Der Thüringer Imker. Informationsblatt des Landesverbandes Thüringer Imker e.v. Nr. 1/2009

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1 Der Thüringer Imker Informationsblatt des Landesverbandes Thüringer Imker e.v. Nr. 1/2009 Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Landesverband Thüringer Imker e. V., Ilmstraße 3, Weimar Verantwortlicher Redakteur: Frank Reichardt (mail: Tel.: / Fax.: / lvthi@t-online.de Internet: Die nächsten Veranstaltungstermine Anfängerkurs des LVThI 2009 Am , und nicht wie irrtümlich am im letzten Thüringer Imker genannten Termin, beginnt der Anfängerkurs 2009 des Landesverbandes Thüringer Imker e.v. im Deutschen Bienenmuseum. Anmeldungen können noch in der Geschäftsstelle (03643/ ) abgegeben werden oder per an lvthi@tonline.de. Folgende Daten werden benötigt: Name, Vorname, Anschrift, Geburtstag, Telefon, adresse, ob schon Bienenvölker vorhanden sind und ob man Mitglied in einem Verein ist. Die Teilnehmer werden vor dem Kurs schriftlich über den Ablauf und die Bezahlung benachrichtigt. Die Teilnehmergebühr beträgt 60,00. Weitere Auskunft über den Anfängerkurs unter , Uhr Treffen der Vereinsvorsitzenden der Thüringer Imkervereine im Deutschen Bienenmuseum Zum 2. Mal werden sich die Vereinsvorsitzenden im Deutschen Bienenmuseum treffen. Thema soll diesmal der Aufbau einer Bienenzuchtfachberatung in unserem Verband sein. Ich bitte um zahlreiche Teilnahme der Vereinsvorsitzenden oder deren Vertreter. Anmeldungen sind nicht erforderlich. Referent: Jens Radtke LIB Hohen Neuendorf Uhr, Sonneberger Imkertag im Gasthaus Waldfrieden Der schon zur Tradition gewordene Sonneberger Imkertag findet diesmal am im Gasthaus Waldblick in Rabenäußig, Bergeller 3, ab Uhr statt. Referentin: Frau Evi Bartsch. Kommen Imkerei und Landwirtschaft miteinander aus? Anmeldungen sind nicht erforderlich, Teilnehmergebühr beträgt 3, Vogtländischer Imkertag 2009 in den Vogtlandwerkstätten in Naitschau Am findet ab Uhr der Vogtländische Imkertag 2009 in Langenwetzendorf / OT Naitschau, Greizer Straße 1 statt. Auch hier ist es schon Tradition, dass die Vogtlandwerkstätten ggmbh und der Landesverband Thüringer Imker e.v. gemeinsam den Vogtländischen Imkertag ausrichten. Referenten: Dr. Elke Genersch, LIB Hohen Neuendorf Nutzen der Forschung für den Imker Dr. Pia Aumeier, Ruhr-Uni Bochum Ersäufen - Grillen - Purzeln: Vom Sinn und Unsinn alternativer Varroa-Bekämpfungsverfahren Wir erwarten ihren zahlreichen Besuch Gerstungehrung in Oßmannstedt 1

2 Am wird der Vorstand des LVThI unseren Thüringer Bienenvater Dr. Ferdinand Gerstung in Oßmannstedt ehren. Dazu lade ich alle Mitgliedsvereine ein. Wir treffen uns um Uhr auf dem Parkplatz am Friedhof in Oßmannstedt, um ein Gebinde an seiner Grabstätte niederzulegen. Danach ehren wir ihn an der Gedenkstätte des Deutschen Imkerbundes in der Ortsmitte. Gegen Uhr beginnt die Vorstandssitzung des LVThI, an dem auch die Vertreter der anwesenden Imkervereine teilnehmen können. Ferdinand Gerstung wurde am 6. März 1860 in Vacha an der Werra geboren. Ab 1883 wurde er für zwei Jahre als junger Pfarrvikar in Ifta bei Eisenach angestellt. Dort betrieb er zwei Jahre lang erfolgreich Bienenzucht. Die Trachtverhältnisse waren damals günstig, es wurde Dreifelderwirtschaft betrieben und Esparsette angebaut. Im Jahre 1886 siedelte Gerstung nach Oßmannstedt bei Weimar über, wo er sich von W. Günther in Gispersleben einen 32fächrigen Berlepschstapel bauen ließ. Diesen stattete er zur Verwunderung von Günther, der für Halbrähmchen schwärmte, mit Ganzrähmchen aus. Günthers Sohn hatte einen größeren Stand, doch im Vergleich zeigte sich, dass die Völker Gerstungs stets in der Entwicklung voraus waren. Nach 1945 wurde das verkürzte Gerstungmaß eingeführt. An einem Wespennest entdeckte Gerstung das Grundgesetz der Brut- und Volksentwicklung des Biens, so nannte Gerstung die Gemeinschaft des Bienenvolkes. Er interessierte sich für die strenge Arbeitsteilung, für die Flexibilität des zusammenlebenden Organismus. Er erkannte, dass diese Organisationsform durch die Informationsarten wie die Tanz-Sprache oder die Duftsprache