstag dient allerdings hauptsächlich der Fertigstellung von Präparaten, weshalb Wiederholungen weitgehend parallel zu allen anderen offenen Beispielen durchgeführt werden sollten. Beachten Sie aber die Beschränkungen der Nutzung des Brenners für die Herstellung der Kupferantimonide. 4

5 Institut für Anorganische Chemie Universität Wien Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen Auflage WS 2013 Allgemeine Informationen zum Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen Protokollführung Die Protokollführung umfasst Aufzeichnungen über die durchgeführten Arbeiten im Laborjournal (Format A5) sowie die Zusammenfassung der Ergebnisse im Protokollheft (ebenfalls Format A5). Das zweite Heft wird jeweils am Ende der Synthese gemeinsam mit dem Produkt (bzw. den Produkten) abgegeben. Das trockene ( rieselfreudige ) Produkt kommt in ein sauberes Reagenzglas, das mit dem Namen des Präparats und dem Namen sowie der Platznummer der abgebenden Person versehen ist. Das Protokoll besteht aus dem Namen des Präparats, einer kurzen Beschreibung der Synthese (Stichworte), 3 den Reaktionsgleichungen der ausgeführten chemischen Reaktionen sowie Angaben zur praktischen und theoretischen Ausbeute. Weiters müssen bei einigen Präparaten bestimmte Aufgaben erfüllt bzw. weiterführende Fragen beantwortet werden. Theoretische und Praktische Ausbeute Die Ausbeute ist eine entscheidende Kenngröße für den präparativ arbeitenden Chemiker. Es wird daher immer nach erfolgter Synthese die Ausbeute des (trockenen!) Produkts durch Wägung bestimmt. Aussagekräftig wird dieser Wert allerdings erst, wenn man ihn in Beziehung zur (maximal erzielbaren) theoretischen Ausbeute setzt. Zur Berechnung der theoretischen Ausbeute werden die Stöchiometrie der ausgeführten Reaktion sowie die eingesetzten Mengen der Ausgangsstoffe herangezogen. Die theoretische Ausbeute wird von jenem Ausgangsstoff bestimmt, dessen Stoffmenge zu den Stoffmengen der anderen Ausgangsstoffe in einem kleinerem Verhältnis steht, als es der Stöchiometrie der Reaktion entspricht. Diesen Stoff nennt man die ausbeutebestimmende Substanz. Beispiel: Darstellung von PI 3 durch direkte Umsetzung der Elemente: Reaktionsgleichung: P + 3/2 I 2 PI 3 Eingesetzte Mengen: 15,0g P (0,48 mol) und 160g I 2 (0,63 mol) n(i 2 ) / n(p) = 0,63 / 0,48 = 1,31 n(i 2 ) / n(p) < 3/2 ausbeutebestimmende Substanz: I 2 Theoretische Ausbeute: n(pi 3 ) = 2/3 n(i 2 ) = 0,42 mol m(pi 3 ) = n(pi 3 ) M(PI 3 ) = 173g Im Protokoll wird die praktische Ausbeute sowohl als Massenangabe (g) als auch in Prozent der theoretischen Ausbeute (der tatsächlich eingesetzten Mengen) angegeben. Falls von der Arbeitsvorschrift abweichende Mengen der Ausgangssubstanzen eingesetzt wurden, muss die theoretische Ausbeute sowohl für die in der Arbeitsvorschrift angegebenen Mengen als auch für die tatsächlich eingesetzten Mengen berechnet werden. 3 Keine Abschrift der Arbeitsvorschrift! 5

6 Einige wichtige Labor-Operationen Trennverfahren: Um einen Feststoff von einer Flüssigkeit abzutrennen, kann man im einfachsten Fall die Flüssigkeit dekantieren (d. h. die überstehende Lösung nach dem Absetzen des Feststoffes abgießen). Dadurch wird jedoch in der Regel keine vollständige Trennung erreicht, auch wenn sich diese durch vorheriges Zentrifugieren oft erheblich verbessern lässt. Filtrieren ist meist besser geeignet. Die Filtration erfolgt am einfachsten durch einen Trichter mit einem Faltenfilter aus Filterpapier. Alternativ (zur raschen Filtration kleinerer Niederschlagsmengen) kann man einen langhalsigen Rapidtrichter (Analysentrichter) mit eng anliegendem, richtig gefaltetem (und speziell eingerissenem) befeuchteten Filterpapier verwenden. Dieser funktioniert allerdings nur dann optimal, wenn im Filterhals eine luftblasenfreie Flüssigkeitssäule steht. Niederschläge können auch abgesaugt werden. Man kann hierbei eine (zur Vermeidung des Umkippens stets fixierte) Saugflasche mit Büchner-Trichter, die an die Wasserstrahl- bzw. Membranpumpe angeschlossen wird, benutzen. Das passende (alle Löcher ordentlich bedeckende, aber am Rand nicht anstehende) überall eben am Büchner-Trichterboden flach aufliegende, eventuell mit der Schere zurechtgeschnittene) Papierrundfilter wird zuerst mit wenig Lösungsmittel befeuchtet und leicht angesaugt. Danach gießt man die zu filtrierende Mischung auf das Filter. In den meisten Fällen, wenn kein die Fritte verstopfender Niederschlag vorliegt, ist jedoch die Verwendung einer Glassinternutsche mit geeigneter Porengröße zum absaugenden Filtrieren vorteilhafter. Anm.1: Beim Absaugen soll nur der für eine mäßige Filtrationsgeschwindigkeit nötige Unterdruck angewendet werden, wobei das Vakuum bei einer Wasserstrahlpumpe (bei 20 C mbar erreichbar), weil diese stets voll aufgedreht werden muss, nur durch das schräge (unvollständige) Aufsetzen des Vakuumschlauches auf die Olive der Saugflasche gesteuert werden kann. Vor dem Abdrehen einer Wasserstrahlpumpe ist stets der Schlauch abzuziehen! Moderne Membranpumpen verfügen über einen Absperrhahn und ein Feinregulierventil. Sie haben trotz Kühlung zur Kondensation mitgeschleppter Lösungsmitteldämpfe einen erheblich geringeren Wasserverbrauch bei gleichzeitig besserem erzielbarem Vakuum (2-3 mbar). Anm.2: Es ist darauf zu achten, dass sich möglichst keine Risse im Filterkuchen bilden, da dies zu ungleichmäßigem, unvollständigem Absaugen führt. Anm.3: Zur Entfernung der noch anhaftenden Mutterlauge wird mit mehreren kleinen Portionen Lösungsmittel gewaschen. Während des Waschens ist das Vakuum jeweils kurzfristig zu entfernen (Schlauch abnehmen, Pumpe läuft weiter!) und der Kristallbrei/Niederschlag in wenig kaltem Lösungsmittel aufzuschlämmen (Umrühren). Das ist bei Verwendung eines Büchner-Trichters nicht möglich, weshalb dieser im Gegensatz zur Glassinternutsche kein optimales Waschen ohne Vakuum erlaubt. (Das Filterpapier würde sich beim Aufwirbeln vom Trichter lösen, weshalb beim Büchner das Vakuum besser überhaupt nie entfernt wird und der Filterkuchen einfach rasch gleichmäßig mit dem Waschmedium überschichtet wird.) Anm.4: Bei den Filtrierpapieren unterscheidet man u. A. zwischen grobporigem Filterpapier ( Schwarzbandfilter, für schleimige bzw. grobflockige Niederschläge) und feinporigem Filterpapier ( Weißbandfilter, Blaubandfilter, für feinste Niederschläge) Anm.5: Bei den Glassinternutschen unterscheidet man zwischen grobporigen (P1), mittelporigen (P2, P3) und feinporigen (P4) Nutschen. Bei schwer löslichen feinen Niederschlägen kann die Glasfritte allerdings irreversibel verstopft werden, weshalb man in diesem Fall einen Büchner-Trichter verwenden muss. Anm.6: Sollte vor dem Filtrieren/Absaugen bereits Phasentrennung durch Sedimentation erfolgt sein, ist dies natürlich auszunützen, indem zuerst die überstehende Lösung durch vorsichtiges Dekantieren filtriert/abgesaugt wird und anschließend mit dem Rest der Mutterlauge der Hauptteil des Niederschlags suspendiert und ebenfalls filtriert/abgesaugt wird. 6

