Geschäftschancen für deutsche Unternehmen AHK Geschäftsreiseprogramm Energieeffizienz in Gebäuden Juni 2009
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- Busso Braun
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1 Geschäftschancen für deutsche Unternehmen AHK Geschäftsreiseprogramm Energieeffizienz in Gebäuden Juni 2009 TEIL 1 1. Exportinitiative Energieeffizienz In Zeiten knapper fossiler Energieträger und kontinuierlich steigender Energiepreise wächst weltweit der Bedarf an innovativen Techniken, die den Energieverbrauch senken. Deutschland genießt beim Thema Energieeffizienz einen hervorragenden Ruf. Vor diesem Hintergrund wurde unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie unter der Dachmarke "Energieeffizienz made in Germany" die Exportinitiative Energieeffizienz eingerichtet. Mit zahlreichen Angeboten unterstützt sie deutsche Anbieter von Technologien, Produkten und Dienstleistungen im Kontext Energieeffizienz bei ihren Exportaktivitäten. Ein Programmteil davon sind Geschäftsreisen ins Ausland. Durch individuelle Kooperationsgespräche mit potenziellen Partnerunternehmen und Entscheidern im Zielland wird der erste Schritt für einen erfolgreichen Markteinstieg vorbereitet. Deutsche Unternehmen profitieren vom weltweiten Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs), die in mehr als 80 Ländern mit Geschäftsstellen vertreten sind. Die AHK stellt die richtigen Kontakte her und findet die passenden Geschäftspartner. 2. AHK Geschäftsreise Im Vorfeld der Reise werden deutsche Teilnehmer ausführlich über politische Hintergründe, die wirtschaftspolitische Lage und die Branchenstruktur im jeweiligen Land informiert. Die lokale AHK: Veranstaltet am ersten Tag der Geschäftsreise ein Seminar vor Fachpublikum, auf dem die Teilnehmer ihr Unternehmen sowie das jeweilige Leistungsangebot vorstellen können. Organisiert und begleitet die individuellen Gespräche mit ausgewählten Entscheidungsträgern und potenziellen Kooperations- bzw. Geschäftspartnern vor Ort. Unterstützt auch nach der Geschäftsreise bei weiteren Aktivitäten mit potenziellen Partnerunternehmen. Lediglich die Reisekosten sowie die Ausgaben für Übernachtung und Verpflegung sind von den teilnehmenden Unternehmen selbst zu tragen. Die Kosten für die Kontaktvermittlung sowie die Unterstützung vor Ort trägt die Exportinitiative Energieeffizienz. 1
2 TEIL 2 1. Basisinformationen Zielland Singapur Singapur, Inselstaat mit einer Bevölkerungszahl von 4,8 Millionen, befindet sich im Zentrum Südostasien und wird zu Recht als dessen Wirtschaftszentrum Nummer Eins bezeichnet. Seine günstige geografische Lage macht den Stadtstaat zu einem verkehrstechnischen Dreh- und Angelpunkt für die Region. Die hoch entwickelte Infrastruktur mit dem geschäftigsten Hafen der Welt und dem Changi International Airport mit 177 Städteverbindungen sucht ihresgleichen. In maximal drei Flugstunden sind sämtliche ASEAN-Mitgliedsländer zu erreichen. Mit einer fortschrittlichen Freihandelspolitik, regional und weltweit, konnte die Regierung diese Position weiter verstärken. Deutsche Unternehmen vor Ort schätzen an Singapur besonders die wirtschaftsorientierte Politik, Rechtssicherheit und Stabitität. Der Stadtstaat gilt als eines der unternehmensfreundlichsten Länder der Welt und bietet umfassende organisatorische sowie finanzielle Unterstützung für ausländische Unternehmen. Darüber hinaus eignet sich Singapur in besonderem Maße als Standort für regionale Veranstaltungen, auf denen deutsche Unternehmen asiatische Entwicklungs- und Schwellenländer erschließen können. Entscheidungsträger aus internationalen und auch vielen deutschen Unternehmen mit regionaler Vernetzung nutzen bereits Singapur als sichere Basis für Vertriebs- und andere Aktivitäten in der südostasiatischen Region ASEAN, insbesondere in Malaysien, Indonesien, Vietnam und Thailand, aber auch zu weiter entfernten Ländern wie China und Japan. Zur Zeit gibt es ca deutsche, in Singapur registrierte Unternehmen. Energiepolitik Singapurs Singapur ist ein Stadtstaat ohne eigene Bodenschätze oder Energieressourcen. Der Energiebedarf wird durch Quellen aus folgenden Ländern abgedeckt: Saudi Arabien, 32,8%; Kuwait, 18,0%; Qatar, 13,5%; UAE, 10,5%; Andere Länder Middle East, 7,1%; Vietnam, 4,4%; Australien, 4,5%; Malaysien, 3,7%; andere, 5,4%. In 2007 wurde der Elektrizitätsbedarf aus folgenden Energiequellen generiert: Erdgas 75,8%; Heizöl 21,6%; Müllverbrennung 2,3%; Diesel 0,3%. Trotz der fehlenden Rohstoffe hat Singapur eine bedeutende Rolle in der Erdöl-Raffinierung und im Export von beispielsweise mineralischen Brennstoffen (2007: 17.7% der Exporte). Nur ein relativ kleiner Teil ist zum Eigenverbrauch bestimmt. Singapurs erklärtes Ziel ist es, auf globaler Ebene eine herausragende Rolle im Bereich der sauberen Energien einzunehmen. Zunehmend wird dabei auch dem Thema Energieeffizienz Bedeutung 2
