Studiengang. Pflegemanagement Fach. Arbeitswissenschaft Art der Leistung Prüfungsleistung Klausur-Knz. PM-ARW-P Datum
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1 Studiengang Pflegemanagement Fach Arbeitswissenschaft Art der Leistung Prüfungsleistung Klausur-Knz. PM-ARW-P Datum Die Klausur besteht aus 4 Aufgaben, von denen alle zu lösen sind. Ihnen stehen 90 Minuten für die Lösung zur Verfügung. Die maximal erreichbare Punktzahl beträgt 100 Punkte. Zum Bestehen der Klausur müssen mindestens 50 % der Gesamtpunktzahl erzielt werden. Lassen Sie 1/3 Rand für die Korrekturen und schreiben Sie unbedingt leserlich. Denken Sie an Name und Matrikelnummer auf den von Ihnen benutzten Lösungsblättern. Bearbeitungszeit: 90 Minuten Anzahl der Aufgaben: 4 Höchstpunktzahl: 100 zulässige Hilfsmittel: keine Bewertungsschlüssel Aufgabe insg. max. erreichbare Punkte Notenspiegel Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0 notw. Punkte , , , , , , , , , ,5-0 PM-ARW-P Aufgaben Seite 1 von 2
2 Lösen Sie alle vier Aufgaben. Aufgabe 1: Psychische Belastungen und Anforderungen a) Welche Rolle kommt den Ressourcen bei psychischer Beanspruchung bzw. Stressreaktionen zu und welche Formen von Ressourcen werden unterschieden? b) In welcher Hinsicht ergänzen sich die ressourcenorientierte Betrachtung und das Konzept der vollständigen Tätigkeit? Aufgabe 2: Arbeits- und Gesundheitsschutz Bei der Durchführung der Gefährdungsermittlung in einer Klinik stellt der Sicherheitsingenieur fest, dass in zwei Abteilungen die arbeitsmedizinischen Untersuchungen nur lückenhaft durchgeführt werden. Dies gilt sowohl für den ärztlichen als auch den pflegerischen Bereich. Im Bericht des Sicherheitsingenieurs wird dieser Mangel als besonders schwerwiegend herausgestellt und eine kurzfristige Behebung dieses Problems wird dringend empfohlen. Dieser Bericht wird in der Direktoriumssitzung besprochen. Dabei stellt sich heraus, dass auch der ärztliche Direktor selber nicht regelmäßig zu den arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen geht und das Problem im übrigen auch nicht als besonders dringlich ansieht. Meine ärztlichen Kollegen und ich werden schon merken, wenn wir krank sind sagt er. a) Wie beurteilen Sie die Einschätzung des ärztlichen Direktors? b) Im Direktorium wird der Sachverhalt diskutiert. Als Pflegedienstdirektor sind Sie Direktoriumsmitglied. Welche Position beziehen Sie in der Diskussion? Begründen Sie Ihren Standpunkt. Aufgabe 3: Gestaltung Arbeitsumgebung Das Universitätsklinikum einer Großstadt ist in Pavillonbauweise errichtet, d.h. die Institute und Kliniken verteilen sich in etwa 80 Gebäuden über ein etwa 2 Quadratkilometer großes Gelände. Um den Anforderungen an ein modernes Krankenhaus zu entsprechen, sind groß angelegte Umbaumaßnahmen auf dem gesamten Gelände geplant, die sich über 8 Jahre hinziehen werden und 80 % der vorhandenen Gebäude erfassen. Schon der Umbau in einem ersten Klinikbereich zeigte deutliche Missstände in der Baukoordination: Eine Abstimmung über Art und Umfang der Bauarbeiten mit den betroffenen Bereichen fand nicht statt. Dadurch kam es im Bereich der Patientenzimmer und Funktionsräume mehrfach zu massiven und länger andauernden Beeinträchtigungen durch Staub und Lärm. Durch die Maßnahmen kam es zu Forderungen der Personalvertretung zur Verbesserung der Baukoordination und damit der Arbeitsumgebung während der Bauarbeiten. Bei der Klinikleitung sind mehrere Beschwerden von Patienten und Angehörigen der betroffenen Bereiche eingegangen. In der Direktoriumssitzung wird der Vorgang diskutiert. Sie gehören diesem Gremium als Pflegedienstdirektor an. a) Von welchen Gesichtspunkten lassen Sie sich in der Diskussion leiten? b) Welche konkreten Maßnahmen schlagen Sie vor? Aufgabe 4: Arbeitszeit a) Welche Arbeitszeitregelungen sind in der stationären Pflege heute in der Praxis üblich? b) Welche Anforderungen an Arbeitszeitregelungen stellen Sie vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung in Deutschland? Danach wird die Zahl der Erwerbstätigen in den nächsten zwei Jahrzehnten deutlich zurückgehen, während der Personalbedarf im Gesundheitswesen deutlich steigt. 1 1 PM-ARW-P Aufgaben Seite 2 von 2
