Geschäftsbereich Energie BKW wiederholt Resultate des Vorjahres

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1 Geschäftsjahr 2004 Es gilt das gesprochene Wort Geschäftsbereich Energie BKW wiederholt Resultate des Vorjahres Referat von Hermann Ineichen, Leiter Geschäftsbereich Energie, anlässlich der Jahresmedienkonferenz vom 12. April Sehr geehrte Damen und Herren In meinem Beitrag werde ich auf folgende Themen detaillierter eingehen: auf die Entwicklung unseres Energiegeschäfts mit der Stromproduktion, dem Handel und Vertrieb, insbesondere auf die Einführung neuer Produkte in Zusammenarbeit mit den Youtility-Partnern. Zuverlässige Produktion Die Gesamtproduktion der BKW betrug im Jahr 2004 gut 9'413 GWh. Diese liegt 1% über dem 10-jährigen Durchschnittswert. Die anhaltende Trockenperiode führte bei der Wasserkraft zu einer unterdurchschnittlichen Produktion. Die Produktion bei der Kernenergie war dagegen überdurc hschnittlich. Die Wasserstromproduktion ging 2004 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 9% auf 3'572 GWh zurück. Die BKW-eigenen Laufkraftwerke produzierten 857 GWh und die Partnerwerke 2'715 GWh. Unter den gegebenen hydrologischen Verhältnissen des letzten Jahres war dies nur dank der guten Instandhaltung der Anlagen möglich. Diese hat die hohe Verfügbarkeit der Kraftwerke sichergestellt. Ein Rekordjahr konnten wir dagegen mit dem Kernkraftwerk Mühleberg verzeichnen. Dank eines technisch einwandfreien Zustands und der kompetenten Betriebsführung erreichte das Werk eine Produktion von 2'920 GWh. Durch die Zuverlässigkeit dieser Anlage und zusammen mit den Kernkraftwerk -Beteiligungen der BKW konnte der Rückgang bei der Wasserstromproduktion kompensiert werden. Das KKM ist und bleibt eine sichere Stütze für unsere Versorgungssicherheit. Es produzierte immerhin 31% der Gesamtstrommenge der BKW und zwar inmitten des Versorgungsgebietes.

2 2 Ich möchte hervorheben, dass der gute technische Zustand sowie die kompetente Betriebsmannschaft den sicheren und wirtschaftlichen Betrieb des KKM weit über die Grenze der aktuellen Betriebsbewilligung von 2012 hinaus ermöglichen. Die BKW hat diesbezüglich alle bis heute notwendigen Vorkehrungen getroffen. Dazu gehört auch das Einreichen des Ges uches im Januar 2005 an den Bundesrat zur Aufhebung der Befristung der Bewilligung. Mit der grössten Solaranlage der Schweiz auf dem Mont-Soleil konnten wir insgesamt 0.6 GWh Strom produzieren. Das ist weniger als 2003, liegt aber im langjährigen Mittel. Durch die Realisierung der schweizweit grössten Photovoltaikanlage auf dem Dach des STADE DE SUISSE Wankdorf Bern, konnte die BKW ihre führende Stellung im Bereich der neuen erneuerbaren Energien weiter festigen. Gleichzeitig konnten wir mit rund 5 GWh die grösste Windstromproduktion seit der Erstellung des Windkraftwerkes Juvent auf dem Mont Crosin erreichen, was gegenüber dem Vorjahr einem Wachstum von 35% entspricht. Diese Entwicklung war vor allem auf die Inbetriebnahme von zwei zusätzlichen, leistungsstarken Windturbinen zurückzuführen. Eine hohe Sicherheit in der Belieferung der Kunden setzt Kraftwerksleistung im Versorgungsgebiet voraus. Diesbezüglich sind neben dem KKM auch die Wasserkraftwerke in unserem Versorgungsgebiet eine wichtige Stütze. Bestehende Kraftwerke werden ausgebaut und optimiert. So wurden im Berichtsjahr die Konzessionen für ein neues Wasserkraftwerk in Hagneck und für die Erneuerung des Wasserkraftwerks Schattenhalb bei Reichenbach eingereicht. Gleichzeitig wurden Erneuerungsarbeiten in den Wasserkraftwerken Mühleberg und Simmental durchgeführt. Bei der KWO sind zur Zeit die ersten beiden Etappen der insgesamt 5 Ausbauschritte in Arbeit. Die BKW ist zudem dabei, mit Engineering-Leistungen in Zusammenarbeit mit der KWO und den Städte-Partnern das System weiter zu optimieren. Konsolidierung im Handelsgeschäft und internationaler Vertrieb Nach einer Phase raschen Wachstums im Handels- wie auch im internationalen Vertriebsgeschäft haben wir 2004 kleinere Korrekturen in der Ausrichtung vorgenommen. Im Vertriebsgeschäft haben wir uns auf Segmente mit kleinerem Strombedarf, im Handelsgeschäft eher auf kurzfristige Energiegeschäfte konzentriert. Diese beiden Massnahmen haben im Vergleich zum Vorjahr zu einem kleineren Absatzvolumen

