Symposium Unternehmensberichte 2008: Veränderungen im Berufsbild des IR Managers
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- Wilhelm Siegel
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1 Symposium Unternehmensberichte 2008: Veränderungen im Berufsbild des IR Managers 11. September 2008 Bernhard Wolf Präsident des DIRK - Deutscher Investor Relations Verband e.v. 5 Jahre Entwicklung der Investor Relations von Mitarbeiter (Anzahl) Schwerpunkt unverändert in kleinen Einheiten - 65% aller Unternehmen haben bis zu 2 IR-Mitarbeiter - 18% aller Unternehmen haben max. 4 IR-Mitarbeiter - 12% aller Unternehmen haben 5-10 IR-Mitarbeiter - Rund 5% aller Unternehmen haben 11 oder mehr IR-Mitarbeiter Mitarbeiter nach Indexzugehörigkeit - Unternehmen die nicht einem Auswahlindex angehören hatten Investor Relations in 2004 mit einer Halbtagsstelle besetzt (0,6/2004 0,9/2008) - Unternehmen im SDAX und MDAX erhöhen ihren Personalbestand nur um bis zu 1/3 Stelle - TecDAX Unternehmen reduzieren um 1/3 Stelle von 1,7 auf 1,4 Mitarbeiter - DAX Unternehmen weiten deutlich aus von 6,3 auf 7,5 Mitarbeitern 2 1
2 5 Jahre Entwicklung der Investor Relations von Coverage (nach Index Zugehörigkeit) steigt deutlich Unternehmen die - keinem Auswahlindex angehören 1,7 2,1 - dem SDAX zuzurechnen sind 5,2 8,5 - dem TecDAX angehören 12,5 16,5 - im MDAX enthalten sind 17,4 20,3 - im DAX enthalten sind 34,5 39,3 3 Vom Number cruncher zum story teller Kapitalmarktkommunikation trifft auf neue Anforderungen Märkte verändern sich: Globalisierung, Ende der AG Neue Marktteilnehmer: die Hedgefonds, Staatsfonds, Rating- Agenturen, Dienstleiter die die Tagesordnung zur Hauptversammlung analysieren Nationale und internationale Rechtsnormen greifen stärker in das Tagesgeschäft ein Berufsbild des IR-Managers ist vielseitiger geworden 4 2
3 IR ist Schnittstelle zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit Unternehmenssicht vs. Wahrnehmung des Unternehmens in der Öffentlichkeit Erwartungen des Kapitalmarkts in das Unternehmen hinein transportieren Erwartungshaltung des Kapitalmarktes steuern Multiplikatoren wie Finanz- und Wirtschaftsjournalisten werden zunehmend auch Zielgruppen Krisenkommunikation wird fester Bestandteil in der IR-Arbeit 5 Auswirkungen der Subprime-Krise auf die tägliche IR-Arbeit 6 3
4 Auswirkungen der Subprime-Krise Start als Bankenthema: - IKB () - Northern Rock (UK) - Bear Sterns (USA) Globales Ausmaß der Krise verursacht Vertrauenskrise 96% aller IR-Manager stellen negativen Einfluss auf Aktienkurs fest Unternehmen aus der zweiten Reihe leiden mehr: Kursverluste >10% bei 2 von 3 Unternehmen Fragenflut an IR-Abteilungen 7 Auswirkungen der Subprime-Krise auf das eigene Unternehmen Hat sich die Subprime-Krise negativ auf Ihr Unternehmen ausgewirkt? 3,6% 11,6% 43,5% Ja, sehr stark Ja, stark Ja, weniger stark Nein, gar nicht 41,3% 8 4
5 Einfluss der Subprime-Krise auf die Unternehmensfinanzierung Ist es für Ihr Unternehmen schwieriger geworden, eine der nachfolgend genannten Finanzierungsformen in Anspruch zu nehmen? 30,8% Fremdkapitalfinanzierung Eigenkapitalfinanzierung 55,1% Mischformen Immobilien-Leasing 1,3% 1,3% 10,3% 20,5% Factoring Nein, nicht schwieriger geworden (n=78); Mehrfachnennungen möglich 9 Einfluss der Subprime-Krise auf die Unternehmensfinanzierung Für 45% der Unternehmen, die sich von der Subprime-Krise betroffen fühlen, ist die Finanzierung schwieriger geworden. Fremdkapitalfinanzierung steht an erster Stelle, gefolgt von der Eigenkapitalfinanzierung. Innerhalb der Indizes fühlen sich vor allem SDAX-Unternehmen betroffen: 69% sehen Schwierigkeiten bei der Fremdkapital- oder Eigenkapitalfinanzierung. Die geringste Schwierigkeit, Mittel zur Unternehmensfinanzierung in Anspruch zu nehmen, sehen TecDax-Unternehmen (33%), MDAX-Unternehmen (35%) und Unternehmen, die keinem Auswahlindex angehören (39%). 10 5