möglich wird. Er entdeckte die Futtersaftdrüsen, deren Fluss das Befinden der Biene beschreibt. Außerdem entwickelte er seine Gerstungbeute, die größer war als alle anderen Beuten. Als Gerstung sein Wissen veröffentlichte, traten alle Imker der alten Schule gegen ihn. Als er am 5. März 1925 starb, war seine Anhängerschaft groß und reichte weit über Thüringens Grenzen hinaus. Gerstung war ein wichtiger Mann in der Geschichte der Imkerei. Er hat Bücher geschrieben, Zeitungen herausgegeben, Imkereigerät entwickelt und das Wissen über den Bien stark verbessert Vortragsveranstaltung in Suhl-Friedberg, Gaststätte Waldfrieden Der Imkerverein Suhl lädt auch dieses Jahr wieder die Freunde der Imkerei zu einer interessanten Veranstaltung am um Uhr in Suhl-Friedberg in die Gaststätte Waldfrieden, Schleusinger Straße 117 ein. Folgende Vorträge werden angeboten: If Albrecht Stoß Varroa-Toleranzzucht auf der Belegstelle Gehlberg If Thomas Reps Ergebnisse der Belegstelle Oberhof 2008/ Plan 2009 If Frank Reichardt Welche Aufgaben hat der LVThI, Rechte und Pflichten der Imker im Verband? If Albert Clauer Reisebericht der Imkerreise nach Syrien Zu dieser Veranstaltung wird ein Unkostenbeitrag von 3,00 erhoben Lehrgang zur Honiggewinnung, -verarbeitung und vermarktung, wie gewinne ich rückstandsfreien Honig. Zu einem Lehrgang zur Honiggewinnung, -verarbeitung und vermarktung lädt der LVThI am um Uhr in die Gaststätte Riechheimer Berg ein. Thema ist aber auch, wie ich trotz Varroabehandlung meinen Honig von Rückständen frei halte. Ich fordere alle Imkerfreunde auf an solchen Lehrgängen teilzunehmen. Viele Imkerfreunde haben schon einen so genannten Honiglehrgang besucht, aber wie lange ist das schon her? In den letzten Jahren haben sich die rechtlichen Vorschriften in der Vermarktung geändert und erweitert. Bei Untersuchungen durch die Veterinärämter, aber auch bei den Kontrollen des Deutschen Imkerbundes, werden immer wieder Mängel und Verstöße festgestellt. Kein Imkerfreund, und sei er noch so alt, sollte von sich behaupten, über alles auf dem laufenden zu sein. Bitte bringen sie ihr Wissen auf den aktuellen Stand und besuchen Sie mal wieder einen Auffrischungskurs. Die Gaststätte Riechheimer Berg liegt auf dem Berg gleichen Namens in der Nähe des Freizeitparks Stausee Hohenfelden mit der Avenidatherme. Vielleicht kann man den Besuch des Lehrgangs mit einem Familienausflug verbinden. Referent ist der Imkerfreund Markus Stoß und es wird ein Unkostenbeitrag von 5,00 erhoben, Schulungsmaterial und Lehrgangszertifikat mit inbegriffen Thüringer Züchtertag Der Landesverband Thüringer Imker e.v. lädt alle Imkerfreunde und Imkerfreundinnen, denen die Zucht der Honigbiene am Herzen liegt, zum Thüringer Züchtertag am 04. April 2009 um Uhr ins Deutsche Bienenmuseum ein. Der Landesverband Thüringer Imker e.v. fördert eine flächendeckende Bienenhaltung, um die Bestäubung insektenblütiger Pflanzen sicherzustellen. Voraussetzung hierfür ist die Bereitstellung sanftmütiger, leistungs- und widerstandsfähiger Bienenvölker. Dies wird durch eine sorgfältige Prüfung und Auslese von Zuchtvölkern mit wertvollem Erbgut sowie deren planmäßige Vermehrung und Anpaarung erreicht. Themen sind unter anderem die Auswertung der Belegstellensaison 2008 und die Leistungsprüfung. Referent: 2

3 Der Deutsche Imkerbund informiert Mehrheitliche Zustimmung der Vertreter der Imker-/Landesverbände für Präsident Peter Maske Wachtberg, Das Begrüßungsschreiben der Präsidenten des Deutschen Imkerbundes e.v., Peter Maske, und Deutschen Berufsund Erwerbsimkerbundes e.v., Manfred Hederer, an die neu ernannte Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat zum einen heftige Reaktionen innerhalb und außerhalb des Verbandes und zum anderen aber auch zu einer Vielzahl von zustimmenden Schreiben aus der Imkerschaft geführt. Wie bereits berichtet (D.I.B. Aktuell 6/2008) führte das genannte Schreiben auch zum Rücktritt und zur Amtsniederlegung der Mehrheit der D.I.B. - Beiräte. In der Sitzung des Vorstandes des D.I.B. am 04./ war dieser Sachverhalt Anlass für eine umfassende Diskussion, bei der man sich schlussendlich