3 Studiengang Pflegemanagement Fach Arbeitswissenschaft Art der Leistung Prüfungsleistung Klausur-Knz. PM-ARW-P Datum Um größtmögliche Gerechtigkeit zu erreichen, ist nachfolgend zu jeder Aufgabe eine Musterlösung inklusive der Verteilung der Punkte auf Teilaufgaben zu finden. Natürlich ist es unmöglich, jede denkbare Lösung anzugeben. Stoßen Sie bei der Korrektur auf eine andere als die als richtig angegebene Lösung, ist eine entsprechende Punktzahl zu vergeben. Richtige Gedanken und Lösungsansätze sollten positiv bewertet werden. Sind in der Musterlösung die Punkte für eine Teilaufgabe summarisch angegeben, so ist die Verteilung dieser Punkte auf Teillösungen dem Korrektor überlassen. 50 % der insgesamt zu erreichenden Punktzahl (hier also 50 Punkte von 100 möglichen) reichen aus, um die Klausur erfolgreich zu bestehen. Die differenzierte Bewertung in Noten nehmen Sie nach folgendem Bewertungsschema vor: Bewertungsschlüssel Aufgabenkomplex insg. max. erreichbare Punkte Notenspiegel Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0 notw. Punkte , , , , , , , , , ,5-0 Die korrigierten Arbeiten reichen Sie bitte spätestens bis zum 9. Juni 2004 bei Ihrem Studienzentrum ein. Dies muss persönlich oder per Einschreiben erfolgen. Der Abgabetermin ist unbedingt einzuhalten. Sollte sich aus vorher nicht absehbaren Gründen eine Terminüberschreitung abzeichnen, so bitten wir Sie, dies unverzüglich Ihrem Studienzentrum anzuzeigen. PM-ARW-P Korrektur Seite 1 von 5
4 Lösung Aufgabe 1 a) Als Ressourcen bezeichnet man Merkmale und Einflüsse, die Menschen bei der aktiven Bewältigung von Belastungen unterstützen. Ressourcen können dabei sowohl dazu beitragen, dass die Belastungen direkt vermindert werden, als auch die Bewältigung bestehender Belastungen verbessern. Im Verhältnis von Belastung und Beanspruchung bzw. Stressreaktionen kommt Ressourcen damit eine vermittelnde bzw. puffernde Funktion zu, da sie in der Lage sind, die negativen Auswirkungen von Belastungen abzuschwächen. Unterschieden werden: tätigkeitsbezogene Ressourcen soziale Ressourcen personale Ressourcen b) Gemeinsam ist der Betrachtung von Ressourcen und dem Konzept der vollständigen Tätigkeit grundsätzlich ein salutogener Ansatz, im Sinne der präventiven Erhaltung und Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden. Psychische Anforderungen, im Rahmen der sequentiell-hierarchieschen Vollständigkeit von Tätigkeiten stellen gleichermaßen tätigkeitsbezogene Ressourcen dar, deren Wirkung auf die Förderung personaler Ressourcen abzielt. Möglichkeiten zur arbeitsbezogenen Kommunikation und Koordination, als weiteres Merkmal vollständiger Tätigkeiten, stellt im günstigsten Fall auch eine Quelle sozialer Unterstützung am Arbeitsplatz dar. 4 Punkte 1 Punkte 1 Punkte 1 Punkte max. (SB 3, S. 32 ff.) PM-ARW-P Korrektur Seite 2 von 5
