Praxisworkshop Logistik und Strukturentwicklung
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- Maya Nora Lorentz
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1 Protokoll Praxisseminar III Logistik und Strukturentwicklung Im Kloster Plankstetten am 9. und 10. Februar 2015 Moderation: Ludwig Karg, B.A.U.M. Consult GmbH Praxisworkshop Logistik und Strukturentwicklung Der dritte Praxisworkshop zum Thema Logistik und Strukturentwicklung fand vom 9. bis 10. Februar 2015 im Kloster in Plankstetten statt. Insgesamt meldeten sich 37 Personen am dritten Praxisworkshop des Fitnessprogramms für Regionalinitiativen in Bayern an. Seminartag 1 am 9. Februar 2015 Als Orientierung und Inhaltsangabe des Seminars kann die Präsentation Praxisworkshop Logistik und Strukturentwicklung verwendet werden. Es werden lediglich Anmerkungen der Teilnehmer und des Referenten unter den folgenden Punkten zusammengefasst. Kurze Wiederholung (Ludwig Karg) Um alle Teilnehmer auf den gleichen Stand zu bringen, wiederholte L. Karg nochmals die Grundlagen der ersten beiden Workshops: Warum gibt es Regionalvermarktungsinitiativen? Welchen Mehrwert haben diese für die Erzeuger? Was sind Vor- und Nachteile gemeinschaftlichen Marketings? Das Duale System Ein bewährtes Organisationsmodell Ideelle Gruppierungen kommen im Rahmen ihrer Arbeit schnell an ihre Grenzen. Ideelle Arbeit vs. Wirtschaftlicher Aspekt Der wirtschaftliche Aspekt muss vom ideellen Verein abgeteilt werden. Beide Teile dürfen jedoch nicht auseinander driften Symbol der Eheringe: Enge, strategische Allianz Im Dualen System gibt es eine klare Aufgabenteilung; Das Markeneigentum bleibt im ideellen Sektor verankert.
2 Das Ehrenamt in der Regionalvermarktung Die Ehrenamtliche Arbeit ist für eine Regionalvermarktungsinitiative notwendig. Ehrenamtliche Unterstützer haben Bedürfnisse, die es zu befriedigen gilt. Die wirtschaftlichen Strukturen müssen das Ehrenamt ausreichend tragen/ unterstützen. (Bsp.: Bereitstellung von Informationsmaterial, Fortbildungen/ Lehrgänge) Absatzwege und Wertschöpfungsketten Ziel der Regionalvermarktungsinitiative: Etablierung eines guten Logistikangebots/ Logistikkonzepts Korrespondenz zwischen Erzeuger/ Verarbeiter und gewerblichen Abnehmern wird überflüssig. Handels- und Logistikpartner müssen vertraglich (Kooperations-/ Zeichennutzungsverträge) als Teil der Regionalvermarktungsinitiative eingebunden werden. Auch Märkte können über Zeichennutzungsverträge in die Initiativen eingebunden werden, was gleichzeitig zur Steigerung der gegenseitigen Solidarität beiträgt. Das Einbeziehen einer Logistik bedeutet einen finanziellen Mehraufwand für die Erzeuger. Dieser kann durch gute Produktvermarktung der Regionalvermarktungsinitiative kompensiert werden. Unterschiedliche Logistikkonzepte: Eigene Logistik/ extern organisierte Logistik/ Logistik mit teilnehmenden Erzeugern/ Vertragshändler/etc. Den Teilnehmern wurden im Rahmen der vier Gastreferate Harald Rötter, Elisabeth Widauer, Dieter Banzer, Andreas Wald vier unterschiedliche Logistikkonzepte vorgestellt. Erzeugerverträge Keine vertraglich festgelegten Absatzmengen Innovative Absatzmethoden Die Teilnehmer diskutierten den Vergleich: Einkauf über einen regionalen Lieferservices - Einkauf im Dorfladen. Anschließend wurden die Vor- und Nachteile der neuen innovativen Absatzmethoden (Internetshop, regionaler Lieferservice, Navigator zum regionalen Produkt) diskutiert. Identität bewahren: Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Verbindung zur
