NEWSLETTER INHALT: Ausgabe 1 - März 2011
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- Dominic Knopp
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1 Ausgabe 1 - März 2011 Herausgeber: Institut für Gesundheitsplanung - Weißenwolffstraße Linz Tel. 0732/ institut@gesundheitsplanung.at - NEWSLETTER INHALT: Schweizer Ergebnismodell Soziales Kapital - Freiwilligenarbeit - Gesundheit Natürliche und gestaltete Umwelt als Gesundheitsdeterminante
2 VORWORT Liebe LeserInnen unseres Newsletters! Ein Newsletter zu den Gesundheitsdeterminanten Dieser Newsletter 01 /2011 befasst sich gänzlich mit
3 a Schweizer Ergebnismodell Die Gesundheit ist von zahlreichen Faktoren (Determinanten der Gesundheit) abhängig. Diese reichen von individuellen Verhaltens- und Lebensweisen über saubere Umwelt, soziale Absicherung sowie medizinischer Versorgung bis hin zu den Wohn- und Arbeitsbedingungen. Um Strategien zur Gesunderhaltung der Bevölkerung zu entwickeln, bedarf es Instrumente, die es ermöglichen, verschiedene Interventionen systematisch zu erfassen und einzuordnen. Nur so können Ziele und Wirkungen von Maßnahmen fekte festgestellt werden. Das Modell zur Typisierung von Ergebnissen der Gesundheitsförderung und Prävention (kurz: Schweizer Ergebnismodell) stellt ein derartiges Hilfsmittel dar. Es wurde von Gesundheitsförderung Schweiz in Zusammenarbeit mit den Instituten für Sozial- und Präventivmedizin in Bern und Lausanne entwickelt. Mithilfe dieses Modells können Ergebnisse von Gesundheitsförderungs- und Präventionsmaßnahmen systematisch erfasst werden, was sich oft als schwierig herausstellt, da Gesundheit nur über Zwischenstufen erreicht werden kann. Diese Stufen sind im Modell folgendermaßen dargestellt: Abbildung 1: Schweizer Ergebnismodell Der Einsatzbereich des Modells ist vielseitig und reicht von der Projektebene bis hin zur Planung und Evaluierung nationaler/regionaler Strategien. Im Rahmen des Zieleprozesses wurde es vom Institut für Gesundheitsplanung dazu verwendet, die Zielfelder den einzelnen Stufen (Spalte B oder C) zuzuordnen und in weiterer Folge konkrete Ziele abzuleiten, mögliche Wirkungsketten aufzuzeigen und somit eine Strategie zur Erreichung des jeweiligen Gesundheitsziels auszuarbeiten. Durch die Einordnung der Zielfelder in das Modell war es bereits in der pelgleisigkeiten zu vermeiden und Synergien zu schaffen. 3
4 a Das Institut für Gesundheitsplanung ging nach folgendem Schema vor: In einem ersten Schritt gingen wir der Frage nach: Was soll der Outcome sein? Welche Vision steht dahinter? (vgl. Abbildung 1 grüne Wolken ) In der nächsten Phase lag unser Augenmerk auf den konkreten Zielen: Was ist das Ziel der Intervention? Wo soll das Gesundheitsziel angesiedelt sein? (vgl. Abbildung 1 türkise Ellipsen ) Im nächsten Schritt grobe Strategieplanung stand die Frage nach den nötigen Mitteln und Voraussetzungen/Bedingungen im Zentrum: Wie können die Ziele erreicht werden? Welche Rahmenbedingungen werden benötigt, damit die Wirkungsvorstellungen auch realisiert werden können? Nach Beschluss der Gesundheitsziele werden schließlich die konkreten Maßnahmen (vgl. Abbildung 1 gelbe Kästchen ) entwickelt und festgelegt. Obwohl manche Zuordnungen einer Diskussion bedurften, erwies sich das Instrument als sehr praktikabel. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die Arbeit mit dem Schweizer Ergebnismodell im Rahmen eines partizipativen darstellt, ein strukturiertes Vorgehen zu erleichtern und den Überblick über Wirkungszusammenhänge zu gewährleisten. 4
