Umschau GKS- Moderne Endoskopie. Immuntherapie. Pflege. Gesundheitsnetz Köln-Süd e.v.

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1 Ausgabe 1/2015 GKS- Umschau Gesundheitsnetz Köln-Süd e.v. Moderne Endoskopie Eine Kamera zum Schlucken Ein neues Verfahren ermöglicht eine schonende Darmuntersuchung Immuntherapie Hilfe für Allergiker Durch die Immuntherapie ein entspannntes Leben führen Pflege Mehr Sicherheit für Angehörige Mit der Pflege-App rund um die Uhr gut informiert Abnehmen Erfolgreich gegen zu viele Pfunde Ein innovatives Therapiekonzept hilft schwer Übergewichtigen 1

2 Inhalt Moderne Endoskopie Eine Kamera zum Schlucken Ein neues Verfahren ermöglicht eine schonende Darmuntersuchung Immuntherapie Hilfe für Allergiker Durch die Immuntherapie ein entspannntes Leben führen Pflege Mehr Sicherheit für Angehörige Mit der Pflege-App rund um die Uhr gut informiert Abnehmen Erfolgreich gegen zu viele Pfunde Ein innovatives Therapiekonzept hilft schwer Übergewichtigen Impressum Herausgeber: Gesundheitsnetz Köln-Süd e.v., Kaiser-Wilhelm-Ring 50, Köln, Tel.: , Fax.: Verantwortliche Autorinnen: Susanne Wächter (swa), Nadine Eckert (nec) Grafische Gestaltung: Ursula Klein Druck: Ziethen Medien, Unter Buschweg 17, Köln (Sürth) Titelbild: mapoli-photo-fotolia.com

3 Herzlich willkommen! Editorial Fotos: ag visuell - Fotolia.com, micura, Flügel-Bleienheuft Christian Flügel- Bleienheuft Liebe Leserin, Lieber Leser, Versorgen - Begleiten - Ein Leben lang, das ist das Motto unseres Gesundheitsnetzes Köln Süd (GKS). Wir sind ein Zusammenschluss von niedergelassenen und im Krankenhaus tätigen Ärzten, Physiotherapeuten sowie ambulanter Pflegedienste und stationärer Pflegeeinrichtungen. Darüber hinaus kooperieren wir mit weiteren Versorgern vor Ort. Wie wir alle inzwischen wissen, sind chronische Krankheiten heute oftmals nicht mehr nur durch einen Arzt behandelbar. Sie erfordern vielmehr langjährige, begleitende und zwischen den Handelnden abgestimmte Versorgungsabläufe. Aus diesem Grund bündeln wir unser Wissen, unsere Kompetenz und unsere Erfahrungen für Sie. Mit der GKS - Umschau deren erste Ausgabe Sie heute in der Hand halten möchten wir Sie regelmäßig über gesundheitsrelevante Themen informieren sowie innovative Verfahren und Möglichkeiten der Prävention vorstellen. Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre und freuen uns auf eine rege Leserschaft. Dr. med. Christian Flügel-Bleienheuft Vorstandsvorsitzender des GKS 3

4 Moderne Endoskopie GKS - Umschau 1/15 Eine Kamera zum Schlucken Ein neues Verfahren ermöglicht eine schonende Darmuntersuchung Eine Kamerakapsel ermöglicht den Blick in den Dünndarm. Stefan Keymis Eine winzige Kamera in einer bonbongroßen Kapsel wandert durch den Verdauungstrakt und fotografiert auf ihrem Weg die Darmschleimhaut. Das klingt, als könnte die neuartige Untersuchungstechnik die ungeliebte Darmspiegelung ersetzen? Für die Untersuchung des Dünndarms stimmt das tatsächlich, sagt Dr. Stefan Keymis von der Gastroenterologie Links vom 4

