Ernährungsberatung für Menschen mit geistiger Behinderung
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- Liane Siegel
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Ernährungsberatung für Menschen mit geistiger Behinderung 8. Fachtagung Therapie bei Menschen mit geistiger Behinderung Geistige Behinderung und Sucht 6./7. Februar 2014 Melanie Adam, Heilerziehungspflegerin Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge ggmbh
2 Gliederung Vorstellung KEH Ablauf Ernährungsberatung Gruppenarbeit Erfahrungsaustausch
3 Ernährungsberatung- Die Idee Etablierung eines nicht- ärztlichen Angebots für Patienten mit leichter bis mittlerer geistiger Behinderung und Übergewicht sowie Leidensdruck Start mit Schulung Klinikpersonal durch Dipl.-Oecotropholgen Erarbeitung eines Manuals Durchführung von Patientenkursen Betreuerschulungen Stabilisierung psychiatrische Grunderkrankung
4 Folgeerkrankungen Diabetes Typ II Bluthochdruck Schlaganfall Fettleber Wirbelsäulensyndrome Einschränkungen der Aktivitäten des täglichen Lebens Psychosoziale Konsequenzen
5 Ursachen Bewegungsmangel Hoher Konsum energiedichter Lebensmittel Unregelmäßige Nahrungszufuhr Stress, Frust, Langeweile Medikamente Fehlende Aufklärung
6 Behandlungsziele Verbesserung des Gesundheitsverhaltens Verbesserung der Adipositas- assoziierten Risikofaktoren und Krankheiten Steigerung der Lebensqualität
7 Besonderheiten kurze Therapieeinheiten kleine Gruppen kleine Schritte, häufige Wiederholungen mehr Zeit für Fragen/ Diskussionen einfache Sprache Veranschaulichung mit Bildern/ Piktogrammen mehr praktische Anleitung und Übung Einbindung des sozialen Umfeldes
8 Basis- Assessment Ernährungsberatung 1. Selbstmanagement Warum möchten Sie an der Ernährungsberatung teilnehmen (Motivationsklärung)? 2. Ernährungsgewohnheiten Essen Sie dunkles Brot? 3. Äußere Gegebenheiten Bereiten Sie sich selber Lebensmittel zu und was? (Austauschmöglichkeiten) 4. Bewegungsgewohnheiten Welchen Sport üben Sie aus? (Alltagsbewegungen) 5. Gespräch mit Angehörigen/ Betreuern Welche Maßnahmen in Bezug auf Gewichtsreduktion haben Sie bereits im Alltag des Patienten implementiert?
9 Tagesplanung / Hilfen für den Alltag Ess-Training Nehmen Sie sich genügend Zeit für Ihre Mahlzeiten. Essen Sie in Ruhe und konzentrieren Sie sich nur auf das Essen. Geben Sie sich immer nur kleine Portionen auf den Teller. Bei kleinen Tellern wirken die Portionen größer! Nehmen Sie nur kleine Bissen. Kauen Sie jeden Bissen gründlich, denn: Gut gekaut ist halb verdaut! Speicheln Sie den Bissen gut ein, damit sie das auskosten und Durchschmecken können. Genießen Sie anders: Qualität statt Quantität! Hören Sie rechtzeitig auf, das heißt, achten Sie auf Ihr Sättigungsgefühl!
10 Fett und seine Bedeutung Fett ACHTUNG! Fett enthält besonders viele Kalorien! Der Fettanteil unserer Ernährung sollte möglichst gering gehalten werden ABER: Unser Körper braucht auch Fett, um funktionieren zu können Fett hält warm Fett schützt die Organe Fett ist ein Träger von Vitamin A, D, E + K
11 Tagesplanung Tagesplanung und Alternativen Eine gute Orientierung zum Abschätzen von Portionen bietet der Powerteller 50% Gemüse, Salat, Obst 25% Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln 25% Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte Nehmen Sie einen Powerteller zu den Hauptmahlzeiten Nehmen Sie nur von der Gruppe Gemüse, Salat, Obst nach Vergessen Sie das Trinken nicht, mind. 0,3 Liter Wasser pro Mahlzeit
12 Kursplan Begrüßung/ Zielstellung Grundnährstoffe/ Energie Ernährungspyramide Heißhunger Gesunder Salat Vollkornprodukte Fette Chinesischer Nudelsalat Dip s
13 Maßnahmen im Team Interesse der Einrichtungsleitung an Veränderung Qualitätsziel in Konzeption der Wohngruppe integrieren Glaubwürdigkeit im Team Teamversammlung > regelmäßige Reflexion Einheitliches Arbeiten im Team Beauftragter für gesunde Ernährung im Team Evtl. als Vermittler anderen Wohngruppen zur Verfügung stehen Kleinschrittige Veränderungen Publikation in hauseigener Zeitschrift
14 Praktische Beispiele 1 Glas Wasser vor jeder Mahlzeit Butter gekratzt Zu jeder Mahlzeit Obst oder Gemüse anbieten (5/d) Wenn Saft, dann als Schorle Zum Abendbrot erst Salat essen Vollkornanteil erhöhen Fettärmere Käse- und Wurstsorten Weniger kochen/ kein Resteessen Beim Kochen auf Austauschmöglichkeiten achten Öl nur zweihändig verwenden Bei Heißhunger Alternativen vorrätig Kleinere Teller/ hellblaue Farbe
15 Umsetzungsideen/ Erfahrungen Küchenschränke komplett überprüfen Süßigkeitenschrank abspecken Weniger Kochen Teflon- Bratpfanne regelmäßige Bewegung Tagesstruktur einhalten auf Powerteller achten Gesundheitstisch Eigene Anrichtteller, keine Gemeinschaftsteller Eigene Wasserflasche Treppen steigen Externer Ernährungsberater Weitere Einzeltermine in PIA
16 Kontakt KEH Psychiatrische Institutsambulanz- Bereich Geistige Behinderung Melanie Adam Herzbergstr Berlin Tel.: 030/
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