einig war, das der Anlass und die Themeninhalte Bienenmonitoring, Agro- Chemie/Pflanzenschutz und Agro-Gentechnik zwar richtig waren, aber der Stil, die Diktion und die Darstellung der Themen der bisher üblichen Ausdrucksweise des Verbandes nicht entsprechen. Bei aller Kritik hatte der Vorstand einen Konsens gefunden und sich über die zukünftige Vorgehensweise innerhalb des Vorstandes verständigt. Auf Antrag einiger Imker-/Landesverbände entschied der Präsident eine außerordentliche Vertreterversammlung am 20. Dezember nach Wachtberg/Villip einzuladen, um hier die Möglichkeit einer offenen Aussprache aller beteiligten Seiten zu schaffen. Vertreter aus 18 Imker-/Landesverbänden und weitere Zuhörer aus der Imkerschaft waren zu der öffentlichen Sitzung gekommen. Peter Maske stellte aus seiner Sicht die Beweggründe für das Schreiben dar. Er habe seit seiner Amtseinführung den permanenten, enormen Druck aller Seiten gespürt, zu den genannten Themen tätig zu werden. Dies habe er nach bestem Wissen mit diesem Schreiben getan. Da die Themeninhalte die gesamte Imkerschaft beträfen, wäre eine Abstimmung mit dem DBIB erfolgt. Maske stellte erneut klar, dass in dem Schreiben nicht die Arbeit der bienenwissenschaftlichen Institute in Frage gestellt werden sollte, sondern Forschungsdefizite bei Pflanzenschutzmitteln im Bienenmonitoring und der Finanzierungsanteil der Industrie sowie die Industrienutzung der Daten das Problem darstelle. Peter Maske betonte mehrmals, dass er nach wie vor zu den Inhalten des Schreibens stünde, die Ernsthaftigkeit in der Diktion aber übersehen habe. Er betonte, er habe das Recht und die Pflicht zu handeln dafür sei er gewählt worden. Er habe für die Sache gehandelt und dafür wünsche er sich auch eine Zusammenarbeit mit den Bieneninstituten. Der von Anfang an anwesende Bienenwissenschaftler Dr. Mühlen von der Landwirtschaftskammer NRW brachte vor, dass er die Abwertung der Bieneninstitute nicht verstünde, er würde sich schon immer für einen Bienenschutz einsetzen. Hierzu meinte Maske, dass dann an der gleichen Front gekämpft werden würde. Die später hinzukommenden Bienenwissenschaftler Dr. Peter Rosenkranz und Dr. von der Ohe wiesen die getroffenen Äußerungen im Schreiben sowie die in der Sitzung vorgelegten Begründungen deutlich von sich und forderten klare Verhältnisse. Ziel der Bieneninstitute sei immer die sinnvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit dem D.I.B. gewesen, dies habe seit 50 Jahren bestens funktioniert. Der jetzige Arbeitsstil im D.I.B. befremde dagegen sehr. Im Rahmen der gegenseitigen Argumente äußerte Dr. Peter Rosenkranz, dass die Bedenken der Bieneninstitute im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmitteln nicht gehört würden. Hier versicherte Peter Maske den Bieneninstituten die Unterstützung der ca Imker aus Deutschland zu. Dr. Peter Rosenkranz wünschte ein vorbehaltloses Bekenntnis seitens des D.I.B. zu den Instituten, da es sonst keine Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gebe. Die Aussprache an diesem Tag zeigte klar die kontroverse Sichtweise in den einzelnen Landesverbänden, unstrittig blieben aber die Themeninhalte. Ganz unterschiedlich sah man hingegen die Art des Vorgehens. Viele Vertreter brachten zum Ausdruck, dass bei der Brisanz der Sache eine Absprache zumindest auf Vorstandsebene erforderlich gewesen wäre. Peter Maske kritisierte den durch die moderne Technik möglichen Datenaustausch, auch von Verbandsinternas. Der daraus entstandene Imageschaden für den D.I.B. nach außen sei groß. So könne eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht erfolgen. Aus den Geschehnissen der letzten Wochen resultierten dann fünf Anträge, die im Anschluss an die Aussprache behandelt wurden. Ein Antrag des Imkerverbandes Rheinland e.v. forderte die Abwahl des Vorstandsmitgliedes Manfred Hederer und des Präsidenten Peter Maske. Beide Abstimmungen (88 Stimmen insgesamt) in geheimer Wahl ergaben eine mehrheitliche Ablehnung des Antrages (Ergebnis Hederer: 55 zu 33, Ergebnis Maske: 61 zu 27). Einstimmig angenommen wurden die beiden Anträge des Landesverbandes Westfälischer und Lippischer Imker. Diese beinhalten: 1. den Beschluss, keine Ersatzwahlen von Beiräten und Vorstandsmitgliedern an diesem Tage vorzunehmen. Vielmehr sollen unverzüglich Gespräche mit den Wissenschaftlern und den Instituten über die Möglichkeit der Zusammenarbeit geführt werden. Dabei ist eine enge Beteiligung der Imker-/Landesverbände wünschenswert. Das Resultat dieser Gespräche soll konzeptionell und personell der Vertreterversammlung in Passau im Oktober 2009 vorgelegt werden. 3