7 Reinigungsverfahren: Viele durch Präparation erhaltene Produkte sind nicht ganz rein, d. h. sie enthalten noch Teile der Ausgangsstoffe, Lösungsmittel oder Nebenprodukte der Reaktion. Um reine Präparate zu erhalten sind geeignete Reinigungsverfahren nötig. Flüssigkeiten können durch Destillation, oder empfindliche Substanzen durch Vakuumdestillation, weiters durch flüssig-flüssig Extraktion (Ausschütteln im Scheidetrichter) gereinigt werden. Letztere ist oft auch bei gelösten Feststoffen, welche anschließend durch Abdampfen des Lösungsmittels oder Fällung isoliert werden, anwendbar. Häufig erfolgt das Reinigen von Feststoffen durch Umkristallisieren. Dazu wird das Produkt in möglichst wenig heißem Lösungsmittel gelöst (heiß-gesättigte Lösung). Aus dieser Lösung wird dann das Produkt wieder auskristallisiert. Das gelingt dann, wenn das Löslichkeitsprodukt überschritten wird; entweder durch Verringerung des Volumens der Lösung durch Eindampfen oder durch Abkühlen der heiß gesättigten Lösung. Die Keimbildungs- und Keimwachstumsgeschwindigkeit ist abhängig von Ausmaß der Übersättigung. Ist diese zu stark, so erhält man kleine, schlecht filtrierbare Kristalle. Voraussetzung für diese Art der Reinigung ist, dass die Verunreinigungen aus der erkalteten Lösung (Mutterlauge) noch nicht auskristallisieren. Die Reinigung durch Umkristallisieren ist immer mit einem Verlust an Produkt verbunden (ein Teil Produkts verbleibt in der Mutterlauge). Es ist darauf zu achten, diesen Verlust durch sorgfältiges Arbeiten (wenig Lösungsmittel; gute Kühlung) so gering wie möglich zu halten. Die Mutterlauge soll immer aufgehoben werden, da man aus ihr durch Einengen weitere (weniger saubere) Fraktionen des Produkts gewinnen kann. Der Umkristallisation verwandt ist das Umfällen (Lösen mit anschließender Zugabe von möglichst selektivem Fällungsmittel), während die Chromatographie der Extraktion nahesteht, da sich Stoffe zwischen zwei Phasen (eine feste oder flüssige stationäre sowie eine flüssige oder gasförmige mobile Phase) verteilen. Trocknung von Substanzen: Die Trocknung von Feststoffen erfolgt entweder durch Lufttrocknung (z. B. Luftdurchsaugen durch ein äther- oder alkoholfeuchtes Produkt in der Filternutsche), im Trockenschrank bei vorgegebener Temperatur (z. B. thermisches Regenerieren diverser Trocknungsmittel wie Silikagel C, CaCl C,...), im Exsikkator (mit oder ohne Vakuum) mit entsprechendem trockenen Trocknungsmittel (Silikagel, P 2 O 5, KOH, CaCl 2, H 2 SO 4, usw.) oder an der sog. Vacuumline. Hierbei wird der weitgehend vorgetrocknete Feststoff über eine vorgeschaltete (mit flüssigem Stickstoff gekühlte) Kühlfalle an das Vakuum einer Drehschieberpumpe (min mbar) angeschlossen und dort je nach Substanzmenge Stunden belassen. Diese Trocknungsmethode ist die schonendste und effizienteste, wenn es sich um kleinere Substanzmengen (im Grammbereich) handelt. Die Trocknung von Gasen erfolgt über Trockenrohre bzw. Trockentürme, die z. B. (je nach Gasart) mit Silikagel, CaCl 2, P 2 O 5 ( Sikkapent ) gefüllt sind. Die Trocknung von Flüssigkeiten (Lösungsmittel) erfolgt durch direktes Einbringen des Trockenmittels in die Flüssigkeit (z. B. Molekularsiebe, Na-Metall, P 2 O 5, CaCl 2 und mehrstündiges Kochen am Rückfluss ( Absolutieren von Lösungsmittel ). Kühlung: Neben Eis werden in der präparativen Chemie häufig Kältemischungen verwendet. Einige der am meisten verwendeten Kühlmittel bzw. Kältemischungen: Eis/Kochsalz (3:1) -21 C Eis/CaCl 2 6H 2 O (2:3) -45 C Trockeneis (CO 2 fest)/methanol -78 C Flüssiger Stickstoff -196 C Um eine optimale Kühlwirkung zu erreichen ist eine Kältemischung mit Salzen in regelmäßigen Abständen intensiv mechanisch zu durchmischen und allfällig gebildete flüssige Phase abzugießen. 7

8 Institut für Anorganische Chemie Universität Wien Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen Auflage WS 2013 Ammoniumalaun Ammoniumaluminiumsulfat-dodekahydrat, NH 4 Al(SO 4 ) 2 12 H 2 O Aufgabenstellung Herstellung von Ammoniumaluminiumsulfat-dodekahydrat, NH 4 Al(SO 4 ) 2 12 H 2 O. Isolierung einer Substanz durch Kristallisation. Bestimmung des Schmelzpunktes. Grundlagen Stichworte: Ionenbindung, Unterschied Komplex/Doppelsalz, Solvatation, Solvolyse, Säuren/Basen, ph-wert, Chemie des Aluminiums (Vorkommen, Gewinnung, wichtigste Verbindungen, usw.), Reaktionsgleichungen, Oxidation/Reduktion, PSE (Hauptgruppenelemente), Nachweisreaktionen, technische Bedeutung von Alaunen, usw. Alaune sind Doppelsalze der allgemeinen Zusammensetzung M(I)M(III)(SO 4 ) 2 12 H 2 O. Mögliche M 3+ -Ionen sind u.a. Al 3+, Fe 3+, Cr 3+, Mn 3+, mögliche M + -Ionen sind NH + 4, Na +, K +, Rb +, Cs +, Tl +. Die verschiedenen M 3+ -Ionen können innerhalb des Kristallgitters gegeneinander ausgetauscht werden wobei sich kontinuierliche Mischkristallreihen ausbilden. 4 Ähnliches gilt für den Austausch der M + Ionen untereinander. Dies ist möglich, da die austauschbaren Ionen gleiche Oxidationsstufe und annähernd gleiche Radien besitzen. Die Eigenschaft der Alaune miteinander Mischkristalle zu bilden nennt man Isomorphie. Im Gegensatz zu Komplexverbindungen zerfallen die Doppelsalze in Lösung vollständig in die einzelnen Ionen. Die im jeweiligen Doppelsalz vorhandenen Ionen können daher in Lösung mit entsprechenden Nachweisreaktionen qualitativ identifiziert (und quantitativ bestimmt) werden. Versuchsdurchführung 1 g Aluminiumspäne werden in einem 250 ml Becherglas mit 10 ml warmem Wasser übergossen. Dann werden nach und nach 25 ml einer 10%igen NaOH-Lösung zugegeben, wobei man immer abwartet bis die stürmische Gasentwicklung (H 2 ) etwas nachlässt. Dies soll wegen Aerosolbildung im Abzug durchgeführt werden. Zur vollständigen Auflösung wird nach beendeter Zugabe zum Sieden erhitzt (etwa 15 Minuten). Dann wird mit heißem Wasser auf das doppelte des ursprünglichen Volumens verdünnt. Ein eventuell vorhandener schwarzer Rückstand ist fein verteiltes Kupfer und wird abfiltriert. Das Filtrat (es enthält das gebildete Tetrahydroxoaluminat) wird mit Wasser auf insgesamt 200 ml aufgefüllt. Dann wird unter Erhitzen und ständigem Rühren aus einer Bürette 5 2 M Schwefelsäurelösung (hergestellt durch Eintragen von 10 ml konz. Schwefelsäure unter Rühren in 90 ml Wasser) zugegeben, bis eine leichte beständige Trübung eintritt. Nun wird mit einigen Tropfen Phenolphtaleinlösung versetzt und die Zugabe der 2 M H 2 SO 4 langsamer fortgesetzt bis ein ph von ungefähr 7 erreicht ist (Farbumschlag). 6 Das so hergestellte 4 Bedenken Sie dies im Hinblick auf Kontaminationen, etwa durch im Sauren aus einem Spatel gelöstes Eisen. 5 Um eine Beschädigung zu vermeiden zum Einspannen der Bürette eine noch gut mit Kork ausgekleidete Stativklemme verwenden oder noch besser ein kurzes Schlauchstückchen, welches in Längsrichtung mit der Schere auf- und zurechtgeschnitten wurde, so dazwischen klemmen, dass die Skala mit Schellbachstreifen noch weitgehend sichtbar bleibt, wozu je nach Schlauchdicke eventuell ein schmales Gummistreifchen herausgeschnitten werden muss. (Ein gut passendes Schlauchstückchen hält auch ohne Klemme in lockerer Weise auf der Bürette und kann mit dieser aufgehoben und wiederverwendet werden.) 6 Eventuell Kontrolle mit ph-papier (Rolle). Sollte die Suspension versehentlich leicht sauer geworden sein, so kann durch Zugabe einer geeigneten Base (Welche ist wohl am günstigsten?) der ph nachjustiert werden. 8

