Industrie 4.0. Potenziale am Standort Hamburg. Prof. Dr. Henning Vöpel. Handelskammer Hamburg, 4. November 2015
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- Heidi Hoch
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1 Industrie 4.0 Potenziale am Standort Hamburg Prof. Dr. Henning Vöpel Handelskammer Hamburg, 4. November 2015
2 Inhalt der Studie 1. Ökonomische Einordnung 2. Chancen und Herausforderungen für Hamburg 3. Unternehmensbefragung 4. Fazit Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 2
3 Ökonomische Einordnung Was bedeutet Digitalisierung im Bereich Industrie? Internet der Dinge : Vernetzung von Daten und Prozessen (Big Data) Selbststeuernde Systeme und Algorithmen (Mensch-Maschine) Systemischer Ansatz statt partielle Anpassung! Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 3
4 Ökonomische Einordnung Digitale Transformation Hohe Komplexität und Dynamik der Prozesse Disruptive Innovationen und verkürzte Innovationszyklen (Siemens/Nokia/Apple, Audi/VW/google) Neue Geschäftsmodelle entstehen: Marktkonzentration und Marktzutritt (Winner takes it all-märkte) Vertikale und horizontale Integration Revolution oder Evolution wie schnell, wie breit, wie tief? Entwicklung ist insgesamt schwer vorhersehbar! Awareness wichtig: öffentliche und private Strategien Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 4
5 Ökonomische Einordnung Potenziale: Produktivitätswachstum und Ressourceneinsatz (Demografie und Nachhaltigkeit) Effizienzgewinne, geringere Durchlaufzeiten und höhere Auslastung Flexibilität und individuelle Fertigung Neue Geschäftsmodelle (Produkt und Plattform, 3D-Druck: zeitliche und räumliche Distanz zwischen Produzent und Konsument hebt sich auf) Neue Absatzmöglichkeiten bei Leitanbieterschaft Deutschland ggf. Robotik und künstliche Intelligenz, Maschinenbau, Sensorik und Logistik Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 5
6 Ökonomische Einordnung Chancen und Risiken: Bedrohung für klassische Geschäftsmodelle Die Welt vernetzt sich neu: Re-Organisation der Produktion Re-Organisation der Wertschöpfungsketten Marktmacht großer Unternehmen Verlust internationaler Wettbewerbsfähigkeit Erfolgsmodell Deutschland: Ingenieurskunst und Produktinnovation (neue digitale Gründerzeit?) Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 6
7 Ökonomische Einordnung Hemmnisse: Technische Hemmnisse: Mangelnde Breitbandversorgung Fehlende Industriestandards an den Schnittstellen Unzureichende IT-Sicherheit (Spionage & Sabotage) Fehlende Qualifikationen Rechtlich-regulatorischer Rahmen Spezifische Herausforderungen für den Mittelstand Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 7
8 Chancen und Herausforderungen für Hamburg Branchenstruktur: Sektorale Spezialisierung am Standort Hamburg, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Hamburg ist Dienstleistungsmetropole, aber auch bedeutender Industriestandort Hohe Spezialisierung im Bereich der Luftfahrtindustrie Spezialisierung in für die Produktion relevanten Dienstleistungen in Tsd. Lokalisations- quotient Industrie insgesamt 136,6 0,52 darunter: Prozessindustrie 28,1 0,46 darunter: Kokerei und Mineralölverarbeitung 3,4 4,61 Chemische Industrie 13,2 0,63 Elektroindustrie 11,0 0,48 Maschinenbau (inkl. Reparatur und Installation) 16,6 0,48 Automobilindustrie - - Luft- und Raumfahrt (sonstiger Fahrzeugbau) 26,0 5,66 Dienstleistungen insgesamt 748,2 1,20 darunter: Großhandel 55,1 1,39 Logistik, Verkehr und Lagerei 79,6 1,73 Informations- und Kommunikationstechnologie 36,0 1,77 Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 48,2 1,64 Unternehmensdienstleistungen 179,4 1,52 Alle Wirtschaftszweige 892,5 1,00 Quellen: Bundesagentur für Arbeit (2015); HWWI. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 8