4 2. Des Weiteren beauftragt die Vertreterversammlung den Vorstand des D.I.B. bis zur Vertreterversammlung in Passau geeignete Modelle zur Professionalisierung des Verbandes vorzustellen, da ein Verband wie der D.I.B. den Herausforderungen von Politik, Wirtschaftsinteressen und der EU-Gesetzgebung im Ehrenamt nicht mehr gewachsen sei. Der Antrag des Landesverbandes Brandenburgischer Imker e.v. auf Misstrauensvotum gegen ein Vorstandsmitglied wurde im Rahmen der Zulassung des Antrages einstimmig abgelehnt. Bleibt zu hoffen, dass nach der außerordentlichen Sitzung zur Tagesordnung zurückgekehrt werden kann und u.a. die genannten Themeninhalte auch angegangen werden können. Peter Maske Präsident Deutscher Imkerbund e. V. Achtung: Änderungen zur Gewährverschlussbestellung ab 2009: Bemerkung des LVThI Wir möchten unsere Mitglieder darauf hinweisen, dass die unten aufgeführte Regelung erst ab dem gilt. Jetzt eingehende Bestellungen werden noch nach der alten Regelung abgearbeitet. Wir freuen uns, Ihnen mitzuteilen, dass ab dem 1. April 2009 die bisherigen vierteljährlichen Bestelltermine für Gewährverschlüsse mit Adresseneindruck entfallen werden. Es ist gelungen, nach Umstellungen in unserer Druckerei, eine Möglichkeit zu finden, die Lieferbereitschaft kleinerer Druckmengen zu moderaten Preisen sicherzustellen. So werden Gewährverschlüsse zukünftig monatlich gedruckt. Nähere Informationen dazu finden Sie in D.I.B. AK- TUELL 6/2008, das im Dezember erscheint und im Internet unter abrufbar sein wird. Nähere Auskünfte erteilen Ihnen auch die Mitarbeiterinnen unserer Versandabteilung unter Tel. 0228/ Die Preise für Gewährverschlüsse sind seit dem für Sie unverändert. Aufgrund von technischen Umstellungen in unserer Druckerei konnten die Papierpreiserhöhungen der letzten Jahre erfreulicherweise aufgefangen werden. In diesem Jahr hat es bereits zwei weitere Erhöhungen des Papierpreises gegeben, die nun leider weder von unserer Druckerei noch vom Deutschen Imkerbund getragen werden können. Wir sind deshalb gezwungen, ab dem 1. Januar 2009 den Preis für Gewährverschlüsse um vier Prozent zu erhöhen. Wir bitten um Verständnis für diese Maßnahme Petra Friedrich - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Novellierung der Verpackungsverordnung Anmerkung des LVThI Nach Rücksprache mit dem D.I.B. können Freizeit- und Hobbyimker der Vorschrift entgehen, wenn sie beim Verkauf es deutlich machen, dass die Gläser wieder zurück genommen werden. Das kann in Form eines Pfandglases geschehen, oder dem Zusatzaufkleber für das Imkerhonigglas Glasrückgabe oder ein am Verkaufsstand oder Verkaufsraum angebrachtes Schild sein, wo man darauf hinweist, dass man die Gläser zurück nimmt. Mitteilung des D.I.B. zur Änderung der Verpackungsordnung Ab dem tritt die vom Bundestag im Februar beschlossene 5. Novelle der Verpackungsverordnung in Kraft. Grund hierfür war ein Bericht der Bund / Länderarbeitsgemeinschaft Abfall, die feststellte, dass die Transparenz der Entsorgung von Verpackungen zunehmend verloren gehe. Welche Verpackungsmengen an einem dualen System teilnehmen, sei für die Behörden in den Ländern nicht mehr zu übersehen. Das veranlasste die Umweltministerkonferenz, das Bundesumweltministerium um die Vorlage einer Novelle zur Verpackungsverordnung zu bitten. Was sich durch die Novelle für Unternehmen ändert, wird nachfolgend aufgeführt: Änderung der Definition des privaten Endverbrauchers Die Verpackungsverordnung enthält wie bisher Rücknahme- und Verwertungspflichten für alle Arten von Verpackungen wie Transport-, Um- und Verkaufsverpackungen. Bei Verkaufsverpackungen wird weiter unterschieden zwischen solchen für private Endverbraucher und solchen für gewerbliche Endverbraucher. Die höchsten Anforderungen gelten für so genannte Verkaufsverpackungen, die an private Endverbraucher abgegeben werden. Dessen Definition wurde durch die Novelle wie folgt erweitert und präzisiert: Private Endverbraucher sind Haushaltungen und vergleichbare Anfallstellen von Verpackungen, insbesondere Gaststätten, Hotels, Kantinen, Verwaltungen, Kasernen, Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen, karitative Einrichtungen, Freiberufler 4