9 Aluminiumhydroxid ist kompakt und gut filtrierbar. 7 Die noch siedend heiße Mischung wird filtriert ( Schwarzbandfilter, mindestens 12,5 cm Durchmesser) und am Filter sofort mehrmals mit heißem Wasser gewaschen. (Längeres Stehen des Niederschlages sollte wegen langsamer Alterung, die das spätere Lösen in verd. Schwefelsäure erschwert bzw. völlig unmöglich machen kann, vermieden werden.) Der gewaschene Hydroxidniederschlag wird in ein Becherglas überführt und mit 40 ml kochender 2 M Schwefelsäure übergossen. Nun wird so lange erhitzt bis die Lösung vollständig klar ist, wobei eventuell größere Mengen an abgedampftem Wasser gelegentlich zu ergänzen sind. Dann läßt man 30 ml Ammoniaklösung (bereitet durch Verdünnen von 1 Volumsteil konz. NH 3 mit 9 Volumsteilen Wasser) zufließen. (Sollte sich das Aluminiumhydroxid infolge von Alterung auch nach längerem Erhitzen in der verdünnten Schwefelsäure nicht mehr restlos lösen, so kann eine verbleibende leichte Trübung nach der Zugabe der Ammoniaklösung durch Filtration entfernt werden.) Die klare Lösung wird auf etwa 40 ml eingeengt und zum langsamen Abkühlen mit einem Uhrglas bedeckt beiseite gestellt. 8 Am nächsten Praktikumstag wird die überstehende Lösung abgegossen und die Kristalle sofort zwischen Filterpapier (keine teuren nassfesten Filter verwenden!) oder festem Küchenrollenpapier getrocknet. 9 Achtung: Aus der Mutterlauge können durch weiteres Einengen zusätzliche Fraktionen gewonnen werden, was in der Regel für eine akzeptable Ausbeute auch notwendig ist. Eigenschaften Langsames Kristallisieren ergibt farblose, durchsichtige reguläre Oktaeder von NH 4 Al(SO 4 ) 2 12 H 2 O. Die Substanz schmilzt im eigenen Kristallwasser, d.h. die Schmelze kann auch als Lösung von NH 4 +, Al 3+, und SO 4 2- in H 2 O angesehen werden. Aufgaben - Bestimmen Sie die theoretische und praktische Ausbeute sowie den Schmelzpunkt der Kristalle. (Substanz muss trocken aber noch unzersetzt kristallin sein!) 9 - Formulieren sie die Teilreaktionsgleichungen für die Herstellung von NH 4 Al(SO 4 ) 2 12 H 2 O. - Welche Ionen entstehen beim Lösen des Endprodukts in Wasser? - Wie sind die dabei entstehenden Ionen qualitativ nachzuweisen? (Reaktionsgleichungen!) 7 Wenn das richtige, korrekt gefaltete und eingerissene (wird gezeigt) Filterpapier und ein Analysentrichter ( Rapidtrichter ) verwendet wird. (Professionelle Faltung und Rapidtrichter können auch die Abfiltration der Kupferrückstände beschleunigen.) 8 Zur Bildung von schön kristallinem Produkt ist erschütterungsfreies Stehen der klaren abgekühlten Lösung erforderlich. Feine Pulver werden nicht akzeptiert und müssen durch Erhitzen in der Mutterlauge nochmals gelöst und erneut kristallisiert werden. Sollte aus der kalten, zuvor ausreichend eingeengten (übersättigten) Lösung (gegebenenfalls weiter eindampfen) über Nacht aus Mangel an Kristallisationskeimen nichts ausgefallen sein, so kann versucht werden, die Kristallisation durch vorsichtiges Kratzen an einer Stelle der Glasinnenseite knapp unter der Flüssigkeitsoberfläche einzuleiten. Besser ist die Zugabe eines winzigen Impfkriställchens, welches entweder von einem Kollegen stammt, oder nach vorsichtiger Entnahme einer kleinen Menge an Lösung (0.5 ml) mit einer Tropfpipette in einer Eprouvette durch stärkeres Einengen und nachfolgenden Kühlen im Eis gewonnen wird. Die zur Animpfung eingesetzte winzige Menge kann auch praktisch pulverförmig sein. Manchmal reicht es aber auch, einen Glasstab in die Mutterlauge zu tauchen, die anhaftende Lösung etwas eintrocknen zu lassen und mit den ersten gebildeten Kriställchen wieder kurz (aber langsam) in die Lösung zu tauchen. Bei ruhigem Stehen (Uhrglasabdeckung!) wachsen aus den zugesetzten Keimen große Kristalle. 9 Bei zu langer bzw. zu intensiver Trocknung geht das Kristallwasser des Alauns verloren und dieser zerfällt zu einem feinen Pulvergemisch von (NH 4 ) 2 SO 4 und Al 2 (SO 4 ) 3. Deshalb ist der Alaun in einem gut verschließbaren Probengefäß oder einer Eprouvette mit Gummistopfen aufzubewahren bzw. abzugeben. 9

10 Institut für Anorganische Chemie Universität Wien Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen Auflage WS 2013 Kaliumtrioxalatochromat(III)-trihydrat, K 3 [Cr(C 2 O 4 ) 3 ] 3 H 2 O Aufgabenstellung Herstellung des Oxalatokomplexsalzes K 3 [Cr(C 2 O 4 ) 3 ] 3 H 2 O. Untersuchung des chemischen Verhaltens des Komplexes gegenüber verschiedenen Reagentien. Grundlagen Komplexe (Aufbau, Bindungsverhältnisse, Lewis-Säuren/Basen, Liganden-Zähnigkeit, Chelatliganden, Nomenklatur); Valenzstrichformeln (Oktettregel, Oxidationszahlen, Formalladungen, Mesomerie); PSE (inkl. Nebengruppenelemente); gängige Reduktionsmittel/Oxidationsmittel für Synthesen, Redox-Reaktionsgleichungen (Prinzipien der Erstellung, Stoechiometrie, Halbgleichungen, usw.); Elektronenkonfigurationen; Chemie des Chroms (Vorkommen, Gewinnung, wichtigste Verbindungen, usw.); diverse Nachweisreaktionen f. Chromat, Dichromat, Cr 3+, K +, CO 2 Chrom bildet in der Oxidationsstufe +VI Oxo-Anionen wie Chromat (CrO 2-4 ) und Dichromat (Cr 2 O 2-7 ). Das Dichromat-Ion läßt sich im sauren Milieu leicht zu Cr 3+ -Ionen reduzieren: Cr 2 O 2-7 (aq) + 14 H + (aq) + 6 e - 2 Cr 3+ (aq) + 7 H 2 O Ein geeignetes Reduktionsmittel ist Oxalsäure (H 2 C 2 O 4 ) bzw. das Oxalat-Ion (C 2 O 2-4 ) (Oxidationsstufe des Kohlenstoffs: III), welches dabei zu Kohlendioxid (Oxidationsstufe des Kohlenstoffs: IV) oxidiert wird: C 2 O 2-4 (aq) 2 CO 2 (g) + 2 e - Die Kombination der beiden Halbgleichungen ergibt die vollständige Redoxreaktionsgleichung: Cr 2 O 2-7 (aq) + 3 C 2 O 2-4 (aq) + 14 H + (aq) 2 Cr 3+ (aq) + 6 CO 2 (g) + 7 H 2 O Berücksichtigt man die Formeln der im Praktikumbeispiel verwendeten Ausgangsprodukte und ihre Mengenverhältnisse, so erhält man folgende Umsatzgleichung (Stoffbilanz): K 2 Cr 2 O H 2 C 2 O 4 2 H 2 O + 2 K 2 C 2 O 4 H 2 O 2 K 3 [Cr(C 2 O 4 ) 3 ] 3 H 2 O + 6 CO H 2 O Das Komplexanion [Cr(C 2 O 4 ) 3 ] 3- ist ein Beispiel für einen oktaedrischen Chrom(III)- komplex. Die Oxalatoliganden fungieren als zweizähnige Chelatliganden. Zur Struktur des Oxalations siehe Lehrbücher (z. B. Mortimer). Bei Valenzstrichformeln sind stets alle freien Elektronenpaare anzugeben! Im Falle von Liganden lassen daraus potentielle Koordinationsstellen (Donoratome) ableiten. Im Gegensatz zum meist oktaedrisch koordinierten Cr(III), ist im Falle des Chromats das Cr(VI)-Zentrum tetraedrisch von Sauerstoffatomen umgeben. Die strukturelle Ähnlichkeit von CrO 2-4 zum Sulfation (SO 2-4 ) bedingt die Toxizität der Chromate (Chromat wird vom Organismus mit Sulfat verwechselt ). Versuchsdurchführung In einem 50 ml Becherglas werden unter leichtem Erwärmen 4,5 g Oxalsäure Dihydrat, H 2 C 2 O 4 2 H 2 O, in 10 ml Wasser gelöst. In die über ihrer Sättigungstemperatur von 46 C gehaltene Lösung trägt man nach und nach insgesamt 1,5 g fein gepulvertes Kaliumdichromat, K 2 Cr 2 O 7, ein. Sobald die Gasentwicklung weitgehend abgeklungen ist, kocht man kurz auf und versetzt die fast schwarze noch heiße Lösung mit 1,75 g Kaliumoxalat Monohydrat, K 2 C 2 O 4 H 2 O, und rührt kurz Das K 2 C 2 O 4 H 2 O muss sich vollständig lösen! Vor dem Abkühlen sollten auch sonstige noch nicht umgesetzte Edukte etwa am Becherglasrand, die ihr Produkt verunreinigen könnten, gelöst oder entfernt werden. Sollte eine größere Wassermenge abgedampft sein, so ist diese wieder zu ergänzen. 10

