Auslandsfamulatur Seychellen 2014 English River Health Center

Transkript

1 Auslandsfamulatur Seychellen 2014 English River Health Center Bauer Susanne Humanmedizinstudentin im 7. Semester (O202) Privat organisierte Auslandsfamulatur Mitreisende: Stefanie Wunsch Zeitraum: Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung:

2 Organisation: Um sich für eine Famulatur zu bewerben muss man einfach früh genug eine E- Mail an schreiben. Im weiteren Verlauf muss man ihr dann noch ein Empfehlungsschreiben von der Med Uni Graz ( und einen kurzen Lebenslauf senden. Allerdings kann es manchmal sehr, sehr lange dauern bis man eine E- Mail von Nathasha bekommt. Wir mussten auch mehrmals bei ihr anrufen. (Meistens geht sie jedoch auch nicht ans Telefon wenn man sie anruft und die Verbindung ist meist so schlecht dass man kaum etwas versteht). Aber als wir die Hoffnung schon fast aufgegeben hatten, bekamen wir dann doch noch unser schon lange erwartetes Einladungsschreiben. Außerdem sollte man noch einen Voranrechnungsbescheid beantragen und das Stipendium für selbstorganisierte Auslandsfamulaturen ( Unterkunft: Untergebracht waren wir in der Forest Lodge in Bel Ombre bei Stephen Rousseau. Die Organisation der Unterkunft war sehr einfach, man muss nur ein E- Mail an schreiben und bekommt bereits kurze Zeit später eine Antwort. Stephen antwortet auf alle E- Mails sehr schnell und kurzfristige Änderungen (z.b. einen Tag früher kommen) sind für ihn meist auch kein Problem. Man wird auch vom Flughafen abgeholt allerdings kostet dies 25 Euro. Die Unterkunft kostet für eine Person 20 Euro pro Nacht. Stephen und seine Frau sind sehr nett und hilfsbereit. Die Unterkunft selbst befindet sich mitten im Dschungel, was auch bedeutet dass man einige tierische Mitbewohner hat. Leute mit Spinnenphobie sind in dieser Unterkunft sicher nicht so gut aufgehoben ;-) Wir waren zu zweit und hatten ein Apartment mit 2 Schlafzimmern (eines davon mit Doppelbetten, eines mit 2 getrennten Betten), Wohnzimmer mit Terrasse, Küche und Bad. Im Schlafzimmer gibt es eine Klimaanlage die dort quasi überlebensnotwendig ist, im Wohnzimmer ist ein Ventilator. Des Weiteren ist im Bad eine Waschmaschine vorhanden. Fürs W- LAN (das meist sehr, sehr langsam war) mussten wir 1 Euro pro Tag bezahlen. Außer Sonntags kommt jeden Tag eine sehr nette Putzfrau vorbei und die Bettwäsche und die Handtücher werden regelmäßig gewechselt. Um zur Unterkunft zu kommen, muss man einen Hügel raufgehen, was bei der Hitze sehr anstrengend sein kann (noch dazu wenn man viel eingekauft hat). Zum nächsten Strand (Beau Vallon) geht man ca. 20min zu Fuß (oder man fährt 20min mit dem Bus). Bis nach Viktoria fährt man ca. 20min. (Busse fahren ca. alle halbe Stunde, das ist aber oft auch eine Glückssache ;-)) Famulatur Am ersten Tag mussten wir ins Victoria Hospital, wo wir 350 Euro für die Famulatur bezahlen mussten. Anschließend bekamen wir eine Bestätigung, mit der wir zum Oceans Gate House und anschließend zum Independence House gehen mussten um die Resident Card zu bekommen. Diese ist zwar keine richtige Karte mehr sondern nur ein kleiner Zettel aber dieser wurde bei uns meist problemlos akzeptiert. Falls es Probleme gibt immer standhaft bleiben und ein bisschen diskutieren dann geht es meistens. Danach gingen wir ins English River Hospital. Dort bekamen wir vom Chef alles erklärt und danach führte er uns durch das Krankenhaus und stellte uns den Ärzten und Schwestern vor. Das English River Hospital ist

