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- Samuel Roth
- vor 8 Jahren
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1 1 von : , 17:30 Uhr aktualisiert: , 09:45 Uhr Interview mit Birkenfelds Bürgermeister Kowalksi: Fünf Wochen Lehrzeit waren sehr hilfreich Birkenfeld. Bei den Kommunalwahlen im Mai hat Miroslaw Kowalski (CDU) das Rennen um das Birkenfelder Rathaus gewonnen. Sein Kontrahent Jörg Bruch (SPD) hatte das Nachsehen. Bevor Kowalski nun mit seiner Familie nach Polen aufbrach, um dort mit seiner Mutter Weihnachten zu verbringen, sprach die Nahe-Zeitung mit dem neuen Stadtbürgermeister über seine ersten Erfahrungen, Ziele und Enttäuschungen. Anzeige Büroartikel Discount Große Auswahl zu Discountpreisen! 24h Lieferung. Für Geschäftskunden. Für Eva Kowalski werden die Abende ohne ihren Mann oft recht lang. Miroslaw Kowalski entschädigt sie zuweilen mit Blumen. Foto: Reiner Drumm - Reiner Drumm Die 100 Tage Schonzeit, die Neulingen in der Regel gewährt werden, sind für Sie längst verstrichen. Bläst Ihnen nun ein rauerer Wind als noch im Juli oder im August ins Gesicht?
2 2 von :45 Ich glaube, dass manche anfangs gedacht haben, ich schaffe dieses Amt nicht und würde ziemlich schnell die Segel streichen oder mir zumindest einige Fehler leisten. Aber wer mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich so schnell nicht aufgebe. Als rauen Wind würde ich die derzeitige Situation nicht bezeichnen. Ich konnte viele Problem sachlich aus der Welt schaffen und - wenn es möglich war - für schnelle Lösungen oder Antworten sorgen. Es gab jedenfalls keinen sachlichen Grund, mich unnötig zu ärgern. Bei Ihrer Wahl zum Stadtoberhaupt wurde Ihnen von vielen Seiten Unterstützung zugesagt. Ist dies auch so eingetroffen, oder hätte man Ihnen noch besser unter die Arme greifen können? Doch, die zugesagte Hilfe konnte ich fast immer sofort abrufen. Etwa von meinem Vorgänger Peter Nauert. Wenn ich Fragen hatte, haben wir dies meistens am Telefon, aber manchmal auch im Büro sofort geklärt. Zudem war ich direkt nach meiner Wahl bis zur Amtseinführung fast täglich (ausgenommen in meinen Urlaub) im Büro, um so viele Informationen wie möglich über die Vorgänge und Abläufe zu sammeln, damit ich Bescheid weiß, wenn es ernst wird. Ich habe sozusagen in diesen fünf Wochen eine kleine Lehre absolviert, die sich im Juli bezahlt gemacht hat. Außerdem bot mir die eigene Fraktion immer Unterstützung an, und das hat geholfen. Sie haben in Ihrer noch jungen Amtszeit schon zahlreiche Antrittsbesuche hinter sich. Wo waren Sie besonders beeindruckt, was hat Sie vielleicht sogar berührt? Schon am 2. Juli durfte ich einer Dame zu ihrem 90. Geburtstag gratulieren. Wir kannten uns bis dahin nicht, waren uns aber auf Anhieb sympathisch. Es folgten unter anderem eine Sitzung des Städte- und Gemeindebundes, Besuch in der französischen Partnerstadt Aude le Tisch, die Fairplay-Tour mit mehr als 300 Radfahrern vor dem Rathaus, Prämienmarkt, Firmenlauf und, und, und. Beeindruckt haben mich der Besuch der Gedenkstätte Hinzert sowie die Begegnung und das Gespräch mit dem einzig noch lebenden Überlebenden des Lagers, Alois Halat (96) aus Hoppstädten-Weiersbach. Bei diesem Besuch habe ich auch den polnischen Generalkonsul kennengelernt, der mich dann zu einer Feier anlässlich des polnischen Nationalfeiertages nach Mainz in die Staatskanzleien einlud. Der Konsul wird im März nach Birkenfeld und Idar-Oberstein kommen. Haben Sie für sich eine Prioritätenliste mit Themen angelegt, die Sie nach und nach abarbeiten wollen? Welche Projekte stehen oben? Welche Pläne haben eher noch etwas Zeit? Welche Ziele haben Sie sich für sich selbst gesetzt? Kurzfristig stehen auf meiner Liste das Feuerwehrgerätehaus in Birkenfeld, die frühzeitige Bürgerbeteiligung beim Ausbau von Haidweg und Vor Klopp, das Thema "Aktive Stadt", die Kulturwoche, Leerständekataster, Gewerbeflächen, Touristik, Neubaugebiet "Haesgeswiesen III", der Kreisel, Alter Bahnhof und der Nationalpark. Mittelfristig stehen bei mir die Nachnutzung der
