FEATURE: ITALIEN IN AMSTERDAM

Transkript

1 FEATURE: ITALIEN IN AMSTERDAM

2 Seite 2 von 6 PRESS FEATURE Italien in Amsterdam Amsterdam verbinden jahrhundertealte Bande mit Italien. Schon 1477 kam eine Gruppe Lombarden nach Amsterdam. Amsterdam hatte nicht nur seit dem 17. Jahrhundert den Beinamen 'das Venedig des Nordens', zwischen beiden Städten bestanden auch intensive Handelskontakte. Amsterdam entwickelte sich im 17. Jahrhundert zum wichtigsten Handelszentrum Europas. Aufgrund des nie gekannten Reichtums schossen entlang der berühmten Grachten Wohnhäuser aus dem Boden, die in der Form von kleinen Palästen erbaut wurden. Das Interieur dieser Grachtenhäuser wurde mit Marmor aus Italien ausgekleidet. Beliebtes Reiseziel Amsterdam war seit 1600 ein beliebtes Reiseziel für Besucher aus Italien, was aus zahlreichen Reisebeschreibungen hervorgeht. Auch jetzt zieht Amsterdam noch viele italienische Touristen an. Auf dem Tourismus- Barometer stehen die Italiener auf Platz sechs. 'De Lommerd': Geldgeber aus der Lombardei 1477 kam eine Gruppe von Geldgebern aus Italien nach Amsterdam. Sie wurden Lombarden genannt, nach ihrer Herkunft: der Lombardei. Eine Kreditbank heißt im Volksmund immer noch 'de lommerd'. Die jetzige Kreditbank 'Stadsbank van Lening' in der Nes aus dem Jahre 1614 ist ein schönes Beispiel für die Architektur dieser Zeit, sie grenzt bezeichnenderweise an den Lombardsteeg. Courante uyt Italien, 1618 Die Stadt Amsterdam ist seit dem 17. Jahrhundert berühmt für ihre Toleranz gegenüber Andersdenkenden. Deshalb wurden viele ausländische Zeitungen und Bücher hier in Amsterdam gedruckt. Die älteste Zeitung der Niederlande ist der Courante uyt Italien ende Duitschlandt, der 1618 in Amsterdam gedruckt wurde. Das einzige erhaltene Exemplar dieser Zeitung befindet sich in der Königlichen Bibliothek in Stockholm. Ein Replikat ist im Pressemuseum in Ost- Amsterdam zu sehen. persmuseum.nl

3 Seite 3 von 6 Amsterdam, das Venedig des Nordens Zwischen Amsterdam und Venedig besteht seit Jahrhunderten ein lebendiger Handel. Beide Städte haben viel gemein: Grachten, ein Hafen, Handelsgeist und eine gut erhaltene historische Innenstadt. Schon im 17. Jahrhundert wurde Amsterdam von Reisenden das Venedig des Nordens genannt. Italienischer Marmor im Paleis op de Dam Um 1650 war Amsterdam eine der reichsten Städte der Welt. Um das zu unterstreichen, wurden beim Bau des neuen Rathauses auf dem Dammplatz - heute das Königliche Palais - große Mengen von Marmor aus dem italienischen Carrara verbaut. Der Transport dieser schweren Marmorblöcke war eine gigantische Aufgabe: die Marmorblöcke wurden mit dem Ochsenkarren nach Carrara gebracht und danach über Livorno oder Genua mit dem Schiff nach Amsterdam. Als der Bau beendet war, machte er auch gleich großen Eindruck und man sprach sogar von einem 'achten Weltwunder'. Die eindruckvollste Verwendung des Marmors ist im Innenbereich zu finden: alle Säle und Galerien sind mit Bildhauerarbeiten aus Marmor ausgestattet, wie die prächtigen Skulpturen im Gerichtssaal (Vierschaar), wo früher die Todesurteile gesprochen wurden. Das Wappen von Venedig Am Stromarkt 11 steht ein einfaches Wohnhaus mit einem reichverzierten Simsbalken. Der Name dieses Hauses geht auf das Goldene Zeitalter zurück, als enge Handelsbeziehungen zwischen Amsterdam und Venedig bestanden. In der Fassade befindet sich ein Stein mit dem Text 't Wape van Venetien', dem St. Markus Löwen aus dem venezianischen Stadtwappen sowie die Buchstaben HB, die auf den Vorbesitzer des Hauses hinweisen, Hendrik Beerenburg. Das Familienwappen - ein Bär in einer Burg - steht oben auf dem Giebel. Italienische Architektur Die italienische Architektur hatte viel Einfluss auf das Stadtbild von Amsterdam. Schöne klassizistische Beispiele aus dem 17. Jahrhundert sind das Paleis op de Dam des Architekten Jacob van Campen und die Grachtengiebel von unter anderem Philips Vingboons. Gegen Ende des 19.Jahrhunderts ließ sich der Architekt H.P. Berlage vom Palazzo Pubblico in Sienna zu seiner berühmten Koopmansbeurs (Handels- und Messegebäude) inspirieren.