6 Belastungen durch die Subprime-Krise Welche der folgenden Belastungen sind für Ihr Unternehmen durch die Subprime-Krise entstanden? Verstärkte Anfragen bei IR Höhere Kreditzinsen Aktienplatzierung an der Börse erschwert Projektfinanzierungen erschwert Verteuerung von Krediten Gewinnaussichten reduziert Verschlechterung Finanz-/Ertragslage Von Rating-Agenturen herabgestuft Belastung des Aktienkurses Neubewertung/Herunterstufung Kunden verloren Verschärfung Corporate Covernance Kunden verlängern Zahlungsziel Sonstige Belastungen Kann dazu nichts sagen 26,9% 23,1% 17,9% 12,8% 12,8% 10,3% 5,1% 5,1% 3,9% 2,6% 1,3% 1,3% 7,7% 19,2% 64,1% (n=78); Mehrfachnennungen möglich 11 Belastungen durch die Subprime-Krise Ländervergleich Auch die IR-Manager in Österreich und der Schweiz erhalten verstärkt Anfragen. steht im Ländervergleich vorn. Ein Viertel der Unternehmen in und Österreich nimmt eine erschwerte Aktienplatzierung an der Börse wahr. Die schweizer Unternehmen beeinflusst die Subprime bei der Aktienplatzierung in keiner Weise. Sind es nur 13% der deutschen und 4% der österreichischen Unternehmen, deren Gewinnaussichten sich durch die Subprime-Krise reduzierten, beläuft sich die Zahl der schweizer Unternehmen auf 35%. Die Verteuerung von Krediten ist in Österreich und der Schweiz ein größeres Thema als in. 12 6
7 Auswirkungen der Subprime-Krise Vertrauenskrise führt zu einer verminderten Wahrnehnung von Unternehmensnachrichten (65% aller deutschen Unternehmen) Unternehmenserfolge werden nicht honoriert Negative Abweichung von den Erwartungen wird mit deutlichen Kursabschlag bestraft Überhastete oder hinausschiebende ( Salamitaktik ) Kommunikation wird nicht toleriert Offene und ehrliche Chancen- und Risiken-Abwägung werden als Fundament für neue Equity Story honoriert 13 Auswirkungen der Subprime-Krise auf die objektive Wahrnehmung der Berichterstattung Ländervergleich Welcher Meinung stimmen Sie am ehesten zu? Eine objektive Wahrnehmung der Berichterstattung von Unternehmen aufgrund der Subprime-Krise... 11,6% 68,8% 19,6%...ist nicht mehr möglich...ist schwerer geworden, aber noch möglich Österreich 6,2% 62,5% 31,3%...ist nicht oder so gut wie nicht beeinflusst Schweiz 10,7% 75,0% 14,3%
8 Sonderthema der DIRK-Herbstumfrage 2007 Defence Communication 15 Wie intensiv beschäftigen Sie sich mit dem Thema Defence Communication? 25,6% 3,4% 18,8% sehr intensiv intensiv weniger intensiv gar nicht 52,1% 16 8
9 Wie intensiv beschäftigen Sie sich mit dem Thema Defence Communication? Fast jedes vierte Unternehmen beschäftigt sich sehr intensiv beziehungsweise intensiv mit dem Thema Defence Communication. 80% aller DAX-Unternehmen beschäftigen sich intensiv damit. Für Unternehmen, die dem MDAX, TecDAX oder SDAX sowie keinem dieser Indizes angehören, spielt das Thema eine untergeordnete beziehungsweise gar keine Rolle (jeweils über 80%). Ländervergleich Österreich und Schweiz In Österreich und der Schweiz ist die Tendenz ähnlich wie in : Für 40 % steht das Thema auf der Agenda. 17 Eignung von Indikatoren zur Früherkennung von potenziellen Übernahmen Sum of the part: die Bewertung einzelner Unternehmenssparten hat einen höheren Wert als die Bewertung des Unternehmens als Einheit 82,9 Debt Capacity: Niedriger Verschuldungsgrad und damit Potenzial, einen Unternehmenskauf über Kreditaufnahme beim Zielunternehmen zu finanzieren Anteil von Hedgefonds in der Aktionärsstruktur steigt an Niedrige Bewertungsmultiplikatoren bei der Performance- und Bewertungsanalyse, wie z.b. der Vergleich von Kennzahlen wie EBIT, Kursgewinnverhältnis und andere Zunahme der Konsolidierung in der Gruppe der Peers 74,3 73,5 68,3 65,0 Underperformance der Aktie gegenüber den Peers 52,1 Schwankungen des Handelsvolumens bei der Aktie oder der Option sowie Wandel- und oder Optionsanleihe 42,7 Zunahme der Spin Offs in der Gruppe der Peers 20,5 Angabe der Top-Two-Box-Werte: Antworten sehr gut und gut zusammengefasst; Mehrfachnennungen möglich; Werte in %