5 Fotos: ag visuell-fotolia.com, Keymis, Covidien Rhein in Rodenkirchen. Der Dickdarm kann sehr gut mit dem flexiblen Schlauch, den der Gastro enterologe für die Darmspiegelung benutzt, erreicht werden. Für den Dünndarm waren bisher aufwendige Untersuchungsmethoden notwendig, für die der Patient ins Krankenhaus musste. Die schluckbare Kamerakapsel kann dagegen ambulant eingesetzt werden. Der Fachausdruck für die Untersuchung lautet Kapselendoskopie. Wie läuft die Untersuchung ab? Der Patient kommt morgens zu uns in die Praxis und schluckt die Kapsel. Außerdem erhält er einen Rekorder, der die Bilder, die die Kamera aus dem Darm sendet, aufzeichnet. Anschließend kann er nach Hause gehen und sich seinen normalen Beschäftigungen widmen. Sechs bis acht Stunden dauert es, bis die natürliche Darmbewegung die Videokapsel durch den Magen-Darm- Trakt transportiert hat bis Fotos schießt sie in dieser Zeit von der Darmschleimhaut. Am Nachmittag bringt der Patient den Rekorder wieder zurück in die Praxis, wo die Bilder auf einen Computer übertragen werden. Die Kapsel ist ein Einmalprodukt, betont Keymis. Sie verlässt den Körper auf natürlichem Weg. Anschließend wertet der Arzt die Fotos, die er auf dem Computer wie einen Film abspielen kann, aus. Wann wird die Kapsel eingesetzt? Zum Einsatz kommt die Kamerakapsel immer dann, wenn ein Patient an Blutarmut leidet und der Arzt eine Blutung im Magen-Darmtrakt vermutet die bei der konventionellen Magenund Darmspiegelung aber nicht gefunden wurde. Die Kapselendoskopie ist eine sehr teure Untersuchung. Daher müssen vorher erst andere Untersuchungen durchgeführt worden sein, ohne dass dadurch die Ursache der Beschwerden geklärt werden konnte, erklärt Dr. Keymis. Im Kölner Süden bietet seit Mai letzten Jahres die Gastro enterologie Links vom Rhein die Untersuchung des Dünndarms mithilfe der Kamerakapsel an. nec Weitere Informationen : Die Kapsel: ist 11x31 mm groß. enthält eine Kamera, eine Batterie und eine Lichtquelle. kostet 600 Euro pro Stück. landet nach Benutzung in der Toilette. 5

6 Immuntherapie GKS - Umschau 1/15 Wenn die Pollen fliegen, leiden viele Menschen unter einer triefenden Nase und tränenden Augen. Hilfe für Allergiker Immuntherapie ermöglicht ein entspanntes Leben Carl Schönherr inmal Allergiker immer Allergiker? Es ist leider rich- E tig, dass man als Allergiker in der Regel fast sein ganzes Leben mit der Überempfindlichkeit gegen bestimmte Stoffe (Allergene) leben muss. Durch eine Immuntherapie lassen sich jedoch die Beschwerden minimieren und Folgeerkrankungen meistens vermeiden, sagt der Facharzt für Allgemeinmedizin und Allergologie, Dr. Carl Schönherr. Immer mehr Menschen lei- 6

7 Fotos: ag visuell - Fotolia.com, Sandor Jackal-Fotlia.com, Schönherr den nach Angaben des Facharztes unter einer Allergie. Deren Häufigkeit ist in den letzten Jahren eindeutig gestiegen, dies lässt sich durch Untersuchungen belegen. Die Gründe seien jedoch nicht eindeutig. Es gibt Hinweise darauf, dass die zunehmende Hygiene aber auch die weniger gewordenen Infektionen in der Kindheit eine Rolle spielen. Auch der zunehmende Feinstaub in der Umwelt könnte eine Ursache sein. Wie Dr. Schönherr sagt, weisen nach neueren Untersuchungen bis zu 50 Prozent der Bevölkerung eine Sensibilisierung gegenüber bestimmten Stoffen auf. Bei jüngeren Erwachsenen sind es sogar mehr als 50 Prozent. Dauerhaftes Asthma Wenn unsere Immunabwehr verrückt spielt, sollte dies auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden. Denn aus einem als harmlos empfundenen Heuschnupfen kann durchaus ein dauerhaftes Asthma entstehen. Bei den Pollenallergikern entwickeln bis zu 40 Prozent ein Asthma bronchiale, bei Milbenallergikern sind es sogar bis zu 60 Prozent. Dieses Asthma ist aber insbesondere bei Pollenallergikern nicht unbedingt ganzjährig vorhanden, erklärt Dr. Schönherr. Wirklich helfen könne nur eine spezifische Immuntherapie, die Hyposensibilisierung. Da eine Allergie selten allein anzutreffen ist, reagieren Menschen meistens auf mehrere Allergene wie Pollen, Milben oder Tierhaare. Außerdem bestehen häufig Kreuzreaktionen zu Lebensmitteln. Davon sind besonders Birkenpollenallergiker betroffen, die Kernobst nicht vertragen können, so Dr. Schönherr. Wenn die Nase trieft und die Augen jucken und tränen, kann dies ein Indiz für eine Allergie sein. Dr. Schönherr rät davon ab, diese Symptome eigenmächtig mit frei verkäuflichen Mitteln zu behandeln. Je früher der Allergiker einen kompetenten Arzt aufsucht und je früher eine spezifische Immuntherapie eingeleitet wird, desto geringer ist die Gefahr, ein späteres Asthma und weitere Allergien zu entwickeln, sagt der Facharzt. Bei der Immuntherapie wird versucht, den Körper Stück für Stück an die Allergene zu gewöhnen und die heftige Reaktion darauf zu minimieren. Dazu verabreicht der Arzt in der Regel drei Jahre lang in bestimmten zeitlichen Abständen eine Allergenzubereitung. Dies kann in Form von Spritzen oder Tabletten geschehen. Je höher die dabei verabreichte Menge, desto erfolgreicher ist die Therapie. Deshalb ist es wichtig, dass Patienten die Therapie die ganze Zeit durchhalten. swa Mehr Informationen: Allergie-Test Sobald erste Zeichen einer Allergie auftreten, sollten Betroffene einen Facharzt aufsuchen und einen Allergietest machen lassen. Meist wendet der Arzt den Pricktest an, bei dem mögliche Allergene auf die Haut aufgetragen und dann mit einem Nadelpiekser in die Haut gebracht werden. 7