3 für die Grundversorgung der Bevölkerung zuständig. Es gibt mehrere Untersuchungszimmer, wo jeweils ein Arzt arbeitet. Das läuft ca. so ab wie bei einem Allgemeinmediziner. Es warten immer sehr viele Patienten. Häufige Krankheitsbilder sind Infekte, Hautausschläge, Asthma etc. Außerdem gibt es ein kleines Emergency Department mit mehreren durch Vorhänge getrennten Kabinen, eine Einheit die für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten zuständig ist, ein Zimmer in dem Mutter- Kind- Pass und Impfungen durchgeführt werden und das Family Planning, wo gynäkologische Untersuchungen durchgeführt werden. Man sollte auch der supernetten Apothekerin einen Besuch abstatten, die gibt einem immer sehr gute Tipps. Die Ärzte sind meist aus dem Ausland (Indien, Sri Lanka ) da es auf den Seychellen keine eigene medizinische Universität gibt und sprechen daher alle Englisch. Die Krankenschwester unterhalten sich mit den Patienten dagegen meist in der Landessprache (Kreol), was zur Folge hat, dass man meist nichts versteht. Hervorzuheben ist, dass die Krankenschwestern oft selbständig Tätigkeiten auszuführen, die bei uns ein Arzt machen würde (intubieren, gynäkologische Untersuchungen, einen Großteil der Mutter-Kind Pass Untersuchungen). Außerdem werden vom English River Health Centre homevisits und school visits durchgeführt. Wenn man einen Tag davor die zuständige Schwester fragt ob man mitfahren darf ist das meist kein Problem und es ist auf jeden Fall sehr interessant. Wir fuhren einmal zu einem homevisit mit und einmal fuhren wir in eine Volksschule, wo wir von der Direktorin Snacks, Tee und Saft bekamen und eine Führung durch die Schule bekamen, anschließend durften wir einige Kinder untersuchen. Geschockt haben uns die vielen Antibiotikaverschreibungen (Antibiotika sind dort quasi das Mittel für alles, und bei jeder Mini- Wunde werden sofort Antibiotika verschrieben). Richtig erschrocken sind wir allerdings als wir zu einer Reanimation gekommen sind, die katastrophal abgelaufen ist. Als wir hingekommen sind, versucht eine Krankenschwester bereits ca. eine Viertelstunde den Patienten (54 Jahre) zu intubieren, als sie dies endlich geschafft hatte, stellte sie fest dass der Tubus im Magen lag. Außerdem wurde keine Herzmassage durchgeführt. Der Arzt stand da und tat nichts (!) außer jede Minute Adrenalin zu spritzen. Freizeit Mit der Resident Card bekommt man sehr viele Vergünstigungen sowohl bei Hotels, Inlandsflügen, der Fähre von Praslin nach Digue als auch bei Bootstouren; zudem sind diverse Eintritte (Nationalpark Praslin, Gewürzgarten, botanischer Garten, L Union Estate) gratis bzw. viel billiger als normal. Der Strand in der Nähe unsere Unterkunft hatte den Vorteil, dass es dort Schatten gab und einige Wassersportaktivitäten angeboten wurden. Man sollte die Hauptinsel Mahe am besten einmal am Wochenende mit dem Auto besichtigen. Ein Mietauto kostet ca. 30 Euro. Man muss allerdings ein bisschen aufpassen, da die meisten Einheimischen einen sehr selbstmörderischen Fahrstil haben und die Straßen oft sehr kurvig sind. Zudem ist Linksverkehr. Mahé hat sehr viele schöne Strände (z.b. Anse Intendance, Port Launey). Außerdem sollte man zu den Wasserfällen (einfach zu Port Glaud fahren, dort sind immer Einheimische die einen hinführen) gehen, dort kann man auch Baden. Man sollte auch ein paar Tage einplanen um die Inseln Praslin und La Digue zu besuchen. Hotels und Flüge zu den anderen Inseln sollte man am besten im Touristenbüro buchen, die Frau dort war sehr nett und half uns die günstigsten Preise zu finden. Praslin hat mir persönlich nicht so gefallen, La Digue fand ich allerdings sehr schön.