5 und typische Anfallstellen des Kulturbereichs wie Kinos, Opern und Museen, sowie des Freizeitbereichs wie Ferienanlagen, Freizeitparks, Sportstadien und Raststätten. In 6 der Verordnung werden die Pflichten aufgeführt, die für die Rücknahme von Verkaufsverpackungen gelten, die beim privaten Endverbraucher anfallen. Betroffen hiervon sind Hersteller und Vertreiber, die in Verkaufsverpackungen verpackte Waren erstmals in den Verkehr bringen. Hierzu zählen beispielsweise Unternehmen, die Waren abfüllen oder verpacken, Hersteller von Serviceverpackungen sowie Importeure von verpackten Waren, gleichgültig auf welcher Handelsstufe. Für diese so genannten Erstinverkehrsbringer gilt nun eine Pflicht zur Teilnahme an einem der Dualen Systeme, d.h. es werden von diesen Lizenzgebühren erhoben. Die bisherige Alternative einer Selbstentsorgung wird damit stark eingeschränkt. Wer Verkaufsverpackungen in den Verkehr bringt, ist zudem verpflichtet, eine Vollständigkeitserklärung abzugeben. Die Abgabepflicht gilt ab folgenden Jahresmengen mehr als 80 t/a Glas, mehr als 50 t/a Papier/Pappe/Karton oder mehr als 30 t/a sonstiger Verpackungsmaterialien. Unterhalb der genannten Mengenschwellen ist eine Abgabe der Vollständigkeitserklärung nur auf behördliches Verlangen erforderlich. Mitglieder des Deutschen Imkerbundes e. V. dürften von dieser Regelung kaum betroffen sein, da der Freizeit- oder Nebenerwerbsimker einen Jahresumsatz von ca Stück 500 g-gläsern (entspricht der Mengenschwelle von 80 t) nicht erreicht. Eine Beteiligung am Dualen System wird aber ab dem 1. Januar 2009 verpflichtend, wenn keine Garantie für die Rücknahme der Imker-Honiggläser gegeben werden kann. Eine Kennzeichnungspflicht für das duale System besteht nicht. Für die vom D.I.B. herausgegebenen Serviceverpackungen (Tragetaschen und Geschenkkartons) wird die Abgabe durch den D.I.B. entrichtet. Duale Systeme Derzeit sind folgende acht duale Systeme bundesweit zugelassen: BellandVision GmbH, Pegnitz, Der Grüne Punkt Duales System Deutschland GmbH, Köln, EKO-PUNKT GmbH, Mönchengladbach, INTERSEROH Dienstleistungs GmbH, Köln, Landbell AG, Mainz, Redual GmbH & Co. KG, Köln, Vfw GmbH, Köln, Zentek GmbH & Co. KG, Köln, Bei Fragen hilft die zuständige Industrie- und Handelskammer (IHK) in Ihrer Region. Bei neuen Informationen unterrichten wir Sie in D.I.B. AKTUELL und den Fachzeitschriften. Kontakt: Petra Friedrich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel. 0228/ oder 0163/ dib.presse@t-online.de Geschichte der Imkerei in Thüringen Der Vorstand des LVThI hat auf seiner letzten Vorstandssitzung beschlossen, die Geschichte der Imkerei in Thüringen aufzuarbeiten. Wir bitten die Vereine, historische Dokumente und persönliches Wissen der Geschäftsstelle in schriftlicher Form oder als Kopie zur Verfügung zustellen und an die Geschäftsstelle zuschicken. Eine wiederholte Bitte an die Vereine Der Vorstand des LVThI hat auf seiner letzten Vorstandssitzung beschlossen, die Amtsdauer der amtierenden Vereinsvorsitzenden zu erfragen. Dazu werdet ihr in der nächsten Zeit von eurem Paten im Vorstand kontaktiert. Wenn ihr nicht so lange warten wollt, könnt ihr es der Geschäftsstelle jederzeit mitteilen. Was uns interessiert sind folgende Daten: Wann hat der amtierende Vorsitzende seine Funktion übernommen? (da reicht die Jahresangabe, es zählen schon die Jahre der Sparte Imker mit) Wer waren die Vorgänger, und wie lange waren sie im Amt? 5