11 Man wartet bis die Lösung bis auf ca. 50 C abgekühlt hat, gibt dann unter Rühren 2 ml Ethanol zu und deckt mit einem Uhrglas ab. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird in einem kleinen Eisbad gekühlt oder in den Kühlschrank gestellt. Innerhalb von 20 bis 30 min sollten sich erste Kriställchen gebildet haben, andernfalls ist durch Kratzen etc. für Kristallisationskeime zu sorgen. Danach lässt man den Ansatz noch etwa eine Stunde lang ungestört kristallisieren. Anschließend filtriert man durch ein grobporiges Filter (z. B. Schwarzband ). Die dunkelblauen Kristalle werden dreimal mit je 2 ml einer Wasser/Ethanol (1/1) Mischung und dann dreimal mit je 3 ml Ethanol gewaschen. Nach vollständigem Abtropfen der Waschflüssigkeit und Vortrocknen an der Luft gibt man den Filterinhalt in ein vorher abgewogenes Porzellanschälchen und stellt dieses zum Trocknen in einen Exsikkator. 11 Eigenschaften Schwarze, glänzende Kristalle, die im durchfallenden Licht blau erscheinen. Gut wasserlöslich. In Ethanol unlöslich. Aufgaben Bestimmen Sie die theoretische und praktische Ausbeute. Untersuchen Sie das chemische Verhalten des Komplexes: Es werden 0,1 M Lösungen (jeweils 10 ml) von a) Kaliumtrioxalatochromat(III) b) Kaliumoxalat c) Chrom(III)chlorid hergestellt und das Verhalten dieser Lösungen gegenüber folgenden Reagentien untersucht: 1) 2 M Ammoniak 2) 2 M Natriumhydroxid 3) 0,1 M Calciumchlorid 4) 0,1 M Bariumchlorid Achten Sie insbesondere auch auf Veränderungen des primären Effekts (Zugabe weniger Tropfen) und bei weiterer Reagenszugabe (Überschuss). 12 Die Farbe eines Niederschlages in einer gefärbten Lösung kann unter Umständen nur nach Filtrieren bzw. Zentrifugieren zweifelsfrei erkannt werden. Stellen sie ihre Beobachtungen in Form einer Tabelle dar. Welche Schlüsse können Sie aus dem beobachteten Verhalten des Komplexes und der einfachen Salze ziehen? Formulieren sie diesen gezogenen Schluss im Falle einer Reaktion als Reaktionsgleichung. 11 Der Umgang mit Exsikkatoren wird gezeigt. Diese werden stets mit beiden Händen am Planschliff so getragen, dass dabei auch der Deckel gegen Verrutschen fixiert ist. Zum Öffnen werden die mit silikonfreiem Fett gefetteten Schliffflächen soweit verschoben, bis nur noch kleine Schliffbereiche in Kontakt stehen und der Deckel relativ leicht abgehoben werden kann. Zum Schließen müssen die Schliffe ebenfalls etwas gegeneinander verschoben werden, und zwar unter leichtem Druck am besten in verschiedenen Richtungen, damit sich ein wirklich dichter dünner Fettfilm bildet. Bei Problemen (Festsitzen) ist ein Assistent oder Laborant zu konsultieren. Das zum Trocknen eingesetzte Silicagel enthält ein Kobaltsalz als Feuchtigkeitsindikator und ist im trockenen, einsatzbereiten Zustand blau gefärbt. Rosafarbenes Silicagel muss einige Stunden im Trockenschrank bei C regeneriert werden. Da dieses Trockenmittel Ethanol nicht gut bindet, sollte der Alkohol bereits weitgehend an der Luft abgedunstet sein, bevor in den Exsikkator gestellt wird. 12 Von der zu untersuchenden Lösung in einer Eprouvette nur ca. 1 ml vorlegen, damit auch nach Zugabe eines Überschusses (3-4 ml) noch gut geschüttelt werden kann. Manche Reaktionen benötigen unter Umständen etwas Zeit. 11

12 Institut für Anorganische Chemie Universität Wien Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen Auflage WS 2013 Aufgabenstellung Kupferantimonide, Cu 3 Sb und Cu 2 Sb Darstellung von intermetallischen Verbindungen durch direkte Umsetzung der Elemente. Grundlagen Metalle: Bindung, Kristallgitter, Eigenschaften (siehe auch: Chemie, C. E. Mortimer, 10. Aufl., Kap , ), Röntgenfluoreszenzanalyse "RFA" (Funktionsweise, Anregungsmechanismus, Moseley'sches Gesetz, Anwendungsgebiete.) Metallische Verbindungen lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen, nämlich feste Lösungen und intermetallische Verbindungen. Unter einer festen Lösung versteht man einen Mischkristall in dem sich verschiedene Metallatome statistisch über ein einfaches Metallgitter verteilen. Viele Kombinationen von metallischen Elementen wie etwa Silber-Gold oder Chrom-Molybdän bilden sogar vollständige Mischkristallreihen, d.h. Mischungen über den gesamten Konzentrations-bereich, aus. Intermetallische Verbindungen kristallisieren dagegen bei bestimmten stöchiometrischen Verhältnissen unter Ausbildung von geordneten Kristallstrukturen. Im Gegensatz zu festen Lösungen können sich die Eigenschaften von intermetallischen Verbindungen erheblich von denen der Reinmetalle unterscheiden. Viele intermetallische Verbindungen haben interessante mechanische, magnetische oder elektrische Eigenschaften und finden deshalb als Werkstoffe Verwendung. Versuchsdurchführung 13 Cu 3 Sb: 1,52 g metallisches Sb und 2,38 g Cu werden in einen Glühtiegel 14 eingewogen und mit einer feinpulvrig verriebenen Mischung 15 aus 2 g NaCl und 2,5 g KCl bedeckt. Der Glühtiegel wird nun auf einem Tondreieck am Eisenring über der Brennerflamme scharf erhitzt 16 bis der Tiegelboden rot zu glühen beginnt. (ABZUG! Gut funktionierenden Bunsenbrenner und Tiegeldeckel 17 verwenden.) Es bildet sich eine klare Salzschmelze aus dem NaCl-KCl Gemisch unter der die beiden Metalle eine flüssige Legierung bilden. Man erhitzt etwa 20 Minuten weiter wobei der Tiegel einige Male vorsichtig mit der Tiegelzange geschüttelt wird um eine gut durchmischte, homogene Metallschmelze zu erhalten. Nach dem Erkalten kann die erstarrte Salzkruste mit Wasser gelöst und das entstandene Cu 3 Sb in Form einer kompakten Schmelzperle (Regulus) aus dem Tiegel entfernt werden Mit Brenner darf an jenem Tag, der für SnI 4 vorgesehen ist, überhaupt nicht und an anderen Tagen nur in einem von den Assistenten festzulegenden Abzug fernab jeglicher brennbarer Lösungsmittel gearbeitet werden. 14 Die Tiegel können ohne weiteres Salz/Metalloxid-Reste von vorangegangenen Kursen (gleiches Beispiel) enthalten, müssen aber unbedingt trocken und ohne Risse sein. (Für Cu 2 Sb ist deshalb der zweite Tiegel zu verwenden.) 15 Bereiten Sie sich eine etwas größere Menge der Salzverreibung vor, damit Sie die Metallperle bedecken können, falls diese durch die entstandene Salzschmelze noch nicht vollständig vor Luftoxidation geschützt sein sollte. 16 Platzieren Sie den Tiegel knapp über den inneren blauen Kegel einer scharfen rauschenden Flamme (Die Luftzufuhr am unteren Rand des kegelförmigen Brennerteiles ist dazu in der Regel fast maximal einzustellen). 17 Heiße Tiegeldeckel nur langsam auf isolierendes feuerfestes Material legen. Bei zu raschem Abkühlen, etwa durch Kontakt mit einer kalten Keramikplatte zerspringen sie. 18 Mindestens 20 min im Tondreieck mit abgenommenem Deckel auskühlen lassen! Sobald sich der Tiegel problemlos anfassen lässt, diesen 10 min in einem Becherglas mit Wasser stehen lassen, dann den Regulus mit Spatel vorsichtig herauslösen. Achtung, die hergestellten intermetallischen Verbindungen beginnen bei stundenlangem Kontakt mit Wasser (z. B. auch in nasser Eprouvette) zu korrodieren. 12

