Bachelor und Master. Gestuftes Studiensystem. Vergabe von zwei verschiedenen Abschlussgraden: Kennzeichen: Mögliche Abschlussgrade:
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- Manuela Fuhrmann
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1 Gestuftes Studiensystem Vergabe von zwei verschiedenen Abschlussgraden: Bachelor und Master Kennzeichen: modularisierte Form akkumulatives Leistungspunktesystem Mögliche Abschlussgrade: - Bachelor/Master of Arts, Science, Engineering, Laws - Master of Business Administration (MBA) u.a. Stand 01/2005 Seite 1
2 Überblick (1) Bachelor: grundständiger Studiengang Regelstudienzeit 3-4 Jahre generalistische Ausbildung mit maßvoller Spezialisierung erster berufsqualifizierender Abschluss Master: aufbauender Studiengang Regelstudienzeit 1-2 Jahre tiefer gehende Spezialisierung oder interdisziplinäre Weiterqualifikation weiterer berufsqualifizierender Abschluss Stand 01/2005 Seite 2
3 Überblick (2) Diplom versus Bachelor/Master Altes System: Diplomstudiengang ( 7 10 Semester ) Neues System: Bachelor ( 6 8 Semester ) Master ( 2 4 Semester ) Stand 01/2005 Seite 3
4 Überblick (3) Beruf 3-4 Beruf 1-2 Jahre Master Beruf Jahre Bachelor 1-2 Jahre Master Beruf berufsbegleitender Master Beruf Stand 01/2005 Seite 4
5 Begriffe (1) Modularisierung: Zusammenfassung von Stoffgebieten zu Studieneinheiten = Modulen Studieneinheiten/Module: mindestens zwei inhaltlich abgestimmte Lehrveranstaltungen thematisch und zeitlich abgeschlossen Bildung entsprechend der zu erreichenden Teilqualifikation getrennt abprüfbar mit Leistungspunkten versehen Leistungspunkte / Credit Points: quantitatives Maß für die studentische Arbeitsbelastung (workload) in einer Lehrveranstaltung oder einem Modul nach ECTS (European Credit Transfer System) werden 30 CPs (Credit Points) pro Semester vergeben können nur nach einer bestandenen Prüfung vergeben werden existieren neben der Note als qualitativem Maßstab Stand 01/2005 Seite 5
6 Begriffe (2) Workload: - Arbeitsbelastung eines durchschnittlichen Studierenden - Präsenz- und Selbststudium (1CP ~ Stunden) ECTS-Grades: Einteilung der Prüfungsergebnisse (für bestandene Prüfungen) 5 Level (A 10%, B-25 %, C-30 %, D-25%, E-10%) Diploma Supplement: englischsprachiger Abschlusszusatz ergänzende Beschreibung des Abschlusses enthält auch Angaben zur Qualifikation, zu Ergebnissen und zur Hochschule benennt auch Einordnung des Masters: eher forschungs- oder eher anwendungsorientiert Stand 01/2005 Seite 6
7 Begriffe (3) konsekutiv/weiterbildend: - konsekutiv: - inhaltlich aufeinander aufbauend - Studienzeit max. 5 Jahre - NRW: gebührenfrei - Gegenteil: nicht konsekutiv (nicht inhaltlich aufeinander aufbauend) - weiterbildend: - berufspraktische Erfahrung von mind. 1 Jahr nach dem ersten Abschluss - häufig auch berufsbegleitend - NRW: i.d.r. kostenpflichtig - Alle diese Abschlüsse sind mit den gleichen Rechten bzgl. Zugang zu höherem Dienst, Promotion etc. verbunden Stand 01/2005 Seite 7
8 Rahmenbedingungen (1) Bologna-Erklärung: gemeinsame Erklärung von 29 europäischen Staaten in 1999 Schaffen eines einheitlichen Hochschulraums mit folgenden wesentlichen Merkmalen: gestufte Abschlüsse, Modularisierung, Leistungspunkte Bestätigung in Prag (2001; 33 Länder) und Berlin (2003; 40 Länder) Akkreditierung: Voraussetzung für gesetzliche Genehmigung Ziel: Qualitätssicherung, um nationale und internationale Anerkennung der neuen Abschlüsse zu gewährleisten (Prüfung von Mindeststandards) Durchführung: unabhängige Agenturen (akkred. durch Akkred.rat) Agenturen: ACQUIN, AHPSG, AQAS, ASIIN, FIBAA, ZEvA, Stand 01/2005 Seite 8