3 Region bewahrt werden muss Gefahr: Regionales Produkt verliert an Glaubwürdigkeit. Außerdem sollte es Voraussetzung des Lieferservices sein, nur in naheliegende Regionen zu liefern. Vortrag: Direkte Logistik für direkte Handelsbeziehungen Harald Rötter, BioLogistik Vgl. Präsentation Zusammenfassung in Ergänzung zur Präsentation Reiner Logistiker Dienstleister für kleine Erzeuger, die sich keiner Initiative anschließen möchten (Identitätswahrung) Spezialisierung der Erzeuger auf Nischenprodukte Abholung beim Erzeuger Direkte Auslieferung an den Händler Erzeuger trägt Transportkosten über den Verkaufspreis an die Märkte auf Harald Rötter übernimmt zusätzliche Marketing- und Vertriebsfunktion Öffnen der Märkte für die Erzeuger Vortrag: Logistik extern organisiert Elisabeth Widauer, Region aktiv Chiemgau-Inn-Salzach e.v. Vgl. Präsentation Zusammenfassung in Ergänzung zur Präsentation Logistik extern organisiert 2 Logistiker 2 Auslieferungen in der Woche Überregionale Spedition (Auslieferung nach München) und regionale Spedition Bestellungen gehen in der Bürozentrale von Region aktiv ein Anlieferung des Lieferanten/ Lieferschein Kontrolle des Wareneingangs durch Region aktiv Einlagerung Lieferscheinerstellung 1 Kommissionierung Logistik - Anlieferung der Kunden: Kommissionierung Logistik Lieferscheinerstellung 2 Spedition 1 (regional)/ Spedition 2 (überregional)
4 Seminartag 2 am 10. Februar 2015 Lieferwille und Lieferfähigkeit Diskussion der Teilnehmer: Wie sinnvoll ist gemeinschaftliches Marketing im Sinne einer gemeinsamen Marke? Herausforderung für die Regionalvermarktungsinitiativen: Regionalvermarktung als Resterampe Zu 80% werden die Erzeuger ihre Waren selbst los, die restlichen 20% gehen an die Initiative. Können Regionalvermarktungsinitiativen eine gewisse Liefersicherheit gewährleisten? Lieferschwierigkeiten eines einzelnen Erzeugers: Image der Initiative leidet somit leidet auch das Image des einzelnen Erzeugers. Resterampe und Imagepflege gelten als die größten Herausforderungen für Regionalvermarktungsinitiativen. Mutmacher: L. Karg zeigte Beispiele auf, wo durch eine Regionalvermarktungsinitiative Betriebe gerettet werden konnten. (Bsp.: Schlachthof in Fürstenfeldbruck) Vortrag: Logistik mit teilnehmenden Erzeugern Dieter Banzer, Vier Gärten e.v. Vgl. Präsentation Zusammenfassung in Ergänzung zur Präsentation In der Vorbereitungsphase wurden drei Logistikvarianten ausgearbeitet Entscheidung für Variante 3: Zentrallager in Ingolstadt Erzeuger liefern ihre Produkte an das Zentrallager Bestellabwicklung Kommissionierung Auslieferung der Produkte durch die Vier Gärten GmbH an den LEH/ Hofläden Auslieferung an LEH findet derzeit 1 mal wöchentlich statt Solidaritätsausgleich: Metzger A kann nicht liefern Metzger B springt für A ein. Zentrallager auf Basis eines bereits bestehenden Lagers (eines Erzeugers) Hauptmotivation der Erzeuger: Werbetechnische Gründe, zusätzliches Absatzpotenzial
5 Vielfalt an Organisationsformen - Vor- und Nachteile e.v.: Die Organisationsform des Vereins ist offen für eine große Anzahl an Mitgliedern. Der e.v. steht vor der Herausforderung Gemeinnützigkeit und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen zu pflegen GmbH: Wichtig: Es besteht die Möglichkeit einen Aufsichtsrat ( 52 GmbH-Gesetz) einzusetzen Gewisse Entscheidungen können von den Gesellschaftern an den Aufsichtsrat übergeben werden; Die GmbH gilt als guter Service-, Handels- und Vertragspartner. eg: Alle Mitglieder haften mit ihrem Privatvermögen. Dies kann aber in der Satzung ausgeschlossen werden (Ausnahme: Geschäftsführer). Teilhabe der öffentliche Hand ist in der eg schwierig, da eine ganze Kommune nur 1 Stimmrecht hat und wie eine Privatperson geführt wir Anschließende Diskussion: Chancen des e.v. im LEH: Teilnehmer haben eher negative Erfahrungen. Beobachtung der Teilnehmer: Viele Initiativen starten als e.v. Professionalisierung Verein wird in eine wirtschaftliche Organisationsform