13 Cu 2 Sb: Durch das Zulegieren von zusätzlichem Sb kann in weiterer Folge aus dem Produkt Cu 2 Sb hergestellt werden: 19 2 Cu 3 Sb + Sb 3 Cu 2 Sb 2,00 g des zuvor synthetisierten Cu 3 Sb (Vorsicht beim Zerkleinern 20 Sb-hältige Stäube sind toxisch.) werden mit 0,39 g Sb in den Glühtiegel eingewogen und entsprechend der oben beschriebenen Prozedur unter einer NaCl/KCl Schmelze erneut legiert. In diesem Fall muss das Produkt vor dem endgültigen Abkühlen allerdings noch etwa 20 Minuten lang bei verminderter Hitze (ca. 400 C, fast gelbe Flamme) 21 nachgewärmt werden um eine vollständige Umsetzung zu erreichen. Es entsteht das violett glänzende Cu 2 Sb. Erläuterungen Das NaCl-KCl Gemisch dient zur Bildung einer Salzschmelze, die auf der Metallschmelze aufschwimmt und so das Reaktionsgemisch vor der Oxidation mit Luftsauerstoff schützt. Während NaCl und KCl mit 808 bzw. 772 C relativ hohe Schmelzpunkte haben, schmilzt das Gemisch im Stoffmengenverhältnis 1:1 bereits bei 658 C. Ein solches Schmelzpunktsminimum nennt man Eutektikum (Schmelze steht im Gleichgewicht mit zwei Festphasen). ε - Cu 3 Sb (orthorhombisch) Cu 2 Sb (tetragonal) Cu 3 Sb kommt in mehreren Modifikationen vor. Die im Praktikum synthetisierte Modifikation nennt man ε-cu 3 Sb. In dieser Struktur ist jedes Sb-Atom von 12 Cu-Atomen koordiniert während jedes Cu-Atom von 4 Sb-Atomen in Form eines verzerrten Tetraeders umgeben ist (linke Abbildung). Der Strukturtyp kommt außer in Cu 3 Sb noch in etwa 40 anderen intermetallischen Verbindungen vor, z. B. in Ni 3 Ta, Au 3 In, und Cu 3 Sn. Die Koordination in Cu 2 Sb ist dagegen komplizierter (rechte Abbildung). Man kennt weit über 200 Vertreter dieses Strukturtyps. Aufgaben - Berechnen Sie das theoretische Gewichtsverhältnis f=w(cu)/w(sb) für die beiden Verbindungen. Bestimmen Sie den tatsächlichen "f-wert" für Ihre Verbindungen mittels RFA (RöntgenFluoreszenzAnalyse). - Prüfen Sie die Verformbarkeit von Cu 3 Sb und Cu 2 Sb. Ähneln die Verbindungen in ihrer Verformbarkeit eher reinem Antimon (spröde) oder reinem Kupfer (verformbar, duktil)? - Welche Struktur haben reines Kupfer und reines Antimon? - Nennen Sie die drei häufigsten Kristallstrukturen von Metallen und geben Sie jeweils die Koordinationszahlen der Atome und die Raumerfüllung der Kugelpackung an. 19 Cu 2 Sb ist natürlich, etwa im Falle eines Tiegelbruchs bei der zweiten Synthese, auch direkt aus den Elementen zugänglich. 20 Am besten in ein Stück festem Küchenrollenpapier gewickelt am Boden (niemals auf den teuren Labortischkeramikplatten) mit dem Hammer zerkleinern, dabei jedoch nicht zu sehr pulverisieren. 21 Luftzufuhrregelung fast völlig zudrehen, so dass Flamme gerade noch nicht gelb rußend ist. 13

14 Institut für Anorganische Chemie Universität Wien Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen Auflage WS 2013 Zinn(IV)iodid - SnI 4 Aufgabenstellung Synthese einer kovalenten Iodverbindung durch direkte Halogenierung. Überprüfung der Reinheit mittels Schmelzpunktbestimmung. Grundlagen Kovalente Bindung, Polarisierbarkeit von Atomen/Ionen, Hydrolyse, HSAB-Prinzip (harte/weiche Säuren/Basen), Unterschiede (physikalische und chemische) des Präparats zu eher salzartigen Halogeniden, PSE (gesamt), wichtige organische Lösungsmittel (Name, Formel, Eigenschaften); Chemie des Zinns, Chemie der Halogene/Halogenide (bes. Iod), usw. Versuchsdurchführung Zinn(IV)iodid ist feuchtigkeitsempfindlich. Daher sind ausschließlich trockene Glasgeräte zu verwenden! In einem 100 ml Schliffkolben 22 übergießt man eine Mischung von 2 g granuliertem Sn und 6,7 g Iod (Einwaage mit Glaslöffel im Abzug, dabei Oberschalenwaage mit Papier/Karton vor Kontamination schützen, da das leicht sublimierende Iod stark korrodierend wirkt!) mit 20 ml Toluol, setzt einen Rückflusskühler auf 23 (bei hoher Luftfeuchtigkeit zusätzlich auf diesen ein Trockenrohr gefüllt mit Silikagel) und erwärmt am Ölbad. 24 Die Reaktionsgeschwindigkeit kann durch Rühren der Lösung drastisch erhöht werden. Beim Einsetzen der Reaktion wird die Temperatur so eingestellt, dass die Lösung ständig leicht am Sieden gehalten wird. Man setzt die Wärmezufuhr fort, bis sich sämtliches Iod umgesetzt hat. Dies kann daran festgestellt werden, dass die Farbe der Flüssigkeit von kirschrot nach orangerot umschlägt, im Kolben keine violetten Dämpfe mehr zu beobachten sind und das zurücktropfende Lösungsmittelkondensat fast farblos ist. Es wird noch weitere 5 Minuten erhitzt, dann wird der Reaktionskolben aus dem Ölbad genommen und kurz darauf die noch heiße aber nicht mehr siedende Reaktionsmischung vom nicht umgesetzten Sn in ein Becherglas dekantiert Direkt in den Rundkolben einwiegen, diesen nach der Iodzugabe allerdings wegen der gesundheitsschädlichen Dämpfe nicht offen ohne Abzug oder Absaugung herumstehen lassen. (Stopfen verwenden oder bei bereits vorbereiteter Apparatur ehebaldig Kühler aufsetzen. Die Apparatur darf aber wegen der sich beim Erwärmen ausdehnenden Luft bzw. diese verdrängenden Dämpfe oben nicht fest verschlossen werden.) 23 Zwischen Kühler und Kolben Teflonhülse als Dichtung verwenden. Kühler nur locker mit Stativklemme vor umkippen sichern, festgespannt wird nur der (mit Wulst aufsitzende) Rundkolben und zwar mit einer noch gut mit Kork ausgekleideten Klemme. (Mehrfaches Festspannen würde beim Erwärmen zu Spannungen im Glas führen.) Zum richtigen Aufbau (Fixierung der Klemmen mit Muffen, Schwerpunkt über Platte des Statives, Ligaturen zur Sicherung der Schläuche etc.) beachten sie die in der Vorbesprechung gezeigte Musterapparatur. 24 Vor dem Einschalten der Heizung Kühlung vorsichtig aufdrehen. Ein verhältnismäßig kleiner Wasserdurchsatz ist ausreichend, allerdings muss dieser in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Gerade zu Beginn kann es sein, dass der sich nach dem Aufdrehen des Wasserhahnes nicht mehr gequetschte Dichtungsgummi allmählich etwas ausdehnt und der Kühlwasserfluss dadurch zum Erliegen kommt. Bis zum Einsetzen des Siedens ist die Rührerheizung maximal aufzudrehen und dann etwas zu reduzieren. Der Flüssigkeitsstand innerhalb des Kolbens sollte stets ein paar Millimeter höher als das Öl des Bades gehalten werden, damit das Produkt nicht an der Glaswand knapp außerhalb des durch das Rühren leicht schwankenden Lösungsmittels der gewöhnlich weit über dessen Siedepunkt liegenden Ölbadtemperatur ausgesetzt wird. 25 Am besten Klemme von der Muffe losschrauben und als Griff für den heißen Kolben benutzen. Am Kolben haftendes Öl mit Zellstoff abwischen. Sollte die Zeit bereits so weit fortgeschritten sein, dass sich das Kühlen und Abfiltrieren nicht mehr ausgeht, dann borgen Sie sich einen gereinigten (mit Stopfen und Teflonhülse verschließbaren) Rundkolben vom Nachbarn und dekantieren Sie die Reaktionslösung in diesen. Am folgenden Tag können Sie vor der Filtration direkt in diesem Kolben kühlen. 14