3 3 von :45 Kaserne, die Südwest-Spange, Vermarktung oder Verkauf des BIG-Centers und das Gewerbegebiet Braunenberg auf der Agenda. In den bisherigen Stadtratssitzungen waren Sie stets gut vorbereitet, Fragen konnten Sie spontan sachkundig beantworten. Wann finden Sie noch Zeit sich vorzubereiten? Der Tag hat doch nur 24 Stunden. Danke für das Kompliment. Es würde mich freuen, wenn auch die Stadträte das so wie Sie sehen würden. Ich versuche, Punkt für Punkt genau zu recherchieren. Vor allem aber lese ich viel über die Vorgänge. Zudem sind mir viele Themen schon als früherer Stadtrat beziehungsweise Fraktionssprecher bekannt gewesen. Wenn es sein muss, frage ich meinen Vorgänger, die Beigeordneten oder die Verwaltungsangestellten. Manches kann man allerdings nicht im Vorfeld vorbereiten. Dann hilft mir meine Spontaneität. Ihr Beigeordneter und Gegenkandidat bei der Urwahl, Jörg Bruch, hingegen hinterließ in den bisherigen Ratssitzungen neben Ihnen einen eher gelangweilten Eindruck. Wortmeldungen seinerseits sind die Ausnahme. Das lässt auf ein gespanntes Verhältnis schließen. Anfangs, das heißt am Wahlabend, war ich schon enttäuscht, dass er nur kurze und unpersönliche Worte über Facebook übermittelt hat. Erst Ende Juni hat Bruch sich erstmals nach der Wahl bei mir telefonisch und per gemeldet. Aber was soll's? Ich habe mich entschieden, obwohl mir viele davon abgeraten haben, ihm noch eine Chance zu geben. Also habe ich zugestimmt, ihm den Posten des Ersten Beigeordneten zu überlassen. Zu seinem Auftreten in Ratssitzungen gebe ich keinen Kommentar ab. Die Sacharbeit funktioniert, und das ist für mich wichtig. Die Charaktere sind wohl unterschiedlich, die politische Einstellung auch. Aber das macht aus uns noch keine Feinde, so empfinde ich das zumindest. Deshalb muss der Erste Beigeordnete auch nicht mein Freund sein, sondern die Zusammenarbeit sollte passen. Feuerwehrhaus und Nahwärmenetz sind zwei dicke Bretter, bei denen Sie nicht oder nur kaum mitbohren dürfen. Andere haben hier das Sagen. Wie bewerten Sie beide Projekte? Lässt sich das Nahwärmenetz in Verbindung mit dem geplanten Kreiselbau realisieren? Und ist der Neubau des Gerätehauses in absehbarer Zeit nichts weiter als nur ein frommer Wunsch? Das Feuerwehrgerätehaus läuft, und ich bin happy, dass hier auch meine Initiative geholfen hat - die Resolution der Stadt, mehrere Gespräche mit Feuerwehrleuten sowie fraktionelle und interfraktionelle Gespräche mit der ADD, mit der Verwaltung und mit Bernhard Alscher. Die Stadt stellt, wie versprochen, das Grundstück kostenlos zur Verfügung. Es freut mich sehr. Das Nahwärmenetz lässt sich nur mit den 1,3 Millionen Euro Zuschuss realisieren. Ansonsten wäre es einfach zu teuer. Mich wundert allerdings immer wieder, wie mit Steuergeldern umgegangen wird. Für das Leuchtturmvorzeigeprojekt Nahwärmenetz sind Gelder ganz schnell
4 4 von :45 da. Aber über das Thema Feuerwehr wird seit mehr als acht Jahren diskutiert und jede einzelne Zeile der Vorlage fünfmal überprüft. Das ist einfach schlimm. Themenwechsel: Haben Sie noch Zeit für Hobbys und Familie? Für meine Hobbys Wandern, Pilgern und Joggen bleibt nur wenig Zeit. Seit meiner Wahl bin ich nur zwei- oder dreimal gewandert und fünfmal gelaufen, davon einmal beim Firmenlauf! Eine weitere Leidenschaft von mir sind Autos und Motorsport. Mein Sohn und ich waren auf den Nürburgring (DTM) und im Oktober auf dem Hockenheimring zum DTM-Finale. Wie oft haben Sie Ihrer Frau in jüngster Vergangenheit Blumen mitgebracht, um Sie wegen Ihrer Abwesenheit zu besänftigen? Blumen, ach ja. Erst in der vergangenen Woche habe ich meiner Frau Blumen mitgebracht, davor um den 20. November. Das kommt vielleicht nicht mehr so oft vor wie früher, aber ich versuche, diese kleine Geste der Wertschätzung und Zuneigung nicht zu vergessen. Es gehört für mich einfach zu einer gut laufenden Partnerschaft. Wir sind seit mehr als 31 Jahren zusammen und davon schon mehr als 27 Jahre verheiratet! Unserer Sohn Tobias (23) lebt noch bei uns, das macht die Abende für meine Frau vielleicht nicht so einsam. Sie fragt schon sehr oft, wann ich denn endlich nach Hause komme. Die Fragen stellte Andreas Nitsch 0,0 (0 Stimmen) Copyright Rhein-Zeitung 2014 Texte und Fotos von Rhein-Zeitung.de sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit Genehmigung, siehe Impressum. Tweet 1 0 Facebook Kommentare Das könnte Sie auch interessieren Weihnachts-Antrag im Lichtermeer am Eck: Jetzt erzählt... Koblenz. Das Foto hatte viele Menschen in Verzückung versetzt - Hunderte Lichter am Deutschen Eck für einen Hochzeitsantrag. Jetzt hat auch das Rätseln ein Ende, wer da so romantisch seine Liebe... mehr Die neue Lust auf Tee! Neu: TEEKANNE TEALOUNGE System. Entdecken Sie 24 hochkarätige Tees perfekt aufgebrüht! Jetzt bestellen! mehr
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