10 Es liegt keine Übernahmeofferte vor. Wie erfolgversprechend halten Sie......folgende Abwehrmechanismen bei einer potenziellen feindlichen Übernahme? Erfolgspotenziale des eigenen Unternehmens Erfolgspotenziale als Stand-alone-Unternehmen des eigenen Unternehmens herausstellen als Stand-alone-Unternehmen herausstellen Höhere Schwelle für Satzungsänderungen Höhere Schwelle (Sperrminorität für Satzungsänderungen bereits mit 21% Anteil) (Sperrminorität bereits mit 21% Anteil) De-listing Delisting 62,4 60,7 71,8 Change-of-Control-Klauseln: Change-of-Control-Klauseln: Auflösung von wichtigen Auflösung Verträgen, von wie wichtigen z.b. Vorstandsverträge Verträgen, oder Lieferantenverträge wie z.b. Vorstandsverträge oder Lieferantenverträge Entsenderecht: Recht des Großaktionärs, unabhängig von seinem Aktienanteil, eine Entsenderecht bestimmte Anzahl von Aufsichtsräten zu bestimmen Wechsel in vinkulierte Namensaktie 52,1 51,2 49,5 Rechtsformwechsel von der von AG der in AG eine eine KGaA KGaA 41 Abschluss von Verträgen im Vorfeld, Abschluss die dem von Verträgen Gegner dadurch im Vorfeld, nicht mehr die dem zur Verfügung Gegner dadurch stehen - mit M&Anicht mehr zur Abteilungen Verfügung von stehen Banken - mit M&A- Abteilungen von Banken Wechsel in in Namensaktie Abschluss von Verträgen im Vorfeld, Abschluss die dem von Verträgen Gegner dadurch im Vorfeld, nicht mehr die dem zur Verfügung Gegner dadurch stehen - mit M&Anicht Beratern mehr zur Verfügung stehen - mit M&A- Beratern Abschluss von Verträgen Abschluss im Vorfeld, von die Verträgen dem Gegner im dadurch Vorfeld, nicht die dem mehr Gegner zur Verfügung dadurch stehen - mit nicht mehr Kommunikationsberatern zur Verfügung stehen - mit Kommunikationsberatern Abschluss von Verträgen im Vorfeld, die dem Gegner dadurch nicht mehr zur Verfügung stehen - mit allgemeinen Strategieberatern Strategieberatern Golden Golden Parachutes: Abfindungen für Vorstände für 31,7 27,3 22,2 17,9 16,2 15,4 Angabe der Top-Two-Box-Werte: Antworten sehr gut und gut zusammengefasst; Mehrfachnennungen möglich; Werte in % Es liegt eine Übernahmeofferte vor. Wie erfolgversprechend halten Sie......folgende Abwehrmechanismen bei einer feindlichen Übernahme? Weißen Ritter suchen Verkauf von besonders attraktiven Unternehmens- Teilen oder Tochtergesellschaften (Kronjuwelen) Aktienrückkauf Gegenangebot abgeben Erfolgspotentiale des eigenen Unternehmens als Stand-alone-Unternehmen herausstellen 64,1 63, ,9 85,5 Zukauf von Unternehmen oder Unternehmensteilen sowie Erwerb von Beteiligungen Ausschüttung einer Sonderdividende 48,7 52,2 Erhöhung der ordentlichen Dividende Erhöhung der Ausschüttungsquote 39, Angabe der Top-Two-Box-Werte: Antworten sehr gut und gut zusammengefasst; Mehrfachnennungen möglich; Werte in % 20 10
11 Besteht in Ihrem Unternehmen eine Defence-Communication-Stragegie? Ländervergleich 15,4% 47,9% 36,8% Österreich 9,1% 54,5% 36,4% ja nein Schweiz 41,7% 25,0% 33,3% keine Angabe Unternehmen, die keine Defence- Communication-Stragegie haben, Ländervergleich planen eine für die Zukunft... 30,4% 55,4% 14,3% Ja Österreich 16,%7 66,7% 16,7% Nein Keine Angabe Schweiz 100,0% (n=56), Österreich (n=12), Schweiz (n=6) 22 11
12 Fazit IR gestaltet den Dialog mit den Kapitalmärkten Herausforderung durch neue Marktteilnehmer und veränderte rechtliche Rahmenbedingungen Pflicht: Zahlen zum Sprechen bringen Kür: Unternehmenspotential in der Equity Story rüberbringen Unternehmensberichte sind hierfür eine unverzichtbare Grundlage 23 Symposium Unternehmensberichte 2008 DIRK - Deutscher Investor Relations Verband e.v. Bernhard Wolf, Präsident Baumwall 7 (Überseehaus) Hamburg Tel. +49 (0) Fax +49 (0) info@dirk.org 12
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