3. welche Konzepte die Landesregierung verfolgt, um den abgewiesenen Jugendlichen eine weitere Bildungs- bzw. Ausbildungschance zu ermöglichen.
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- Daniela Engel
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1 Landtag von Baden-Württemberg 12. Wahlperiode Drucksache 12/ Antrag der Abg. Peter Wintruff u.a. SPD und Stellungnahme des Ministeriums für Kultus und Sport Zusätzliche Eingangsklassen an beruflichen Gymnasien Antrag Der Landtag wolle beschließen, die Landesregierung zu ersuchen zu berichten, 1. wie viele Schülerinnen und Schüler sich an den einzelnen beruflichen Gymnasien für das Schuljahr 1997/98 bewerben und wie hoch die tatsächliche Zahl der aufzunehmenden Schülerinnen und Schüler ist; 2. wie viele Eingangsklassen zusätzlich gebildet und wie viele Deputate bereitgestellt werden müßten, um den jeweiligen Bewerberzahlen zu entsprechen; 3. welche Konzepte die Landesregierung verfolgt, um den abgewiesenen Jugendlichen eine weitere Bildungs- bzw. Ausbildungschance zu ermöglichen Wintruff, Zeller, Carla Bregenzer, Braun, Christine Rudolf, Teßmer, Weimer SPD Stellungnahme Mit Schreiben vom 26. Mai 1997 Nr. V/ /21 nimmt das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport zu dem Antrag wie folgt Stellung: Zu 1.: Übersicht über die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die sich an den einzelnen beruflichen Gymnasien für das Schuljahr 1997/98 bewerben, und die Aufnahmekapazität der einzelnen beruflichen Gymnasien Eingegangen: /Ausgegeben:
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3 3
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5 Berechnungsmodus der Aufnahmekapazität: Die Klassen in der Jahrgangsstufe 11 der dreijährigen beruflichen Gymnasien 1996/97 und die für 1997/98 zusätzlich genehmigten 11 Eingangsklassen werden an den jeweiligen Standorten mit dem Klassenteiler 32 multipliziert. 5
6 Zu 2.: Nicht alle Schülerinnen und Schüler, die sich für das Schuljahr 1997/98 an den einzelnen beruflichen Gymnasien bewerben, werden 1997/98 auch ein berufliches Gymnasium besuchen, auch dann nicht, wenn sie eine Zusage erhalten haben. Dies zeigen die Erfahrungswerte der letzten Jahre. Die Bewerberzahlen sind zum jetzigen Zeitpunkt im Durchschnitt noch deutlich überhöht. Das Ausmaß des Bewerberschwunds ist allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht exakt prognostizierbar. Die Gründe für den Bewerberschwund sind jedoch bekannt und gelten auch in diesem Jahr: Viele Bewerberinnen und Bewerber melden sich vorsorglich an mehreren beruflichen Vollzeitschulen an, um ihre Erfolgschancen zu erhöhen. Diese Mehrfachbewerbungen betreffen unterschiedliche Schularten, z.b. Berufskolleg und berufliches Gymnasium, berufliche Gymnasien verschiedener Richtungen, z.b. Ernährungswissenschaftliches und Technisches Gymnasium, und berufliche Gymnasien derselben Richtung an benachbarten Standorten. Trotz großen Aufwands der Oberschulämter können nicht alle Mehrfachbewerbungen bereinigt werden. Noch bis in den Oktober hinein werden Ausbildungsplätze vergeben; vor allem im Handwerk werden Lehrstellen oft erst spät angeboten. Viele Schülerinnen und Schüler, die von einem allgemeinbildenden auf ein berufliches Gymnasium wechseln wollen, bleiben letztendlich an ihrer bisherigen Schule, andere Bewerber besuchen andere Schularten, z.b. ein Berufskolleg. Der Bewerberabgleich, der in der Verordnung des Kultusministeriums über die Aufnahme in die beruflichen Gymnasien der dreijährigen Ausbauform vom 23. Dezember 1982 (K.u.U. 1983, S. 33; GBl. 1983, S. 183) beim Auswahlverfahren vorgeschrieben ist, erfordert von den Bewerberinnen und Bewerbern eine Mobilität und Flexibilität, die nicht immer vorhanden ist. Einige typische Beispiele: Wegen der Bewerberzahlen (40 Anmeldungen) und wegen der vorhandenen personellen, räumlichen und sächlichen Kapazitäten war für 1996/97 ein zweiter Zug am TG Heidenheim genehmigt worden. Er kam wegen des Bewerberschwunds nicht zustande. Lediglich 24 Schülerinnen und Schüler besuchen im Schuljahr 1996/97 die Klasse 11 am TG Heidenheim. Am dreizügigen WG Tuttlingen bewarben sich 1996/97 97 Schülerinnen und Schüler. Eine vierte Klasse hätte eingerichtet werden müssen, um alle Bewerber zu versorgen. 70 Schülerinnen und Schüler waren zum Stichtag der Schulstatistik in den drei Klassen der Jahrgangstufe Anmeldungen gab es 1996/97 am zweizügigen EG Lörrach. 47 Schüler und Schülerinnen besuchten am Stichtag der Schulstatistik die zwei Klassen der Jahrgangsstufe 11 an dieser Schule. Aufgrund dieser Erfahrungswerte hat das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport für das Schuljahr 1997/98 11 zusätzliche Züge an beruflichen Gymnasien genehmigt, die nach Absprache mit den Oberschulämtern an diejenigen Standorte vergeben worden sind, wo die größten Bewerberüberhänge und ausreichende personelle, räumliche und sächliche Kapazitäten vorhanden sind. Über alle drei Jahre hinweg gerechnet, erfordern diese zusätzlichen Klassen ca. 50 Deputate. Damit werden die Bewerberüberhänge lokal und regional gemildert oder beseitigt, und für die Schülerinnen und Schüler besteht landesweit ein ausreichendes Angebot an Eingangsklassen in beruflichen Gymnasien, die voraussichtlich im Durchschnitt zu 85% ausgelastet sein werden. Zu 3.: In Baden-Württemberg bestehen für Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Bildungsabschluß vielfältige Ausbildungs- und Bildungsmöglichkeiten als attraktive Alternativen zum Besuch eines beruflichen Gymnasiums. 6
7 In Fortführung des im Februar 1996 beschlossenen Bündnis für Ausbildung hat die Landesregierung auch für das Jahr 1997 umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um allen ausbildungswilligen Jugendlichen eine Ausbildungsstelle anbieten zu können: Die Landesregierung hat zur Stärkung des dualen Bildungssystems und zur Sicherung der Zukunftschancen der jungen Generation die Lehrstelleninitiative 1997 beschlossen. Das Kultusministerium ist beauftragt worden, das Aktionsprogramm Berufliche Bildung (vgl. Landtagsdrucksache 12/220) fortzuführen und weiterzuentwickeln. Die Zukunftsinitiative junge Generation beinhaltet ein 15-Millionen-Programm zur Stärkung der beruflichen Qualifikation. Im Rahmen der Regionalen Jugendkonferenzen wird ein Schwerpunkt auf die Aspekte Ausbildungswege und Ausbildungsplätze gelegt mit dem Ziel, die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe zu erhöhen. In der Summe der Maßnahmen betreibt die Landesregierung eine Politik aus einem Guß. Ausbildung ist die beste Vorbereitung junger Menschen auf die Zukunft. Das duale System der Berufsausbildung ist einer der wichtigsten Standortvorteile Deutschlands. Dr. Annette Schavan Ministerin für Kultus, Jugend und Sport 7
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