4 Man sollte unbedingt auch nach Bird Island fliegen. Mit Resident Card zahlten wir 140 Euro pro Nacht (Normalpreis war zu dieser Zeit ca. 500 Euro/ Person). Wir verbrachten die letzten 2 Nächte unseres Aufenthalts auf Bird und für mich war das das absolute Highlight. Die Strände waren nochmal schöner als die, die wir bisher gesehen hatten (und die waren schon superschön), das Essen (Vollpension) war sehr gut und außer dem Hotelpersonal und den Hotelgästen sind keine Leute auf der Insel, man hat die Strände meist für sich alleine. Weitere Aktivitäten die man machen kann: Bootausflug mit Dolphin Nemo, einem Glasbodenboot. Man fährt durch den Marine National Park auf Mahe, unternimmt 2 lange Schnorchelgänge (die Korallenriffe mit den ganzen bunten Fischen sind wunderschön), und besucht ein paar kleinere Inseln. Mittags grillt man auf einer Insel (das Essen war gut und man bekommt auch Getränke). Gebucht haben wir diesen im Tourismusbüro. Gewürzgarten auf Mahé, (genug Moskitospray mitnehmen!!) in der Hauptstadt Victoria die kleinen Souvenirshops besuchen, auf den Sir Selwyn Clarke Market gehen (dort gibt es viele frische Früchte), Eis essen gehen im italienischen Cafe in der Market Street (dort gibt es auch superleckere Heiße Schokolade) Cocktail trinken im Le Meridien (Fishermen s Cove) Mittwochs findet in Beau Vallon ein Markt (Labrin) statt. Dort kann man sowohl Souvenirs als auch sehr viel Essen und trinken kaufen. Außerdem gibt es dort Calou das Nationalgetränk. Mit dem gekauften Essen kann man sich dann an den Strand setzen und den Sonnenuntergang bestaunen Rum Destillerie auf Mahe Nationalpark, Anse Lazio und Anse Volbert auf Praslin In La Digue sollte man ein Fahrrad mieten, (ca. 5 Euro/Tag). Man sollte damit zur L Union Estate (dort gibt es Vanilleplantagen, Kokosöl etc. und von dort kommt man zum berühmten Anse Source d Argent) und zum Grand Anse fahren. Vom Grand Anse kann man zum Petit Anse (ca. 10min) und zum Anse Cocos wandern (ca. 25min), allerdings sollte man sich dafür feste Schuhe mitnehmen Auf Bird Island eine Nature Tour mit Robin machen, wir durften z.b. auch Babyschildkröten in der Hand halten, außerdem sollte man nicht vergessen dort abends einmal einen Blick in die Luft werfen um den beeindruckenden Sternenhimmel (inklusive Sternschnuppen) zu bewundern ;-) Flug, Verpflegung, Geld Den Flug buchten wir über Momondo. Der Flugpreis ändert sich von Tag zu Tag, daher ist es ratsam den Flugpreis einige Zeit zu beobachten. Auf Momondo kann man übrigens einstellen, dass man jeden Tag ein E- Mail mit dem aktuellen Flugpreis bekommt. Im Durchschnitt ist es am günstigsten ca. 3 Monate vorher zu buchen. Da wir die Bestätigung relativ spät bekamen buchten wir jedoch erst ca. ein Monat davor. Der Flug (Emirates) kostete uns 815 Euro. Lebensmittel sind meist teurer als bei uns. Sehr günstig sind dagegen die sogenannten Take Aways für die man 2-3 Euro bezahlt. Das Leitungswasser auf Mahe ist zwar grundsätzlich

5 ungefährlich, allerdings schmeckt es aufgrund des hohen Chlorgehalts nicht gut, daher kauften wir uns immer 5l Bottiche im Supermarkt. Man sollte sich Bargeld mitnehmen und dort umwechseln (die Kurse schwankten zw. 16,0 und 16,45). Der Kurs ist oft umso besser, je mehr Euro man umwechselt. In Restaurants ist es möglich mit Kreditkarte zu bezahlen. Forest Lodge Babyschildkröten Bird Island Bird Island Petit Anse- La Digue Anse Source d Argent- La Digue