4 Seite 4 von 6 Wohnhaus des Musikers Locatelli Der Italiener Pietro Antonio Locatelli, Violinist und Komponist ( ), kam 1720 nach Amsterdam. Hier komponierte er und gab Stunden, dirigierte aber auch Konzerte. Er wohnte an der Prinsengracht 506. Ihm zu Ehren wurde 1964 an der Fassade seines Wohnhauses von der Stadt Bergamo eine Gedenkplatte angebracht. Italienische Schornsteinfeger in Amsterdam Zwischen Spuistraat und Singel, direkt gegenüber dem Romeinsarmsteeg, läuft eine kleine Gasse, wo heute niemand mehr wohnt. Seit dem 17. Jahrhundert heißt dieser Weg Schoorsteenvegerssteeg. Damals standen an diesem Weg acht Häuser, die größtenteils von italienischen Schornsteinfegern und einer holländischen Haushälterin bewohnt waren. Zum jetzigen Zeitpunkt ist von der italienischen Schornsteinfegergeschichte kaum etwas übrig geblieben. Mit dem Aufkommen der Zentralheizungen nahm die Zahl von Schornsteinfegern drastisch ab. 't Hofje van Venetië In der Elandstraat befindet sich das Venetiæhofje, auch Maarloops Hofje genannt nach einem ehemaligen Regenten, der den Ostflügel erbauen ließ. Das Hofje (Höfchen) wurde 1650 von Jacob Stoffels gegründet, einem Kaufmann, der durch den Handel mit Venedig zu Reichtum gekommen war.aus Dankbarkeit ließ er die dreizehn Häuschen für 'bedürftige Witwen' errichten und gab dem Komplex den Namen Venetiæ. Frascati Theater Um 1810 eröffnete ein Italiener in der Straße Nes ein Kaffeehaus, das er Frascati nannte. Nach und nach wurden Festsäle dazugebaut, sodass sich das Frascati zu einem wichtigen Vergnügungszentrum in Amsterdam entwickelte. Ab 1840 fanden regelmäßig Konzerte statt, wobei der große Saal etwa 1500 Besuchern Platz bot. Noch immer dient der Komplex als Theater. Sie finden das Frascati in der Nes 63.

5 Seite 5 von 6 Ein italienischer Palazzo an der Roemer Visscherstraat In der Amsterdamer Roemer Visscherstraat, direkt am Vondelpark, ist unter Nummer 26 das Haus 'Italië' zu finden, ein Wohnhaus im Stil eines Palazzo. Im Jahre 1894 wurde hier eine Reihe von Wohnhäusern im jeweiligen Stil von sieben Ländern erbaut: Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Russland, die Niederlande und England. Dieses 'Verenigd Europa', auch bekannt als die Zevenlandenhuizen (Siebenländerhäuser), wurde vom Architekten Tjeerd Kuipers ( ) mit dem Ziel erbaut, die Geschichte der europäischen Baukunst zu veranschaulichen. Eisverkäufer in Amsterdam Der Italiener Michele Tofani kam 1928 nach Amsterdam, um den Besuchern der Olympischen Spiele, die in diesem Jahr in Amsterdam stattfanden, Eis zu verkaufen. Er beschloss zu bleiben und stand mit seinem Eiswagen auf dem Amstelveld oder dem Waterloopplein. Die Familie Tofani besitzt immer noch herrliche Eissalons am Kloveniersburgwal und in der Pijp. - Tofani, Kloveniersburgwal 16 - Peppino, Eerste Sweelinckstraat 16 Italienischer Concept Store Natürlich gibt es in Amsterdam auch viele gute italienische Restaurants und Delikatessengeschäfte. Das Il Sogno in der Nähe zum Nieuwe Markt sollten Sie sich nicht entgehen lassen: ein Geschäft mit verschiedenen italienischen Produkten. Hier gibt es nicht nur schmackhafte und frische italienische Spezialitäten zu kaufen, sondern auch italienische Mode, Geschenkartikel und Italienisch-Kurse. Sie finden Il Sogno auf der Koningsstraat 19. ilsogno.eu Wappen von Rom in der Fassade des Hauptbahnhofs An der Fassade des Amsterdamer Hauptbahnhofs prangen die Wappen von fünfzehn europäischen Städten. Diese sind auf farbig lierten Kacheln von je 1 x 1 Meter Größe abgebildet. Zwischen Madrid und Marseille steht das Wappen von Rom. Die Stadtwappen gehören zum üppigen Dekor des im Jahre 1889 eröffneten Bahnhofs, der damals als 'Triumphbogen des Verkehrs' galt. Amsterdam, Januar 2015

6 Seite 6 von 6 Hinweis an die Redaktion: Dieser Text kann unter Angabe der Quelle zitiert oder kopiert werden. Änderungen vorbehalten: Amsterdam Marketing übernimmt keine Verantwortlichkeit für Ungenauigkeiten in veröffentlichten Informationen. Informationen für die Öffentlichkeit: T. +31 (0) Amsterdam Marketing Press Office pressoffice@iamsterdam.com Bilder und Texte: Telefon: +31(0) Über Amsterdam Marketing Amsterdam Marketing ist das Citymarketing-Unternehmen der Metropole Amsterdam, das auf den Gebieten der Werbung, Information, Forschung und Dienstleistungen aktiv ist. Unsere Ambition ist es, diese Region als eine der fünf attraktivsten Metropolen Europas für Bewohner, Besucher, Unternehmen und einflussreiche Gruppen zu etablieren. Unter dem Motto I amsterdam präsentieren wir die Region als einen dynamischen Wohn- und Arbeitsort, ein attraktives Reiseziel und einen Testmarkt für Innovationen.