3 3 geführt, allerdings bei höheren Preisen und Margen. Um besser von unserem flexiblen einsetzbaren Produktionspark im Spot-Markt profitieren zu können, haben wir den 24h- Handelsbetrieb während 365 Tage/Jahr eingeführt, in Verbindung mit der flexiblen Produktion aus den Speicherkraftwerken und der zentralen Lage in Europa konnten wir uns weiterhin als kompetenten und zuverlässigen Stromanbieter positionieren. Unser Handelsabsatz erreichte mit 31'199 GWh nahezu den Wert des Vorjahres (32'063 GWh) und dies bei vergleichbar guten Preisen. Im April 2004 wurden die Handelsaktivitäten an der italienischen Strombörse IPEX aufgenommen. Durch die Präsenz an der IPEX ab dem ersten Handelstag durch unsere Tochtergesellschaft Electra Italia konnten wir unser Energieportfolio im italienischen Strommarkt weiter optimieren. Der internationale Vertrieb Die im internationalen Vertrieb vorgesehene Konsolidierung und stärkere Ausrichtung auf die Profitabilität konnte umgesetzt werden. Das Absatzvolumen reduzierte sich um 765 GWh oder 17%. Unsere beiden Tochtergesellschaften Electra Italia in Mailand und BKW Energie GmbH im deutschen Kelkheim setzten zusammen knapp 3'700 GWh Strom an industrielle Grosskunden ab, 1'900 GWh in Deutschland und 1'800 GWh in Italien. Dabei gelang es, den Durchschnittserlös um rund 11% zu erhöhen. Energieabsatz im Versorgungsgebiet gesteigert Im Berichtsjahr hat der Absatz der BKW in der Schweiz um insgesamt 3.8% zugenommen, von 6'709 GWh auf 6'962 GWh. Diese Steigerung ist durch den Abschluss von Neuverträgen mit Vertriebspartnern und einem Absatzzuwachs im Detailkundengeschäft erzielt worden. Die einzelnen Segmente verzeichneten unterschiedliche Wachstumsraten: Trotz der immer noch schwierigen wirtschaftlichen Lage stieg der Absatz bei den Grossindustrie-Kunden um 4.2% auf 900 GWh. Bei Privat- und KMU-Kunden erzielten wir ein Absatzplus von 3.3% auf neu knapp 2'400 GWh. Der Energieabsatz an unsere Partner nahm um 4.1% auf über 3'600 GWh zu. Ein grosser Teil dieser erfreulichen Zunahme ist auf zusätzliche Verträge mit Kunden ausserhalb uns eres traditionellen Versorgungsgebietes zurückzuführen. So beliefern wir neu den Kanton Obwalden mit Strom.

