Empirische Analyse einer langjährigen Offshore-Partnerschaft

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Marta Blau
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1 Empirische Analyse einer langjährigen Offshore-Partnerschaft Prof. Dr.-Ing. habil. Andreas Schmietendorf Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin Diese Arbeit wurde unterstützt durch: Dr. Evgeni Dimitrov T-Systems International Andreas Schmietendorf 1

Andreas Schmietendorf Hochschule für Wirtschaft und Recht

2 Agenda Einordnung und Ziele Aspekte der verteilten Entwicklung Empirische Analysen Veränderungen beim IT-Know How Zur Diskussion Andreas Schmietendorf 2

3 Einordnung und Ziele Andreas Schmietendorf 3

4 Modelle zur Zusammenarbeit Support-Modell -auch Onside Offshore Remote-Delivery-Modell Spezifikation in Deutschland, Realisierung in Offshore. Transfer-Modell -erste Version im gemischten Team, weitere Versionen beim Offshore-Partner. Integrated-Modell integrierte Teams arbeiten an einer Aufgabenstellung. In Anlehnung an: Taubner, D.: Effizientes Software-Engineering: Vorgehen für wirtschaftliche Projekte, in: Sonderausgabe Fachzeitschrift für Information Management & Consulting, S , Ausgabe Oktober 2003 Andreas Schmietendorf 4

Integrated-Modell integrierte Teams arbeiten an einer Aufgabenstellung. In Anlehnung an: Taubner, D.

5 Modelle zur Zusammenarbeit In Anlehnung an: OffshoreProduction Models, T-Systems Enterprise Services GmbH, Frankfurt, 2009 Andreas Schmietendorf 5

6 Etablierung der Kooperation Evaluierungsprojekte im Jahr 1998 mit folgenden Zielen: Qualifikation der eigenen Mitarbeiter für internationale Projekte Erhöhung der Produktivität innerhalb der Softwareentwicklung Schaffung atmender Kapazitäten Reduzierung des Realisierungsrisikos Schnellere und gezielte Reaktion auf Kundenanforderungen Kosteneinsparungen innerhalb der Softwareentwicklung Test kollaborativer Kommunikationssysteme Test von Vorgehensweisen zur verteilten Softwareentwicklung Andreas Schmietendorf 6

des Realisierungsrisikos Schnellere und gezielte Reaktion auf Kundenanforderungen Kosteneinsparungen innerhalb der

7 Einordnung der Kooperation Modell zur Zusammenarbeit als Mix von: - Remote Delivery-Modell (Schwerpunkt) - Integrated-Model T-Systems spezifische Offshore-Modelle: - Classic - Enhanced (Schwerpunkt) ca. 40 Projekte innerhalb von 10 Jahren realisiert - Entwicklungs- und Versionsprojekte - Realisierung von Teilaufgaben (z.b. Schnittstellenimplementierung) - Produktentwicklung (Katalog- und Konfigurationsmanagement) Andreas Schmietendorf 7

40 Projekte innerhalb von 10 Jahren realisiert - Entwicklungs- und Versionsprojekte - Realisierung von

8 Aspekte der verteilten Entwicklung Andreas Schmietendorf 8

9 Ansatz zur Organisationsgestaltung Andreas Schmietendorf 9

10 Schnittstellengestaltung In Anlehnung an: SE Book Das Handbuch für Software-Engineeringder T-Systems, Release 3.2, T-Systems Enterprise Services GmbH, Frankfurt, 2007 Andreas Schmietendorf 10

11 Projektdurchführung 1. Iteration 2. Iteration 3. Iteration Andreas Schmietendorf 11

12 Empirische Analysen Andreas Schmietendorf 12

13 Zyklische Evaluierung Analyse der zwischen 1999 bis 2005 durchgeführten Projekte, - Aufnahme der durchgeführten Projekttypen, - Kosten und Aufwandsbetrachtungen, - Erfolgsfaktoren der Kooperation. Empirische Analyse zu veränderten Skillanforderungen in 2009, - Bewertung aus Auftraggeber vs. Auftragnehmersicht, - Identifikation weicher Erfolgsfaktoren, - Implikationen für die Personalentwicklung und Ausbildung. Interviewleitfaden und darauf aufsetzend Fragebogen Andreas Schmietendorf 13

Empirische Analyse zu veränderten Skillanforderungen in 2009, - Bewertung aus Auftraggeber vs.