15 Der Reaktionskolben wird einmal kurz mit ca. 5 ml Toluol ausgeschwenkt und auch diese Waschflüssigkeit in das Becherglas dekantiert. 26 Beim Abkühlen der Reaktionslösung bilden sich schon Kristalle von SnI 4. Die Kristallisation wird im Eisbad vervollständigt 27 und die Kristalle mit einer Glassinternutsche (P2 oder P3) 28 abgesaugt und mit etwas Ether oder (falls vorhanden) niedrig siedendem Petrolether gewaschen. 29 Die Substanz kann gegebenenfalls aus Toluol umkristallisiert werden. Eigenschaften: Rotorange, oktaedrische Kristalle von SnI 4. Feuchtigkeitsempfindlich. 30 Wird von Wasser hydrolytisch zersetzt: SnI H 2 O SnO HI Unverändert löslich in CCl 4, CHCl 3, CS 2, C 6 H 6, C 2 H 5 OH, (C 2 H 5 ) 2 O, CH 2 I 2 und Toluol. I Sn I I I Tetraedrischer Aufbau des SnI 4 -Moleküls Aufgaben: Bestimmen Sie die theoretische und praktische Ausbeute sowie den Schmelzpunkt der getrockneten Substanz. Zeichnen Sie die räumliche Struktur der folgenden kovalenten Verbindungen: XeF 2, BF 3, ClF 3, SF 4, PF 5, SF 6 26 Sollte der Kolben bereits stark abgekühlt sein, wird mit dem Waschtoluol kurz im heißen Ölbad geschwenkt. 27 ca. 30 min. Achten Sie bei der Wahl der Größe des Becherglases für das Eisbad darauf, dass das Gefäß mit dem zu kühlenden Inhalt selbst bei vollständigem Schmelzen des Eises (etwa während einer Platzprüfung) nicht umkippen kann! 28 Eine durch hydrolysiertes Produkt verunreinigte Nutsche kann mit konzentrierter Schwefelsäure gereinigt werden, frisches SnI 4 kann hingegen durch rasches Waschen mit Ethanol entfernt werden. Organische Lösungsmittel mit einem Halogengehalt 2% müssen übrigens als halogenhältige Abfälle entsorgt werden. 29 Diethylether trocknet relativ rasch (Siedepunkt 35 C), löst allerdings SnI 4 ziemlich gut. Der vorhandene Petrolether (Alkan-Gemisch mit Siedebereich C) löst weniger, trocknet aber langsamer. Das im Praktikum nicht zur Verfügung stehende Pentan (Siedepunkt 36 C) wäre wahrscheinlich am geeignetsten. 30 Die Aufbewahrung und Abgabe des Produktes erfolgt in einer mit dest. Wasser gereinigten und nach Spülung mit wenig Aceton im Trockenschrank gut getrockneten, mit Gummistopfen verschlossenen Eprouvette. 15

16 Institut für Anorganische Chemie Universität Wien Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen Auflage WS 2013 Hexaamminnickel(II)chlorid, [Ni(NH3)6]Cl2 Aufgabenstellung Synthese eines Hexaamminnickel(II)-komplexes aus dem Hexaaqua-Komplex durch Ligandenaustausch. Bestimmung des Chloridgehalts des Endprodukts mittels Fällungstitration ( Mohr sche Titration ). Grundlagen (Thermodynamische) Stabilität von Komplexen (Gleichgewichtskonstanten), Kinetische Inertheit, Ligandenaustauschreaktionen, Ligandenfeldtheorie, Elektronenkonfigurationen, quantitative Analyse (Prinzip), Titration (Prinzip); Chemie des Nickels; Chemie des Ammoniaks (insbes. in Lösung), qualitative Nachweisreaktionen usw. Versuchsdurchführung: Zur Herstellung einer gesättigten Ammoniumchlorid-Lösung werden 9.5 g NH 4 Cl in 20 ml H 2 O und 5 ml konzentriertem Ammoniak unter leichtem Erwärmen gelöst. Beim anschließenden Abkühlen sollte wieder etwas festes NH 4 Cl auskristallisieren. Überstehende Lösung dekantieren und für den späteren Gebrauch bereitstellen. 6 g NiCl 2 6 H 2 O werden in 10 ml H 2 O gelöst. Anschließend gibt man 20 ml konzentrierten Ammoniak in kleinen Teilen unter ständigem Rühren zu, wobei die Farbe der Lösung über verschiedene Blautöne in violett übergeht und der gebildete Hexaaminnickel-Komplex als Chlorid auszufallen beginnt. Zur Vervollständigung der Fällung werden 20 ml der anfangs hergestellten gesättigten Ammonchloridlösung zugegossen. Nach ca. 1 Stunde 31 werden die violetten Kristalle in der Glassinternutsche abfiltriert und in der Nutsche mit je 10 ml konz. Ammoniak, Alkohol und Diethylether 32 (in dieser Reihenfolge) gewaschen. Anschließend wird das gewaschene Endprodukt mittels Wasserstrahl- oder Membranpumpe an der Luft trockengesaugt. Eigenschaften Die violetten Kristalle von [Ni(NH 3 ) 6 ]Cl 2 sind in geschlossenen Gefäßen mehrere Monate stabil. An feuchter Luft Ligandenaustausch H 2 O für NH 3, wobei die Farbe langsam von violett in grün übergeht. In wässriger Lösung scheidet sich langsam Ni(OH) 2 ab. 31 Nützen Sie die Zeit nicht nur für die Weiterarbeit an vorhergegangenen Beispielen, sondern auch um Bürette und Pipette für die Titration vorzubereiten. (vgl. Fußnote 33) Die AgNO 3 -Lösung aber erst in die Bürette einfüllen, wenn Sie sicher sind, dass Sie die mindestens drei Titrationen auch wirklich noch am selben Tag durchführen können, was erfahrungsgemäß fast nie der Fall ist. Dem Vorratsgefäß bereits entnommene 0,05 M AgNO 3 darf in dieses nicht zurückgeschüttet werden. (Sie können jedoch die beim Spülen des Bürettenhahns zum Entfernen der Luftblasen in ein sauberes trockenes Becherglas aufgefangene Lösung wieder in die eigene Bürette füllen.) Die gestellte AgNO 3 -Lösung müsste bei voreiliger Entnahme aus dem Vorratsgefäß zur Wahrung der genauen Konzentration (c = 0,05 f) gut verschlossen und lichtgeschützt aufbewahrt werden. Vorsicht, nasse Gefäße würden die Konzentration der Maßlösung (Titrator) ebenfalls in unbekannter Weise verändern, wodurch die Berechnung der Stoffmenge aus dem bis zum Äquivalenzpunkt verbrauchten Volumen nicht mehr möglich wäre. 32 Waschether extra sammeln und in Sammelgefäß für halogenfreie Lösungsmittelabfälle entsorgen. 16