9 Rahmenbedingungen (2) KMK-Strukturvorgaben: Spezielle Regelungen für Deutschland über Abschlussbezeichnungen Vergabe von Credit Points... Festlegungen des MWF NRW: Weitere Eingrenzungen bzgl. Studienzeiten Umstellungszeitpunkt WS 07/08 spätestens... Stand 01/2005 Seite 9
10 Beurteilung Vorteile: kürzere Studienzeit bis zum ersten Abschluss straffere Studienorganisation durch studienbegleitende Prüfungen größere Flexibilität durch variierende Schwerpunktsetzung Einstiegs- und Wechselmöglichkeiten nach Schnittstelle Internationale Kompatibilität (?) Nachteile: Berufsfähigkeit schwer zu erreichen in 6 Semestern Praxisphase und Abschlussarbeit leiden im Bachelor Komplettstudium länger als bisheriges FH-Diplom Stand 01/2005 Seite 10
11 Tendenzen im Sozialwesen / NRW (1) Bachelor-Studiengänge Trend: generalistisch Vereinzelt: Bachelor-Spezialisierungen, v.a. Elementarpädagogik als Weiterqualifizierung für Erzieherinnen als gemeinsame Ausbildung: Soziale Arbeit/Grundschullehrer/innen Stand 01/2005 Seite 11
12 Tendenzen im Sozialwesen / NRW (2) Master-Studiengänge Trend: spezialisierend, anwendungsorientiert, z. B. Clinical Social Work Kulturpädagogik Case Management/Counseling Jugendhilfe Vereinzelt: forschungsorientiert und/oder generalistisch ausgerichtet, z.b. Master of Social Work Stand 01/2005 Seite 12
13 Probleme in NRW Reduktion des 8semestrigen Diplom-Studiengangs auf 6 Semester uneinheitliche Vorgaben der Bundesländer (6 vs. 7 Semester) Wohin mit den Praxiszeiten? Wegfall der gesetzlichen Grundlagen für das Berufspraktikum ohne Neuauflage keine internationale Anerkennung für das Praxissemester Stand 01/2005 Seite 13
14 Lösungsideen in NRW (Trend) möglichst umfassende Integration von Praxisphasen in das 6semestrige Studium Vergabe der Staatlichen Anerkennung nach dem Bachelor-Abschluss (ohne Berufspraktikum) Stand 01/2005 Seite 14
15 Alternativen zum Berufspraktikum (Lösungsideen) Berufspraktikum in neuer Trägerschaft (z.b. DBSH oder Landschaftsverbände) supervisorische Begleitung in den Beruf gegen Bezahlung (BerufspraktikantInnen oder Praxis) speziell zugeschnittene Fortbildungs- (Trainee-) Angebote für BerufsanfängerInnen begleitetes Praxissemester nach dem Bachelor-Abschluss als 7. Semester mit Anrechnungsfähigkeit auf das Master-Studium Stand 01/2005 Seite 15
16 Probleme der Alternativen ungeklärte Finanzierung (niemand kann oder will zahlen) uneinheitliche Bedingungen für den Erwerb der staatlichen Anerkennung (6 Sem. + 1 Praxissemester versus 6 Sem. all inclusive ) keine Anrechnung eines zusätzlichen Semesters auf die Lehrkapazität fehlende Rechtsgrundlage für die Erteilung der staatlichen Anerkennung Stand 01/2005 Seite 16
17 Was ist von Bachelor-AbsolventInnen zu erwarten? Wie ist ein Bachelor-Studiengang gestrickt? Beispiel: Strukturelemente des Bachelor-Studiengangs der FH (180 CP) Stand 01/2005 Seite 17
18 Vier Strukturelemente (1) 1. Grundlagenwissen (12 Fächer á 5 CP) = 60 CP 2. Vertiefungsstudium (45 CP) als Kombination aus: Schwerpunkte und Problemstellungen sowie Konzepte und Methoden große Vertiefungsmodule (25 CP) kleine Vertiefungsmodule (15 CP) Wahlmodul (5 CP) Stand 01/2005 Seite 18