8 Pflege GKS - Umschau 1/15 Mehr Sicherheit für Angehörige Durch die Pflege-App rund um die Uhr gut informiert Ein Blick aufs Smartphone genügt und die Angehörigen sind über den Pflegestatus informiert. Melanie Monecke Smartphones machen das Leben in vielerlei Hinsicht einfacher. Wie auch Kranke und deren Angehörige davon profitieren können, zeigt der micura-pflegedienst mit der Einführung einer Pflege-App. Noch befindet sich das Projekt in der Pilotphase, doch auch in Köln soll es in absehbarer Zeit eingeführt werden, sagt Niederlassungsleiterin Melanie Monecke. Jeder, der einen Angehörigen in die Obhut eines Pflegedienstes gibt, möchte, dass 8

9 Fotos: micura, Monecke dieser rund um die Uhr gut versorgt wird. Mit der Plege-App ist dies nun noch besser möglich als bisher. Vorausgesetzt, die Pflegebedüftigen haben ihre schriftliche Einwilligung zur Nutzung der App erteilt. Egal wie weit man von zu Hause entfernt ist, durch die App wird man in Echtzeit über den aktuellen Stand der Pflege und des Gesundheitszustandes des Angehörigen informiert, fügt Monecke hinzu. Ein Mehrwert für die Angehörigen, denn mit der App sind sie stets über den aktuellen Stand der Versorgung informiert. Sobald die Mitarbeiter der mobilen Pflege vor Ort waren und etwa Blutzucker und Blutdruck gemessen oder die nötigen Medikamente verabreicht haben, werden die Werte verschlüsselt über eine gesicherte Verbindung an das zentrale Servicecenter übermittelt. Gleichzeitig erhält auch der behandelnde Arzt die für ihn relevanten Informationen. Selbst Insulininjektionen können auf diesem Wege genauestens protokolliert werden, so dass keine Versorgungslücke entsteht. Stellt der Mitarbeiter vor Ort Abweichungen von den bisherigen Gesundheitswerten fest, wird diese Information direkt an einen Mitarbeiter in der Zentrale weitergeleitet. Weichen die Werte von der Norm ab, kontaktiert dieser wiederum den Patienten und je nach Art der Veränderungen den betreuenden Arzt. So ist auch dieser stets auf dem aktuellsten Stand und kann, wenn nötig, direkt handeln, ohne das wertvolle Zeit verloren geht. Durch die App kann der Pflegestatus noch genauer dokumentiert und für die Angehörigen direkt abrufbar gemacht werden. Die Patienten und Angehörigen bleiben stets Herr ihrer Daten. Niemand hat Zugriff darauf, auch nicht unser Mutterkonzern DKV, betont Monecke. Für die Angehörigen ist die Einführung der Pflege-App eine enorme Erleichterung. Berufstätigkeit und die Pflege eines nahe stehenden Verwandten ist nicht immer leicht zu kombinieren. Die App gibt ihnen nun mehr Sicherheit. Wir gehören zu den ersten Pflegediensten bundesweit, die durch die Einführung der Pflege-App in diesem Umfang unseren Service ergänzt haben, sagt Monecke. Während der Pilotphase kommen immer wieder Änderungen und Verbesserungen hinzu. Das System wird also fortlaufend modifiziert und den Ansprüchen moderner, zeitgemäßer Pflege angepasst. Alle Beteiligten, die die App nutzen, sind begeistert und berichten uns, dass sie seitdem wesentlich beruhigter sind, wenn sie beispielsweise arbeiten, erklärt Monecke. swa Mehr Informationen: Datenschutz Die mit der Pflege-App verbundene Technologie wurde in punkto Datenschutz und gesicherte Datenübermittlung begutachtet und nach DIN ISO EN zertifiziert. Alles entspricht den Datenschutzrichtlinien. 9