17 Aufgaben Bestimmen Sie die theoretische und praktische Ausbeute und geben Sie die Reaktionsgleichungen an. Bestimmung des Chlorid-Gehaltes ( Mohr sche Titration ): mg Produkt wird so genau wie möglich eingewogen, 34 quantitativ in ein 100 ml- Becherglas überführt und in 40 ml H 2 O gelöst. Die Lösung wird mit 5 ml NaOH (2M) versetzt und unter Rühren (Magnetrührstäbchen) solange gekocht, bis in der Gasphase kein NH 3 mehr nachweisbar ist (feuchtes Indikatorpapier). Vom ausfallenden Ni(OH) 2 wird direkt (über einen Rapidtrichter) in einen 100 ml Meßkolben filtriert (Becherglas mit mehreren kleinen Portionen heißem Wasser spülen und damit den Niederschlag im Filter auswaschen). Dann werden 3 ml HNO 3 (2M) zugegeben, der Kolben nach dem Auskühlen mit H 2 O bis zur Ringmarke aufgefüllt und gut durchgeschüttelt. Zur Chlorid-Bestimmung werden 20 ml dieser Lösung in einen Titrierkolben pipettiert, und 2-3 Tropfen einer Phenolphthalein-Indikatorlösung zugesetzt. Nun wird tropfenweise mit verdünnter HNO 3 versetzt, bis die Lösung von rot auf farblos umschlägt (der ph-wert sollte zwischen 6 und 7 liegen). Dann gibt man ca. 2 ml 5% Kaliumchromatlösung (nicht Dichromat!) hinzu und titriert den so vorbereiteten Titranden mit 0,05 M AgNO 3 -Lösung als Titrator bis sich das auftretende bräunliche Ag 2 CrO 4 auch nach ordentlichem Schwenken nicht mehr völlig auflöst. (Nur geringer Farbunterschied am Äquivalenzpunkt, daher Probe aus erster Titration zum Vergleich aufheben. Versehentlich an der oberen Kolbenwand haften gebliebene AgNO 3 -Tropfen stets mit etwas dest. H 2 O in die entstandene Suspension spülen.) Berechnen Sie aus dem Ergebnis Ihrer Titration den Chlorid-Gehalt Ihres Produkts (in Gewichtsprozent des eingesetzten Produkts) und vergleichen Sie den Wert mit dem aus der Formel berechneten theoretischen Wert. Es sind mindestens drei Titrationen durchzuführen und das experimentelle Ergebnis als arithmetischer Mittelwert ± 2.5 Standardabweichungen 35 anzugeben. 33 Achtung: Hier muss quantitativ gearbeitet werden, das heißt, dass möglichst der gesamte Analyt aus der Analysenprobe (im gegebenen Fall das Chlorid) in die aufgearbeitete Probenlösung im Messkolben gelangen muss, bzw. genau ein bestimmtes Aliquot (hier ein Fünftel) davon in den jeweiligen Titrierkolben. Außerdem ist die Kontamination mit probenfremdem Chlorid zu vermeiden und auch für die Abwesenheit von anderen die Titrationsreaktion störenden Spezies zu sorgen. Die mit dest. Wasser vorgereinigte Bürette kann zur Erhöhung der Genauigkeit mit einem speziellen Reinigungsmittel behandelt werden, das für ein besseres Abfließen des Titrators (weniger zurückbleibende Tropfen) sorgt. Dieses Mittel füllt man in die Bürette und lässt 15 min einwirken. Danach wird das Reinigungsmittel zurück in das Vorratsgefäß gegeben. Anschließend muss sehr gut mit destilliertem Wasser gereinigt werden, wobei das Hahnküken abgeschraubt werden sollte. Nach dem Spülen mit wenigen Millilitern Aceton muss mittels Membranpumpe Luft zum Trocknen durchgesaugt werden. Im Übrigen muss auch die Pipette zum Überführen eines Aliquots in den Titrierkolben trocken sein, der Kolben dagegen nur sauber. Volumetrisch geeichte Glasgeräte (Messkolben, Pipetten, usw.) dürfen nicht im Trockenschrank getrocknet werden. 34 Analysenwaage verwenden. ( ) 2 x 35 i x xi i Arithmetischer Mittelwert x =, Standardabweichung kleiner Stichproben: s =, i n n 1 x i = Einzelwerte, n = Zahl der Bestimmungen. Vertrauensbereich (Konfidenzintervall) VB = x ± 2. 5 s (3 Bestimmungen, 95% statist. Sicherheit) bzw. VB = x ±1. 6 s (4 Bestimmungen, 95% statist. Sicherheit). Die Sicherheit bezieht sich allerdings nur auf zufällige, nicht aber auf systematische Fehler. 17

18 Institut für Anorganische Chemie Universität Wien Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen Auflage WS 2013 Aufgabenstellung cis und trans Bis(ethylendiamin)dinitrocobalt(III)nitrat, [Co(en) 2 (NO 2 ) 2 ]NO 3 Synthese des cis- und trans-isomeren eines Cobalt-Komplexes. Reinigung durch Umkristallisieren. Grundlagen Isomerie (insbesondere bei Koordinationsverbindungen), Konstitution, Stereoisomerie, Konfiguration, Konformation, Diastereomere, Enantiomere, Chiralität, Racemat, optisch aktive Komplexe, en (Struktur, Bindungsverhältnisse,...), Redoxsysteme, Reaktionsgleichungen; Chemie des Kobalts; Chemie der N-O-Verbindungen (Nitrate, Nitrite, Nitro/ Nitrito-Liganden, Nitrose Gase, Lachgas, Nitriersäure, Königswasser, N-O-Säuren,...) Bei Komplexen oder Molekülen, die sich bei gleicher Konnektivität der Atome (Konstitution) lediglich durch deren geometrische Anordnung (z. B. der Liganden um das Zentralatom) unterscheiden, handelt es sich um Stereoisomere. Verhalten sich Konfigurationsisomere nicht wie Enantiomere (spiegelbildlich) zueinander, so spricht man von Diastereomeren. Im Falle von cis und trans Bis(ethylendiamin)dinitrocobalt(III)nitrat nehmen die Nitro-Liganden entweder benachbarte (cis) oder gegenüberliegende (trans) Positionen im Oktaeder ein. Die beiden Isomere können durch geeignete Wahl der Syntheseroute selektiv dargestellt werden. Cobalt: Metallisches Cobalt dient zur Herstellung von korrosionsbeständigen Legierungen, Permanentmagneten und von harten Schnelldrehstählen. Das Isotop 60 Co wird als Quelle für γ-strahlen in der Strahlentherapie verwendet. Von biologischem Interesse ist das Vorkommen von Co im Vitamin B12. Versuchsdurchführung Darstellung des cis-komplexes: Zuerst muss das schwerlösliche Salz K 3 [Co(NO 2 ) 6 ] hergestellt werden. Dazu wird zu einer kalten konzentrierten Lösung von 8 g Na 3 [Co(NO 2 ) 6 ] in H 2 O (25-35 ml) unter gutem Rühren eine kalt gesättigte KNO 3 -Lösung 36 zugesetzt wobei das gelbe K 3 [Co(NO 2 ) 6 ] als Niederschlag ausfällt. Sobald eine weitere Zugabe von KNO 3 -Lösung zu keiner sichtbaren Fällung mehr führt (um dies zu erkennen, läßt man den entstandenen Niederschlag absetzen, bzw. zentrifugiert einen kleinen Teil der Mischung), erfolgt ein weiterer Zusatz von etwa noch einmal dem gleichem Volumen KNO 3 -Lösung. Danach wird einige Minuten digeriert, um alles Na + im Niederschlag durch K + zu ersetzen. Schließlich wird der Niederschlag im Büchnertrichter 37 abgesaugt, mit Alkohol und Ether gewaschen 38 und an der Luft getrocknet. Die Ausbeute des Zwischenprodukts wird bestimmt. 36 Eventuell eine größere Menge gemeinsam auf dem Rührer einer Schmelzpunktbestimmungsapparatur herstellen, damit eigener Rührer für die Fällung kalt bleibt. (Löslichkeit von KNO 3 in H 2 O bei 20 C: 316 g L 1 ) 37 Schere zum Zurechtschneiden des Filterpapieres mitbringen (vgl. Allgemeine Informationen am Beginn des Skriptums). 38 Die Verwendung des Büchnertrichters erlaubt kein optimales Waschen durch vollständiges Aufschlämmen im Waschmedium. Unvollständiges Aufrühren führt zum Verklumpen und ist in der Regel ungünstiger als die rasche Überschichtung des gesamten bei der Filtration von selbst gebildeten einigermaßen gleichmäßigen Filterkuchens mit einer hinreichenden Menge an Waschflüssigkeit. In extremen Fällen muss der Feststoff aus dem Büchner in ein Becherglas überführt, im Waschmedium ordentlich aufgeschlämmt und erneut abfiltriert werden. (vgl. Allgemeine Informationen Trennverfahren) 18