überführt bzw. dem Verein wird ein wirtschaftlicher Partner zur Seite gestellt. Vorsicht: Bei wirtschaftlichen Aktivitäten, rückt der ideelle Verein schnell in den Hintergrund. Vortrag: Vertragshändler für Gastronomie und LEH Andreas Wald, Wald Gastronomie Großhändler Vgl. Präsentation Zusammenfassung in Ergänzung zur Präsentation Zusammenarbeit mit GmbH Beide Parteien ergänzen sich gut: Initiative schlägt Wald einen Erzeuger vor. Wald hat den Kontakt zum LEH und kann weitere Erzeuger in die Märkte integrieren. Umkehrschluss: Wald hat gute Kontakte zur Gastronomie. Sensibilisierung der Gastronomen Hinweis an die Initiativen sich bei potentiellen Gastronomen vorzustellen. Motivation des Logistikers: Der Sinn bzw. Mehrwert regionaler Vermarktung für die jeweilige Region wurde erkannt; Sonderstellung; Bessere Wertschöpfungskette Zeichennutzungsvertrag zwischen Logistiker und Regionalvermarktungsinitiative Kooperation mit einem zweiten Logistiker Regionalvermarktungsinitiativen rutschen sonst in eine Abhängigkeit
6 Kollegiale Supervision Zum Abschluss der Veranstaltung stellte eine der Teilnehmerinnen ihren Fall vor: Kleine Regionalvermarktungsinitiative, rückläufige Logistik, geringer Jahresumsatz, geringer Abnehmerkreis, ideelle Arbeit > Wirtschaftlichkeit In einer gemeinsamen Supervision haben die Seminarteilnehmer mögliche Lösungsansätze erarbeitet und diskutiert.
7 Teilnehmerliste Praxisworkshop Logistik und Strukturentwicklung Name Vorname Institution Ort Banzer Dieter Vier Gärten e.v. Ingolstadt Beie Ulrich RDJ Rummelsberger Dienst für junge Menschen Schwarzenbruck Bitz Andreas Inselrhein/ Regionalregal Mainz Drube Karin Regierungspräsidium Gießen Wetzlar Dubbert Caroline Universität Göttingen/ Lippequalität e.v. Lemgo Elz Horst Landschaftspflegeverband Birkenfeld e.v. Sonnschied Emmert Ursula Hamburg Flinspach Hans- Martin Streuobstinitiative Stadt und Landkreis Karlsruhe e.v. Karlsruhe Gutowski Dana Regierungspräsidium Gießen Wetzlar Hemmerlein Kerstin Bundesverband der Regionalbewegung e.v. Feuchtwangen Hölzel Johann IG Direktvermarkter im Bayreuther Land Pottenstein Johanning Wolfgang Vereinigung Norddeutscher Direktvermarkter Rehden Kantelberg Valerie Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft Freising Karg Ludwig B.A.U.M Consult GmbH München Kirsch Johanna Landratsamt Roth Roth Krisch Franziska Freisinger Land e.v. Freising Leißner Veronika LPV Nordwestsachsen e.v. Eilenburg Meier Adelheid Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach Ansbach
8 Müller Stephanie Dachmarke Rhön GmbH Oberelsbach Nicolai Saskia Landkreis Main-Spessart Karlstadt Oswald Karin Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth Fürth Pfister Hartmut Kaufland Warenhandel GmbH&Co.KG Heilbronn Rötter Harald Direkt Frischer die Vielfalt deiner Region Bad Salzuflen Scheidel Gregor Öko-Modellregion Nürnberg Nürnberg Scholtis Florian Landratsamt Dingolfing-Landau Dingolfing Schreiber Claudia IG Regionalbewegung Mittelfranken Feuchtwangen Schwarzer Ruth Ruth Schwarzer Marketing im touristischen Bereich Kalbe Sindel Heiner Bundesverband der Regionalbewegung e.v. Feuchtwangen Spangler Simone Regina GmbH Neumarkt Straßburg Elke Streuobstinitiative Stadt und Landkreis Karlsruhe e.v. Karlsruhe Ströbel Werner Milchhof Ströbel Trautskirchen Taylor Tanja Kaufland Warenhandel GmbH&Co.KG Heilbronn Tulke Melanie IPU Ingeneurbüro für Planung und Umwelt Erfurt Wald Andreas Wald GmbH Der Gastronomie Großhändler Panzweiler Wehking Anke Landesanstalt für Landwirtschaft München Widauer Elisabeth Region aktiv Vermarktungsgenossenschaft e.g. Niederbergkirchen Wirth Martina Cluster Ernährung am Kompetenzzentrum für Ernährung Kulmbach
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