5 Soziales Kapital Freiwilligenarbeit Gesundheit Das Jahr 2011 wurde von der Europäischen Union zum Jahr der Freiwilligentätigkeit erklärt. Im Zusammenhang mit Freiwilligenarbeit ist in den letzten Jahren verstärkt vom Sozialkapital die Rede. Das Sozialkapital gilt als wichtige Ressource unserer Gesundheit. Freiwilligenarbeit auch als Ehrenamt bekannt und ohne Bezahlung für Personen außerhalb des eigenen Haushaltes erbracht wird. Zudem wird zwischen formeller und informeller Freiwilligenarbeit unterschieden. Als formelle Freiwilligenarbeit werden Aktivitäten bezeichnet, die im Rahmen einer Organisation, eines Vereines oder einer Institution erbracht werden. Die informelle Freiwilligenarbeit, die oft auch als Nachbarschaftshilfe bezeichnet wird, erfolgt aus persönlicher Initiative und hat keinen institutionellen Rahmen Prozent der oberösterreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren engagieren sich in Form von formeller Freiwilligenarbeit, wie z.b. in der Freiwilligen Feuerwehr, Pfarrgemeinderat oder in Hilfsorganisationen zur Betreuung anderer Menschen. Damit ist Oberösterreich das Bundesland mit der höchsten Beteiligungsquote an formeller Freiwilligenarbeit. Im Durchschnitt engagieren sich die (formell) Freiwilligen 3,7 Stunden pro Woche. 2 Bei der informellen Freiwilligenarbeit bzw. Nachbarschaftshilfe (z.b. Einkaufen, Kinder- gungsquote in Oberösterreich mit etwa 27 Prozent genau im österreichischen Durchschnitt. Dabei leisten die engagierten Bürgerinnen und Bürger im Durchschnitt 3,1 Stunden an freiwilliger Arbeit 3 (siehe Abbildung). Abbildung 1: Beteiligungsquoten an formeller und informeller Freiwilligenarbeit Beteiligungsquoten an formeller und informeller Freiwilligenarbeit 40% 30% 20% 10% 0% 34% 28% 27% 27% Formelle Freiwilligenarbeit Oberösterreich informelle Freiwilligenarbeit Österreich 1 Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz 2008, S Bundesministerium für Arbeit 2009, S Bundesministerium für Arbeit 2009, S. 65 5
6 Im Zusammenhang mit Freiwilligenarbeit ist in den letzten Jahren verstärkt vom Sozialkapital die Rede. Das Sozialkapital setzt sich aus der Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen (soziale Netzwerke), den Vorrat gemeinsamer Überzeugungen, Werte und Regeln (Kultur) sowie der Qualität zielorientierter Koordination von Gruppen, Organisationen und Gesellschaften zusammen. 4 Die WHO pital beschreibt den Grad des sozialen Zusammenhaltes, der innerhalb von Gemeinschaften Prozesse zwischen Menschen, die Netzwerke, Normen und soziales Vertrauen hervorbringen sowie Koordination und Zusammenarbeit zu gegenseitigem Vorteil erleichtern. 5 Sozialkapital wird vor allem in informellen Netzwerken und Strukturen ziviler oder religiöser Gruppen verkörpert und manifestiert sich in Normen von Freiwilligkeit, Altruismus und Vertrauen. 6 Insbesondere das persönliche Wohnumfeld ist ein Ort, der das Entstehen sozialer Netze begünstigt. Lose Netzwerke (z.b. Hilfe unter Nachbarn) können dabei bis hin zur Institutionalisierung durch Gründung von Vereinen oder Organisationen gedeihen. 7 Mit steigender Intensität der Netzwerke und Bindungen nimmt auch die Bereitschaft zu, dass Mitglieder einer Gemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen kooperieren. In weiterer Folge wächst dadurch das Sozialkapital an und erzeugt bzw. fördert Gesundheit. 8 Aktivitäten zur Intensivierung sozialer Partizipation zum Beispiel durch die oben genannte informelle oder formelle Freiwilligenarbeit zur Förderung der Hilfsbereitschaft und Stärkung des gegenseitigen Vertrauens wird ein großes gesundheitsförderndes Potenzial zugeschrieben. 