6 Sinn und Zweck des Ganzen ist, die Vereinsvorsitzenden auf Grund ihrer Leistungen auszeichnen zu können, weil sie in der Regel zwar ihre Imkerfreunde zur Auszeichnung vorschlagen, aber nicht sich selbst. Und warum sollen sie ausgeschlossen bleiben? Werbung für die Imkerei im Freistaat Thüringen? Auf Vorschlag des IV Jena soll, wie in ähnlicher Form die Märchenstraße, Burgenstraße o.ä. eine Straße der Bienen gebildet werden. An dieser Straße sollen Sehenswürdigkeiten der Imkerei, Schaffens- und Wohnstätten von imkerlichen Persönlichkeiten, historische Bienenhäuser, Imkereien, Herstellungsbetriebe für imkerliches Material, Handelsbetriebe, Gastronomiebetriebe mit imkerlichen Bezug und Schau- und Lehrbienenstände liegen. Dazu benötigen wir die Zuarbeit unserer Mitglieder. Vorstellen kann man sich z.ß., dass die Straße in Zeitz Apiarium beginnt, weiter über Blankenhain - Freilichtmuseum, Gera - Schau- und Lehrbienenstand im Tierpark, Gera Firma Roland Weber, Eisenberg Tierpark, Königshofen Geburtsort Dathes, Jena Grab August Ludwigs, Jena die alte Apidologie am Steiger, Lützeroda Imkerei Eckardt, Oßmannstedt Grab und Wirkungsstätte Gerstungs, Weimar Deutsches Bienenmuseum, Erfurt Schau- und Lehrbienenstände auf der ega und im Zoo, Gehlberg älteste Belegstelle Deutschlands, Oberhof Schau- und Lehrbienenstand Belegstelle Oberhof, Suhl Tierpark Schaubienenstand, Meiningen Burg Landsberg Schau- und Lehrbienenstand, Saalfeld Bienenlehrpfad. Diese Einrichtungen sollten sich aber dazu bekennen und sich der Öffentlichkeit zumindest zeitweise öffnen. Das sind jetzt nur einige Beispiele, die bestimmt noch ergänzt werden können und müssen. Bitte teilt uns noch möglichst viele Ziele mit und was ihr überhaupt von dem Vorschlag haltet. Dieser Vorschlag soll auf gar keinen Fall Initiativen von Vereinen und einzelnen Imkern unterbinden, sondern diese sollten in dieses Projekt mit eingearbeitet werden. Neue Obmänner berufen Der Vorstand des LVThI berief auf seiner letzten Vorstandssitzung zwei Imkerfreunde zu Obmännern für Honigfragen und Schulungen. If Dieter Kremerskothen, IV Eisenberg; wurde zum Obmann für Honigfragen berufen. If Kremerskothen betreibt eine Berufsimkerei, nimmt regelmäßig an den Honigausstelllungen teil, bei denen er schon viele Goldmedaillen und Ehrenpreise erreicht hat. If Markus Stoß, IV Arnstadt, wurden zum Schulungsobmann berufen. If Stoß ist als Referent für die Honiglehrgänge und im Anfängerkurs in der Imkerschaft bekannt. Zurzeit studiert er an der Friedrich-Schiller-Universität und möchte nach Abschluss seines Studiums Lehrer In Thüringen werden. Wanderung mit Bienen in Thüringen Zurzeit bereiten sich schon viele Imker auf die Wanderung mit ihren Bienen vor. Die Imker des LVThI haben sich für diesen Zweck an die gesetzlichen Regelungen zu halten und eine Wanderordnung aufgestellt. Da es im letzten Jahr einige Verstöße gegen Gesetzlichkeiten begangen wurden und es dadurch zu erheblichen Irritationen kam,veröffentlichen wir hier im Thüringer Imker nochmals diese Vorschriften und Verordnungen. Der Landesverband hat auch Kontakt mit dem Landesverwaltungsamt aufgenommen mit dem Ziel einer rigorosen Durchsetzung und der Benachrichtigung der ihm unterstellten Behörden. Auf was muss bei der Wanderung geachtet werden Folgende Gesetzlichkeiten sind bei der Wanderung einzuhalten: Bienenseuchen-Verordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2004 (BGBl. I S. 2738), geändert durch Artikel 10 der Verordnung vom 20. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3499) Thüringer Ausführungsgesetz zum Tierseuchengesetz (Thüringer Tierseuchengesetz - ThürTierSG -) in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Mai 2001 Änderungen 1, 2, 4, 5 und 22 geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 1. März 2002 (GVBl. S. 161) mehrfach geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 22. März 2005 (GVBl. S. 109) Thüringer Gesetz zum Schutz von Belegstellen für Bienen vom Thüringer Verordnung zur Feststellung von Schutzbezirken für Belegstellen von Bienen vom Diese Gesetze können auf unserer Homepage nachgelesen werden. Im Großen und Ganzen bedeutet es, dass man die Zustimmung des Grundstückseigentümers einholen muss, bei Landkreis überschreitender Verlegung von Bienen eine Bescheinigung des Veterinäramtes einholen muss und diese dem Veterinäramt des Zielgebietes vorlegt, der Bienenstand mit dem Namen des Imkers und mit Anschrift versehen sein muss und man in die Schutzbezirke der Belegstellen nicht einwandert (nachzulesen auf unserer Homepage) 6