4 4 Vertiefung der Partnerschaften Seit der Gründung im Jahre 2000 verzeichnet die Partnerschaft "Youtility", die unter der Marke "1to1 energy" Energie- und Energiedienstleistungen vertreibt, einen stetigen Zuwachs. Mit dem Beitritt von drei neuen Partnern ist die Youtility auf 57 regionale und lokale Energieversorgungsunternehmen gewachsen. Von besonderer Bedeutung war im Berichtsjahr die Vertiefung der Kooperation zwischen der Gruppe EEF.ENSA und der BKW. Dies beweist auch die Gründung einer gemeinsamen Dienstleistungsgesellschaft, der cc energie ag. Damit entsteht eine gemeinsame Kontaktstelle für Haushalts- und KMU-Kunden der EEF.ENSA und BKW. Diese wird effizienter arbeiten, als wenn dies beide Unternehmen alleine machen würden. Die neue Kundenplattform bietet die Möglichkeit, in Zukunft weitere Partner aufzunehmen und zu bedienen. Einheitliche Produkte mit tieferen Preisen Mit der Einführung von "1t o1 energy easy" für das Privatkundensegment wurde die Angebotspalette der "1to1 energy"-produktefamilie vervollständigt. Zum ersten Mal ist es gelungen, mit der Preisanpassung 2004 gemeinsam mit den 57 Youtility-Partnern eine identische Preisstruktur für sämtliche Kundensegmente und einen einheitlichen Auftritt unter der Marke "1to1 energy" einzuführen. Das Preisniveau bei der Belieferung der Endkunden bleibt aber bei den verschiedenen Vertriebspartnern unterschiedlich. Im Berichtsjahr wurde eine neue Preisstruktur für Haushalts- und Gewerbekunden mit folgenden Änderungen eingeführt: Grundpreise unabhängig von der Bezugsmenge Ausweitung der Niedertarifzeiten um 2 Stunden Die saisonalen Preise wurden durch einen Jahrespreis ersetzt. Unsere Kunden profitierten zudem zu einem guten Teil von einer Preissenkung von 50 Mio. Franken. Mit "1to1 energy sun star" konnten wir auf Anfang 2005 unsere Ökostrompalette erweitern und unsere führende Stellung als Ökostrom-Produzent festigen. Ich kann mit Stolz hervorheben, dass der Solarstrom unter anderem aus dem weltgrössten, stadionintegrierten Sonnenkraftwerk aus dem STADE DE SUISSE Wankdorf Bern stammt.

5 5 Unser Produkt "1to1 energy sun star" ist der günstigste, subventionsfreie Sonnenstrom der Schweiz. Das Interesse der Kunden ist und bleibt gross. Noch vor der Inbetriebnahme der Anlage haben bis jetzt 10 von insgesamt 25 Gemeinden der Region Bern über 55'000 kwh Sonnenstrom bestellt. Mit gutem Beispiel vorangegangen ist auch die STADE DE SUISSE Wankdorf Nationalstadion AG. Sie war der erste Firmenkunde. Direkt versorgten Gemeinden Schliesslich erarbeitete die BKW im Berichtsjahr mit den direkt versorgten Gemeinden neue Verträge aus. Die bisherigen Gemeindeverträge stammten zum Teil aus den 50er Jahren und waren nicht mehr zeitgemäss. Sie waren insbesondere nicht auf die Bedürfnisse eines offenen Strommarktes ausgerichtet. Deshalb mussten die über 300 Verträge in den Kant onen Bern, Jura und Baselland mit den direkt versorgten Gemeinden erneuert werden. Der Gemeindevertrag behandelt den Betrieb der Verteilnetze im Gemeindegebiet. Die neuen Grundlagen schaffen überdies Transparenz bei der Berechnung der jährlichen Vergütung. Die BKW bezahlt den direkt versorgten Gemeinden im Kanton Bern insgesamt einen Betrag von rund 23 Mio. CHF pro Jahr. Für uns war diese Aktion eine grosse Herausforderung. Nur in intensiver Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Verbänden (VBG, VRB) konnte ein für alle Seiten gutes Resultat erzielt und die Beziehung zu den Gemeinden gefestigt werden. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!