5 Lösung Aufgabe 2 a) Einschätzung des ärztlichen Direktors (SB 6, S. 22 ff.) Konkrete oder sinngemäße Beschreibung wie folgt: Die Einschätzung des ärztlichen Direktors ist falsch. Begründung: Regelmäßige arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen sind sowohl für den ärztlichen als auch den pflegerischen Bereich vorgeschrieben. Die vom ärztlichen Direktor formulierte ärztliche Selbstbeobachtung funktioniert in der Praxis nicht. Gerade Ärzte sind häufig wenig achtsam im Umgang mit der eigenen Gesundheit. Außerdem kann man einen unzureichenden Titer in bezug auf Hepatitis B nicht spüren. Der ärztliche Direktor hat in besonderem Maße als Vorgesetzter eine Vorbildfunktion und gerade deshalb ist seine Einschätzung absolut unakzeptabel. 1 4 Punkte b) Diskussion im Direktorium (SB 6, S. 22 ff. sowie S. 27) Der Fall sollte zum Anlass genommen werden das Verfahren zur Durchführung der arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen eingehend zu überprüfen. Wichtig ist es, dass die Beschäftigten regelmäßig aufgefordert werden sich zur arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung zu melden. Zudem ist festzulegen, wie vorzugehen ist, wenn sich Beschäftigte nicht zur Vorsorgeuntersuchung melden. Es ist ein Verfahren festzulegen, wie personelle Veränderungen, z.b. Neueinstellungen und Versetzungen erfasst werden, damit diese Personen zur arbeitsmedizinischen Untersuchung gemeldet werden. Außerdem sollte die Rolle des Vorgesetzten im Arbeitsschutz thematisiert werden. Besonders das Vorbildverhalten eines Vorgesetzten ist an dieser Stelle herauszustellen. max. 1 PM-ARW-P Korrektur Seite 3 von 5
6 Lösung Aufgabe 3 Folgende Punkte sollten sinngemäß umschrieben werden. (SB 5; SB 6, S. 30 ff.) a) Gesichtspunkte: - Aus Gründen der Fürsorgepflicht und der Arbeitgeberverantwortung sind Führungskräfte verpflichtet für akzeptable Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu sorgen. - Die Behandlung und Genesung der Patienten in einer Umgebung mit Lärm- und Staubbelastung ist unakzeptabel. - Auch eine Universitätsklinik ist ein Wirtschaftsunternehmen. Die Kundenzufriedenheit hier die Patientenzufriedenheit ist ein zentraler Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg. - Die beschriebenen Belästigungen können den Ruf des Hauses nachhaltig schädigen. b) Maßnahmen: - Die Beschäftigten der betroffenen Bereiche sind rechtzeitig und ausführlich über Art und Umfang der Baumaßnahmen zu unterrichten. - Die Patienten sind unmittelbar vor Maßnahmen zu informieren. - Durch technische und organisatorische Maßnahmen sind Lärm- und Staubeinwirkungen zu minimieren. Dazu gehören z.b. eine möglichst staubdichte und lärmmindernde Abtrennung des Arbeitsbereiches und der Einsatz von staubund lärmarmen Arbeitsverfahren. - Wenn die Maßnahmen einen gewissen Umfang überschreiten, muss die zeitweise Auslagerung der betroffenen Bereiche durchgeführt werden. max. PM-ARW-P Korrektur Seite 4 von 5
7 Lösung Aufgabe 4 a) Arbeitszeitregelungen (SB 4, S. 5) - Wechselschicht mit Nachtarbeit - Wechselschicht ohne Nachtarbeit - Nur Frühdienst - Nur Spätdienst - Zwischenschicht - Kernschicht - Geteilter Dienst b) Anforderungen an Arbeitsregelungen im Hinblick auf die demographische Entwicklung in Deutschland (SB 4, S. 33 ff.) Folgende Aspekte sollten sinngemäß umschrieben werden. Teilaspekte können abgestuft bepunktet werden. Je flexibler ein Arbeitszeitmodell ist, desto größer ist die Chance, Personal im Gesundheitswesen anzuwerben. Durch die sinkende Zahl der Erwerbstätigen müssen sich Arbeitszeitmodelle deutlich mehr als heute an den Wünschen der Beschäftigten orientieren und weniger die Erwerbstätigen an den starren Vorgaben von Arbeitszeitmodellen. Berufstätigkeit und Kindererziehung muss durch attraktive Arbeitszeitmodelle miteinander vereinbar sein, damit ein Kinderwunsch im Gegensatz zu heute nicht zu einem längeren oder dauerhaften Ausstieg aus dem Beruf führt. Arbeitszeitmodelle werden sich vermehrt auch an Menschen richten müssen, die auch nach Eintritt des Rentenalters noch eine Zeitlang arbeiten wollen oder wegen einer zu geringen Rente arbeiten müssen. max. 10. Punkte max. PM-ARW-P Korrektur Seite 5 von 5
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