10 Abnehmen GKS - Umschau 1/15 Eine umfassende Betreuung hilft, gesund abzunehmen. Erfolgreich gegen zu viele Pfunde Ein innovatives Therapiekonzept hilft schwer Übergewichtigen Christoph A. Jacobi Mehr als ein Fünftel der Deutschen sind so stark übergewichtig, dass der Arzt von Adipositas (krankhafter Fettleibigkeit) spricht. Alleine schaffen es die wenigsten der Betroffenen, die gesundheitsgefährdenden Pfunde wieder loszuwerden. Speziell für diese Patientengruppe haben wir in Zusammenarbeit mit dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen ein langfristig angelegtes, multimodales Therapieprogramm entwickelt, berichtet Prof. Christoph Andreas Jacobi, der das 10

11 Fotos: Africa Studio - Fotolia.com, Jacobi, fovito-fotolia.com, Trueffelpix-Fotolia.com Adipositaszentrum am Dreifaltigkeits-Krankenhaus in Wesseling leitet. SmartXL heißt das aus den Modulen Ernährungsberatung, Sport, Verhaltenstherapie und Operation bestehende Programm, das stark Übergewichtigen helfen soll, abzunehmen und ihre Lebensqualität zu steigern. Wie es funktioniert Über mehr als zwei Jahre treiben die Teilnehmer in kleinen Gruppen gemeinsam Sport, gehen zur Ernährungsberatung und Verhaltentherapie. Mehr als 80 Termine kommen so pro Jahr zusammen, erklärt Prof. Jacobi. Wir setzen auf eine positive Veränderung des Lebensstils, reicht dies nicht aus, kommt ein weiteres Modul unseres Programms ins Spiel, die operative Therapie. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Adipositas durch eine Operation zu behandeln. Durch eine Magenverkleinerung können nur noch geringe Mengen an Nahrung gegessen werden. Andere Operationsmethoden schaffen eine Umgehung des Magens, so dass die aufgenommen Nahrung nicht mehr verstoffwechselt wird. Das Besondere bei SmartXL: Im Rahmen des Programms werden die Teilnehmer auch nach der Operation noch weitere zwei Jahre im Adipositaszentrum in Wesseling betreut. 18 Experten für Adipositastherapie vom Ernährungsberater über den Verhal - tens terapeuten bis hin zum Chirurgen ermög lichen dem Patienten eine individuell abgestimmte Therapie. Diese langfristige und umfassende Betreuung ist es, die unser Programm von anderen abhebt, betont Prof. Jacobi. Was erreicht wird Durch das Programm wird nicht nur das starke Übergewicht abgebaut, auch gefährliche Begleit erkrankungen der Adipositas wie Diabetes, Bluthochdruck und nächtliche Atemaussetzer gehen zurück, so Prof. Jacobi. Das Programm wird bis auf eine geringe Eigenbeteiligung von den Krankenkassen bezahlt. nec Mehr Informationen: de/medizinische-bereiche/medizinische-zentren/adipositaszentrum-wesseling An SmartXL teilnehmen kann, wer einen Body-Mass- Index (BMI) von hat. über 18 Jahre alt ist. keine psychischen Begleiterkrankungen hat. erfolgreich eine Sporteignungsprüfung absolviert hat. 11

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