9 Chancen und Herausforderungen für Hamburg Wertschöpfungspotenziale nach Industriezweigen: Berechnungen auf Basis bestehender Prognosen für Deutschland, entsprechend der Branchenstruktur in Hamburg Unterschiede zwischen Branchen Insgesamt große Spannweite (bei gelingender Umsetzung) Durchschnittliches, jährliches Wertschöpfungspotenzial in Hamburg durch Industrie 4.0 bis 2025 in Mio. Euro Berechnungen auf Basis von: BITKOM (2014) PwC (2014) Roland Berger (2015) in Mio. in Mio. in Mio. Prozessindustrie - 40,5 - Chemische Industrie 15,3-59,3 Maschinen- und Anlagenbau 59,3 53,2 479,7 Elektronikindustrie 16,5 20,7 80,5 Automobilindustrie 3,2 7,4 26,6 Luft- und Raumfahrtindustrie ,6 IKT 64,3 44,4 - Logistik ,8 Summe 158,7 166,1 1342,4 Quellen: Berechnungen des HWWI auf Basis von BITKOM (2014); PwC (2014); Roland Berger (2015); Statistisches Bundesamt (2015). Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 9
10 Chancen und Herausforderungen für Hamburg Vorteil Hamburg: Vorleistungsverflechtungen Vorleistungen aus Deutschland für die Deutsche Industrie und aus Hamburg für die Hamburger Industrie Großhandel, Logistik und sonstige Unternehmensdienstleistungen sind bedeutende Zulieferer der Industrie Bestehende Netzwerke in Hamburg könnten Standortvorteil bei der Bildung von digitalen Wertschöpfungsnetzwerken darstellen Abnehmer: Industrie in Deutschland Industrie in Hamburg Zulieferer: Industrie insgesamt 64,5 % 48,4 % Dienstleistungen insgesamt 33,4 % 50,7 % darunter: Großhandel 8,1 % 11,7 % Logistik, Verkehr und Lagerei 3,2 % 5,7 % Informations- und Kommunikationstechnologie 1,1 % 1,8 % Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 1,8 % 2,6 % Unternehmensdienstleistungen 10,9 % 17,9 % Quellen: Statistisches Bundesamt (2015); HWWI. Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 10
11 Unternehmensbefragung Erwartungen: Einfluss der Digitalisierung auf Produktions-, Geschäfts- und Arbeits-prozesse in der Industrie, unterteilt nach Beschäftigungsgrößenklassen: Eindeutige Überzeugung von Einfluss durch Industrie 4.0 über alle Größenklassen der Industrieunternehmen Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 11
12 Unternehmensbefragung Erwartungen: Einfluss der Digitalisierung auf einzelne Bereiche von Industrieunternehmen: Große Unsicherheiten über Auswirkungen auf Absatz und Beschäftigung Eindeutiger Bedarf an Informationen, Weiterbildung und Investitionen Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 12
13 Unternehmensbefragung Investitionen: Steigerung der Investitionen in die Digitalisierung von Produktions- und Geschäftsprozessen in der Industrie, unterteilt nach Größenklassen, in Prozent der jeweiligen Klassengröße: Der Großteil der Industrieunternehmen, insgesamt 84 %, erhöhen ihre Investitionen erheblich oder geringfügig Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 13
14 Unternehmensbefragung Hemmnisse: Digitalisierungs-Hemmnisse, für die Industrie unterteilt nach Größenklassen, in Prozent der jeweiligen Klassengröße: Eine mangelnde IT- Sicherheit ist das am häufigsten genannte Hemmnis Große Unternehmen sehen generell nicht weniger Hemmnisse als kleine Die Industrie nennt häufiger Hemmnisse als Dienstleister Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 14
15 Unternehmensbefragung Fazit: Einfluss von Industrie 4.0 wird gesehen, jedoch bestehen große Unsicherheiten über genaue Auswirkungen Die Digitalisierung ist in einigen Bereichen (gerade in großen Unternehmen) bereits häufig umgesetzt oder wird angestrebt Aber viele Hemmnisse werden sehr deutlich wahrgenommen Abschätzung von Potenzialen und Risiken schwierig für die Unternehmen Gefahr, dass Hamburger Industrie eher (verzögert) reagiert, als aktiv Potenziale auszuschöpfen (Leitanbieterschaft etc.) Spezifische Herausforderungen für den Standort Hamburg Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 15
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