14 Betroffene Kompetenzbereiche Andreas Schmietendorf 14

15 Bedeutung allgemeiner Kompetenzbereiche 4,5 5 3,5 4 2,5 3 1,5 2 0,5 1 0 Fremdsprachliche Kompetenzen Soziale Kompetenzen Führungskompetenzen Fachliche Kompetenzen (Kundendomäne) Fachliche Kompetenzen (Informatikdomäne) Methodische Kompetenzen Auftraggeber Auftraggeber (Offshore-Partner) Skalierung: unwichtig 1; notwendig 2; wichtig 3; sehr wichtig 4; extrem wichtig 5 Andreas Schmietendorf 15

Kompetenzen (Informatikdomäne) Methodische Kompetenzen Auftraggeber Auftraggeber

16 Empirisch erhobene Aufgabenverteilung Anforderungsanalyse Grobspezifikation Feinspezifikation Systementwurf Programmierung Entwicklertest Fachliche Abnahme Systemintegration Wirkbetriebseinführung Auftraggeber Auftragnehmer (Offshore-Partner) viel weniger -3 weniger -2 leicht weniger -1 Neutral 0 leicht mehr 1 mehr 2 viel mehr 3 Andreas Schmietendorf 16

Abnahme Systemintegration Wirkbetriebseinführung Auftraggeber Auftragnehmer

17 Werkzeuggestützte Zusammenarbeit Skalierung: 1 sehr wichtig, 2 wichtig, 3 notwendig, 4-unwichtig Andreas Schmietendorf 17

18 Bewertung der Zusammenarbeit Auftragnehmersicht Vorteile: Nachteile: - Bearbeitung von Projekten auf der Grundlage einer kooperativen Zusammenarbeit. - Transfer von speziellem IT-Wissen (Umgang mit neuen Technologien) und Kenntnis von fachlichen Problemstellungen. - Reduktion des finanziellen Risikos auf der Grundlage einer langfristigen Zusammenarbeit. - Bewerbung eigener Kompetenzen am deutschen Markt, Gewinn von Referenzen mit hoher Reputation. - Umgang mit einer großen Organisation und Kenntnis einzuhaltender Rahmenbedingungen und Standard. - Anfertigung von Projekt-Dokumenten in deutscher Sprache. - Komplizierte Kommunikation und seltene direkte Kontakte mit dem Projektpartner. - Umgang mit sehr kurzen Realisierungszeiten für die Entwicklung einer IT-Lösung. - Bearbeitung eines Projektausschnitts und zum Teil Unkenntnis des Gesamtkontextes. - Große Schwierigkeiten mit der mittel-und langfristigen Unternehmensplanung. - Umgang mit einem hohen Grad an Bürokratie in Bezug auf die Verwaltung und Organisation. Andreas Schmietendorf 18

- Reduktion des finanziellen Risikos auf der Grundlage einer langfristigen Zusammenarbeit. - Bewerbung eigener Kompetenzen am deutschen Markt, Gewinn von Referenzen mit hoher Reputation.

19 Projektspezifische Kompetenzen Projektmanagement multinational zusammengesetzter Teams: - Compliance-Aspekte (Standards, Richtlinien, Gesetzte), - Fremdsprachliche Kompetenzen, - Umgang mit Stresssituationen im Projekt. Umgang mit gemeinsam genutzten Methoden und Tools: - Projektdokumentation und Konfigurationsmanagement, - Test- und Abnahmeumgebungen, - Kommunikations- und Kollaborationssysteme. Organisationsübergreifender Erfahrungsaustausch, - Architekturfragen und eingesetzte Technologien, - Fachspezifische Problemstellungen der Kundendomäne, - Organisatorische Strukturen (Auftraggeber/Auftragnehmer). Andreas Schmietendorf 19