3 beigemessen. In den vergangenen zwei Jahren hat sich in Singapur bereits eine beachtliche Solarindustrie entwickelt. Im Rahmen der National Energy Policy wurden sechs Hauptziele definiert, zu denen u.a. die Verbesserung der Energieeffizienz gehört, ebenso wie die Entwicklung einer Energieindustrie mit einem Schwerpunkt auf saubere Energien. Leitgedanken der Initiative sind die Erhaltung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit, die Stabilität der Umwelt und die gesicherte Abdeckung des Energiebedarfs. Das Engagement geht dabei vor allem vom singapurischen Staat aus. Erklärtes Ziel der Regierung ist es, eine lokale Industrie für saubere Energien zu entwickeln, die bis 2015 einen Beitrag von 1,7 Mrd. SGD (1 Euro = 2,05 SGD) zum BIP beitragen und Arbeitsplätze bieten soll. Der Stadtstaat steckt größte Anstrengungen und Fördermittel in dieses Unterfangen und das mit Erfolg: Zahlreiche ausländische Unternehmen der Branche siedelten sich an, darunter auch viele deutsche. Bis 2010 soll nun mit einer Investition von 3 Mrd. SGD des norwegischen Unternehmens REC die weltweit größte Produktion von Wafern, Solarzellen und modulen im Stadtstaat entstehen. Rahmenbedingungen Seit Mai 2007 setzt sich auf Regierungsebene das Gremium Energy Efficiency Programm Office (E2PO) auf verschiedenen Ebenen speziell für das Thema Energieeffizienz in Singapur ein. Dieses setzt sich ähnlich wie das 2006 zur Förderung der Solarindustrie gegründete Clean Energy Programm Office (CEPO) - aus Vertretern aller für den Bereich relevanten Ministerien und Behörden zusammen: Ministry of the Environment and Water Resources, Building and Construction Authority, Economic Development Board, Energy Market Authority, Land Transport Authority, Agency for Science, Technology and Research. Handlungsbedarf wird wie es sich auch in den involvierten Behörden widerspiegelt in folgenden Bereichen gesehen: Energieerzeugung Industrie Transport Gebäude Haushalte Auftrag von E2PO ist es, eine ganzheitliche abgestimmte Strategie sowie Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu schaffen. Diese sollen die Adaption und Weiterentwicklung innovativer Technologien ebenso fördern wie das Know-How im Bereich Energiemanagement. Darüber hinaus soll E2PO die Entwicklung einer entsprechenden Industrie für saubere Energien vorantreiben. In allen Bereichen, ob im Privatleben oder in der Wirtschaft, soll ein stärkeres Bewusstsein für Energieeffizienz im Kontext von Themen wie Klimawandel und CO 2 -Ausstoßes geschaffen werden. 3
4 Fördermaßnahmen für Energieeffizienz / saubere Energien: Für den Industriecluster Saubere Energien existieren Fördermittel von insgesamt 350 Mio. SGD, die in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden: Darunter zur Aus- und Weiterbildung von Arbeitskräften auf allen Ebenen, für FuE-Projekte sowie Anwendungen. 1. Energy Efficiency Improvement Assistance Scheme (EASe) Behörde: National Environment Agency Förderung von Energie-Audits für Unternehmen aus der Baubranche (Förderung von 50% der Kosten, max SGD über 5 Jahre). 2. Green Mark Incentive Scheme Behörde: Building and Construction Authority Bewertungssystem für Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz in Gebäuden. Seit Beginn des Programms in 2005 fast 100 zertifizierte Gebäude; weitere 200 Anträge auf Zertifizierung werden derzeit geprüft. Inzwischen müssen alle Gebäude des öffentlichen Sektors zertifiziert sein. Im Privatsektor ist seit 2008 eine Zertifizierung für Gebäude mit mehr als 2.000m² Fläche Pflicht. Gesamtfördersumme: 20 Mio SGD 3. Energy Smart Buildings Scheme und Energy Smart Office Award Behörde: National Environment Agency; Entwicklung: National University of Singapore Online-Tool zur Überprüfung von Energieeffizienz in Gebäuden sowie ein Benchmarking für Energieverbrauch und technisches Handbuch. Auszeichnung für Bürogebäude, die definierten Kriterien entsprechen. 