7 Wanderordnung des Landesverbandes Thüringer Imker e.v. 1.1 Begriff Bienenwanderung ist jegliche Standortverlegung von Bienen in Beuten Magazinen und EWK`s sowohl in Freiaufstellung als auch im Wanderwagen oder in einer Hütte. 1.2 Voraussetzungen und Zustimmung Der Antrag zur Wanderung ist bis des jeweiligen Jahres, in Ausnahmefällen jedoch mindestens eine Woche vor der beabsichtigten Wanderung bei dem für den Wanderstandort zuständigen Imkerverein einzureichen. Dem Antrag sind beizufügen die Zustimmungen des Grundstückseigentümers zur Aufstellung der Bienen auf seinem Grund und Boden und das Gesundheitsattest des für den ursprünglichen Standort zuständigen Amtstierarztes. 1.3 Beschränkungen Die Zustimmung der Bienenwanderung kann durch den zuständigen Imkerverein versagt werden, wenn die Belegungsnormen der Trachtflächen unter Berücksichtigung der Standvölker überschritten werden, die Tracht nicht in ausreichenden Maße vorhanden ist und die begründete Gefahr der Übertragung ansteckender Bienenkrankheiten besteht Die Bewanderung der Schutzbezirke der anerkannten Bienenbelegstellen während deren Öffnungszeiten ist nach dem Thüringer Bienenbelegstellenschutzgesetz vom nicht genehmigt. 1.4 Belegungsnormen und Leistungen Die zur Bestäubung erforderlichen und zur Trachtnutzung höchstens einsetzbare Anzahl von Bienenvölkern leitet sich aus den empfohlenen Richtwerten ab, wie z.b. für Kernobst, Steinobst, Kreuzblüher, verschiedene Sonderkulturen 4 Bienenvölker je ha, Leguminosen, Gemüse, Klee 8 Bienenvölker je ha. Die Errechnung der Anzahl von Bienenvölkern für die Bewanderung von Naturtrachten erfolgt nach der jeweiligen Erfahrung und dem erwarteten Trachtangebot. Für erbrachte Bestäubungsleistungen bei Nutzpflanzen werden zum beiderseitigen Vorteil zwischen dem Imker und dem Landwirtschaftsbetrieb vertraglich vereinbarte Transportleistungen und oder die Zahlung von Bestäubungsgebühren empfohlen. 1.5 Grundsätze der Wanderung Bei der Wahl des Standortes ist auf ortsansässige Bienenstände und benachbarte Wanderplätze Rücksicht zunehmen. Die Nähe öffentlicher Verkehrs- und Wanderwege sowie von Erholungsgebieten, Wohnbereichen, Zufahrten und Weideplätzen ist als Standort für einen Wanderplatz zu meiden. An jeden Wanderstand ist ein Hinweisschild auf die Bienen und die Wanderzustimmung nebst Anschrift des Imkers und Telefonnummer deutlich sichtbar anzubringen. Imker, welche bereits mehrmals den gleichen Standort angewandert haben, genießen das so genannte Altwanderrecht und erhalten im Folgejahr bevorzugt die Zustimmung zur Wanderung. Die Bestimmungen der Bienenseuchenverordnung sind einzuhalten; das beinhaltet auch, unaufgefordert unverzüglich nach dem Eintreffen am neuen Standort dem dafür zuständigen Amtstierarzt das Gesundheitsattest, des für den Heimatstand zuständigen Amtstierarztes vorzulegen. Bei Mehrfachwanderungen in verschiedene Kreise ist dem jeweils zuständigen Amtstierarzt das amtstierärztliche Attest des Heimatkreises vorzulegen. Bei Wanderungen innerhalb des gleichen Kreises ist die Vorlage des amtstierärztlichen Attestes nicht erforderlich. 1.6 Verstöße gegen die Wanderordnung Wer gegen die Ordnung verstößt, kann entsprechend der Satzung des Landesverbandes Thüringer Imker e.v. belangt werden. Bienenwanderwagen gesucht Der Imkerfreund Mario Schilling, IV Tabarz 1886 e.v., sucht für seine Imkerei einen Bienenwanderwagen. Wer hat einen und braucht ihn nicht mehr? Bitte Imkerfreund Mario Schilling anrufen unter / Ich möchte unsere Imkerfreunde im Verband darauf hinweisen, wenn sie imkerliches Material abzugeben haben, dieses hier im Thüringer Imker veröffentlichen können. Kann man noch was gegen die Varroa tun? Nachdem mancherorts die Bienen ihren ersten Reinigungsflug in der vergangenen Woche absolvieren konnten und damit auch die ImkerInnen zu ihren Völkern herausgelockt wurden, mehren sich in den letzten Tagen die Nachfragen, was man jetzt noch gegen hohe Varroamilbenzahlen machen kann. 7

