IV-Drogengebrauchende: Situation in Osteuropa und Auswirkungen auf die Epidemie in Bayern Dr. Viviane Bremer MPH Abt. für Infektionsepidemiologie
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- Rüdiger Scholz
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1 IV-Drogengebrauchende: Situation in Osteuropa und Auswirkungen auf die Epidemie in Bayern Dr. Viviane Bremer MPH Abt. für Infektionsepidemiologie Nürnberg, 24. Oktober 2018
2 Drogengebrauch in Osteuropa/Zentralasien Epidemie seit den 90ern Keine aktuellen Daten Russland >1 Million Ukraine Repressive Drogenpolitik in Russland Repression der Harm reduction Initiativen Keine Substitutionstherapie > Personen in Haft Strafe bis zu 20 Jahren antisoziale Elemente Verelendung, Ausgrenzung
3 HIV in Osteuropa WHO-Region Osteuropa/ Zentralasien = Ex-Sowjetunion 1,4 Millionen HIV+ Bis zu 2% Personen HIV+ (Jekaterinenburg) Seit 2010: 29% mehr HIV-Infektionen /Jahr 75% aus Russland 39% IVD Nur 36% unter Behandlung Nur 26% erfolgreiche Behandlung
4 WHO-Europa 2016: > HIV-Neudiagnosen 50/ / Westen 16% Fälle 3/ Osten 80% cases Zentrum 4% Fälle Source: ECDC/WHO (2017). HIV/AIDS Surveillance in Europe data
5 Trend HIV-Neudiagnosen WHO Europa Region*, Osteuropa WHO Europa Region Westeuropa Zentraleuropa * Data for Russia were obtained through the Russian Federal Scientific and Methodological Center for Prevention and Control of AIDS; Sprakva; 2017 Source: ECDC/WHO (2017). HIV/AIDS Surveillance in Europe data
6 Trend AIDS-Neudiagnosen WHO European Region*, Osteuropa WHO Europa Region Westeuropa Zentraleuropa Source: ECDC/WHO (2017). HIV/AIDS Surveillance in Europe data
7 Trends der HIV-Neudiagnosen in West-, Zentral- und Osteuropa New diagnoses per population 60 Westen Zentrum Osten 26% keine Viruslast 24% nicht-diagnostiziert 95% mehr Diagnosen % keine Viruslast 14% nicht-diagnostiziert 19% weniger Diagnosen % keine Viruslast 17% nicht-diagnostiziert 147% mehr Diagnosen Source: ECDC/WHO (2017). HIV/AIDS Surveillance in Europe data Source: ECDC. Dublin Declaration monitoring 2018; validated unpublished data on the continuum of care.
8 Anteil HIV-Neudiagnosen, nach Übertragungsweg und Land, 2016 MSM IVD Heterosexuell Andere/Unbekannt Source: ECDC/WHO (2017). HIV/AIDS Surveillance in Europe data