9 Daher könnte das Jahr der Freiwilligentätigkeit durchaus auch als Jahr der Gesundheitsförderung bezeichnet werden. LINKS: Literatur Badura, Bernhard (2009): Sozialkapital und Gesundheit. Lehrveranstaltung. Veranstaltung vom Jänner Graz. Veranstalter: Medizinische Universität Graz, Universitätslehrgang Public Health. BMASK (2009): 1. Bericht zum Freiwilligen Engagement in Österreich. Herausgegeben von Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz. Wien. BMSK (2008): Struktur und Volumen der Freiwilligenarbeit in Österreich. Herausgegeben von Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz. Statistik Austria. Wien. BZgA: Soziales Kapital. Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung. (Leitbegriffe der Gesundheitsförderung). Online verfügbar unter zuletzt geprüft am Naidoo, Jennie; Wills, Jane (2003): Lehrbuch Conrad Günter. Weltgesundheitsorganisation (WHO) (Hg.) (1998): Glossar Gesundheitsförderung. Online verfügbar unter InformationenundMaterialien/Gesundheitsfoerderung/GlossarGesundheitsfoerderung.pdf, zuletzt geprüft am Badura Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1998, S Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1998, S Naidoo, Wills 2003, S Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1998, S Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung 6
7 Natürliche und gestaltete Umwelt als Gesundheitsdeterminante Die physische, chemische und biologische Umwelt stellt eine wesentliche Gesundheitsdeterminante dar. Aus der Perspektive der Umweltmedizin lassen sich eine Vielzahl von auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken. Dazu gehören Schadstoffbelastungen der Außenraumluft (z.b. Feinstaub, Ozon etc.), Schadstoffe der Innenraumluft (z.b. Schimmelpilzsporen, Lösungsmittel, Tabakrauch etc.) sowie Belastungen durch Lärm (z.b. Verkehrslärm, Baustellenlärm und andere Lärmbelastungen). Die natürliche Umwelt stellt aber auch eine wesentliche Ressource für die Gesundheit dar. Z.B. wirken sich natürliche Landschaftsräume (Wälder, Gewässer, Parks, Gärten) auch durch ihre ästhetische Komponente positiv auf das elle Stimulation, angenehme Geräuschkulisse etc.). Grünräume bieten Erholungsmöglichkeiten von geistiger Müdigkeit und Stress und wirken sich, in Form sozialer Treffpunkte (z.b. Parks im urbanen Raum) oder in Form gemeinschaftlicher Naturerfahrung (z.b. Wanderungen Zudem stellen natürliche, vegetationsreiche Landschaftsräume für Kinder Möglichkeiten zur motorischen, kognitiven und emotionalen Entwicklung dar (Spiel- und Bewegungsgestaltung, Stressreduktion, Konzentrationsverbesserung etc.). Im Oberösterreichischen Gesundheitsbericht , an dessen Fertigstellung derzeit im IGP gearbeitet wird, soll der Weg in Richtung einer stärkeren Einbeziehung von sozialen und sundheit und den damit verbundenen Politikbereichen konsequent fortgesetzt werden. Daher wird versucht, durch das Kapitel Umwelt und Gesundheit auf die Bedeutung dieses Sektors für die Gesundheit aufmerksam zu machen und auch ein Fenster zur oberösterreichischen Umweltberichterstattung zu öffnen. Literatur: Oö. Akademie für Umwelt und Natur (Hg.) (2006): OÖ. Umweltberich im Auftrag des Umweltressorts des Landes Oberösterreich. Abraham A., Sommerhalder K. Bolliger-Salzmann H.; Abel T. (2007): Landschaft und Gesundheit. Das Potential einer Verbindung zweier Konzepte. Online verfügbar unter ch, zuletzt geprüft am
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