8 Dazu fällt die spontane Antwort eindeutig aus: Wenn Sie in diesem Jahr von Ihren Völkern Honig ernten und vermarkten wollen, dann verbietet sich jetzt jeglicher Varroazid-Einsatz! Bei Völkern, bei denen Sie den Eindruck haben, dass der natürliche Milbentotenfall höher liegt, als gewohnt, oder im Vergleich zu den anderen Völkern auf dem Stand, sollen Sie dennoch nicht ganz untätig bleiben. Diesen Völkern müssen Sie in der kommenden Saison ihre besondere Beachtung schenken. Die auffälligen Völker werden sich erst einmal wahrscheinlich nicht anders entwickeln, als die anderen. Da sie aber mit einer höheren Varroa- Startpopulation beginnen, werden sie bei gleicher Brutmenge höhere Milbenmengen aufbauen. Achten Sie bei diesen Völkern noch mehr als sonst, dass 1. Der Drohnenbaurahmen früh (zur Salweidenblüte, in Kontakt zum Brutnest) eingesetzt wird, und 2. Sie früh (zu Beginn der Rapsblüte) den Völkern 1-2 verdeckelte Brutwaben zur Ablegerbildung entnehmen. Dafür 3. möglichst einen separaten Jungvölkerstand einrichten. 4. und unbedingt diese Ableger möglichst effizient gegen Varroa behandeln. Gelingt Ihnen das Letztere nicht, dann tragen Sie das Varroa-Problem in den neuen Völkern weiter. Jetzt heißt es zwar einmal vielerorts Schnee kehren oder morgens die Autoscheiben vom Eis frei kratzen. Wir werden Sie auch in diesem Jahr möglichst zeitnah immer gerne an die Varroa erinnern. Noch was! Wenn es jetzt ein paar Tage wärmer wird und unsere Bienen ausfliegen, dann ist es Zeit einmal den Futterstand bei den Völkern zu kontrollieren. Da die Völker jetzt schon teilweise in Brut sind, werden sie die Brutnester nicht verlassen, wenn das Futter um die Brut aufgebraucht ist. Meistens sind die Randwaben noch voll Futter, die man einfach an das Brutnest umhängt. Die Bienen werden es Ihnen danken. Viele Völker sind schon verhungert, aber keins ist erfroren! Denken Sie mal daran. In Memorium Folgende Imkerfreunde haben uns für immer verlassen: Imkerfreund Harald Becker Vorsitzender des IV Tabarz 1886 seit 1972 im Alter von 77 Jahren Imkerfreund Albert Schnaider IV Holzland e.v. im Alter von 82 Jahren Wir werden sie immer in Ehren halten. Ich möchte darauf hinweisen, dass nur uns bekannt gewordene Todesfälle berücksichtigt werden können. Für eine Anzeige im DBJ bitte den entsprechenden Text und wenn möglich ein Bild zuarbeiten. Schlusswort Viele Imker und Imkerinnen nehmen viele Mühe auf sich, opfern sich auf für unsere gemeinsame Sache. Nicht alles was sie tun, wird von allen geachtet. Sie müssen viel Kritik einstecken, weil sie aktiv in der Imkerschaft wirken. Ich möchte mich bei all denen bedanken, die in den letzten Jahren das Vereinsleben in den Vereinen aufrecht erhalten haben, es für die Mitglieder interessant gestaltet haben, auch das gemütliche nicht zu kurz kommen ließen und auch hin und wieder für unsere Sache die Familie ein wenig vernachlässigten. Sie alle verdienen unseren Dank. Das dieser nicht immer selbstverständlich ist, hat schon vor mehr als einhundert Jahren Wilhelm Busch aufgezeigt. Dem kann man sich eigentlich nur anschließen. Nur müssen wir hoffen, dass diese Worte nicht von allen zu ernst genommen werden. Das Ehrenamt Willst Du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben! WillstdunichtzufrühinsGrab, lehne jedes Amt gleich ab. So ein Amt bringt niemals Ehre, denn der Klatschsucht scharfe Schere, schneidet boshaft dir, schnipp, schnapp, deine Ehre vielfach ab. Wie viel Mühe, Sorgen, Plagen, wie viel Ärger musst du tragen; Gibst viel Geld aus, opferst Zeit- Und der Lohn? Undankbarkeit Selbst dein Ruf geht dir verloren, wirst beschmutzt vor Tür und Toren, und es macht ihn oberfaul jedes ungewaschne Maul! Ohne Amt lebst du so friedlich Und so ruhig und so gemütlich. Du sparst Kraft und Geld und Zeit, wirst geachtet weit und breit. Drum, so rat ich dir im Treuen: Willst du Weib und Kind erfreuen, soll dein Kopf dir nicht mehr brummen las das Amt doch andren Dummen! 8