19 6,4 g des K 3 [Co(NO 2 ) 6 ] werden in 13 ml H 2 O suspendiert und dann in einem auf mindestens 90 C vorgewärmten Wasserbad (ausnahmsweise vorsichtig mit dem Thermometer) gerührt. 39 Sobald die Suspension C erreicht hat, werden 2,2 g 40 einer 70%igen Ethylendiamin- Lösung (1,2-Diaminoethan, abgekürzt en) hinzugefügt, wobei sich das gelbe Hexanitrocobaltat mit brauner Farbe unter sorgfältigem Rühren auflöst. 41 Sollte dies nach einigen Minuten nicht der Fall sein, werden weitere 2-4 Tropfen (ca. 0,1 0,2 ml) der 70%igen Ethylendiamin-Lösung zugesetzt. Falls danach noch geringe Reste des schwerlöslichen K-Salzes vorhanden sind, so wird heiß durch ein Papierfilter abfiltriert. 42 Das Filtrat wird mit einer Eis-Kochsalzmischung 43 gekühlt, worauf das braune Komplexsalz als Nitrit ausfällt. Man saugt in der Glassinternutsche ab, löst den Niederschlag in einem Minimum an warmem Wasser (nicht über 60 C) 44 und fügt tropfenweise konzentrierte HNO 3 hinzu, bis die schwache Gasentwicklung aufhört (Abzug!). Schon beim Zutropfen fällt die cis-verbindung als Nitrat aus. Die Kristallisation wird durch kurze Kühlung 45 (ca. 10 min) in Eis-Kochsalz 43 vervollständigt und der Feststoff anschließend in der Nutsche abgesaugt. Nach Entfernung der salpetersauren Mutterlauge und Reinigung der Saugflasche mit Wasser kann das zuvor etwas trockengesaugte Produkt auch mit Ethanol und Ether gewaschen werden. Darstellung des trans-komplexes: 4,8 g 40 70% Ethylendiamin werden mit 7 ml Wasser versetzt und mit 2,1 ml konz. HNO 3 teilweise neutralisiert. Die entstandene Lösung wird in einer gegen Umkippen gesicherten Gaswaschflasche mit einer Lösung von 8,0 g Co(NO 3 ) 2 6H 2 O und 4,2 g NaNO 2 in 20 ml Wasser gemischt. Sodann wird ein kräftiger Luftstrom durch die Lösung gesaugt, 46 wobei nach einigen Minuten die trans-verbindung auszufallen beginnt. Die Fällung soll in ca. 20 min vollständig sein. Man kühlt 47 mit einer Eis-Kochsalzmischung 43 und filtriert in der Nutsche ab. 48 Der gelbe, kristalline Feststoff wird aus siedendem Wasser umkristallisiert, danach mit Alkohol und Ether gewaschen und an Luft getrocknet. Anmerkung: Reaktionsmischungen, Mutterlaugen und nasse (Zwischen-)Produkte sind gegebenenfalls über Nacht im Kühlschrank zu lagern. Aufgaben Eventuell überschüssiges K 3 [Co(NO 2 ) 6 ] ist ebenfalls abzugeben! Bestimmen Sie die theoretische und praktische Ausbeute des cis- und trans- Komplexes. 39 Zur Durchführung sollte kein zu großes Becherglas verwendet werden, am besten Größe 50 ml, da sich die Reaktionsmischung sonst eventuell zu rasch durch abdampfendes Wasser einengt. Das Reaktionsgefäß kann am Rand des nicht zu vollen Wasserbades (günstig z. B ml H 2 O in einem 250 ml Becherglas) beispielsweise mit einem gut funktionierenden Eprouvettenhalter fixiert werden. 40 Über die am Vorratsgefäß angegebene Dichte ist das Volumen zu berechnen, welches dann mittels Pipette zugesetzt werden kann. 41 Bei längerem Erwärmen kann manchmal bei mangelhaftem Rühren neben dem noch nicht gelösten hellgelben (meist am Boden des Becherglases klebenden) K 3 [Co(NO 2 ) 6 ] bereits ockergelbes Produkt auszufallen beginnen, welches sich in der Hitze langsam in das thermodynamisch stabilere trans-isomer umwandelt. 42 Die Entfernung des verbliebenen K 3 [Co(NO 2 ) 6 ] kann auch beim Lösen in warmem Wasser vor der Überführung des Nitritsalzes zum Nitrat erfolgen. 43 Für maximal erzielbare Kühlung (-21 C) siehe allgemeine Informationen. Hier sollte aber nur auf etwa -5 C bis -10 C gekühlt werden, sonst friert auch die Mutterlauge ein. Zur Herstellung von Kältemischungen nur billiges Gewerbesalz verwenden!!! 44 Sollte sich ein kleiner Teil nicht lösen kann warm durch einen Papierfilter filtriert werden. 45 Der Komplex wird in der stark sauren Lösung langsam zersetzt. 46 Es ist ratsam sich gut zu überlegen, an welcher Seite des Gaswaschflascheneinsatzes angesaugt werden sollte, andernfalls schlürft die Pumpe die Reaktionsmischung aus der Waschflasche. 47 Am besten gleich die ganze Gaswaschflasche in die Kältemischung stellen. 48 Bei sauberer Saugflasche kann die Mutterlauge mehrmals in die Gaswaschflasche zurückgeschüttet werden, um das Produkt so größtenteils in die Glassinternutsche spülen zu können. 19

20 Institut für Anorganische Chemie Universität Wien Chemisches Grundpraktikum I - präparative Laborübungen Auflage WS 2013 Isomerentrennung von cis- und trans-cyclohexan-1,2-diamin über Nickelkomplexe Aufgabenstellung Aus einer Mischung aus cis- und trans-cyclohexan-1,2-diamin sollen die beiden Isomere durch selektive Komplexierung an Nickel(II) getrennt werden. Grundlagen Atomorbitale (Arten und Formen), Molekülorbitale, Ligandenfeld-Theorie (Aufspaltung der d-orbitale durch verschiedene Ligandenfelder: tetraedrische-, quadratisch-planare- und oktaedrische Komplexe), para- und diamagnetische Koordinationsverbindungen, high spinund low spin Komplexe, Elektronenkonfiguration, Absorptionsspektroskopie (Zusammenhang elektromagnetisches Spektrum Anregung von Elektronen/Schwingungen/Rotationen, Lambert-Beersches Gesetz); Nitril/Amino/Amid/Azid/Azo-Gruppen, PSE usw. Es existieren drei Isomere von Cyclohexan-1,2-diamin (chxn): cis-r,s-chxn, trans-r,r-chxn und trans-s,s-chxn. Die trans-isomere repräsentieren ein Enantiomerenpaar, d. h. sie verhalten sich stereochemisch wie Bild und Spiegelbild zueinander. 49 cis-r,s-chxn trans-r,r-chxn trans-s,s-chxn Das im Chemikalienhandel erhältliche Isomerengemisch kann durch selektive Komplexierung an Nickel(II)-Ionen in das cis-isomer (cis-chxn) und die zwei trans-isomere (trans-chxn) aufgetrennt werden. Durch Zerstören der Komplexe können die cis- und trans-cyclohexan- 1,2-diamine anschließend rein erhalten werden. Eine Trennung des Enantiomerenpaares (trans-r,r-chxn und trans-s,s-chxn) ist nach einem anderen Verfahren (Diastereomerenpaarbildung mit Weinsäure) möglich. Einige Platinverbindungen mit dem chxn-liganden zeigen ein ausgeprägtes tumorhemmendes Potential. Ein Platinkomplex, Oxaliplatin, der einen trans-chxn Liganden sowie einen Oxalatoliganden trägt, wird unter dem Markennamen ELOXATIN zur Behandlung von Dickdarmtumoren verwendet. 49 Beachten Sie, dass der Cyclohexanring (im Gegensatz zum Benzolring) nicht eben sondern zum Großteil in der (stabilsten) Sesselkonformation vorliegt. Beim cis-isomer befindet sich eine der beiden Aminogruppen zwangsläufig in axialer Position, während beim trans-isomer die äquatoriale Stellung beider Substituenten stark bevorzugt (und für die zweizähnige Koordination ans Metall auch notwendig) ist. Übrigens handelt es sich bei den abgebildeten Formeln nicht um Valenzstrichformeln, da sowohl freie Elektronenpaare als auch Wasserstoffatome an den Kohlenstoffatomen der Einfachheit halber weggelassen wurden. 20

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