Umgang mit gemeinsam genutzten Methoden und Tools: - Projektdokumentation und Konfigurationsmanagement, - Test- und Abnahmeumgebungen, - Kommunikations- und

20 Veränderungen beim benötigten IT-know how Andreas Schmietendorf 20

21 Beeinflusste Wissensgebiete Strategische, planerische und operative Aufgaben Management von Offshore-Partnerschaften, Prozessgestaltung einer Offshore-Beziehung, Ökonomische und rechtliche Projektsteuerung, Interkulturelle Organisation, Skills zu Methoden, Techniken und Tools. Andreas Schmietendorf 21

22 Zukünftig benötigte Rollen (Projektsicht) Ausbildung zunehmend als Bindestrich-Informatiker Projektmanager und Projektleiter, Business-Consultant (Fachvertrieb & Fachanalysten), Chefarchitekten (Informationsmanagement), Abnahmetester und Integratoren, Senior-Entwickler (Qualitätssicherung & Fehlerbehebung). Andreas Schmietendorf 22

23 Diskussionsfragen Andreas Schmietendorf 23

24 Diskussion Impliziert die Verlagerung implementierungsnaher Aufgabenstellungen einen Verlust an technologischen know how und damit ein erhöhtes Risiko im Falle von soft- und hardwaretechnischen Problemsituationen? Mit Hilfe einer industrialisierten Softwarefertigung kann der Einfluss kreativer Aufgabenstellungen reduziert, aufgrund des soziotechnischen Charakters von Software aber nicht ausgeschlossen werden! Wie sollte eine zukunftssicherere Informatik-Ausbildung für den Standort Deutschland aussehen (benötigte Kompetenzbereiche), ohne die Vorzüge der deutschen Ingenieursausbildung zu verspielen? Andreas Schmietendorf 24

25 Eigene Position Aus Sicht der Autoren führt an globalen Partnerschaften zum gegenseitigen Nutzen kein Weg vorbei! Es gilt dabei allerdings stets, den Menschen in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen -sowohl auf der Seite der Auftraggeber als auch auf der Seite der Auftragnehmer. Insbesondere im Kontext einer industrialisierten Vorgehensweise gilt es, das Offshoring als längerfristigen Veränderungsprozess zu verstehen und Mitarbeiter nicht zu Betroffenen, sondern zu Beteiligten zu machen. Andreas Schmietendorf 25

26 Weitere Informationen Andreas Schmietendorf 26

27 Korrespondierende Quellen Schmietendorf, A.; Dimitrov, E.: Veränderte Anforderungen an Mitarbeiterprofile im Kontext einer etablierten Offshore-Beziehung, in Oecking, C. et al. (Hrsg.): Industrialisierung im Outsourcing, BITKOM- Arbeitskreis Outsourcing, November 2009 Schmietendorf, A.: Experience with offshore projects within the software development process, in Proc. CONQUEST 2006, dpunkt.verlag, Heidelberg, September 2006 Schmietendorf, A.: Empirische Betrachtungen zur Softwareentwicklung im Rahmen von Offshore-Partnerschaften, in Proc. MetriKon 2005, Kaiserslautern, Shaker-Verlag, November 2005 Schmietendorf, A.; Venkov, R.; Dumke, R.; Stojanov, S.: Softwareentwicklung mit einem osteuropäischen Partner, in HMD Virtuelle Organisationen, dpunkt-verlag, Heidelberg, 2005 Andreas Schmietendorf 27

28 5. Hochschul-Roundtable Andreas Schmietendorf 28

29 BSOA-Initiative Iqnite - Düsseldorf Andreas Schmietendorf 29

30 Kontaktmöglichkeiten: Prof. Dr.-Ing. habil. Andreas Schmietendorf Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Fachbereich II Neue Bahnhofstr , D Berlin Otto-von-Guericke-UniversitätMagdeburg, FIN-IVS Universitätsplatz 2, D Magdeburg CECMG -Central Europe Computer Measurement Group Johann-Desch-Straße20, D Glattbach Andreas Schmietendorf 30

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