19 Vier Strukturelemente (2) 3. Projektstudium (35 CP) wissenschaftliches Arbeiten (5 CP) Projektplanung und Evaluation (5 CP) Bearbeitung eines Projekts (15 CP) Bachelor-Thesis (12 CP) 4. Praxisforum (40 CP) Studien- und Berufsplanung (Mentoring) (ca. 5 CP ) berufspraktische Studien (85 Tage begleitete Praxis) (30 CP) Portfolio zur Berufsqualifizierung (ca. 5 CP) Stand 01/2005 Seite 19
20 Flexible Vertiefungsbereiche im Wechsel Jugendhilfe, Familie, Alter Beratung, systemische Soziale Arbeit, soziale Gruppenarbeit, Gestaltungspädagogik Devianz, Gesundheit/Krankheit/Behinderung, Sozialstaat Stand 01/2005 Seite 20
21 Konzepte und Methoden (Auswahl) Sozialpädagogische Diagnostik, Biografiearbeit, Fallverstehen Hilfeplanung, Konzeptionsentwicklung, Berichte schreiben Motivierende Gesprächsführung, systemische Interventionsformen Person- und lösungsorientierte Beratung Personzentrierte Beratung und Krisenintervention Rechtsberatung als Teil allgemeiner Sozialberatung Moderatorenkompetenz, Interkulturelle Kompetenz Empowerment im Alter Stand 01/2005 Seite 21
22 Se m Vertiefungsmodule Grundlagenwissen Berufsprakt. Studien / Projekt CP 1 rechtl.grundlagen Grundl. der Fachwissenschaft Soziale Arbeit Basismodul: Arbeitsfelder d. Jugendhilfe u. element. Handlungskonzepte Jugendamt als Steuerungsinst.. in der kommunalenjugendhilfe Studien- und Berufsplanung I (Mentoring, Arbeitsfelder) meth.-wiss. Arbeiten 30 2 erziehungswiss.grundlagen organisationbez. u. ökonomische Grundl. Jugendsozialarbeit Hilfeplanung Sozialpädag. Diagnostik Projektplanung + Evaluation 30 Stand 01/2005 Seite 22
23 Se m Vertiefungsmodule Grundlagenwissen berufspraktische Studien/ Projektstudium CP 3 heilpädagogische Grundlagen Basismodul: Devianz (abw. Verhalten / Jugenddelinquenz) Studien- und Berufsplanung II Praxis 15) 30 4 gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen WP-Modul: Jugendstrafrecht Praxis (15) Projektstudium 30 Stand 01/2005 Seite 23
24 Se m Vertiefungsmodule Grundlagenwissen Berufsprakt. Studien/ Projektstudium CP 5 Rechtsanwendun g in der Praxis psychol. Grundlagen sozialpol. Grundlagen Rechtberatung als Teil allgemeiner Sozialberatung Projektstudium (10) 30 6 medien- und kulturpäd. Grundl. gesundheitswiss. Grundlagen WP-Modul: Risikokonstellationen Studien- und Berufspl. III Ment./Portfolio Bachelor-Thesis (12) 30 Stand 01/2005 Seite 24
25 Master-Studiengang Konzeptionsentwicklung und Organisationsgestaltung in der Jugendhilfe I: Geschichte und Konzepte der Jugendhilfe (15 CP) II. Lebenslage Kindheit/ Jugend (15 CP) III. Konzeptentwicklung und Reflexionsmethoden (20 CP) IV: Organisationsanalyse/ Organisationsgestaltung (15 CP) V: Organisationsübergreifende Kooperation (10 CP) VI: Projektarbeit (15 CP) Master-Arbeit und Kolloquium (30 CP) Stand 01/2005 Seite 25
26 Beurteilung der gestuften Studiengänge Bachelor-Philosophie fokussiert praktische Kompetenzen Anteile des Grundlagenwissens gehen zurück wissenschaftliche Ausrichtung erfolgt im Master-Studiengang Fachbereiche entwickeln unterschiedliche Curricula Ausbildungsinhalte sind weniger stark vergleichbar Qualifikation wird im Diploma-Supplement bescheinigt Stand 01/2005 Seite 26
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