4. Market Development Fund (MDF) Die Energy Market Authority hat ebenso den sogenannten Market Development Fund (MDF) in Höhe von 5 Millionen SGD ins Leben gerufen. Das Ziel von MDF ist die Entwicklung und Förderung innovativer Energielösungen. Dieser zukunftsorientierte Fund soll die Erforschung von sich kontinuierlich entwickelnden und entwicklungsfähigen nicht konventionellen Zukunftstechnologien erleichtern. Insbesondere wird u.a. in die Bereiche Solar, Wind, Marine, Hydro und Brennstoffzellen investiert. 5. Grant for Energy Efficient Technology (GREET) Behörde : National Environment Agency Ziel : Förderung von Unternehmen, die in die Verbesserung der eigenen Energieeffizienz investieren. 4
5 Über 5 Jahre werden 22 Millionen SGD bereitgestellt. Im Rahmen des Sustainable Energy Fund erhalten Unternehmen durch das GREET Programm einen Zuschuss von 50% (bis zu 2 Mio SGD pro Projekt) für die Anschaffung geeigneter Technologie und Ausrüstung zur Steigerung der Energieeffizienz. Aktuelle Bauprojekte/ Grüne Bauprojekte: Zwei sogenannte Integrated Resorts (Kasino, Hotels, Themenpark) Sports Hub sowie weitere Sporteinrichtungen und Unterkünfte im Hinblick auf Ausrichtung der Youth Olympic Games 2010 Financial Centre, Marina Treetops@Punggol: Öffentlich geförderter Wohnungsbau. Erstmals Planung und Umsetzung eines Großprojekts unter Nutzung von Umwelttechnologien (Vermarktung als grüner Wohnungsbau) durch das Housing Development Board. Zero-Energy-Building: Umbau eines Gebäudes der Building and Construction Authority zum Zero-Energy-Building unter Nutzung innovativer Technologien. Zielgruppe des AHK Geschäftsreiseprogramms - Energieeffizienz Prinzipiell ist Singapur als Zielmarkt für Hersteller/Anbieter einer großen Spannweite von Produkten und/oder Dienstleistungen aus dem Bereich Energieeffizienz relevant. Durch entsprechende Förderprogramme und zahlreiche Berichte in der Presse ist das Interesse an der Umsetzung energieeffizienter Lösungen auf Seiten von Bauträgern (staatlich und privat) sowie Unternehmen anderer Branchen groß. Marktchancen für deutsche Unternehmen ergeben sich somit vor allem im Bereich der Beratungsleistungen wie z.b. Energieaudits/Analyse sowie für Ingenieurdienstleistungen. Ebenso wird Marktpotenzial insbesondere für die folgenden Produktbereiche gesehen. Energieübertragung und speicherung, Baustoffe Dämmstoffe Beläge und Abdichtungen Konstruktion Dach Fenster und Fassaden Anlagentechnik Warmwasser Kühlung 5
6 Lüftung Mess- und Regelungstechnik Dienstleistungen Beratung Ausführende Firmen (Contracting, Energiemanagement) Architektur und Planung Energieerzeugung Brennstoffzellen Solar Beleuchtungen Die Gesprächstermine in Singapur werden in enger Abstimmung mit den teilnehmenden Unternehmen vereinbart. Dabei können Gespräche mit Entscheidungsträgern aus z.b. folgenden Gruppen arrangiert werden: Generalunternehmen, Bauträger Architekten und Ingenieurbüros Bau- und Baustofffirmen Regierungsbehörden und Staatsorgane Bauverbände, öffentliche Planungsbüros Systemintegratoren Weitere, je nach individuellem Profil des deutschen Teilnehmers Durch seine Drehscheibenfunktion in Südostasien bietet Singapur für deutsche Unternehmen auch die Möglichkeit, von einer sicheren Basis aus auch über die Landesgrenzen hinausgehend Marktpotenziale zu erschließen. Des Weiteren können deutsche Unternehmen auf dem singapurischen Markt auch von Multiplikator- Effekten in die Region profitieren, welche sich beispielsweise aus dem singapurisch-chinesischen Projekt der sogenannten Eco-City in Tianjin ergeben. 6
7 Anmeldung Die AHK Singapur würde sich sehr freuen, Sie bei Ihren Auslandsaktivitäten zu unterstützen und Sie im Juni in Singapur begrüßen zu dürfen. Ihre Anmeldung nimmt die AHK Singapur/Ecofys bis spätestens 30. April 2009 gerne entgegen. Für Rückfragen stehen Ihnen Frau Michelle Chai und Frau Eva Puchala jederzeit gerne zur Verfügung. Kontaktdaten Singaporean-German Chamber of Industry and Commerce25 International Business Park # German Centre Singapore Tel.: (+65) Fax: (+65) michelle.chai@deinternational.org.sg eva.puchala@deinternational.org.sg Website: 7
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