9 Wie ist die Situation in Deutschland?
10 Anzahl gemeldeter Neudiagnosen Trend HIV-Neudiagnosen nach Geschlecht (Stand 03/2017) unbekannt männlich weiblich HIV-Neudiagnosen gesamt Diagnosejahr 11
11 Anzahl Erstdiagnosen Anzahl Erstdiagnosen mit Herkunft Europa, Diagnosejahr Osteuropa Westeuropa Zentraleuropa 12
12 Infektionsland Infektionsland und Herkunftsland wer hat sich wo infiziert? Deutschland Osteuropa Zentraleuropa Westeuropa Herkunftsland Deutschland Osteuropa Zentraleuropa Westeuropa unbekannt Prozent 13
13 Wahrscheinlicher Übertragungsweg bei HIV- Neudiagnosen nach Herkunftsregion, % 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% PPI Hetero Berufl. Trans IVDA MSM unbekannt 20% 10% 0% Deutschland Osteuropa Zentraleuropa Westeuropa 14
14 Anzahl Erstdiagnosen IVD: Anzahl HIV-Erstdiagnosen nach Herkunft und Diagnosejahr, Gesamt Osteuropa Deutschland Diagnosejahr 15
15 DRUCK-Studie Vergleich Herkunft Deutschland mit Osteuropa 1,318 Deutsche und 208 Osteuropäer Osteuropäer jünger und eher männlich Injizierten häufiger 2 Jahre IVD osteuropäischer Herkunft waren häufiger HCV+ (53% vs. 43%), vor allem Männer häufiger HIV+ (5,8% vs. 4,6%) injizierten häufiger täglich und mit Freunden injizierten häufiger mehr als 1 Droge teilten häufiger Drogenutensilien 16
16 Kommen wir nun zu Bayern 17
17 Anzahl Trend HIV-Neudiagnosen Bayern, Diagnosejahr fehl. Ang. MSM IVDA Hetero 18
18 Anzahl HIV-Erstdiagnosen aus Bayern unter IVD nach Geschlecht, Diagnosejahr männlich weiblich Gesamt 19
19 Molekulare Surveillance von HIV 60% der HIV-Meldungen begleitet von Blut Tropfen auf Filterpapier Untersuchung der Blutproben Rezenz der Infektion (wie frisch ist die Infektion?) Subtyp und Sequenzierung (sind die Infektionen zusammenhängend?) (Resistenzen) 20
20 Sequenzierung 2016: Identifikation eines neuen Clusters HET MSM IVD PPI 21
21 Cluster der HIV-1 Subtyp C Infektionen in Bayern der IVD-Fälle zwischen März 2015 und Dezember 2016 (in Blau) München Subtyp C Ausbruch 23/24 Fälle aus München und 1 aus Augsburg 22
22 HIV-Erstdiagnosen unter IVD in Bayern Stand 12/2017 (2017 vorläufige Daten) * Subtyp C Möglicher Fall (IVD ohne Probe) 4 Infektionen bestehen bereits länger 23
23 Charakteristika der Personen im Cluster der HIV-1 Subtyp C Infektionen Geschlecht (n=26) Übertragungsweg (n=26) Anti-HCV (n=23) Alter: 26-51, Ø=36 Jahre 21/25 Herkunft Deutschland
24 Untersuchung auf neue psychoaktive Substanzen (NPS) und Opioide Untersuchung auf 155 NPS und 72 Opioide 19 Cluster-Proben 19 Proben von IVD (nicht-cluster) Ergebnisse Cluster: 9/19 NPS; 8/19 (42%) a-pvp/pv8 Nicht-Cluster: 2/19 NPS; 0/19 (0%) a-pvp/pv8 Konsum verschiedener anderer Opioide
25 Zusammenhang mit synthetischen Cathinones (a-pvp/pv8) a-pvp: α- Pyrrolidinopentiophenone PV8: α- Pyrrolidinoheptiophenone) Sog. Flakka Geschnupft, injiziert, eingenommen oder geraucht Verursacht Hyperstimulation, kurzzeitige Euphorie, Paranoia, und Halluzinationen 26
26 Zusammenfassung HIV in Osteuropa HIV-Neuinfektionen steigen stark an IVD weiterhin besonders betroffen HIV in Deutschland Anstieg IVD, z.t. Einfluss aus Osteuropa Infektionen finden jedoch auch in Deutschland statt Ausbruch unter IVD in Bayern Rasche Übertragung Herkunft weitgehend Deutschland HCV-Koinfektion Zusammenhang mit NPS 27
27 Empfehlungen Allgemein Ausbau HIV/HCV-Test- und Therapiemöglichkeiten Niedrigschwellige Drogenberatung (Check it) Substitutionspraxen Erreichbarkeit von IVD aus Osteuropa verstärken Sprachmittlung? Ausbruch Bayern Anpassung der Angebote an neue Konsummuster (Spritzenvergabe) Druckräume 28
28 Dankeschön Ruth Zimmermann Norbert Bannert Kerstin Schönerstedt-Zastrau Uli Marcus
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